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Tempo beim ersten Marathon?

Tempo beim ersten Marathon?

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Hallo Läufer und -innen,

ich hätte da gerne mal ein Problem:

Nächste Woche startet mein Trainingsplan zur Vorbereitung auf den ersten Marathon (Oktober in Ffm)
Nur:
Auf welches Marathontempo soll ich trainieren? Wollte mich erst an meinen ersten Marathon wagen, wenn über den HM die sub 1:40 steht.

Das habe ich im Mai geschafft (s. Bericht in der Sig.): 1:39 irgendwas. (Durch die Extraschleife in Mainz ist es eigentlich sogar eine 1:38:xx.)
Die Zielzeitenrechner im Netz sagen eine optimal mögliche Zeit von 3:29:xx voraus.
Das entspricht einem MRT von 4:58.

Dieses Tempo scheint mir aber ein bißchen hochgegriffen.
Ich habe schon noch gewaltigen Respekt vor der Strecke.

5:20 würde ich mir zutrauen.
5:10 stell ich mir schon hart vor. Allerdings habe ich noch über 3 Monate Training vor mir.

Also, was tun? :confused:
  • Auf die 4:58 trainieren und im Rennen (abhängig von Test HM vorher) evtl langsamer angegehen?
  • Oder die 5:20 für den ersten als MRT nehmen und das in die Beine kriegen? (Nachher evtl. ärgern, dass noch mehr gegangen wäre)
  • Oder die 5:10 anpeilen (Debutanten und -Onkelmalus
  • Oder im Laufe des Trainingsplans (16 Wochen) das Tempo anpassen (also erst mit 5:20 anfangen und dann, je nachdem wie mir das bekommt, steigern? Dann befürchte ich aber, dass das Tempo letztlich nicht so gut sitzt.)
Bin dankbar für Vorschläge, Ratschläge, Ermahnungen, Tipps, was auch immer.

Ach ja: Laufe seit 2 Jahren, 1.200 km bisher in diesem Jahr. Trainingstage in der Marathonvorbereitung: 4-5, geplante Wkm: 60 bis 70.
Trainingsplan(gerüst): Marathon Austria.

Töffes
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

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hey töffes,

sorry, dass ich mich hier reinquetsche, denn ich bin sicherlich nicht diejenige, die dir hier tipps geben kann (...und wir wissen warum :zwinker2: ), aber ich kann dir schreiben, wie ich es machen werde. ob das dann richtig ist, keine ahnung.... aber vielleicht kann ich ja aus den antworten der anderen auch noch was lernen. ich trainiere schon jetzt km-weise mr-tempo, welches bei mir, im training, zwischen 5:20 und 5:30 liegt. in meinem direkten vorbereitungsplan variiere ich diese 10 sekunden auch. z.b. laufe ich iv's (3.000, 4.000, 5.000m) im mrt dann eher in 5:20 und lange zügigere läufe in 5:30, ggf. dann, je nachdem wie es läuft, zum ende des plans hin auch die längeren in 5:20. aber diese spanne gebe ich mir. angestrebtes ziel im m ist aber definitv nur eine 5:30.

an deiner stelle würde ich also zwischen 5:00 und 5:10 trainieren und mich nicht so sklavisch an ein auf die sekundes zu treffendes mrt binden.

aber das ist wirklich nur meine laienhafte meinung. :nick:

lg,
line
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PB: 5km: 21:14 (Juni 2010) - 10km: 43:38 (Juni 2011) - HM: 1:37:39 (Sept. 2010) - M: 3:31:47 (Oktober 2010)

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Hi Töffes,

schau Dir den Plan für 3:30 halt mal genau an und wenn Du dir geforderten Kilometerumfänge, Intervalle und Tempo-DL's zutraust dann trainier danach.

Ob du dann im Oktober wirklich auf 3:30 läufst oder einen Sicherheistbonus einbaust kannst Du dann immer noch danach entscheiden wie Du dich fühlst und wie die Test WK's gelaufen sind.


See you in Mainhatten :D

Grüsse
Sascha
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sorry, doppelpost *pein*
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PB: 5km: 21:14 (Juni 2010) - 10km: 43:38 (Juni 2011) - HM: 1:37:39 (Sept. 2010) - M: 3:31:47 (Oktober 2010)

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töffes hat geschrieben:Also, was tun? :confused:
  • Auf die 4:58 trainieren und im Rennen (abhängig von Test HM vorher) evtl langsamer angegehen?
Genau das würde ich tun, basierend auf den Erfahrungen meines ersten M letztes Jahr in Ffm. Trainiert hatte ich auf die sub 3:30, dies auch ohne Probleme durchgezogen. Dann aber den Lauf total vermasselt, da ich zu schnell losgelaufen bin und sich das ab km 20 bereits anfing zu rächen.
Wenn du dir die 05:00 min locker zutraust und auch den Plan entspr. geschafft hast würde ich den Lauf mit 5:15 angehen und dies aber auch sklavisch kontrollieren.
Viele Erfolg auf jeden Fall.
Gruß
PB
10 km 43:51min (2009)
11 km 50:56min (2007)
HM 1:35:08min (2008)
M 3:47:07min (2009)

Läufe 2009
01.03. HM Ffm
10.05. HM Mainz
27.08. 10,4 km Firmenlauf
20.09. 10 km Hugenottenlauf Neu-Isenburg
04.10. HM Köln
25.10. M Frankfurt
29.11. M Florenz

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Hi,
wer meine Antworten hier kennt, den wird das folgende nicht überraschen.
töffes hat geschrieben: Also, was tun? :confused:
  • Auf die 4:58 trainieren und im Rennen (abhängig von Test HM vorher) evtl langsamer angegehen?

So würde ich es an deiner Stelle machen, wobei ich das 'evtl.' streichen würde und das langsamer angehen auch nicht bzw. eben nur indirekt (siehe unten) vom HM Test abhängig machen würde. Von Test HM oder eben deiner aktuellen Form, würde ich aber schon das M-Training (teilweise) abhängig machen.

Also:
töffes hat geschrieben:
  • Oder im Laufe des Trainingsplans (16 Wochen) das Tempo anpassen (also erst mit 5:20 anfangen und dann, je nachdem wie mir das bekommt, steigern? Dann befürchte ich aber, dass das Tempo letztlich nicht so gut sitzt.)
Wenn deine allgemeine Form im M-Training deutlich steigt, du also z.B. nach 8 Wochen einen HM in 1:35h läufst, dann kannst du natürlich das MRT (das danach ausgerichtetet Training) von oben 4:58 auf 4:45/km steigern. :zwinker5: D.h. dann natürlich nicht, dass du den M auch in 3:20h angehen musst bzw. sollst (siehe auch oben), aber mit der 1:35h im HM wäre die 3:30h über den M dann natürlich ein Option die du mit 1:40h m.M. noch nicht hättest.

Wie du den M letztendlich anläufst, was du also versuchst, musst du letztendlich am Start (kurz vorher) selbst entscheiden. Da spielen dann halt Sachen wie der Trainingsverlauf (wie liefen die Schlüsseleinheiten, wie leicht fielen dir die langen Läufe, ...), das Bauchgefühl, das Streckenprofil, das Wetter und eine nüchterne Betrachtung von allem mit rein. Die Tagesform sollte eh passen, denn für den Tag hast du trainiert.

Falls du schon relativ früh eine Vorstellung von dem Tempo hast, welches du im WK laufen möchtest, also z.B die. 5:15 statt der 4:58 nach der du dein Training ausrichtest, dann kannst du durchaus auch mal einen längeren Lauf, z.B. einen HM-WK in diesem Tempo laufen. Dann stellst du fest wie (hoffentlich leicht) dir das Tempo unter WK Bedingungen fällt. Lass dich dann aber nicht verleiten schneller zu laufen, das könntest du, aber dafür ist diese TE dann nicht gedacht. Inwieweit das in deinen Trainingsplan passt musst du natürlich selbst entscheiden.

Gruß,
Torsten

P.S.:
töffes hat geschrieben: ich hätte da gerne mal ein Problem
Komisch diese Jugend, ich bin immer froh wenn ich keine Probleme habe :-)

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Hey töffes,

ich schließe mich der Meinung der anderen an: Trainingsplan auf jeden Fall nach jetzigem Leistungsvermögen wählen (für dich also 3:30), sich aber drauf einstellen im Marathon etwas langsamer zu laufen.

Ich hab dann in den letzten 2 Wochen die Tempodauerläufe zwar noch im Trainingsplan-Marathontempo gemacht, die 1000er Wiederholungsläufe in der letzten Woche dann aber im eigentlichen Marathontempo, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Wenn die Vorbereitung bombig läuft, kannst du natürlich die 4:58 anlaufen. Ich denke aber, den "Debütantenmalus" gibt es nicht umsonst und die Rechner sind für den ersten Marathon vielleicht nicht ganz realistisch...

Liebe Grüße
Bohne
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Töffes,

zerbrich dir nicht zu sehr den Kopf. Im Moment kannst du nicht so fürchterlich viel falsch machen.

Dazu ein paar Ausführungen:
  • Pack auf die mögliche optimale Zeit etwa 10 bis 15 min drauf, dann hast du in etwa das im ersten Marathon erzielbare Ergebnis. Bei dir wären das etwa 3:40 bis 3:45 h.
  • Such dir einen Plan aus, nach dem du vorgehst. Ob du einen 3:30 oder 3:45 Plan nimmst, ist letztlich gar nicht so entscheidend. Mit beiden Plänen erzielst du signifikante Fortschritte in Richtung Marathon. Es ist ein Irrglaube, dass man, wenn man nach einem Plan trainiert, dann auch genau diese Zeit läuft: Du kannst nach 3:30 trainieren und dein Ziel klar verfehlen, du kannst genauso gut nach 3:45 trainieren und dann 3:35, evtl. sogar 3:30 laufen. Ich würde ruhig mit dem schnelleren Plan (3:30) loslegen.
  • Schau einfach, wie du damit klar kommst. Wenn dir permanent die Einheiten schwer fallen, reduziere die Tempi oder wechsle ganz auf einen anderen Plan. Analog, wenn du dich auch nach 4 – 5 Wochen nicht ausgelastet fühlst.
  • Mach Testwettkämpfe. Die geben dir das beste Feedback, wo du stehst.
  • Der wirklich entscheidende Punkt, an dem du es raushauen oder vermasseln kannst, ist, wenn du dich kurz vorm Marathon für eine Zielzeit und ein Zieltempo entscheidest. Was dabei machbar ist, hängt aber nicht bzw. nur zum Teil davon ab, welchen Plan du dir ausgesucht hast, sondern wie deine Form ist, und das überprüfst du wie gesagt mit den Testwettkämpfen.
Noch eine persönliche Erfahrung: Der erste Marathon, für den ich tatsächlich nach einem Zeitplan trainiert habe, war mein 32. Vorher habe ich einfach lange Läufe im Wohlfühltempo gemacht, Intervalle so, dass ich alle in dem Tempo laufen konnte, und im Marathon bin ich nach Laufgefühl, manchmal gepaart mit ungefährer Zielzeit, losgelaufen.

Ich will den Nutzen von Plänen nicht generell bestreiten, aber teilweise scheint mir das in eine Planmanie auszuarten nach dem Motto: Es gibt genau einen meinen Möglichkeiten entsprechenden Trainingsplan, und nur wenn ich den erwische, habe ich ein optimales Ergebnis. Dagegen gilt: Sowohl beim Plan als auch im Wettkampf gibt es immer einen Korridor, in dem sich das bewegt. Deinen Plankorridor sehe ich zwischen 3:30 und 3:45 h. Bei beiden wirst du, vor allem du dich beobachtest und ggfs. den Plan anpasst, einen ordentlichen Erstmarathon hinlegen.

Ansonsten geht’s mir wie Torsten: Ich bin auch froh, wenn ich kein Problem habe.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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töffes hat geschrieben: ich hätte da gerne mal ein Problem:
Du bist mir einer :nee: :nee:


Ansonsten:

auf 330 trainieren
+ auf 345 anlaufen und ankommen
+ keinenfalls vor Hennes im Ziel sein
----------------------------------------------
:daumen: alles wird gut - sonst jibbet :kloppe:

gruss hennes

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Hallo töffes,

von Udo gibt es den schönen Spruch, dass man alles daran setzen sollte, den ersten Marathon zu einem Erfolgserlebnis zu machen. Das kann ich nur unterstreichen. Bald aller Orientierung auf Zeiten sollte weder das Training noch der Marathon nur noch mit zusammengebissenen Zähnen vonstatten gehen. Zum Ausschöpfen Deines Potentials hast Du noch genügend Möglichkeiten.

Deine Endzeit hängt natürlich nicht nur vom Training, sondern auch von den Umständen am Tag X ab. Wenn ich mich recht entsinne, gab es in Frankfurt am Marathon-Tag schon einmal Temperaturen > 25 C und < 10 C. Gerne erkältet man sich auch mal in der Übergangszeit. Eventuell kann es dann lohnend sein, sich auch über eine 3:59 freuen zu können.

Konkret: Auch ich würde an Deiner Stelle auf 3:30 trainieren, auf 3:45 anlaufen und als oberstes Ziel anstreben, mit erhobenen Haupt in die Halle einzulaufen und die After-Run-Party genießen zu können.

Gruß Zwangsläufer

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Herzlichen Dank euch allen für die Antworten.

Ich fasse mal zusammen:

Trainieren auf 3:30.
Wenn 's gut läuft => so lassen.
Wenn 's super läuft => anpassen in Richtung etwas schneller
Wenn 's nicht läuft => anpassen in Richtung etwas langsamer

Beim Marathon selber:
Unabhängig vom trainierten Tempo mit Puffer (+ ca. 15 sec.) anlaufen.
Tagesform und äußere Umstände beachten und am Schluss, wenn die Kraft noch reicht, alles raushauen.

Das klingt alles sehr vernünftig.
Ich möchte beim ersten Marathon schon hoch erhobenen Hauptes über die Ziellinie gehen, äh laufen.
Aber auch eine möglichst gute Zeit laufen.

Wenn ich aber die Wahl habe zwischen
Risiko 1: Ich lasse ein bißchen Zeit liegen und stelle im Ziel fest, dass es schneller gegangen wäre...
und
Risiko 2: Ich kacke unterwegs irgendwo ab und schleppe mich in einer grottigen Zeit ins Ziel...
dann entscheide ich mich klar für Risiko 1.

Und von wegen Problem:
Wenn man das Wort "Problem" durch "Herausforderung" ersetzt, klingt 's nicht mehr ganz so schlimm. :zwinker2:

Danke noch mal.

Töffes
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

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klingt exakt wie bei mir... :zwinker2:
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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ich halte die 3:30 beim ersten M mit einer aktuellen HM-Zeit von 1:40 für nicht realistisch. Da müsste schon eine 1:35 stehen. Ich denke für den ersten M solltest du mit Sub 3:45 super zufrieden sein.

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myway hat geschrieben:ich halte die 3:30 beim ersten M mit einer aktuellen HM-Zeit von 1:40 für nicht realistisch. Da müsste schon eine 1:35 stehen. Ich denke für den ersten M solltest du mit Sub 3:45 super zufrieden sein.
... was aber nichts daran ändert, dass ein 3:30-Training das richtige ist.

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burny hat geschrieben: Ich will den Nutzen von Plänen nicht generell bestreiten, aber teilweise scheint mir das in eine Planmanie auszuarten nach dem Motto: Es gibt genau einen meinen Möglichkeiten entsprechenden Trainingsplan, und nur wenn ich den erwische, habe ich ein optimales Ergebnis.

Weise Worte. Aber wundern tut mich das nicht, denn Planen ist auch in anderen Lebensbereichen zur Manie geworden.

tina, die keine konkreten Tipps geben kann aber auch rät, sich nicht zu sehr auf den optimalen Plan zu versteifen. Denn der Wettkampf heißt nicht 'wer hat nach dem optimalsten Plan trainiert?' sondern 'wer läuft die schnellste Zeit?'

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Für den ersten Marathon erscheinen mir 3:30 h als unrealistisch. Theoretisch ja, aber: wenn man keine Marathonerfahrung hat, sind es die vielen Imponderabilien, die es schwer machen: Das Wetter, die Tagesform, die Aufregung, das Streckenprofil.

Und wichtig ist doch vor allem, dass der erste Marathon ein Erfolgserlebnis wird.

Danach gehst du den nächsten viel entspannter und mit mehr Freude auch das Trainng dafür an. Deshalb lieber für eine Endzeit von 3:45 h loslaufen. Wenn du bei km 35 km dich noch locker genug fühlst, kannst du immer noch etwas Gas geben.

Es ist vom Erleben her ein deutlicher Unterschied, ob du dich langsamer werdend über die letzten km schleppst oder anfangen kannst, zuzulegen und dann einen Läufer nach dem anderen vor dir "einsammelst".

Marathon ist auch die Kunst des Warten könnens. Lauf den ersten mit gutem Gefühl in 3:45 h und im nächsten Jahr kannst du dann Bestzeiten jagen gehen.

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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Zwangsläufer hat geschrieben:Wenn ich mich recht entsinne, gab es in Frankfurt am Marathon-Tag schon einmal Temperaturen > 25 C und < 10 C.
Ende Oktober morgens über 25 Grad Celsius? Ist schon SEHR unwahrscheinlich. In den letzten beiden Jahren war das Wetter in FFM beim Marathon nahezu ideal.
Zwangsläufer hat geschrieben: Konkret: Auch ich würde an Deiner Stelle auf 3:30 trainieren, auf 3:45 anlaufen und als oberstes Ziel anstreben, mit erhobenen Haupt in die Halle einzulaufen und die After-Run-Party genießen zu können.
0815Runner hat geschrieben:Für den ersten Marathon erscheinen mir 3:30 h als unrealistisch.
Es ist jetzt viel zu früh für solche Prognosen. Bei vielen gibt es gerade im ersten Marathontraining noch einen Formsprung.

Zielzeit also viel später festlegen. Es kann durchaus sein, dass noch ein Sprung auf z. B. 1:33 im HM kommt. Da sind die 3:30 dann normalerweise locker zu machen.

2007 hatte ich im Juli ne 1:26 stehen im HM. Damit wäre ich auch nicht auf Sub3 angegangen. 3 Wochen vor dem M hieß es 1:21 im HM. Da war es dann logisch, auf Sub3 anzugehen. Bei solchen Formsprüngen darf man aber nicht den Fehler machen und denken, man könnte das gleicht optimal im M. umsetzen. wäre ich auf 2:49 angegangen, wäre ich gescheitert. Also auf das letzte Testergebnis ein wenig Anfängermalus drauf rechnen.
töffes hat geschrieben: Wenn ich aber die Wahl habe zwischen
Risiko 1: Ich lasse ein bißchen Zeit liegen und stelle im Ziel fest, dass es schneller gegangen wäre...
und
Risiko 2: Ich kacke unterwegs irgendwo ab und schleppe mich in einer grottigen Zeit ins Ziel...
dann entscheide ich mich klar für Risiko 1.
Ganz einfach: Zielzeit so realistisch wie möglich festlegen. Dazu dienen die Testwettkämpfe, aber auch das Gefühl aus dem Training. Man braucht nicht mehr zu verschenken als nötig. Wenn die Zielzeit stimmt, entschädigt das für die Quälerei. Und ohne Qual geht es inicht, wenn du das maximal mögliche rausholen willst.
töffes hat geschrieben: Und von wegen Problem:
Wenn man das Wort "Problem" durch "Herausforderung" ersetzt, klingt 's nicht mehr ganz so schlimm. :zwinker2:
Gute Einstellung!

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Dieses Tempo scheint mir aber ein bißchen hochgegriffen.
Ich habe schon noch gewaltigen Respekt vor der Strecke.
Das Tempo hast Du drauf - dann ist es wohl Zeit an der Strecke zu arbeiten. Ich würde nur noch Läufe machen, die dem HM-Tempo entsprechen oder länger sind. Also in Distanz und Tempo um den HM herum kreisen. So kannst Du genug lange Einheiten sammeln, ohne Dir das Tempo zu vergeigen.

Gruß,

Guido
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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0815Runner hat geschrieben:Für den ersten Marathon erscheinen mir 3:30 h als unrealistisch. Theoretisch ja, aber: wenn man keine Marathonerfahrung hat, sind es die vielen Imponderabilien, die es schwer machen: Das Wetter, die Tagesform, die Aufregung, das Streckenprofil.
Einspruch. Ich bin meinen ersten Marathon mit einer HM-Zeit von etwa 1:36:30 in 3:30:20 gelaufen. Die HM-Zeit stammte von 4 Wochen vor dem Marathon. Töffes hat aber noch einige Monate Zeit. Da tut sich noch was.
Der Marathon war damals in dem Sinn ein Erlebnis, als ich das Gefühl hatte, dass der Plan so aufgegangen ist, dass ich den Marathon bloss "abzulaufen" brauchte. Freilich waren die letzten Kilometer hart und haben mir gezeigt, was ein Marathon ist. Aber den Hammermann habe ich erst später in anderen Marathons kennengelernt, als ich mich verzockt hatte bzw. die Kluft zwischen Wunsch und Realität nicht geschlossen hatte.
Das Wetter ist im Oktober meist ideal. Die Aufregung spielt nur eine Rolle, wenn man durch sie Fehler macht. Das Streckenprofil spielt immer eine Rolle, das kann man aber in die Abschätzung einbeziehen, bleibt also die Tagesverfassung als einzige Unwägbarkeit und selbst da gibt es, wenn man nicht gerade krank ist, auch maximale Toleranzen.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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chuuido hat geschrieben:Das Tempo hast Du drauf - dann ist es wohl Zeit an der Strecke zu arbeiten. Ich würde nur noch Läufe machen, die dem HM-Tempo entsprechen oder länger sind.
Ich hoffe mal du meinst das nicht so absolut wie es da steht?!

Wenn seine Trainingsläufe nur noch aus Strecken bis ~21km bestehen in denen er HM-Tempo läuft und aus Strecken die länger als 21km sind, dann wird er sich in kürzester Zeit abgeschossen haben.

Falls du meinst, seine qualitativen TE soll er nur noch als Tempoeinheiten (TDLs z.B. 10km) im HM-Tempo oder als langen Lauf laufen, dann ist das schon etwas anderes. Anderes Basistraining in denen er deutlich langsamer als HM Tempo unterwegs ist und trotzdem nur 15-20km läuft wird natürlich weiterhin einen großen Teil seines M-Trainings ausmachen.

Gruß,
Torsten

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Schön noch einer mit den gleichen Bedingungen.
Bei mir stehen noch von vor zwei Jahren eine 43:5X und eine 1:40h.
Meine Traumzeit liegt auch bei 3:30h. Dafür laufe ich im training öfters mittlere Strecken in
4:45 - 5:00 min/km
So genau nehme ich das nicht, da ich glaube für uns Anfänger ist es wichtig einfach nur zu laufen.
Im September werde ich mal versuchen einen vernünftigen HM in Elsenfeld zu laufen.
Danach werde ich sehen wo ich stehe und kann einschätzen was in Frankfurt möglich ist.

Auf eine Zeit werde ich mich allerdings nicht versteifen da ich im Wettkampf ohne Uhr und Puls laufe.
Wenn es knallt gehts los und ich versuche das Maximum zu erreichen.

Für was es am Ende reicht werde ich sehen.
Vielleicht siehst Du mich ja bei km 30 weinend am Straßenrand sitzen.

Wenn einer eine bessere Idee hat, ich bin für alles offen, wenn es machbar ist.

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DerC hat geschrieben:Ende Oktober morgens über 25 Grad Celsius? ...
Kleine Korrektur: Laut WetterOnline -- Deutschland Aktuelles Wetter gab es 2004, 2005 und 2006 am Frankfurter Flughafen in der letzten Oktoberwoche noch Tageshöchsttemperaturen von 22 Grad.

Gruß Zwangsläufer

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töffes hat geschrieben: Die Zielzeitenrechner im Netz sagen eine optimal mögliche Zeit von 3:29:xx voraus.
Das entspricht einem MRT von 4:58.

Dieses Tempo scheint mir aber ein bißchen hochgegriffen.
Ich habe schon noch gewaltigen Respekt vor der Strecke.

5:20 würde ich mir zutrauen.
5:10 stell ich mir schon hart vor. Allerdings habe ich noch über 3 Monate Training vor mir.

Also, was tun? :confused:
  • Auf die 4:58 trainieren und im Rennen (abhängig von Test HM vorher) evtl langsamer angegehen?
  • Oder die 5:20 für den ersten als MRT nehmen und das in die Beine kriegen? (Nachher evtl. ärgern, dass noch mehr gegangen wäre)
  • Oder die 5:10 anpeilen (Debutanten und -Onkelmalus
  • Oder im Laufe des Trainingsplans (16 Wochen) das Tempo anpassen (also erst mit 5:20 anfangen und dann, je nachdem wie mir das bekommt, steigern? Dann befürchte ich aber, dass das Tempo letztlich nicht so gut sitzt.)
Bin dankbar für Vorschläge, Ratschläge, Ermahnungen, Tipps, was auch immer.
du wirst vermutlich den marathon weder gewinnen noch als letzter durchs ziel kommen.

auf deine frage, was du tun sollst:

gelassen sein. ruhig sein. den marathon nicht ernst nehmen.
den marathon kennen lernen!
lernen, wie du mit dieser distanz klar kommst.
es ist doch schließlich dein erster marathon. bei keinem anderen marathon ist zeit so unwichtig wie beim ersten marathon.

was auch immer du beim ersten marathon machst, die wahrscheinlichkeit ist extrem hoch, dass du hinterher vieles weißt was du hättest anders machen sollen.
warum muss alles schon beim ersten mal perfekt sein?
viel realistischer ist die einstellung, dass es NIE perfekt wird.

denk immer an der ersten satz, den ich in diesem beitrag geschrieben habe.
er ist letzlich der entscheidende maßstab und er wird ein fixstern am marathonhimmel sein, auf den du dich dein ganzes läuferleben verlassen kannst.

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atp hat geschrieben: warum muss alles schon beim ersten mal perfekt sein?
Damit möglichst wenig wehtut, ganz einfach.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Überläufer hat geschrieben:Damit möglichst wenig wehtut, ganz einfach.
dann ist doch die lösung, möglichst langsam zu laufen, bzw. den marathon als solches in frage zu stellen.

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atp hat geschrieben:dann ist doch die lösung, möglichst langsam zu laufen, bzw. den marathon als solches in frage zu stellen.
Das war aber jetzt polemisch.
Wenn die Aufgabe lautet, einen Marathon in bestmöglicher Zeit mit gerade noch akzeptablen Verlusten zu laufen, dann ist das ein Optimierungsproblem.
Wer zu lange läuft, tut sich weh, einfach weil er lange unterwegs ist (schlechterer Laufstil etc.). Wer zu schnell angeht, bekommt eins über seinen Hammermann. Und dazwischen gibt es einen Bereich, in dem der emotionale Gewinn den körperlichen Verlust maximal überwiegt. Für wen bei seinen Emotionen eine gute Endzeit eine Rolle spielt, wird näher am Hammermann liegen. Bei einer 3:30er-Zeit kommt man bei jedem Wetter vor dem Median ins Ziel (außer bei einer WM- oder Olympiaveranstaltung). Gleichzeitig spielt auch eine Rolle, ob man das Potenzial, das in einem steckt, auch nutzen kann (sonst wäre es Verschwendung).
Ich hatte am Abend vor meinem ersten Marathon 3 Pace-Bänder vorbereitet: Eines für unter 4 Stunden, eines für 3:45 und eines für 3:30. Ich habe lange hin und her überlegt. Die Vorhersagerechner haben einen optimalen Wettkampf von ca. 3:20 vorhergesagt. Ein Kollege wollte unter 4 h laufen und hat über die Bänder gestaunt. Meine Zeit habe ich dann auf 20 Sekunden genau getroffen (sicher hatte ich auch mit dem Wetter Glück). Die 20 Sekunden gingen beim Rasendüngen in Schönbrunn verloren, sonst wär der Erfolg komplett gewesen.
Für mich war es eine große Befriedigung, mein damals aktivierbares Potenzial genutzt zu haben. Die sogenannte Stimmung auf der Strecke und die Puschel waren mir allerdings immer ziemlich egal. Wer die Stimmung entlang der Strecke genießen will, soll sich als Zuschauer danebenstellen. Da hat er mehr davon. Aber ich glaube, die Diskussion schweift jetzt schon ein wenig ab.
Was ich sagen wollte: Wer sich gut vorbereitet, der kann auch bei seinem ersten Marathon nahe an sein aktuelles Potenzial seiner Leistungsfähigkeit kommen.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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atp hat geschrieben: es ist doch schließlich dein erster marathon. bei keinem anderen marathon ist zeit so unwichtig wie beim ersten marathon.
So pauschal ist das natürlich Quatsch. Viele (Ultraläufer) laufen später Marathons ohne Zeitziel. da war sicher einigen beim ersten mal die Zeit wichtiger.

Und für alle etwas ambitionierteren Debütanten ist die Zeit durchaus auch beim ersten Mal entscheidend.
atp hat geschrieben:dann ist doch die lösung, möglichst langsam zu laufen, bzw. den marathon als solches in frage zu stellen.
Wieder Unsinn. Möglichst langsam zu laufen ist ab einem gewissen Punkt anstrengender als schnell zu laufen. Wenn du für ein 3h Rennen trainierst, ist 3,5 vielleicht noch locker. 4h wäre für mich vielleicht schon anstrengender als 3,5.

Den Marathon in Frage stellen steht nicht zur Wahl, denn den will Töffes ja laufen.

Ansonsten hat Überläufer das wesentliche gesagt! :daumen:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Überläufer hat geschrieben: Was ich sagen wollte: Wer sich gut vorbereitet, der kann auch bei seinem ersten Marathon nahe an sein aktuelles Potenzial seiner Leistungsfähigkeit kommen.
das bezweifle ich.
man kann die zeit schaffen, die man sich vornimmt, sofern man großzügig genug ist und genügend sicherheitspuffer lässt (stichwort showläufer).

sein leistungspotenzial wird man aber selbst bei bester vorbereitung verfehlen, es sei denn, marathonläufe selbst sind bestandteil der vorbereitung, was aber beim ersten marathon nicht der fall ist.

die frage, was und wieviel man trinkt und isst ist z.B. individuell zu beantworten und wird sich anhand von eigenen erfahrungen optimieren im laufe der wettkämpfe.

ebenso glaube ich an einen lerneffekt des körpers, der vor dem marathon noch nicht eingetreten ist, wenn 30er läufe im submarathontempo das maximum sind. das gehirn hat eine schutzfunktion und regelt das lauftempo runter sobald der blutzuckerpegel zu gering ist. dies ist der mann mit dem hammer. wenn man wie gesagt einen langsamen showlauf plant, wird es dazu nicht kommen. wenn man aber an sein leistungspotenzial will, dann ist dies beim ersten marathon sehr wahrscheinlich. ich gehe davon aus, dass dieser regelmechanismus adaptiv ist = lernfähig.

wer noch nie einen marathon gelaufen ist, der hat diesen regler noch zwangsläufig so geeicht, dass er bereits langsamer werden muss, obwohl er eigentlich noch reserven hat.
das hirn eines erfahrenen marathonläufers regelt unbewusst hier weniger vorsichtig, weil es gelernt hat, dass keine gefahr vorliegt.

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atp hat geschrieben:das bezweifle ich.
man kann die zeit schaffen, die man sich vornimmt, sofern man großzügig genug ist und genügend sicherheitspuffer lässt (stichwort showläufer).
Und ich sprach vom aktuellen Potenzial und nicht vom absoluten. Nahe sind bei mir in dem Leistungsbereich auch schon 10 min.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster
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