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Was haltet ihr denn vom Tanzen?

Was haltet ihr denn vom Tanzen?

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Meine Frau und ich haben erst spät tanzen gelernt - zwei Jahre vor unserer Silbernen Hochzeit. Und wir tanzen seitdem mit Begeisterung (was nicht heißt, dass wir es gut können), aber leider viel zu selten. Aber wenn wir es machen, dann richtig. Da wird nichts gegessen, und (abgesehen von denen, die wir noch gar nicht können) kein Tanz ausgelassen. Nach 1 1/2 bis 2 Stunden ist man ähnlich fertig wie nach einer längere Laufeinheit mit eingebauten Tempoläufen. Und man merkts auch am totalen Wasserverlust, das man etwas getan hat. Außerdem macht Tanzen auch unendlich viel Spaß...

findet Armin, der Wiedereinsteiger

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Hallo Armin,

ich mag tanzen auch sehr gerne: Standard- und Lateinamerikanische Tänze. Jedoch finde ich laufen (insbesondere Tempotraining oder Lange Läufe) anspruchsvoller (und auch schöner) als tanzen. Um ehrlich zu sein, ich bin beim Tanzen eigentlich nicht wirklich ausgelastet (und ich hab vor einigen Jahren Tanzkurse bis Goldstar VI gemacht). In einem Tanzkreis war ich aber nie. Ich denke, da geht es dann erst richtig los.

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hallo armin, um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass man tanzen als trainingseinheit rechnen kann. ich rechne ja meinen sex auch nicht als trainingseinheit: der dauert auch manches mal recht lang und kann einen ganz schön ins schwitzen bringen. aber lass dir das tanzen nicht nehmen, ich ja schön, wenns spaß macht.

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Ich hab das eigentlich wirklich nicht scherzhaft gemeint, sondern ganz ernst. Es gibt vergleichende Untersuchungen der Freiburger Sportmedizin, aus den 80er Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, aus denen hervorgeht, dass die Belastung von Turniertänzern mit denen von Mittelstrecklern vergleichbar ist. Nun sind Hobbytänzer natürlich keine Turniertänzer. Aber es läuft wohl auch nicht jeder Freizeitläufer die 800 m unter 2 min, oder?

Grüße von Armin

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Ich hab das eigentlich wirklich nicht scherzhaft gemeint, sondern ganz ernst. Es gibt vergleichende Untersuchungen der Freiburger Sportmedizin, aus den 80er Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, aus denen hervorgeht, dass die Belastung von Turniertänzern mit denen von Mittelstrecklern vergleichbar ist. Nun sind Hobbytänzer natürlich keine Turniertänzer. Aber es läuft wohl auch nicht jeder Freizeitläufer die 800 m unter 2 min, oder?

Grüße von Armin

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armin52 hat geschrieben:Ich hab das eigentlich wirklich nicht scherzhaft gemeint, sondern ganz ernst. Es gibt vergleichende Untersuchungen der Freiburger Sportmedizin, aus den 80er Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, aus denen hervorgeht, dass die Belastung von Turniertänzern mit denen von Mittelstrecklern vergleichbar ist. Nun sind Hobbytänzer natürlich keine Turniertänzer. Aber es läuft wohl auch nicht jeder Freizeitläufer die 800 m unter 2 min, oder?
Wenn du richtig erinnerst, wäre es wahrscheinlich nicht der erste und sicher nicht der letzte Unsinn, den die Freiburger Sportmedizin so verbrochen hat. :D Bist du schonmal ernsthaft Mittelstrecke gelaufen? :teufel:

Aber man kann das Tanzen sicher ganz grob mit einer lockeren trainingseinheit vergleichen, es ist aber immer schwer, sowas aufzurechnen. Vor allem hast du bei den meisten andere Sportarten eben viel mehr unterbrechungen drin als beim Laufen.

In einem Fußballspiel von 90 min kann der Ball z. B. 20 min ruhen. Wenn du jetzt 2x45 min Fahrtspiel mit je insgesamt 10 minuten Geh- und Stehpausen machen würdest, wäre man vielleicht bei ner ähnlichen Belastung, aber das stimmt auch nur sehr grob.

Also Tuniertanzen und Mittelstrecke ... würde mich doch sehr wundern, wenn die Laktatkonzentration beim Tanzen ähnlich hoch ginge :confused:

Crosstraining und auch Tanzen ist sicher gut für die Fitness, aber es wird immer recht schwer sein, diesen Faktor genau n dei Trainingsbilanz eines Lauftrainings einzubringen.

gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Wenn du richtig erinnerst, wäre es wahrscheinlich nicht der erste und sicher nicht der letzte Unsinn, den die Freiburger Sportmedizin so verbrochen hat. :D Bist du schonmal ernsthaft Mittelstrecke gelaufen? :teufel:
Christof,
natürlich ist mir auch bekannt, dass die Freiburger Sportmedizin massiv in den Dopingskandal verwickelt war bzw. ist. Das ändert aber nichts daran, dass sie in der sportmedizinischen Diagnostik, insbesondere der Leistungsdiagnostik bei Ausdauersportlern, hohes Renommee genießt. Ich bin mir ganz sicher, dass die Wissenschaftler zu der von mir hier angeführten Aussage nicht ohne eine gründliche Analyse einschließlich Laktaktmessungen gekommen sind. Will aber gern mal recherchieren, ob ich noch eine Veröffentlichung oder andere Dokumente hierzu finden kann - wenn das hier überhaupt interessant ist.

Ganz davon abgesehen gehe ich natürlich nicht tanzen, weil ich meine Tempohärte auf 800 oder 1500 m verbesern will, aber ich denke, LäuferInnnen brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie gelegentlich tanzen gehen, auch wenn dafür eine abendliche Trainingseinheit herhalten muss - solange sie sich intensiv bewegen und sich das Tanzen nicht in "elegantes Stehen im Dreivierteltakt" erschöpft...

Grüße von Armin

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Hallo Armin,

hier antwortet Dir ein (ehemaliger) Turniertänzer und jetziger Marathonläufer.

Das Breitensporttanzen reicht gerade mal dazu, etwas Fitness zu erhalten. Es ist allerhöchstens vergleichbar mit einem Jogger, der einmal in der Woche eine 3-km-Runde (oder so ähnlich) absolviert.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Briefträger ähnlich fit ist.

Sicherlich kommt man beim Tanzen ganz schön ins Schwitzen, insbesondere bei Veranstaltungen, bei denen man keinen Tanz auslässt, aber das hat man ja nicht alle 2 bis 3 Tage.
Der Haken beim Tanzen ist, dass die einzelnen Tänze ja relativ kurz sind und dazwischen immer eine kurze Pause ist.
Und einige Tänze sind gemütlich langsam (Rumba, Slowfox, langsamer Walzer).

Das "Training" im Breitensport (1 mal in der Woche 1 bis 1,5 Stunden) ist mehr Rumstehen und dem Trainer zuhören als wirkliches Tanzen.
Und das allerwichtigste ist das gesellige Beisammensitzen (und das Bier) nach dem Training. :nick:

Turniertanzen ist ein ganzes Stück anspruchsvoller. Da gibt es, wie bei den "richtigen" Läufern, 3 bis 5 Trainingstage in der Woche und an viiiiielen Wochenenden Reisen zu Turnieren quer durchs Land.
Allerdings muss man hier stark unterscheiden zwischen den unteren Klassen (etwas besser als Breitensport) und den höchsten Klassen.

Beim Turnier selbst sind die einzelnen Tänze zeitbegrenzt auf 1,5 bis 2 Minuten, und der wirklich belastende Wiener Walzer auf 1,0 bis 1,5 Minuten. Die Pausen zwischen den Tänzen werden vom Turnierleiter oder Moderator durch Ansagen und Erläuterungen zur Erholung für die Tänzer oftmals entsprechend lang gezogen.

Den meisten Turniertänzern in den höheren Klassen kann man ihr Hobby an der ihrer Figur (Körper) ansehen.
In den unteren und mittleren Klassen wird das sehr oft schwieriger.
Und bei den Breitensporttänzern kann man an der Figur gar nichts mehr erkennen (so ähnlich wie bei Walkern :hihi: ).

Ich selbst habe vor 4,5 Jahren mit dem Laufen begonnen und an manchen Stellen hier im Forum angegeben, dass ich davor Null Sport gemacht habe. Damit wollte ich nicht lügen, sondern ich empfinde das so.
Genauso kann man Bergwandern, intensive Gartenarbeit, Holzmachen im Wald u. ä. bewerten.
Und das Turniertanzen habe ich in der unteren Klasse nicht sehr lange gemacht. Danach habe als weiterhin praktizierender Breitensporttänzer trotzdem (altersbedingt) weiter zugenommen.
:motz:
Das war für mich der Auslöser, mit "richtigem" Sport anzufangen.
:geil:

Tanzen ist gesund, gar keine Frage.
Und wem es Spaß macht, der soll es machen.
:daumen:
Es ist vergleichbar mit ein bisschen Joggen, es ist aber nicht vergleichbar mit ambitioniertem Laufen, so wie es von den Meisten hier im Forum verstanden wird.
Ich merke es jedenfalls am eigenen Leibe.
:geil:
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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@ bernann,
danke für deine ausführliche und kompetente Antwort aus "Insider"-Erfahrung. Ich denke, dem kann ich - zumindest weitgehend - zustimmen. Zweifellos gibt es hier auch erhebliche Unterschiede zwischen den Freizeittänzern, selbst wenn sie ihren "Sport" jede Woche mindestens einmal ausüben - und ambitionierten Turniertänzern, die bis zu 5 Stunden täglich hart trainieren.

Herzliche Grüße von Armin

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Zu deinem Threattitel: Vom Tanzen halte ich irgendwie gar nix. Das liegt nicht daran, dass ich Bewegung zur Musik nicht mag (ich mache leidenschaftlich gerne Musik).

Ist halt so. Ich würde mal tippen, dass der Anteil der "Tanzgegner" unter Männern 60% ist, bei Frauen wesentlich geringer.

Zum Thema Trainingseffekt kann ich nur beisteuern, dass die einzigen 3 Tanzstunden meines Lebens zwar keinen Schweißfluss, dafür aber einen Muskelkater in den Waden verursacht haben, was wohl an den damals (ich war noch kein "richtiger" Läufer :wink: ) ungewohnten Bewegungsabläufen gelegen haben kann.

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Hallo Armin,

ich habe nach gut 25 Jahren absoluter Enthaltsamkeit in Bezug aufs Tanzen meinen Freund kennengelernt - einen begeisterten Tänzer! Also mußte ich auch mal wieder ran, und nach den ersten mißlungenen Versuchen klappte es dann auch wieder zunehmend besser. :nick: Jetzt gehen wir im Winterhalbjahr (im Sommer haben Landwirte keine Zeit :nene: ) jeden Monat 2-3mal tanzen. Ich empfinde es nach wie vor als durchaus anstrengend, was sicherlich an der erforderlichen Konzentration und den ungewohnten Bewegungsabläufen liegt. Egal - es macht uns viel Spaß und wir wollen es nicht missen, sehen das Tanzen aber nicht als Sport, sondern einfach als schöne Abwechslung. Sport ist für mich Laufen...

@loop: Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß es unter den Männern sehr viele Tanzmuffel gibt - bis ich meinen Freund kennenlernte und damit auch sein Umfeld. Offenbar gibt es gerade unter Landwirten (auch zwischen 30 und 50 Jahren, wo es sonst sehr wenig Tänzer gibt) viele begeisterte Tänzer! Und meine Söhne (15 und 17 Jahre) tanzen im Verein, ohne daß ich irgendwie Einfluß genommen hätte, und bringen jetzt dem Ältesten (19) soviel bei, daß er sich beim Abiball nicht blamiert. :D Gibt es da vielleicht doch mal wieder eine Trendwende?

LG Iris
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irissa24 hat geschrieben:
Offenbar gibt es gerade unter Landwirten (auch zwischen 30 und 50 Jahren, wo es sonst sehr wenig Tänzer gibt) viele begeisterte Tänzer!
Na das sollten wir mal genauer statistisch untersuchen. :D Vielleicht hilft uns dabei ja RTL

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loops hat geschrieben:Na das sollten wir mal genauer statistisch untersuchen. :D Vielleicht hilft uns dabei ja RTL
Das wäre ja mal eine große Hilfe! :hihi: So wie die wegen "Bauer sucht Frau" bei den Landwirten verrissen werden... (siehe http://www.landlive.de) :teufel: Das dürften geniale Statistiken werden!

LG Iris :hallo:
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