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Hält sich jemand an §2 ?

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Kevin_Ar. hat geschrieben:Hi Läufer/innen!

Hält sich jemand von euch an den §2 von Läufer Knigge?

GLG aus Graz wünsch

Kevin
Die Regeln sind allesamt ziemlich albern.
Sinnvoll ist höchstens, dass man im Training auf noch albernere Überholspielchen verzichtet.

Dann überholt man bei Wettkämpfen mit engem Zielkanal nicht mehr im Zielkanal, das ist klar, weil es sonst gefährlich wird und für die Veranstler stressig.

Aber abgesehen davon ist Regel 4 der größte Schwachsinn. Natürlich überholt man auf der Zielgeraden. Auch wenn es nur ist, um die anderen zu schlagen. :teufel:

Und wer sich als Zugmaschine oder Windschutz benutzen lässt, ist selbst schuld. Tempo erhöhen, wenn jemand überholen will: Warum nicht? Manchmal braucht man den Atem des Verfolgers im Nacken, um zu erkennen, was man noch drauf hat.

Dieser "Läufer Knigge" hat so in der Praxis keine Bedeutung - das ist wohl eher eine lustige Erfindung von Runnerworld. :D

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Also wenn wir mit dem Verein trainieren und vorne taucht plötzlich ein oder mehrere Läufer auf wird das Tempo immer verschärft. Bis die Beute geschnappt und gebührender Abstand nach hinten ist.

Wer da unterwegs ist, ist in der Regel auch langsamer als unsere Trainingsgruppe die sich gegenseitig zieht.

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Regel 4
Während eines Wettkampfs gilt das Überholen von Mitläufern auf der Zielgeraden als unsportliches Verhalten. Das gilt umso mehr...
a) je länger die Distanz des absolvierten Rennens ist und
b) wenn es sich um Mitläufer handelt, in deren Wind*schatten sich der betreffende Läufer auf der gesamten Strecke ausgeruht hat.
Ausnahmen:
a) Es geht um Meisterschaften oder olympisches Metall.
b) Die Uhr steht im Zielbereich kurz vor einer magi*schen Grenze und der betreffende Läufer versucht, unter dieser Grenze zu bleiben.
Zu b) Jeder hat seine eigene magische Grenze wenn er ins Ziel kommt, sei es noch so eine ungerade Zeit.

Gruß Horst
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Hey DerC,
Wenn ich aber sehe, wie jemand die komplette WK-Strecke das Tempo zu 100% macht und 30m vor der Ziellinie durch den Vereinskollege überholt wird, der immer schön hinterher gelaufen ist, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Und das konnte ich bei allen 3 Läufen der Hammerserie beobachten (10er, 15er und HM). Es wurden auch Preisgelder gezahlt... :klatsch:

Gruß
Rolli

7
Sehr lustig. Liest sich wie die StVO für Läufer...aber auf keinen Fall ernst zu nehmen!
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Hallo!

Ich musste beim Lesen der Regeln auch schmunzeln bzw den Kopf schütteln.

Das was Sinn macht, sagt einem eigentlich der gesunde Menschenverstand. Auf der anderen Seite gibt es mit oder ohne Knigge immer Leute, die negativ auffallen.

Man sollte niemand behindern oder bedrängen. Wenn jemand zum Schluss anzieht, ist es eher eine Motivation für mich. Meistens bleibt es das auch ..... :P
Gruss
Andreas






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Hallo Rolli,

da gehört aber auch immer einer dazu, der das mit sich machen lässt. Hab vor einer Woche erst jemand ganz dezent vorbeigelassen, um auch mal Windschatten zu laufen ... am Ende hat der auch deutlich mehr drauf gehabt, und ich hab mich geärgert, das ich ihn nicht früher vorbei gelassen habe, um bei Gegenwind mehr Körner zu sparen ... das ist aber ganz klar mein taktischer Fehler und meine Selbstüberschätzung gewesen. :nick:

Und wenn man keine Spurtqualitäten hat, muss man sich eben vorher absetzen. Bei ähnlicher Ausdauer hat der bessere Sprinter immer die besseren Karten, ist eben so.

Auch wenn ich kein schlechter Sprinter bin, versuche ich immer, es nicht auf die letzten 50m ankommen zu lassen, also verschärfe ich meist schon 400-800m vor dem Ziel, wenn es noch geht. Man weiß ja nie, ob sich hinter scheinbar reifer Beute nicht doch ein verhinderter AK-Sprintweltmeister mit einem brutalen 30m Antritt oder ein schneller Jungspunt verbirgt.

Aber wenn es nicht anders geht, wird bis an den Zielkanal gefightet. Der Zielkanal (bzw. mein zu später Sprint) hat schon mehrmals Läufern die Plazierung vor mir gerettet.

Wei man jetzt mit Vereinskollegen umgeht, ist wieder ne andere Sache. Da sollte man eigentlich VOR dem Rennen eine Taktik absprechen. :zwinker5:

Gruß
C.
Rolli hat geschrieben:Hey DerC,
Wenn ich aber sehe, wie jemand die komplette WK-Strecke das Tempo zu 100% macht und 30m vor der Ziellinie durch den Vereinskollege überholt wird, der immer schön hinterher gelaufen ist, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Und das konnte ich bei allen 3 Läufen der Hammerserie beobachten (10er, 15er und HM). Es wurden auch Preisgelder gezahlt... :klatsch:

Gruß
Rolli

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich fasse es grade nicht.
Sind diese Regeln nicht ernst gemeint, oder???

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lonerunner hat geschrieben:Pillepalle
....und die Ötterpötter

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Zur Regel 4:
Es ist doch das Beste, am Ende nochmal alles zu geben und sich so ins Ziel zu kämpfen. Sollte dabei noch jemand überholt werden, dann ist es halt so. Wenn sie das Rennen über schon schneller waren, steht es ihnen ja auch frei, zum Ende hin nochmal alles zu geben? Warum sollten die Endspurter sich sich da extra zurückhalten? :teufel:

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Zumal die Zuschauer dann erst richtig abgehen!

Ich hab keinen Windschatten zu bieten bei meinen 165 cm... Aber wehe dem, da beißt sich einer fest, das macht mich so sauer... Wenn es sein muss lauf ich nach 42 km die letzten 200 auch noch unter 30 Sekunden...

Die Regeln können nicht ernst gemeint sein oder sind von einer Ette-petete-Schönwetter-und-bloß-nicht-schwitzen-Pseudo-Walkerin geschrieben.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Ich finde die regeln auch ziemlich albern. Aber bitte!

PS.: Danke für eure zahlreichen antworten!

GLG Kevin
NUMQUAM DESPERARE!!!
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Ich frage mich gerade, ob

1) mir das Laufen langsam zu kompliziert wird,

oder

2) das nur an dieser komischen Zeitung liegt...

...ich hoffe, letzteres ist der Fall.
Opa Krawuttke: "Dat janze moderne Zeuch hatten wir vor´m Kriech auch nich..."

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Während eines Wettkampfs gilt das Überholen von Mitläufern auf der Zielgeraden als unsportliches Verhalten.
Äh, hallo? Dafür ist es doch ein Wettkampf! Wenn man kurz vor Schluss nicht mehr überholen dürfte, wäre ich meiner größten (und vielleicht einzigen :zwinker5: ) Stärke beraubt. Ich würde mir eher ziemlich überheblich und gönnerhaft vorkommen, wenn ich auf der Zielgeraden nicht um jeden Platz kämpfen würde und anderen Läufern den Vortritt lassen würde, wenn ich es eigentlich drauf hätte, sie zu versägen. Ein Rennen geht eben bis zur Ziellinie, sonst bräuchte man sie ja gar nicht.

Heute erst wieder erlebt: 50 Meter vor dem Ziel lag ich gute zehn Meter hinter einem Läufer zurück. Offensichtlich hatte er mich schon abgeschrieben. Den habe ich mal so richtig auseinander genommen :teufel: . Er mir auch gar nicht böse, sondern ärgerte sich eher ein bißchen über sich selbst, daß er die Situation unterschätzt hatte. (Seine Alterklasse hat er trotzdem gewonnen, also sowieso alles gut!)

Windschatten laufen tue ich ohnehin nicht gerne, ich habe das Gefühl, es bringt mich aus dem Rhythmus. Da habe ich mir nichts vorzuwerfen, daß ich kilometerlang lutschen würde, um dann kurz vor Schluss vorbeizuziehen. (Obwohl das auch Renntaktik wäre. In Wettkämpfen gibt es keine Geschenke!) Nur einmal habe ich mich bei einem Halbmarathon die letzten fünf Kilometer an jemanden drangehängt. Da wäre ich mir dann doch schäbig vorgekommen den auf den letzen 100 Metern abzuhängen, obwohl ich es sehr wahrscheinlich gekonnt hätte. Aber da ging es dann auch um nichts mehr: Bestzeit außer Reichweite, Gesamtplatz 32 oder 33 ist dann auch egal, und der andere Läufer war auch sichtbar in einer anderen Alterklasse. - Das ist übrigens auch so eine Sache: Wenn man auch nicht ganz vorne mitmischt, weiß man manchmal nicht genau, ob es nicht vielleicht noch um einen Treppchenplatz in der Alterklasse geht. (Gut, in meiner M20 jetzt eher nicht, aber in schwächeren Alterklassen durchaus.)

Also bitte: Kämpft bis zur Ziellinie! Vorher ist der Wettkampf nicht vorbei.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Kevin_Ar. hat geschrieben:Hi Läufer/innen!

Hält sich jemand von euch an den §2 von Läufer Knigge?

GLG aus Graz wünsch

Kevin
Hallo Kevin,

es wäre schlimm, wenn der Autor dieses Regelwerks es nicht mit einem Augenzwinkern geschrieben hätte.

Zu ergänzen wären noch:
> Stürzen Deine ärgsten Gegner beim Laufen, nutzt Du natürlich nicht die Gunst der Stunde, sondern wartest, bis sie wieder auf den Beinen sind.
> Nie nutzt Du die Schwäche Deiner Gegner, die sich unbedingt an der Verpflegungsstation Speis und Trank gönnen müssen, zu einem Ausreißversuch. Du trabst langsam weiter, bis Deine Gegner ihre Nahrungsaufnahme beendet haben und die Hatz wieder aufnehmen können. Gleiches gilt für eine Toilettenpause, den Schnack mit dem Support-Team usw.
> Bergankunft, noch 2 Kilometer. Nur noch Du und Dein allerärgster Gegner. Wenn Du Dich jetzt gut fühlst, überhole und ziehe davon. Unterlasse es, Dich, nachdem Du Dich ca. 5 Meter gelöst hast, umzudrehen und Deinem Gegner lange in die Augen zu schauen, um dann Deine Schrittfrequenz über das menschlich Mögliche hinaus zu steigern und davonzuwieseln wie aufgedreht (oder habe ich jetzt was verwechselt ...)

Gruß Zwangsläufer

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wobei, eines möchte ich schon deutlich sagen.

als seinerzeit bei der tour de france armstrong kurz vor der entscheidenden steigung gestürzt ist, hat jan ullrich sehr wohl gewartet, bis der wieder auf den beinen war. armstrong ist ihm dann damals um die ohren geflogen, aber der ehrencodex war gewahrt. und ich fand das durchaus beachtenswert ...
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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§ 8 - Anbändeln
ist ja auch lustig:
Regel 1
Die Kontaktaufnahme unter Läufern hat auf einem gehobenen Niveau stattzu*finden.
...

Regel 2
Ein Läufer oder eine Läuferin hat von vornherein von einer Kontaktaufnahme abzusehen, wenn die Zielperson erkennbar ein Training im anaeroben Bereich durchführt.
:hihi:

LG
Sinchen

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schoaf hat geschrieben:wobei, eines möchte ich schon deutlich sagen.

als seinerzeit bei der tour de france armstrong kurz vor der entscheidenden steigung gestürzt ist, hat jan ullrich sehr wohl gewartet, bis der wieder auf den beinen war. armstrong ist ihm dann damals um die ohren geflogen, aber der ehrencodex war gewahrt. und ich fand das durchaus beachtenswert ...
... ja, das waren schon sehr ehrenhafte Sportler ...

Gruß Zwangsläufer

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§ 2 iss Quatsch !

Immer Gasgeben soviel wie geht; besonders auf der Zielgeraden !

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schoaf hat geschrieben:wobei, eines möchte ich schon deutlich sagen.

als seinerzeit bei der tour de france armstrong kurz vor der entscheidenden steigung gestürzt ist, hat jan ullrich sehr wohl gewartet, bis der wieder auf den beinen war. armstrong ist ihm dann damals um die ohren geflogen, aber der ehrencodex war gewahrt. und ich fand das durchaus beachtenswert ...

Dadurch hat Ullrich die Tour verloren...in 10 Jahren interessiert der Ehrencodex keine Sau mehr, aber jeder weiss noch dass Armstrong die Tour gewonnen hat. Und wer war eigentlich 2. ??? Ach ja, dieser Deutsche mit den lustigen Sommersprossen...der ohne Siegswillen.


Gruß Lifty

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DerC hat geschrieben: Aber wenn es nicht anders geht, wird bis an den Zielkanal gefightet.
Letzte Woche beim HM, habe ich auf den letzten "paar hundert Meter" unter HADI´s Aufforderung "den kriegste noch", die nächsten 6 noch überholt. Den siebten bekam ich nicht bis zum Beginn des Zielkanals und der war nicht 5 oder 10m sondern über 100m lang, evtl. 150m und der vor mir hatte auch keinen mehr in Sicht und seine Zeit war ihm offensichtlich egal: er ist einfach locker ausgejoggt und das hat mich massiv geärgert und ausgebremst.

Meine HF war erst bei 98% und die 100% sollten sicherlich voll werden. Wieviele Sekunden das gekostet hat, weiss ich nicht, bin ja auch so mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, aber richtig ist/war das so nicht - ich kam nicht vorbei - höchstens oben drüber!

Was nun? Vorbei auf biegen und brechen? Es ging mir ja natürlich nicht um Platz 97 oder 98 sondern um die Zeit....

gruss hennes

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schoaf hat geschrieben:@lifty

und?

Genau:

Wen interessierts ob man nen Ehrencodex einhält oder nicht ? Nicht wirklich viele, zumal der hier angesprochene ein total lächerlicher ist.

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Hennes hat geschrieben:Letzte Woche beim HM, habe ich auf den letzten "paar hundert Meter" unter HADI´s Aufforderung "den kriegste noch", die nächsten 6 noch überholt. Den siebten bekam ich nicht bis zum Beginn des Zielkanals und der war nicht 5 oder 10m sondern über 100m lang, evtl. 150m und der vor mir hatte auch keinen mehr in Sicht und seine Zeit war ihm offensichtlich egal: er ist einfach locker ausgejoggt und das hat mich massiv geärgert und ausgebremst.
Hallo,

sowas ist ärgerlich. Wenn der Zielkanal so schmal ist, dass man ohne Körperkontakt nicht vorbeikommt, ist es eben schwierig. Bei so langem Zielkanal sollten da imo Helfer stehen, die die Läufer auffordern, bis ins Ziel schnell weiter zu laufen - manche verstehen erfahrungsgemäß nicht, dass sie noch nicht ganz am Ziel sind und laufen deshalb langsam, verschenken so ungewollt Zeit.

Prinzipiell fällt das unter Pech oder strnggenommen unter falsche Renneinteilung, es ist eigentlich dein taktischer Fehler, du musst dich vorher über die Gegebenheiten informieren und rechtzeitig gas geben. Aber man kann meist nicht alles richtig machen, und bei deiner Entwicklung sind ja noch einige Bestzeiten drin, alo nicht weiter ärgern. :D

Bei allen größeren Veranstaltungen, auf denen ich bisher war (Marburg Nachtmarathon, FFFM Marathon, FFM HM. HM Griesheim) konnte man bis zum Zielstrich überholen. Am besten finde ich eigentlich einen Einlauf ins Stadion, weil man da die restliche Strecke so gut enschätzen kann, da habe ich bei nem 10er auch schon mal 2 oder 3 Leute auf den letzten 300m geholt.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Prinzipiell fällt das unter Pech oder strnggenommen unter falsche Renneinteilung, es ist eigentlich dein taktischer Fehler, du musst dich vorher über die Gegebenheiten informieren und rechtzeitig gas geben. Aber man kann meist nicht alles richtig machen, und bei deiner Entwicklung sind ja noch einige Bestzeiten drin, alo nicht weiter ärgern. :D
Es war mir bekannt, aber mehr Endspurt kann ich nicht machen und bei der Planung ist ja nie absehbar wer vor mir wo und wann auftraucht - und wie sehr der noch kann oder will.

Es war schon ein etwas grösserer Lauf mit 600 Meldungen und sowas passte einfach dann nicht mehr durch so einen langen + schmalen Zielkanal. Es kommen einfach immer zviele Leute gleichzeitig an und wenn ich 30sec schneller gewesen wäre, wäre ich auf andere Leute aufgelaufen, wenn diese "ausgeschneckt" hätten.

Egal - und was man jetzt "verschenkt", kann man beim nächsten male ja noch drauflegen - ich bin ja noch "jung" :D

gruss hennes

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Kevin_Ar. hat geschrieben:Hi Läufer/innen!

Hält sich jemand von euch an den §2 von Läufer Knigge?

GLG aus Graz wünsch

Kevin
Ja ich. Außer es steht eh ein schneller Lauf an, dann versuch ich dran zu bleiben, aber ansonsten überhole ich ordentlich oder lass mich überholen.

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Da hat sich vielleicht jemand geärgert, der auf der Zielgeraden überholt worden ist.
Ich bin jemand, der sich vorher ziemlich genau ausrechnet, welches Tempo er laufen wird. Meistens geht sich gegen Ende noch ein Schlußspurt aus. Seit einiger Zeit laufe ich immer auf Platzierung. Das macht bei mir unter anderem auch den Reiz in einem Wettkampf aus. Ich habe auch schon einen Gegner rein durch mein Grinsen während seiner Attacken auf der letzten Geraden eines 5km-Rennens fertig gemacht (wenn der gewußt hätte, daß ich mein Gesicht immer so verziehe, wenn ich schneller laufe...).

Sinnvollere Regeln wären für mich, daß man den halbleeren Becher nach den Verpflegungsstellen den Gegnern nicht direkt vor die Füße wirft (ist mir einmal unabsichtlich passiert, habe mich dann auch entschuldigt) oder ihm diverse Körperflüssigkeiten zukommen läßt.
Oder, daß Läufer sich prinzipiell in irgendeiner Form grüßen (und sei es nur durch ein leichtes Kopfnicken während des Tempolaufs).

Wenn im Training das Tempo zwischen mir und dem vorderen Läufer nur geringfügig unterschiedlich ist, dann überhole ich etwas schneller, weil ich normalerweise in Ruhe trainieren will und laufe dann wieder im alten Tempo weiter. Sehr selten ergibt sich sonst ein interessantes Gespräch. Manche Frauen, schätze ich, würden sich auch bedrängt fühlen, wenn ich nur ganz langsam vorbeiziehe, aber solche in meinem Tempo gibt es sowieso nicht dort, wo ich trainiere.
Ich scheue auch nicht davor zurück, Radfahrer zu überholen.

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Ganz wichtige Regel:


Jage nicht, was Du nicht töten kannst.


Gilt im übertragenen Sinne auch oder gerade beim Laufen.

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lifty hat geschrieben:Dadurch hat Ullrich die Tour verloren...in 10 Jahren interessiert der Ehrencodex keine Sau mehr, aber jeder weiss noch dass Armstrong die Tour gewonnen hat. Und wer war eigentlich 2. ??? Ach ja, dieser Deutsche mit den lustigen Sommersprossen...der ohne Siegswillen.


Gruß Lifty
Aber den anderen Fall kann man nicht beurteilen, weil er nicht eingetreten ist. Dieser Ehrenkodex ist allen bekannt, auch oder vorallem dem Zuschauer, welcher vom Kommentator immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird. Ulrich hätte die Presse in der Luft zerrissen, wenn er das genutzt hätte. In 10 Jahren wird man sich an ganz andere Dinge von Ulrich und Co. erinnern... :nene:


Nur Windschattenlaufen macht doch kaum einer, oder? Letztlich wird der vordere Läufer müde, verschleppt das Tempo, der hinten drin hängt merkt es nicht, weil er selbst schon bei 110% läuft, sonst würde er den Windschatten nicht brauchen, so sind beide langsamer... Abwechseln, dann bleibt das Tempo oben!


Grüßen unterwegs ist völlig okay, das mach ich auch noch bei Intervallen und wenn ich nur ein wenig die Hand hebe. Wie ist es aber mit Grüßen beim Überholen im Training, wirkt das arrogant???
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Tja das ist so ne Sache - keine Ahnung wie das bei offiziellen Disziplinen gehandhabt wird. Ist wohl auch von Sportart zu Sportart unterschiedlich. Bei der Tour de France gibt es da auch einen Ehrenkodex auf den letzten Kilometern. Im Motorsport allerdings undenkbar.

Ich finde Wettkampf ist Wettkampf. Wenn sich jemand so dermaßen abrackert, warum soll er nicht in der Zielgeraden noch überholen dürfen? Ob das nun nach 10km, 21km oder 100km ist. Erkämpft ist erkämpft.

Zum Thema Windschatten - auch hier gibt es im Radsport Regeln, glaube ich. Zumindest im Wettkampf. Abert warum soll ich mich bei einem Volkslauf nicht in den Windschatten hängen dürfen? In Forstenried habe ich das zum ersten mal "gewagt" - Wind und Regen fast horiziontal - der vor mir hat's gemerkt, rumgemault und sofort die Seite gewechselt. Ist das so unehrenhaft?
Run 4 a better Life,
Heiko (http://maxHF.wordpress.com)

Bild

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Zwangsläufer hat geschrieben:... ja, das waren schon sehr ehrenhafte Sportler ...

:hihi: :funnypos: :hihi:

Ehrenhaft waren sicher nur die Äußerungen zum Thema Doping.

Ich? Niiiiiiiieeeeeeemals !!
Möge die Nacht mit dir sein !

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Corruptor hat geschrieben:Wie ist es aber mit Grüßen beim Überholen im Training, wirkt das arrogant???
Gute Frage! :daumen: Habe ich auch schon öfter drüber nachgedacht. Ich grüße immer - auch beim Überholen, habe aber auch Befürchtung, dass es Richtung "Ätsch! Guck mal, ich bin schneller und kann sogar noch grüßen :baeh: " rüberkommt - aber wirkt Nichtgrüßen beim Überholen nicht noch arroganter? :confused:
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
Bild
Bild

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ich hätte da 'n paar andere Vorschläge für Anstandsregeln:

- erst nach hinten gucken bevor man was ekliges ausrotzt
- bei Rennen auf schmalen Abschnitten nicht zu dritt nebeneinander laufen und nach hinten "dicht machen", sondern Schnellere nach Möglichkeit immer überholen lassen
- beim Überholen nach Möglichkeit Körperkontakt meiden, wenn letzteres nicht möglich wenigstens keine sicht- und fühlbaren Schäden anrichten
- das dichte Starterfeld nicht mit dem Babyjogger "umpflügen"
etc.

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Melrose hat geschrieben:Gute Frage! :daumen: Habe ich auch schon öfter drüber nachgedacht. Ich grüße immer - auch beim Überholen, habe aber auch Befürchtung, dass es Richtung "Ätsch! Guck mal, ich bin schneller und kann sogar noch grüßen :baeh: " rüberkommt - aber wirkt Nichtgrüßen beim Überholen nicht noch arroganter? :confused:
Ja Nichtgrüßen ist fast arroganter. Aber das ist eine Frage des Empfindens. Ich bin ja fast immer die Überholte. Je nach Auftreten des Überholenden denke ich dann "Angeber" oder ich ärgere mich, daß ich immer noch so langsam bin und überlege wieder mal ob ich nicht einfach unter Mißachtung sämtlicher Pulsmessgeräte mein Dauerlauftempo um eine halbe Minute pro km raufsetze. Auch wenn dann der Grundsatz laufen ohne zu schaufen nicht mehr gilt.

Wobei ich solche Merkwürdigkeiten auch erlebt habe, daß zwei an mir vorbeigerannt sind die ich dann einen Kilometer später überholt habe weil sie gegangen sind. Andere können ihr Tempo wohl so gar nicht einteilen.

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Ach das waren noch Zeiten, als ich vor einer halben Ewigkeit
mit Baumwollshirt, Jogginhose und ganz normalen Turnschuhen um herlief.
Da gab es noch keine Läufer§.

Und nun soll sich das laufende Volk Verhaltensregeln unterwerfen,
also Knigge für Läufer, wo die meisten doch nicht einmal in der Lage sind
einen höflichen Gruß zu erwidern.

Oder habe ich eine § verpasst - ich meine den Gruß zurück §.


mfg
hemiga

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@hemiga:
Die Zeiten, wo es noch irgendetwas gab, was nicht unnötig verkompliziert worden war, sind schon lange vorbei...
Opa Krawuttke: "Dat janze moderne Zeuch hatten wir vor´m Kriech auch nich..."

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DerC hat geschrieben:Dann überholt man bei Wettkämpfen mit engem Zielkanal nicht mehr im Zielkanal, das ist klar, weil es sonst gefährlich wird und für die Veranstler stressig.

Das ist weder gefährlich, noch für den Veranstalter stressig. Wenn Du im Zielkanal überholst hast Du dann in der Ergebnisliste nicht Deine Zeit, sondern die von Deinem Vorläufer - und der hat nicht mehr seine Zeit, sondern die von Dir. Dem Veranstalter ist das ziemlich Schnuppe. :nick:

Siegfried

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Siegfried hat geschrieben:Das ist weder gefährlich, noch für den Veranstalter stressig. Wenn Du im Zielkanal überholst hast Du dann in der Ergebnisliste nicht Deine Zeit, sondern die von Deinem Vorläufer - und der hat nicht mehr seine Zeit, sondern die von Dir. Dem Veranstalter ist das ziemlich Schnuppe. :nick:

Siegfried
Achtung, Missverständnis. Ich glaube, die einen sprechen von dem Stück der Strecke, wo es kurz vor dem Ziel eng wird, die anderen von dem Abschnitt zwischen Ziel und dem Punkt, wo die Startnummern gescannt werden.

Gruß Zwangsläufer

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Im Zweifelsfall geht der Spurt bis zur Ziellinie. Gefährlich ist es immer da wo nicht klar ersichtlich ist, wo die sich genau befindet. Da hatte ich bei manchen Veranstaltungen auch schon Schwierigkeiten. Beispiel Hammer Winterserie: In der Kurve vor dem Ziel werde ich noch von einem Läufer überspurtet. 20 Meter weiter fängt der Zielkanal an und kurz davor bleibt er plötzlich stehen. So war ich auch gezwungen abzubremsen nur weil ich unterbewußt diese "Fairnessblockade" auch drin habe. Mein Mann fragte hinterher; "warum bleibst Du denn stehen ?". Sowas ist im Nachhinein blöd.

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Nebenbei noch eine kleine Empfehlung: Man sollte sich, soweit möglich, vor dem Wettkampf den Zielbereich anschauen (kann man auch mit dem warmlaufen verbinden). Zum einen kann man dabei mögliche Gefahrenstellen vorher erkennen. Zum anderen kann man sich überlegen, wo man am besten zum Zielsprint ansetzt, wenn es um Plazierungen geht (und muß sich nicht ärgern, zu früh oder spät gesprintet zu sein).
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