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Brainschweig-Marathon: Mein Weg zu 3:30h

Brainschweig-Marathon: Mein Weg zu 3:30h

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Hallo,

wie die Überschrift schon verrät, habe ich am Sonntag in Braunschweig die 3:30h geschafft.
Aber kurz zur Vorgeschichte:

Ich habe im Mai 2007 intensiv angefangen zu laufen. Mit dem Ziel in Berlin 2007 meinen ersten Marathon zu finishen. Dies gelang mir auch in 3:59:04. Ein Traum für mich und das unter 4 Stunden! Danach folgte ein Landkreis-Marathon und ein weiterer in Stüde. In Hamburg dieses Jahres bin ich dann erstmals in 3:43:54 unter 3:45h geblieben.
Und zum Abschluss des Jahres nahm ich mir vor, meine Zeit nochmal zu verbessern. Da ich nicht schon wieder Lust hatte weit zu fahren, suchte ich mir in meiner Nähe den Braunschweig-Marathon aus. Immerhin der fünfte innerhalb von knapp einem Jahr.

Angedacht war eine Zeit von unter 3:40h. Also ein Schnitt von ungefähr 5:10min/km.
Da ich vor kurzem nen 10er erstmals unter 41min. und nen Halbmarathon von 1:35h gelaufen bin, dachte ich es muss doch möglich sein. Allerdings habe ich noch wenig Erfahrung in Sachen Marathon.
Also ging ich nach guter Vorbereitung (nach Steffny´s 3:30h Plan) in Braunschweig an den Start.
Die ersten 10km absolvierte ich in 49:00. Also knapp 4:54min/km. Anschließend die nächtsten 10 in einem 4:51min/km Schnitt. Meine Freundin rief mir dort schon zu, dass ich zu schnell bin, aber ich fühlte mich sehr gut. So hatte ich zur Hälfte eine Zeit von 1:42:40. Also ein Schnitt von 4:52 min/km. Längst hatte ich mir zu diesem Zeitpunkt schon gedacht, dass vielleicht eine 3:30h drin wären. Wahnsinn dachte ich mir, wenn ich das schaffe wäre das der absolute Hammer. (Hammer... war da nicht was...) Das wäre eine Steigerung meiner Bestzeit von ungefähr 15 Minuten. Also hatte ich zur Hälfte ca. 2,5 Minuten gut auf eine Zeit von 3:30h.
Auch der Abschnitt von 20-30km ging noch ganz gut mit einem Schnitt von 4:53 min/km.

Doch nun sollte der Marathon erst richtig losgehen. Man kennt das ja... Bei km32 und 34 kamen zwei für mich in der jetzigen Verfassung extrem schwierige und lange Steigungen. Bergauf dachte ich mir fliegen gleich die Oberschenkel weg und bergab kam es mir vor als wollten meine Knie sich ins unendliche ausdehnen. Vorbei war es mit der Leichtigkeit des Laufens. Mein kilometerschnitt wurde immer etwas schlechter.
So ca. 5-7km vor dem Ziel wurde es richtig schwer. Ich dachte ach was solls, lauf es ruhig zu Ende und komm so um die 3:35h rein, wäre ja auch schon Klasse, immerhin sollte die 3:30 ja mein Ziel für 2009 sein.
Aber was gehen einem dann alles für Gedanken durch den Kopf: "Wenn ich jetzt die Chance habe unter 3:30h zu laufen, dann nutze sie, reiss dich zusammen und gib alles." Aber es ging nicht mehr viel. 2 Läufer überholten mich und es war mir nicht möglich dran zu bleiben. Mein Schnitt war jetzt so bei 5:00-5:10min/km. War ja immer noch sehr gut für mich, aber für eine Zeit von unter 3:30 wurde es immer enger.
Meine Beine taten weh und mein Körper wollte nicht mehr. Dann schaute ich alle 100Meter auf meinen Forerunner und merkte das ich langsamer wurde, dann legte ich wieder zu. und immer so weiter. Der Mann mit dem Hammer war sehr nah, aber ich gab alles um ihm zu entkommen.
Von km30-40 hatte ich dann einen Schnitt von 5:10min/km. Ich rechnete mir schnell aus, dass für die letzten 2 Kilometer ein Schnitt von 5:30min/km reichen würden.
Jede 100Meter kämpfte ich mich Richtung Ziel und auf einmal hörte ich Menschen jubeln und lief um eine Kurve. Da war der blaue Torbogen, der das Ziel bedeutete. Ich nahm nicht mehr viel war, so fertig war ich. Dann sah ich meinen Sohn und meine Frau, die auf einmal auf die Strecke sprangen und mit mir die letzten Meter ins Ziel liefen. Ich hatte es geschafft: 3:29:39!!!!!! Unglaublich, ich hatte tatsächlich 20Sekunden ins Ziel gerettet und habe die 3:30h geknackt. Für mich bisher immer eine absolute Traumzeit.
Ich war überglücklich und wirklich total am Ende.

Heute, einen Tag danach, geht es mir wieder gut und ich sage mir: Schade, da habe ich ja mein Ziel für 2009 schon erreicht, was mache ich jetzt?.... Wie verrückt wir doch eigentlich sind.

In diesem Sinne,

Gruß Connor

P.S.: Mein Forerunner 205 zeigte mir im Ziel eine Strecke von 42,19km an. Wenn das nicht genau ist...
Bestzeiten:
10 KM: 39:46 Meinersen 2009
HM:1:29:08 Wolfsburg 2009
M:3:14:08 Hannover 2010
100km: 11:08 Lüneburg 2018
Ziele:
10KM: Sub 40 geschafft!!!
HM: Sub 1:30 geschafft!!!
M: Sub 3:15 geschafft!!!!!!!!!!




"Schmerz ist ein Gefühl welches auftritt, wenn Schwäche den Körper verlässt."

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Connor hat geschrieben: Meine Beine taten weh und mein Körper wollte nicht mehr. Dann schaute ich alle 100Meter auf meinen Forerunner und merkte das ich langsamer wurde, dann legte ich wieder zu. und immer so weiter.
Jaja, man gut das Du in Brainschweig unterwegs warst ... auch wenn der Körper streikt sagt da der Kopf "Yess, da geht noch watt" :hihi: ... oder schweigt dann der Kopf ? :confused:

[edit] Achso: Glückwunsch zur schönen Traumzeit ... irgendwann (in gefühlten 10 Jahren) muss ich die auch noch mal angreifen
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.
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