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Unglaubliche „Qualität“ ärztlicher Versorgung / Piriformis-Syndrom bei Stützschuhen

Gestützte Schuhe und Piriformis-Syndrom

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Liebe Läufergemeinde,

in diesem Forum hatte ich kürzlich Beiträge eingestellt zum „Schicksal“ eines Bekannten. Dieser bekam nach monatelang beschwerdefreiem Laufen mit dem Asics Kayano (obwohl neuwertige Exemplare) plötzlich enorme Probleme. Die Schmerzen äußerten sich immer erst etwa fünf Stunden nach dem Lauftraining - und zwar bei Rotation des gestreckten Beines oder etwa einem Ausfallschritt nach vorne (ischiasähnliche Beschwerden im Gesäß / obere Oberschenkelrückseite). Sage und schreibe vier Monate ging das so.

Nun endlich die Lösung – diese möchte ich Euch nicht vorenthalten und mich gleichzeitig bei allen auf das Herzlichste Bedanken, die in dieser Zeit hier mit Beiträgen geantwortet haben, um zu helfen.

Keiner von DREI Sportärzten/Orthopäden sowie von zwei Physiotherapeuten war in der Lage, die Ursache zu finden, obwohl auf die typischen Schmerzsymptome (siehe oben) und die Eigenschaft als intensiver Läufer mehrfach hingewiesen wurde. Mein Bekannter wurde (als Kassenpatient) zumindest bei den drei Doktores nicht nur wie am Fließband abgefertigt, sondern es gab auch die abenteuerlichsten (Fehl-) Diagnosen. Eine Schande, die Qualität ärztlicher Versorgung ist unterste Schublade!


Erst mir (als lediglich studiertem Sportwissenschaftler, und das ist schon lange her) dämmerte vor eineinhalb Wochen die Lösung: Das Piriformis-Syndrom! Kaum dehnt mein Bekannter nun mit einschlägigen Übungen konsequent diesen Muskel, ist er völlig beschwerdefrei und kann endlich wieder mit Freude Sport treiben. Seine Symptome entsprachen typisch diesem Piriformis-Syndrom und der mit ihm einher gehenden „Pseudo-Ischialgie“. Unglaublich, dass da kein Arzt drauf kam und die Ischiasprobleme im „Schnellverfahren“ lieber Bandscheiben, Hüfte usw. usw. usw. zugeschoben wurden. Ergebnis für meinen Bekannten: Vier Monate kaum Training, Laufwettbewerbe mangels Trainingszustand erst mal in weite Ferne gerückt.

Ich bin ausgesprochen froh, dem Ärmsten endlich geholfen zu haben.
Nur rätsele ich noch über eines. Meiner Meinung nach begünstigen nicht nur mangelnde Dehnung und/oder ein besonderer Laufstil das Auftreten eines solchen Piriformis-Syndroms, sondern auch die verwendeten Laufschuhe. Deshalb möchte ich dem Bekannten für die Zukunft eigentlich einen weniger gestützten Schuh anraten, wobei ein Test allerdings ergab, dass bei einem solchen seine Wadenmuskulatur nach dem Lauf etwas rebelliert – vielleicht ja auch nur wegen der Umgewöhnung.
Wie ist Eure Meinung hierzu?


Herzliche Grüße,
RhB

Unglaubliche „Qualität“ ärztlicher Versorgung / Piriformis-Syndrom bei Stützschuhen

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Liebe Läufergemeinde,

in diesem Forum hatte ich kürzlich Beiträge eingestellt zum „Schicksal“ eines Bekannten. Dieser bekam nach monatelang beschwerdefreiem Laufen mit dem Asics Kayano (obwohl neuwertige Exemplare) plötzlich enorme Probleme. Die Schmerzen äußerten sich immer erst etwa fünf Stunden nach dem Lauftraining - und zwar bei Rotation des gestreckten Beines oder etwa einem Ausfallschritt nach vorne (ischiasähnliche Beschwerden im Gesäß / obere Oberschenkelrückseite). Sage und schreibe vier Monate ging das so.

Nun endlich die Lösung – diese möchte ich Euch nicht vorenthalten und mich gleichzeitig bei allen auf das Herzlichste Bedanken, die in dieser Zeit hier mit Beiträgen geantwortet haben, um zu helfen.

Keiner von DREI Sportärzten/Orthopäden sowie von zwei Physiotherapeuten war in der Lage, die Ursache zu finden, obwohl auf die typischen Schmerzsymptome (siehe oben) und die Eigenschaft als intensiver Läufer mehrfach hingewiesen wurde. Mein Bekannter wurde (als Kassenpatient) zumindest bei den drei Doktores nicht nur wie am Fließband abgefertigt, sondern es gab auch die abenteuerlichsten (Fehl-) Diagnosen. Eine Schande, die Qualität ärztlicher Versorgung ist unterste Schublade!

Erst mir (als lediglich studiertem Sportwissenschaftler, und das ist schon lange her) dämmerte vor eineinhalb Wochen die Lösung: Das Piriformis-Syndrom! Kaum dehnt mein Bekannter nun mit einschlägigen Übungen konsequent diesen Muskel, ist er völlig beschwerdefrei und kann endlich wieder mit Freude Sport treiben. Seine Symptome entsprachen typisch diesem Piriformis-Syndrom und der mit ihm einher gehenden „Pseudo-Ischialgie“. Unglaublich, dass da kein Arzt drauf kam und die Ischiasprobleme im „Schnellverfahren“ lieber Bandscheiben, Hüfte usw. usw. usw. zugeschoben wurden. Ergebnis für meinen Bekannten: Vier Monate kaum Training, Laufwettbewerbe mangels Trainingszustand erst mal in weite Ferne gerückt.

Ich bin ausgesprochen froh, dem Ärmsten endlich geholfen zu haben.
Nur rätsele ich noch über eines. Meiner Meinung nach begünstigen nicht nur mangelnde Dehnung und/oder ein besonderer Laufstil das Auftreten eines solchen Piriformis-Syndroms, sondern auch die verwendeten Laufschuhe. Deshalb möchte ich dem Bekannten für die Zukunft eigentlich einen weniger gestützten Schuh anraten, wobei ein Test allerdings ergab, dass bei einem solchen seine Wadenmuskulatur nach dem Lauf etwas rebelliert – vielleicht ja auch nur wegen der Umgewöhnung.
Wie ist Eure Meinung hierzu?


Herzliche Grüße,
RhB

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rhb hat geschrieben: Das Piriformis-Syndrom! Kaum dehnt mein Bekannter nun mit einschlägigen Übungen konsequent diesen Muskel, ist er völlig beschwerdefrei und kann endlich wieder mit Freude Sport treiben. Seine Symptome entsprachen typisch diesem Piriformis-Syndrom und der mit ihm einher gehenden „Pseudo-Ischialgie“. Unglaublich, dass da kein Arzt drauf kam und die Ischiasprobleme im „Schnellverfahren“ lieber Bandscheiben, Hüfte usw. usw. usw. zugeschoben wurden. Ergebnis für meinen Bekannten: Vier Monate kaum Training, Laufwettbewerbe mangels Trainingszustand erst mal in weite Ferne gerückt.

Ich bin ausgesprochen froh, dem Ärmsten endlich geholfen zu haben.
Nur rätsele ich noch über eines. Meiner Meinung nach begünstigen nicht nur mangelnde Dehnung und/oder ein besonderer Laufstil das Auftreten eines solchen Piriformis-Syndroms, sondern auch die verwendeten Laufschuhe. Deshalb möchte ich dem Bekannten für die Zukunft eigentlich einen weniger gestützten Schuh anraten, wobei ein Test allerdings ergab, dass bei einem solchen seine Wadenmuskulatur nach dem Lauf etwas rebelliert – vielleicht ja auch nur wegen der Umgewöhnung.
Wie ist Eure Meinung hierzu?

Herzliche Grüße,
RhB


Das kann ich völlig bestätigen!
Mit der Ausnahme, dass mein "laufender" Orthopäde das recht schnell diagnostiziert hat - dagegen 2 andere Orthopäden, die ich neulich konsultierte nur auf Bandscheibe untersuchten und irgendwie nicht weiter wußten.

Mit der Pseudoischialgie quäle ich mich schon ewig herum, wenn es erstmal so richtig klassisch da ist (Schmerz vom ISG bis in den Fuß), dann hält es sich auch wochenlang hartnäckig -trotz Dehnens.
Fazit: man muss wirklich von Anfang an konsequent dehnen und vor allem DIREKT nach dem Laufen und nicht erst Stunden später (meine Erfahrung).

Auch das mit den Schuhen kann ich bestätigen.
Als Senk- und Spreizfüßler empfahlen mir sämtl. Laufschuhhändler gestützte Schuhe (g. Überpronation).
Niemand beachtete, dass ich nur Vorfuß lief und den Fuß beim Laufen sogar noch nach innen drehte (starke Übersupination). Das fand ich schließlich selbst raus.
Leider war meine eigene Entscheidung zum Umstieg auf Supinationsschuhe (asics Nimbus) auch die falsche. Der Schuh war viel zu weich und zu schwer und begünstigte auch die Nachinnendrehung.

Besser geht es jetzt mit Nike Air Marathoner, Adidas CS light.
Zu empfehlen sind auch der Nike Air Katana und sämtliche leichten Schläppchen.
Wichtig ist auch im vorderen Bereich fest zu sitzen und nicht zu schwimmen.
Wadenmuskulaturprobleme habe ich nicht, aber das liegt daran, dass ich Vorfuß und Berglauf gewöhnt bin.
Zudem gibt es dafür ja auch Dehn-und Kräftigungsübungen.

Ganz doll ans Herz legen möchte ich allen Ischiasgeplagten auch Kräftigungsübungen im Bereich der Adduktoren und Abduktoren. Diese Übungen "öffnen" das ISG etwas und ziehen die Dysbalancen wieder ins rechte Lot.

Bin noch nicht ganz schmerzfrei aber kann wieder ca. 2x pro Woche 6-8km laufen und das ist schon ein Fortschritt.
Im Alltag habe ich seit dem Studio-Krafttraining übrigens gar keine Schmerzen mehr.


Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Hallo RhB,
leider keine seltene Erfahrung (nicht nur bei Sportlern).
Schön das ihr letztlich doch die Lösung gefunden habt.
wobei ein Test allerdings ergab, dass bei einem solchen seine Wadenmuskulatur nach dem Lauf etwas rebelliert – vielleicht ja auch nur wegen der Umgewöhnung.
Natürlich wirkt sich ein Laufschuh auf die ganze Statik aus. Eine Umgewöhnung sollte daher langsam erfolgen und die bekannten Schwachstellen (zB verkürzte Wadenmuskulatur etc) gleichzeitig mit Dehnübungen unterstützt werden.

Gruß Rolf
13.5.07 : HM des Karstadt-Marathon : 2.14 h
02.12.07 : HM Bertlicher Straßenlauf : 1.58h
18.05.08 : HM des Karstadt-Marathon: 2:04h
30.11.08 : Marathon in Bertlich : 4:34h
12.09.10 : Münster Marathon : 4:28h

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Hallo RhB,

erst einmal herzlichen Glückwunsch, dass Ihr es geschafft habt, der Ursache der Schmerzen auf die Spur zu kommen. Meine Frau hat sich auch monatelang mit Piriformis herumgeschlagen, daher weiß ich, wie schmerzhaft die Erkrankung ist.

Deine Erfahrungen decken sich leider auch mi meinen, obwohl ich privatversichert bin. Ich glaube der Versichertenstatus spielt da keine große Rolle, die Leute haben einfach auf dem Gebiet der Lauferkrankungen keine Ahnung oder wollen sich da nicht hineinarbeiten. Auch besteht wenig Neigung, Ursachen auf den Grund zu gehen.

Ich selbst bin im Mai in Vorbereitung auf den Stockholm-Marathon auf dem letzten Trainingslauf von einem starken Schmerz im Kreuz geplagt worden, der dann nach drei Tagen wieder wegging. Bin dann gelaufen und auf den letzten KM mehr gekrochen, es war super-schmerzhaft.

Orthopäde wenige Tage später nach Röntgenaufnahme (Schmerz war ja wieder weg): nichts festzustellen, orthopädisch alles i.O., war wohl wegen Überbelastung ein kleiner Hexenschuss. Der ist zwar weg, jetzt habe ich aber auf der linken Seite ein Adduktorenproblem. Das versuche ich, mit Hilfe eines Physiologen in den Griff zu bekommen. Es gibt aber niemand, der sich ansatzweise dafür interessiert, warum was ist. Das finde ich wirklich traurig, da sonst aufgetretene Probleme irgendwann mal wieder da sind.


Viele Grüße



Konkursus
Pläne 2010:

21.03.2010 - SyltLauf
18.04.2010 - Strongmanrun (nur die Beine bewegen)
25.04.2010 - Hamburg Marathon

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Man kann natürlich viel im Vorfeld dagegen tun, richtig kräftigen und dehnen ,aber für viele hier ist das ja Teufelszeug, lieber wird gelaufen, gelaufen und in Salben , Pülverchen etc investiert statt einen vernümftigen Physio zur Vorbeugung zu besuchen. . Sportmediziner die kompetent sind gibt es sind nur sehr, sehr wenige, die behandeln aber auch über Privattarif und sind meistens in Großstädten anzutreffen.
Über die Qualität von Orthopäden brauche man erst gar nicht zu diskutieren, die ist im Bereich Sportmedizin bzw ganzheitliche Betrachtung einfach nur schlecht, meine Oberpfeife sagt nach 2 Minuten immer der Körper passt sich an . Er geht jetzt in Rente und bietet seine Privatdienste jetzt als Osteopath an, ohh wird mir schlecht.

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colnago40 hat geschrieben:Man kann natürlich viel im Vorfeld dagegen tun, richtig kräftigen und dehnen ,aber ...


Da hast Du Recht! Das wäre und ist das allerbeste. Leider haben die meisten (ich bisher auch) wenig Lust dazu und laufen geht schneller und unkomplizierter... man muss erst am eigenen Leib die Erfahrung machen wie wichtig das ist.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Hallo Ihr lieben Gleichgesinnten,
vielen Dank für Eure Antworten.
Unglaublich, aber wahr: Die schlechte Qualität ärztlicher Versorgung ist ja offenbar kein Einzelfall, nachdem was Ihr schreibt.

Da frage ich mich nur:

Warum schreien die Herren/Damen permanent nach mehr Kohle? Wenn ich eine Pseudoischialgie nicht in der Lage bin zu erkennen, dann ist das in meinem Job (Journalist) so, als wenn ich keinen Satz geradeaus schreiben kann. Vielleicht liegts daran, dass Mediziner heute in vielen Ihrer Prüfungen nur noch Multiple-Choice-Fragen beantworten müssen. Allerdings: Wenn man schon die haarscharf exakten Symptome geschildert bekommt, wie in unserem Fall, sollte man wenigstens die richtige Antwort ankreuzen können.

Oh weh, oh weh, oh weh, wo soll das hinführen??
Mir bleibt nur noch Kopfschütteln.

Viele Grüße,
RhB

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@rhb: Bitte zukünftig das gleiche Thema nicht in zwei verschiedenen Unterforen schreiben! Danke.
Viele Grüße
Tim

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rhb hat geschrieben:Hallo Ihr lieben Gleichgesinnten,
vielen Dank für Eure Antworten.
Unglaublich, aber wahr: Die schlechte Qualität ärztlicher Versorgung ist ja offenbar kein Einzelfall, nachdem was Ihr schreibt.

Da frage ich mich nur:

Warum schreien die Herren/Damen permanent nach mehr Kohle?Wenn ich eine Pseudoischialgie nicht in der Lage bin zu erkennen, dann ist das in meinem Job (Journalist) so, als wenn ich keinen Satz geradeaus schreiben kann. Vielleicht liegts daran, dass Mediziner heute in vielen Ihrer Prüfungen nur noch Multiple-Choice-Fragen beantworten müssen. Allerdings: Wenn man schon die haarscharf exakten Symptome geschildert bekommt, wie in unserem Fall, sollte man wenigstens die richtige Antwort ankreuzen können.

Oh weh, oh weh, oh weh, wo soll das hinführen??
Mir bleibt nur noch Kopfschütteln.

Viele Grüße,
RhB
Vielleicht sollte man sich mit dem System ein bisschen mehr beschäftigt haben, bevor man solche Äußerungen raushaut.

Leider Gottes ist der Titel "Sportmediziner" keine Facharztausbildung, sondern nur eine Zusatzbezeichnung, mit der relativ wenig Aufwand verbunden ist. Deswegen meine Empfehlung: Sportmediziner taugen dann etwas, wenn sie auch selbst Sport machen, dort sammelt man nämlich am ehesten Erfahrungen, die solche Themen betreffen.


Ich habe diese Woche gute Erfahrungen mit einem Sportmediziner gemacht (keine Großstadt, keine Privatpraxis).

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rhb hat geschrieben:
Da frage ich mich nur:

Warum schreien die Herren/Damen permanent nach mehr Kohle? Vielleicht liegts daran, dass Mediziner heute in vielen Ihrer Prüfungen nur noch Multiple-Choice-Fragen beantworten müssen.
Also das artet hier ja geradezu in Ärztebashing aus. Ich bin zwar noch nicht fertig aber stehe kurz vor meinem Praktischen Jahr. Nach Beendigung meines 6jährigen Studiums werde ich ca. 60-80h die Woche arbeiten müssen und ca. 1750 Euro netto verdienen. Wenn ich Glück habe werden Dienste bezahlt ( Überstunden natürlich nicht ). In den folgenden 4-6 Jahren werde ich jährlich etwas mehr Geld bekommen und für meine Facharztausbildung lernen müssen.
Ich werde mich weiterbilden müssen ( i.d.R. auf eigene Kosten ) und dann irgendwann werde ich mich vielleicht niederlassen können ( Weiterbildung bleibt das ganze Berufsleben ein Kostenfaktor ).
Dann werde ich mit den Unbillen des dt. Gesundheitssystems kämpfen müssen ( welches sich trotz aller Mängel von anderen deutlich abhebt ).
Diese Gesundheitssystem sorgt unter anderem dafür, dass die ärztliche Versorgung auf dem platten Land in Zukunft immer schlechter werden wird und wir halt nicht jedem Patienten die optimale Therapie garantieren können.
Die ärztliche Versorgung bei exotischen Fachrichtungen ist mittlerweile eh alamierend, aber ich möchte in der heutigen Zeit auch keine Praxis aufmachen oder übernehmen.
Lieber lasse ich mich in den Mühlen der Krankenhäuser verheizen.

Es gibt immer gute und schlechte Ärzte und einfache und schwierige Diagnosen. In dem speziellen Fall möchte ich mir kein Urteil anmaßen.
Ja, unsere Prüfungen ( 1. und 2. Stex ) bestehen im schriftlichen Teil aus Multiple-Choice-Fragen. Hier wird ein Detailwissen verlangt, was für die praktische Arbeit in der Regel bedeutungslos ist. Das zu lernende Pensum ist enorm.
Die Vorbereitung auf die mündlichen Prüfungen müssen dagegen ganz anders ( klinischer ) gestaltet werden.

Ein niedergelassener Kollege ( egal welche Fachrichtung ) ist allerdings schon Jahre von diesen Multiple-Choice-Prüfungen entfernt und hat diese unangenehme Form der Prüfung hoffentlich verdrängt.

Deutschlands Ärzte ersticken förmlich in Bürokratie ( über 70% der Krankenhausarbeit besteht aus Schreibarbeit. Das schwankt vermutlich ( Internisten schreiben sicherlich mehr als Chirurgen ). Auch niedergelassene Kollegen kämpfen mit den Mühlen der Bürokratie, da bleibt leider viel zu wenig Zeit für eine umfassende Anamnese.
Das soll keine Entschuldigung sein, aber eine Berufsgruppe pauschal zu verurteilen halte ich für den falschen Weg. Gerade im Falle des Journalismus kann daraus schnell ein Boomerang werden.

Gute und Schlechte gibt es in jedem Job.
Janina

Bild
Bild


Osterlauf Paderborn 2010 : 53:43
Training zur Winterlaufserie Holzminden : 51:23
Aktuell 2016 10 km unter 60 min ---> unmöglich :frown:

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Steeldust hat geschrieben:Also das artet hier ja geradezu in Ärztebashing aus. Ich bin zwar noch nicht fertig aber stehe kurz vor meinem Praktischen Jahr. Nach Beendigung meines 6jährigen Studiums werde ich ca. 60-80h die Woche arbeiten müssen und ca. 1750 Euro netto verdienen. Wenn ich Glück habe werden Dienste bezahlt ( Überstunden natürlich nicht ). In den folgenden 4-6 Jahren werde ich jährlich etwas mehr Geld bekommen und für meine Facharztausbildung lernen müssen.
Ich werde mich weiterbilden müssen ( i.d.R. auf eigene Kosten ) und dann irgendwann werde ich mich vielleicht niederlassen können ( Weiterbildung bleibt das ganze Berufsleben ein Kostenfaktor ).
Dann werde ich mit den Unbillen des dt. Gesundheitssystems kämpfen müssen ( welches sich trotz aller Mängel von anderen deutlich abhebt ).
Diese Gesundheitssystem sorgt unter anderem dafür, dass die ärztliche Versorgung auf dem platten Land in Zukunft immer schlechter werden wird und wir halt nicht jedem Patienten die optimale Therapie garantieren können.
Die ärztliche Versorgung bei exotischen Fachrichtungen ist mittlerweile eh alamierend, aber ich möchte in der heutigen Zeit auch keine Praxis aufmachen oder übernehmen.
Lieber lasse ich mich in den Mühlen der Krankenhäuser verheizen.

Es gibt immer gute und schlechte Ärzte und einfache und schwierige Diagnosen. In dem speziellen Fall möchte ich mir kein Urteil anmaßen.
Ja, unsere Prüfungen ( 1. und 2. Stex ) bestehen im schriftlichen Teil aus Multiple-Choice-Fragen. Hier wird ein Detailwissen verlangt, was für die praktische Arbeit in der Regel bedeutungslos ist. Das zu lernende Pensum ist enorm.
Die Vorbereitung auf die mündlichen Prüfungen müssen dagegen ganz anders ( klinischer ) gestaltet werden.

Ein niedergelassener Kollege ( egal welche Fachrichtung ) ist allerdings schon Jahre von diesen Multiple-Choice-Prüfungen entfernt und hat diese unangenehme Form der Prüfung hoffentlich verdrängt.

Deutschlands Ärzte ersticken förmlich in Bürokratie ( über 70% der Krankenhausarbeit besteht aus Schreibarbeit. Das schwankt vermutlich ( Internisten schreiben sicherlich mehr als Chirurgen ). Auch niedergelassene Kollegen kämpfen mit den Mühlen der Bürokratie, da bleibt leider viel zu wenig Zeit für eine umfassende Anamnese.
Das soll keine Entschuldigung sein, aber eine Berufsgruppe pauschal zu verurteilen halte ich für den falschen Weg. Gerade im Falle des Journalismus kann daraus schnell ein Boomerang werden.

Gute und Schlechte gibt es in jedem Job.


Ich habe einen Verwandten, der ist angesehener Chirurg. Doch auch er hat seine Meinung zur überwiegenden Qualität ärztlicher Leistungen in Deutschland. Doch das nur am Rande.
Es liegt mir fern, den ganzen Berufsstand zu attackieren; und selbstverständlich gibt es in jedem Job gute und schlechte Vertreter - zweifellos.
Doch das, was ich jetzt in dem beschriebenen Fall erlebt habe, ging mir über das Maß des Erträglichen weit hinaus. Btw: Vielleicht würde man die Ärzteschaft auch weniger bürokratisch knechten etc., wenn man sähe, dass bei ihren Bemühungen mehr herauskäme. Offensichtlich stehen Aufwand und Ergebnis in keinem vernünftigen Verhältnis, sonst würden meine Erfahrungen hier nicht von so vielen Leuten bestätigt.
Wenn ich einen einfachen Handwerker mit einer Reparatur beauftrage und er schafft sie nicht, bekommt er kein Geld. Dagegen möchte ich nicht wissen, wie viele Euros für die drei saftigen Fehldiagnosen (die noch dazu im Schnellverfahren erfolgten) bei meinem Bekannten den Besitzer gewechselt haben. Alleine daran krankt das System.
RhB

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Ich kanns nicht fassen!
Steeldust hat geschrieben:Also das artet hier ja geradezu in Ärztebashing aus. Ich bin zwar noch nicht fertig aber stehe kurz vor meinem Praktischen Jahr. Nach Beendigung meines 6jährigen Studiums werde ich ca. 60-80h die Woche arbeiten müssen und ca. 1750 Euro netto verdienen. Wenn ich Glück habe werden Dienste bezahlt ( Überstunden natürlich nicht ). In den folgenden 4-6 Jahren werde ich jährlich etwas mehr Geld bekommen und für meine Facharztausbildung lernen müssen.
Ich werde mich weiterbilden müssen ( i.d.R. auf eigene Kosten ) und dann irgendwann werde ich mich vielleicht niederlassen können ( Weiterbildung bleibt das ganze Berufsleben ein Kostenfaktor ).
Dann werde ich mit den Unbillen des dt. Gesundheitssystems kämpfen müssen ( welches sich trotz aller Mängel von anderen deutlich abhebt ).
Diese Gesundheitssystem sorgt unter anderem dafür, dass die ärztliche Versorgung auf dem platten Land in Zukunft immer schlechter werden wird und wir halt nicht jedem Patienten die optimale Therapie garantieren können.
Die ärztliche Versorgung bei exotischen Fachrichtungen ist mittlerweile eh alamierend, aber ich möchte in der heutigen Zeit auch keine Praxis aufmachen oder übernehmen.
Lieber lasse ich mich in den Mühlen der Krankenhäuser verheizen.
Sorry, ich kann nicht anders: :-)

:heuldoch: :heuldoch:

a) Nur zur Info: Über die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVs), eine Organisation der Ärzte!, wird die Verteilung der unglaublichen Summen, die für die ärztliche Behandlung ausgegeben werden, geregelt. Wenn die Ärzte zu blöd sind, das einigermaßen gerecht hinzubekommen, so sollte man die KVs auflösen und es wem auch immer überlassen, das Geld, das wir alle in das Gesundheitssystem reinpumpen, zu verteilen!

b) Wer meint, er habe einen Anspruch auf ein Top-Einkommen, nur weil er mal ein gutes Abi geschafft hat, dem ist nicht zu helfen. (Ich hätte auch den Schnitt gehabt, um Medizin zu studieren.)

Wenn Dir die Bezahlung (die meines Wissens nur in den ersten Jahren eben nicht so hoch ist) nicht passt: SUCH DIR EINEN ANDERN JOB! und/oder: Ändere was an Eurer komischen KV. Aber jammere nicht andern Leuten die Hucke voll.....

Übrigens: Es soll auch andere Leute geben, die sich weiterbilden (müssen).

Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

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Das artet in Polemik aus.
Hier wird mal wieder über Leute geurteilt, die man nicht das kleinste Bisschen kennt.
Ich komme ursprünglich aus der Industrie und habe für mein Alter als Frau überdurchschnittlich gut verdient. Geld ist glücklicherweise kein Thema für mich.
Ich studiere Medizin aus anderen Gründen. Des Geldes wegen studieren vermutlich nur die ewig Gestrigen.
Ich weiss ja nicht, was du unter einem Top-Einkommen verstehst, aber 1750 Euro netto sind nach den langen Jahren einfach nicht angemessen. Nicht bei der Stundenzahl. Mir persönlich ist es eigentlich egal was ich verdiene, man sollte sich aber nicht unter Wert verkaufen.
Ich werde auch nicht zu denen gehören die ins Ausland oder in die Industrie abwandern um für deutlich weniger Stunden mehr Geld zu verdienen, aber ich sehe auch die Familienväter, die ihre Kinder kaum sehen und sich in bestimmten Städten nicht mal die Wohnung leisten können. Die wenigsten Assistenten wollen ein " Top-Gehalt " , viele wollen sogar lieber einen Freizeitausgleich. Das ist meiner Meinung nach nicht zu viel verlangt.
Viele Praxen stehen vor der Pleite.

Für mich ist zu dem Thema zwar noch nicht alles gesagt, aber es ist immer schwierig in so einem öffentlichen Forum. Ob ich später als Arzt arbeiten werden ? Solange es mir Spaß macht, sicher. Wenn sich die Gesellschaft auf das Feindbild " Arzt " einschießen sollte werde ich etwas anderes mit meinem Leben machen. Möglichkeiten gibt es genug wenn man den Mut hat.
Im Endeffekt leidet dann doch wieder die breite Bevölkerung unter dem Mangel. Wohl dem, der genug Geld hat. Leider.
Janina

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Osterlauf Paderborn 2010 : 53:43
Training zur Winterlaufserie Holzminden : 51:23
Aktuell 2016 10 km unter 60 min ---> unmöglich :frown:

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rhb hat geschrieben:Hallo Ihr lieben Gleichgesinnten,
vielen Dank für Eure Antworten.
Unglaublich, aber wahr: Die schlechte Qualität ärztlicher Versorgung ist ja offenbar kein Einzelfall, nachdem was Ihr schreibt.

Da frage ich mich nur:

Warum schreien die Herren/Damen permanent nach mehr Kohle? Wenn ich eine Pseudoischialgie nicht in der Lage bin zu erkennen, dann ist das in meinem Job (Journalist) so, als wenn ich keinen Satz geradeaus schreiben kann. Vielleicht liegts daran, dass Mediziner heute in vielen Ihrer Prüfungen nur noch Multiple-Choice-Fragen beantworten müssen. Allerdings: Wenn man schon die haarscharf exakten Symptome geschildert bekommt, wie in unserem Fall, sollte man wenigstens die richtige Antwort ankreuzen können.

Oh weh, oh weh, oh weh, wo soll das hinführen??
Mir bleibt nur noch Kopfschütteln.

Viele Grüße,
RhB


Es ist erschreckend, wenn die Diskussion um die QUALITÄT der Ärzte in eine politische Situationsdiskussion ausartet.

Ist der Verdienst jetzt die Ausrede warum Ärzte schlampige Diagnosen stellen dürfen?
Mein Orthopäde hat seit über 40 Jahren in seiner Kleinstadtpraxis zu kämpfen. Die wenigsten seiner Patienten dürften Privatpatienten sein.
Für 36.000 Einwohner haben wir 2 Orthopäden, es ist nur natürlich, dass beide überlastet sind.
TROTZDEM nimmt sich meiner immer Zeit für mich und hat das Pirisformissyndrom sofort diagnostiziert.
Es geht doch also!

Es gibt also wirklich gute und schlechte im Job. Leider sollte das bei Ärzten nicht so krass sein.
Beim Journalisten kann ich den Artikel weglegen wenn er mir nicht paßt, wenn ein Arzt nicht gut ist, bleibe ich auf meinen Schmerzen sitzen.
Letztendlich bin ich der gleichen Meinung wie Davemed:
Die sporttreibenden Mediziner sind auf alle Fälle die besten.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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a) Nur zur Info: Über die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVs), eine Organisation der Ärzte!, wird die Verteilung der unglaublichen Summen, die für die ärztliche Behandlung ausgegeben werden, geregelt. Wenn die Ärzte zu blöd sind, das einigermaßen gerecht hinzubekommen, so sollte man die KVs auflösen und es wem auch immer überlassen, das Geld, das wir alle in das Gesundheitssystem reinpumpen, zu verteilen!
Nur zur Info, die KV ist keine Organisation der Ärzte, sondern eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Viele Ärzte wären froh wenn es die KV nicht gäbe...und das obwohl die KV auch nur ausführende Kraft ist, letztendlich tut die nur, was der Gemeinsame Bundesausschuss/SGB V sagt.
Also bitte Schluss mit der Polemik.

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davemed hat geschrieben:Nur zur Info, die KV ist keine Organisation der Ärzte, sondern eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Viele Ärzte wären froh wenn es die KV nicht gäbe...und das obwohl die KV auch nur ausführende Kraft ist, letztendlich tut die nur, was der Gemeinsame Bundesausschuss/SGB V sagt.
Also bitte Schluss mit der Polemik.
Ich habe den Eindruck, manche Ärzte (der Name "davemed" lässt jedenfalls diesen Beruf vermuten) wollen den Rest der Bevölkerung für dumm verkaufen....
Ich zitiere mal aus den Unterlagen einer beliebig ausgewählten KV:

Die dritte Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung heißt: "Wahrung der Rechte der Vertragsärzte". Diese Aufgabenstellung beinhaltet die Wahrnehmung der Interessen der Mitglieder der KVS.
Interessenvertretung bedeutet in erster Linie, Sorge dafür zu tragen, dass die Vertragsärzte und –
psychotherapeuten eine angemessene Vergütung ihrer Leistungen erhalten.

Die Kassenärztliche Vereinigung ... ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, der alle zugelassenen oder ermächtigten Ärzte und Psychotherapeuten (seit 01.01.1999) als Pflichtmitglieder angehören. Sie versteht sich als Bindeglied zwischen ihren Mitgliedern und den Gesetzlichen Krankenkassen.


Logischerweise wählen die Mitglieder, sprich die Ärzte, auch den Vorstand der KV. Dass manche nicht glücklich mit allem sind, was ihre eigene KV macht, ist sicher richtig. Aber statt in der eigenen Organisation was zu verändern (z. B. den Hausärzten einen vernünftigen Anteil an den zu verteilenden Geldern zukommen zu lassen) wird hier rumgejammert und so getan, als sei die KV ein vom Gesetzgeber aufgedrückte anonyme Organisation.

Ob die Rechtsform ein Verein, eine GmbH ist oder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, ist doch an dieser Stelle nicht entscheidend. Auch die Evangelische Kirche, die Zeugen Jehovas und die IHKs sind Körperschaften des öffentlichen Rechts. Na und?

Es wird gern vergessen, zu erwähnen, wie schnell man im Krankenhaus Oberarzt wird und dann deutlich mehr verdient als der Durchschnitt, von den Fachärzten gar nicht zu reden. Das sei zumindest denen gegönnt, die einen guten Job machen. Genaue Zahlen fand ich auf die Schnelle in einer Ärztezeitschrift:
Brandneue Zahlen: Das verdienen die Ärzte (21.09.06) - aerztlichepraxis.de

Kurz zu Polemik:
- Von Polemik verstehen übrigens die am meisten, die andern schnell Polemik vorwerfen.
- Sehr amüsant finde ich die Porschewerbung auf der oben angeführten Seite der Ärztezeitschrift. :-)
- Wer für Demonstrationen Leute anmietet, hat sich ein wenig Polemik wohl verdient... :wink:

Gruß
Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

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Ich bin Medizinstudent.
subjektiv hat geschrieben: Über die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVs), eine Organisation der Ärzte! ...
subjektiv hat geschrieben: Die Kassenärztliche Vereinigung ... ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, der alle zugelassenen oder ermächtigten Ärzte und Psychotherapeuten (seit 01.01.1999) als Pflichtmitglieder angehören. Sie versteht sich als Bindeglied zwischen ihren Mitgliedern und den Gesetzlichen Krankenkassen.
Darauf wollte ich hinaus. Ansonsten hast du - was die KV an sich angeht - Recht, touché. Trotzdem hat das ein schalen Beigeschmack, denn die KV verteilt schließlich auch nur, was sie von den Krankenkassen bekommt. Und dieses Problem ist durch die KV nicht zu lösen.
Mit Äußerungen wie "Such dir doch nen anderen Job" wäre ich vorsichtig, denn darunter leidet am Ende jeder.

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davemed hat geschrieben:Ich bin Medizinstudent.

Darauf wollte ich hinaus. Ansonsten hast du - was die KV an sich angeht - Recht, touché. Trotzdem hat das ein schalen Beigeschmack, denn die KV verteilt schließlich auch nur, was sie von den Krankenkassen bekommt. Und dieses Problem ist durch die KV nicht zu lösen.
Mit Äußerungen wie "Such dir doch nen anderen Job" wäre ich vorsichtig, denn darunter leidet am Ende jeder.
Friede? :wink:
:handshak:

Ich finde auch andere Organisationen, wie die IHK (da war ich auch lange Zwangsmitglied), nicht gut. Mich stört es einfach, wenn von Ärztevertretern wie z. B. Steeldust, immer nur der Einsteiger (Arzt im Praktischen Jahr oder wie auch immer der als "Anfänger" heißt) und sein zugegebenermaßen niedriges Einkommen für die vielen Stunden genannt wird. Schließlich ist diese Phase ja nur eine kurze Zeit.

Gruß
Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

21
Friede :)
Hast ja Recht, ich bin mit meinem ersten Beitrag etwas über das Ziel herausgeschossen.
Was du ansprichst ist ein Problem der Ärzteschaft an sich, die hierarchischen Strukturen sorgen dafür, dass die, die ganz unten in der Nahrungskette stehen, wirklich auf dem Zahnfleisch gehen.
Aber das ist bestimmt nicht nur bei den Medizinern so, dafür fehlt ihnen nur häufig der Blick :zwinker5:

Gruß,
David

22
nochmal was zum Thema
unter Punkt 7.)

wo ich evtl. gerade an was ähnlichem leide, zum Glück nicht so schlimm
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

23
Konkursus hat geschrieben:
......
jetzt habe ich aber auf der linken Seite ein Adduktorenproblem. Das versuche ich, mit Hilfe eines Physiologen in den Griff zu bekommen. Es gibt aber niemand, der sich ansatzweise dafür interessiert, warum was ist.
Konkursus
Bei "Adduktorenproblem" bzw. ISG werde ich immer hellhörig. So ging es bei mir auch mal los und das Ergebnis war ein halbes Jahr komplette Laufpause.

Die Lösung war bei mir: Dr. Packi!!

a) Interessante Infos zu seinen Theorien findet man hier: Information zur Behandlungen chronischer Erkrankungen wie Schmerz, Allergien, Neurodermitis, Bandscheibvorfall, Migräne u.a.

b) Bei mir half nach ½ Jahr Laufpause wegen permanenter Leistenschmerzen (Ursache: wohl ein verkürzter Iliopsoas-Muskel) die Durchführung der Rückneigeübung von Dr. Packi über lächerliche 2 Wochen, für wenige Minuten pro Tag: Einfhrung in die biokinematische Behandlungsmethode von Walter Packi

c) Weitere Infos finden sich auch unter: Schmerzen

d) Ein eher „eigenwilliges“ Interview mit Dr. Packi, das ich mal gefunden hatte, ist nicht mehr online. Darin erklärte er, dass a) nahezu alle Bandscheibenoperationen überflüssig waren, b) es keine unterschiedlichen Beinlängen gibt (in fast jeder Fußballmannschaft gibt es angeblich Spieler, die deswegen Einlagen tragen), usw.

Ob auch bei Piriformis-Problemen Packis Übungen helfen, ist eine Überlegung und evtl. einen Versuch wert, denke ich.

Gute Besserung wünscht
Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

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subjektiv hat geschrieben: (...) Ursache: wohl ein verkürzter Iliopsoas-Muskel (...)
Jemandem, der bei mir einen "verkürzten Muskel" diagnostiziert würde ich mich ganz sicher nicht anvertrauen ...
:confused:

Piriformis

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Hallo Rhb, nach Ihrem Brief über o. g. Thema schöpfe ich wieder Hoffnung. Vielen vielen Dank, daß Sie hierüber geschrieben haben.
Sie schreiben von Übungen, die Sie Ihrem Bekannten weitergegeben haben mit dem Resultat, daß es ihm besser geht. Ich habe schon überall nachgefragt, aber keiner konnte mir Übungen nennen, auch im Google bin ich nicht weitergekommen. Mein Leiden begann vor ca. 10 Jahren. Das erste mal merkte ich es nur kurz aber heftig beim Tennisspielen. Verschwand dann wieder und kam so alle paar Monate zurück. Bin dann auf Leistenbruch operiert worden. Meine Beschwerden blieben die gleichen. Orthopäden, Chiropraktiker, Osteopathen, Heilpraktiker, Geistheiler, das alles habe ich hinter mir. Natürlich nicht auf Kasse, denn da bekommt man gar nichts mehr. Man muß sich noch beschimpfen lassen. Es ist mir schon sehr unangenehm, überhaupt noch zum Arzt zu gehen, denn Fließband ist das richtige Wort. Seit 2 Jahren laufe ich konstant von einem zum anderen und erlebe immer nur Frust.
Sport ist überhaupt nicht mehr drin. Beim schnellen Gehen schon bekomme ich gleich meine Grenze gesetzt und muß abbrechen. Ja, so kamen schon die Depressionen, obwohl ich vorher immer ein sehr fröhlicher Mensch war. Und oft denke ich, wie soll das nur noch weitergehen.
Die Übungen, die Sie Ihrem Bekannten weitergegeben haben, würden mich sehr interessieren, da ich mir darüber auch Hilfe erhoffe. Wäre es möglich, mir darüber etwas weiterzugeben ?Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr sehr dankbar. Grüße Erfeli
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