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Der Plön-Marathon - Regen, Regen, Regen

Der Plön-Marathon - Regen, Regen, Regen

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Heute nun stand er an, der Marathon rund um den Plöner See. Die Charakteristik dieses Laufes beschreibt ein kleines Ereignis vor dem Start ganz gut. Es fand eine kleine Andacht statt und dann sagte der Sprecher: "So nun gehen wir alle in die Startaufstellung." Man möge siche das mal bei einem Stadtmarathon vorstellen.

Das Wetter machte einen recht durchwachsenen Eindruck. Auf dem Weg nach Plön hatte es hin und wieder mal geregnet und egal wohin man blickte, überall waren drohende Regenwolken zu sehen. So schlecht finde ich Regen im Wettkampf ja nicht aber ich hasse es, wenn ich schon im Regen loslaufen muss. Der Regen und die vergleichsweise geringen Temperaturen von 15 Grad ließen mich zweifeln, ob meine Kleiderwahl angemessen war, denn ich hatte mein neu erstandenes Hitzeset an nicht zuletzt, um damit meine ernsthaften Ambitionen zu unterstreichen. Außerdem hatte ich am Freitag nunmehr endlich meine neuen Lightweight-Schuhe bekommen, mit denen ich immerhin schon 5 km gelaufen war und die ich unbedingt bei diesem Marathon anziehen wollte.

Die Vorbereitung lief so wie immer. Das was man gemeinhin in einer Marathonvorbereitung unter langen Läufen versteht, fand wieder einmal nicht statt. Der längste Lauf waren 21 km, die dann aber auch in 1:43 h, dann ist noch ein 12 km Lauf erwähnenswert, den ich in 52 Minuten abspulte. Diese beiden Läufe hatten ein vergleichbares Profil wie der Marathon, der doch ein bisschen wellig ist, da er durch das Herz der Holsteinischen Schweiz führt. Ansonsten achtete ich darauf in der Woche auf 50 Laufkilometer zu kommen, in der letzten Woche vor dem Marathon schaffte ich immerhin 4 mal 5 km. Ausgeruht war ich also.

Das Profil des Marathons war es auch, was mir ziemlichen Respekt einflößte. Ich war vor 3 Jahren mal beim Tollenseemarathon mitgelaufen, der in der Mitte ein ähnliches Profil aufweist wie der Plön-Marathon und da war ich jämmerlich eingebrochen. Auf der anderen Seite hatten mir die beiden Tempoläufe etwas Selbstvertrauen gegeben. Am Start traf ich dann eine in der lokalen Läuferszene recht bekannte Läuferin aus Kiel, die mit ihrem Pacemaker eine 3:10 h laufen wollte. Ich wunderte mich etwas weil ich glaube dass ihre Halbmarathonbestzeit doch etwas über meiner liegt und beschloß, mir das Experiment aus der Nähe anzusehen, d.h. mit ihr mitzulaufen so lange es eben geht. Mein erklärtes Ziel war es, endlich mal unter 3:30 h zu laufen aber gerne auch deutlich schneller, aus meiner Halbmarathonbestzeit lässt sich eine 3:10 h oder 3:15 h durchaus seriös ableiten.

Nach dem Start liefen wir also los und mein Erstaunen wurde immer größer, weil der Pacemaker ständig auf die Bremse trat und die Kilometerzeiten sich so bei 4:45 min einpegelten. Nach etwa 4 km muss man Bahnschranken überqueren, die sich genau vor uns schließen wollten, aber durch einen energischen Zwischenspurt konnten wir eine unfreiwillige Pause verhindern (Der Zug war übrigens pünktlich). Die ersten 5 km vergingen also mit dem Einstellen der Rennpace, wenn wir 5 Sekunden schneller waren, war dies Gegenstand umfangreicher Diskussionen woran das liegen könnte (wenn wir langsamer waren, wurde dies als Zeichen der Vernunft gewertet, denn offenbar waren wir die Anstiege moderat hochgelaufen). Ich fragte mich zwar immer mehr, wie man so eine Zeit von 3:10 h laufen will und stellte mich auf einen atemberaubenden zweiten Halbmarathon ein aber mir waren alle Zeiten knapp unter 5 Minuten recht.

Nach etwa 5 km fing es an zu regnen und von da ab war es immer nur die Frage, regnet es stark oder sehr stark. Meine Brille war naß und beschlug, ich sah also mit ihr nichts und ohne sie auch nichts. So bei 10 km nahm ich einen Schluck Iso zu mir, der geradewegs in den Darm durchschoß. Nun war mir klar, dass mein Rennen gelaufen war wenn ich diese Gruppe, die inzwischen 6 Läufer stark war, verlieren würde deshalb verzichtete ich auf die eigentlich notwendige Pause und nach einiger Zeit ging es auch wieder ganz gut. Irgendwann bekam ich mit, dass die beiden Kieler nur die Bambinirunde laufen wollten (also 37 km), nun war mir auch die Zielzeit klar, denn dafür passte die Pace ganz gut.

Der Halbmarathondurchgang war dann so bei 1:41 h, also alles im grünen Bereich. Etwa bei Kilometer 21 trennte sich auch die Runde und auf einmal war ich fast alleine. Jetzt konnte ich auch nicht mehr warten und machte erst mal 2 Minuten Pause hinter einem Gebüsch. Als ich das Rennen wieder aufnahm, waren die anderen beiden Marathonläufer aus der Gruppe natürlich schon weg. Ich fühlte mich jedoch noch sehr gut, keineswegs so als ob ich schon 21 km in den Beinen hatte und machte mich an die Verfolgung. Waren wir auf dem ersten Halbmarathon 5 km um 24:20 Minuten gelaufenleif ich jetzt 23 er Zeiten. Entsprechend schnell hatte ich die beiden eingeholt und überholte noch eine Reihe weiterer Läufer. Zweimal nahm ich noch ein paar Schucke Iso zu mir, ansonsten trank ich den Regen, der von oben kam. Im Ziel war ich dann nach 3:22:30 h. Damit habe ich meine alte Bestzeit um etwa 16 Minuten unterboten und bin endlich mal unter 3:30 h geblieben und damit im Marathon schneller als 5 min/km. Es war ein tolles Rennen, nur meine Schuhe haben mir echt leid getan.

Danke an Andrea und ihren Begleiter, ohne sie wäre ich wohl sicher wieder viel zu schnell losgelaufen und wer weiß wann ich dann angekommen wäre.

Danke für die Aufmerksamkeit!

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Herzlichen Glückwunsch zur neuen PB :daumen: Klappt ja bei Dir ziemlich gut ohne die üblichen langen Läufe. Gehst Du das beim nächsten M wieder so an oder testest Du was herauskommt mit langen Läufen?
Welche Schuhe sind es denn geworden, die jetzt nass ihr Dasein fristen?

Vielen Dank für den wieder einmal sehr schönen Laufbericht.
Mik

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Gratuliere Ralf, fantastische Zeit!!! :daumen:
Und das alles mit einem Minimum an langen Läufen und "nur" 50 Km/Woche!
Wie machst du das?

Merci für deinen tollen Bericht.

LG
Tom
Ich bin Schokoholic! :D

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gyngeb hat geschrieben:Gratuliere Ralf, fantastische Zeit!!! :daumen:
Und das alles mit einem Minimum an langen Läufen und "nur" 50 Km/Woche!
Wie machst du das?

Merci für deinen tollen Bericht.

Schließe mich völlig und exakt an! :daumen:

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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:wink: Na wenn das so ist...

Dann werde ich, wenn ich im nächsten Leben nochmal Marathon laufen sollte, auch mal diese Variante der Vorbereitung wählen! :D

Wahnsinn, - mir fällt da irgendwie 99 rote Luftballons von Nena ein..."Dass sowas von sowas kommt"!

Glückwunsch von
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Erst mal vielen Dank für die Glückwünsche. Inzwischen sind auch die Ergebnisse im Netz. Gesamtplatz 6 (von 46 Finishern), in der Altersklasse 2. und die offizielle Zeit ist 3:22:24 h.

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RalfF hat geschrieben:Erst mal vielen Dank für die Glückwünsche. Inzwischen sind auch die Ergebnisse im Netz. Gesamtplatz 6 (von 46 Finishern), in der Altersklasse 2. und die offizielle Zeit ist 3:22:24 h.
Glückwunsch zur neuen Bestzeit, der deutlichen Verbesserung und der damit verbundenen Platzierung. :daumen:

Gruß
Schmelli

Glückwünsche aus Bad Segeberg

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Hallo Ralf,

auch von mir herzlichen Glückwunsch. Du bist wohl ein Naturtalent ??
Ich jedenfalls habe diese 30km-Läufe immer gebraucht. 4 Runden um den Segeberger See.Das war immer meine Sonntagsmorgenbeschäftigung während des Marathontrainings.
Bei diesem Wetter solche gute Zeit zu laufen, alle Achtung.
Ich habe den 1. plön-marathon vor 6 Jahren mitgemacht. Da kam aber kein einziger Regentropfen vom Himmel, es war eher zu warm.
Am 7.9.06 geht es um den Segebergersee herum, eine ganz nette Veranstaltung mit Tombola und allen drum und dran.
Weiterhin viel Spaß beim Laufen.

Viele Grüße
von Martin

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RalfF hat geschrieben: Der längste Lauf waren 21 km
:megafon: Liebe Kinder und Marathon-Neugierige, Laufanfänger und Ratsuchende - das, was der Onkel Ralf da gemacht hat:

NICHT NACHMACHEN! :prof:

:D :zwinker2: :D
Ralf - du bist wahnsinnig. Ganz ohne Frage. Aber der Erfolg gibt dir in diesem Fall recht. Gewaltige Leistung und Herzlichen Glückwunsch zur Bestzeit! :party2: (hast du dir eigentlich mal überlegt, wie irre schnell du vermutlich laufen würdest, wenn du mal zur Abwechslung richtig trainiertest?)

:hallo:
Lizzy

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Lizzy hat geschrieben: (hast du dir eigentlich mal überlegt, wie irre schnell du vermutlich laufen würdest, wenn du mal zur Abwechslung richtig trainiertest?)
es ist ja nicht so, dass ich nicht ordentlich trainieren wollte, ich habe leider nur keine Zeit dazu. Vielleicht ja wieder über den Winter oder im zeitigen Frühjahr. Ich habe ja mit dem Oberelbemarathon noch eine Rechnung offen. Aber so eine 2:59 h wäre schon nett!!

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Hallo RalfF,

herzlichen Glückwunsch auch von mir zu dieser Super-Zeit.

Kommt jetzt aber nicht gut für meine Marathonvorbereitung.
Wozu lauf ich eigentlich meine 85-90km pro Woche (heul)?

Den seinen gibt's der Herr im Schlaf oder so hieß das...
Vielleicht sollte ich mehr schlafen.

oLi

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Hallo RalfF!

Alle Achtung wie Du Deine Marathonzeit auf einem welligen Kurs mit nagelneuen Schuhen ohne lange Läufe um 16 Minuten unter 3:30 verbessert hast. :respekt:

Da gibt es ja noch eine Menge Luft, um das nächste Mal schneller zu sein. :zwinker5:

Caramba :hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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oLi hat geschrieben:Den seinen gibt's der Herr im Schlaf oder so hieß das...
Vielleicht sollte ich mehr schlafen.

oLi
:daumen: sehe ich genauso- werde den ganzen morgigen Tag pennen. :wink:

Glü-wu!
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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gnies hat geschrieben: :daumen: sehe ich genauso- werde den ganzen morgigen Tag pennen. :wink:

Glü-wu!
Klappt aber nur bei den seinen!

Bist Du einer von denen? :P

Sonst läufst Du morgen nur verpennt durch die Gegend rum :zwinker5:

Caramba :hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Lieber Ralf,
herzlichen Glückwunsch.
Und schade, dass wir das nicht mitfeiern konnten...aber wie gesagt....aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Ansonsten las ich den Bericht von einem der auszog, Rekorde zu brechen mit offenem Mund und großen und immer größeren Augen.
Ich freue mich sehr, dass die alles in allem srtessigen Wochen gekrönt wurden von diesem Ergebnis. Das ist doch nicht mehr einfach nur sub 3:30...das ist doch schon eine neue Welt. Also für mich.
Und wellig läuft sich scheinbar doch ganz gut. Mir scheint auch, dass ein Stoßgebet an die himmlischen Mächte vor einem großen Vorhaben auf keinen Fall nachteilig sind.


mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Gratuliere, Ralf!

Jetzt weiß ich auch, was ich bisher immer falsch gemacht habe: nämlich fast alles. :frown:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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erstaunlich, das mit den langen läufen.

ich würde mittlerweile auch vermuten, dass ein 2,5 stunden nüchternlauf von
ca. 21 bis 25km länge einen normalen 30 bis 33km lauf von 3:30h praktisch ersetzen kann.

aber mit 50km wochenumfang komme ich definitiv nie auf einen m unter 3:30h.

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:erstaunlich, das mit den langen läufen.

ich würde mittlerweile auch vermuten, dass ein 2,5 stunden nüchternlauf von
ca. 21 bis 25km länge einen normalen 30 bis 33km lauf von 3:30h praktisch ersetzen kann.

aber mit 50km wochenumfang komme ich definitiv nie auf einen m unter 3:30h.
Das ist jetzt nicht fair, dachte, diese Aussage wäre für eine neue Umfrage gut.
Ein Nüchternlauf mit 21-25 km ersetzt folgende Strecken mit gefülltem Magen :confused:
A. 10 km
B. 15 km
C. 20 km
D. 25 km
E. 30 km
F. 35 km

Um die Antwort vorweg zu nehmen. Anwort C bis D, Vermutung abgelehnt :teufel:

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Alfathom hat geschrieben:Das ist jetzt nicht fair, dachte, diese Aussage wäre für eine neue Umfrage gut.
Ein Nüchternlauf mit 21-25 km ersetzt folgende Strecken mit gefülltem Magen :confused:
A. 10 km
B. 15 km
C. 20 km
D. 25 km
E. 30 km
F. 35 km

Um die Antwort vorweg zu nehmen. Anwort C bis D, Vermutung abgelehnt :teufel:
bist du tatsächlich der meinung, dass es keinen unterschied macht, ob man 20 bis 25 nüchtern läuft oder einige zeit vorher etwas gegessen hat?


ich hab da letztes wochenende eine ganz andere erfahrung gemacht.

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:bist du tatsächlich der meinung, dass es keinen unterschied macht, ob man 20 bis 25 nüchtern läuft oder einige zeit vorher etwas gegessen hat?


ich hab da letztes wochenende eine ganz andere erfahrung gemacht.
Sicherlich ist es etwas anderes, lange zu laufen und vorher gefastet zu haben, aber für den Marathon bringt das nichts. Oder läufst du einen langen WK auch mit leeren Magen ?!
Auskotzen tue ich mich bei TDL oder Intervallen.

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Hey Ralf,

herzlichsten Glückwunsch zu der Vernichtung Deiner alten Marathon-Bestzeit. Es hört sich so an, als ob das alles ganz locker für Dich war: "Im Ziel war ich dann nach 3:22:30 h." Jau, genau, ganz schön schnell halt. Wenn Du so entspannt und unverbissen bist, wie Du diesen Bericht schreibst, scheint das ein gutes Rezept zu sein.

Viele Grüße,
Jörn

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Alfathom hat geschrieben:Sicherlich ist es etwas anderes, lange zu laufen und vorher gefastet zu haben, aber für den Marathon bringt das nichts. Oder läufst du einen langen WK auch mit leeren Magen ?!
Auskotzen tue ich mich bei TDL oder Intervallen.
training und wettkampf sind zwei paar schuhe.

meine begründung weshalb ein nüchterner 21 bis 25 km lauf soviel bringt wie ein normaler 30 bis 33 km lauf:

zweck dieses laufs ist vor allem, fettstoffwechsel zu trainieren.

und es ist logisch, dass man den insbesondere dann fordert, wenn das glykogen knapp wird und daher fettstoffwechsel herangezogen werden muss.

wenn du nicht nüchtern läufst, sind die ersten kilometer fast nur dazu gut, dein glykogen aufzubrauchen. nach 2 stunden geht's dann so langsam zur sache.

läufst du aber nüchtern, bist du bei km 0 bereits da, wo du sonst erst bei km 5 oder später bist.

du sparst also zeit, wenn du den langen fettstoffwechsel lauf etwas kürzer, aber dafür nüchtern läufst. der lauf bleibt trotzdem vergleichbar effizient.

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kk66 hat geschrieben:Als ultra solltest du dich auf time on the feet konzentrieren! Und nicht aufs Fasten.
da ist natürlich was dran.
aber der nächste ultra ist für mich erst nächstes jahr.

und ehrlich gesagt mag ich im training nichts, was über 2,5 stunden geht.

erst in den letzten 12 vorwettkampfwochen würde ich ALS ULTRA den langen lauf auf bis zu 45km ausdehnen.

als marathonläufer würde es mich reizen, mal konsequent diese nüchternlauf strategie durchzuziehen und den langen lauf nur bis 25km laufen.

wohlgemerkt nur bei den langsamen GA1 läufen, vor tempoläufen sollte man nicht gefastet haben.

du siehst ja am bericht: der lange lauf muss gar nicht so lange sein.

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Noch einmal vielen Dank für die Glückwünsche.

Wahrscheinlich war es so, dass zu diesem Termin einfach alles gepasst hat. 2 bzw. 3 Wochen vor dem Marathon hatte ich insgesamt 3 ziemlich heftige Tempoläufe, dann habe ich in der letzten Woche sehr wenig gemacht, mich also tatsächlich gut erholt. Dann das Glück den ersten HM in einer Gruppe sehr kontrolliert laufen zu können. Der Regen kam mir auch entgegen. Dadurch habe ich wenig geschwitzt und musste also kein Wasser nachfüllen (insgesamt habe ich wohl höchstens 300 ml getrunken während des Laufes und nichts gegessen). Die Abende in der letzten Woche vor dem Marathon habe ich in irgendwelchen Gaststätten zugebracht und mir den Bauch vollgeschlagen. Nach dem Frühstück am Sonntag Morgen fühlte ich mich regelrecht ausgestopft.

Da ich sehr wenige WK laufe, kann ich mir auch nicht sagen: Heute habe ich keine Lust, laufe ich halt in der nächsten Woche eine neue Bestzeit. Insofern bereite ich mich vor allem mental auf so einen Lauf sehr genau vor. Ich weiß und rede mir das immer wieder ein, dass ich unter 3:30 h laufen kann und Sonntag war eben der Tag, wo ich das umsetzen wollte und musste.

Es war auch die letzte Möglichkeit in diesem Jahr, denn den nächsten Marathon werde ich sicher erst in Kiel nächstes Jahr im Februar oder sogar erst im April beim Oberelbemarathon laufen.

Also in der Summe optimale Bedingungen. Das kann dann beim nächsten Mal schon wieder ganz anders sein.

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:als marathonläufer würde es mich reizen, mal konsequent diese nüchternlauf strategie durchzuziehen und den langen lauf nur bis 25km laufen.

wohlgemerkt nur bei den langsamen GA1 läufen, vor tempoläufen sollte man nicht gefastet haben.

du siehst ja am bericht: der lange lauf muss gar nicht so lange sein.
du hast dem Bericht hoffentlich nicht entnommen, dass ich irgendeinen Lauf nüchtern gelaufen bin. Das stimmt nämlich nicht (wenn man von dem einen oder anderen 5 km Lauf zum Frühsport mal absieht)

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RalfF hat geschrieben:du hast dem Bericht hoffentlich nicht entnommen, dass ich irgendeinen Lauf nüchtern gelaufen bin. Das stimmt nämlich nicht (wenn man von dem einen oder anderen 5 km Lauf zum Frühsport mal absieht)
ja, ist mir klar.

aber du bist die "langen" läufe auch zügig gelaufen,

auch dadurch bringst du deinen körper in die situation, mit glykogenmangel klar zu kommen.

ich will mal folgende these formulieren:

ein langer langsamer lauf,

kann "zu einem gewissen teil" ersetzt werden durch:

einen nüchternen mittellangen langsamen lauf
oder einen "nicht nüchternen" mittellangen GA2 lauf

denn in allen 3 fällen, wird der körper mit dem problem konfrontiert, am ende mit glykogenmangel zu laufen.

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:aber du bist die "langen" läufe auch zügig gelaufen,

auch dadurch bringst du deinen körper in die situation, mit glykogenmangel klar zu kommen.
Ich bin ja leider gar keinen "langen" Lauf gelaufen. 21 km in Marathonrenntempo verbuche ich eher unter Schulung der Tempohärte. Aber du bist der Theoretiker!

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RalfF hat geschrieben:Ich bin ja leider gar keinen "langen" Lauf gelaufen. 21 km in Marathonrenntempo verbuche ich eher unter Schulung der Tempohärte. Aber du bist der Theoretiker!

21 km sehe ich schon als mittellangen lauf.
typische tempoläufe gehen bis 15km.

im grunde zeigt dein bericht aber auch, dass der körper dann viel leistet, wenn er nicht durch eigenen schweiß gekühlt werden muss, denn dafür muss blut in die haut gepumpt werden.

das blut konnte dein körper wegen des regens aber zu den muskeln schicken und sieso besser mit sauerstoff versorgen.

der regen hat dir geholfen, da bin ich mir sicher.

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Na Super - ich laufe meine normalen Trainingsrunden morgens um 05:00 nüchtern. Sind jeweils 10 km (Fahrtspiele bzw. im 5:20 min/km Tempo). Dann bin ich letzte Woche zweimal 21 km gelaufen, zwar nicht nüchtern (obwohl ohne Alkoholeinfluß :) ), aber gem. Trainingspläne in zu schnellem Tempo (unter 6 min/km). Wenn ich dass jetzt richtig übersetze, habe ich damit ein optimales M-Training absolviert und kann mich ohne Probleme doch noch für Frankfurt am 29.10 anmelden. Wenn es dann noch regnet, werde ich Null-Probleme haben und den Hammermann nicht treffen. Klasse! :klatsch:

Eine uninteressante Beobachtung dazu am Rande: vor drei Wochen habe ich drei Stunden geschlafen, bin um 03:00 aufgestanden, habe zwei Scheiben Toast gegessen, im Anschluß 6 Stunden Autobahn gefahren, bin dann direkt im Anschluß um 11:00 bis 12:30 15,6 km gelaufen und war total fertig - entspricht dies einem M-Überdistanztraining? :hihi:
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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Melrose hat geschrieben:Na Super - ich laufe meine normalen Trainingsrunden morgens um 05:00 nüchtern. Sind jeweils 10 km (Fahrtspiele bzw. im 5:20 min/km Tempo). Dann bin ich letzte Woche zweimal 21 km gelaufen, zwar nicht nüchtern (obwohl ohne Alkoholeinfluß :) ), aber gem. Trainingspläne in zu schnellem Tempo (unter 6 min/km). Wenn ich dass jetzt richtig übersetze, habe ich damit ein optimales M-Training absolviert und kann mich ohne Probleme doch noch für Frankfurt am 29.10 anmelden. Wenn es dann noch regnet, werde ich Null-Probleme haben und den Hammermann nicht treffen. Klasse! :klatsch:

Eine uninteressante Beobachtung dazu am Rande: vor drei Wochen habe ich drei Stunden geschlafen, bin um 03:00 aufgestanden, habe zwei Scheiben Toast gegessen, im Anschluß 6 Stunden Autobahn gefahren, bin dann direkt im Anschluß um 11:00 bis 12:30 15,6 km gelaufen und war total fe

rtig - entspricht dies einem M-Überdistanztraining? :hihi:
so ähnlich war es bei mir letztes wochenende.

nachts auf dem laufband gejoggt,
dann nächten tag nur minimal kohlenhydrate zu mir genommen (saft),

stundenlang rumgewuselt (internet...) ohne zu essen,
dann noch ein 21 km lauf gemacht.

am ende mußte ich fast schon gehen.

ich will dir was sagen:

dein 1,5 stundenlauf hat deinem fettsoffwechsel mehr gebracht als ein normaler 30km lauf. da würde ich drauf wetten.

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kk66 hat geschrieben:Ole Petersen (double ironman oder wie das heisst) empfiehlt auch, die Langen nuechtern durchzufuehren - in seinem Marathonbuch.

Nuechtern durchaus, aber warum auf 25 km beschraenken?

Ich esse seltenst waehrend des Laufens, und da koennen es schon mal 40 km werden. Allerdings mit einem Broetchen 1-2 Stunden vorher.

Bzgl der Umfrageidee: schon nicht uninteressant, man koennte sich ja fragen, was fuer den marathon am meisten bringt:

1) nuechterne langsame 25 km Laeufe
2) nuechterne langsame 35 km Laeufe
3) nuechterne 25 km Laeufe mit EB
4) nuechterne 35 km Laeufe mit EB
5) nicht-nuechterne langsame 25 km Laeufe
6) nicht-nuechterne langsame 35 km Laeufe
7) nicht-nuechterne 25 km Laeufe mit EB
8) nicht-nuechterne 35 km Laeufe mit EB
9) nicht-nuechterne schnelle 25 km Laeufe
10) nicht-nuechterne schnelle 35 km Laeufe

etc.

Die Umfrage muesstest am besten du durchfuehren, da sonst keiner antwortet. :wink:



Das sehe ich allerdings nicht, da ich nicht weiss, wie Ralf mit 2-3 zusaetzlichen 35+ km-Laeufen abgeschnitten haette.
wenn du das schaffst, einen 40km lauf fast nüchtern zu laufen, dann bringt das sicher mehr, als mit gleichem tempo einen nüchternen lauf über 25 km zu machen.

was sinnvoller ist, hängt dann davon ab, ob du bei deinem 40km lauf auch schnell genug regenerierst.

was hilft dir ein ewig langer lauf, wenn du deshalb z.B. am nächsten tag eine ganze trainingseinheit aussetzen mußt?

so gesehen könnte ein mittellanger schnellerer (oder sehr nüchterner) lauf genauso effizient für den fettstoffwechsel sein und zusätzlich den vorteil haben, dass du mehr trainingseinheiten machen kannst.

von der umfrage verspreche ich mir nicht soviel, obwohl sie interessant wäre.
aber so etwas müsste man einfach einmal alles experimentell ermitteln.

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Moin Ralf,
ich habe es nun endlich mal geschafft Deinen Bericht zu lesen und sage einfach :groesste:

Wenn ich so lese, wie Deine Vorbereitung so lief und überhaupt und dann auch noch so ne geile Zeit. Klasse!

Gruß in die alte Heimat
Frank

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Prima Zeit, Ralf! Junge, Junge, du wirst ja rasend schnell! Und dann noch nach so einer ausgetüftelten (siehe DerLetzteKilometers Ausführungen) Vorbereitung!
Run As Thou Wilt.

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Hallo Ralf!

Starke Zeit, so ganz ohne marathonspezifisches Training (lange Läufe!). Respekt! Da wäre noch mehr drin!
RalfF hat geschrieben:Aber so eine 2:59 h wäre schon nett!!
Hau' rein!

:megafon: Nächster Halt: 10km sub40, HM sub1:30...

Ohne Dein Training genau zu kennen: Ich bin mir sicher, Du müsstest gar nicht viel mehr laufen, Du müsstest wahrscheinlich Deine kms nur (noch) effektiver nutzen!

Grüße,

Bruce

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kk66 hat geschrieben: Bzgl der Umfrageidee: schon nicht uninteressant, man koennte sich ja fragen, was fuer den marathon am meisten bringt:

1) nuechterne langsame 25 km Laeufe
2) nuechterne langsame 35 km Laeufe
3) nuechterne 25 km Laeufe mit EB
4) nuechterne 35 km Laeufe mit EB
5) nicht-nuechterne langsame 25 km Laeufe
6) nicht-nuechterne langsame 35 km Laeufe
7) nicht-nuechterne 25 km Laeufe mit EB
8) nicht-nuechterne 35 km Laeufe mit EB
9) nicht-nuechterne schnelle 25 km Laeufe
10) nicht-nuechterne schnelle 35 km Laeufe
Je nach Niveau 6 und 8, 1 ist Standard :D

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:training und wettkampf sind zwei paar schuhe.
Nee, in dem Fall des Stoffwechsels nicht. Wenn ich im WK einen Puls von 160 habe, läuft stoffwechsellmäßig genau das gleiche ab wie bei einem Tempodauerlauf im Training.
meine begründung weshalb ein nüchterner 21 bis 25 km lauf soviel bringt wie ein normaler 30 bis 33 km lauf:
Nee
DerLetzteKilometer hat geschrieben: zweck dieses laufs ist vor allem, fettstoffwechsel zu trainieren.
Nee, ist fürn A.....+, aber für diejenigen vom Kopf her gut, Mensch ich bin der Allerbeste, so nach 10 Tagen Hungerast noch 30 km gelaufen :teufel:
DerLetzteKilometer hat geschrieben: und es ist logisch, dass man den insbesondere dann fordert, wenn das glykogen knapp wird und daher fettstoffwechsel herangezogen werden muss.
auch, aber nicht insbesondere
DerLetzteKilometer hat geschrieben: wenn du nicht nüchtern läufst, sind die ersten kilometer fast nur dazu gut, dein glykogen aufzubrauchen. nach 2 stunden geht's dann so langsam zur sache.
bei einem gut trainierten fängt die Fettverbrennung bereits ab dem ersten km an, und hält dann auch 2,5 Std, wenn nicht sogar 3 Std.
DerLetzteKilometer hat geschrieben: läufst du aber nüchtern, bist du bei km 0 bereits da, wo du sonst erst bei km 5 oder später bist.
Nee
DerLetzteKilometer hat geschrieben: du sparst also zeit, wenn du den langen fettstoffwechsel lauf etwas kürzer, aber dafür nüchtern läufst. der lauf bleibt trotzdem vergleichbar effizient.
die beim Marathon durch die verspätete Ankunft wieder verplempert wird. Shit, 100 Nüchternläufe im Training und trotzdem nur 3:36 :motz:

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Alfathom hat geschrieben:Nee

Nee, ist fürn A.....+, aber für diejenigen vom Kopf her gut, Mensch ich bin der Allerbeste, so nach 10 Tagen Hungerast noch 30 km gelaufen :teufel:

auch, aber nicht insbesondere

bei einem gut trainierten fängt die Fettverbrennung bereits ab dem ersten km an, und hält dann auch 2,5 Std, wenn nicht sogar 3 Std.

Nee

die beim Marathon durch die verspätete Ankunft wieder verplempert wird. Shit, 100 Nüchternläufe im Training und trotzdem nur 3:36 :motz:

der fettsoffwechsel beginnt schon früh - korrekt.

der fettstoffwechsel hält viele viele stunden bis tage aber deine glykogenvorräte werden spätestens nach 2,5 stunden knapp.

der fettstoffwechsel läuft auch, wenn du schläfst.

der spannende moment für den körper ist jedoch der zeitpunkt, wenn die glykogenvorräte zur neige gehen. erst dann gibst du deinem körper den wichtigsten trainingsreiz, für den der lange lauf da ist.

und da sage ich, die 2 stunden kannste dir sparen, wenn du gleich nüchtern läufst und im idealfall am tag zuvor wenig kohlenhydrate gegessen hast.

da erreichst du mit einem 2 stundenlauf das gleiche wie bei einem 3 bis 4 stundenlauf unter normalen bedingungen.

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@DLK:
Ich überlege schon die ganze Zeit, wie du auf die Idee mit den Nüchternläufen kommst. Aus meinem Bericht kannst du sie jedenfalls nicht haben. Wenn du also mal wieder eine deine kruden Ideen diskutieren möchtest, mache doch einfach einen neuen Thread auf und schreibe diesen Unfug nicht hier hinein. Sonst denkt nachher noch jemand, du hättest das von mir.

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der-kieler1 hat geschrieben:Wenn ich so lese, wie Deine Vorbereitung so lief und überhaupt und dann auch noch so ne geile Zeit. Klasse!
Danke, je mehr Zeit vergeht, um so faszinierter bin ich auch. Zumal mir heute noch nicht ml was weh tut.
Thomas Naumann hat geschrieben:Prima Zeit, Ralf! Junge, Junge, du wirst ja rasend schnell! Und dann noch nach so einer ausgetüftelten (siehe DerLetzteKilometers Ausführungen) Vorbereitung!
Eine sub 3:30 h hatte ich mir ja zugetraut, aber das es gleich so viel weniger werden würde, zumal auf diesem Kurs, hätte ich nicht gedacht.
Bruce hat geschrieben: :megafon: Nächster Halt: 10km sub40, HM sub1:30...

Ohne Dein Training genau zu kennen: Ich bin mir sicher, Du müsstest gar nicht viel mehr laufen, Du müsstest wahrscheinlich Deine kms nur (noch) effektiver nutzen!
Ja ich überlege schon. Vielleicht werde ich es so machen. In Kiel im nächsten Februar den HM sehr deutlich unter 1:30 h und im April beim Oberelbemarathon mal sehen.

Ich glaube übrigens auch, dass ich gar nicht so sehr viel mehr laufen muss. Halbwegs konsequent will ich jetzt aber Intervalle und TDL's ins Training einbauen. Dann muss ich mir im WK nur noch die richtige Gruppe suchen.

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Auch ich staune über die tolle Zeit in Relation zum Training. Das ist effizient. :daumen: Das wird interessant, wo Deine Zeiten noch hingehen. Du bist ein gutes Beispiel, dass das enge Kleben an Plänen nicht die letzte Weisheit ist. der Menschenzoo ist eben groß.

Apropo Zoo
RalfF hat geschrieben:@DLK:... Wenn du also mal wieder eine deine kruden Ideen diskutieren möchtest,...
Ich habe erstmals die Ignorefunktion getestet. Jetzt liest sich das Forum wieder flüssiger!! :daumen: :zwinker2:

Gruß Uwe :hallo:

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DerLetzteKilometer hat geschrieben:der fettsoffwechsel beginnt schon früh - korrekt.

der fettstoffwechsel hält viele viele stunden bis tage aber deine glykogenvorräte werden spätestens nach 2,5 stunden knapp.
habe ich doch gesagt.
DerLetzteKilometer hat geschrieben: der Fettstoffwechsel läuft auch, wenn du schläfst.
fast nur, außer die Täume beschleunigen den Puls auf über 80%. :D
DerLetzteKilometer hat geschrieben: der spannende moment für den körper ist jedoch der zeitpunkt, wenn die glykogenvorräte zur neige gehen. erst dann gibst du deinem körper den wichtigsten trainingsreiz, für den der lange lauf da ist.
und da sage ich, die 2 stunden kannste dir sparen, wenn du gleich nüchtern läufst und im idealfall am tag zuvor wenig kohlenhydrate gegessen hast.
Und dann die nächsten 3 Tage tot im Bett liegen, weil der Körper erstmal wieder regenerieren muß und Kohlenhydrate und Eiweiße braucht, das Training wird zu lange unterbrochen und der Effekt ist verpufft.
DerLetzteKilometer hat geschrieben: da erreichst du mit einem 2 stundenlauf das gleiche wie bei einem 3 bis 4 stundenlauf unter normalen bedingungen.
Nee, sonst würden schnelle Marathonläufer ihre langen nur bis zu 2 Std. machen, und das tut keiner.
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