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Traubenzucker: TOP oder FLOP

Traubenzucker: TOP oder FLOP

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Bisher hatte ich mich der weitläufig verbreiteten Meinung angeschossen: Traubenzucker im Ausdauersport ist Gift. Läßt den Blutzuckerspiegel rasch hochschnippen, um danach noch rascher tief herabzufallen um dann den Sportler in die Knie zu zwingen.

Immer öfter aber bekommt man so als kleine Zuwendung bei diversen Online-Shops mit seiner Bestellung gratis kleine Dextro-Energy-Bonbons. Nun frag ich mich, ob das wirklich so schlecht ist. :confused: Cola beim Marathon wirkt doch eigentlich nicht anders, oder? Ok, Gels, wenn auf langkettige KH aufgebaut, bilden die Ausnahme, aber eigentlich sind diese Bonbons doch ganz praktisch, sehr klein, man kann sie auch mal ohne Wasser zu sich nehmen... eigentlich müsste man doch nur oft genug nachlegen, oder?

Wenn ja, in welchen Abständen etwa?!

Bitte um reichlich konstruktive Meinungen :winken:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Das Thema interessiert mich auch sehr! Genau das was du oben geschrieben hast habe ich eigentlich auch immer gedacht, also das der Blutzucker danach viel tiefer abfällt.

Bin mal gespannt was hier die Profis sagen ;)

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Ich habe bei meinem letzten Halbmarathon Traubenzucker genommen und das Gefühl gehabt, daß sie was bringen. Man kann sie ja rechtzeitig nehmen und über den Lauf verteilen. Probiers doch mal im Training aus. Erfahrung mit Gels oder Chips habe ich keine.

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Ich hoffe, das ist hilfreich:


Im Zusammenhang mit sportlicher Belastung bei Gesunden wird leider immer wieder, vor
allem in der Werbung, die Verwendung von Monosacchariden in Form von Traubenzucker
empfohlen. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist die Zufuhr von größeren Mengen
Traubenzucker jedoch eher ungünstig. Der Traubenzucker (Glucose) wird sehr rasch über
den Darm in das Blut aufgenommen und führt dort zu einem rapiden Anstieg des Blutzuckers.

Die Regulationsmechanismen des Körpers sind jedoch darauf bedacht, den Blutzuckerspiegel im Blut möglichst konstant zu halten. Aus diesem Grund wird als Reaktion
von der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel
wieder zu senken. Durch diese Gegenregulation kann es etwa 60 – 90 Minuten nach der
Aufnahme der Monosaccharide zu einer Unterzuckerung kommen, der Blutzuckerspiegel
fällt unter der Insulinwirkung kurzfristig unterhalb des Normbereiches. Symptome wie
Schwindel, Zittern und Schwächegefühl können die körperliche Leistungsfähigkeit verringern.

Dies ist dann sicher nicht der Effekt, den sich der Sportler erhofft hat. Stärke und
Oligosaccharide werden deutlich langsamer in den Blutkreislauf aufgenommen und verursachen daher nicht die dargestellte überschießende Gegenregulation. Lediglich bei einer bereits bestehenden Unterzuckerung (beispielsweise bei Diabetikern) ist der Einsatz von Traubenzucker sinnvoll, weil er schnell dazu führt, dass der Blutzucker wieder ansteigt.
Doch auch nach dieser Erstmaßnahme müssen Oligosaccharide oder Stärke zugeführt
werden, um ein erneutes Abfallen des Blutzuckerspiegels zu vermeiden.

Quelle: Dethloff, Gesundheitsorientierte Sporternährung

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Traubenzucker und Cola nur wenns zum Ende des Wettkampfes geht. Wenn man solche niederwertige Zucker vorher zu sich nimmt gibts eine Art Insulinschock.

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Das Insulin schleust den Zucker in die Zellen, da soll er doch auch hin. Wo ist das Problem? Außerdem nimmt man mit Traubenzucker keine riesigen Mengen zu sich.

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ludwig3kids hat geschrieben:...gibts eine Art Insulinschock.
Schonmal erlebt?

MfF
Roland B.

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Der Insulinschock wurde Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelt. Mit hohen Dosen Insulin wurden psychiatrische PatientInnen ins Koma versetzt und anschließend mit Zucker wieder »geweckt«. Das Verfahren war aufwendig und für die Betroffenen extrem qualvoll und gefährlich. 1937 setzte man es in allen deutschen Universitätskliniken ein.

Das will ich auch haben!!! :daumen:
Bild

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laufjoe hat geschrieben:
Das will ich auch haben!!! :daumen:
Kriegst du in jeder Kieler Klinik. Allerdings nur nach Abgabe des Daumenkinos vom 23.02.08!!! :hihi:

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hahahaha! das daumenkino war auch super!!!! ich wüsste gerne wer denen die bilder abkauft !!!! :D :D ich jedenfalss nicht ! oder hast du dir einen satz gekauft?!?! DSD! :zwinker4: :hallo:
Bild

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Ich bin auch der Meinung, das der Traubenzucker den Insulinausschuss provoziert und damit auch das zu starke Absinken des BZ-Spiegels. Aber gehen wir mal von der Ruhe-Situation weg.

Wir sprechen doch hier von Wettkampf?!
Müsste es da nicht so sein, das der BZ-Spiegel schon am unteren Ende rumvegetiert und mit einer kleinen Menge Dextro kurz auf Normalniveau gepumpt wird. Die Zellen arbeiten ja und saugen den Zucker auf, wie ein Schwamm. So lange bleibt er also nicht im Blut. Vor dem Wettkampf ist das sicher keine gute Idee, aber so ab der Hälfte könnte es wirklich helfen.
ABER: Der Körper ist nach einiger Wettkampfzeit im Fettstoffwechsel, zumindest, was die langen Strecken angeht. Da könnte sich Traubenzucker negativ auswirken, weil der Körper versuchen könnte, wieder auf KH-Stoffwechsel umzustellen, dann wenn der Zucker verbraucht ist, wieder auf Fett. Das könnte Probleme geben. Vielleicht auch nicht, weil die Menge nicht ganz so groß ist.

Damit bin ich dann wieder bei meinem Tipp, den ich immer gebe: Im Training testen! Hierbei sowohl bei TDLs, als auch beim langen.

PS: Was wiegt ein Stück Dextro???
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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hallo laufgemeinde,

ich bin diabetiker typ 1 (seit 7 jahren) und kenne mich daher ein bisschen aus mit zucker.

beim gesunden ist es schon so, dass durch traubenzucker der blutzuckerspiegel recht rasch ansteigt (beim diabetiker natuerlich auch). folge davon ist auch, dass die bauchspeicheldruese vermehrt insulin produziert um diesen zucker aus dem blut in die zellen zu transportieren. da kann es schon mal kurzfristig zu einer ueberreaktion kommen.

um jedoch aufgrund von traubenzucker durch eine ueberproduktion von insulin in eine unterzuckerung zu gelangen muss man schon ziemliche mengen zu sich nehmen, insbesondere bei koerperlicher anstrengung. normalerweise regelt der koerper innerhalb von minuten den zuckerhaushalt im blut.

sowohl cola, gummibaerchen als auch isostar (o.ä.) haben in etwa denselben glykaemischen index (wie schnell geht der zucker ins blut) wie traubenzucker. wie schon geschrieben fuehren IMHO mehrmals kleinere mengen traubenzucker beim gesunden keinesfalls zur unterzuckerung. und wenn doch, dann ist der zustand der unterzuckerung idr in max 10 min ueberwunden (ohne nahrungsaufnahme), durch zuckernachschuss aus der leber. im wk natuerlich nicht zu empfehlen.

ich als diabetiker muss sogar darauf achten bei sehr starken sportlichen anstrengungen genuegend zucker zuzufuehren um nicht durch die verbrennung der muskeln in unterzucker zu kommen. deshalb schuette ich bei langen laeufen immer wieder kleine mengen isostar nach (20km ca 0,7l). mein zucker bleibt dabei im normbereich.

viele gruesse
andreas

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Kathrinchen hat geschrieben:...müsste man doch nur oft genug nachlegen, oder?
Wenn ja, in welchen Abständen etwa?! ...
Meine Erfahrungen:
letztes Jahr in Rodgau beim 50er(10 Runden, je eine Verpflegungsstelle):
fünf Gel-Tütchen, gleichmäßig verteilt über 4:19 h. Zusätzlich Wasser oder gezuckerte Getränke(wenn kein Gel genommen). War ok.

Dieses Jahr in Rodgau beim 50er:
alle 5 km abwechselnd ein gezuckertes Getränk oder ein Täfelchen Traubenzucker plus Wasser oder gezuckertes Getränk (dann kein Wasser).
Also 5 Täfelchen Traubenzucker, allerdings verteilt über 4:16 h. War auch ok :zwinker5:

Trainingszustand kein anderer als letztes Jahr.
Kein Insulin-Schock, aber 3 min. "gespart".

Auch zwei Wochen später beim Thermen-Marathon mit 4 oder 5 Traubenzuckergaben, gleichmäßig verteilt über 42,195 km, keinen Insulin-Schock erlebt. (und mit 3:29 h war ich im Ziel recht zufrieden)

Übermorgen beim 6h-Lauf wird es nicht anders sein. Vielleicht erhöhe ich mal die Dosis, denn so ein Täfelchen ist ja nicht sehr ergiebig.


MfF
Roland B.
*ausserhalb von Wettkämpfen laufend Apfelmus-Geniesser*

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cheers2 hat geschrieben:dann ist der zustand der unterzuckerung idr in max 10 min ueberwunden (ohne nahrungsaufnahme), durch zuckernachschuss aus der leber.
:D Sag das mal meiner Leber! Bei mir dauert es ca. 1 bis 2 Stunden, bis alle Symptome der Unterzuckerung wieder weg sind. Ich schließe mich da der Meinung des Corruptors an und denke, daß es nur den Stoffwechsel durcheinanderbringt. Außerdem bekomme ich von Traubenzucker immer einen riesigen Durst, soviel könnte ich dann beim Wettkampf garnicht trinken.
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Corruptor hat geschrieben:...Körper ist nach einiger Wettkampfzeit im Fettstoffwechsel, zumindest, was die langen Strecken angeht. Da könnte sich Traubenzucker negativ auswirken, weil der Körper versuchen könnte, wieder auf KH-Stoffwechsel umzustellen...
100% Fett- oder KH-Stoffwechsel gibt es nicht.
Der Körper schaltet auch nicht um.
Er verbrennt immer beides gleichzeitig, parallel. (wir reden hier nicht vom Sprint)
Mal mehr Fett, mal anteilig mehr Zucker. Beeinflusst von vielen Faktoren:
Trainingszustand, Laufdauer, Ernährung vor und beim Lauf, Tempo, ...
Den geringsten Einfluss hat die Herzfrequenz :P
den größten Einfluss hat die Sauerstoffsättigung im Blut.
Mehr Sauerstoff bedeutet höherer prozentualer Fettverbrennungsanteil.

Bei höherem Tempo kommt die Sauerstoffaufnahme an ihre Grenzen, der Energiebedarf steigt aber und führt zu einem stärkeren Zuckerstoffwechsel, weil dieser mit weniger Sauerstoff auskommt.
Da die Zuckerspeicher aber klein sind, macht eine Zuckeraufnahme unterwegs Sinn, fast egal, in welcher Form(schnell verwertbar ist sicher kein Nachteil).
Zumindest wenn man den Wettkampf nicht im Schlendertempo absolvieren möchte.
Auch macht es keinen Spass, bei individuell hohem Tempo ein nahes Ende seiner Zuckerspeicher zu erleben.


MfF
Roland B.

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Corruptor hat geschrieben:ABER: Der Körper ist nach einiger Wettkampfzeit im Fettstoffwechsel, zumindest, was die langen Strecken angeht. Da könnte sich Traubenzucker negativ auswirken, weil der Körper versuchen könnte, wieder auf KH-Stoffwechsel umzustellen, dann wenn der Zucker verbraucht ist, wieder auf Fett. Das könnte Probleme geben.

Das glaub ich eigentlich weniger, na gut, beim Wettkampf (ab Marathon) versuche ich allerdings auch, konstant über die gesamte Zeit KH aufzunehmen. Jetzt durch Gels oder/und Bananen.
PS: Was wiegt ein Stück Dextro???
Hmh, keine Ahnung, ich hab jetzt hier nur so ein paar kleine "Werbetäfelchen", da steht nix drauf.
cheers2 hat geschrieben:sowohl cola, gummibaerchen als auch isostar (o.ä.) haben in etwa denselben glykaemischen index (wie schnell geht der zucker ins blut) wie traubenzucker. wie schon geschrieben fuehren IMHO mehrmals kleinere mengen traubenzucker beim gesunden keinesfalls zur unterzuckerung. und wenn doch, dann ist der zustand der unterzuckerung idr in max 10 min ueberwunden (ohne nahrungsaufnahme), durch zuckernachschuss aus der leber.
Das hatte ich fast schon vermutet. Das hieße doch nur, schnell genug wieder nachschieben. Wie Roland bestätigt:
GastRoland hat geschrieben:...Also 5 Täfelchen Traubenzucker, allerdings verteilt über 4:16 h. War auch ok :zwinker5: ...

Auch zwei Wochen später beim Thermen-Marathon mit 4 oder 5 Traubenzuckergaben, gleichmäßig verteilt über 42,195 km,...
Ich bin so daran interessiert, weil es ev. eine Möglichkeit wäre, auf die dicken Gelpäckchen, schon von der Unterbringung her, zu verzichten.

Wenn ich meinen mutigen Tag habe, werde ich es einfach am Samstag beim Marathon versuchen. Ich will ihn ja sowieso nur als lockeren Trainingslauf absolvieren. Vernünftiger wäre es allerdings, das vorher bei nem Langen auszutesten, aber das krieg ich jetzt nicht mehr hin... :P

Rennschnecke: ich hatte noch nie eine Unterzuckerung. Wenn Du nicht so schnell läufst, kannst Du vielleicht Zeuge meiner 1. sein... :zwinker2:
☼ ☼ ☼
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vernichte die Alternativen.

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Kathrinchen hat geschrieben:
Ich bin so daran interessiert, weil es ev. eine Möglichkeit wäre, auf die dicken Gelpäckchen, schon von der Unterbringung her, zu verzichten.
hallo Kathrinchen,

zwei plaettchen traubenzucker haben ca 12g KH (1 broteinheit). um mich von ca 60mg/dl auf ca 120mg/dl zu bringen brauche ich mind 4 plaettchen. den effekt pro plaettchen bezeichne ich also nicht als umwerfend.

mein problem ist, dass ich tz nicht ueber laengere zeit essen kann. zu staubig und zu suess. ich nutze ihn deshalb gar nicht. bei meinen kuerzeren trainingslaeufen habe ich immer die kleinen gummibaerchen tueten dabei. die haben genausoviel kh und gehen genausoschnell ins blut.

ciao
cheers

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laufjoe hat geschrieben:Der Insulinschock wurde Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelt. Mit hohen Dosen Insulin wurden psychiatrische PatientInnen ins Koma versetzt und anschließend mit Zucker wieder »geweckt«. Das Verfahren war aufwendig und für die Betroffenen extrem qualvoll und gefährlich. 1937 setzte man es in allen deutschen Universitätskliniken ein.

Das will ich auch haben!!! :daumen:
Das ist so korrekt - ist ganz ähnlich den damals eingesetzten Elektroschocks in der Psychiatie. Im Grund war es die Vorstufe zur Psycho-Chirurgie.

Was den Traubenzucker angeht; finde ich Gelchips auch jetzt im Vergleich nicht soooo toll. Mir bleibt die Mausespeckbacke bis zu 5 km erhalten und das Zeug wird extrem klebrig, läuft in die Mundwinkel was fürs Foto vorm Ziel zudem noch sch.... aussieht. :D

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@ Roland B., hier einfach mal danke für deine immer wieder sehr lehrreichen, konstruktiven und interessanten Beiträge, sie sind mir immer ein Vergnügen zu lesen! :hallo:

(und das beziehe ich jetzt nicht nur auf diesen Thread)
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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Hallo Kathrinchen,
verwende anstatt des Traubenzuckers lieber Maltadextrin (gibt es in allen Apotheken oder billiger bei Ebay). Die teuren Energiegels sind meist auf den Hauptbestandteil Maltodextrin aufgebaut. Das positive ist, dass es kaum süss schmeckt (man kann also mehr in den Drink hineingeben) und genauso schnell ins Blut geht. Im Bezug des Insulinspiegels brauchst Du nicht so viel Bedenken haben, wenn Du das Malto oder den Traubenzucken erst während des Laufes nimmst. Der Blutzuckerspiegel erhöht sich somit nicht so rasch, da der Zucker schnell wieder zum Laufen bzw für die allgemeinen Körperfunktionen benötigt wird. Keep on running! Jens

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Bisher habe ich Hammergel benutzt, das beruht ausschließlich auf Maltro-Basis.

Auf die Idee mit dem Traubenzucker kam ich ja nur, weil sich bei mir auf dem Schreibtisch seit der letzten Lieferung eines Online-Shops 4 Täfelchen desselben herumtrieben, und ich nicht wusste, was ich damit anfangen soll.

Ich würd`s nun, nach den zum Teil auch dafürsprechenden Antworten, gern bei einem langen Lauf versuchen. Schaff ich nicht mehr ganz, weil ich morgen schon einen Marathon laufen will. Dieser ist zwar auch nur als langer Lauf anzusehen, da ich ihn im Trainingstempo laufen will, aber trotzdem ist es nun mal ein Marathon.

Deshalb hab ich gestern mal 30 min vor`m Loslaufen ein Täfelchen genommen, alles war fein. Nach 40 min Lauf habe ich eines nachgelegt, ohne etwas Negatives zu spüren. Auch in dessen Folge war alles gut. Nun werd ich es einfach morgen mal testen.

Wie schon gesagt, mir gefällt die Tatsache, das es klein und gut zu verstauen ist und das man das Zeug auch mal ohne Wasser runterwürgen kann. Ich werde Euch informieren, wie der Marathon gelaufen ist.
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Hallo Kathrinchen,

dieses Buch gewinnt Traubenzucker durchaus günstigere Seiten ab, als z.B. Fruchtzucker. :daumen:
Karl Heinz

Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg

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nikmems hat geschrieben:dieses Buch gewinnt Traubenzucker durchaus günstigere Seiten ab, als z.B. Fruchtzucker. :daumen:
Danke für den Tip. Über Glykämischen Index und Glykämische Last hab ich schon viel gehört, aber noch nie was richtig kapiert. Irgendwie verwechsel ich das immer. Das Buch wäre wohl ein guter Weg zur Verständnis.
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Also ich würde auch sagen: Wenn einmal Traubenzucker (oder Cola) dann immer wieder.

Wenn man so viel einfache Kohlehydrate schnell in den den Körper bringt, dann wird er schnell mit Insulin reagieren. Man fällt dabei zwar nicht gleich um, aber die Bedingungen beim Marathon sind auch nicht der Normalbetrieb.

Wir hatten im Verein letztes Jahr 2 "Fälle" von Nach-Wettkampf-Hammermann. In der Marathonvorbereitung bei einem Volkslauf die HM-Strecke als Wettkampf gelaufen. Anschließend reichlich gesüßten Tee getrunken und die 10km-Strecke zum Auslaufen langsam gejoggt. Dann kam der Hammermann und nix ging mehr. Erklärt haben wir das dann auch mit dem Zuckerüberschuss, der schnellen Insulinausschüttung und anschließenden Unterzuckerung.
Also Lehre beim Wettkampf: Wenn Cola/Traubenzucker, z.B. ab Km 32, dann an jedem Verpflegungsstand.

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einen richtigen Insulinschock nicht, aber vor langer Zeit bei einem meiner ersten Radmarathons habe ich einen ziemlichen Einbruch erlebt nachdem ich bei einer Verpflegungestelle (so ca. 2 Stunden vor dem Ziel) ein Cola getrunken habe. Seitdem rühre ich keine Zuckergetränke mehr an.
Beim Laufen bis Halbmarathon Distanz nehme ich nur Wasser. Bei längeren Distanzen dann auch teilweise verdünntes Isostar.

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ludwig3kids hat geschrieben:Beim Laufen bis Halbmarathon Distanz nehme ich nur Wasser
Ja, schon klar, das mache ich auch so. Mir gehts ja auch wirklich um Distanzen ab Marathon.
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Traubenzucker hab ich schon mal im Wettkampf genommen, allerdings aus den hier schon beschriebenen Befürchtungen heraus nur ab ca. 5 km vor dem Zieleinlauf. Das wirkt dann schon psychisch: ich bilde mir immer ein, dass damit sofort der Turbo gezündet wird... Mit den Traubenzuckerplättchen hat man auch nicht solche Hamsterbacken wie mit den Greif-Gel-Chips. :zwinker2:
Beim Marathon in Marienwerder gibt es auf der 10er Runde zwei Verpflegungsstellen, wo u.a. auch "Schleim" angeboten wird (den es beim Rennsteig-SM auch gibt). Ich denke, dass lohnt sich eher zu testen. Da hat man wenigstens was im Magen und beim Rennsteiglauf will man ja die ganze Zeit auch nicht nur auf Traubenzucker rumlutschen. :)

LG
Sinchen (die morgen vielleicht auch kommt, aber gaaaanz langsam...)

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sinchen hat geschrieben: LG
(..., aber gaaaanz langsam...)
Na ich doch auch :nick: Da können wir ja eventuell mit nem Becher Schleim anstoßen. Bisher kam ich an das Zeug noch nicht ran. Weder in Marienwerder noch auf`m Rennsteig. Aber was nicht ist, kann ja noch werden... :zwinker2:
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In Rogau 50km hatte ich nach dem Erreichen der 40km Marke ernährungstechnische Probleme. Hatte aufeinmal richtige Hungergefühle. Soetwas kannte ich bisher nicht von Marathonstrecken. Bin in meiner Laufzeit dabei stark eingebrochen, ca 40 bis 60 Sekunden langsamsamer pro Kilometer als bei den vorhergehenden Kilometern. Essen konnte ich dann erst bei der nächsten Verpflegungsstation bei Km 45,7. Habe mir Musliriegel, Schokolade und 2 Becher Cola in mich hereingestopft. Hat noch bis km 48 gedauert bis der "Turbo" wieder gezündet hat, die letzten 2 km ging es wieder gut. Konnte noch eine 3h 48min rüberretten.
Und die Moral von der Geschicht: Bei Ultrawettkämpfen ist es schon wichtig, rechtzeitig Energie durch Nahrungsaufnahme nachzuladen. Meine Gels waren dafür nicht ausreichend. Die Schleimsüppchen können sicher auch helfen, kenne auch andere Läufer die darauf schwören. Also Prost und gutes Gelingen! Jens

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running-rabbit hat geschrieben:...sind mir immer ein Vergnügen zu lesen! :hallo:
Danke! :peinlich:
Werde Ostermontag nahe deiner alten Heimat eine Runde für dich hoppeln, beim HM in Scheßlitz :winken:

MfF
Roland B.

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Wenn 1 Plättchen 6 g Traubenzucker hat, dann sind das etwa 24 kcal. Pro Stunde verbrauche ich etwa 600 kcal, dh. 10 kcal/min. Somit reicht ein Plättchen für etwa 2 1/2 Minuten - rein von der Energie her.
Allerdings gibt es ja den berühmten Satz, daß die Fette im Feuer der Kohlenhydrate verbrennen. Sogesehen sollte man also etwas weiter kommen.

Ich bin da Corruptors Meinung, daß es sich bei der Ruhe und bei Bewegung um unterschiedliche metabolische Zustände handelt.
Laut Wessinghage beeinflußt die Einnahme von Kohlenhydraten (er sagt nicht, welche) ab einer Stunde nach dem Start, den Fettstoffwechsel nicht wesentlich. Ich denke auch, daß die Insulinantwort nicht so extrem ausfallen wird, wie in Ruhe. Maltodextrin beeinflußt angeblich den Insulinspiegel nicht (oder nicht so sehr) wie der Traubenzucker. Deshalb befindet es sich auch in den Energiedrinks. Aber eigentlich sorgt es dort für die raschere Aufnahme von Flüssigkeit ins Blut.

Ich habe einmal in einem Marathon ein Dextro-Energen-Plättchen genommen. Das war mitten im Hammermann, da hat es ca. für 500m gereicht - damit sollten die 2,5 min. von oben also gut stimmen. Gewirkt hat es fast sofort und mich psychisch etwas über das Tief gehoben (bin damals an der 3h-Grenze gescheitert, es wurde aber noch eine persönliche Bestzeit).

Besser als der Traubenzucker ist die Geduld zur richtigen Renneinteilung verbunden mit einem guten Körpergefühl, besonders dafür, wieviel am aktuellen Tag möglich ist. Energiemangel ist kein Ernährungsproblem im Wettkampf, sondern ein renntaktisches Problem (zu schnell unterwegs), bzw. ein Trainingsproblem (zu wenig spezifisch trainiert).

Betrachte die Dinger als Süßigkeit bzw. als Notreserve auf dem letzten Kilometer. Und ließ im Bericht von U_d_o über Biel nach, was ihm auf den letzten Kilometern wegen des Traubenzuckers noch widerfahren ist.

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GastRoland hat geschrieben:Werde Ostermontag nahe deiner alten Heimat eine Runde für dich hoppeln, beim HM in Scheßlitz :winken:

Schöön - da wünsch ich dir viel Spaß, und grüß mir die Heimat! :hallo:

(Sorry fürs OT, Kathrin :peinlich: )
:winken: Hase


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