Nun wie ich schon sagte zwischen Köln und Dresden lagen nur 2 Wochen Pause und trotzdem wollte ich sehen ob was möglich ist.
In den letzten zwei Wochen nach dem Köln Marathon habe ich nicht für 1min ein paar Laufschuhe an den Füßen gehabt, war nur 3x im Fitnessstudio und habe etwas Kraft-Ausdauer Training gemacht.
Die letzte Nacht hatte ich vielleicht 2 Stunden geschlafen, wieso kann ich nicht sagen, es ging einfach nicht und so bin ich schon ziemlich müde nach Dresden gefahren.
Der Start war für 10 Uhr geplant (alle Läufe starteten gleichzeitig) und so trafen wir kurz vor neun in Dresden ein. Nach einem kleinen Bummel durch das Messezelt, habe ich mir noch aus meinem Block C (was ich da sollte weiß ich wirklich nicht) ein A machen lassen und bin dann mit meiner Schwester, Ihrem Freund und noch einem bekannten in Richtung Start gegangen.
Wo ich dann die Aufteilung der Startblöcke sah, war ich ganz froh das ich aus C raus war, jedoch hätte der vordere Bereich von B auch gereicht, denn Block A war nur etwa 50m lang und bestand aus vielen bekannten Namen der Region.
Dann war es endlich so weit, pünktlich um 10 Uhr erfolgte der Start und ganz im Gegensatz dazu wie ich es befürchtete das ich nach hinten durchgereicht werde war es garnicht, sondern ich war vom Tempo schon an der richtigen Stelle.
Die ersten drei Kilometer verliefen die Halbmarathon, Marathon und 10km Strecke genau gleich und so suchte ich mir für die ersten Kilometer die führende Frau im Marathon mit Ihren Tempoläufern und absolvierte die ersten drei Kilometer in 3:43; 3:41 und 3:37min.
Danach ging es für uns 10 km Läufer in eine andere Richtung und ich war von da an ziemlich auf mich allein gestellt, zwar suchte man sich immer mal wieder einen Läufer vor einem als Anziehungspunkt, aber die meiste Zeit lief man den Rest der Strecke relativ allein.
Leider fehlte das Schild bei KM 4 und so hatte ich erst wieder eine Zwischenzeit bei Kilometer 5 von 7:32min für die letzten beiden Kilometer.
Jetzt bei der Hälfte der Strecke merkte ich nun deutlich das ich an meiner momentanen läuferischen Grenze lief und nahm für den 6 KM auch etwas an Tempo heraus und lief diesen dann "nur noch" in 4:01min.
Bei KM 7 gab es eine leichte Bergab Passage wo durch man nochmal etwas fahrt aufnehmen konnte und diesen Abschnitt in 3:43min absolvieren konnte.
Ab KM 8 begann ich nun wirklich langsam aus dem letzten Loch zu pfeifen und möchte nicht wissen was mir ein Pulsmesser angezeigt hätte, wenn ich denn einen im Wettkampf tragen würde. Diesen Kilometer schaffte ich dann noch in 3:54min.
Kilometer 9 sollte der langsamste Kilometer des Rennens werden, da es am Elbufer zum einen leicht bergan ging (kaum merkbar aber trotzdem da) und dann auch bis zum 9 Kilometerschild auf der Augustusbrücke noch ein leichter Anstieg vorhanden war und dieser Kilometer in 4:10min in der Uhr gespeichert wurde.
Ich war nun wirklich langsam so fertig das ich an ein gleichmäßiges Atmen garnicht mehr zu denken brauchte, mein einziger Gedanke war jetzt "Noch einen Kilometer dann hast du es hinter Dir." So habe ich noch mal alles aus mir hervor geholt und bin dem Ziel förmlich entgegen geflogen. Die Stimmung war auch sehr schön und half einem noch dabei.
Nach 3:49min hatte ich dann auch diesen Kilometer hinter mich gebracht und die Uhr blieb bei einer Gesamtzeit von 0:38:10 min stehen.
Ich hatte am Ende alles versucht noch unter 38min zu bleiben, aber nach meiner letzten offiziellen Bestzeit über 10 km aus dem letzten Jahr in 0:39:58 min konnte ich meine geschaffte Leistung beim ersten Blick auf die Uhr garnicht so richtig begreifen.
Wie man sieht reichen also auch 2 Wochen nach einem Marathon aus (ohne einen Tag trainiert zu haben) um ein neues persönliches Ziel erreicht zu haben (oder diesem bis auf 11sec näher gekommen zu sein).
Im Anschluss an meinen Lauf, nach dem ich im Ziel im übrigen mit meinem Kreislauf ziemlich zu rudern hatte (wurde dann nach einem Erdinger Alkoholfrei und einer Banane besser) sind wir noch zu dritt zu Kilometer 17 vom Halbmarathon gegangen, von wo aus ich meiner Schwester Ihren Freund auf den letzten 4 Kilometern noch begleitet habe. Dies war dann sozusagen für mich das Auslaufen.
An diesem Tag hat einfach alles gestimmt, das Wetter, der Körper und die passende Unterstützung der Zuschauer.
Hier noch die Zahlen:
Gesamt: 35 von 839
Altersklasse: 18 von 208
An der Aussage das die vorletzte und nicht die letzte Nacht für einen Wettkampf entscheidend ist scheint auch vollkommen zuzutreffen.
Vor meinem nächsten Marathon feier ich die Nacht am besten durch, dann klappt es auch mit der Sub 3
Grüsse
Benjamin
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