Ist euch das auch mal passiert?

Hallo

Am Wochenende habe ich bei einem HM-WK eine ganz neue Erfahrung gemacht.
Bis dahin habe ich fast immer Zweckgemeinschaften mit anderen Läufern geschlossen + wir haben uns gemeinsam nach vorne gearbeitet/gezogen.
In diesem HM schloss bei km 2 jemand zu mir auf + schnell haben wir eine gemeinsame Zielzeit festgestellt. Wir arbeiteten uns gemeinsam vor. Merkwürdigerweise lief er aber immer vor, und ab und wann lief er scheinbar mühelos einen Vorsprung von 20m heraus bis ich ihn nach ca. 3 Minuten wieder einholte. Am Anfang dachte ich mir, toll der zieht mich. Zunehmender Weise wunderte ich mich über diesen unökonomischen Laufstil.
Wir liefen schon einige Zeit alleine auf weiter Flur als er bei km 17 wieder mühelos innerhalb 10 Sekunden 40m herauslief. Ich merkte meine schweren Oberschenkel + beschloss mich nur auf mich zu konzentrieren, auch weil meine Gedanken bis dahin nur um ihn kreisten.
Er schien nicht, alleine weiter nach vorne laufen zu können/wollen + mir wurde dieses ewige gegenseitige Überholen lästig. Beim Einlaufen im Stadion überholte er mich auf den letzten 300m zum zigtenmal scheinbar wieder mühelos als ich bei 150m alle meine Kräfte mit meinen schweren Oberschenkel aufbot + an ihm „vorbeitrampelte“.
Zu meiner Genugtuung habe ich ihm auf den letzten Meter noch 7 Sekunden abgenommen.

Ist euch auch mal so etwas passiert? Wie geht ihr dann mit einer solchen Situation des Jojo-Laufens um?

Caramba

Mich hat auch mal jemand angesprochen ob sie mit mir laufen kann.
Natürlich habe ich gesagt sie lief ihr ding und ich meins nur war sie ein wenig schneller als ich.
Sagte zu ihr und tschüss und ließ sie laufen. Du hättest ihm vielleicht sagen sollen das das blöd ist das ständige Überholen, und einfach ihn links liegen lassen und dein Tempo laufen.

Gruß Horst

Ich hatte das beim ersten Marathon in Hamburg. Da waren immer 2 Läufer die völlig leichtfüßig
an mir vorbeiliefen. Ständig Leute am Rand kannten, anhielten schwatzten und dan wieder
an mir locker vorbeiliefen. Das ging mehrere Male so. Ich war absolut frustiert, weil mir alles
weh tat und ich noch nicht mal wußte, ob ich überhaupt einen Marathon durchstehen könnte.

Beim zigsten Mal wurde ich dann unwirsch und bölkte sie von der Seite an. Erstaunlicher Weise
hatten sie Verständnis für mich und zogen dann leichtfüßig wie Rehe von dannen.

Jetzt mach ich das so, daß ich nur für mich alleine laufe und mich nicht mehr auf andere Läufer
konzentriere bzw. versuche, micht nicht beeinflussen zu lassen.

Gruß
Lup

Ein Wettkamp ist ein Wettkampf, oder nicht?
Und meistens laufen viele Leute mit, manche sind schneller, manche langsamer, manche haben einen schönen Stil, andere kann man nicht anschauen, dessen sollte man sich bewusst sein. Solange ein Anderer mich nicht behindert oder gefährdet, ist mir das vollkommen egal, wie er ins Ziel kommt.

Bei fast jedem Marathon treffe ich unterwegs nette Leute, mit denen ich mich unterhalte und ein paar Meter bis einige Kilometer gemeinsam laufe.

Ich laufe allerdings meinen "Stiefel" immer durch - wer nicht mitkommt hat ebenso Pech gehabt wie ich, wenn es mich zu sehr anstrengt, "dranzubleiben"...

Ich versuche, ein einheitliches Tempo durchzulaufen und komme mit Temposchwankungen furchtbar schlecht zurecht.

Nur mit einem Laufpartner, mit dem ich schon einige Jahre regelmäßig zusammen laufe, habe ich es ein- oder zweimal geschafft, einen Marathon gemeinsam zu beginnen und zu beenden. Meistens funktionierte dies selbst mit ihm nicht.

Also - laufe Dein Tempo und lass' andere schneller oder langsamer laufen !


Olaf

caramba hat geschrieben:Ist euch auch mal so etwas passiert? Wie geht ihr dann mit einer solchen Situation des Jojo-Laufens um?

Ich hatte diesen Fall bei meinem PB-Lauf in Leipzig. Bei km 12 hat sich mir einer angeschlossen mit Kopfhörern. Der ist immer wieder vor und zurück. Das hat mich tierisch genervt, da er mich auch aus meinem Rhythmus brachte. Bei km 14 hat es mir dann gereicht und ich habe ihm den Laupass gegeben. Trotz meines Einbruchs bei km 16 bin ich vor ihm im Ziel gewesen. Wahrscheinlich war er mehr damit beschäftigt andere Leute mit seinem Stil zu nerven.

olaf568 hat geschrieben: Ich laufe allerdings meinen "Stiefel" immer durch - wer nicht mitkommt hat ebenso Pech gehabt wie ich, wenn es mich zu sehr anstrengt, "dranzubleiben"...

Ich versuche, ein einheitliches Tempo durchzulaufen und komme mit Temposchwankungen furchtbar schlecht zurecht.

mach ich genauso. wenn jemand zu schnell oder zu langsam sein sollte, dann muss er alleine weiter laufen.
volksläufe machen da bei mir die ausnahme, da laufe ich gerne mit netten leuten zusammen, auch wenn diese mir eigentlich zu langsam sind. ich laufe ja nicht jeden lauf mit um auf biegen und brechen eine neue pb in den asphalt zu brennen

Ich gehe mal davon aus, dass Caramba jetzt gar keine Kritik üben wollte, sondern diesen Vorgang eher positiv sah, was ihm vermutlich zu einer schnelleren Zeit verholfen hat, als wenn er alleine seine Kreise gezogen hätte.

In einem Wettkampf kann es sich jeder einteilen, wie ihm beliebt.
Insofern finde ich Kritik an der Taktik der Mitstreiter eher ungerechtfertigt.

PS: Ich musste mir im letzten Streckenabschnitt in Biel das Fluchen eines Staffelläufers anhören, der mich kurz zuvor nach einer Verpflegungsstelle kassiert hatte und an dem ich nun wiederum vorbeizog, nachdem ich mein Brotstückchen im Magen deponiert hatte... Als ich ihm dann antwortete, dass er froh sein könne, dass ich kein Staffelläufer wäre, da er ja sonst einen Platz einbüßen würde, hat er gaaaanz breit gegrinst und war besänftigt...