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Knieprobleme ohne Befund

Knieprobleme ohne Befund

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Hallo liebe Läufergemeinde,

tja, mein erster Beitrag – und trotzdem gleich was schlechtes… So ein Einstieg ist nicht gerade ideal, doch ich bin wirklich am verzweifeln…

Ich selbst (19 Jahre) habe schon immer viel und gern Sport gemacht, bin aber dann vor ca. guten 1 ½ Jahren aktiv ins „Laufgeschäft eingestiegen“. Will heißen, dass ich mit nem Freund regelmäßig die Lauftrainings absolviere. Haben uns dann recht schnell hochgearbeitet über 5km bis 10km Wettkämpfe. Letztes Jahr stand dann alles unter dem Motto „Halbmarathon“, bereiteten uns die erste Hälfte des Jahres darauf vor und im Sommer bis Herbst haben wir 3 HM bewältigt mit stetiger Steigerung (1:58; 1:49; 1:45). Verletzungsprobleme o.ä. gab es nie.
Dieses Jahr steht der große Marathon (Münster 9.9) auf dem Plan. Schon letztes Jahr Ende Oktober habe ich meine Trainingseinheiten verlängert (regelmäßiger + der lange Lauf ~ 25 – 32 km) und kam damit prima klar. Der Silvesterlauf von Werl nach Soest gab mir da im Ergebnis Recht (1:10; letztes Jahr 1:22).
Frohensmutes macht ich mit diesem Training weiter (keine Umfangssteigerung, weiterhin ca. 45 km die Woche). Doch kurz bevor der Strongman im Februar in Münster anstand bekam ich Probleme im linken Knie. Diese waren belastungsabhängig, dh: bei Umfängen > 4km steigerte sich der Schmerz im Knie (von vorne drauf gesehen: Unter - nicht hinter der Kniescheibe – leicht rechts; beim drehen des Knies lässt sich der Scherz verstärken). Machte ich dann weiter, so verstärkte sich der Scherz, sodass des gesamte Knie schmerzt (auch rechts unterhalb der Kniescheibe) und ich nicht weiterlaufen konnte, sondern nach Hause humpeln musste. Der Arzt konnte beim Röntgen nichts finden und sagte mir nach einem Ultraschall, dass die Kniesehne leicht entzündet sei. Eine Woche Sportpause, danach mal testen und ggf. wiederkommen. Es änderte sich jedoch nichts! Nachdem ich wieder da war, verschrieb er mir eine Sehnenbandage von Aircast (kennt ihr die?). Habe dann damit weiter Sport gemacht, aber das Problem blieb: nach bestimmter Entfernung stellen sich die Schmerzen wieder ein und ich musste aufhören. Der nächste Besuch beim Arzt war die direkte Überweisung zur Kernspintomograhie. Bis man da einen Termin bekommt muss man Ewigkeiten warten! Ich hatte einen Termin in knappen 4 Wochen. Ich habe das Lauftraining soweit gedrosselt, wie es mir nicht wehtat. Das heißt in einer Woche ca. 5 oder 9 km!!! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie viel ich mir von dem Termin zur MRT versprochen habe. Der musste einfach irgendwas finden, da ich mir den Schmerz ja schließlich nicht einbilde…
Genau da war ich heute: Und das Ergebnis: Nichts. Alles in Ordnung die Antwort vom Doc… Ich bin so gefrustet dass kann man sich kaum vorstellen. Erst diese ewig lange Laufreduzierung (quasi Laufpause) und jetzt nicht mal ein Ergebnis!!!
Meine Frage an euch, on ihr irgendwelche Tipps als langjährige Laufhasen habt wie ich weiter vorgehen könnte?! Der Termin zur Besprechung der MRT Aufnahmen mit dem Arzt ist natürlich auch erst in einer Woche, da er früher nicht kann… Oder ob ihr mir Ansätze geben könntet woran es liegt? An der Umfangssteigerung im Oktober? Ich habe auch schon soviel gelesen hier im Forum, aber ITBS wird’s aufgrund der Lage der Schmerzes ja nicht sein? Oder Entzündungen an der Kniescheibensehne (Patellaspitzensyndrom o.ä.), doch wie ich gelesen habe, müsste man die auf einem MRT Bild ja erkennen können…
Viele Dank fürs Lesen und fürs Nicht-Einschlafen…
Ich danke euch schon mal im Vorraus!

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Hallo,

hat der Orthopäde deine Hüfte untersucht? Probleme im Knie können aus einer Hüftfehlstellung resultieren, wobei das Knie einen gesunden anschein macht.
Durch die Fehlstellung jedoch immer einseitig mehr belasten wird, was zu knorpel Problemen führen kann.

Wenn an der Hüfte auch alles in Ordnung ist hab ich keine weitere Idee.

Gruesse,
Christian

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Miichii hat geschrieben: Der Termin zur Besprechung der MRT Aufnahmen mit dem Arzt ist natürlich auch erst in einer Woche, da er früher nicht kann…
Hallo Michi,

scheint in die Ecke "Überbelastung macht sich oft nicht sofort bemerkbar" zu passen.

Habe Geduld, und bespreche das mit Deinem Arzt.

Das Wort Geduld (auch altertümlich: Langmut) bezeichnet die Fähigkeit, warten zu können. Oft gilt Geduld als eine Tugend; ihr Gegenteil ist die Ungeduld. Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt. (Wikipedia)

Ich wünsche Dir, daß Du bald wieder laufen kannst.

Gruß Hans

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hi,

ich halte zwar nicht viel davon, dass 19-jährige hobby-sportler marathon laufen, aber sei´s drum.

zu deinen schmerzen aber ein zitat von thomas naumann: "gerade beim knie, weiss man nie." das wichtigste ist eine gute diagnose. die brauchst du, darauf kann man aufbauen. bekommen wirst du diese aber beim arzt, nicht hier.

ein mrt kann, muss aber nicht sicheren aufschluss geben, was den schmerz verursacht. ein erfahrener diagnostiker nutzt diese bilder ergänzend. ich hatte z.b. im vorigen jahr einen meniskusschaden, den man auf den mrt-bildern und röntgenaufnahmen nicht sehen konnte. da hat dann die arthroskopie erst aufschluss gegeben.

vertraue erst einmal deinem arzt. warte das gespräch ab, stelle fragen, sofort, wenn was unklar ist. im zweifel eine zweite meinung einholen. ist dein arzt sportmediziner und/oder orthopäde? wenn er womöglich selbst läufer ist, ist das verständnis oft größer als bei nicht-läufern.

du hast noch viele läufer-jahre, viele potentielle marathon-läufe und wettkämpfe. werde erst richtig gesund. und dann lies dich hier mal durch die threads die sich mit umfangssteigerungen beschäftigen oder kauf dir ein gutes buch zum thema.

gute besserung.
this time, the bell

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Hallo!
Klingt verdächtig nach Überbelastung. Warum schon 11 Monate vor dem geplanten 1.! Marathon regelmäßige Läufe >30km?
Falls das MRT wirklich keinen Befund ergibt (Orthopäden sehen oft mehr als Radiologen!) mach einmal 2, 3 Wochen richtige Pause. Und zwar gar nicht laufen, maximal schwimmen und ein bisschen radeln und wenig Krafttraining. Das entspannt so manches Gelenkproblem. Nebenbei die Schuhe unter die Lupe nehmen - ausgelatscht?, passen nicht mehr zum Laufstil? Dann wieder anfangen und langsam steigern.

LG Marion

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Hi, ich kann mich MarionR anschließen.
Fahr dein Training ein wenig herunter. Fahr ein bißchen Radl und mach ein bißchen Kraftraining. Mein Hausarzt hat bei mir nach Kniebeschwerden im Mai 2006 die Diagnose 'Läuferknie' gestellt. Ich bin danach trotzdem noch zum Sportorthopäden. Der meinte nach der Untersuchung und Röntgenaufnahme: Knie ist in Ordnung, Oberschenkelmuskel etwas schwach. Fahr Radl und trainier deinen Oberschenkelmuskel. - Bei mir hat's funktioniert. Ich bin seither beschwerdefrei und konnte in 2006 drei HM's laufen.

Liebe Grüße Svea :winken:

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Wahrscheinliche Ursache ist eine Kombination aus Überpronation und Spreizfußstellung. Prüf doch mal ob deine Schuhe im Vorderfußbereich innen wannenförmig rund gelaufen sind. Dann sind sie durch.
Hat dein Schuh Falten im hinteren Bereich der Mittelsohle innenseitig? Dann könnte die Stützwirkung nicht ausreichend sein.
Eventuell könnte ein Schuh mit Pronationsstütze und eine gemäßigte Einlage mit Pelotte dir helfen.
Pausieren bringt bei Laufbeschwerden nur Frust, weil die Beschwerden förmlich einschlafen und sofort wieder da sind, wenn du wieder läufst.
Am besten hilft eine gute Beratung in einem Lauffachgeschäft.
z.B.: http://www.laufexperten.de
Ulf

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Vom Knie kann ich auch ein langes Lied singen. Guck mal hier in den Link http://www.lengerke.de/knie/frame/index/a-laengs.htm Vielleicht findest du hier den Punkt, an dem es dir weh tut.

Mein Rat, such dir einen guten Physiotherapeuten, der soll dich mal gut durchkneten. Meine Knie-Odyssee wurde ausgelöst durch Einlagen und daraus resultierende Muskelverspannungen vor allem im Oberschenkel aber auch in der Wade. Auf Röntgenbildern war auch nichts zu sehen.

Auch zu empfehlen ist ein Besuch beim Osteopathen, der dich vom Scheitel bis zur Sohle genau begutachtet und mögliche Blockaden lösen kann. Osteopathen in deiner Nähe findest du unter www.osteopathie.de Zahlt leider nicht die Kasse, aber wirkt manchmal Wunder.

Wenn du nur eine Woche Sportpause gemacht hast, war das vielleicht zu wenig. Manche Verletzungen, Endzündungen, Reizungen benötigen mehr Zeit zum heilen. Blöd ist halt, daß du keine richtige Diagnose hast. Ich vermute mal, daß du dir zuviel zugemutet hast. Der Körper ist nunmal nicht unendlich belastbar und manche stecken mehr weg, als andere.

Ich wünsche dir gute Besserung.

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Ich kann dir auch nur empfehlen mal Schwimmen und Biken zu gehen. Man fühlt sich einfach besser und viele Probleme erledigen sich dann. Triathlon macht so oder so mehr Spass. Kräftigung der Beinmuskulatur kann ich aus meiner Erfahrung (Meniskusprobleme) auch nur empfehlen. Ein kräftige Knie/Beinmuskulatur wirkt wie ein Stoßdämpfer. Google mal nach Übungen für den Vastus Medialis. Aber nicht nur ;-) Viel Spass.
qd
Kilometer sammeln:
http://www.kmspiel.de

http://www.drsl.de/?gid=1500

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Hallo Michi,
ich hoffe es gibt jetzt keine Irrtümer wegen der Lokalisation -
linkes Knie, von vorne angeschaut, rechte Seite..

Ich habe ein ziemlich gleiches Problem gehabt, mit den gleichen Beschwerden nach ca 4 km, kein Befund beim Orthopäden.
Des Rätsels Lösung war, das Wadenbein (der Knochen neben dem Schienbein) war verrenkt/ blockiert.
Das Ende welches mit dem Sprunggelenk zusammenliegt war dadurch unbeweglich, das obere Ende welches am Kniegelenk liegt mußte durch vermehrte Bewegung ausgleichen. Dadurch entstand der Schmerz der den Lauf unterbrechen ließ).

Nach Odyssee beim Hausarzt und Orthopäde ging ich zum Chiropraktiker.
Wadenbein eingerenkt- Problem erledigt. Kam nur leider mehrmals wieder.
Also suchte ich einen Krankengymnasten auf von dem ich weiß das er Osteopathie beherrscht.
Bereits nach der ersten Sitzung war das Problem nach "Manipulieren" des Fußgelenkes erledigt- bis heute.

Auslöser- wahrscheinlich nur vertreten beim Laufen.

Ist nur eine Idee, weil deine Beschwerden so ähnlich sind.

Gruß Rolf

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So wie sich die Schmerzen anöhren und die Lokalisation anhören kommt es sehr nah an mein Problem das ich momentan habe.

Meine Umfänge habe ich im neuen Jahr gesteigert (jedes Wochende einen 35er) und dann nach 6 Wochen Knieschmerzen bekommen.

Mache nun seit ca. 1 Monat so gut wie gar nichts mehr außer schwimmen leichtes Fahrrad fahren und Krafttraining für den Oberkörper. Ich bin selbst auch schon verzweifelt weil der Schmerz neu ist (bin bereits mit meinen Knien vorgeschädigt). Letzten Freitag bin ich locker eine dreiviertel Stunde locker auf dem Fahrrad gefahren und bekam starke Knieschmerzen die immer stärker wurden. Seitdem habe ich angefangen mich mehr zu dehnen (ca. 30min pro Tag) und heute war ich wieder Fahrrad fahren zwar nur 30 Minuten zum Aufwärmen aber ich hatte keine einzigen Probleme.

Ich hoffe mal das es einfach besser wird und das Dehnen hilft. Wenn wirklich nichts mehr geht gehe ich zu einem Orthopäden der sich mit Läuferproblemen auskennt und der soll mich dann durchchecken da mein bisheriger Arzt (Sportarzt von Bundesligaverein) auch nicht wirklich weiter helfen konnte.

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Ähnlich kenne ich das auch. Könnte auch die gleiche Stelle gewesen sein. Ich war auch beim Orthopäden wurde dort geröngt alles ohne Befund. D.H. er hat eine Beckenschiefstellung festgestellt, worauf hin ich einlagen bekam. Hat alles nichts genützt. Nachdem Ruhe nichts gebracht hat, bin ein halbes Jahr mit Schmerzen weitergelaufen und ganz plötzlich war alles wieder ok. Von einem Lauf zum anderen. Keine Ahnung woher das kam. Seit dem habe ich nie wieder was gehabt. Evtl. ist die Schilderung von Heiler die Erklärung.

Viel Erfolg beim gedulden.

Gruß, Jolly

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Hallo Miichii,

vermutlich liest du, was in dem Thread zusammenkommt - und beim Thema Knie gibt es, wie zu lesen, unendlich viele Möglichkeiten.

Der Stoffwechel im Sehnenapparat ist extrem langsam, deshalb braucht man extreme Geduld, wenn er im Spiel ist. Ich habe gerade eigene Erfahrungen mit einem Patellaspitzensyndrom PSS, so lange trainiert, bis es chronisch war, und dann seit habe dann ein halbes Jahr komplett einstellen müssen (einschließlich Rad, auch dabei Schmerzen).

Ich würde heute so vorgehen: klar, sofort aufhören mit allem, was weh tut (eine mögliche Entzündung weiter "anheizt"). Die Bilder hast du schon, wobei damit nur Ausschlussdiagnosen gemacht werden können, damit alleine eine Diagnose zu machen ist unmöglich.
Also, ich würde die Bilder nehmen und zu einem Sportorthopäden, z.B. an einem Uni-Sportzentrum oder zu einem Doc, der Leistungssportler betreut, gehen. Wenn der nur Privatpatienten nimmt, überleg's dir, ich habe z.B. für die letzte Stunde bei Dr. Birnesser in Freiburg 36 EUR gezahlt. Die teuren Sachen, die Bilder, hast du ja. Wichtig ist, dass dann nicht nur eine Diagnose gemacht wird mit einer sehr fundierten Analyse (das kann eine Stunde dauern), sondern auch ein Therapieplan. Der muss erklärt und diskutiert werden.

Das wichtigste dabei: du weißt dann, woran du bist und hast eine Vorstellung, wie's weitergeht. Ich habe die Saison 2006 geschmissen und durch das zu lange Warten auch einen Großteil 2007. Wäre ich gleich im Sommer zu Dr. Birnesser gegangen, wäre mein PSS jetzt erledigt, so koche ich noch auf Sparflamme.

Just my 2 Cents, Grüße
Jochen
Gesperrt

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