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Leiwen die Zweite – Angriff auf die PB

Leiwen die Zweite – Angriff auf die PB

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Nach dem Lauf in Wasserliesch, bei dem ich meine PB um 6 Sekunden verfehlte, kündigte ich es an: in Leiwen laufe ich auf Angriff! In der Vorbereitung auf diesen Lauf hatte ich nur ein Problem mit meinen Träumen – Tempotraining reizte mich nicht so sehr, mehr die langen Sachen.
14:30 Uhr, 12 Grad. Aus dem Lautsprecher wird runtergezählt bis Null – Start! Heute gilt es – die Revanche für die Schmach vom Fastnachtslauf. Beim Überlaufen der Startlinie starte ich meinen Forerunner. Jetzt gilt es – alles wird gut solange ich wild bin! Und ich bin wild! Mein Ziel lautet sub 49, das sind 4:53/km. Der erste Kilometer geht bergauf zum Feriendorf „Eurostrand“, ein Widerspruch in sich – der „Strand“ in Form des Moselufers ist Luftlinie einen Kilometer und mehr als 50 Höhenmeter entfernt. Vor diesem ersten Kilometer hatte ich einen Riesenrespekt nach der Überraschung im letzten Jahr. Ich überhole ungefähr soviel Läufer wie mich überholen. Oben angekommen denke ich „ja war’s das schon?“
5:03 zeigt der FR – zu langsam. Aber jetzt wird’s eben. 9:43 bei Kilometer 2, ich bin auf Kurs. Der dritte Kilometer geht bergab nach Detzem. In der Haarnadelkurve am Ortseingang muß ich heftig abbremsen, sonst wäre ich aus der Bahn geworfen worden. Ich wundere mich, wie das die schnellen Läufer gemacht haben. Im Dorf einige Zuschauer, das motiviert. Der nächste Kilometer führt nach Thörnich. Landstraße mit Autoverkehr – und einem Bus, der nebelt mich mit seinen Abgasen ganz schön ein. Das Dorf selbst ist tot, keine Zuschauer. Dafür überhole ich hier wieder zwei Läufer. Am Ortsausgang die Verpflegungsstation – ich habe keine Zeit zum Trinken. Kilometer 5: 23:16 min. – ich rechne: eine Minute Vorsprung – 12 Sekunden pro Kilometer, aber der letzte geht bergauf. Jetzt kommt heftiger, kalter Gegenwind, wir laufen nach Nordost. Von da kommt das schöne Wetter, aber eben auch der kalte Wind. Jetzt bin ich froh, daß ich zusätzlich zum T-Shirt noch die Weste angezogen habe. Von der Strecke sehe ich heute nichts, ich laufe wie in einem Tunnel. Das Einzige, das ich wahrnehme sind die Läufer vor mir. Und zu denen schließe ich auf. Einzelne kann ich noch überholen, mich überholt auf den letzten 5 Kilometern niemand. Eine Läuferin fasziniert mich: klein, blonder Pferdeschwanz. Zum ersten Mal nehme ich sie nach ungefähr 6 Kilometern wahr, da ist sie fast einen halben Kilometer vor mir. Sie rennt wie von Furien gehetzt – um dann alle 3 oder 4 Minuten zu gehen. Ungefähr bei Kilometer 8 (37:32 – tolles Polster!), sehe ich, sie ist ein Mädchen, das von ihren Eltern begleitet wird. Bei Kilometer 9 (42:26) habe ich zu den Dreien aufgeschlossen. Ich nehme mir vor, sie nur dann zu überholen, wenn sie wieder gehen muß. Glücklicherweise wird das Mädchen jetzt vom Ehrgeiz gepackt und läuft durch – und ihren Eltern davon. Der letzte Kilometer zieht sich scheinbar endlos mit vielen Kurven durchs Dorf. Ich bin mir sicher: sub 49 ist im Kasten – klappt auch noch die sub 48? Kurz vor dem Zielkanal höre ich den Sprecher, wie er meinen Namen und die Zeit von 47 Minuten und 30 Sekunden verkündet. Geschafft! Letztes Jahr lief ich hier eine 51:45 – dieses Jahr laut Ergebnisliste offiziell: 47:29! Platz 114 von 241, in der AK M45 Platz 22 von 34.
Für das Startgeld gab es wieder eine Flasche Wein, was mir fehlte war der Streuselkuchen nach dem Lauf – es gab nur Obst- und Käsekuchen sowie Torten.
Gruß
Ralph

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Thestral hat geschrieben:was mir fehlte war der Streuselkuchen nach dem Lauf

ob FrauSchmitt eine Deutschland-Lauf-mit-Streuselkuchen-Karte hat :confused:
Musik hören ist Lesen im Kochbuch. Selber Musizieren ist Genießen, ist „Auf der Zunge-Zergehen-Lassen“. (Hermann Lahm)

:in tuepfels küche :tuepfel in Bewegung :tuepfel im bilde

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Da hast Du Dich ja so richtig gequält und geschunden. :D

Dafür ein dickes :daumen: !

Und irgendwann geht's an die sub47 ... :teufel:
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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Thestral hat geschrieben:Kurz vor dem Zielkanal höre ich den Sprecher, wie er meinen Namen und die Zeit von 47 Minuten und 30 Sekunden verkündet. Geschafft! Letztes Jahr lief ich hier eine 51:45 – dieses Jahr laut Ergebnisliste offiziell: 47:29! Platz 114 von 241, in der AK M45 Platz 22 von 34.

Wow, Wahnsinn, *heul*! :wink: Dich kriege ich ja nie mehr, weder diese tolle Bestzeit, noch im Kilometerspiel!
Aber verdient ist verdient, und ich freue mich mit Dir! Dann noch eine feine Ansage im Ziel - schön!
Da passt das Gläschen Weißwein ja sehr gut dazu, das ich mir zufällig eben (ohne vorher Deinen Bericht angeklickt zu haben) genehmige.
Prost, Herr Gruftie!!! :daumen:

Gruß :hallo:
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/
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