Banner

Zahninfektion zerstört Trainingseffekt eines halben Jahres?!

Zahninfektion zerstört Trainingseffekt eines halben Jahres?!

1
Neulich war ich beim Zahnarzt und musste mich einer Wurzelbehandlung unterziehen (hier im posting nr 9 erwähnte Zahnfleichentzündung war anscheinend doch gar keine). Seitdem bemerke ich eine erhebliche Leistungsstagnation im Training. Mein Lauftagebuch sagt mir, dass ich aufeinmal bei gleicher Leistungsempfindung 8-10 s/km langsamer laufe. Daraufhin fiel es mir wieder etwas ein, was ich mal in "Marathon-Training" von Manfred Steffny (A15,S 148) gelesen hatte. Es stand da geschrieben, dass eine Zahninfektion die Trainingsarbeit eines halben Jahres "zerstören" kann. Weiss jmd. genaueres darüber? Ich bin neugierig auf eure Antworten.

2
Sipahi hat geschrieben:Weiss jmd. genaueres darüber?
Nein, aber ich kann mir gut vorstellen, dass eine Entzündung das Training sogar über ein halbes Jahr hinaus versauen kann. Es gibt Entzündungsherde, die lange präsent sind und nicht erkannt werden. Nicht ansatzweise Lebensbedrohlich aber kontraproduktiv für sportliche Akivitäten im Sinner der Leistungssteigerung.

Bei 8-10s/Km würde ich mir aber erst mal keine Sorgen machen. Das kann auch andere Ursachen haben. Oder hast Du bei Dir im dentalen Bereich einen konkreten Verdacht?

3
Ich mache auch gerade eine Wurzelbehandlung mit. Obwohl jetzt 2mal Medikamente in die hohle Wurzel reingelegt wurden ist die Entzündung nicht vollständig weg. Schmerzen tut an sich nix, auch ein Leistungsabfall ist nicht bemerkbar.

Allerdings wird es auch nicht richtig besser. Der Zahnarzt hatte schon überlegt mit einem Antibiotikum ranzugehen. Das war 1 Woche vor dem Swiss-Alpine Marathon.
Als ich erklärte, dass das jetzt ungünstig wäre, meinte er, der erhöhte Traingsaufwand und natürlich die hochsommerlichen Temperaturen könnten auch an der schleppenden Heilung schuld sein.
Mal sehen, ob es jetzt besser wird.

4
Ich kenne einige Fälle, da hat die Wurzelbehandlung nichts genutzt. Es gab immer wiederkehrende Entzündungen, die dann wiederholt mit Antibiotikum behandelt werden mußten. In allen Fällen hat erst das Kappen der Wurzel zum Erfolg geführt. Es handelt sich dabei um einen kleinen Eingriff, der meist vom Kieferchirurgen durchgeführt wird. Dann war sofort Ruhe. Nach Angaben der Betroffenen ist die Sache nur am ersten Tag etwas unangenehm, aber nicht übermäßig schlimm. Man fragt sich dann, warum diese Methode nicht gleich angewendet wird, sondern erst 3-4 mal dicke Backen mit Antibiotikabehandlung vorausgehen müssen.

Gruß Claudia

5
Lars hat geschrieben:Oder hast Du bei Dir im dentalen Bereich einen konkreten Verdacht?

Nein. Es ist nur sehr eindeutig, dass der Leistungsabfall ab dem Zeit punkt wo der Infekt auch einsetzte losging. Ich bin mir sicher, dass ich seit halbem Jahr nicht mit einem Infekt laufe. Die Steffny's Aussage interpretiere ich als eine nachträgliche Zerstörung des erreichten Leistungsstandes. Daher meine Frage.

6
Sipahi hat geschrieben: dass eine Zahninfektion die Trainingsarbeit eines halben Jahres "zerstören" kann. Weiss jmd. genaueres darüber? Ich bin neugierig auf eure Antworten.
Hallo Sihapi
Möglicherweise ist damit gemeint, das eine Entzündung in diesem Bereich "streuen" kann, d.h Keime in andere Bereiche des Körpers absiedeln kann (gerne in Gelenke, aber auch überall woanders, zB ins Herz).

Da ich Steffny noch nicht kenne weiß ich nicht worauf er sich sonst beziehen könnte.

Gruß Rolf

7
Sipahi hat geschrieben:Daraufhin fiel es mir wieder etwas ein, was ich mal in "Marathon-Training" von Manfred Steffny (A15,S 148) gelesen hatte. Es stand da geschrieben, dass eine Zahninfektion die Trainingsarbeit eines halben Jahres "zerstören" kann. Weiss jmd. genaueres darüber?
Ja. Das steht im Kapitel "Marathontraining unter 2:20h". :teufel:
Nimm einfach an, dass Steffny sich was dabei gedacht hat, als er das in dieses Kapitel geschrieben hat.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

8
Thunfisch hat geschrieben:Ich kenne einige Fälle, da hat die Wurzelbehandlung nichts genutzt. Es gab immer wiederkehrende Entzündungen, die dann wiederholt mit Antibiotikum behandelt werden mußten. In allen Fällen hat erst das Kappen der Wurzel zum Erfolg geführt. Es handelt sich dabei um einen kleinen Eingriff, der meist vom Kieferchirurgen durchgeführt wird. Dann war sofort Ruhe. Nach Angaben der Betroffenen ist die Sache nur am ersten Tag etwas unangenehm, aber nicht übermäßig schlimm. Man fragt sich dann, warum diese Methode nicht gleich angewendet wird, sondern erst 3-4 mal dicke Backen mit Antibiotikabehandlung vorausgehen müssen.

Gruß Claudia


Weil man für diese Behandlung den Kieferknochen von außen öffnen muß und es keine Versicherung gibt, das es nicht zu einer erneuten Wurzelspitzenentzündung kommt. In diesem Fall wir die Wurzelspitze ein weiteres Mal gekürzt. Das verändert natürlich die Stabilität des Zahnes.
Dicke Backe ist halt immer besser als Zahn weg.

Von Fachfrau Tenzing

Entzündung

9
Sipahi hat geschrieben: Daraufhin fiel es mir wieder etwas ein, was ich mal in "Marathon-Training" von Manfred Steffny (A15,S 148) gelesen hatte. Es stand da geschrieben, dass eine Zahninfektion die Trainingsarbeit eines halben Jahres "zerstören" kann. .
Hallo nochmal
Ich habe o.g Buch gerade vor mir. Er schreibt dort, das der Läufer bester Gesundheit sein muß und führt die Zahninfektion als Beispiel auf .

Ich verstehe das so, daß er sagen will, selbst eine geringfügigere Erkrankung kann weit zurückwerfen.
Spezifischer geht er nicht drauf ein, wenn ich nichts überlesen habe.

Aber eine Infektion, und erst recht eine nachfolgende Antibiose ist ja auch eine große Belastung für den Körper. Das da eine Leistungseinbuße eintritt würde mich erstmal nicht wundern.
Lediglich wenn du nicht mehr den alten Stand erreichst (nach einer angemessenen Rekonvaleszenz) würde ich mir Gedanken machen.

Spezifisch wäre die größere Gefahr die mir einfiele ein rheumatisches Fieber, durch o.g Absiedelung von Keimen ausgelöst. Aber da hättest du auch andere Beschwerden außer Leistungseinbußen (Fieber , Gelenkprobleme).

Gruß Rolf

10
Heiler hat geschrieben:Ich habe o.g Buch gerade vor mir. Er schreibt dort, das der Läufer bester Gesundheit sein muß und führt die Zahninfektion als Beispiel auf .

Ich verstehe das so, daß er sagen will, selbst eine geringfügigere Erkrankung kann weit zurückwerfen.
Spezifischer geht er nicht drauf ein, wenn ich nichts überlesen habe.
Wie gesagt: der Satz steht im Kapitel "Training für sub 2:20 h".
Um das zu schaffen, muss einfach alles stimmen. Ein halbes Jahr Training ist auch dann "zerstört", wenn man auf Grund einer "Lappalie" ein oder 2 Wochen nicht trainieren konnte und am Ende dann "nur" 2:23 h schafft...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

11
WinfriedK hat geschrieben:Wie gesagt: der Satz steht im Kapitel "Training für sub 2:20 h".
Um das zu schaffen, muss einfach alles stimmen. Ein halbes Jahr Training ist auch dann "zerstört", wenn man auf Grund einer "Lappalie" ein oder 2 Wochen nicht trainieren konnte und am Ende dann "nur" 2:23 h schafft...
Ich hatte das auch so interpretiert aber war mir nicht sicher. Weil man Steffny Gebrüder nicht immer einwandfrei verstehen kann. So manches meinen die "ernst", die nicht meinem Joggerweltbild passen. Ich wollte sicher sein und wissen ob eine "größere" Bedeutung dahinter stand. Danke für eure Antworten.

Gruss
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“