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Laufbericht Halbmarathon Rostock 2006

Laufbericht Halbmarathon Rostock 2006

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Ich bin erst heute aus meinem dreiwöchigen Sommerurlaub von der Ostsee zurückgekommen, deshalb verspätet sich mein Bericht zur 4. Rostocker (Halb-) Marathonnacht etwas.

Wie heißt es aber so schön – aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Nun aber von vorne. Bereits 2005 verbrachte ich meinen Urlaub auf dem Darß und nahm zu dieser Zeit schon am Halbmarathon mit für mich sehr gutem Erfolg teil (1:28:04h)

Das ich dieses Jahr wieder laufen würde, war eigentlich nur eine formelle Frage, da ich Anfangs noch nicht wusste in welchem Monat ich Urlaub habe, außerdem passte es sehr gut in meine Vorbereitung für den Köln Marathon im Oktober, da genau an diesem Tag ein Testlauf über 25km auf dem Plan stand.

Nun aber der Reihe nach.

Im letzten Jahr fuhren wir bereits am frühen Nachmittag Richtung Rostock und hatten uns da mit der Zeit total vertan. Ich war damals 3 Stunden zu früh am Start und gerade in Gehlsdorf wo der Halbmarathonstart stattfindet gibt es ja außer den Läufern und Walkern kaum Zuschauer.

So haben wir (meine Schwester die zu meiner Überraschung ebenfalls teilnahm und meine Eltern) uns darauf geeinigt das wir erst gegen halb fünf fahren. Wir hatten eine gute Stunde Fahrzeit eingeplant, so dass wir noch vor 18 Uhr die Unterlagen abholen und meine Schwester anmelden konnten und uns dann mit dem Schiff über die Warnow zum Start bringen lassen konnten, wo für 20.00 Uhr der Start vorgesehen war.

So weit die Planung auf dem Papier, die Wahrheit sah jedoch ganz anders aus…

Etwa gegen 18 Uhr waren wir auf der B105 am Ortseingang Rostock und hier fing dann das ganze Dilemma an. Die Straße war komplett dicht, es bewegte sich nichts mehr. Das ganze ging dann immer für 500m in 15min vorwärts und zum Rathaus wären es noch knapp 3km gewesen. Als wir dann 19 Uhr immer noch nicht wirklich weiter waren, habe ich kurzerhand im Rathaus angerufen und mit einem offiziellen der Veranstaltung geredet und Ihm unser Problem geschildert. Die nette Frau meinte dann Sie würde versuchen meine Startunterlagen mit dem letzten Schiff zum Start zu bringen, konnte aber nichts versprechen. Für meine Schwester war das ganze damit sowieso erledigt, da sie ja noch nicht mal angemeldet war. Mitgelaufen ist Sie dann aber auch ohne Nummer.

Nach dem Telefonat sind wir dann direkt mit dem Auto nach Gehlsdorf, da es von der Zeit nun auch eng wurde (es war 19.15 Uhr) und standen auf dem Weg zum Start wieder im Stau. Der Grund war diesmal der bereits um 18 Uhr gestartete Marathon der es notwendig machte die Straße temporär abzusperren. Nun wurde ich wirklich nervös und beschloss den Rest der Strecke (etwa 4km) zum Start zu laufen. Wir gaben unseren Eltern also den Autoschlüssel und liefen los (wir waren auch nicht die einzigen denen es so erging – die anderen hatten nur schon Ihre Startnummer)

Nach etwa 2,5 Kilometern holten unsere Eltern uns wieder ein und nahmen uns wieder mit.
19.30 Uhr waren wir dann dort wo im letzten Jahr der Start war, er aber dieses Jahr zu meinem Erschrecken nicht sein sollte, sondern noch knapp einen Kilometer weiter vorn. So langsam wurde es sehr eng das wir noch pünktlich am Start sind, aber 19.40 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft.
Meine Startunterlagen waren, wie sollte es anders sein, nicht eingetroffen und nach einer Rücksprache mit den Organisatoren am Start bekam ich grünes Licht auch ohne Nummer laufen zu dürfen. Im Ziel sollte mich dann für meine genaue Zeit im Messzelt melden, wo eine Videoauswertung des Zieleinlaufs gemacht wird und ich dann meine Zeit mitgeteilt bekomme.

Warmgelaufen war ich ja nun genug und Wut im Bauch war auch genug da, der Start konnte also kommen. So stellte ich mich ohne Nummer in die erste Startreihe (dürfte eine Premiere gewesen sein) und wartete auf den Startschuss.

Endlich ist es soweit, der Lauf beginnt, ich führe das Feld auf den ersten 500m an, beschließe dann aber doch mein Tempo etwas zu drosseln und hänge mich an 3 Läufer ran.

Nach meinem Blick auf die Uhr nach dem ersten Kilometer und einer Zeit von 3:40min sagte ich mir das ich vielleicht doch etwas zurück schalten sollte, es war aber schön mal ein Rennen mit an der Spitze zu laufen.

Die nächsten 4 km lief ich dann etwas entspannter und hatte bei der 5 KM Marke eine Zwischenzeit von 19:35min.

Kurz darauf schloss ein Läufer zu mir auf mit dem ich im Warnowtunnel ins Gespräch kam (ja Reden konnte ich bei dem Tempo auch noch) und als wir bei KM 7 einen Freund von Ihm überholten, der am Marathon teilnahm, wusste ich das ich zu diesem Zeitpunkt auf dem 13 Platz der Halbmarathonläufer lag. Die angestaute Wut im Bauch verzog sich nun auch und machte der Freude darüber Platz.

Bis zum 10. Kilometer ging es zusammen mit Ihm gleichmäßig weiter und mit einer Zeit von 39:46min lag auch alles im Plan.

Die Temperaturen wurden nun auch angenehmer und vor uns zeigten die ersten Läufer das sie den Halbmarathon wohl zu schnell angegangen waren und wurden von uns dann von hinten aufgerollt. Bei KM 13 habe ich Ihn dann ziehen lassen, da ich nun in meinen Beinen die Kilometer aus dem Training merkte.

Zwischenzeit bei KM 15 1:00:12h

Von nun an kam das schönste Stück des Laufes, es ging nun eine lange Straße immer leicht bergab für etwa 4 km und man konnte hier noch mal alles aus sich herausholen.
Auf diesem Stück hatte ich dann auch wieder Kilometerzeiten von 3:50-3:55min und schluckte zwei weitere Läufer. Da mich kein weiterer Läufer überholt hatte musste das bedeuten, dass ich momentan auf dem 9 Platz lag.

Zwei Kilometer vor dem Ziel ging es dann noch mal einen kleinen Anstieg nach oben und man konnte bereits die jubelnden Massen hören und sehen. Jedoch durfte man nicht links zum Ziel abbiegen sondern musste noch etwa einen Kilometer bis zum Wendepunkt laufen, bevor man dann auf der Entgegengesetzten Straßenseite in Richtung Ziel stürmen konnte.

So legte ich auf dem letzten Kilometer noch einen schönen Schlusssprint ein und stoppte eine eigene Zeit von 1:24:09h.

Wie es mir von den Organisatoren am Start mitgeteilt wurde war mein erster Weg nach dem Zieleinlauf der zum Messzelt (nachdem ich mir eine Medaille und etwas zu trinken geholt hatte) um meine genaue Zeit zu erfahren. Mir wurde mitgeteilt, dass ich noch etwas warten müsste bis Sie das ganze rausgesucht hätten.

Ich verließ das Zelt und sah schon meinen Vater entgegen kommen, der mir gleich zu meiner neuen Bestzeit gratulierte. Da wir in 30min mit der Ankunft meiner Schwester rechneten lief ich Ihr langsam am Rand der Strecke entgegen um Sie dann die letzten Kilometer ins Ziel zu begleiten.

Zu meiner eigenen Überraschung kam Sie aber viel schneller als ich es für möglich hielt und bin dann die letzten zwei Kilometer mit Ihr im Schlepptau im 5:00er Schnitt in Richtung Ziel gelaufen. Im Ziel konnte sie sich dann mit einer Zeit von 1:51:23h auch über eine neue PB freuen.

Ich war kurz vor dem Zieleinlauf ausgeklinkt und begab mich wieder in Richtung Zelt um meine Urkunde abzuholen. Man merkte nun dass es doch deutlich voller wurde, aber die nette Dame hatte mich nicht vergessen und überreichte mir die Urkunde mit der aus der Videoauswertung genommenen Zeit.

Die offizielle Zeit war 1:24:12h und mit diesen 3 Sekunden Unterschied zur handgestoppten Zeit konnte ich gut leben.

Im Resultat bedeutete dies der 7. Platz von 779 Läufern und der 2. Platz von 105 Läufern in der AK Männer.

Für einen Wettkampf aus einer harten Trainingswoche heraus ein sehr gutes Ergebnis wie ich finde und von meinem befinden im Ziel und danach ist eine Zeit unter 1:23h im nächsten Jahr durchaus vorstellbar.

Die Vorbreitung für Köln läuft also genau so wie sie laufen sollte, genau nach Plan.

Grüsse

Benjamin



PS.: Da es ja einige geben soll die manche Zeiten nicht glauben und diese gerne überprüfen so muss ich diejenigen vorerst enttäuschen. Ich tauche in der Ergebnisliste von davengo noch nicht auf, aber dies soll sich im laufe der Woche ändern wie mir von offizieller Seite mitgteilt wurde.

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Elsacron hat geschrieben: Für einen Wettkampf aus einer harten Trainingswoche heraus ein sehr gutes Ergebnis wie ich finde
Finde ich auch :daumen:
Vor allem finde ich, dass Du Dich kontinuierlich ganz schön steigerst, Respekt.
To finish is just another way to start.

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Danke Jo ich freue mich auch das es so prima vorwärts geht. Mal schauen wann der Punkt kommt wo Schluss ist.

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Hi elsacron,

denn hätten wir uns ja fast getroffen. Ich war als Marathoni nur kurz vor Dir unterwegs (21:09 Uhr im Ziel).

Tolle Zeit !!

Rostock ist ne Reise wert - sehr schöner Lauf.

Axel
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