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Jeff Galloway "Marathon das Erfolgsprogramm"

Jeff Galloway "Marathon das Erfolgsprogramm"

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Hallo,
bin neu im Forum. Habe ein paar Fragen an die "alten Hasen". Ich Laufe seit etwa 3 Jahren 2-3 in der Woche (ca 20-25 Wochen KM). Habe mich im Sommer für einen HM vorbereitet, welchen ich jedoch wegen Krankheit nicht laufen konnte. Nun will ich es wissen. Möchte meinen ersten Marathon in Hamburg im April laufen. Habe mir keine feste Zeit gesetzt. Durch mein HM Training bin ich relativ gut vorbereitet. Sei etwa 1,5 Monate trainiere ich 5 x die Woche überwiegend langsam, meine langen Läufe habe ich bis jetzt auf 20km gesteigert. Wochenkm. z.Z 51.
Nun habe ich ein Buch gelesen "Marathon das Erfolgsprogramm" von Jeff Galloway. Im Prinzip legt der Autor beim Lauftraining und auch Marathon in festgelegten Zeiten bzw. Km Gehpausen von 1-2 Minuten ein. Hat dies jemand schon mal ausprobiert (auch beim Marathon)? Wie ist hier die Erfahrung ?
Über viele Antworten würde ich mich freuen.

Hier noch einige Daten von mir.

Alter 52
Gewicht 85 Kg.
HF max 185

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Hallo Schnecke!
Willkommen im Forum!
Auch ich habe dieses Buch gelesen und finde die Idee für "Erstlinge" prinzipiell ja ganz gut. Für mich persönlich sind zu viele Gehpausen allerdings kontraproduktiv - meine Waden werden dann hart wie Steine und das wieder loslaufen wird immer schwerer. Andererseits sollte man ja gerade beim Marathon regelmäßig was trinken, Gehpause bei jeder Verpflegungsstelle um "in Ruhe" zu trinken kann ich mir gut vorstellen. Habe meinen ersten Marathon allerdings auch noch vor mir.

LG
Marion

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In meiner Laufrunde gibt es einen Anstieg, den gehe ich bewußt sehr schnell herauf. Ansonsten laufe ich - auch minder schnell :peinlich: - immer durch. Es geht wirklich in die Waden, wenn man Laufpausen einlegt. Ich würde vorschlagen, lieber Schnecken :zwinker5: als Gehen.

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schnecke1 hat geschrieben:bin neu im Forum. Habe ein paar Fragen an die "alten Hasen". Ich Laufe seit etwa 3 Jahren 2-3 in der Woche (ca 20-25 Wochen KM).
Willkommen im Forum Schnecke :winken:

Eigentlich bist du ja selbst schon ein "alter Hase" mit 3 Jahren Lauferfahrung. Zu deiner Frage: Leute wie du, die schon seit Jahren an ihrer Ausdauer arbeiten, können über Unterdistanzen ganz gut einschätzen, welche Zielzeit für ihr Marathondebüt realistisch ist. Da schlägst du dann noch mal eine Viertelstunde drauf und nimmst den entsprechenden Trainingsplan zur Vorbereitung. Welcher und von wem ist dabei reichlich egal.

Im Training der langen Läufe - vor allem bei den ersten Langen - schlagen viele Trainingspläne immer wieder Gehpausen vor. Es macht durchaus Sinn (auch angesichts deiner 52 Lenze) die Sache bedächtig anzugehen. Im Wettkampf selbst wirst du mindestens alle 5 km trinken müssen. Es ist nicht jedermanns Sache, das laufend zu bewerkstelligen. Da hast du dann schon mal deine kurzen Zwangsgehpausen. Ob du darüber hinaus weitere Gehpausen einlegen willst, liegt an dir selbst. Hast du ausreichend trainiert und passt dein Lauftempo der realistischen Zielzeit an, sollte es auch ohne Gehpausen hinhauen.

Der Marathon beginnt dort, wo du im Training aufhörst - jenseits der 30, 32, 35 km. Da tut's weh. Und jedes Wiederanlaufen ist dann hart. Schon alleine deshalb hab ich es immer vermieden zu gehen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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kk66 hat geschrieben: 10 min Laufen, 1 min gehen.

Auf diese Weise kann man laengere Strecken durchhalten, insb. wenn man auch so trainiert. Und wenn du so den Marathon durchlaeufst, anstatt nach 35 km einzubrechen, bist du auch schneller.

So isses. Ohne zu gehen würde ich manchmal noch viel stärker einbrechen. Das Gehen betrachte ich als Erholung und laufe danach problemlos wieder an, und laufe schneller als zuvor (vor dem Gehen).
Mit dieser Überzeugung funktioniert es auch.

Meine Waden werden nicht hart durch ein wenig Gehen. Im Gegenteil. Das ganze Zeugs bekommt wieder genug Sauerstoff und wird wieder etwas leistungsfähiger. Ähnlich wie beim Intervalltraining :zwinker5: stelle ich mir das vor.

Aber sicher ist das individuell, jeder muß herausfinden, was für ihn gut ist. Vor allem liegt es daran: was ist dein schwacher Punkt, dein begrenzender Faktor?
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Hallo,

ich habe im Training bisher beide Varianten ausprobiert und ich habe dabei festgestellt, dass man durch die Gehpausen tatsächlich nicht langsamer wird, als wenn man durchläuft.

Im Gegenteil, als ich mit langen Läufen angefangen habe, wurde ich zum Ende hin immer langsamer, mit Gehpausen werde ich jedoch schneller :nick:

Am besten ist ausprobieren, was einen besser liegt. :daumen:

Viele Grüße

Petra

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Marienkäfer hat geschrieben:So isses. Ohne zu gehen würde ich manchmal noch viel stärker einbrechen. Das Gehen betrachte ich als Erholung und laufe danach problemlos wieder an, und laufe schneller als zuvor (vor dem Gehen).
Nun fühle ich mich doch zu Widerspruch provoziert, um den Fakten zu ihrem Recht zu verhelfen.

Wer einen Marathon nicht durchlaufen kann, hat entsprechend weniger trainiert. Oder positiv ausgedrückt: Mit ausreichendem Trainingsaufwand kann man - von Trinkpausen einmal abgesehen - ohne Gehpausen auskommen. Man muss halt den eigenen Verhältnissen angemessen langsam laufen. Und die beste Verwertung der Energie in den Körperdepots ergibt sich bei gleichmäßigem Tempo und nicht in einem Wechsel von Laufen und Gehen.

Damit habe ich NICHT gesagt, dass man es nicht auch anders machen kann oder sollte. Jeder entscheidet das selbst. Damit ist auch keine Missachtung meinerseits von Marathonleistungen deutlich über 4h verbunden. Bekanntermaßen achte ich eines jeden Läufers Leistung.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Tja, das mit dem "angemessen langsam laufen" - das ist eben der Knackpunkt.... Diese anfängliche Euphorie, die mich so oft zu schnell laufen lässt, und das "fehlt" dann halt hintenraus.

Meiner Meinung nach hält es sich die Waage, die Vorteile des Verschnaufens durch Gehen und die Anstrengung, danach wieder anzulaufen - oder doch Zähne zusammenbeissen und durchlaufen.

ciao,
ZebraLady
Mögest du warme Worte haben
an einem kalten Abend,
Vollmond in einer dunklen Nacht
und eine sanfte Straße
auf dem Weg nach Hause.
-Altirischer Segenswunsch-

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Ich weiß nicht...in irgendeiner Laufzeitschrift bin ich da neulich auch drüber gestolpert. Nix für mich. Auch wenn ich mit Gehpausen schneller wäre- in dem Bereich wo ich laufe, ist die Zeit eh schnuppe. Mir geht es darum, durchzulaufen und anzukommen (bei flacher Strecke).
Wenn dann mal eine Gehpause sein muss, ist das bestimmt einfacher, wenn man das geübt hat- wieder loslaufen finde ich echt schwer.
Aber ich würde einfach nicht von vorne herein Gehpausen einplanen wollen

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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ZebraLady hat geschrieben:Tja, das mit dem "angemessen langsam laufen" - das ist eben der Knackpunkt.... Diese anfängliche Euphorie, die mich so oft zu schnell laufen lässt, und das "fehlt" dann halt hintenraus.
Hallo ZebraLady,

es ist nicht einfach zu gleichmäßigem Tempo zu finden. Es ist noch schwieriger nicht zu schnell anzulaufen. Während ich mit der ersten Aufgabe zwischenzeitlich kein Problem mehr habe und Km-Schnitte beinahe sekundengenau einhalte (jedenfalls so lange die Kraft "hinten raus" reicht, ich mich also nicht falsch einschätzte), unterschätze ich noch immer das Anfangstempo. Fast jedes Mal "glaube ich" zu langsam unterwegs zu sein, bis mich dann bei km 1 (oder 2, wenn die erste Marke wegen vieler Läufer verdeckt war) die Uhr über die Wahrheit aufklärt. Fragt mich nicht über die genauen Zusammenhänge. Aber man weiß, dass spätere Einbrüche besonders durch zu schnelles Tempo auf den ersten Kilometern ausgelöst werden. Von den wertvollen Kohlenhydraten, von denen Marathonis zu wenig mit auf die Strecke nehmen, werden durch zu hohes Anfangstempo unverhältnismäßig viele Kalorien verschleudert. Dasselbe überzogene Tempo irgendwo unterwegs - z.B. bei Km 20 bis 22 oder wo sonst - hat nicht diesen "Verschwendungseffekt".

Zur Einschätzung des dem eigenen Trainingszustand angemessenen Tempos gibt es meiner Meinung nach nur eine Lösung (alles andere schließe ich aus, weil es für den Hobbyläufer einfach überzogen wäre, Laktattest und ähnliches): Du weißt was du trainiert hast. Du bist nach einem Trainingsplan vorgegangen. Diesem Trainingsplan - du wirst ihn dir kaum selbst ersonnen haben - liegt eine Zielzeit zu Grunde. Falls du die darin enthaltenen Trainingseinheiten (entscheidend sind die langen Läufe und die kürzeren, schnelleren Läufe bzw. das Intervalltraining, falls so was enthalten sein sollte) im Großen und Ganzen erfolgreich absolviert hast, kannst du davon ausgehen, die Zielzeit am Marathonsonntag auch in den Beinen zu haben. Also: Zielzeit : 42,195 = ?? und schon hast du den Schnitt pro km den es zu halten gilt. Tabelle mitnehmen und die Zeit bei jeder Km-Tafel überprüfen, Tempo entsprechend korrigieren. Klingt simpel, ist aber mit ein bisschen Aufwand verbunden.

Falls wichtige Trainingseinheiten nicht wie vorgesehen absolviert wurden, musst du an der Zielzeit Abstriche machen.

Es mag andere Gründe geben, warum Läufer nicht durchlaufen. Stichwort "Tempohärte". Selbst bin ich da absolut rücksichtslos gegen mich, kann stundenlang unter Schmerzen laufen, die von der Anstrengung und Belastung in den Beinen herrühren. Das ist nicht unbedingt erstrebenswert, weil es sich eben auch gegen Schutzmechanismen des Körpers wendet. Auf diese Weise gelang es mir auch mal die zweite Hälfte eines Marathons mit entzündeter Achillessehne und unter höllischen Schmerzen zu Ende zu laufen - was ich eindeutig nicht hätte tun sollen. Zurück zur "Tempohärte": Ich kann mir ausmalen, dass viele Läufer eben diese "Härte" nicht haben und gehen, wenn es anfängt "weh" zu tun. Obwohl sie die Kraft zum Durchlaufen hätten. Niemand ist es erlaubt hier eine negative Bewertung durch mich heraus zu lesen. Es ist lediglich ein Erklärungsansatz. :confused: Jeder soll seinen M. so laufen, wie er das am besten kann. Und für mich ist auch ein M. der mit über 5h gefinished wird ein M.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben: Ich kann mir ausmalen, dass viele Läufer eben diese "Härte" nicht haben und gehen, wenn es anfängt "weh" zu tun. Obwohl sie die Kraft zum Durchlaufen hätten.

So isses, ich stehe absolut dazu. Besonders wenn die Zeit eh keine Geige spielt, der Ehrgeiz gering ist und der Sinn der Teilnahme ein anderer, ist die Verführung groß, durch zeitweises Gehen die Knochen in Ordnung zu halten. Noch besonderster wenn ich auch noch weiß, daß wieder anlaufen gar kein Problem ist. :wink:
Es gibt viele gute Gründe für ein paar Meter oder Min. gehen. Auch bei mir wechseln sie und manchmal laufe ich auch bis kurz vorm Kollaps oder mit leichten Schmerzen. Aber im Prinzip geht meine Gesundheit vor, und beim Laufen sterbend zusammenbrechen werde ich nie, mit noch so wenig Training und noch so vielen Höhenmetern nicht.

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

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