Banner

Frage an die Dehn-Freaks

Frage an die Dehn-Freaks

1
Hallo allerseits,
ich habe da mal eine Frage an die Dehn-Freaks unter Euch. Ich laufe jeden 2.
Tag ca. 1 Std.. Ich habe ziemliche Probleme mit meiner rechten Wade und zwar im letzten Stück vor dem Übergang zur Achillessehne. Ich nehme mal ganz stark an, das es ein Problem mangelnder Dehnung ist.
Nun meine Frage, ist es sinnvoller nach dem Laufen zu dehnen oder am folgenden Ruhetag ?
Ich weiß, das es wahrscheinlich jeden Tag am Besten wäre :D .
Aber ich bin echt ein Dehnmuffel und möchte eigentlich mit dem geringsten Aufwand das Beste erreichen :confused: hoffe ich auf jeden Fall.
Also, was ist sinnvoller :idee: ?

Gruss Dornwarze
und sollte ich mal nicht mehr sein, tut meine Asche in eine Eieruhr, damit ich auch nach meinem Tode noch laufen kann :teufel:

2
Hi

Ich dehne eigentlich immer direkt nach dem Laufen, so 10min und dusche dann meine Beine kalt ab.

Da ich sehr wenig bis gar keine Verletzungen, Muskelkarter oder ähnliches habe, denke ich mal, dass das so passt.
Bild

3
Hallo Dornwarze,

Ich dehne nach dem Laufen, aber nicht direkt, sondern warte etwa 1 Stunde, manchmal auch bis zum nächsten Tag. So bekommt mir das am besten. Ich mach' dann auch nicht immer alle Dehnübungen auf einmal, sondern so nach und nach.

Grüße
Ulla
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

4
wenn der lauf sehr hart war, ist dehnen unmittelbar danach kontraproduktiv.
der muskel hat ja dann mikrorisse. stell dir einen harten marathon vor.
würdest du unmittelbar danach deine schmerzenden beine dehnen?
ich nicht. das prinzip kannst du auch auf einen trainingslauf übertragen.

dehnen ist für mich wie eine eigene trainingseinheit.

ich dehne weder unmittelbar vor noch unmittelbar nach dem laufen.
und je härter der letzte lauf war, umso vorsichtiger wird gedehnt.

5
DerLetzteKilometer hat geschrieben:der muskel hat ja dann mikrorisse
das ist eine reine - und immer noch unbewiesene - Theorie. Und an dieser Stelle möchte zur Abwechslung ich mich darin üben, eine gängige und scheinbar allseits akzeptierte Theorie in Zweifel zu ziehen.

Ohne eine Gegentheorie aufstellen zu können, kommt es mir ziemlich unwahrscheinlich vor, dass beim Muskelkater physikalische Gewebeverletzungen - wie klein auch immer - vorliegen. Denn ein Muskelkater stärkt den Muskel in ziemlich kurzer Zeit. Echte Verletzungen mit anschließenden 'Flickstellen' schwächen aber das Gewebe und machen es anfälliger. Ein klarer Gegensatz, denn es gibt nichts, das besser vor Muskelkater schützt, als ein kürzlich durchgemachter Muskelkater. Bei Rissen gibt es nichts, das Risse wahrscheinlicher macht als kürzlich vorangegangene Risse.

Außerdem fände ich es eine untypische 'Einrichtung' der Natur, ein Ding beim 'natürlichen' dafür vorgesehenen Gebrauch an unzähligen Stellen so schnell kaputtgehen zu lassen und immer wieder flicken zu müssen.

Neenee - ich glaube, die müssen noch ein bisschen weiterforschen, wenn der Muskelkater erklärt werden soll.

Was das Dehnen gerade der Waden und Fußsehnen angeht, mache ich das meist einfach nebenbei. Es gibt Übungen dafür in Sitzhaltung auf dem (Büro-)Stuhl, im Stehen beim Warten auf das kochende Teewasser gehts genauso wie bei langweiligen Vorträgen oder Schulungen. Verhindert dort sogar noch nebenbei das Einschlafen :wink: ... wenn auch manchmal ein wenig 'komische' Sitzpositionen notwendig sind, so dass ein Positionieren in den hinteren Reihen von Vorteil ist ...

6
Mal noch zwichen gefragt,

wenn ihr euch erst weit nach dem Laufen dehnt, wärmt ihr euch dann vorher auf?
Das Dehnen direkt nach dem Laufen macht doch viel mehr Spass, da ist man doch viel beweglicher als wenn man "kalt" dehnt.
Bild

7
ich bin dann nicht beweglicher, im Gegenteil, beweglich werde ich erst wieder, nachdem die Muskeln sich wieder richtig entspannt haben, das ist frühestens unter der warmen Dusche. Extra aufwärmen? nein, ich mach' das wenn die dann irgendwie sowieso warm sind.
Ist das verständlich, was ich hier geschwafelt habe :confused: ich hoffe.
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

9
Lizzy hat geschrieben:Denn ein Muskelkater stärkt den Muskel in ziemlich kurzer Zeit. Echte Verletzungen mit anschließenden 'Flickstellen' schwächen aber das Gewebe und machen es anfälliger.

Außerdem fände ich es eine untypische 'Einrichtung' der Natur, ein Ding beim 'natürlichen' dafür vorgesehenen Gebrauch an unzähligen Stellen so schnell kaputtgehen zu lassen und immer wieder flicken zu müssen.

Also... ohne eigene Forschung zu betreiben... das klingt für mich nicht nach Gegensatz, sondern was du da sagst unterstützt die Mikroriss-Theorie doch eher.

Nichts bewegt ein regeneratives System besser&schneller dazu sich an neue Anforderungen anzupassen als wenn man es... in begrenztem Masse versteht sich... in Unordnung bringt.

Das gleiche beim nächsten Absatz. "natürlich vorgesehener Gebrauch". Muskelkater bekommt man ja eben weil man den Muskel über diesen vorgesehnen Gebrauch hinaus benutzt hat. Anpassungsfähigkeit von Geweben ist halt bidirektional. Wirds gebraucht, baut man es aus. Wenn nicht, weg damit so weit das verantwortbar ist. ... jaja, ist alles bekannt, aber ich wollts noch mal unterstreichen. Die untypische Einrichtung der Natur wäre meiner Meinung nach eher, wenn jeder Mensch, und wenn die Bewegung Sofa-Kühlschrank auch das Maximum des Tages ist, einen Muskelaufbau hat um damit eben vom Sofa aufzuspringen und den Marathon in 2:30 zu heizen und keinerlei Schäden davonträgt.


--> Zum Thema: Ich dehne mich vor und nach dem Lauf, aber nur ein wenig. Bei meinem Hohlkreuz fällt es mir nach dem Dehnen meist leichter den Rücken bewusst gerade zu halten. Und im Winter ist Dehnen eine gute Ausrede um noch ein paar Minuten im Warmen zu bleiben :P

11
Ui, danke! Sehr interessant.
Möglicherweise ist der verletzungsbedingte Muskelkater die pathologische Form häufig auftretender kleiner Einrisse innerhalb der Z-Scheiben, die Voraussetzung einer Kraftsteigerung durch Training sein sollen (19). Man kann sich vorstellen, dass durch Risse in vielen Z-Scheiben hintereinander die Fibrillen längs aufspleißen. Werden bei der Reparatur die Teilstücke jeweils zu vollständigen Fibrillen wieder aufgebaut, nimmt deren Zahl in der Muskelfaser zu. Eine solche Hypertrophie mit Fibrillenvermehrung ist das typische Ergebnis eines Krafttrainings.
Und zum Thema Dehnen sagen sie auch was. :D
Gründliches Aufwärmen (31), Dehnen (23) und Massagen werden vorbeugend eingesetzt, doch nur bei Ersterem gibt es Hinweise auf einen Effekt.
Tja, wirklich schlauer ist man nicht.

12
Dornwarze hat geschrieben:Aber ich bin echt ein Dehnmuffel und möchte eigentlich mit dem geringsten Aufwand das Beste erreichen :confused: hoffe ich auf jeden Fall.
Zunächst solltest du entscheiden was du willst: Beschwerdefrei laufen oder weiter mit irgendwelchen Zipperlein rumkrebsen und dabei die Gefahr von Langzeitschäden eingehen.

Wenn du Letzteres nicht willst, solltest du dein Dehn-Minimalkonzept "in die Tonne treten". Ich bin alles andere als ein "Dehn-Freak". Es gibt an unserem Sport wenig, was ich mehr hasse, als die Notwendigkeit zu dehnen. Es gibt mir nichts (außer der Sicherheit Schäden vorgebeugt zu haben), nimmt mir aber viel Zeit.

Zum Zeitpunkt: Falls ich dazu Zeit und Möglichkeit habe, dehne ich frühestens eine Stunde nach dem Laufen. Dann ist die durch die Belastung in der Muskulatur aufgebaute Spannung gewichen. Wenn das nicht möglich ist, dehne ich nach dem Laufen, das ist besser als garnichts. In jedem Fall solltest du dabei vorsichtig zu Werke gehen. Zu starkes Dehnen kann Risse oder Überlastungen einzelner Muskelfasern oder an den Ansatzstellen der Sehnen zur Folge haben. Nach dem Laufen, weil der Bewegungsapparat ohnehin schon "gestresst" ist. Bei späterem Dehnen, weil der Muskel noch nicht vollständig erholt und zudem nicht mehr aufgewärmt ist.

Alles Gute :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

13
@Dornwarze:
Du hast doch bereits Schwierigkeiten, die typisch für Überlastungsprobleme sind. Meinst du nicht es wäre sinnvoll, dagegen etwas zu tun, um zukünftig beschwerdefrei laufen zu können und chronische Schäden zu vermeiden?

Um Achillessehnenbeschwerden zu beseitigen ist dehnen immer noch das Beste. Im akuten Fall auch mal eine Woche komplett aussetzen. Zum Dehnen: Auch wenn du es nicht magst, aber ca. 1 h oder mehr nach dem Lauf z. B. die Muskulatur der Wade zu dehnen ist angenehm und hilft, da einfach die Spannung von der Sehne genommen wird.

@seyton:
vielen Dank für den Link.

Bild
Bild


Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

14
Etwas off-topic: Ich möchte auf das entschiedenste dem Gerücht widersprechen, daß ein Muskelkater die beste Prävention für einen Muskelkater ist. Ich habe danach trainiert und immer und immerwieder einen Muskelkater an derselben (über?-)belasteten Stelle bekommen. Der Kater wurde immer schlimmer. Erst nach langer Zeit hat es sich gelegt.

Ich dehne nach dem Laufen. Da ich eine koordinative Niete bin, habe ich etwa ein halbes Jahr gebraucht, um mein Dehnprogramm auswendig zu lernen. Es ist schon mehr ein Ritual und wie bei U_d_o lästige Pflicht. Nachdem ich es einmal für 2 Wochen ausgesetzt hatte, kamen die alten Beschwerden (ITBS) wieder und verschwanden nach Wiederaufnahme des Dehnprogramms.
Dehnen hilft wahrscheinlich nicht, um Verletzungen zu vermeiden. Es setzt vielleicht den Muskeltonus etwas herab und verschiebt den Arbeitspunkt des Muskel nach "neutral", also genau zwischen die antagonistischen Muskeln. Sogesehen hilft es, sich trotz laufens sich auch im Alltag normal zu bewegen. Mein ITBS halte ich für ein Symptom für einen zu starken Muskeltonus, ebenso wie Dein Waden/Achillessehnenproblem.
Dagegen habe ich eine nette Übung, die quasi nebenher geht. Man kniet auf einem Bein und hockt mit dem anderen, wobei man bei dem anderen das Knie maximal beugt, die Brust gegen den Oberschenkel drückt und die Ferse auf den Boden läßt. Nebenbei kann man so die Schuhbänder öffnen. Zeitverlust: ca. 10 sek pro Fuß, je nach Schnürgeschwindigkeit.

15
Hi!

Ich dehne regelmäßig (manchmal 2x täglich) aber nicht (sehr sehr selten) unmittelbar nach dem Lauf. Eher nach der Dusche, nach der Nahrungsaufnahme (ebefalls regenerativ unterstützend im Übrigen) und/oder vor der Glotze. Ne Stunde vergeht zwischen Lauf und Dehnen fast immer. Bzgl. Beine habe ich ein "Minimalprogramm". 2xWaden je Seite jeweils 20-30sek. Gleiches für den Schollenmuskel. Dann noch gleiches für die Vorderseite der Oberschenkel. Die Rückseite vernachlässige ich sträflich. Meine ganz persönliche Meinung: Dehnen ist notwendig für beschwerdefreies Laufen - allerdings nicht hinreichend.

:hallo: Helmut

16
Wenn ich eine Muskelverhärtung habe, dann dehne ich vorsichtig, um den Tonus zu senken. Ansonsten gilt NO STRETCH für mich seit etwa einem Jahr. Fahre sehr gut damit. Ob eine vermindert Verletzungsanfälligkeit jetzt daher kommt, kann ich nicht sagen.

gruß,
redcap
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“