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Todesfälle beim Marathon

Sollen ärztliche Untersuchungen verpflichtend sein?

Ja, aber nur bei Marathondistanzen oder länger.
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (31%)
Ja, bei allen Laufwettkämpfen.
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (6%)
Nein, jeder muss das selbst entscheiden dürfen.
Insgesamt abgegebene Stimmen: 10 (63%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 16

Todesfälle beim Marathon

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Hi Läufer,

mich würde mal Eure Meinung zu den zwei tragischen Todesfällen am Sonntag interessieren. Kann man so etwas durch verpflichtende ärztliche Untersuchungen vermeiden? Oder ist jeder für sich selbst verantwortlich und muss wissen, was er tut?

Sollten die Kosten für die Untersuchung die Läufer selbst übernehmen (Nach dem Motto: Man muss ja keinen Marathon laufen, langsam joggen ist ja auch gesund...) oder sollten die Krankenkassen den sportlichen Ehrgeiz ihrer Mitglieder fördern, indem sie zum Beispiel solche Tauglichkeits-Untersuchungen übernehmen?

Den Familien der beiden Sportler spreche ich meine Anteilnahme aus. :-(

Viele Grüße
Britta

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Liebe Britta,
ich hab mir mal ein paar Zahlen aus dem Netz geholt, aus dem Jahr 2005:

In Jahr 2005 starben in der BRD pro 100.000 Einwohner rund 280 Menschen einen Herztod, also rund 0,3 %. Darunter werden - zugegebenerweise - viele ältere Menschen sein. Im gleichen Jahr absolvierten, d.h. beendeten nach 42,195 km, ca. 149.000 Menschen einen Marathonlauf. Nun weiß ich nicht, auf wieviele aktive Marathonläufer in Deutschland das schließen lässt, da ja etliche mehrere Marathons im Jahr laufen. Und ich weiß auch nicht, ob und wieviele Todesopfer es bei den Marathonläufen des Jahres 2005 gegeben hat, vermutlich höchstens einzelne. Insgesamt scheint es mir aber so zu sein, dass - statistisch gesehen - das Risiko, bei einem Marathonlauf den Herztod zu sterben, nicht größer ist, als bei irgendeiner anderen Tätigkeit den Herztod zu sterben. Und bei allen Tätigkeiten ist es wie auch beim Marathonlauf: Es gibt Menschen, die ein höheres Risiko tragen als andere - und daher auch vorsichtiger sein sollten. Andererseits: Der - möglicherweise ohne es zu wissen - herzkranke Lokführer, Pilot, Autofahrer, ja sogar Radfahrer gefähdet andere Personen z.T. in hohem Maße - der Marathonläufer nur sich selbst. Wenn gerade Anfänger und ältere Läufer sich bei Wettkämpfen etwas mehr Disziplin auferlegen würden, mehr nach der inneren (oder äußeren) eigenen Uhr laufen würden als durch das Wettkampfgeschehen bestimmt, dann wäre das Risiko, bei einem Marathonwettkampf zu sterben, nicht größer als bei irgendeinem Trainingslauf im Grenzbereich der eigenen Leistungsfähigkeit. Und da ist oft niemand dabei, der im Notfall helfen könnte ...

Kurzum: Eine ärztliche Untersuchung sollte empfohlen werden, aber nicht vogeschrieben.

Liebe Grüße von Armin, Wiedereinsteiger mit 55

Liebe Grüße von Armin
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