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Laufen auf Tartanbelag - was ist davon zu halten?

Laufen auf Tartanbelag - was ist davon zu halten?

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Hallo Community!
Folgender Sachverhalt liegt diesem Posting zu Grunde: Vor ca. sieben Wochen begann bei mir ein Schleimbeutel (oder vielleicht auch ein Sehnenansatz) im Sitzbeinbereich zu meckern. Ursache bis heute unklar, Fußfehlstellung usw. ausgeschlossen, auch der Orthopäde stand vor einem Rätsel. Seit ich nun darauf verzichte, auf der Tartanbahn im örtlichen Stadion zu laufen und (wie vor den Beschwerden) nur noch zwischen Asphalt und Wald wechsele, sind die Beschwerden plötzlich wie weggeblasen.
Daher würde mich Eure Meinung interessieren: Was ist vom Laufen auf Tartenbelag zu halten? Ich dachte eigentlich stets, das sei aufgrund der leicht weichen Eigenschaft eher vorteilhaft. Ich lief zum fraglichen Zeitpunkt zwei bis drei Mal die Woche auf Tartan, vor allem beim Intervalltraining.
Danke für Eure Hilfe & Gruß,
RhB

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rhb hat geschrieben:Daher würde mich Eure Meinung interessieren: Was ist vom Laufen auf Tartenbelag zu halten? Ich dachte eigentlich stets, das sei aufgrund der leicht weichen Eigenschaft eher vorteilhaft. Ich lief zum fraglichen Zeitpunkt zwei bis drei Mal die Woche auf Tartan, vor allem beim Intervalltraining.
Ich laufe nicht auf der T-Bahn, aber wenn, dann auf keinen Fall mit stark gedämpften Schuhen, das übernimmt ja die Bahn für mich

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Hmm - da können so viele Ursachen zusammenkommen, dass es etwas schwierig ist, darüber zu spekulieren, woran es denn in Deinem Fall gelegen haben könnte.

* Richtig ist sicherlich, dass die Tartanbahn zwar wegen ihrer Weichheit gelenkschonender ist als z.B. Asphalt. Richtig ist aber auch, dass dadurch u.U. (hängt vom Schuhwerk, vom Laufstil etc. ab) aber auch vermehrt Haltearbeit der Fußgelenksmuskulatur zu leisten ist, was sich gerne mal in Achillessehnenbeschwerden, verhärteten Waden usw. niederschlägt. Sitzbeinbeschwerden sind da eher ungewöhnlich.

* Auf der Bahn wird in der Regel Tempotraining gemacht, also Intervalle, Pyramidenläufe o.ä. Das verändert den Laufstil; es wird zumeist vermehrt auf dem Vorfuß gelaufen. Außerdem ist die Kontaktzeit des Fußes auf der Bahn meistens deutlich kürzer als z.B. im Wald (weil man ja schneller und folglich anders läuft). Auch das kann Beschwerden hervorrufen.

* Ein Wechsel der Laufuntergründe ist immer empfehlenswert, dreimal pro Woche Bahn könnte schon etwas einseitig sein - und einseitige Belastungen sind selten förderlich.


Ich selbst mache einmal pro Woche Tempotraining auf der Bahn. Und zwar gerne. Für mich der ideale Untergrund für solche Vorhaben. Was dadurch muskuläre Beschwerden auslöst, kommt allerdings wohl nicht von der Bahn, sondern von den harten Intervallen... :nick:
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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rhb hat geschrieben: Daher würde mich Eure Meinung interessieren: Was ist vom Laufen auf Tartenbelag zu halten? Ich dachte eigentlich stets, das sei aufgrund der leicht weichen Eigenschaft eher vorteilhaft. Ich lief zum fraglichen Zeitpunkt zwei bis drei Mal die Woche auf Tartan, vor allem beim Intervalltraining.
Probleme entstehen meist dadurch, dass jemand plötzlich relativ viel auf einem anderen Untergrund trainiert. also z. B. im Sommer 3x in der Woche Tarta, nachdem im Winter nie auf dem Platz trainiert wurde. So eine Umstellung kann auch Probleme machen, wenn es von Wald auf Straße geht.

Probier erstmal 1x Woche Tartan, die Einheit nicht zu lang. Das vertragen die meisten. Wieviel km hast du den auf Tartan gemacht? Du solltest den Umfang auf Tartan langsam ausbauen.

Tartan ist weicher als Straße, deswegen tendenziell mit weniger gedämpften Schuhen laufen (z. B. Racer oder Spikes).

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Wenn es der Trainigsablauf zulässt, dann wechsele ab und an die Richtung auf der Bahn. Da du oft auf der Bahn trainierst, ist es möglich, dass eine einseitige Belastung entsteht. Du läufst ja in der Regel immer in eine Richtung und hast dann vermehrt die Kurvenbelastung immer einseitig. Wenn ich im Verein auf der Bahn trainiere, halten sich alle an die interne Absprache, dass im 30min Takt die Richtung geändert wird, klappt ganz gut.

LG, Doris

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marathonmaedchen hat geschrieben:Wenn es der Trainigsablauf zulässt, dann wechsele ab und an die Richtung auf der Bahn. Da du oft auf der Bahn trainierst, ist es möglich, dass eine einseitige Belastung entsteht. Du läufst ja in der Regel immer in eine Richtung und hast dann vermehrt die Kurvenbelastung immer einseitig. Wenn ich im Verein auf der Bahn trainiere, halten sich alle an die interne Absprache, dass im 30min Takt die Richtung geändert wird, klappt ganz gut.
Sowas "kann" ich z. B. nicht. ich hab schon soviel auf der Bahn trainiert und bin immer in die richtige Richtung gelaufen, in die falsche zu Laufen fühlt sich einfach nicht gut an. Einseitige Beschwerden hatte ich übrigens nie.
Allerdings mache ich auch meistens keine so langen Einheiten. Die längeren Sachen mache ich lieber auf der Straße, es gibt schöneres, als stundenlang im Kreis zulaufen. Um die Zeit auf der Bahn zu minimieren bietet sich übrigens an, das Ein- und auslaufen nicht auf der Bahn zu machen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Um die Zeit auf der Bahn zu minimieren bietet sich übrigens an, das Ein- und auslaufen nicht auf der Bahn zu machen.
Ja, das bietet sich durchaus an. "Meine" Bahn ist ca. 3km von daheim entfernt. Meist fahre ich mit dem Rad hin. Und auslaufen (v.a. im Sommer) barfuß auf dem Rasen. Das ist toll :nick:

:hallo:
Björn
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Ein Tartanbahn kann auch Probleme bereiten, da die Bahn nicht nur dämpft sondern auch federt.
Daher die Bahn gibt etwas nach beim Laufen - aber federt dann zurück.
Idealerweise federte die Bahn zurück wenn ich Abdrücke, also die Energie damit wieder nutze. Wenn ich allerdings zu langsam bin, dann federt die Bahn zurück und ich stehe noch drauf.

-running-

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-running- hat geschrieben:Daher die Bahn gibt etwas nach beim Laufen - aber federt dann zurück.
Idealerweise federte die Bahn zurück wenn ich Abdrücke, also die Energie damit wieder nutze. Wenn ich allerdings zu langsam bin, dann federt die Bahn zurück und ich stehe noch drauf.
Na das kann ja wohl nicht stimmen. Die Eigenfrequenz des Kunststoffbelages dürfte um mehrere Größenordnungen höher liegen als irgendeine menschliche Schrittfrequenz. Daher sind keine wesentlichen zeitlichen Phasenverschiebungen zwischen der Bodenreaktionskraft und der Deformation der Bahn zu erwarten.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Na das kann ja wohl nicht stimmen. Die Eigenfrequenz des Kunststoffbelages dürfte um mehrere Größenordnungen höher liegen als irgendeine menschliche Schrittfrequenz. Daher sind keine wesentlichen zeitlichen Phasenverschiebungen zwischen der Bodenreaktionskraft und der Deformation der Bahn zu erwarten.

Gruß,
Martin

:confused: , :klugsch: , :confused:
Gruß Micha :hallo:
***blocker's Bestzeiten***
10 Km
: 00:42:56 Std*
21,097 Km
: 01:37:38 Std
42,195 Km
: 03:33:48 Std**

*erster 10 Km-Wettkampf
**erster Marathon
***Bestzeiten basieren alle auf dem Marathontraining, also ohne spezielle Vorbereitung auf die jeweilige Distanz
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