@ all,
mir geht es muskulär mal so richtig scheiße, so ein Muskelkater hatte ich nur nach meinem ersten Marathon, aber egal was tut man nicht für Ruhm und Ehre.
So dann hier mal mein kurzer BGL-Bericht-2009.
Vorgeschichte & Training
Nach der Verletzung im Frühjahr mit fünf Wochen ohne Laufkilometer und nur ein paar Nordic-Walking-Einheiten war ich schon ziemlich unten mit meiner Motivation.
Zum Glück hat DerC mich aber moralisch wieder aufgebaut, zusammen haben wir besprochen wie wir wieder für den BGL aufbauen wollen. Als Zwischenwettkampf war ein schneller Halbmarathon mit dem Ziel die alte Bestzeit aus Köln im Herbst des letzten Jahres sehr deutlich zu unterbieten angesetzt, nach der erforderlichen Reha (eine Woche) sollten dann noch mal zwei spezielle BGL-Trainingswochen (harte Doppeleinheiten und Blockbelastung) eingeschoben werden um dann mit einer Woche Tapering sehr ausgeruht am Start in Hanau zu stehen, da mein Hauptziel ein Platz auf dem Podium in der Altersklassenwertung sein sollte.
Desweiteren hatte ich mit dieser Veranstaltung nach dem letzten Jahr noch eine Rechnung offen, wie Ihr eventuell wisst war ich auf der 4. Etappe zum Spaziergänger mutiert und war kurz davor auszusteigen, dank eines Vereinskollegen habe ich mir das Finishershirt aber dann doch noch verdient.
BGL-Taktik
Nach dem studieren der Excel-Ergebnislisten des BGL 2008 und aus meinen Trainingsergebnissen abgeleitet, hatte ich folgende Taktik für den BGL geplant:
1. Etappe in 3´55min/km anlaufen - Also etwas zwischen HM- und Marathonbelastung anlaufen
2. Etappe in 4´05min/km anlaufen - Um ein paar Körner noch für die Abendetappe in Reserve zu haben
3. Etappe in 4´00min/km anlaufen - Um nicht alles an Körnern für den letzten harten Tag zu verschießen
4. Etappe in 4´10min/km anlaufen - Sollte nach der Nacht mit den etlichen Stunden an Regenerationszeit möglich sein
5. Etappe in 4´20min/km anlaufen - Wird sicherlich hart werden aber machbar sein.
So kam zusammen dann eine 5:25:xx als Gesamtzeit raus, nach einem Blick in die alten Listen sollte das für mein Vorhaben mich auf das Podium bringen langen, auch war es mein Plan mit dem etwas zügigeren angehen meine Vereinskollegen schon ein wenig unter Druck zu setzten den ich wollte mit in die Mannschaft und da wir vier starke Läufer sind wird einer auf der Strecke bleiben müssen, dieses Vorhaben ist natürlich ein schmaler Grat, etwas überzogen und schon sind diese dann am letzten Tag die Winner und ich der Loser.
1. Etappe
Von Anfang an bin ich in der Spitzengruppe mit Christian und dessen nicht in Form befindlichen Vereinskollegen (Rolf) losgerannt. Eigentlich war es mir ein wenig zu schnell nicht vom Gefühl sondern der Forerunner zeigte mir auf einen zu schnellen Schnitt an, jedoch wollte ich Christian und Rolf nicht einfach ziehen lassen, da sich Christian auch in meiner Altersklasse befindet. Bedingt durch die dann kommende etwas verwinkelte Streckenführung hat sich das Tempo dann ein wenig reduziert, das entsprach dann schon eher meiner Taktik, so sind wir dann die letzten Kilometer zusammen als kleine Gruppe die Etappe zu Ende gelaufen, lediglich die letzten Meter habe ich Christian noch zwei Sekunden im Schlussspurt abgenommen, ob das Sinn macht bei einem Etappenlauf?
Wertung:
1. Etappe - 18. im Einlauf
1. Etappe - 4. M30
Gesamtwertung - 17. im Einlauf
Gesamtwertung - 3. M30 - 51 Sekunden Rückstand auf den 2. Platz und 2 Sekunden Vorsprung auf Platz 4
2. Etappe
Nach einer doch recht erholsamen Nacht, insofern das in so einer Halle überhaupt möglich ist, war mein Plan Christian auf jeden Fall nicht weglaufen zu lassen, Taktik hin oder her. Kurz vor dem Start fing es an zu regnen und auch kalt ist es über Nacht geworden, ich habe ja nichts gegen so ein Wetter, auf jeden Fall besser wie Sonnenschein, aber so ekelhaft muss es ja nicht unbedingt sein.
Nach dem Startschuss bin ich zusammen mit Christian und Rolf hinter der Spitzengruppe nach, den damaligen 2. platzierten in meiner AK hatte ich im Startgetümmel nicht ausfindig machen können, jedoch im Auge hatte ich die restlichen AK-Mitbewerber schon, mir war bewusst das der erste der AK nicht zu schlagen sein wird, den zweiten in der Wertung hatte ich beim Start ja nicht entdecken können, also bin ich zusammen mit Christian und Rolf los. Ich habe den Vortag schon gut in den Beinen gemerkt, hoffentlich habe ich mich mit dem zu zügigen angehen auf der 1. Etappe nicht verzockt.
Die Etappe war eigentlich völlig unspektakulär und ohne besondere Vorkommnisse, zusammen mit Christian und Rolf sind wir die Etappe zusammen gelaufen, das einzige was mir noch in Erinnerung ist das wir als Gruppe zu schnell hinter einem Läufer an den Anstieg gefolgt sind und ich dann dafür am Anstieg fast gekotzt hätte, ich wusste das der Anstieg gleich kommt bin aber trotzdem den Jungs hinterher, ich hätte hier wohl ein wenig Gas rausnehmen sollen um dann den Anstieg ein wenig besser hoch zu kommen.
Oben angekommen hieß es ja nur noch zusammen mit Christian, Rolf und zwei weiteren Läufern Richtung Ziel zu stürzen. Der eine Läufer und Rolf haben das Tempo verschärft, ich wollte und konnte auch nicht mitgehen, so sind dann Christian und ich zusammen diese Etappe zu Ende gelaufen, wobei ich aber bis kurz vorm Ziel eine von Christian raus gelaufene Lücke versucht habe zu schließen was mir auch Mühe gelang.
Wertung:
2. Etappe - 16. im Einlauf
2. Etappe - 4. M30
Gesamtwertung - 17. im Einlauf
Gesamtwertung - 4. M30 - 1 Sekunde Rückstand auf den 3. Platz und 26 Sekunden Vorsprung auf Platz 5
3. Etappe
Nach ein paar erholsamen Stunden voller Ruhe in der Halle, es hatte endlich aufgehört zu regnen und wärmer ist auch wesentlich geworden. Nach dem Startschuss bin ich stur nach meinem Gefühl gelaufen und fühlte mich richtig spritzig, ich war nicht so müde wie am Morgen, schon auf den ersten beiden Kilometern merkte ich das Christian und Rolf mir nicht folgen können, zwischen Kilometer 5 und 6 bin ich dann gerade bei ein paar Zuschauern an einem Läufer vorbei den diese dann mit "vorwärts Johannes gib alles" angefeuert haben, aha dachte ich so bei mir das ist also mein Gegner.
Da es ja als stetig bergan ging habe ich versucht den Druck aufrecht zu halten und siehe da Johannes, konnte mir nicht folgen, jäh so darf es weitergehen, einmal in Schwung bin ich dann bergan noch auf zwei Läufer aufgelaufen aufgelaufen, zusammen mit beiden habe ich die nächsten Kilometer unter die Füße genommen. Bei Kilometer 13 wird die Strecke wieder flacher, die zwei zuvor von mir eingesammelten Läufer haben das Tempo verschärft, das wollte ich nicht mitgehen, bergab 3´30-3´40min/km zu laufen geht in Ordnung aber dann nur 10 Sekunden langsamer Richtung Ziel zu stürzen und noch den ganzen Sonntag vor sich zu haben nein danke, das brauche ich dann doch nicht.
Etwa 250m vor dem Ziel konnte ich dann noch einen anderen Läufer überholen, im Ziel angekommen habe ich dann mit großer Freude vernommen das ich Johannes, dem da noch 2. platzierten in meiner AK auf dieser Etappe 2:47 Minuten abgenommen habe, nach meinem Rückstand von 1:52 Minuten auf ihn habe ich nun fette 54 Sekunden Vorsprung und Christian musste bei dieser Etappe aussteigen, da er sich auf der 1. Etappe ein paar Blasen an den Fersen gelaufen hatte so was habe ich noch nicht gesehen, bei dem Anblick der Blasen musste ich fast kotzen, damit wäre ich schon nicht mehr zur 2. Etappe geschweige denn zur 3. Etappe angetreten.
Ich bin ja nicht schadenfroh (nein bin ich wirklich nicht, ich schwöre) aber ich war so was von happy als ich gelesen habe das ich nun zweiter in meiner AK geworden bin, mal schauen ob ich das morgen noch etwas auf der 4. Etappe ausbauen kann.
Abends bei der Nudelparty sind dann doch ein paar Zweifel in mir aufgestiegen, habe ich heute auf der letzen Etappe überzogen?
Hat sich Johannes nur geschont?
Wie fühlt sich die 4. Etappe als Lauf an (letztes Jahr bin ich diese ja etwas schneller gewandert)?
Fragen über Fragen und dann noch ekelhafte schlecht schmeckende Nudeln, haben mich dazu veranlasst sehr schnell den Empfang wieder zu verlassen.
Wertung:
3. Etappe - 12. im Einlauf
3. Etappe - 2. M30
Gesamtwertung - 13. im Einlauf
Gesamtwertung - 2. M30 - 22:32 Minuten Rückstand auf den 1. Platz und 54 Sekunden Vorsprung auf Platz 3
4. Etappe
Nach einer üblen Nacht, ich hatte mir vor dem Schlafen gehen die Beine noch mal mit Tiger-Balsam kräftig eingeschmiert um mir was Gutes zu tun und was passierte irgendwie habe ich die ganze Nacht geschwitzt meine Beine haben wie Feuer gebrannt, mein ganzer Schlafsack war total nass und ich habe gefroren wie nicht mehr normal. So gerädert ging es dann an den Start der 4. Etappe, von den Beinen fühlte ich mich ganz ordentlich, aber ich hatte eine Respekt vor dieser Etappe, das glaubt mir keiner.
Nachdem Startschuss ging es ab, vom Gefühl her war es mir zu langsam, zumal Johannes eine kleine Lücke von etwa 150m auf den ersten drei Kilometer rauslaufen konnte, mir war es nicht möglich diese zu schließen. Das stetige bergauf laufen machte mir arg zu schaffen und ich hatte keine Kraft in meinen Beinen, vielleicht lag es auch an dem enormen Schweißverlust in der Nacht, ich weiß es nicht mir ging es nur richtig elend und keiner in meiner direkten Nähe an den ich mich mal dranhängen könnte und dann kommt auch bei Kilometer 8,3 so ein kleiner Anstieg (etwa 40 Höhenmeter auf 400m), ich bin ehrlich ich wollte fast gehen, dachte dann aber an zwei Sprüche von Vereinskollegen.
1.Denke immer daran, wenn es Dir weh tut den anderen tut es dann auch weh.
2. Immer laufen egal wie langsam, soviel Zeit verliert man beim langsamen laufen nicht
Mit diesen zwei Sprüchen im Kopf habe ich mich dann diesen eigentlich lächerlichen Anstieg hoch gequält. Oh je was soll das denn erst bei dem Anstieg an den vier Fichten werden? Immer noch ohne direkten Kontakt nach vorne oder nach hinten, habe ich mich dann die nächsten Kilometer ein wenig erholen können und immer noch hatte Johannes nicht mehr als 200m Vorsprung, das sieht doch ganz ordentlich aus.
Einigermaßen erholt hatte ich jetzt nur noch (ha, ha) den Anstieg an den vier Fichten vor mir, ich habe frühzeitig Tempo rausgenommen um nicht unterwegs ein paar Brocken aus dem Mund zu verlieren und auch hier habe ich ganz kurz daran gedacht nur bis zu den Zuschauern die am Streckenrand bei den vier Fichten standen zu laufen und wenn die außer Sicht sind wollte ich ein paar Schritte gehen. Als ich dann an den Zuschauern vorbei war, war ich auch schon oben, das hatte ich vom letzten Jahr anderster in Erinnerung, egal jetzt geht es ja nur noch bergab da kann man es so richtig rollen lassen, Johannes immer noch in Sichtweite war meine Motivation nun wieder wesentlich gestiegen. Nach etwa 500m bergab merkte ich das ein Stein sich in dem Profil der Adizero LT festgesetzt hatte, diesen merkte ich bei jedem Schritt, ich musste kurz anhalten und diesen entfernen das kann ich die letzten 5 Kilometer so nicht lassen.
Ich habe es dann so richtig rollen lassen aber irgendwie habe ich plötzlich bemerkt dass der Vorsprung von Johannes wesentlich größer wurde, selbst auf circa 300m langen geraden Stücken war er plötzlich nicht mehr zusehen das war mir völlig unverständlich, da ich wirklich flott unterwegs war, ich habe für die letzen 5 Kilometer nur 18:11 Minuten benötigt, Johannes hatte im Ziel mir dann aber auf dieser Etappe 2:20 Minuten abgenommen, das bedeutet:
1.Wenn man die etwa 200m Vorsprung bei Kilometer 12 die er da hatte mit reingerechnet (4er Schnitt), hat er mir auf den letzten 5 Kilometern etwa 1:20 Minuten abgenommen, Mensch Johannes muss da runter geprügelt sein wie ein total Verrückter, ich bin ein Schnitt von 3:38min/km auf den letzten 5 Kilometern gelaufen, das würde bedeuten er lief da mit etwa 3:20min/km im Schnitt runter, also das könnte ich so nicht.
2.Nun hat sich aus meinen fetten 54 Sekunden Vorsprung ein Rückstand von 1:26 Minuten vor der letzten alles entscheidenden Etappe entwickelt, na toll und so richtig gut geht es mir auch nicht wirklich.
Wertung:
4. Etappe - 15. im Einlauf
4. Etappe - 3. M30
Gesamtwertung - 15. im Einlauf
Gesamtwertung - 3. M 30 - 1:26 Minuten Rückstand auf den 2. Platz und 4:10 Minuten Vorsprung auf Platz 4
5. Etappe
Nach einem kurzen ausruhen und versorgen mit viel Kohlehydraten und Flüssigkeit, habe ich mich mental auf meine bevorstehende Aufgabe vorbereitet, irgendwie muss ich diesen Rückstand einfach weglaufen ich dachte an den Satz von unserem sportlichen Leiter: „Für eine Platzierung unter den besten muss man bereit sein sich auch mal den Arsch so richtig aufreisen zu wollen und das dann auch tun.
Viel Zeit blieb nicht mehr im strömenden Regen Richtung Start, ich habe mich noch kurz etwas eingelaufen um dann noch zur Ablenkung mit den anderen Läufern in der Startaufstellung ein paar Worte zu wechseln. Rolf hat mich angesprochen wie es bei mir in der AK-Wertung aussehen würde, ich sagte ihm das ich nach vorne auf den zweiten Platz einen Rückstand von 1:26 Minuten habe und nach hinten sind schon fast 4 Minuten Luft, er gab mir den Rat erst nach dem geilen Anstieg (auch „The Wall“ genannt) anzugreifen, ich solle nicht versuchen auf dem Weg dahin schon Druck zu machen, ich sagte Ihm das ich hinter ihm bleiben werde und zeigte ihm noch Johannes damit er sieht wenn ich als Gegner habe, er wollte mich unterstützen da es für ihn nichts mehr zu holen gab und nach hinten auch genügend Luft war, also fast die ähnliche Situation wie bei mir.
Pünktlich erfolgter der Startschuss, ich blieb hinter Rolf, ich konnte sehen das Johannes schon eine kleine Lücke rausgelaufen hatte und die Versuchung war wirklich sehr groß diese noch vor dem Berg zuzulaufen, aber ich wollte mich an die Absprache halten, Rolf ist ein alter Fuchs und weiß wie man einen Gegner knacken kann.
Nach etwa einem Kilometer kommt ja dann der Anstieg, Rolf motivierte mich stetig an ihm dran zu bleiben und kurze Schritte zu machen, sowie schön locker zu bleiben, ich versuchte das so gut wie möglich umzusetzen, was mir auch ganz gut gelang, trotzdem konnte Johannes den Vorsprung ausbauen. Rolf sagte pass auf jetzt bergab machen wir ein wenig Tempo, von hinten werden zwei starke Bergab-Läufer uns überholen, diese hatten wir am Anstieg überholt, an diese werden wir uns etwas dranhängen um davon zu profitieren. Über die Erholung soll ich mir keine Gedanken machen, ich würde mich trotzdem erholen ich solle nur an ihm dran bleiben und nicht nachlassen, bergab ging das auch noch ganz ordentlich, sobald es aber vorbei war mit dem Gefälle war es auch mit meiner Kraft vorbei.
Ich konnte nur mit Mühe auf der Geraden an zwei anderen von hinten ranggelaufenen Läufern dran bleiben, der Schnitt pendelte nun zwischen 4´00-4´10min/km, bei Kilometer 8 habe ich schon irgendwie resigniert da ich völlig kraftlos war, ich sagte Rolf das dies nichts wird und nach hinten habe ich auch noch genügend Luft das da nichts anbrennt. Rolf wollte dann einen langsamer werdenden Läufer begleiten, er gab mir noch ein "Quäl Dich Du Sau" mit auf den restlichen Weg, er will wie erwähnt dann den anderen Läufer begleiten, okay sagte ich und habe mich bei Ihm für seine Mühe bedankt.
Plötzlich bei Kilometer 10 kommt Rolf wieder an uns vorbei und sagte das der andere Läufer immer langsamer werden würde und das für ihn ein Tempo sei das er nicht laufen könne, es würde sich so unrund anfühlen, er wollte mit uns ins Ziel laufen.
Plötzlich merkte ich auch das der Vorsprung von Johannes stetig wenn auch langsam schrumpfte, Rolf motivierte mich wieder ein wenig es noch mal zu probieren, so richtig verschärfen konnte ich das Tempo nicht mehr, aber es wurde auch nicht langsamer, jedoch der Vorsprung von Johannes war nun bei Kilometer 13,5 so gering das ich es nun versuchen wollte, ich zog an und Rolf rief mir noch hinterher "Gleich mit Tempo dran vorbei" ich verstand es zwar akustisch nicht aber instinktiv tat ich genau das. Rolf konnte die Tempoverschärfung so nicht mitgehen da er gerade in diesem Moment sich an einer Mücke verschluckte, ich lief die restlichen 50m sehr zügig zu und bei Kilometer 13,7 an einem kleinen Hügel bin ich schnell an Johannes vorbei, als ich an Ihm vorbei zog rief er mir zu: "Nicht mehr als 1:30 bitte" ich erwiderte ihm "Das sehen wir dann im Ziel", jetzt galt es also ich habe wirklich versucht alles zu geben und das Tempo nicht zu verschleppen, meine Beine schmerzten bei jedem Schritt, der Puls war noch völlig in Ordnung aber die Kraft war einfach weg, meine beiden Gels die ich zur Sicherheit auf der letzten Etappe mit hatte waren bei Kilometer 11 schon weg. Ich konnte also nur noch auf meine mentalen Fähigkeiten bauen, ich habe die Kurven geschnitten wie es nur möglich war, habe versucht immer aus dem Sichtfeld von Johannes zu verschwinden, so das ihm das Gefühl für meinen Vorsprung fehlt.
Diese letzten 2000 Meter waren wirklich die Hölle, es hat mir alles wehgetan ich bin noch mit eine langen Zielsprint durch das Ziel und habe mich sofort auf den Boden knien müssen um zu erholen. Beim durchlaufen habe ich sofort meine Uhr gestoppt sie blieb bei genau 1:11:54 Stunden stehen, nach circa 30 Sekunden konnte ich wieder aufstehen, ich starte ganz gespannt auf die Uhr und wartet nun auf jeden ins Ziel laufenden Läufer, immer wenn der Moderator eine Nummer vorlas war ich wie gefesselt.
Mit Freude habe ich dann 49 Sekunden später die Ankunft von Rolf vernommen, weitere 29 Sekunden später war der Moderator wieder in Aktion, er kündigte nun die Ankunft von eines anderen Läufers an, woow ist das spannend, dann wieder weitere 9 Sekunden später kam Johannes dann ins Ziel gelaufen er hatte eine Endzeit von 1:13:21 Stunden, woow das wird eine enge Sache um den 2. Platz in der Altersklassenwertung, ich war mir relativ sicher dass es passt, von den Endzeiten her, aber Johannes hatte ab der 2. Etappe nur eine Startnummer die handgeschrieben war, da die mit dem Chip verloren ging. Nun kam es ja noch drauf an wann die Jungs von der Zeitnahme ausgelöst haben, genau auf der Linie oder 10m davor oder gar dahinter, jetzt hieß es noch warten.
Ich ging erst in Ruhe duschen und mir meine dritte Massage abholen, als ich dann wieder auf dem Kumpen angekommen war, habe ich Christian getroffen, zusammen haben wir die Einlaufliste studiert ich hatte Johannes genau 1:27 Minuten abgenommen, und dessen Vorsprung war laut Gesamtwertung nach der 4. Etappe genau 1:26 Minuten. Das ist ja der Hammer Christian und ich haben bestimmt drei bis viermal nachgerechnet ich habe Johannes um eine Sekunde geschlagen, woow eine Sekunde auf diese Distanz, just in diesem Moment kam Johannes auch an die Ergebnislisten und konnte es nicht fassen das er genau um eine Sekunde geschlagen wurde, diesen Blick kann man nicht beschreiben, gell Christian. Da hat sich der Schlussspurt auf der 1. Etappe wohl doch gelohnt.
Wertung:
5. Etappe - 12. im Einlauf
5. Etappe - 2. M30
Gesamtwertung - 14. im Einlauf
Gesamtwertung - 2. M30 - 38:44 Minuten Sekunden Rückstand auf den 1. Platz und 1 Sekunde Vorsprung auf Platz 3, ätsch
Fazit @ warme Worte
Eine toller Lauf, ein geiles Wochenende, es hat Spaß gemacht mit Euch zusammen ein Märchenlauf zu erleben.So in diesem Sinne wünsche Euch allen eine gute Regeneration und hoffe dass wir uns im nächsten Jahr dann wieder in Hanau sehen.
Gruß
Karsten
!!! Brüder.Grimm-Lauf 2009 - Der Weg zu Ruhm und Ehre !!!
1Hört auf an Wunder zu glauben, sondern fangt an hart zu trainieren und sinnvoll zu essen.