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Mein ganz langer Lauf im GA1-Bereich: Berlin- Marathon 2007

Mein ganz langer Lauf im GA1-Bereich: Berlin- Marathon 2007

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Mein ganz langer Lauf im GA1-Bereich: Berlin- Marathon 2007

Alles fing so schön an: kühles Wetter nach drei Hitzemarathons.
Ich wollte zwar nicht direkt mit Pacer Hilgert mitlaufen, da ich das „Dranbleiben“ letztes Jahr so anstrengend fand, aber ich nahm mir vor, den 4:30er Ballon möglichst im Auge zu behalten, dann würde zwar nicht sub 4:30 rauskommen, aber etwas zwischen 4:30 und 4:40 wäre immerhin eine neue PB. :)

Die ersten km lief das auch ganz prima: mein Tempo zwischen 6:22 und 6:30, wie ich es mir vorgenommen hatte. Puls auch im richtigen Bereich, alles fein. Aber irgendwann im Regierungsviertel war der Ballon dann plötzlich abgerückt, hinterher sprinten wollte ich nicht, aber ich sah ihn ja noch gut.

Schon ab km 10 merkte ich, dass ich langsamer wurde. Komisch. Der Trend verstärkte sich: km 16 war schon über 7 Minuten. Der Puls war entsprechend niedrig, warum ging es nicht schneller?? Ich fühlte mich an wie aus Blei. Vielleicht zu wenig getrunken? Also mehr Wasser. Half nichts, führte nur dazu, dass ich am Hohenzollerndamm ins Gebüsch musste. Mehr Energie? Also Gelchips einwerfen. Half nicht, ab km 19 war nichts mehr unter 7 min. möglich. Cola? Half auch nicht. Die Durchgangszeiten näherten sich den 8 Minuten. Powerriegel? Reingeknabbert, half nicht. :frown: Was war bloß los? Mir tat nichts weh, ich hatte keine Krämpfe, weder Magen- noch Darmprobleme, keinen erhöhten Puls – im Gegenteil, ich lief im GA1-Bereich, dem Tempo entsprechend. Aber es war einfach nichts zu machen, es GING NICHT SCHNELLER. Das Bleigefühl blieb. :nene:

Bei km 32 hatte ich 3:50 auf der Uhr. Ich versuchte mich mit dem Gedanken zu motivieren: wenn Du jetzt jeden km ein bisschen unter 7 Minuten läufst, kommste noch unter 5 h ins Ziel. Die Beine machten nicht mit, sinnlos der Versuch.
Ist die Zeit erst ruiniert, läuft sich’s völlig ungeniert :D : am Ku-Damm hielt ich an, um mit Jürgen und seiner Freundin ein Schwätzchen zu halten, und auch mit anderen, die ich an der Strecke entdeckte. Ich ging dann auch mal, wobei mein Laufen kaum schneller war, ab km 34 habe ich über 9 Minuten gebraucht.

Eine neue Erfahrung: da flitzten die schnellen Walker an mir vorbei; keine Chance, dranzubleiben. Um mich rum war es viel leerer als bei den anderen Marathons und z.T. fing man schon an, die Verpflegungsstellen abzubauen. Auf der Zielgeraden kam ich mir ganz komisch vor, da ich viel mehr „Objekt“ der Zuschauer war als im Pulk.

Was ich toll fand: auch die Letzten wurden noch angefeuert, die Zuschauer haben ganz schönes Durchhaltevermögen gezeigt. Fand ich klasse.

5:25:57 tststs, wie kann’s bloß angehn… Ich hoffe, mein Körper hat nicht noch eine weitere Unverträglichkeit ausgebrütet, die dafür verantwortlich ist; jedenfalls kommt mir dieses totale Leistungsunfähigkeit bekannt vor aus den Wochen, als meine Laktoseintoleranz sich manifestierte, ich aber noch nichts davon wusste.

5km: 32:23
10 km: 32:44
15km: 32:58
20km: 34:40
25km: 37:22
30km: 42:49
35km: 43:27
40km 47:27

Tja, abhaken. War wohl nix. Einen Infekt rüte ich anscheinend auch nicht aus... Rätsel! :confused:

Ulrike

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wenn man's mal positiv sieht, dann hast du:
  • einen Marathon gefinisht
  • trotz diverser Widrigeiten tapfer durchgehalten
  • eine Medaille mehr in der Trophäensammlung
  • du hattest und hast vermutlich immer noch keine nennenwerten körperlichen Probleme, Krankheiten oder Verletzungen
dafür :daumen: :daumen: :daumen:

Tut mir leid für dich, dass deine wirklich erstaunlich umfangreiche und fleißige Vorbereitung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat - trotz gedrückter Daumen meinerseits. Ich hätte es dir gewünscht.

ansonsten kann ich das aus eigener Erfahrung sehr gut nachfühlen:
(wobei ich nicht den ohnehin nicht ganz ernst gemeinten ;o) Gardasee-M meine sonder eher den HM in Altötting)
harriersand hat geschrieben:... warum ging es nicht schneller?? Ich fühlte mich an wie aus Blei.
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Mir tat nichts weh, ich hatte keine Krämpfe, weder Magen- noch Darmprobleme, keinen erhöhten Puls – im Gegenteil, ich lief im GA1-Bereich, dem Tempo entsprechend. Aber es war einfach nichts zu machen, es GING NICHT SCHNELLER. Das Bleigefühl blieb. :nene:
.
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.. Rätsel! :confused:
ich meine (und das habe ich mir damals gesagt): auch der Alterungsprozess legt ja nicht so ein galoppierendes Tempo vor, dass er innerhalb eines halben Jahres oder auch nur eines Monats so extrem zuschlagen könnte.

Dieses Gefühl, sich selber quasi beim langsamer werden zuzugucken, genau zu wissen: ich kann schneller - verdammt: ich kann doch IMMER schneller! und so langsam zu werden, dass es fast lächerlich scheint ... das ist schon ziemlich ulkig - ein Kampf auf verlorenem Posten in diesem Moment.

Wie gesagt: eine Lösung für das Rätsel habe ich nicht zu bieten und solltest du eine finden oder zu erahnen vermeinen: lass es mich wissen!

Erhol dich gut und vor allem: gründlich! und dann wird nächstes Jahr nochmal angegriffen und dann klappt das!

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Liebe Ulrike,

es ist kein Tag wie der andere, es gibt bleierne und luftige Tage. Der Sonntag war aus Blei, na und. Du bist angekommen....im Ziel nämlich, keine Traumzeit, aber was soll's. Du kannst das schneller, auch nach dem km 34 kannst du schneller, beim nächsten mal nämlich. Wer kann schon wissen, wie ein Lauf nach 42 km endet, der bei km 1 begann, das Leben ist voller Überraschungen.
Ach Ulrike, ich finde, Berlin ist trotzdem klasse und du auch! Marathon ist toll.

mandy :winken:
mein Blog: AmandaJanus

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Hallo Ulrike,

ich habe noch nie in meinem Leben einen Marathon gefinisht, du schon einige. Und dafür den größten :respekt:

Es gibt Tage, die gibt es gar nicht. Du wirst der Lösung sicher auf den Grund kommen. Kopf hoch.

schöne Grüße aus Schwante
cafe
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Ich finds toll, wie locker du das genommen hast (auch schon während des Laufs?) und das Beste draus gemacht hast! :nick: :daumen:
Ich hätt da wahrscheinlich voll abgekotzt und die Atmosphäre bestimmt nicht genießen können.... :nono:
Trotzdem hoff ich, daß du ne Erklärung findest und deine tolle Vorbereitung bald in eine Zeit umsetzen kannst, die du dir vorgestellt hast! :daumen:
Keep on running!
wosp :hallo:
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Sei stolz auf dich :daumen:
Das passiert wohl jedem mal, beim nächsten Mal bist wieder schneller, Respekt von mir fürs Durchhalten

Gruss Jörg :hallo:
You can check out any time you like but you can never leave

geplant:
10.07.11: Challenge Roth LD (3,8-180-42,2)


http://lonerunner-lauf-triathlon.blogspot.com/

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Hallo Ulrike,

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Du hast im Gegensatz zu Vielen hier, schon einige Marathons bestritten und fast fünfeinhalb Stunden im GA1-Bereich zu laufen ist doch auch ne Leistung.
Ich wünsche dir ne gute Erholung, vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr in Lichtenwald?
Liebe Grüße,
Volker

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es klingt doch stark nach einem physiologischen Problem. Ähnliche seltsame Leistungseinrüche habe ich in meinem Freundeskreis erlebt, da lag es am Eisenmangel und mit Nägel gespickte Äpfel brachten Abhilfe u. a. Deine Erklärung geht ja auch in diese Richtung

Deine Gelassenheit werde ich mir jedenfalls bei meinem M-Debüt im Frühjahr zum Vorbild nehmen: always look on the bright side of light! Tütüttütütütüt...

Nicht unterkriegen lassen, beste Wünsche aus Altona - ottoerich
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Immanuel Blunt hat geschrieben:gäääähn :tocktock:
Irgendwie habe ich das Gefühl dass Du mit dem Forum überfordert bist.
:nene:

Sieht man auch hier:

so ihr nasen übermorgen mein erster marathon: wann ist der beste zeitpunkt für eine riegel-/gelzufuhr?
Ulrike, nicht unterkriegen lassen.

Sieht für mich weniger nach einem Ausdauerproblem sondern eher nach einem Kräfteproblem aus.

Diesbezüglich wäre ein neuer Thread im Gesundheitsforum sowie Abklärung beim Doc ganz hilfreich.

Aber Du hast gefinished und bis nicht als Letzte ins Ziel gekommen, freu Dich darüber. :hallo:
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Wir Zwerge sind eher geborene Sprinter. Mordsgefährlich auf kurzer Distanz.
Gimli, völlig ausser Atem bei der Verfolgung der Hobbits Merry und Pippin

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Immanuel Blunt hat geschrieben:gäääähn :tocktock:
Eine gute Gelegenheit mal wieder zu schreiben, dass ich Laufberichte gerne lese.

Ulrike, ich finde dein Durchhaltevermögen beeindruckend. Ich glaube, dass ich in diesem Fall beizeiten ausgestiegen wäre und es vielleicht 3 Wochen später an anderer Stelle erneut versucht hätte.

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ottoerich hat geschrieben:... always look on the bright side of light! ...
heißt natürlich "life" :peinlich: ich war wohl vom morgenlichen Sonnenschein geblendet, so kam's zum Ausrutscher
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Hallo Ulrike,
solche Läufe gibt es eben manchmal. Nächstes Jahr bist Du in Berlin auf jeden Fall schneller!

Im Kilometerspiel läufst Du immer noch vor mir.

Vielen Dank für den Bericht. Erhole Dich gut!

Gruß
Ralph

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Hallo Urike...

auch von mir einen ganz herzlichen Glückwunsch zum Finish! Ich denke auch, wie es bereits schon geschrieben wurde, es gibt Marathons und dann gibt es noch Marathons. Ripple geht es in Berlin so, dass er eine "besondere" Beziehung zum Lauf hat - bei mir ist es Frankfurt.

Ich denke, dass es das nächste Jahr wieder ganz anders aussieht und mal sehen, wenn es zeitlich reinpasst, mache ich Dir den Hasen, dann zeigen wir den Pacern mal was eine Harke ist! :zwinker2:

Kopf hoch...
Viele Grüße

Jirka

Wir leben nicht, um besser zu laufen, sondern wir laufen, um besser zu leben!

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Ulrike, das klingt doch insgesamt eigentlich gar nicht schlecht. Du hast gefinished, du hattest keine Schmerzen, und wenn ich dich richtig verstehe, hattest du sogar noch etwas Spaß und hast es geschafft, die positiven Elemente rauszupicken.
Dafür herzlichen Glückwunsch! :party2:

Es gibt einfach solche Tage, das muss man nicht unbedingt verstehen.
Mein Berlin war auch irgendwie enttäuschend für mich.... aber ich sehe es mittlerweile positiv und hake es als notwendige Erfahrung ab.
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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Moin Ulrike
Der nächste Marathon ist doch wohl schon gebucht oder :wink: ,
also auf ein Neues .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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Vielen Dank für all eure lieben Postings! das baut auf.

Ja, es war wirklich so, irgendwann dachte ich: nu is eh alles wurscht! und habe ein paar nette Episoden am Streckenrand wahrgenommen, z.B. die Anfeuerer auf der Leipziger Str., wo es am ödesten war, die die rotweißen Absperrkegel zu Megaphonen umfunktionierten und Ermunternes gröhlten...

Und dann war es mein Pflichtbewusstsein: ich nehme nämlich an dieser sportmedizinischen Studie teil (Herz-Kreislauf, Blut, Gelenke), wie der Marathon bei "Seniorinnen" wirkt. Und man sollte gleich hinter'm Ziel untersucht werden. Ich dachte nun: die warten da, Du bist in dieser Studie - nun sieh auch zu, dass Du hinkommst!!

Andernfalls hätte ich evtl. bei km 24 aufgehört und wäre nachhause gegangen...

Danke und Gruß an alle Anteilnehmer
Ulrike

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Wir langsamen müssen zusammenhalten. :D Glückwunsch herzlichst, auch wenn es nicht so gelaufen ist, wie du dachtest. Beim nächsten mal wird's bestimmt besser.

Und@Immanuel Blunt

Weißt du was ich dich kann? Ich kann dich nich leiden. Direkt auf die Ignorliste. Neee so was aber auch, pfffff. :tocktock:

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vinidomini hat geschrieben:... Direkt auf die Ignorliste. ...
[OT] falsch: noch nicht mal ignorieren, lautet das Motto :hihi: [/OT]
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Kopf hoch! Danke für den Bericht - sehr lesenswert und Glückwunsch zum Durchhalten!
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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harriersand hat geschrieben:ich nehme nämlich an dieser sportmedizinischen Studie teil (Herz-Kreislauf, Blut, Gelenke), wie der Marathon bei "Seniorinnen" wirkt.
Na umso besser! Falls es wirklich gesundheitliche Gründe waren, werden die es bei der Studie schon finden. Falls nicht, hast Du wenigstens viel Spaß gehabt. Das finde ich allemal besser, als sich durchzuquälen :daumen: .
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Hallo Ulrike,

erstmal Glückwunsch zum Finish :)
Ich denke immer wir sollten nicht vergessen das es schon eine Leistung allein ist einen Marathon zu laufen :daumen: . Und nicht jeder Tag ist wie der andere.
Einer läuft halt schneller, einer manchmal langsamer ... Hauptsache man verliert den Spass an der Sache nicht.

Also nicht verzagen, Dein Tag kommt noch ... :)
Nimm Dir Zeit für Deine Freunde, sonst nimmt die Zeit Dir Deine Freunde...

LG Katsche :hallo:

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Hallo Ulrike,

im Ziel ist im Ziel. :daumen:

Du hast was geschafft, wovon der größte Teil der Läufer träumt, und was sich "Normalos" noch nicht einmal vorstellen können. :D

Kohlenhydrate hast du ja unterwegs genug gehabt (Riegel und Cola), daran wird es kaum gelegen haben.

Wie schnell hast du dich denn nach dem Lauf erholt? Hast du etwas im Ziel etwas salziges gegessen, und dann ging es besser?

Ich hatte mal bei einem langen Trainingslauf über dreieinhalb Stunden die gleichen Probleme, die Muskulatur hat trotz geringen Tempos nichts leisten wollen, die ließen sich dann zu Hause mit gesalzener Apfelschorle schnell beheben. Ich hatte deshalb auf Natriummangel getippt.

Du könntest ja beim nächsten Mal das häufig erwähnte Tütchen Salz aus einem amerikanischen Spezialitätenrestaurant mitführen und bei Bedarf in die Apfelschorle oder Cola geben.

Zur Laktoseintoleranz kann ich nichts sagen, kann natürlich auch der Grund sein.

Beim nächsten Mal wirst du mit Sicherheit schneller sein :nick:

Viele Grüße
Tilo
aus Freude am Laufen

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Tilo hat geschrieben:
Wie schnell hast du dich denn nach dem Lauf erholt? Hast du etwas im Ziel etwas salziges gegessen, und dann ging es besser?

Ich hatte mal bei einem langen Trainingslauf über dreieinhalb Stunden die gleichen Probleme, die Muskulatur hat trotz geringen Tempos nichts leisten wollen, die ließen sich dann zu Hause mit gesalzener Apfelschorle schnell beheben. Ich hatte deshalb auf Natriummangel getippt.

Beim nächsten Mal wirst du mit Sicherheit schneller sein :nick:
Ich hatte bei uns am Forumsstand (km 24 etwa) ein paar TUCs gegessen, so salzige Kekse. Half aber nix.

Ich werde mich mal auf Ferritinmangel untersuchen lassen und evtl. auf Gluten-Unverträglichkeit, falls sich die Bleigefühle im Training fortsetzen.

Danke allen Tippgebern und Aufmunterern nochmal!
Ulrike

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harriersand hat geschrieben:Ich werde mich mal auf Ferritinmangel untersuchen lassen und evtl. auf Gluten-Unverträglichkeit, falls sich die Bleigefühle im Training fortsetzen.

Hi Ulrike,

da ich mich ja in Sachen Eisen leider sehr gut auskenne, kommt mir Deine Berlin-Marathon-Erfahrung sehr bekannt vor. Kraftlosigkeit, Anstrengungsgefühl selbst bei langsamstem Tempo, Muskeln wie Blei - so ging es mir, kurz bevor die Eisenmangelanämie diagnostiziert wurde.
Sollte es bei Dir auch daran liegen, kann ich dir versprechen, dass Du ca 4 Wochen nach Eisensubstituition ein völlig neues , beschwingtes Laufgefühl erlebst! Dann merkst Du einen so krassen Unterschied, das ist toll!

Von daher hoffe ich, dass eine Ursache gefunden wird. Ich habe jahrelang nicht gewusst, warum ich immer schlapper wurde, und das war sehr frustrierend. Wenn man weiß, woran's liegt, kann man wieder neu motiviert durchstarten.

Großen :respekt: für's Durchhalten!

Gruß
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Kylie hat geschrieben:dass Du ca 4 Wochen nach Eisensubstituition ein völlig neues , beschwingtes Laufgefühl erlebst
Ähm ... das ist hier vielleicht nicht ganz der richtige Ort für so eine Themendebatte ... aber ich klinke mich trotzdem mal frech dazu. Denn als evtl. ebenfalls etwas eisenlahme frage ich mich schon, ob so eine Substitution nicht auch kritisch zu betrachten ist.

Akut kenne ich meine Eisenwerte nicht. Aber im Grunde kenne ich die Problematik ein Leben lang, denn tatsächlich sind die Werte eigentlich immer entweder im unteren Grenzbereich gewesen oder sogar etwas drunter. Außer in der Schwangerschaft - da sprangen sie förmlich nach oben.

Bei früheren Versuchen, in der Uniklinik Münster Blut zu spenden, wurde ich fast immer mitsamt meinem Blut wieder weggeschickt - zu niedriger Eisenwert.
Möglicherweise bis wahrscheinlich ist ein immer sehr hoher Blutverlust durch die Menstruation die Ursache. Und evtl. eine etwas schwache Eisensubstitution.

Andererseits - und da setzt meine diesbezügliche Frage bzw. setzen meine Bedenken an: wenn doch der Körper diesen blöden Wert so niedrig hält ohne dass es mich im "normalen Leben" irgendwie behindert, dann - so denke ich mir - wird das evtl. einen Grund haben? Das ganze Zusammenspiel mit dem Immunsystem ist noch überhaupt nicht komplett erforscht - aber nachweislich vorhanden .... Wenn ich - und das bin ich - eher gesund und abwehrstark bin. Nicht müde oder schlapp, nicht konzentrationsschwach und was da sonst alles noch dazukommen kann an Symptomen ... dann empfinde ich persönlich eine innere Abwehrhaltung dagegen, den Körper mit einem "synthetisch" zugeführten Stoff, der auch kritische Wirkungen haben kann, dazu überreden zu wollen, nun auch noch diese eine Situation beim Laufen zu optimieren. Vielleicht entsteht die tatsächlich teilweise durch den permanenten Grenzgang zum Eisenmangel - aber irgendwie folgere ich für mich intuitiv daraus eher die Forderung der Knochen: "mach mal halblang Mädel, du rennst zuviel rum ..." und nicht: "kipp Eisen rein!"

Sorry ... wieder so ein Roman - aber ich wollte mal meine Gedankengänge der letzten Zeit loswerden. Dienen so ein bisschen als Entscheidungshilfe, ob ich überhaupt einen Zahlenwert wissen will oder - wie auch früher schon immer - die ärztlich empfohlene Eisensubstitution sowieso ablehnen würde und mich höchstens verhaltens- und ernährungstechnisch nach den Befunden richten.

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Lizzy, genau diese Überlegungen, unterstützt durch die Lektüre von "Prost Mahlzeit" von Udo Pollmer, haben zu meiner Eisenmangelanämie geführt!!!

Pollmer erklärt nämlich so "schlüssig", warum der Körper gut daran tut, den Eisenspiegel niedrig zu halten usw., dass ich das alles total logisch fand und geradezu vermieden habe, mich um's Eisen zu kümmern.

Es ist aber ein großer Unterschied, ob man einfach nur an der unteren, normalen Grenze rumkrebst, oder eine ausgeprägte Anämie (meist über Jahre gezüchtet) hat.

Ich könnte mich heute noch ärgern, dass ich dieses blöde Kapitel in Prost Mahlzeit damals gelesen (und geglaubt) habe!

Gruß
Manu

P.S: Und natürlich werfe ich das Eisen nicht ein, um besser laufen zu können. Ab einem gewissen Punkt "hilft" es ja auch nicht mehr. Also zu viel hilft nicht mehr. Eisen ist ja kein Doping, nach dem Motto, fresst Eisen und Ihr lauft besser. Jemand, der überhaupt keinen Eisenmangel hat, wird auch durch Eisen nicht schneller.
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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hm - gelesen habe ich dazu nichts. Bisher war es nur "Bauchgefühl" und vor über 20 Jahren mal ein völlig misslungener Versuch, doch ein paar dieser Eisenpillen einzuwerfen -> Dünnschiss, schlechtes Befinden etc. waren die Nebenwirkungen. Ich glaube, nach spätestens 3 - 5 dieser Pillen hab' ich sie weggeschmissen und mir dann immer gesagt: "Ich bin gesund und topfit und solange das so ist, können mich die Werte mal."Entscheidung und ich fahre ja prinzipiell gut damit. Wenn man von gelegentlichen "Befindlichkeitsabstürzen" (oft einige Wochen nach einer läuferischen "Überforderung") absieht.

Aber ich würde es nie als Generallösung empfehlen. War einfach bisher meine. Natürlich gehört zu meiner "Taktik" dann auch, sich eben damit abzufinden, sportliche Grenzen zu haben und auch Auszeiten einlegen zu müssen.

Dummerweise soll diese Eisenmangelgeschichte während der Wechseljahre - auf die ich ja wohl unaufhaltsam zusteuere - nochmal schlimmer werden (warum eigentlich? ich lese das hier und da, finde aber keine gute Begründung dafür). Aber anschließend wirds dann ja besser - also nur noch 10 - 15 Jahre Geduld und das Problem löst sich von selber :P (also: das sag' ich nur zu mir selber - nicht als Rat zu anderen. Ist wieder so eine selber zu entscheidende Sache, denke ich)
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