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Das Pharma-Kartell - Frontal21

Das Pharma-Kartell - Frontal21

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Ist zwar nicht wirklich ein Laufthema, aber ich bin mir sicher, dass es den ein oder anderen interessiert:

Heute Abend um 21:00 zeigt Frontal21 im ZDF eine Dokumentation über die Machenschaften der Pharma-Industrie.
Pharmaunternehmen können in Deutschland nach Einschätzung verschiedener Experten fast ungestört ihre Profitinteressen verfolgen. Das geht zu Lasten der Patienten, wenn dabei Nebenwirkungen verschwiegen, Selbsthilfegruppen instrumentalisiert oder Politiker, Ärzte und Heilberufe mit Gefälligkeiten umworben werden. Christian Esser und Astrid Randerath decken in der Frontal21-Dokumentation "Das Pharma-Kartell" auf, wie dieses System funktioniert.
Mehr zur Sendung hier: ZDF.de - Das Pharma-Kartell

Grüße,
Chris

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Hallo, das ist doch ein alter Hut, so geht das schon jahrelang und solange hier auch noch Politiker mitverdienen wird sich auch nichts ändern. Wie heißt es so schön um ihre Krankheit kümmert sich ihr Arzt den er verdient damit aber um ihre Gesundheit müßt ihr euch selbst kümmern wenn ihr Gesund sein wollt. Habe selbst noch niemand kennengelernt der durch den Arzt Gesund geworden ist, die Ursache wurde nie behandelt sondern immer nur die Symtome und daran ist die Pharmaindustrie mit schuldig. Gruß Wasseronkel

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frontal21......wir enthüllen das, was Sie schon immer wussten :hihi:

so könnte imho der untertitel dieser sendung lauten

mein schwager ist selbst pharmazeut.....was der immer erzählt, da reicht kein glühwein zum runterspülen :D
Grüsse von Manzoni :)

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May your moccasins make happy tracks in many snows,
And may the rainbow always touch your shoulder

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Wettkampfplanung 2009
  • 22.03. Rom-Marathon sub 3:45
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Wasseronkel hat geschrieben:Hallo, das ist doch ein alter Hut, so geht das schon jahrelang und solange hier auch noch Politiker mitverdienen wird sich auch nichts ändern. Wie heißt es so schön um ihre Krankheit kümmert sich ihr Arzt den er verdient damit aber um ihre Gesundheit müßt ihr euch selbst kümmern wenn ihr Gesund sein wollt. Habe selbst noch niemand kennengelernt der durch den Arzt Gesund geworden ist, die Ursache wurde nie behandelt sondern immer nur die Symtome und daran ist die Pharmaindustrie mit schuldig. Gruß Wasseronkel
Auch wenn es ein alter Hut ist, ist es sicherlich sinvoll sich als "mündiger Patient" auf dem laufenden zu halten. Vielleicht läßt sich dadurch das eine oder andere übel verhindern.

Läufer/Innen seit wachsam :idee:

Danke für den Tip Chris.S :daumen:
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Wasseronkel hat geschrieben:Hallo, das ist doch ein alter Hut, so geht das schon jahrelang und solange hier auch noch Politiker mitverdienen wird sich auch nichts ändern. Wie heißt es so schön um ihre Krankheit kümmert sich ihr Arzt den er verdient damit aber um ihre Gesundheit müßt ihr euch selbst kümmern wenn ihr Gesund sein wollt. Habe selbst noch niemand kennengelernt der durch den Arzt Gesund geworden ist, die Ursache wurde nie behandelt sondern immer nur die Symtome und daran ist die Pharmaindustrie mit schuldig. Gruß Wasseronkel
Du magst mit all dem Recht haben, doch gibt es erstens Menschen, die diese Machenschaften noch nicht so kennen und zweitens ist der Sumpf vielleicht inzwischen noch undurchsichtiger und schmutziger geworden. Auf jeden Fall sollte man sich immer wieder vergegenwärtigen, was da so abläuft. Ich hab fast drittens vergessen: ich empöre mich einfach gern ob dieser (mit Verlaub) Arschgeigen der Pharmaindustrie :D

Gruß
Chris

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Hallo, verstehen mich richtig ist schon recht das Du darauf hingewiesen hast, es bekommen viele nicht mit was hierbei abgeht und wie wir verarscht werden. Gruß Wasseronkel

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Habe die Sendung zufällig gerade gesehen. Ich fand sie zwar auf der einen Seite interessant, aber anderseits wirkte es so als wären Antidepressivas die reinsten Selbstmordpillen. Eine Bekannte von mir hat vor Jahren Prozac genommen und zeitgleich hat meine Schwester in der Zeit Zoloft genommen.
Mir ist die Sendung aufgefallen, die nebenher lief während ich gearbeitet habe, als die Begriffe Zoloft und Prozac fielen. Meine Schwester hatte Zoloft wegen Panikattacken verschrieben bekommen und etwa ein Jahr das Medikament genommen. Bei ihr hat es gut gewirkt. Meine Bekannte hatte so starke Angstzustände, daß sie kaum vor die Tür konnte. Sie meinte als sie Prozac genommen hat, ging es auf einmal berg auf.

Ich will echt keine Schleichwerbung machen und bin jemand, der selbst 3 mal überlegt bevor ich eine Asprin nehme, aber mir kam die Sendung dann doch ein wenig zu einseitig vor.

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Elguapo hat geschrieben:............... aber mir kam die Sendung dann doch ein wenig zu einseitig vor.
einseitig sollte das sein....
einseitig ist seit Jahrzehnten, dass die Lobby der Hersteller so mächtig ist, in manchen Bereichen fast schon mafioes, dass man ja immer unsicherer wird ob man von Ärzten nur medizinisch notwendig und ggf kostensparend therapiert wird. Der Patient blickt doch da schon lange nicht mehr durch.

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binoho hat geschrieben:einseitig sollte das sein....
einseitig ist seit Jahrzehnten, dass die Lobby der Hersteller so mächtig ist, in manchen Bereichen fast schon mafioes, dass man ja immer unsicherer wird ob man von Ärzten nur medizinisch notwendig und ggf kostensparend therapiert wird. Der Patient blickt doch da schon lange nicht mehr durch.
Jetzt mal ernsthaft: in welcher Branche ist das nicht der Fall??

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Elguapo hat geschrieben: Meine Schwester hatte Zoloft wegen Panikattacken verschrieben bekommen und etwa ein Jahr das Medikament genommen. Bei ihr hat es gut gewirkt. Meine Bekannte hatte so starke Angstzustände, daß sie kaum vor die Tür konnte. Sie meinte als sie Prozac genommen hat, ging es auf einmal berg auf.

Ich will echt keine Schleichwerbung machen und bin jemand, der selbst 3 mal überlegt bevor ich eine Asprin nehme, aber mir kam die Sendung dann doch ein wenig zu einseitig vor.
Zur Verschreibung von Antidepressiva gehört meines Erachtens gleichzeitig ein Beratungsangebot, da ja ein psychisches Problem vorliegt.
Es wird oft einfach nur verschrieben und der Hilfsbedürftige Patient wird mit seinem Medikament und all den Neben und Wechselwirkungen alleine gelassen.
Beratungsangebote gibt es zu wenig.
Schulmedizin ist leider keine Ganzheitsmedizin.

Es gibt übrigens eine hohe Dunkelziffer an Todesfällen wegen falscher Medikamente. Ich kenne Menschen die müssen 10-18 verschiedene Medikamente nehmen.....was passiert denn da????? Kein Mensch kann das sagen, auch jedes individuum reagiert anders darauf.
Das macht mir schon Angst

Schön, das es Deiner Schwester in einer Krise geholfen hat.
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Übrigens hat laut Deutsche Hauptstelle der Suchtgefahren die Medikamentenabhängigkeit mit der Alkoholabhängigkeit gleichgezogen. Man spricht von jeweils 2 Mill. Abhängige.
Wie kommt das wohl?
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Bio Runner hat geschrieben:Ich kenne Menschen die müssen 10-18 verschiedene Medikamente nehmen.....was passiert denn da?????
Ich hatte letzte Woche bei einem Apotheker eine Fortbildung zum Thema sachgerechtem Umgang mit Medikamenten. Meine Klienten bekommen teilweise 4-5 verschiedene hochpotente Neuroleptika. Zur Frage, wie die Wechselwirkung dieser Medikamente sei, sagte er, wie Du, dass könne niemand wissen. Er fasste das Thema Wechselwirkung bei Neuroleptika mit schlicht "katastrophal" zusammen. Sein PC in der Apotheke spuckt bei Medikamenten Warnungen aus, wenn sie in Wechselwirkung mit anderen Medis stehen, die auch verabreicht werden. Bei Neuroleptika seien dies so viele, man könne dem unmöglich Rechnung tragen und er muss über diese hinweg sehen.

Neuroleptika und generell Medis in der Psychiatrie sind aber noch ein ganz anderes, mehr als einen Abend füllendes, Thema. Da verdient die Pharmaindustrie richtig Geld. Und die Neurologen und Psychiater sind auch nur Marionetten "Ach, gedrückte Stimmung und Niedergeschlagenheit? Dann geben wir mal etwas Solian dazu.." Besagter Klient kriegt ohnehin schon Neurocil und Tavor, dazu etliche andere Medikamente, um Nebenwirkungen wie extra-pyramidale Störungen und Parkinsonsymptome zu "behandeln".

Wie lachs da teilweise mit den hochpotentesten Mitteln rumjongliert wird, ist einfach nur fahrlässig. Bei alten Menschen läuft es übrigens ganz ähnlich. Ich hör lieber auf, sonst reg ich mich nur wieder den ganzen Tag auf ;-) Der Mensch an sich kann so ein gewissenloses, primitives Tier sein, wenn es um Macht und Profit geht, man mag gar nicht drüber nachdenken..

Grüße
Chris

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:offtopic:

Dieses Thema gehört definitiv nicht hier rein.

Gruss, Marianne

14
SchweizerTrinchen hat geschrieben: :offtopic:

Dieses Thema gehört definitiv nicht hier rein.

Gruss, Marianne
Warum liest Du diesen Thread?
lass es doch sein
Gruß Rolf

Es gibt auch ein Leben neben dem Laufen, muß das hier ausgeschlossen werden?
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Elguapo hat geschrieben:Jetzt mal ernsthaft: in welcher Branche ist das nicht der Fall??
Und damit ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema wohl beendet :klatsch:
Das hört sich nämlich an wie "Da kannst Du eh nichts ändern"

Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Bio Runner hat geschrieben:Zur Verschreibung von Antidepressiva gehört meines Erachtens gleichzeitig ein Beratungsangebot, da ja ein psychisches Problem vorliegt.
Es wird oft einfach nur verschrieben und der Hilfsbedürftige Patient wird mit seinem Medikament und all den Neben und Wechselwirkungen alleine gelassen.
Beratungsangebote gibt es zu wenig.
Schulmedizin ist leider keine Ganzheitsmedizin.

Es gibt übrigens eine hohe Dunkelziffer an Todesfällen wegen falscher Medikamente. Ich kenne Menschen die müssen 10-18 verschiedene Medikamente nehmen.....was passiert denn da????? Kein Mensch kann das sagen, auch jedes individuum reagiert anders darauf.
Das macht mir schon Angst

Schön, das es Deiner Schwester in einer Krise geholfen hat.
Gruß Rolf
Wie gesagt, ich bin selbst kein Freund von irgendwelchen Medikamenten. Der Arzt(unser Familienarzt), der damals meiner Schwester(das war in Südamerika) Zoloft verschrieben hat, ist eigentlich Chirurg und allgemein Mediziner, und hat 30 Jahre in Deutschland eine Klinik geleitet. Ich habe mich damals mit ihm über Zoloft und co. unterhalten. Er meinte man müsse immer abwegen was das kleinere Übel ist. Panikattacken sind ja auch kein Zuckerschlecken.

Daß da Mißbrauch betrieben wird, ist wie bei allen anderen Sachen. Zuviel falsches Laufen führt auch zu Gesundheitsschäden oder Alkoholmißbrauch. Trotzdem ist nicht jeder, der Alkohol trinkt, ein Alki.
Ich fand deshalb die Sendung einseitig, da es so klang als wäre ein Medikament alleine dafür verantwortlich, daß ein Mann, der vorher immer nur "nett und fröhlich" war, sich und seine Familie wegen Prozac auslöschte oder eine Frau, die "sehr lebensfroh" war, nach 3 Wochen Zoloft sich vor den Zug schmeisst. Wenn sie so lebensfroh war, wieso hat sie Zoloft genommen?
Klar, muß man gerade bei Psychopharmikern sich von einem guten Arzt beraten lassen und wenn man merkt man verträgt es nicht, das mit dem Arzt absprechen. Wenn man sich das wie Tictacs über die Ladentheke geben lässt, ist man zumindest Mitschuld.
Bio Runner hat geschrieben:Und damit ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema wohl beendet :klatsch:
Das hört sich nämlich an wie "Da kannst Du eh nichts ändern"

Gruß Rolf
Naja..ich mag lieber Sachen von verschiedenen Blickwinkeln sehen und nicht direkt mit Fackeln und Heugabeln eine Treibjagd veranstalten. Ich mag auch nicht die Rolle des Gutmenschens spielen.

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SchweizerTrinchen hat geschrieben: :offtopic:

Dieses Thema gehört definitiv nicht hier rein.

Gruss, Marianne
Kann doch sein, daß es Läufer gibt, die auch mit diesem Thema zu tun haben. Schadet es darüber zu diskutieren?

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Bio Runner hat geschrieben: Schulmedizin ist leider keine Ganzheitsmedizin.
Ich wollte nur am Rande erwähnen, daß Alternativmedizin auch nicht immer der Segen der Menschheit ist. Da wird auch viel Pfusch betrieben und ist geht auch viel um Geldmacherei.
Schon wenn ich sehe, wie mit dem Thema Meditation umgegangen wird und als Allheilmittel verkauft wird. Es gab auch schon eine große Zahl von Selbstmordfällen oder Leute, die in die Geschlossene eingewiesen mußten, nachdem sie Meditation betrieben haben weil sie an einen Pfuscher geraten sind(die es übrigens zu Hauf in der Branche gibt), der die psychische Labilität der Person nicht einschätzen konnte.

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ich hab es zwar nicht gesehen, aber mir erschließt sich nicht, wieso die pharmaindustrie schuld sein soll, wenn jemand auf prozac seine familie auslöscht. natürlich arbeitet diese branche nicht immer (fast nie?) mit sauberen mitteln (ich finde es zumindest fragwürdig, wenn ärzte ihre fortbildungen gesponsort bekommen z.b.), aber in dem geschilderten fall liegt die schuld doch eindeutig woanders - wenn denn überhaupt jemand anderes schuld hat. naja, frontal21 hat sich in meinen augen bisher auch nicht als besonders seriöses tv-magazin hervorgetan.

viele grüße!

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Bio Runner hat geschrieben:Warum liest Du diesen Thread?
lass es doch sein
Gruß Rolf

Es gibt auch ein Leben neben dem Laufen, muß das hier ausgeschlossen werden?
Jaja, Totschlagargument Nr. 1: du musst es ja nicht lesen. Es gibt tatsächlich ein Leben neben dem Laufen (bei mir ist das sogar ausgesprochen gross), aber ich weiss nicht, was eine Diskussion über Psychopharmaka in einem Unterforum über Läufer und Gesundheit zu tun hat?
Elguapo hat geschrieben:Kann doch sein, daß es Läufer gibt, die auch mit diesem Thema zu tun haben. Schadet es darüber zu diskutieren?
Es gibt auch Läufer, die sich angeblich mit Viagra dopen.....
Chri.S hat geschrieben:Ich hatte letzte Woche bei einem Apotheker eine Fortbildung zum Thema sachgerechtem Umgang mit Medikamenten. Meine Klienten bekommen teilweise 4-5 verschiedene hochpotente Neuroleptika. Zur Frage, wie die Wechselwirkung dieser Medikamente sei, sagte er, wie Du, dass könne niemand wissen. Er fasste das Thema Wechselwirkung bei Neuroleptika mit schlicht "katastrophal" zusammen. Sein PC in der Apotheke spuckt bei Medikamenten Warnungen aus, wenn sie in Wechselwirkung mit anderen Medis stehen, die auch verabreicht werden. Bei Neuroleptika seien dies so viele, man könne dem unmöglich Rechnung tragen und er muss über diese hinweg sehen.

Neuroleptika und generell Medis in der Psychiatrie sind aber noch ein ganz anderes, mehr als einen Abend füllendes, Thema. Da verdient die Pharmaindustrie richtig Geld. Und die Neurologen und Psychiater sind auch nur Marionetten "Ach, gedrückte Stimmung und Niedergeschlagenheit? Dann geben wir mal etwas Solian dazu.." Besagter Klient kriegt ohnehin schon Neurocil und Tavor, dazu etliche andere Medikamente, um Nebenwirkungen wie extra-pyramidale Störungen und Parkinsonsymptome zu "behandeln".

Wie lachs da teilweise mit den hochpotentesten Mitteln rumjongliert wird, ist einfach nur fahrlässig. Bei alten Menschen läuft es übrigens ganz ähnlich. Ich hör lieber auf, sonst reg ich mich nur wieder den ganzen Tag auf ;-) Der Mensch an sich kann so ein gewissenloses, primitives Tier sein, wenn es um Macht und Profit geht, man mag gar nicht drüber nachdenken..

Grüße
Chris
Also gut, diskutier ich trotzdem mit. Als erstes geb ich zu, ich gehöre zu einem der ganz grossen Pharma-Bösewichts-Riesen. Bin da zwar nur ein ganz kleines Würmchen, aber betroffen fühl ich mich trotzdem, wenn ich als Arschgeige bezeichnet werde.

Es stimmt nicht, dass der Hersteller verheimlicht, welche Nebenwirkungen ein Medikament haben kann (lesen Sie die Packungsbeilage). Und es gibt KEINEN Wirkstoff, der keine Nebenwirkungen haben (leider). Es ist nur immer die Frage des Kompromisses bei der Nutzens-Schadens-Bilanz.
Eine Entwicklungszeit von einem Medikament dauert heute zwischen 10-12 Jahre. Bis es ein Medikament überhaupt in eine klinische Studie schafft, braucht es jahrelange Vorarbeit, das kostet alles Geld. Und die klinischen Studien verschlingen dann nochmals Millionen. Viele Projekte müssen nach jahrelanger Entwicklung in der klinischen Forschung abgebrochen werden - wegen nicht ausreichender Wirksamkeit oder wegen nicht akzeptablen Nebenwirkungen. Die Studien werden von den Gesundheitsbehörden akribisch überwacht, ebenso die laufenden Medikamente. Gibt es irgendwo einen kritischen Complaint, ist sofort der nächste Inspektor im Haus.

Anders sieht es bei den Aerzten aus: Wer sein Staatsexamen hat, kann prinzipiell bis zu seiner Pensionierung weiterwursteln, ohne Weiterbildung, ohne Kontrolle. Der Patient geht zum Arzt, weil er was gegen seine Probleme will. Es ist wohl eher eine Frage der allgemeinen Handhabung: Ein Arzt, bei dem ich nur ansatzmässig das Gefühl habe, dass er mir ein Medikament verschreiben würde, nur weil er so schöne Give-Aways von der Pharmafirma hintendran bekommt, wäre wohl die längste Zeit mein Arzt gewesen. Andererseits will ich was gegen die Schmerzen, bringe also auch die Bereitschaft mit, eben die Produkte der "Arschgeigen" zu konsumieren.

Sorry, mir löscht es einfach ab, wenn die Pharmabranche als profitgeile Bösewichte dargestellt werden, die nur auf Geld aus sind, und die der Mensch überhaupt nicht interessiert. Wo wären wir denn heute, wenn es die Pharmabranche nicht gäbe? Es gäbe keine Medikamente gegen Krebs, Bluthochdruck, oder was auch immer.
Und ohne Pharmabranche gäbe es auch keine Forschung an den Hochschulen, da die bösen Riesen nämlich einen nicht unerheblichen Teil der Forschungsprojekte finanzieren.

Wer abhängig will von irgendeinem Produkt, der wird abhängig sein, egal ob Medikamente, Alkohol, Drogen oder Tabak.

So, jetzt hab ich fertig, jetzt könnt ihr weiter lästern.

Marianne

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Chri.S hat geschrieben:Ich hab fast drittens vergessen: ich empöre mich einfach gern ob dieser (mit Verlaub) Arschgeigen der Pharmaindustrie :D
... und machst, wenn Du dringend irgendwelcher Medikamente bedarfst, fleißig weiter mit, wie alle anderen Arschgeigen die sich darüber und über anderes aufregen!

Ich rege mich hauptsächlich über die Verbreitung von schlechter Stimmung und Panik durch die gekauften Medien auf!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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SchweizerTrinchen hat geschrieben: Sorry, mir löscht es einfach ab, wenn die Pharmabranche als profitgeile Bösewichte dargestellt werden, die nur auf Geld aus sind, und die der Mensch überhaupt nicht interessiert. Wo wären wir denn heute, wenn es die Pharmabranche nicht gäbe? Es gäbe keine Medikamente gegen Krebs, Bluthochdruck, oder was auch immer.
Und ohne Pharmabranche gäbe es auch keine Forschung an den Hochschulen, da die bösen Riesen nämlich einen nicht unerheblichen Teil der Forschungsprojekte finanzieren.
Finde Deinen ganzen Beitrag absolut sachlich, ausgewogen, zutreffend! Mein Mann ist nämlich auch in dieser oberbösen Branche tätig und kriegt regelmäßig nen Hals, wenn mal wieder so polemisch berichtet wird. Aber "frontal" ist ja oft so.
Dass es Missstände gibt, will ja keiner leugnen, aber die ganze Branche pauschal zu verteufeln, kann's ja auch nicht sein.

Ulrike

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"Wichtigstes Ziel ist dabei offenbar immer, Medikamente gewinnbringend zu verkaufen."
(quelle: frontal21.de)

So, habe mir mal die Internetseite dieses "Magazins" zum gestrigen Beitrag angesehen.....

Also wenn obiges Zitat das schlimmste Verbrechen sein soll, weiss ich es auch nicht mehr, wo das Problem liegt
Ja echt, die wollen Geld verdienen???.....Hätte ich nun gar nicht erwartet!!...und dann stecken die bösen jungs auch noch geld ins marketing, weil sie ihre produkte verkaufen wollen.....wow, das ist ja entsetzlich
Selbstmord bei Einnahme eines Medikaments gegen Depressionen.....schon mal was davon gehört, dass Depressionen auch ohne Einnahme von Medikamenten zum Selbstmord führen können???
Da erhalten Ärzte -also Kunden der Pharmaindustrie- Geschenke......ja was glaubt Ihr denn, wie sich das in anderen Wirtschaftszweigen verhält??

Nebenwirkungen??....Die gibt es doch tatsächlich und stehen auf jedem Beipackzettel.....wenn dann aber Ärztehopping betrieben wird und Arzt A nicht weiss, welches Medikament von Arzt J verschrieben wurde, wer soll denn dann bitte schön die Wechselwirkungen der jeweiligen Medikamente kontrollieren.

Dann kommen noch die ungenutzten Medikamente hinzu ....vom Arzt verschrieben aber aus eigenem Impuls nur kurz genommen...der behandelnde Arzt erfährt davon meist nichts und verschreibt wiederum ein anderes Medikament

Sicherlich wird in dieser branche viel schindluder getrieben, das steht ausser frage......aber für mich ist es mal wieder der beleg, dass das magazin mit dem indirekten vorgänger frontal aber auch gar nichts gemeinsam hat, boulevard- und enthüllungsjournalismus unterster schublade
Grüsse von Manzoni :)

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SchweizerTrinchen hat geschrieben:Jaja, Totschlagargument Nr. 1: du musst es ja nicht lesen. Es gibt tatsächlich ein Leben neben dem Laufen (bei mir ist das sogar ausgesprochen gross), aber ich weiss nicht, was eine Diskussion über Psychopharmaka in einem Unterforum über Läufer und Gesundheit zu tun hat?

Und jetzt machst Du trotzdem mit :confused:

Also gut, diskutier ich trotzdem mit. Als erstes geb ich zu, ich gehöre zu einem der ganz grossen Pharma-Bösewichts-Riesen. Bin da zwar nur ein ganz kleines Würmchen, aber betroffen fühl ich mich trotzdem, wenn ich als Arschgeige bezeichnet werde.

Sicher würde ich Dich nie als Arschgeige bezeichnen.

Ich selbst war 25 Jahre bei der Hoechst AG, bevor dieser Konzern zerschlagen wurde. Man (H.Dohrmann) wollte nur noch auf Pharma setzen, es wurde über Umwege Sanofie Aventis daraus. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren, aus Profitgier.
Selbstverständlich müssen wir glücklich über manche Errungenschaft auf dem Sektor Pharma und den vielen "helfenden Medikamenten" sein. Ich sehe das schon differenziert.

Mir selbst geht es um den, heutzutage laschen Umgang, mit Medikamenten. Selbst bei Kindern schon im großen Stil eingesetzt. Medikamente als Hilfsmittel in jeder Lebenslage.

Unsere Kinder haben doch gar keine Berührungsängste mehr, sich Pillen aller Art herein zu fahren. Das lernen sie von den Erwachsenen.

Die Pharmaindustrie ist natürlich hauptsächlich auf Profit aus und nichts anderes.
Ich nehme keinem Geschaftsführer eines Pharmaunternehmens "Fürsorge für den Menschen" ab. Die Forschungsgelder werden in Medikamente gesetzt, die gut gehen: Herz Kreislauf, Beta blocker, Psychopharmaka usw.
Das Umsatzstärkste Medikament in den letzten Jahren: Cholesterinsenker. Von vielen Firmen hergestellt.
Die eine oder andere Pharma Firma könnte ja statt dessen an Medikamente für Afrika forschen und herstellen. Da denkt keiner dran, auf diesem Kontinent kann man keinen Profit machen.

Wir Läufer tun ja im großen und ganzen einiges für unsere Gesundheit, das eint uns ja ein wenig. Wir sollten noch mehr Menschen dazu motivieren, sich zu Bewegen, es darf auch Walking sein. Bewegung erspart so manche Pille.........keine Angst, Dein Job ist trotzdem sicher :wink:

Übrigens habe ich den Beitrag gestern gar nicht gesehen (hab ihn aufgezeichnet)
Was ich hier herauslese bestätigt aber meine Meinung:
Es reicht nicht nur, Medikamente bei Psychischen Problemen zu geben, es gehört auch ein Hilfsangebot (Beratung, Therapie) dazu.

"Wer abhängig will von irgendeinem Produkt, der wird abhängig sein, egal ob Medikamente, Alkohol, Drogen oder Tabak. "

In 20 Jahren Suchtberatertätigkeit ist mir kein Mensch begegnet der Abhängig werden wollte!
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Elguapo hat geschrieben:Ich wollte nur am Rande erwähnen, daß Alternativmedizin auch nicht immer der Segen der Menschheit ist. Da wird auch viel Pfusch betrieben und ist geht auch viel um Geldmacherei.
Schon wenn ich sehe, wie mit dem Thema Meditation umgegangen wird und als Allheilmittel verkauft wird. Es gab auch schon eine große Zahl von Selbstmordfällen oder Leute, die in die Geschlossene eingewiesen mußten, nachdem sie Meditation betrieben haben weil sie an einen Pfuscher geraten sind(die es übrigens zu Hauf in der Branche gibt), der die psychische Labilität der Person nicht einschätzen konnte.
Hey Elguapo, Du hast mich nicht verstanden. Ich sprach von Ganzheitsmedizin. Natürlich sind Naturheilpraktiker, TCM-Ärzte, Homöophaten usw. näher am Menschen, aber es gibt auch Allgemeinmediziner (viele mit Zusatzausbildung) die Ihren Patienten Ganzheitlich behandeln. (Wo kommt die Krankheit her, Ursache, genaue Diagnose, Behandlungsmethode, Nachsorge usw.)
Ganzheitsmedizin ist das, was ursprünglich war, das was Hippokrates gelehrt hat.
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Bio Runner hat geschrieben:Hey Elguapo, Du hast mich nicht verstanden. Ich sprach von Ganzheitsmedizin. Natürlich sind Naturheilpraktiker, TCM-Ärzte, Homöophaten usw. näher am Menschen, aber es gibt auch Allgemeinmediziner (viele mit Zusatzausbildung) die Ihren Patienten Ganzheitlich behandeln. (Wo kommt die Krankheit her, Ursache, genaue Diagnose, Behandlungsmethode, Nachsorge usw.)
Ganzheitsmedizin ist das, was ursprünglich war, das was Hippokrates gelehrt hat.
Gruß Rolf
Wobei Naturheilpraktiker, TCM-Ärzte, Ayurvedische Ärzte und Homöopathen nicht automatisch besser sind. Ich habe gute und schlechte Erfahrungen mit konventionellen Ärzten, wie auch mit ganzheitlichmedizinischen Ärzten gemacht.
Man muss auch guten konventionellen Ärzten zutrauen, daß sie nicht nur blind nach Schema X praktizieren und nicht fähig sind über den Tellerrand zu schauen.
Ich war mal bei einer Allgeminärztin, die auch mit Naturheilmittel und Homöopathie behandelte. Sie redete davon ich bräuchte wahrscheinlich einen Herzschrittmacher, weil mein Puls sehr niedrig ist....häh???
Da ist mir mancher kettenrauchender kaffeeabhängiger Arzt lieber, solange er kompetent wirkt.

Be mir sind direkt die Alarmglocken losgegangen, als mir ein Ayurvedischer Arzt(vom Maharishi-Verein) mit verschränkten Armen verkrampft vor mir sass. Der war mir von Anfang an nicht kosher. War ja klar, daß er mir direkt einen Transzendentalen Meditationskurs für Paar Tausend D-Mark(war vor etwa 8 Jahren) aufschwätzen wollte, obwohl ich lediglich wegen häufigen Erkältungen da war.
Trotzdem habe ich auch gute Erfahrungen mit Ayurvedischen(in London) und TCM-Ärzten gehabt(in Köln gibt es eine Osho Arztpraxis, die echt ok ist).
Ich denke, wir sind uns aber bestimmt sowieso in den meisten Punkten einig, und betreiben schliesslich Sport und ernähren uns gesund, um garnicht erst krank zu werden. :)

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@ Bio Runner
Mir selbst geht es um den, heutzutage laschen Umgang, mit Medikamenten. Selbst bei Kindern schon im großen Stil eingesetzt. Medikamente als Hilfsmittel in jeder Lebenslage.Unsere Kinder haben doch gar keine Berührungsängste mehr, sich Pillen aller Art herein zu fahren. Das lernen sie von den Erwachsenen.
Ist jetzt vielleicht etwas polemisch, aber da kann doch der Anbieter nix für, das ist meiner Meinung nach eine Frage der Einstellung resp. der Erziehung. Ich muss doch nicht alles konsumieren, nur weil es angeboten wird, egal ob das nun Medikamente oder Schoggi oder was auch immer ist. Und diese Einstellung möchte ich auch meinem Kind mitgeben.

Die Pharmaindustrie ist natürlich hauptsächlich auf Profit aus und nichts anderes.
Ich nehme keinem Geschaftsführer eines Pharmaunternehmens "Fürsorge für den Menschen" ab.
Wie gesagt, ich nur kleines Wurm in grossem Haufen sein. Aber du glaubst es nicht, ich hab mein Studium und auch meinen Job gewählt, weil ich was bewegen möchte, und weil ich abends nach Hause gehen will mit dem Gefühl, etwas Gutes gemacht zu haben, und etwas zu schaffen, das einem Menschen helfen kann. Vermutlich bin ich hoffnungsloser Optimist (oder in den Augen gewisser Leute eine verlogene **** :frown: )
Die eine oder andere Pharma Firma könnte ja statt dessen an Medikamente für Afrika forschen und herstellen. Da denkt keiner dran, auf diesem Kontinent kann man keinen Profit machen.
Meine Diss hab ich finanziert bekommen durch zwei Firmen. Beide haben gleichzeitig Wirkstoffe zur Verfügung gestellt, die ich auf diverse Tropenkrankheiten durchgescreent habe. Es findet also durchaus Forschung für "Medikamente für Afrika" statt. Klar kann man auf diesem Kontinent keinen Profit machen, das sieht aber nicht nur die Pharmaindustrie so, sondern alle. Sonst würden ja supergünstig Lebensmittel und Bedarfsmittel nur für arme Länder geliefert. Den Vorwurf kannst du also generell machen.

Wir Läufer tun ja im großen und ganzen einiges für unsere Gesundheit, das eint uns ja ein wenig. Wir sollten noch mehr Menschen dazu motivieren, sich zu Bewegen, es darf auch Walking sein.


Bei all den Verletzungs-Threads zweifle ich allmählich daran, ob Sport wirklich so gesund ist..... :teufel:
Was ich hier herauslese bestätigt aber meine Meinung:
Es reicht nicht nur, Medikamente bei Psychischen Problemen zu geben, es gehört auch ein Hilfsangebot (Beratung, Therapie) dazu.
"Wer abhängig will von irgendeinem Produkt, der wird abhängig sein, egal ob Medikamente, Alkohol, Drogen oder Tabak. "

In 20 Jahren Suchtberatertätigkeit ist mir kein Mensch begegnet der Abhängig werden wollte!
Ich bin absolut deiner Meinung, dass bei einer Krankheit nicht einfach eine Pille eingeworfen werden soll. Aber die Realität (siehst du auch hier im Forum) sieht leider anders aus: Der Patient will vom Arzt in den seltensten Fällen hören, dass sein Lebensstil schlecht ist, und dass er sich gesünder ernähren soll, oder abnehmen, oder mehr Sport treiben (oder weniger, um beim Laufen zu bleiben), oder weniger aufhören zu rauchen, oder weniger arbeiten oder oder oder (Liste beliebig zu ergänzen). Otto Normalbürger will eine Tablette, oder eine Crème und gut ist.

Und zum letzten Punkt meine eigene, persönliche Einstellung: Wenn ich Heroin spritze, weiss ich, dass ich dabei süchtig werde. Wenn ich dauernd Alkohol trinke und ohne nicht mehr sein kann, weiss ich, dass ich abhängig geworden bin. Wenn ich das Gefühl habe, ich könne ohne Tabletten nicht mehr leben, ist das meine Einstellung, die mich dazu treibt. Es ist meine Sache, ob ich entsprechend solche Sachen konsumieren will, es zwingt mich niemand dazu. Ich weiss, das kann man nicht auf alle Leute anwenden und drum möchte ich diesen - zugegeben, provokativen - Punkt hier auch nicht mehr weiterdiskutieren. Sonst gerne PN.

Marianne

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SchweizerTrinchen hat geschrieben:
Und zum letzten Punkt meine eigene, persönliche Einstellung: Wenn ich Heroin spritze, weiss ich, dass ich dabei süchtig werde. Wenn ich dauernd Alkohol trinke und ohne nicht mehr sein kann, weiss ich, dass ich abhängig geworden bin. Wenn ich das Gefühl habe, ich könne ohne Tabletten nicht mehr leben, ist das meine Einstellung, die mich dazu treibt. Es ist meine Sache, ob ich entsprechend solche Sachen konsumieren will, es zwingt mich niemand dazu. Ich weiss, das kann man nicht auf alle Leute anwenden und drum möchte ich diesen - zugegeben, provokativen - Punkt hier auch nicht mehr weiterdiskutieren. Sonst gerne PN.

Mit 18, 19 wohnte ich mit einem Haufen Leuten in WGs zusammen. Da haben viele harte Drogen genommen und morgens schon die Flasche Bier angesetzt.
Ich habe das nie gemacht, weil ich nicht abhängig werden wollte und wußte, wie jeder, daß Heroin abhängig macht. Zusätzlich gab es Leute, die Heroin nahmen und Jahre später einfach aufhörten. Sie meinten es ist garnicht so schlimm gewesen aufzuhören, wie viele immer tun.
Ich bin deshalb ein wenig intolerant, wenn Drogenabhängige immer rumjammern und das Opfer spielen. Ich hatte mit 18 auch kein Pfennig auf der Naht und saß im gleichen Boot, wie die, die Drogen nahmen. Wenn jemand Heroin nimmt und die Abhängigkeit in Kauf nimmt, muß er mit den Konsequenzen rechnen. Zusätzlich sahen ja viele, die mit Heroin anfingen, wie die, die bereits jahrelang drauf waren, aussahen. Sie wußten also was passieren kann. Ich habe mich mit etwa 20 völlig von diesen Leuten abgeseilt, da mir ihr Lebensstil nicht zusagte, obwohl ich viele der Leute mochte.

Ich habe aber die gleiche Einstellung was Essen betrifft. Ich ernähre mich gesund, weil ich weiß daß zuviel Schrott auf Dauer ein höheres Risiko auf Krankheit bedeutet. Viele Leute schieben alles in sich rein, ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Dicker weiß ja, daß er dick ist, weil er zuviel (meistens Schrott) ißt.

Ich will aber nicht über dies Leute richten oder diskrimnieren. Keith Richards, von den Rolling Stones, sagte vor ein Paar Jahren im Interview, daß er zwar nicht viel für seine Gesundheit macht, aber er sei nicht so empfindlich. Wenn er 100 werden sollte, ist es gut und wenn nicht, ist es auch gut. Er sei nicht hyperchondrisch(schreibt man das so?) veranlagt und macht sich über seine Gesundheit keine Gedanken. Wenn einer gesund lebt und keinen Alkohol antastet, gäbe es halt mehr Alkohol für ihn...dabei hat er dann seinen Drink in die Kamera gehalten :D

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SchweizerTrinchen hat geschrieben: Also gut, diskutier ich trotzdem mit. Als erstes geb ich zu, ich gehöre zu einem der ganz grossen Pharma-Bösewichts-Riesen. Bin da zwar nur ein ganz kleines Würmchen, aber betroffen fühl ich mich trotzdem, wenn ich als Arschgeige bezeichnet werde.
Ich hab nicht Dich oder irgendeinen kleinen Angestellten mit Arschgeige gemeint, sondern diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass solche Dinge, wie in der gestrigen Dokumentation gesehen, passieren. Falls das so rüberkam, tut es mir leid. Ich finde es trotzdem nicht gut, wie Du hier die Pharmaindustrie in Schutz nimmst, denn genauso wie ich einen Fehler mache, wenn ich sage "die Pharmaindustrie", machst Du ihn, wenn Du die gesamte Industrie in Schuzt nimmst. Denn es geschehen dort definitiv Dinge, die einfach Unrecht und schmutzig sind.
SchweizerTrinchen hat geschrieben: Und ohne Pharmabranche gäbe es auch keine Forschung an den Hochschulen, da die bösen Riesen nämlich einen nicht unerheblichen Teil der Forschungsprojekte finanzieren.
Dazu sag ich jetzt mal lieber nichts..
Steif hat geschrieben:... und machst, wenn Du dringend irgendwelcher Medikamente bedarfst, fleißig weiter mit, wie alle anderen Arschgeigen die sich darüber und über anderes aufregen!

Ich rege mich hauptsächlich über die Verbreitung von schlechter Stimmung und Panik durch die gekauften Medien auf!
Ich mache nicht fleißig mit, sondern differenziere sehr stark. Ich bin sogar dankbar, dass es Medikamente gibt, die mir und auch den Menschen, mit denen ich arbeite, helfen. Aber es ist etwas anderes, schwachen, unwissenden Menschen Sachen anzudrehen, die sie nicht nur nicht brauchen, sondern die ihnen sogar schaden, nur um Geld zu verdienen. Und was soll ich anderes tun, als mich aufzuregen, es zu hinterfragen und zu versuchen, Medikamtent zu meiden, wo ich nur kann.. Wenn man täglich sieht, wie es Menschen dank dieser tollen Mittelchen geht und wie sie darunter leiden, kann man sich schonmal aufregen und dann ist "Arschgeige" noch eine recht milde Ausdrucksform..

Gruß
Chris

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Chri.S hat geschrieben: Aber es ist etwas anderes, schwachen, unwissenden Menschen Sachen anzudrehen, die sie nicht nur nicht brauchen, sondern die ihnen sogar schaden, nur um Geld zu verdienen.
Verschrieben wurden die Medikamente doch wohl von einem Arzt? Aber der ist ja ein ahnungsloses Hascherl und wurde von der bösen Pharmaindustrie manipuliert.
Und was soll ich anderes tun, als mich aufzuregen, es zu hinterfragen und zu versuchen, Medikamtent zu meiden, wo ich nur kann.. Wenn man täglich sieht, wie es Menschen dank dieser tollen Mittelchen geht und wie sie darunter leiden, kann man sich schonmal aufregen und dann ist "Arschgeige" noch eine recht milde Ausdrucksform..

Wenn Du schon so für Ausgewogenheit plädierst, sieh auch die Leute, die auf bestimmte Medikamente angewiesen sind; deren Lebensqualität durch die Einnahme deutlich steigt. Sowas gibt's nämlich!

Und, wie SchweizerTRinchen schon schrub, starke wirksame Medikamente haben nicht selten auch starke Nebenwirkungen (Chemo bei Krebs z.B.), und da muss abgewogen werden, ob der Nutzen die Einnahme lohnt. Den Focus nur auf die Nebenwirkungen zu richten ist auch bloß die halbe Wahrheit.

Und zur Geldgeilheit der Pharma noch ein kleines Beispiel: die Firma von meinem Mann hat Medikamente zum absoluten Niedrigpreis in ein Katastrophengebiet in der Dritten Welt (weiß nicht mehr wo, deshalb diese Formluierung)abgegeben. Kurz drauf tauchten sie als Re-Importe wieder in Deutschland auf. Die kranken Bedürftigen haben sie niemals zu Gesicht bekommen. Klasse. Wer hat da jetzt die dicke Kohle gemacht??

Ulrike

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SchweizerTrinchen hat geschrieben: Wenn ich das Gefühl habe, ich könne ohne Tabletten nicht mehr leben, ist das meine Einstellung, die mich dazu treibt. Es ist meine Sache, ob ich entsprechend solche Sachen konsumieren will, es zwingt mich niemand dazu.
Wenn sich so heftige Diskussion entwickelt, mag das Thema wohl nicht verfehlt sein. Die Drogenbarone haben ihre Vasallen überall. Erst am Sonntag geriet ich bei einer Laufveranstaltung in deren Fänge, angelockt mit einem "Vital-Check" - listig getarnt am Promotion Stand einer Krankenkasse. Ich bin ein schlichtes Gemüt und gehe solchen Rattenfängern schnell auf den Leim, bin also nicht frei in meiner Entscheidung, sondern unterliege Beeinflussungstechniken und das ist eigentlich schlimmer, als wenn ich den Zwang offen erkennen könnte. Brav ließ ich den Test über mich ergehen, damit verbunden war die Beantwortung einiger Fragen und Abfrage etlicher persönlicher Daten, schließlich auch Namen mit voller Adresse. Da wurde sogar ich stutzig.

Ob ich denn hier nicht am Stand der Krankenkasse KK sei. Doch, doch, sie seien ein Kooperationspartner und sehr um mein Wohl besorgt. Meine Vitalwerte lägen im optimalen Bereich, aber als Sportler bräuchte ich unbedingt ergänzende Stoffe, insbesondere Eiweiß, denn daraus bestünde der Mensch hauptsächlich. Ohne mich in Ton und Wortwahl zu vergreifen habe ich mich mit meinem Zettel in der Hand verabschiedet.

Am Montag telefonierte ich mit der KK, um zu erfragen, wie die Laus in den Pelz gekommen ist, wurde ein paar Mal verbunden, man wolle sich um die Sache kümmern und mich zurückrufen. Es scheint dort niemanden wirklich zu interessieren, ich warte noch auf Antwort. Bei der Laus handelt es sich um eine mysteriöse Firma mit Briefkasten in Liechtenstein, die ihre Geschäfte über ein Netzwerk betreibt.

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harriersand hat geschrieben:Verschrieben wurden die Medikamente doch wohl von einem Arzt? Aber der ist ja ein ahnungsloses Hascherl und wurde von der bösen Pharmaindustrie manipuliert.

Ja Ulrike, unser ganzes Gesundheitssystem krankt doch. Die Ärzte werden immer noch für Blutabnahme, EKG ect. gut bezahlt, an einem Patientengespräch verdienen sie nichts.
Die Pharmavertreter stehen unter Druck, die Medikamente Ihrer Firma müssen sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Da wird mit harten Bandagen gekämpft.
Auch die Krankenkassen stehen unter Finanziellen Druck.
Meinst Du die handeln in erster Linie zum Wohle des Menschens?



Wenn Du schon so für Ausgewogenheit plädierst, sieh auch die Leute, die auf bestimmte Medikamente angewiesen sind; deren Lebensqualität durch die Einnahme deutlich steigt. Sowas gibt's nämlich!

Liebe Ulrike, da sind wir uns doch einig. Ein Freund von mir ist Notarzt.
Da weis ich was unsere Medizin leisten kann, wie da mit Hightech und Notfallmedizin Menschen leben gerettet werden.
Darum geht es doch aber gar nicht in diesem Thread.
Als meine Mutter gestorben war, habe ich 3 große Plastiktüten Medikamente zur Aphotheke gebracht.
Es war mir sehr peinlich.
Meine Mutter war in den letzten 20 Jahren ihres Lebens unglücklich, unzufrieden. Die Ärzte haben immer verschrieben. Viele Tablettenröhrchen waren unberührt.
Die Pharmaindustrie hat toll verdient - der Arzt hat auch schnelles Geld verdient - naja, die Krankenkasse hat geblecht.

Es ist also vieles im argen. Natürlich liegt es auch am einzelnen selbst, ich spreche gerne vom mündigen Patient.

Die Pharma Industrie ist neben den Energieriesen der Industriezweig, der am meisten verdient
Auf Teufel komm raus.

Ich habe einige Freunde, die in der Pharma Industrie beschäftigt sind und werde sicherlich nicht Menschen verurteilen, die dort arbeiten. Es werden schließlich auch gute, sinnvolle Produkte hergestellt.



Ulrike
also Ulrike, bis zum Silvesterlauf.
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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harriersand hat geschrieben:Verschrieben wurden die Medikamente doch wohl von einem Arzt? Aber der ist ja ein ahnungsloses Hascherl und wurde von der bösen Pharmaindustrie manipuliert.
Und dann gibt es da immer noch den Hinweis 'zu Risiken und Nebenwirkungen...' Wer den natürlich ignoriert sollte vielleicht gleich noch ein Mittel gegen Beratungsresistenz erfragen.
barefooter hat geschrieben:Die Drogenbarone haben ihre Vasallen überall. Erst am Sonntag geriet ich bei einer Laufveranstaltung in deren Fänge, angelockt mit einem "Vital-Check" - listig getarnt am Promotion Stand einer Krankenkasse.
Aus gut informierten Kreisen weiß ich, daß auch Laufschuhkauf zur Sucht werden kann. - Okay, betrifft Dich bei Deinem Nicknamen wahrscheinlich nicht. Hast Du Dich denn bei Deiner KK noch über die anderen Drogenbarone beschwert, die dort ihre anderen harten Drogen zum Verkauf feilgeboten haben - den ganzen anderen Krempel, den man angeblich zum gesunden Laufen braucht?
Biorunner hat geschrieben:Meine Mutter war in den letzten 20 Jahren ihres Lebens unglücklich, unzufrieden. Die Ärzte haben immer verschrieben. Viele Tablettenröhrchen waren unberührt.
Biorunner hat geschrieben: Die Pharmaindustrie hat toll verdient - der Arzt hat auch schnelles Geld verdient - naja, die Krankenkasse hat geblecht.
Per se gleich alle Ärzte über einen Kamm zu scheren finde ich auch nicht in Ordnung. Viele würden schon gerne, wenn sie nicht durch die Kassenärztlichen Vereinigungen/Krankenkassen geknebelt werden würden. Gute Leistungen kosten eben auch Geld. Nicht dass ich Mitleid mit Ärzten hätte, aber das was passiert ist nicht die böse Pharmazie oder der unfähige Arzt sondern das kranke System an sich - nein, nicht unser Gesundheitssystem sondern die Gesellschaftsform in der wir leben, für die es aber leider keine Alternative gibt. Sie spiegelt ideal das Wesen der Evolution wider.

Wenn Ihr politisch ach so Korrekten eine Marktlücke sehen würdet, in der Ihr mit moralisch nicht ganz korrekten aber dennoch legalen Mitteln Euer Schäfchen ins Trockene bringen könntet würdet Ihr auch nicht anderen sagen "ach nee,mach Du das mal lieber"? Die Grenzen der Moral sind eben unterschiedlich. Solange sie legal sind kann ich nichts verwerfliches dabei finden.

Wo machen wir jetzt weiter, wo wir die bösen Pharmakonzerte abgearbeitet haben? Banken, Mineralölkonzerne, Versicherungen, dem Staat?
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Steif hat geschrieben:Per se gleich alle Ärzte über einen Kamm zu scheren finde ich auch nicht in Ordnung. Viele würden schon gerne, wenn sie nicht durch die Kassenärztlichen Vereinigungen/Krankenkassen geknebelt werden würden.

Ich sprach von den Ärzten meiner Mutter. Hättest Du meine Beiträge in diesem Thread gelesen,
hättest Du das bemerkt. Ich bin mit einem Allgemeinmediziner, den ich sehr achte, befreundet.
Er ist auch der Arzt meines Vertrauens.

Wenn Ihr politisch ach so Korrekten eine Marktlücke sehen würdet, in der Ihr mit moralisch nicht ganz korrekten aber dennoch legalen Mitteln Euer Schäfchen ins Trockene bringen könntet würdet Ihr auch nicht anderen sagen "ach nee,mach Du das mal lieber"? Die Grenzen der Moral sind eben unterschiedlich. Solange sie legal sind kann ich nichts verwerfliches dabei finden.
starker Absatz, ich verstehe Ihn aber nicht ganz. Tust Du nicht hier alle über einen Kamm scheren?

Wo machen wir jetzt weiter, wo wir die bösen Pharmakonzerte abgearbeitet haben? Banken, Mineralölkonzerne, Versicherungen, dem Staat?


Du kannst Dich ja ausklingen, ich mache hier weiter. Wobei Deine Vorschläge gar nicht schlecht zum Diskutieren sind. :hallo:
Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

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Bio Runner hat geschrieben:Die Ärzte werden immer noch für Blutabnahme, EKG ect. gut bezahlt, an einem Patientengespräch verdienen sie nichts.
Die Pharmavertreter stehen unter Druck, die Medikamente Ihrer Firma müssen sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Da wird mit harten Bandagen gekämpft.
Auch die Krankenkassen stehen unter Finanziellen Druck.
Meinst Du die handeln in erster Linie zum Wohle des Menschens?
Wir haben in der Schweiz ein etwas anders funktionierendes System mit den Krankenkassen als bei euch. Bei uns ist es so, dass ich bereits bei einer telefonischen Konsultation Taxpunkte bekomme, sprich zahlen muss. Und jede einzelne Minute, die der Arzt für mich aufwendet bei einer Konsultation, um mit mir zu sprechen, mir zuzuhören, kosten weitere Taxpunkte. Das ist alles Geld, das der Patient bei einer hohen Franchise (und das haben die meisten, weil die Krankenkassenprämien sonst schlicht zu hoch sind) selbst bezahlt.
Klar also, dass ich keine Seelenmassage verabreicht bekommen will, wenn ich zum Arzt gehe, weil beispielsweise mein Knie schmerzt.

Aber warum stehen Krankenkassen unter Druck? Weil sie Gewinn machen wollen.
Warum stehen Pharmavertreter unter Druck? Weil sie Gewinn machen wollen.
Warum steht der Arzt unter Druck? Weil er irgendwann mal am Abend auch Feierabend machen möchte und auch Gewinn machen wollte. Es ist doch immer dasselbe und wie Steif sagt, nicht nur eine Sache der bösen Pharmariesen, sondern auch die der Banken, Mineralölkonzerne, Versicherungen, dem Staat etc. - also schlicht und einfach der Menschheit.

Wegen Risiken und Nebenwirkungen ist mir gestern auch noch eine nette Geschichte eingefallen:
Ich musste während meiner Schwangerschaft aufgrund grösserer Komplikationen ein gewisses Medikament einnehmen. Bereits der Arzt warnte mich vor den Nebenwirkungen, es stand auch so auf der Packungsbeilage, und die Nebenwirkungen sind auch eingetreten. Nicht sehr angenehm, oder ohne das Medikament hätte die Geschichte vermutlich einen ganz anderen Lauf genommen.
Später wurde mir in einem anderen Zusammenhang von der Hebamme die Einnahme von Schüssler Salz empfohlen. Laut Hebamme und Hersteller absolut keine Nebenwirkungen. Ich hatte dann innerhalb von Tagen starke Kreislaufbeschwerden und bin beinahe an einem Hörsturz vorbeigeschrammt "dank" den angeblich risikolosen Präparaten. Sofortiges Absetzen brachte Hilfe. Soviel zum Thema "alternativ ist gut".

Freundliche Grüsse

Marianne

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Dass die Ärzte für apparative Leistungen mehr abrechnen können als für ein Gespräch, ist sicher nicht optimal. Aber die Praxis muss sich "rechnen", das Gerät muss sich bezahlt machen, also wird es auch eingesetzt. Der Arzt ist eben auch Unternehmer und muss seine monatlichen Kosten rein wirtschaften wie auch seinen Lebensunterhalt. Er verhält sich eben nach dem gängigen Motto: wat bringt mich dat, wat kost' mich dat - und versucht seine Wirtschaftlichkeit zu optimieren.

Weiterhin denke ich, dass auch die Patienten es gut finden, in einer Praxis moderne Technik vorzufinden. Wäre sie ausgestattet wie vor 30-40 Jahren, würden sie wahrscheinlich eher zum Kollegen gehen, der moderner ausgerüstet ist. Da gibt es eben auch eine Anspruchshaltung.

Zum Thema "Alternativ ist gut" hab ich auch noch einen:
Die Firma meines Mannes stellt ein Präparat gegen Schwermetallvergiftungen her. Vor einiger Zeit wurde er abends auf Handy angerufen und musste nochmal in die Firma, um eine Packung des Medikaments loszuschicken, da es vor Ort nicht vorrätig war: eine Schwangere hatte, weil's ja sooo gesund ist, jede Menge Tee o.ä. aus Ayurveda- Kräutern zu sich genommen - und damit sich und den Fötus schwer bleivergiftet. In der Klinik konnte man sie weitgehend entgiften, das Baby bleibt wohl bleigeschädigt für's Leben.

Ulrike

37
Steif hat geschrieben:Aus gut informierten Kreisen weiß ich, daß auch Laufschuhkauf zur Sucht werden kann. - Okay, betrifft Dich bei Deinem Nicknamen wahrscheinlich nicht. Hast Du Dich denn bei Deiner KK noch über die anderen Drogenbarone beschwert, die dort ihre anderen harten Drogen zum Verkauf feilgeboten haben - den ganzen anderen Krempel, den man angeblich zum gesunden Laufen braucht?
Dein Beitrag liegt doch völlig daneben, hättest den Absatz einfach weglassen können, hast sonst doch genug geschrieben. Wenn GREIF oder sonst ein Händler mit zweifelhaftem Angebot ausgestellt hätte, würde ich mich darüber nicht bei der Krankenkasse beschweren, die übrigens nicht meine ist, sondern das allenfalls beim Veranstalter hinterfragen.

38
SchweizerTrinchen hat geschrieben:Später wurde mir in einem anderen Zusammenhang von der Hebamme die Einnahme von Schüssler Salz empfohlen. Laut Hebamme und Hersteller absolut keine Nebenwirkungen. Ich hatte dann innerhalb von Tagen starke Kreislaufbeschwerden und bin beinahe an einem Hörsturz vorbeigeschrammt "dank" den angeblich risikolosen Präparaten. Sofortiges Absetzen brachte Hilfe. Soviel zum Thema "alternativ ist gut".
Was die Schüssler Salze betrifft: ich habe mal kurz gegoogelt und keine Hinweise auf Nebenwirkungen gefunden, was natürlich nicht ausschließt, dass es nicht doch welche geben kann.
"Beinahe am Hörsturz vorbeigeschrammt" heißt eigentlich, dass du einen hattest. :zwinker2: Aber du meintest sicher das Gegenteil. Woher weißt du denn das? Hast du das einfach aus den Kreislaufbeschwerden geschlossen oder gab es andere Anzeichen? Ich frage, weil ich vor Jahren mal einen hatte und der kam völlig ohne jede Vorwarnung.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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SchweizerTrinchen hat geschrieben: ... Aber die Realität ... sieht leider anders aus: Der Patient will vom Arzt in den seltensten Fällen hören, dass sein Lebensstil schlecht ist, und dass er sich gesünder ernähren soll, oder abnehmen, oder mehr Sport treiben ..., oder weniger aufhören zu rauchen, oder weniger arbeiten oder oder oder (Liste beliebig zu ergänzen). Otto Normalbürger will eine Tablette, oder eine Crème und gut ist...
:daumen: dies ist der eigentliche Kernpunkt ... wieviele Medikamente und Kosten könnten dadurch gespart werden ... und wieviel weniger unnötige Nebenwirkungen gäbe es ... aber es ist ja so viel bequemer, einfach eine Pille einzuwerfen.

Gruß,
Achim

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Bio Runner hat geschrieben:Du kannst Dich ja ausklingen, ich mache hier weiter. Wobei Deine Vorschläge gar nicht schlecht zum Diskutieren sind. :hallo:
Gruß Rolf
Nö, will ich aber noch nicht!
Du schriebst von "den Ärzten" :
Bio Runner hat geschrieben:Als meine Mutter gestorben war, habe ich 3 große Plastiktüten Medikamente zur Aphotheke gebracht.
Es war mir sehr peinlich.
Meine Mutter war in den letzten 20 Jahren ihres Lebens unglücklich, unzufrieden. Die Ärzte haben immer verschrieben. Viele Tablettenröhrchen waren unberührt.
Die Pharmaindustrie hat toll verdient - der Arzt hat auch schnelles Geld verdient - naja, die Krankenkasse hat geblecht.
Ohne jetzt pietätlos werden zu wollen, wo war denn die Eigenverantwortung Deiner Mutter VOR Ihrer Erkrankung und während Ihrer Behandlung? Medizin funktioniert nur wenn Arzt und Patient im Team agieren. Wenn der Patient nicht mitmacht und, aus was für Gründen auch immer, seine Medikamente nicht nimmt, schmeißt er nicht sein Geld zum Fenster raus sondern das der Solidargemeinschaft. Den Spieß dann umzudrehen und der Pharmaindustrie und den Ärzten Geldgier vorzuwerfen ist angesichts Deiner Geschichte schon ziemlich frech.
Bleibt noch zu untersuchen warum Deine Mutter die verschriebenen Medikamente nicht nahm. Wusste sie selbst am besten was gut für sie ist, was ich bei psychischen Problemen anzweifel oder hat da vielleicht noch jemand drittes eine Meinung dazu gehabt und sie so verunsichert, daß sie lieber auf die Medikamente verzichtete?
Steif
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Steif hat geschrieben:Nö, will ich aber noch nicht!
Du schriebst von "den Ärzten" :
Ohne jetzt pietätlos werden zu wollen, wo war denn die Eigenverantwortung Deiner Mutter VOR Ihrer Erkrankung und während Ihrer Behandlung?
Medizin funktioniert nur wenn Arzt und Patient im Team agieren. Wenn der Patient nicht mitmacht und, aus was für Gründen auch immer, seine Medikamente nicht nimmt, schmeißt er nicht sein Geld zum Fenster raus sondern das der Solidargemeinschaft. Den Spieß dann umzudrehen und der Pharmaindustrie und den Ärzten Geldgier vorzuwerfen ist angesichts Deiner Geschichte schon ziemlich frech.
Bleibt noch zu untersuchen warum Deine Mutter die verschriebenen Medikamente nicht nahm. Wusste sie selbst am besten was gut für sie ist, was ich bei psychischen Problemen anzweifel oder hat da vielleicht noch jemand drittes eine Meinung dazu gehabt und sie so verunsichert, daß sie lieber auf die Medikamente verzichtete?

Was weist denn Du von mir und meiner Familie............nichts...............Nur weil ich 3 Sätze geschrieben habe spinnst Du Dir Deine Eigene Schlußfolgerungen hier zusammen.
Pietätlos ist es nicht, aber äußerst übel............ :sauer: :sauer:und Schluß mit Dir :sauer: :sauer:


ohne Gruß Rolf
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

42
Bio Runner hat geschrieben:Nur weil ich 3 Sätze geschrieben habe spinnst Du Dir Deine Eigene Schlußfolgerungen hier zusammen.
Welche Schlussfolgerungen? In dem von Dir zitierenten Absatz lese ich 2 Fragezeichen.

Knippi

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SchweizerTrinchen hat geschrieben:
Aber warum stehen Krankenkassen unter Druck? Weil sie Gewinn machen wollen.
Warum stehen Pharmavertreter unter Druck? Weil sie Gewinn machen wollen.
Warum steht der Arzt unter Druck? Weil er irgendwann mal am Abend auch Feierabend machen möchte und auch Gewinn machen wollte. Es ist doch immer dasselbe und wie Steif sagt, nicht nur eine Sache der bösen Pharmariesen, sondern auch die der Banken, Mineralölkonzerne, Versicherungen, dem Staat etc. - also schlicht und einfach der Menschheit.

Freundliche Grüsse

Marianne
harriersand hat geschrieben:Dass die Ärzte für apparative Leistungen mehr abrechnen können als für ein Gespräch, ist sicher nicht optimal. Aber die Praxis muss sich "rechnen", das Gerät muss sich bezahlt machen, also wird es auch eingesetzt. Ulrike
Natürlich sollen die Institutionen auch Gewinn machen, wobei ich das Gesundheitssystem nicht unbedingt mit einem Mineralölkonzern vergleichen möchte. Die Pharma-Industrie schon eher.
Ich möchte gerne den Menschen als Patient an vorderster Stelle sehen. Natürlich muß er auch Eigenverantwortung tragen. Er soll die Maßnahme bekommen die ihm am besten hilft....und da habe ich halt meine Zweifel ....auch und gerade wegen der Gewinnorientierung und Geräteauslastung.
Auch einige Ärzte bestätigen mir das.

Marianne und Ulrike, ich glaube soweit sind wir gar nicht auseinander
Liebe Grüße
Rolf :hallo:
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:

44
Steif hat geschrieben:.....wo war denn die Eigenverantwortung Deiner Mutter VOR Ihrer Erkrankung und während Ihrer Behandlung? Medizin funktioniert nur wenn Arzt und Patient im Team agieren. .........
dem kann ich -aus eigener Erfahrung- nur zustimmen :daumen: :daumen:

mein schwiegervater ist ende 80 und privatpatient......altersentsprechend ist er natürlich nicht mehr "so gut drauf" wie mit 40, erwartet aber von seinem arzt entsprechende wunderpillen.
der wird dann 14-täglich zum hausbesuch einbestellt, und verschreibt ihm wieder was neues (aus reiner verzweiflung, ich verstehe den mann wirklich!!!)

das neue medikament wird dann ein paar tage genommen, der beipackzettel mit den nebenwirkungen studiert, die nebenwirkungen bei sich festgestellt, medikament abgesetzt und der arzt wieder einbestellt :klatsch:
Grüsse von Manzoni :)

*****************
May your moccasins make happy tracks in many snows,
And may the rainbow always touch your shoulder

*****************
Wettkampfplanung 2009
  • 22.03. Rom-Marathon sub 3:45
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45
Wer ist denn jetzt mehr schuld? Die pöse, pöse Chulmedizin oder die pöse, pöse Pharmaindustrie?

46
Frag einfach bei Dr. Hirschhausen nach
Grüsse von Manzoni :)

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May your moccasins make happy tracks in many snows,
And may the rainbow always touch your shoulder

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Wettkampfplanung 2009
  • 22.03. Rom-Marathon sub 3:45
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47
Bio Runner hat geschrieben:Was weist denn Du von mir und meiner Familie............nichts...............Nur weil ich 3 Sätze geschrieben habe spinnst Du Dir Deine Eigene Schlußfolgerungen hier zusammen.
Pietätlos ist es nicht, aber äußerst übel............ :sauer: :sauer:und Schluß mit Dir :sauer: :sauer:
Holla! Das ist ja man höchstes Diskussionsniveau! :daumen: ... klar es wurde gerade ein wenig enger

Das von Dir aufgezeigte Beispiel der schwierigen und ungnädigen Patientin, die von Arzt zu Arzt tingelt, medikamentös behandelt wird zeigt mir recht anschaulich wie die hohen Statistiken zum Medikamnetenkonsum zustandekommen! Manzoni brachte ja ein weiteres Beispiel. Und da viele Medikamente konsumiert werden, mehr als statistisch den Menschen gut tut, sind dann auch so viele Menschen medikamentenabhängig? Ich will wahrlich nicht leugnen, daß es genug Abhängige gibt, aber sich aus den Absatzzahlen Theorien zusammenzubasteln und damit damit das Volk zu verunsichern finde ich gefährlich. Ich hoffe, Medien, in dem Fall Frontal21, sind sich da auch ihrer Verantwortung bewusst! Ach nee, ist ja egal ... Hauptsache die Quote (und damit mal wieder das liebe Geld) stimmt!
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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harriersand hat geschrieben:Verschrieben wurden die Medikamente doch wohl von einem Arzt? Aber der ist ja ein ahnungsloses Hascherl und wurde von der bösen Pharmaindustrie manipuliert.




Wenn Du schon so für Ausgewogenheit plädierst, sieh auch die Leute, die auf bestimmte Medikamente angewiesen sind; deren Lebensqualität durch die Einnahme deutlich steigt. Sowas gibt's nämlich!

Und, wie SchweizerTRinchen schon schrub, starke wirksame Medikamente haben nicht selten auch starke Nebenwirkungen (Chemo bei Krebs z.B.), und da muss abgewogen werden, ob der Nutzen die Einnahme lohnt. Den Focus nur auf die Nebenwirkungen zu richten ist auch bloß die halbe Wahrheit.

Und zur Geldgeilheit der Pharma noch ein kleines Beispiel: die Firma von meinem Mann hat Medikamente zum absoluten Niedrigpreis in ein Katastrophengebiet in der Dritten Welt (weiß nicht mehr wo, deshalb diese Formluierung)abgegeben. Kurz drauf tauchten sie als Re-Importe wieder in Deutschland auf. Die kranken Bedürftigen haben sie niemals zu Gesicht bekommen. Klasse. Wer hat da jetzt die dicke Kohle gemacht??

Ulrike
Die Pharmaindustrie ? Sie hat genauso Dreck am Stecken wie es ihn in anderen Wirtschaftsbereichen auch gibt. Wobei es i.d.R. geld - und machtgeile Menschen an der Spitze des Unternehmens sind, die die Unternehmenspolitik bestimmen. Fakt ist, dass die Medikamente in Deutschland überteuert sind, Fakt ist auch, dass viele erfolgversprechende Medikamente ( erfolgreich im Sinne der Gesundheit, nicht monetär gemeint ) deswegen nicht auf den Markt kommen, weil sie zu billig in der Herstellung und dann auch unzureichend in der Marge sind. Da kann einem wirklich übel werden.
Gibt es wirklich keine wirksamen Mittel gegen Krebs, keines gegen AIDS ? Warum ist immer noch Erdöl Antriebsmittel Nr. Eins für Automobile ?

Das trotzdem Medikamente notwendig sind, ist dann ein Dilemma, an welches seit Jahrzehnten unzureichend gearbeitet wird. Etwas weltfremd von mir betrachtet, aber durchaus beständig. Mit der Gesundheit dürfen eigentlich keine Geschäfte gemacht werden, weil ein Großteil der Menschen wortwörtlich auf der Strecke bleiben.

Nichsdestotrotz bin ich auch temporär ein Konsument von Schmerzmitteln, die ab und zu meine Leiden mindern, in dem Moment auch dankbar dafür ( bin ja kein Masochist ), aber mehr Verantwortung, Augenmaß und Anstand würde der Phamaindustrie gut zu Gesicht stehen.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

49
Richtig in den Hintern gekniffen sind diese Patienten:

Die industrielle Forschung ignoriert seltene Krankheiten, denn ihre Behandlung lohnt sich finanziell nicht

Quelle

Knippi

50
Alfathom hat geschrieben: Gibt es wirklich keine wirksamen Mittel gegen Krebs, keines gegen AIDS ?
Da hat sich einiges getan. Leukämie bei Kindern ist kein absolutes Todesurteil mehr, Chemotherapien sind verträglicher geworden und die Zahl derjenigen, die den Krebs überleben, ist angestiegen. Auch Aidspatienten überleben länger, wenn auch mit einem Haufen Medikamenten; das hat ja schon dazu geführt, dass Safer Sex nicht mehr so ernstgenommen wird (ach, da stirbt man ja nicht mehr dran, also können wir das Kondom weglassen!), frag mal die Aids- Beratungsstellen.
Es wird also geforscht und entwickelt. Manche propagieren allerdings auch, dass ein Haufen Vitamine den Kram heilt. Nur wäre es wohl reichlich unethisch, Krebs- und Aidskranke im Doppelblindversuch mit Vitaminen vollzustopfen, da würde sich auch wieder jeder aufregen.

Ulrike
Gesperrt

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