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wasserabweisend vs wasserdicht

wasserabweisend vs wasserdicht

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Aus Anlass meines gestrigen Nässelaufes bin ich zu der Überzweugung gekommen, doch mal eine bessere Jacke kaufen zu müssen.

Jetzt aber mal die Frage, wie sie schon im Titel steht:
wasserabweisend oder wasserdicht? Ich gehe mal davon aus, dass das nicht das gleiche ist?
Schaue ich bei RP nach, finde ich wasserdichte Jacken der RP-Eigenmarke.
SChaue ich bei skinfit nach, finde ich nur wasserabweisende Jacken (vento, pfaffler).

Meine Frage: wie dicht ist dicht? Ich will schließlich nicht im eigenen Saft schmoren.
Hat jemand Empfehlungen?

danke schon mal.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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Hi, Junsa,

wasserabweisende Jacken halten dich für eine bestimmte Zeit trocken, wasserdichte immer. Ich trage eine wasserdichte, atmungsaktive Jacke, da kann es gießen wie es will, ich bleibe am Oberkörper trocken, allerdings sind diese jacken auch am teuersten, aber die Investition lohnt sich.

firenza
auch das noch :tocktock:

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Wasserdichte, winddicht (Hardshell):Läßt keinen Regen von außen nach innen, geringer (kaum) Schweißverdampfungsgrad, braucht ein Läufer eigentlich nur wenn's extrem kalt ist und es gleichzeitig aus Kübeln schüttet (?)

Wasserabweisend, winddicht (Softshell): Der Regen braucht mehr oder weniger Zeit, um von außen nach innen zu wandern, dafür ist der Schweißverdampfungsgrad sehr viel höher, was einem schweißtreibenden Läufer sehr entgegenkommt, also immer primär eine 'atmungsaktive' Softshell wählen.
Lasst uns Schuhe sprengen... macht sie überall gleich.

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Hab eine Jacke mit Aquamax Membran (als Wasserdicht beworben), die mich nach knapp über ner Stunde leichtem bis mittlerem Regen nass werden ließ.

Dann hab ich hier ne sehr dünne Newline Jacke aus Nylon Polyamid, da steht auf dem großen Innenschild:

Water resistance
Wasserdichtigkeit
160 mm.

ISO 811 - 1982
--------------------------
Breathability
Atmungsfähigkeit
140 l. * 4 g.

DIN 53 887 - 1977
---------------------------
Windproofness
Windabweisung
/ 140 l.

DIN 53 887 - 1977

Also ist es wohl eher eine Wasserresistenz, die viele Funktionsfasern aufweisen dürften, "dicht" / "dichtigkeit" ist da wohl keine gute Übersetzung, denke ich.

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Junsa hat geschrieben: Meine Frage: wie dicht ist dicht? Ich will schließlich nicht im eigenen Saft schmoren.
Hat jemand Empfehlungen?
Dazu nochmal.
Ich denke, richtig dichte Jacken werden keine ausreichende Atmungsaktivität aufweisen.
Für mich als Läufer/Radfahrer wäre eine Jacke schön, die zwar durchaus 2 bis 3 Stunden starken Regen aushält, dabei etwas atmungsaktiv ist, aber da dies allein nicht ausreichen dürfte, hinten am Rücken, unter den Armen und vielleicht noch strategisch wichtig irgendwie in den Ärmeln Lüftungsschlitze hat.

Ob die Colibri Jacken, die ja wasserdicht sein sollen wie Goretex, wirklich ausreichend Luft zirkulieren lassen, ich weiß ja nicht :confused:
Oder hat diese Jacke auch einfach ausreichend Luftschlitze?

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Also ich selbst habe ein Softshell von McKinley und bin super zufrieden damit!
Trags eher selten beim laufen aber oft in der Freizeit.
Darunter etwas ordentlich dickes, wollpulli oder so und man kann trotzdem locker damit durch den Herbst spazieren.
Zeit + Möglichkeit = Laufkilometer
Laufkilometer x :tocktock: = Tempo
by: corruptor

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Junsa hat geschrieben: Meine Frage: wie dicht ist dicht? Ich will schließlich nicht im eigenen Saft schmoren.
Hat jemand Empfehlungen?
Habe Erfahrungen von LIDL (billig) über Skinfit (akzeptabel) bis Gore (teuer). Fazit: je "wasserdichter" die Jacke, desto mehr schwitzt man. Der Preis spielt dabei aber eine untergeordnete Rolle.

Die Frage für mich ist: will ich nasswerden durch Regen (wasserabweisend) oder durch meinen Schweiß (wasserdicht). Einen Kompromiss, der mir ein absolut trockenes Laufen ermöglicht, habe ich irgendwie nicht gefunden. Deshalb favorisiere ich momentan (bei Temperaturen unter 10°C, darüber ist mir Regen eigentlich egal, weil man nicht so schnell auskühlt) folgendes System: Die Vento-Jacke von Skinfit, weil leicht und bequem, darunter die normalen Discountershirts, auch ruhig etwas dickeres, wenn es die Temperaturen erfordern. Im Regen wird man so nach ca. 45 min. komplett nass, aber das werde ich auch mit einer teueren wasserdichten Jacke nach dieser Zeit (aufgrund des Schweißes). Aber ab dem Zeitpunkt ist es mir auch fast egal, weil ich dann 100% warmgelaufen bin.

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loops hat geschrieben:Habe Erfahrungen von LIDL (billig) über Skinfit (akzeptabel) bis Gore (teuer). Fazit: je "wasserdichter" die Jacke, desto mehr schwitzt man. Der Preis spielt dabei aber eine untergeordnete Rolle.

Die Frage für mich ist: will ich nasswerden durch Regen (wasserabweisend) oder durch meinen Schweiß (wasserdicht). Einen Kompromiss, der mir ein absolut trockenes Laufen ermöglicht, habe ich irgendwie nicht gefunden. Deshalb favorisiere ich momentan (bei Temperaturen unter 10°C, darüber ist mir Regen eigentlich egal, weil man nicht so schnell auskühlt)Im Regen wird man so nach ca. 45 min. komplett nass, aber das werde ich auch mit einer teueren wasserdichten Jacke nach dieser Zeit (aufgrund des Schweißes). Aber ab dem Zeitpunkt ist es mir auch fast egal, weil ich dann 100% warmgelaufen bin.
Ich denke auch man sollte sich nur über die absolute Wasserdichtigkeit Gedanken machen wenn man Spazieren geht. Beim Laufen ist nur wichtig, dass der kalte Regen nicht so schnell durchkommt und die Muskulatur nicht auskühlt. Nass wird man sowieso, alles nur eine Frage der Intensität.
Auch hier gilt bei mir: je schneller, desto weniger zieh ich an....
Das Geheimnis des Erfolges ist die Beständigkeit des Ziels. (Benjamin Disraeli, brit. Politiker):idee:


Lieber für wenig Geld ein Bier an der Bar,
als mit viel Geld zum Barbier :prost:

Naß ?

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Hallo,
kann die Ausführungen von loops oder Laufsturm bestätigen.
Mir hat man einmal im Fachgeschäft für 300 DM eine ConCurve Jacke verkauft die absolut wasserdicht ist, hier im Bergischen Land regnet es nun einmal viel. Das mir durch meinen eigenen Dampf in der Jacke fast schlecht wurde kann man sich fast vorstellen. Als nächstes folgte eine Jacke vom gleichen Hersteller die "nur" stark wasserabweisend war. Zum Laufen wesentlich besser geeignet - nach ca. 1 Stunde Laufzeit "arbeitet" die Jacke. Lediglich in den Seitentaschen sammelt sich das Wasser :P . Dann folgte bei einem Fahrradhändler eine Jacke die eine Wassersäule von 3000 mm hatte - wirklich optimal, naß war ich nur vom eigenen Schweiß - aber wo soll das Waser auch hin wenn es draußen in Strömen regnet ? :haeh:
Meine liebste Jacke ist die von LEX, die windabweisend und waserabweisend ist. Vor 6 Jahren für 150 DM gekauft und immer noch in Gebrauch.

Gruß Stefan
Beim Laufen lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen. Einige möchte ich gerne als Freund haben, andere wiederum......... :zwinker5:

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Hier noch einen Auszug von der Globetrotter Homepage zum Thema "wasserdicht". Ist zwar vielleicht in bisschen arg "Gore-verliebt", aber erklärt das Problem mit der Kleidung IMHO ganz ordentlich:

"Bei absolutem Schietwetter hilft nur wirklich wasserdichtes Material; heute ist es atmungsaktiv, und Schwitzen (wie im Friesennerz) ist out. Membranen und Beschichtungen bestimmen den Markt. Materialien, die eine Wassersäule von 1300 mm erreichen, gelten laut DIN als wasserdicht. Bei der ursprünglichen Messung wird ein Probestück von rund 10 cm2 unter einen Messzylinder gespannt und der Zylinder mit Wasser gefüllt. Lässt das Probestück bei einer Füllhöhe von 1300 mm kein Wasser durchdringen, gilt es als wasserdicht.


So viel zur Theorie. Denn wie weit die Wassersäule über dem Normwert liegt, danach wird selten gefragt, die Unterschiede sind jedoch krass. Klassisches Gore-Tex ist als wasserdichtes, dabei atmungsaktives Material mit dem Laborwert von 80.000 mm Wassersäule eindeutiger Spitzenreiter! Dann stellt sich die Frage wie langlebig die Wasserdichtigkeit ist? Die Dauerhaftigkeit steht und fällt mit der Art der Beschichtung bzw. Membran und letztendlich der Verarbeitung. Auch hier gibt es krasse Unterschiede, die – nicht ausschließlich, aber letztlich doch – über den Preis auszumachen sind.
Nähte sind grundsätzlich Schwachpunkte. Bei schlechter Nahtversiegelung nützt die beste Materialqualität nichts. Aus diesem Grund überwacht z.B. Gore weltweit die Versiegelung der Nähte von Gore-Tex Bekleidung, um einen hohen und vor allem einheitlichen Standard gewährleisten zu können.
Atmungsaktiv ist ein Wort der Werbung. Hier ist nichts aktiv, es klingt jedoch deutlich besser, als das eigentlich korrekte wasserdampfdurchlässig! Bei Membranen mit Poren und bei mikroporösen Beschichtungen geschieht der Austausch durch Poren, die so groß sind, dass Wasserdampf durchdringen kann, aber dennoch so klein, dass (Regen-)Tropfen aufgehalten werden. Membranen ohne Poren absorbieren die Feuchtigkeit (die Wasserdampfmoleküle) durch chemische Prozesse. Damit die Feuchtigkeit von innen überhaupt abgegeben werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen sein: in der Bekleidung muss es z.B. deutlich wärmer sein (muss ein höherer Druck herrschen!) als draußen. Erst wenn das Temperatur- bzw. das Druckgefälle stimmt, kann Feuchtigkeit (Schweiß) entweichen. Exakt hier liegt der Grund dafür, dass Gore-Tex & Co. nicht unter allen Umständen funktionieren: in den Tropen z.B. ist es erstens zu warm und zweitens zu feucht, wohingegen kalte Wintertage ein wesentlich besseres „Funktionsklima” bieten.
Atmungsaktvität ist nicht unbegrenzt möglich. Durch die derzeit leistungsfähigste Membran entweichen maximal 200 bis 290 g Dampf per m2 pro Stunde.
Zum Vergleich: beim Laufen, Wandern mit Gepäck oder sportlichem Skilanglauf produziert der Körper bis zu 2 Liter (!) Schweiß pro Stunde und damit ist die Leistungsgrenze deutlich überschritten. Folge: die Feuchtigkeit kondensiert innerhalb der Kleidung, man wird von innen naß. Wer in diesem Fall Baumwollgewebe unter der Jacke trägt, steht fröstelnd in feucht-klammer Bekleidung da.

Recht neu ist der Vergleich der Materialien durch den RET-Wert (Resistance to Evaporating Heat Transfer), der den Dampfdurchsgangswiderstand eines Textils nach der Formel x10-3m2mbar/w bemisst. Die Idee ist super, denn der Wert wird direkt am fertigen Bekleidungsstück ermittelt und ist kein Resultat einzelner Material-Komponenten. Schließlich nützt es nichts, wenn die Membran extraklasse Werte aufweist, der Oberstoff die Funktion aber nicht begünstigt!
Der Wermutstropfen: leider sind bislang nicht alle Stoffe auf den RET-Wert hin überprüft worden, ein anständiger Vergleich folglich kaum möglich.

Um der Atmungsaktivität auf die Sprünge zu helfen, gibt es zahlreiche Detaillösungen wie Achsel-RVs, die sich wie ein roter Faden durchs Bekleidungssystem ziehen. D.h. für „belüftete” Gore-Tex Jacken gibt es vom selben Hersteller idR. auch eine Fleecejacke mit Belüftungs-RVs an der richtigen Stelle. Eine weitere Möglichkeit der Belüftung sind RV-Schubtaschen, deren Taschenbeutel aus Netzgewebe bestehen! Sind die Taschen geöffnet kann Wärme entweichen. Dieser Bereich entwickelt sich zusehends."

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Also ich habe eien Laujacke von Löffler die Colibri Gore Tex , bin sehr damit zufrieden , sie hat auch genügend Luftungsschlitze , am Rücken , vorne usw....

Ja muss man halt auch darauf achten das man wirklich die Laufjacke nimmt und nicht die Rad oder sonstwas Jacke.

Habe damit schon bei strömendem Regen meine Langen Läufe gemacht und bin nicht nass geworden , das man darinn natürlich etwas schwitz ist klar , das tut man aber mit und ohne Jacke oder....
Man sollte auch die Richtige Funktionswäsche darunter haben dann bist du sicher sehr zufrieden mit der jacke.

Ich würde sie auf jedenfall nicht mehr hergeben.

mfg Ingo

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Also .. Samstag hab ich es getan und mir eine Jacke von Concurve-Nachfolger Gore Running Wear gekauft. Sehr leicht, sitzt perfekt, extrem kleines Packmaß (ca 2 Handys groß) und ist schön orange. Ladenpreis 130 Schleifen abzgl 10% Freundschaftsrabatt.
Hat zwar geschmerztz (immerhin hab ich noch nie so viel für Schuhe ausgegeben!!), aber Weihnachtsgeld und Gehaltserhöhung haben mich darüber hinwegsehen lassen.

Blöd nur .. es ist wieder total warm geworden :D
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

Die Zeit wird kommen.............

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Junsa hat geschrieben:Also .. Samstag hab ich es getan und mir eine Jacke von Concurve-Nachfolger Gore Running Wear gekauft. Sehr leicht, sitzt perfekt, extrem kleines Packmaß (ca 2 Handys groß) und ist schön orange. Ladenpreis 130 Schleifen abzgl 10% Freundschaftsrabatt.
Hat zwar geschmerztz (immerhin hab ich noch nie so viel für Schuhe ausgegeben!!), aber Weihnachtsgeld und Gehaltserhöhung haben mich darüber hinwegsehen lassen.

Blöd nur .. es ist wieder total warm geworden :D
Hallo Junsa
die Zeit wird kommen in der Du die Jacke nicht mehr ausziehen möchtest (zumindest beim Laufen). Der Preis beim Händler geht Ok, auch die 10% (die bekommst du im Internet nicht). Hast Du gut gemacht :daumen: Einmal muß man investieren - diese Jacke wird, wenn man sie dir nicht vom Körper weg klaut, ein Läuferleben lang dein Partner sein.

Viele Regenläufe (mit der Jacke),

Stefan
Beim Laufen lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen. Einige möchte ich gerne als Freund haben, andere wiederum......... :zwinker5:
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