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Was meint Jack Daniels mit "strides"??

Was meint Jack Daniels mit "strides"??

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hallo!

wenn man sich die trainingspläne von jack daniels anssieht, taucht da immer wieder der begriff "strides" auf.. mein wörterbuch sagt, dass das auf deutsch "schritte" bedeutet... nunja, ich glaube ja nicht dass daniels in den trainingsplan "6 strides" = "6 schritte" reinschreibt :hihi:

weiß jemand, was er damit meint??
danke!

lg, giulia

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...soweit ich es verstanden habe, bzw, mir aus dem Zusammenhang erschlossen glaube, meint er damit Steigerungen, die in einen Lauf eingestreut werden.

mehr dazu hier

Jörg

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also einfach steigerungsläufe? das klingt doch schon logischer :zwinker5:
danke!

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Hallo Gulia, ich habe die "strides" als kurze, aber sehr schnell und intensiv (wie einen Sprint, mit kräftigem Armeinsatz) gelaufene Abschnitte verstanden, z.B. 10*100 m auf der Bahn mit ebensolangen langsamen Jogs dazwischen.

In anderen Plänen von z.B. Pfitzinger tauchen diese Einheiten ebenfalls aus.

Gruß, Kalle

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Ja, allerdings eher so wie dilbert schreibt, als angezogene Sprints gelaufen, also kurz und knackig.

Jörg

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Und nicht sprinten!

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also was jetzt? sprinten- nicht sprinten??
ich hab steigerungsläufe ja bisher immer als läufe über ca. 100m verstanden, wo ich relativ locker losgelaufen bin und auf den letzten paar metern fast gesprintet bin.... also eine steigerung vom lockeren dauerlauf bis fast zur maximalen geschwindigkeit.... meint dass daniels auch so?
gibts eigentlich das buch "Daniels Running Formula" auch in einer deutschen übersetzung?

lg

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Das ist wohl das Schwierigste: beim Steigerungslauf gegen Ende nicht zu sprinten.

Nein, es gibt meines Wissens keine deutsche Übersetzung der Running Formula.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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ok, danke für die info! ich les eh gern auf englisch.. hab mir nur gedacht, dass es klarer wäre, bei solchen begriffen, eine deutsche version von dem buch zu haben... hab nämlich im internt nix dazu gefunden... dann werd ichs eben auf englisch lesen..

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Eben gefunden: "Strides should be comfortably fast using light quick turnover (do not sprint these)"

So weit ich mich erinnere ist das ein wörtliches Zitat aus "Daniels' Running Formula".

Weil ich es hier habe, kann ich auch aus "Advanced Marathoning", Pfitzinger und Douglas, zitieren (Hervorhebungen meine): "Running short repetitions quickly but with relaxed form—strideouts—may train your muscles to eliminate unnecessary movements and maintain control at fast speeds. These adaptations may translate to improved economy at marathon pace. [...]A typical session is 12 repetitions of 100 meters in which you acccelerate up to full speed over the first 70 meters and then float for the last 30 meters. It's critical to remain relaxed during these accelerations. [...] Concentrate on running with good form, [...]"

Gruß,

Carsten

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hi carsten!

danke!

ich hab das buch ja noch nicht gelesen, sondern nur mal in der google-onlinebuch version rumgestöbert, wo aber nur teile davon vorhanden sind...

bin eben am überlegen ob sich die anschaffung lohnt..

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CarstenS hat geschrieben:Eben gefunden: "Strides should be comfortably fast using light quick turnover (do not sprint these)"

So weit ich mich erinnere ist das ein wörtliches Zitat aus "Daniels' Running Formula".
Also ich habe, das immer so verstanden, dass man ein Tempo wählen soll, bei dem man gerade nicht mehr sprintet.
Aber was soll da genau "turnover" heißen?

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empi hat geschrieben:Also ich habe, das immer so verstanden, dass man ein Tempo wählen soll, bei dem man gerade nicht mehr sprintet.
Würde ich auch in etwa so sehen. Eher Mittelstreckentempo und entsprechende Technik, denn wir wollen laufen lernen, nicht sprinten.
Aber was soll da genau "turnover" heißen?
Das hatte ich im Sinne von Schrittabfolge verstanden.

Gruß,

Carsten

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Muß man Strides so puristisch auslegen ?
Spielt doch mit der Geschwindigkeit und / oder Streckenlänge ein wenig, je nach Tagesform oder Laufuntergrund, Rücken oder Gegenwind.

Das Phänomen beim deuten von Hinweisen ist häufig, dass möglichst eindeutig zu hinterfragen, zu wissen, was der Autor exakt wollte.

Das erinnert mich sehr an die Analyse von Kunstwerken. Wer glaubt schon, dass ein Michelangelo seine Werke so gestaltet hat, was von Kunsthistorikern so alles hineininterpretiert wurde / wird. Vielleicht wollte er einfach aus Leidenschaft nur malen oder bildhauern.

Also macht lockere Sprints, mal 50 m, mal 100, mal 150 m, mit kurzen oder langen Schitten, mal als Steigerung, mal mit konstanter Geschwindigkeit, mal wie eine Diesellok bis 90% max. Geschwindigkeit, mal bis zum Höchstempo.
Wichtig erscheint mir die Unterbrechung des winterlichen Schlappschrittes, der kurzen Temporeize, die Erhaltung der Grundschnelligkeit, die Schulung der Motorik, und dafür gibt es nicht den "Stride" schlechthin. Und selbst wenn Daniels es ganz genau meint, wie sie ablaufen sollten:
Wer kann behaupten, dass nur seine Form der Ausführung die richtige ist.

Wichtig ist imho, sie mit ausreichenden Trabpausen zu gestalten, weil sonst doch das Laktat, welches rel. schnell nach oben geht, dann nicht mehr vollständig abgebaut wird bis zum nächsten Stride ...
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Giulia12 hat geschrieben:...bin eben am überlegen ob sich die anschaffung lohnt..
...auf alle Fälle, selbst für Leute, die sich mit englischen Büchern schwer tun,wie ich.

Problematisch ist nur, wie hier in Deinen Faden, die missverständliche Interpretation von Übersetzung(sversuchen). Aber selbst in Deutsch ist das nicht so einfach, man müßte alle Begriffe erst sauber definieren, siehe dazu die unsägliche Diskussion joggen-laufen.

Jörg

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Alfathom hat geschrieben: Wichtig ist imho, sie mit ausreichenden Trabpausen zu gestalten, weil sonst doch das Laktat, welches rel. schnell nach oben geht, dann nicht mehr vollständig abgebaut wird bis zum nächsten Stride ...

Hi,

das sehe ich anders: Laktat wird überhaupt erst nach 20sek intensiver Belastung aufgebaut. Vorher können die Muskelzellen ihre Energie anaerob-alaktazid aus dem in den Zellen gespeicherten Energievorrat (ATP)bewerkstelligen.

Das ist eben der große Vorteil der kurzen Steigerungsläufe/Sprints/Strides: Sie stören das Ausdauer- bzw. Fettstoffwechseltraining nicht, solange der intensive Teil der Belastung nur kurz genug ist. Ein Steigerungslauf kann also max. ca. 30sek lang sein, wenn er nur langsam genug begonnen wird. Ein Sprint sollte sicherheitshalber nicht länger als 10sek dauern, ein stride vielleicht bis 15sek.

Die Pause zwischen den kurzen, intensiven Abschnitten muss so lang sein, dass die Speicher in Zellen wieder aufgefüllt werden können. Die Dauer dieser Zeit ist trainierbar und liegt im Bereich von 3-10min.

Es spricht also nichts dagegen, bei einem gemütlichen Jogging über ca. 60min 15 sek. strides im 10min Abstand einzubauen.

Grüße
Andreas

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:hallo: Andreas :hallo:

schön mal wieder was von Dir zu lesen!

Jörg

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Andi_Fant hat geschrieben: Hi,

das sehe ich anders: Laktat wird überhaupt erst nach 20sek intensiver Belastung aufgebaut. Vorher können die Muskelzellen ihre Energie anaerob-alaktazid aus dem in den Zellen gespeicherten Energievorrat (ATP)bewerkstelligen.
Ca. für 8 sek. ist mir bekannt.
Andi_Fant hat geschrieben: Das ist eben der große Vorteil der kurzen Steigerungsläufe/Sprints/Strides: Sie stören das Ausdauer- bzw. Fettstoffwechseltraining nicht, solange der intensive Teil der Belastung nur kurz genug ist. Ein Steigerungslauf kann also max. ca. 30sek lang sein, wenn er nur langsam genug begonnen wird. Ein Sprint sollte sicherheitshalber nicht länger als 10sek dauern, ein stride vielleicht bis 15sek.
150 m Strides und / oder sogar am Limit gelaufene Steigerungen sind für viele nicht in 20 - 30 sek. abgetan.
Andi_Fant hat geschrieben: Die Pause zwischen den kurzen, intensiven Abschnitten muss so lang sein, dass die Speicher in Zellen wieder aufgefüllt werden können. Die Dauer dieser Zeit ist trainierbar und liegt im Bereich von 3-10min.

Es spricht also nichts dagegen, bei einem gemütlichen Jogging über ca. 60min 15 sek. strides im 10min Abstand einzubauen.

Grüße
Andreas
Ja, keine 2 Meinungen, 10 min. sind absolut okay, für gut Trainierte können es auch 5 min sein, da ich im Winter mind. 15 min. für das Einlaufen präferiere und nach dem letzten Sprint durchaus ein paar Minuten zum auslaufen.
Meine Überlegung ist, dass es für Langstreckler mit einem durchschnittlichen Niveau schon anstrengend ist, selbst bsw. 5 x 70 m Sprints innerhalb von 10 Minuten zu absolvieren, da kumuliert schon Laktat, und die Oberschenkel fangen an zu brennen, somit der Laufstil unsauber wird.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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CarstenS hat geschrieben:Würde ich auch in etwa so sehen. Eher Mittelstreckentempo und entsprechende Technik, denn wir wollen laufen lernen, nicht sprinten.

Völlig ernstgemeinte Frage von mir: ab wann läuft man nicht mehr, sondern sprintet? Wo ist da die Grenze? :confused:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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empi hat geschrieben:Also ich habe, das immer so verstanden, dass man ein Tempo wählen soll, bei dem man gerade nicht mehr sprintet.
Aber was soll da genau "turnover" heißen?
Ich will ja nicht spitzfindig sein, aber ich finde diese Formulierung irreführend. Das "nicht mehr" stört mich. Entweder man wählt bei einem Steigerungslauf ein Tempo, bei dem man noch nicht sprintet. Oder man geht eben bis zum Sprinttempo. :confused:

Irgendwie bin ich durch diesen Thread jetzt verwirrt. :confused: Ich merke bei mir nur, dass es kraftraubend ist, wenn ich kurz hintereinander drei Steigerungen mache und dabei jeweils bis zum Sprint gehe.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Alfathom hat geschrieben:Ca. für 8 sek. ist mir bekannt.

... streng genommen reicht der ATP-Vorrat sogar noch weniger lang. Trotzdem steigt das Blutlaktat erst nach ca. 20sek. spürbar an. Das mag daran liegen, dass Laktat im Muskel nicht dasselbe ist wie Laktat im Blut.
Alfathom hat geschrieben: 150 m Strides und / oder sogar am Limit gelaufene Steigerungen sind für viele nicht in 20 - 30 sek. abgetan.

... dann sollte der nicht so schnelle Läufer sich mit 100m oder sogar weniger begnügen. Sonst trainert er bereits Wiederholungsläufe oder Intervalle.
Alfathom hat geschrieben: Ja, keine 2 Meinungen, 10 min. sind absolut okay, für gut Trainierte können es auch 5 min sein, da ich im Winter mind. 15 min. für das Einlaufen präferiere und nach dem letzten Sprint durchaus ein paar Minuten zum auslaufen.

Klar, im Endeffekt sind wir einer Meinung.
Alfathom hat geschrieben: Meine Überlegung ist, dass es für Langstreckler mit einem durchschnittlichen Niveau schon anstrengend ist, selbst bsw. 5 x 70 m Sprints innerhalb von 10 Minuten zu absolvieren, da kumuliert schon Laktat, und die Oberschenkel fangen an zu brennen, somit der Laufstil unsauber wird.

... auch klar, wenn die Erholungszeit zwischen den Belastungen nicht lang genug ist, wird sofort Laktat produziert oder sogar akkumuliert. Und die muskuläre Belastung bleibt: Maximal ist Maximal, egal ob anaerob-alaktazid oder aerob/anaerob-laktazid. Wer strides in einen langsamen Lauf integriert, trainiert garantiert nicht mehr regenerativ und wird das nach dem Lauf auch spüren.

Viele Grüße
Andreas

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running-rabbit hat geschrieben:Völlig ernstgemeinte Frage von mir: ab wann läuft man nicht mehr, sondern sprintet? Wo ist da die Grenze? :confused:
Fettes Grinzen:

Für mich als nicht Vorfußläufer ganz klar, dann wenn ich nur noch mit den Fußballen den Boden berühre...

...aber diese unsägliche Grundsatzdiskussion will ich hiermit auch gleich wieder abwürgen - würg!

Jörg

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running-rabbit hat geschrieben:Völlig ernstgemeinte Frage von mir: ab wann läuft man nicht mehr, sondern sprintet? Wo ist da die Grenze? :confused:
Grob gesagt, vielleicht so: Sprint ist ein Tempo, dass der jeweilige Läufer nur ca. 100m durchhalten kann. Klar gibt es Langsprinter, die 400m sprinten, aber das ist beinhart und erfordert spezielles Training, der Hobbysportler kommt mit der Faustregel sicher ganz gut klar. Absolute Grenzen anzugeben, dürfte fragwürdig sein, denn eine Steigerung bis zum 800m-Tempo (14-15sec/100m) eines, der 30 min auf 10000 läuft dürfte das Sprinttempo langsamer Hobbysportler übertreffen. Ich wäre aber, gerade als Anfänger oder weniger schneller Läufer mit Steigerungen bis zum Sprint in einem langsamen Lauf etwas vorsichtig; es reicht zunächst soweit zu beschleunigen, bis man ein tempo erreicht hat, das deutlich über 5k-Wettkampftempo liegt. Wäre also das Grundtempo des langsamen Laufes 6min/k, das 5k-Wettkampftempo wäre ca. 4:30/k (ca. 26,5 sec/100m) wäre eine Beschleunigung auf ca. 22 sec/100m sicher völlig ausreichend (ca. 800m-Tempo)

Mountaineer

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CarstenS hat geschrieben:Eher Mittelstreckentempo und entsprechende Technik, denn wir wollen laufen lernen, nicht sprinten.Das hatte ich im Sinne von Schrittabfolge verstanden.
Sehe ich auch so, kann vielleicht schon mal bis 400m Tempo hochgehen in einer Steigerung. Wichtig ist, dass man eben kontrolliert und locker laufen kann, weil man so eben besser am Laufstil arbeiten kann. Wenn die Strides zu schnell gelaufen werden, ist das eben nicht mehr gut möglich.

running-rabbit hat geschrieben:Völlig ernstgemeinte Frage von mir: ab wann läuft man nicht mehr, sondern sprintet? Wo ist da die Grenze? :confused:
Wenn du bei dem Tempo maximal 400m durchhältst, ist es Sprint. :D Alles drüber ist per Definitionem Mittelstrecke. Aber die 400m zählte man afair früher eher zu den Mittelstrecken, heute zum Langsprint.
Das kommt daher: Genaugenommen ist die Grenze eigentlich sogar nach deutlich tiefer, weil die menschliche Sprintkraft selbst mit viel Training nicht für 400m reicht, je nach Training kann man die Maximalgeschwindigkeit nicht mal 50m halten. Auch ein Profi wird auf den letzten 30m eines 200m Laufs meist langsamer.
Da die 400m aber mittlerweile so schnell gelaufen und im Tiefstart gestartet werden, zählen sie irgendwie zu Recht zum Sprint - auch wenn die letzten 100-150m eher irgendwie gelaufen werden als wirklich gesprintet und man die 400m deutlich submaximal anlaufen muss, um am Ende nicht total einzubrechen (mind. ca 1s über der 200m Bestzeit).

Wenn man z. B. 200m Tempoläufe im 800m Renntempo macht, redet man oft auch gerne von Sprint, weil die Läufe eben eine Sprintlänge haben, auch wenn das Tempo eigentlich etwas langsamer ist (bei einem Profi mit etwa 13s/100m aber immer noch verdammt nah am Sprint :teufel: ). Sowas trägt irgendwie zur Begriffsverwirrung bei.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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mountaineer hat geschrieben:Grob gesagt, vielleicht so: Sprint ist ein Tempo, dass der jeweilige Läufer nur ca. 100m durchhalten kann.
DerC hat geschrieben:Wenn du bei dem Tempo maximal 400m durchhältst, ist es Sprint. :D

OK, das habe ich verstanden.
Danke für eure Antworten - so schnell zu rennen vermeide ich wie die Pest, ich muss mir demzufolge also keine Sorgen machen, dass ich sprinte, ohne es zu merken :zwinker2:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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running-rabbit hat geschrieben:OK, das habe ich verstanden.
Danke für eure Antworten - so schnell zu rennen vermeide ich wie die Pest, ich muss mir demzufolge also keine Sorgen machen, dass ich sprinte, ohne es zu merken :zwinker2:
Ja, sprinten ohne es zu merken ist recht schwierig zu bewerkstelligen. :D

@mountaineer: Hab deine Antwort nicht mehr rechtzeitig gesehen, sonst hätte ich mir die halbe Arbeit sparen können. :D :winken:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Ja, sprinten ohne es zu merken ist recht schwierig zu bewerkstelligen. :D ...
...habe mir das auch gerade vorzustellen versucht :D

Vielleicht wenn ein Hund hinter Dir her ist :teufel:

Jörg
Gesperrt

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