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100km für eine Ananas oder Hochmut kommt vor dem Fall

100km für eine Ananas oder Hochmut kommt vor dem Fall

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100km für eine Ananas oder Hochmut kommt vor dem Fall

Nun denn, einige haben sicher schon den einen oder anderen Bericht von wowbagger hier gelesen. Oft ging es um Läufe bei den wowbagger mehr oder weniger gut vorbereitet war. Der Bericht selbst war dann bemüht komisch und stellte am Ende einen siegreich eingelaufen wowbagger dar. Trotz aller Schmerzen und mentalen Tiefs.

Es muss wohl diesem „irgendwie bin ich immer angekommen“ und einer gehörigen Portion selbst Überschätzung geschuldet sein, dass sich dann das zutrug worüber ich nun heute berichten möchte.

Es begann mit Biel. Ich war bereits im Training für Biel in ein Loch akuter Laufunlust gefallen und hatte dann Biel auch nur knapp ins Ziel gerettet. Schon vor dem Start war daher klar: Nach Biel laufe ich erstmal keinen Meter. Und auch sonstiges Training wie schwimmen, Rad fahren und ähnliches würde nicht stattfinden. Offen war wie lange ich pausieren würde.

Auf der Heimreise von Biel sinnierten Sven und ich darüber ob man nicht vielleicht Biel ebenso schnell wandern könnte wie wir es immer im Laufen versuchen. Brachen wir doch regelmäßig bös ein und verschenkten dadurch viel Zeit. Also vielleicht lieber langsam und beständig durch WANDERN? Wander.. da war doch was. Genau. Dodentocht. Eine 100km Wanderung. Belgien. Plattes Land. Für einen Zeittest nur dann ideal wenn man irgendwas als Ersatz für die Hügel auf der Biel Strecke hat.

Ihr ahnt es schon. Der manische selbst Überschätzer wowbagger hatte sich gerade einen Plan geschmiedet. 14 Juni Biel, Start des totalen Trainingsverzichts, 8 August Ende des Trainingsverzicht mit der Teilnahme am Dodentocht. Also ca. 8 Wochen nichts tun und dann 100km wandern. In meinem wahrscheinlich ziemlich verwirrten Hirn stufte ich den Trainingsverzicht als Ausgleich für die Berge in Biel ein.

Ich muß allerdings irgendwie gespürt haben, dass diese Idee die ich da ausgebrütet hatte um so vieles dämlicher war, als alles was ich so zuvor gemacht hatte das ich vorsorglich niemandem davon erzählte. Vermutlich hätte eh alle denkenden Menschen mir einen Vogel gezeigt und gesagt las das mal schön bleiben.

Nun niemand hatte die Chance dazu, weil ich ja nichts gesagt habe. Auch bei mir rührte sich leider kein Funken Vernunft und so kam der 08.08 und ich saß im Auto in Richtung Bornem, Belgien. Es regnete viel. Eigentlich doof. Waren die Vorzeichen nicht schon schlecht genug. Mußte nun auch noch Regen dazu kommen? In der nähe von Bornem angekommen fanden sich viele Schilder die auf den Dodentocht hinwiesen. Allerdings in lustiger Belgischer Variante. Man stand an einer Kreuzung. Aus einer Richtung kam man, 3 konnte man wählen und in alle ging es angeblich zum Dodentocht. Interessant. Na ich kurvte viel herum bis ich dahinter kam, dass diese Schilder immer nur mögliche Parkplätze anzeigten, die aber alle mega weit vom Start entfernt waren.

Nach einigen Schleifen erreichte ich dann Bornem. Da waren dann absolut keine Schilder (zumindest sah ich keine) ich fuhr also nach Gehör in Richtung der lauten Musik. Ziemlich in der Nähe konnte ich legal parken und schlappte los um meine Unterlagen zu holen. In der Schlange vor dem Zelt wurde ich dann fix gewässert. Na prima. Mit den Unterlagen – eigentlich nur der Chip zur Zeitmessung und einer Karte der Strecke – ging es zrück ins Auto. Vorschlafen stand auf dem Plan. Immerhin diesen Punkt nahm ich ernst. Genug Schlaf.

19:00 ich stand auf, zog mich um und ging Richtung Start. Wie im übrigen ca. 8000 andere auch. Sah man aber nicht so, weil der Startaufmarschbereich verwinkelt in Häusergasen verborgen war. So konnte man sich einbilden es würden nur ein paar hundert Leute starten. Noch immer kamen mir keine Zweifel die groß genug gewesen wären das unternehmen abzubrechen. Dummheit pur. Noch wäre die Chance da. Ich hätte für die anderen an der Strecke stehen können, anfeuern und die Atmosphäre aufsaugen können. Aber nein, ich musste ja teilnehmen. Nochmal: Dumm!

Irgendwann bewegte sich die Menge. Das war wohl der Start. Ich hatte keinen Knall, keinen Count Down oder so was gehört. Es ging einfach los. Zeit spielte ja – laut Veranstalter – auch keine Rolle. Es ging ums dabei sein.

Man war das toll ich war dabei und überholte massenhaft Menschen (hätte einem intelligenten Menschen zu denken geben). Mein Puls war irre niedrig. Und ich war flott dabei. Wandern ist ja so einfach. Denkste. Aber dazu später mehr. Auch an dieser Stelle setzte also der Verstand nicht ein. Wenn ALLE langsam beginnen, warum muß der vermutlich einzige untrainierte dann so fürchterlich Gas geben? Unvernunft. Mehr gibt es nicht zu sagen. Oder Blödheit.

Eins war beim Wandern allerdings anders. Bereits nach ca. 4km merkte ich eine beginnende Blase an der rechten Ferse. Ungewohntes abrollen. Zuerst dachte ich es sei ein Stein. Aber da war nichts zu finden. Muß also an der anderen Bewegung liegen. Auch hier hätte man bereits sagen können, na dann eben nicht. Aber auch hier funktionierte der Selbstschutz nicht.

Bis km 30 war ich einer der eifrigsten Überholer. Das lies anscheinend jeden ggf. noch vorhandenen Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Teilnahme schwinden. Aber nur für kurze Zeit. Den zwischen km 30 und 40 überholte ich nicht mehr sondern schwamm im Strom mit. Und ab km 40 wendete sich das Blatt.

Aber mal etwas ganz anderes. Die Wanderung war so was von perfekt in der Organisation (wenn man mal vom auffinden des Startes absieht). Es waren Getränke Batterien aufgebaut an denen die 8000 Teilnehmer gleichzeitig und ohne große Wartezeit hätten versorgt werden können. Ich würde tippen einige Stationen hatten über 100m lang gefüllte Becher in 15er Reihen hintereinander stehen. Und das auf beiden Seiten der Strecke. Irre. Und der Hammer kommt jetzt: Wanderer sind sauber. Nicht EIN Becher lag auf der Strecke. Alle wurden in die bereitgestellten Behälter geworfen. Das habe ich so noch nirgends gesehen. Hut ab Ihr Wandersleut. Das ist wirklich eine Vorbildfunktion. Letztlich ja auch kein Umstand den Becher in die Tonne zu werfen. Fraglich warum Jogger sich da so schwer tun.

Und es war trocken. Die hatten es geschafft den Regen pünktlich zum Start um 21:00 abzustellen. Sogar Sonne gab es am nächsten Tag. Regen erst wieder in der Nacht nach dem Rennen. Das haben die gut gemacht.

So zurück zu meiner unrühmlichen Geschichte. Ich wurde also ab km 40 durchgereicht. Mental nicht so schön. Aber war das bei den Umständen nicht klar? Das konnte ja nicht gut gehen. Von den Muskeln her scheint Wandern andere Stränge zu belasten als joggen. Oder war es das fehlende Training? Jedenfalls machten sich irre Verhärtungen an der vorderseite der Oberschenkel und in der linken Wade bemerkbar.

Wandern. Wo ich das schreibe, muß ich gestehen, dass hier ein weiterer großer Vorwurf an mich selbst zu richten ist. Bei allen anderen Dingen über die ich sonst hier so berichte, habe ich vorher gewusst was ich da tue. Ich hatte beim Triathlon durchaus mal alle Disziplinen getestet. Vielleicht nicht ausreichend trainiert, aber eine Idee über meine Leistungsfähigkeit gewonnen. Wandern hatte ich nicht geprobt. Ist ja auch so einfach. HaHa. Na man lernt eben nie aus.

Bis km 65 zuckelte ich also mehr recht als schlecht über die Strecke. Freute mich über Versorgungsstationen in Brauereien wo man durch Palettengänge zu den Futterquellen geführt wurde. Lustige Sache das. Es ist Dunkel, man biegt um eine Ecke. Licht überzieht einen Werkshof, Bierpaletten formen einen gewundenen Gang, da plötzlich tauchen Tische aus dem Nichts auf. Süße Törtchen, Waffeln oder andere Kristallzucker Bomben warten auf den Wanderer. Kaffee, Wasser und anderes gibt es zu trinken. Kaffee. Herrlich. Sicher nicht die Nummer 1 unter den Sportgetränken, aber ich nahm es gern.

Bei km 65 habe ich mir dann auch eine Massage gegönnt. War doch mittlerweile alles fix hart geworden. Da konnte man ruhig mal was gegen tun. Dann hörte ich man könne auch seine Blasen versorgen lassen. Na dann. Das kleine nervige Ding an der rechten Ferse würde ich gern ruhig stellen. Hin also zu einem Pfleger. Schuh auf. Wasserdichte Trailrunning Schuhe. Warum ich das erwähne? Nun ja kein Wasser rein. Blut und Lymphe konnten auch nicht raus. Ich war sehr geschockt als ich den Schuh aushatte und er umgekippt auf dem Boden lag und sich eine ca. Din A4 Blatt große Blut-Lymphe Lache gebildet hatte. War wohl mehr als eine kleine Blase.

Erneut eine Gelegenheit dem ganzen ein Ende zu setzen. Erneut eine Gelegenheit die ich nicht nutze. Dumm. Saudumm. Wowbagger. So in etwa muß man das wohl steigern.

Der nette Pfleger entfernte in etwa einen Hautlappen halb so groß wie ein 10 Euro schein. Packte einen flotten Jod-ach-brennt-das-herrlich-desinfektions-lappen auf die offene Haut. Wickelte mächtig Mull um das Unglück und sah mich fragend an: Are you going to contiune the walk? Dumme Menschen geben Dumme antworten: Of course will ich continue. Gesagt getan.

Ich wusste die ersten Meter nicht wie vor Schmerzen und Muskelsteife gehen sollte, aber schon nach 30min hatte sich das gebessert. In der Zeit hatte ich mich auch mächtig 2km vorwärts bewegt. Klasse. Wowbagger Du bist ein selten dämliches Rindvieh. Aber das sagte ich bereits.

Langsam ging es von nun an weiter. Kurze Pause an den jetzt in ca. 5km Abständen platzierten Verpflegungsständen wechselten sich mit mühsam Gehwiederaufnahmen ab. Rechnen konnte ich auch nicht mehr richtig. So hatte ich dann einen noch mal recht schnellen 5km Abschnitt als ich kurzzeitig dachte 24Stunden würden nicht reichen. Aber das waren einfach weitere geistige Ausfallerscheinungen. Neben den bereits erwähnten, die mich überhaupt hier her gebracht hatten.

Etwas konnte ich aber noch genießen, die Belgischen Landschaft. Fix platt. Die Orte merkwürdig zerfahren. Nicht so mit einem echten Kern. Ist mir jedenfalls nicht aufgefallen. Neubauten gibt es wohl derzeit nur in zwei Varianten. Entweder alten Landschlössern nachempfunden oder Desinger Häuser mit Schlitzartigen Fenstern und gewagt integrierten CarPorts. Lustiges Volk. Gemeinsam haben beide Varianten einen akkurat angelegten Garten. Kaum vorstellbar was da für Pflegeaufwand reingeht. Haben die alle Verträge mit Gärtnern?

Schafe habe ich auch einige gesehen. Nächtens sind wir auch mal an einer riesigen Schweinefarm vorbei gekommen. Ein unwirklicher Duft in Mitten der Nacht. Das war auch in etwa dort, wo ein Kirchenbetreiber anscheinend den Wanderen etwas gutes tun wollte und seine Glocke auf Dauerbimmel geschaltet hat. Ca. 2 Stunden – die Route ist ja wirr ins Land gefaltet – konnte man mal näher mal nur schwach das Läuten der Kirche hören.

Offene Ferse, kein Training, nur noch überholt werden…. Gründe die Sache an jeder verflixten Stelle der Wanderung zu beenden hätte ich genügend gehabt. Niemand hätte gesagt: Loser. Vielmehr werden jetzt wo ich nicht abgebrochen habe alle zu Recht sagen: Idiot. Ich kann mir das nur so erklären das in meinem Midlife crises geschütteltem Körper das „ich hör auf Gen“ demontiert wurde.

Ich bin also die letzten 35km ins Ziel gekrochen. Allein auf den letzten 5km habe ich mehrfach Eschöpfungsrast auf Zäunen oder Steinen gemacht. Aber alles nur dann wenn ich in etwa stehend support für meinen Hintern bekommen konnte. Aus Sitzender Haltung wieder hoch zu kommen war nahezu unmöglich.

Ich war total erledigt als ich meine Ananas erhielt, einen kleinen Orden – steht nix von Orden für galoppierende Dummheit drauf – ein Diplom mit meinen Zeiten. Üblicherweise wäre ich jetzt Duschen gegangen. Überlicherweise habe ich im Ziel auch noch Kraft nach. Heute nicht. Ich schlich zum Auto. Zog die verschwitzende Sachen aus (Socke und Verband blieben dran). Warme Sachen an. Da kam auch schon der Schüttelfrost. Totale Erschöpfung. Zuviel gewollt. Rein in den Schlafsack. Retten was zu retten war.

Nach 12 Stunden schlaf dachte ich mich nie wieder richtig bewegen zu können. Alles tat irgendwie weh. Ich schaffte es mich anzuziehen. Stinkend wie ich war lies in den Motor an, zwängte meine Füße erneut in Schuhe und machte mich auf die Heimfahrt. Schönes Gefühl den Gasfuß für 600km auf eine offene Wunde zu stellen.

Zu Hause habe ich sofort ein Bad genommen. War ja ekelig genug im nun mehr 36 Stunden im eigenen Saft gebraten zu haben. Melise ins Badewasser und rein. Danach den rechten Fuß in ein desinfizierendes und gerbendes Bad. Viel konnte man jetzt nicht mehr retten. Aber einen Versuch war es wert.

Heute am Montag kann ich wieder etwas besser gehen. Die Ferse ist natürlich noch offen. Meine Hüften weigern sich eine wahrnehmbare Rotation auszuführen. Ich kann Treppen runter aber kaum hoch gehen (nach Laufveranstaltungen ist es genau umgekehrt, bei mir jedenfalls).

Aber das wichtigste: Ich lebe noch. Und sage ich sonst gern: war doch klar, ich weiß doch was ich tue. Diesmal kann ich das nicht sagen.
Falls also jetzt einer einen „harter Hund“ Kommentar abgeben will, bitte nicht das „blöder“ „dummer“ oder so vergessen.
Ich bin NICHT stolz.

Wahrscheinlich gibt es nicht viele die ähnlich behämmert sind wie ich. Falls doch: Laßt Euch dieses Erlebnis eine Lehre sein:

- Training hat seinen Bedeutung
- Man sollte die Disziplin die man angeht kennen und schon mal gemacht haben
- Aufhören geht und ist keine Schande!

In diesem Sinne, schön das ich noch lebe, an meinem Hirn lag´s nicht.

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Ich muss gestehen, ich grinse gerade befriedigt...und es juckt mir in den Fingern, ein fröhliches "SIEHSTE, und ich sach' noch...." hinzutippen im Hinblick darauf, das Tante Elfriede den Onkel Heinz doch immer wieder zu irgendwelchen Kamikaze-Aktionen überreden wollte mit dem Satz "Ach, man muss sich nur trauen, dann geht der Rest schon".... ;)
HA!!!

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Ein Geh-Bericht der anderen Art - sehr schön!

Und was heißt schon"dumm"? Meine Güte, Du hast halt etwas ausprobiert, festgestellt es funktioniert nicht so wie gedacht, das Vorhaben aber trotzdem durchgezogen. Ein bißchen eigensinnig vielleicht, aber dumm? Ne, finde ich nicht. Respekt!
Wie lange haste denn gebraucht?

Gute Besserung!

Walter

P.S.: Solche Erfahrungen rücken Martins Leistungen noch mal in ein ganz anderes Licht, oder?
You can only fail if you give up too soon

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es stimmt. jeder noch so harte wettkampf kann nicht verhindern, dass die leistung rapide bergab geht, wenn man ein paar wochen völlig mit dem training aussetzt.

genau darauf ist der körper ja optimiert: runter fahren der energiefressenden systeme, sobald sie nicht benötigt werden. das hat in der steinzeit vielen das leben gerettet. als sportler ärgert man sich heute darüber.

und zum vergleich gehen und laufen...
ich rate jedem läufer, der glaubt, gehen sei leicht, seine trainingseinheiten mal eine woche lang komplett schnell zu gehen statt zu laufen. ich hatte das mal bei einer 18k einheit gemacht und das hat mir schon gereicht.

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14 Juni Biel, Start des totalen Trainingsverzichts, 8 August Ende des Trainingsverzicht mit der Teilnahme am Dodentocht. Also ca. 8 Wochen nichts tun und dann 100km wandern.
Gut getapert ist halb gewonnen. :zwinker2:
Dumme Menschen geben Dumme antworten
Da fällt mir Forrest Gump ein: "Dumm ist der, der Dummes tut." Ein Verwandter von dir? :hihi:

OK, weitere Kommentare verkneife ich mir - steht ja schon alles da. Gute Besserung für den Fuß! Den Bericht habe ich gern gelesen, danke.

Gruß,
Winfried
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

Einsicht ist der erste Schritt ...

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... in Wanderers Welt
... zu Müllers Lust
... zur Besserung
... zum nächsten Fehler :D
...

Such Dir die genehmste Variante aus, wowbagger. :hihi:

Die Veranstaltung bzw. die Rolle, die Du dabei unterwegs gespielt hast, hast Du ja schon ausreichend gewürdigt. Das muss man wohl so stehenlassen. Aber EINES muss man Dir lassen: Du hast es wieder mal geschafft, daraus etwas Positives zu schöpfen: Einen für uns alle absolut lesenswerten und genussreichen Bericht, den ich mir gerade mit einem besonders breiten Grinsen zu Gemüte geführt habe.

Also letztlich doch ein Gewinn aus Deinem "Deppen-Abenteuer" - von der "Ananas" hat niemand etwas; von so einem Bericht dagegen viele einen Lustgewinn! :daumen:

Gute Besserung für Deine Ferse!
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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Cool, das will ich auch mal (naja oder vielleicht doch nicht so?)
Neue Laufabenteuer im Blog

Laufbericht?

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Na, Herr Wowbagger war das jetzt ein Laufbericht? Ab in die Sparte Walking mit dir :D

Klasse geschrieben, und alle wesentlichen Erkenntnisse hattest du ja. Ja, training lohnt auch für das Wandern.
Ja, es ist ganz, ganz einfach auf den ersten Km bei einem 100er Andere zu überholen. USW.

Aber eins ist wichtig und richitig: Dein Kopf für solche Unternehmungen! Wenn man so etwas durchziehen will muss man es halt durchziehen. Der Kopf muss stimmen und das tut er. Mit ein bischen Training machen 100er Wanderungen dann auch richtig Spaß. Also: regenerier gut und komm dann am 29.08 nach Hamburg. Dann gehen wir ganz gemütlich und in der Gruppe mal 100km in Hamburg. Da darfst du nicht zu schnell gehen weil wir zusammen gehen die Reeperbahn um Mitternacht ist auch als Rast eingeplant. Und kostet nicht mal was!

Guckst du hier

Ich hatte die Dodentocht im letzten Jahr auch unterschätzt. Von wegen keine Berge und so. Den einzigen Fehler den du nicht gemacht hast habe ich da gemacht: Zu wenig Schlaf vorher! Da waren die letzten KM auch hart einfach aus Müdigkeit, aber es tat nicht sooooo weh...

Hast du dir wenigstens dann so ein cooles Totenkopfshirt gekauft. Du weißt ja jetzt warum da ein Totenkopf drauf ist.... :teufel: :D

Übrigens: schon das Buch "Todesmarsch" von Bachmann bzw. Stephen King gelesen?
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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viermaerker hat geschrieben:Ein Geh-Bericht der anderen Art - sehr schön!
Wie lange haste denn gebraucht?
21Stunden und 4 Minuten! Was eine WIRKLICH lange Zeit ist um nachzudenken

viermaerker hat geschrieben:
P.S.: Solche Erfahrungen rücken Martins Leistungen noch mal in ein ganz anderes Licht, oder?
In der Tat. Ich habe oft an Martinwalkt gedacht und hätte mich auch mehrfach vor dessen Leistungen verneigt, wäre da nicht diese fiesen Muskelschmerzen gewesen. Aber ich kann nur sagen: Hut ab, Wandern zwickt und ist eine echte Herausforderung!

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Martinwalkt hat geschrieben:Na, Herr Wowbagger war das jetzt ein Laufbericht? Ab in die Sparte Walking mit dir :D
Ich bin noch nicht sicher ob ich final die Lager wechseln will... gib mir Zeit :D

Martinwalkt hat geschrieben:Also: regenerier gut und komm dann am 29.08 nach Hamburg. Dann gehen wir ganz gemütlich und in der Gruppe mal 100km in Hamburg. Da darfst du nicht zu schnell gehen weil wir zusammen gehen die Reeperbahn um Mitternacht ist auch als Rast eingeplant. Und kostet nicht mal was!
Tja, wie sag ich es, so daß nicht gleich wieder alle sagen, der hat nichts gelernt. Am 29.08 geht nicht. Ist zu dicht vor dem Jungfrau Marathon. Und da bin ich wieder dabei. Sonst gern.

Martinwalkt hat geschrieben: Hast du dir wenigstens dann so ein cooles Totenkopfshirt gekauft. Du weißt ja jetzt warum da ein Totenkopf drauf ist.... :teufel: :D
Klar. Schon vorher. Ich wußte wohl a: ich komme irgendwie an und b: danach habe ich nicht mehr die Kraft für den Kauf irgendwelcher Requisiten.
Martinwalkt hat geschrieben: Übrigens: schon das Buch "Todesmarsch" von Bachmann bzw. Stephen King gelesen?
Nein. Sollte ich? Oder bringt mich das nur noch mehr auf Abwege?

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wowbagger hat geschrieben:..Nein. Sollte ich? ..
Ja, unbedingt

Hab' ich über's Wochenende wieder einmal gelesen, nachdem in UDOs-Thread die Sprache drauf kam.

BTW: schöner Bericht, und auch wenn Du es vielleicht nicht lesen wolltest, ich find' es klasse, wenn sich jemand allen Widerständen zum Trotz so durchbeißt und nicht aufgibt (daß das nicht unbedingt etwas mit Vernunft zu tun hat, ist etwas ganz anderes, aber ich wünschte mir, daß ich so viel Durchhaltevermögen auch hätte)

:respekt2: für's Durchbeissen
Viele Grüße
Wolf Dieter

**Offizieller Sponsor der Bundesregierung**

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Ich sag nix :zwinker5: ... aber knuddel dich trotzdem :streichl:

Wenn ich dir den Besenwagen aus meiner Signatur geschickt hätte, hättest du ihn wohl trotzdem nicht genommen, oder?
„Ihr kommt doch klar, so wie ihr ausseht, oder? Den Besenwagen muss ich euch nämlich abziehen. Der wird weiter vorn bei den wirklich Fußlahmen gebraucht.“ - Syltlauf 2008

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Tess hat geschrieben:
Wenn ich dir den Besenwagen aus meiner Signatur geschickt hätte, hättest du ihn wohl trotzdem nicht genommen, oder?
... da haste wohl Recht. Aber dennoch Danke allein für die Idee mich retten zu wollen. :hallo:

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wowbagger hat geschrieben:
Nein. Sollte ich? Oder bringt mich das nur noch mehr auf Abwege?


Solltest du...

und um dir mal einen weitern Floh ins Ohr zu setzen (oder dich auf Abweg zu bringen...) guck mal nach was ein Extramilendurathonist.... :teufel: :D
[In der Tat. Ich habe oft an Martinwalkt gedacht und hätte mich auch mehrfach vor dessen Leistungen verneigt, wäre da nicht diese fiesen Muskelschmerzen gewesen. Aber ich kann nur sagen: Hut ab, Wandern zwickt und ist eine echte Herausforderung! E]

Danke, danke... die Leistungen sind gar nicht so was besonderes wenn man das trainiert. Ich laufen ja auch nicht einfach mal so nen Marathon auch wenn ich schon sehr viele gewalkt bin....
Sehr schön war bei mir im Ziel meine Frau mit dem Kommentar: Ich stehe ja schon ne Stunde hier, da waren aber ganz schön viele ältere Ehepaare vor dir die schon munter ins Ziel sind....(und das war nach 17 Stunden!) Das irre bei der Dodentocht ist: Du kannst so schnell sein wie du willst, ganz nach vorne schaffst du das wandernd einfach nicht. Du überholst zwar die ersten paar Stunden (das war bei mir auch so, aber danach schwimmst du in der Masse mit, egal ob mit 6km/h oder 7/km/h oder schneller.
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Hmmm ... jetzt bin ich doch etwas geschockt. Ich kann ganz gut mit Wunden jeder Art umgehen, auch Blut sehen ...
...aber 121 Beiträge mit dem Bild Deiner geschundenen Ferse zu schmücken, ist für mich nicht gerade geschmackvoll. :nein:

Aber über guten Geschmack kann man ja bekanntlich nicht streiten.
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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@foxi
das dacht ich mir auch bei dem bild! ;-))
unabhängig davon, dass ich wobaggers leistung durchaus zu würdigen bereit bin.

aber das bild ist ja eklig.... da zieht's mir alles zusammen.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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au backe, das wowbagger bild sieht ja wirklich heftig aus.
jedes kleine problemchen kann bei 100km zur katastrophe werden. das wissen wir jetzt alle.

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ach martin,

solche blasen hatte ich schon selbst! ;-) aber diese ferse ... schmerz pur durchzuckt mich dabei.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Hi wowbagger,

geiler Bericht. Äußerst sympathisch, Deine Selbstironie. Und Hut ab vor der Ferse! Das ist schon etwas!

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Martinwalkt hat geschrieben:genau ihr weicheier :D

guckt euch doch daserst mal an....
und das am frühen morgen.
aber wowbaggers blase muss um einiges schimmer gewesen sein.

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Hallo,

eigentlich wollten Eddi und ich in diesem Jahr auch an der Dodentocht teilnehmen, haben aber wegen fehlender Trainingseinheiten darauf verzichtet. Ich entnehme deinem Bericht, dass dies eine weise Entscheidung war... :P

Find ich aber trotzdem klasse, dass du dich durchgebissen hast und uns jetzt Gelegenheit gibst, diesen kurzweiligen selbstkritischen Bericht zu genießen und ein stilvolles Foto aus der Hackfleischtheke zu betrachten. :daumen: :zwinker2:

Gruß und gute Besserung.
Georg
Bild

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Hallo Wowbagger,

krass und unterhaltsam zugleich, was Du schreibst! Das grenzt schon etwas an Masochismus, was Du da treibst :D

Dein neues Bild kombiniert mit dem Gedanken, dass schon nach 4 km die Blase begann und du noch über 20 Stunden damit unterwegs warst, läßt es mir kalt den Rücken runterlaufen.... Absolut unglaublich :confused:

Ich wünsche Dir und dem Fuß ne gute Erholung!
Und mach niemals was ohne Vorbereitung :wink:

VG
Peter

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peschn hat geschrieben:Hallo Wowbagger,

krass und unterhaltsam zugleich, was Du schreibst! Das grenzt schon etwas an Masochismus, was Du da treibst :D

Dein neues Bild kombiniert mit dem Gedanken, dass schon nach 4 km die Blase begann und du noch über 20 Stunden damit unterwegs warst, läßt es mir kalt den Rücken runterlaufen.... Absolut unglaublich :confused:
Naja... Masochismus wäre es wohl - der Definition folgend - wenn man in der Hoffnung auf Schmerzen losläuft, bzw. wenn die Schmerzen der Zweck der Veranstaltung sind.

Soweit bin ich dann noch nicht. Ich laufe/gehe ja, weil ich das Ziel erreichen will. Und wenn das ohne Schmerzen geht, hey, dann freue ich mich natürlich riesig.

Beim Dodentocht hatte ich sicher damit gerrechnet, daß es muskulär nicht so richtig glatt über die Bühne geht. Das mir das Fleisch vom Fuß fällt stand definitiv nicht auf der Planungsliste.
Aber deswegen dann aufhören, steht - siehe Bericht - bei mir eben auch nicht auf dem Program.

Sobald ich wirklich mal einen Wettkampf nur mache, weil es da auch Schmerzen gibt, meldet meine Umwelt mich hoffentlich sofort bei einer "Gesprächsliege" an. Das sollte man dann schnell heilen.

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Wenn mal eines klar ist, dann, dass hier niemand ist, weil er schlau oder gutem Rat zugänglich ist :)
Mental bist Du gut,
über Deinen Verstand weiß ich, dass er Humor kennt.
Schlau biste nicht :)
Ich habe Deinen Bericht gern gelesen und die Hälfte meines läuferischen Bekanntenkreises (mich eingeschlossen) in vielem wiedererkannt.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl, und wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

http://www.hessel.ch

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Hallo wowbagger,

Coole Story :daumen: . Ich hatte mal sowas ähnliches bei meinem ersten MTB Marthon erlebt. Bin damals Blutüberströmt ins Ziel gekommen. Aber im Ziel war es dann nur noch geil.

Solche Erlebnisse braucht man einfach manchmal um wieder ein bisschen Demut zu lernen.

Ich bin auch eher der Typ der meint alles zu können :hihi:

Danke

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Auch wenn ich beim Lesen das Bild mit der Hand abdecken musste, wollte ich Dir für einen selten schönen Laufbericht danken!
Gute Besserung wünscht
Meike
Gesperrt

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