Banner

Der verflixte erste Kilometer

Der verflixte erste Kilometer

1
In der Theorie ist es ganz einfach: Man stellt sich im Startfeld entsprechend dem angepeilten Wettkampftempo auf, läuft beim dem Start nicht zu schnell los, und hat für die zweite Hälfte des Laufs noch Reserven für einen sauberen negativen Split. In der Praxis ist es auch ganz einfach. Vorausgesetzt, das Teilnehmerfeld hat eine überschaubare Größe, und nach dem Start geht es erstmal geradeaus über einigermaßen breite Wege. Bei den meisten Läufen (5 km bis HM), an denen ich teilnehme, sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt. Und egal, wie ich es anstelle, der erste Kilometer läuft für mich fast immer schief.

Option a) Ich stehe im Startfeld so am Ende des ersten Fünftels, was meist in etwa meiner Position auf der M/W-Gesamtergebnisliste entspricht. Die ersten 1000 m bin ich dann mit wildem Slalomlauf um gemütvolle Jogger und im schlimmsten Fall sogar Walker (Düsseldorfer Brückenlauf 2009 :teufel: !) beschäftigt. Oft hänge ich auch einfach hinter geschlossenen Pulks fest - der Kegelclub muss ja zusammenhalten, und sei es über die gesamte Wegbreite. Währenddessen verschwinden meine weiter vorn gestarteten Konkurentinnen am Horizont.

Option b) Ich starte ganz dreist selber aus der ersten Reihe. Dann bin ich aber wiederum ein Hindernis für andere schnellere Läufer. Mach mich möglichst am Wegrand dünn, sehe zu dass ich Land gewinne, der erste Kilometer wird viel zu schnell, der Rest des Laufs macht nicht mehr wirklich viel Spaß.

Meist wähle ich einen Punkt irgendwo zwischen a) und b). Mit beiden Nachteilen kombiniert, aber abgeschwächt. Slalomlauf um Startlinienschleicher, und am Ende von KM 1 trotzdem schneller, als es dem gesamten Rennverlauf gut täte. Meine Suche nach einer Patentlösung habe ich inzwischen aufgegeben, zumal eine offensichtlich weibliche Rückansicht einige männliche Schnecken am Start geradewegs zum Überholen zu zwingen scheint - um dann 300 m später vor meinen Fußspitzen einzubrechen. :tocktock:

Für Tipps und Anregungen bin ich trotzdem dankbar!
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

2
mit deinen dargestellten Ergebnissen solltest du in der zweiten Reihe antreten, ich laufe nun seit ca. 20 Jahren Wettkämpfe, wir kennen uns alle, reihen uns dementsprechen auf, schicken kiddies durchaus mal nach hinten und müssten eigentlich gar nicht erst loslaufen, die Reihenfolge ist schon klar, es sei denn, dass sich Triathleten dazwischen mischen, die wir nicht kennen. Gilt natürlich nicht für Großveranstaltungen wie HH-Marathon oder so

3
Hey VeoC,

geht mir auch so. Ich orientiere mich meist daran, wie viele Frauen vor mir im Ziel sein werden und ordne mich dementsprechend ein. Leute mit Lauftreff-Shirts, Trinkflaschen/-gürteln oder Kopfhörern zähle ich nicht mit.

Wenn ich mich ordentlich warmlaufe, habe ich auch mehr Gefühl für's Tempo.

Wir sollten uns auch einigen: wenn ich überholen muss, mache ich das auch meist an der Außenseite des Pulks :)

Gruß,

Guido
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

4
das problem kenne ich :) hab mich beim letzten HM knapp hinter 1:30h marke eingeordnet (und das war schon seeeehr optimistisch. am ende bin ich etwa 1:38 gelaufen, hab rund 250 leute überholt und bin von ca. 10 leute überholt worden.. gnadenlose selbst überschätzung der anderen?
"pain is weakness leaving the body"

Plan 2009/10
02.11.2009 Zeitzgrundlauf 14,5km
08.05.2010 Rennsteiglauf HM
Marathondebut 2010(?)

5
Ein unkonventioneller Vorschlag: Lauf im Training öfter mal einen schnellen ersten Kilometer. Das härtet für den Wettkampf ab, wenn Du aus der ersten Reihe startest. Ansonsten: eine perfekte Einordnung in das Starterfeld ist als Mittelklasseläufer eigentlich nie hin, man muß immer mehr oder weniger mit Kompromissen leben. Das gehört zum Wettkampf dazu. Einfacher haben es da die Eliteläufer und die extremen Schnecken.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

6
Ein Patentrezept gibt es nicht..man sollte sich meiner Meinung nach einfach fair entsprechend der eigenen Leistungsfähigkeit aufstellen und dann hoffen, dass die anderen Teilnehmer ebenso fair sind.

Aber so sind die Menschen halt ..wenn 5 Leute in einer Gruppe zusammen stehen, dann ist garantiert einer dabei der unter Selbstüberschätzung und/oder Geltungsdrang leidet.
Wenn man das auf ein Starterfeld mit einigen hundert Teilnehmern hochrechnet, dann hast Du leider deine Slalomstangen :D

Wobei ich glaube das man sich auf den ersten KM das Problem manchmal schlimmer macht als es ist .. gerade wenn man auf PB Jagd ist, dann hat man immer das Gefühl schon Kilometerweit hinter einem Läufer oder einer Gruppe zu hängen, dabei tun sich Lücken eigentlich immer recht schnell auf und ersparen kraftzehrendes Slalomlaufen.

Grüsse
Sascha
Bild

7
Hallo,

ich glaube das Problem kennt jeder und man hat wenig Chancen auf dem ersten Kilometer tatsächlich sein geplantes Tempo stur durchzulaufen. Lösungansätze habe ich leider auch keine anzubieten :frown:

Ich hab aber mal aus aktuellem Anlass ne andere Frage, die ganz gut dazu passt:
Ich bin am Sonntag einen 10er gelaufen, nicht sehr groß, knapp 300 Leute. Durch die Ergebnislisten der letzten Jahre und meiner Zielzeit ergab sich, dass durchaus eine Platzierung unter den besten 3 Frauen drin sein könnte. Jetzt sind aber natürlich immer noch recht viele Männer schneller als ich. Darf ich mich aufgrund der möglichen Platzierung weit nach vorne stellen? Oder so ans Ende des ersten Fünftels, wie es meiner Gesamtplatzierung (M/W) entsprechen würde?
Wie seht ihr das?

Ich hab letztlich so ein Mittelding gemacht, ganz weit nach vorne hab ich mich getraut. Um dann natürlich auf dem ersten Kilometer jede Menge Jogger zu überholen :)

Grüße
Bohne
Bild

8
Für das Tempogefühl übe ich vor dem Wettkampf die Wettkampfgeschwindigkeit (nach dem Aufwärmen) mit Steigerungen bis zum Wettkampftempo. Das mache ich so lange, bis ich das Gefühl habe, dass ich mir die richtige Belastung "gemerkt" habe. Auf der Seite geht es meistens schneller voran als durch die Mitte. Lieber ein paar Sekunden am Start verschenken, als dann am Ende gnadenlos eingehen.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

9
rote Bohne hat geschrieben:Durch die Ergebnislisten der letzten Jahre und meiner Zielzeit ergab sich, dass durchaus eine Platzierung unter den besten 3 Frauen drin sein könnte. Jetzt sind aber natürlich immer noch recht viele Männer schneller als ich. Darf ich mich aufgrund der möglichen Platzierung weit nach vorne stellen?
Ja.

10
VeloC hat geschrieben:Option b) Ich starte ganz dreist selber aus der ersten Reihe. Dann bin ich aber wiederum ein Hindernis für andere schnellere Läufer. Mach mich möglichst am Wegrand dünn, sehe zu dass ich Land gewinne, der erste Kilometer wird viel zu schnell, der Rest des Laufs macht nicht mehr wirklich viel Spaß.
Erste Reihe muss es ja nicht gleich sein, in die stelle ich mich auch nur noch bei ganz kleinen Läufen, seit ich 10km nicht mehr sicher unter 35 laufe. Aber eine der ersten Reihen darf es trotzdem sein. Du musst trotzdem nicht mit der Spitze mitlaufen. Rücksicht ist gut, aber ich denke, dass fast alle Läufer verstehen, wenn eine absolut etwas langsamere Läuferin nach dem Start vorne mit dabei ist. Tatsächlich bin ich immer eher irritiert, wenn nach ein paar hundert Metern immer noch Mädchen vor mir sind, denn meist sind die ja doch noch langsamer als ich.

Also stell Dich ruhig weit genug nach vorne. Einige sehr große Veranstaltungen sind in Deinem Bereich aber einfach problematisch, zum Beispiel, weil Du nicht in den ersten Startblock kommst. Teils ist es dann vielleicht besser, diese zu meiden.

Gruß

Carsten

11
ahh, sorry, ich hab nicht gecheckt, dass VeloC auch eine Frau ist.
Da hab ich ja sozusagen fast die selbe Frage noch mal gestellt :peinlich:
Aber immerhin um den Faktor der Platzierung erweitert.
CarstenS hat geschrieben:Ja.
ok, das ist mal ne Ansage. Mal sehen, ob ich mich das nächste mal traue.
Bild

12
Hallo VeloC,

ich bin keine Frau und bin auch keiner der ganz schnellen Jungs, habe aber trotzdem das gleiche Problem. Ich tendiere mittlerweile bei kleinen Läufen klar zu Option b. Das Überholen kostet einfach wahnsinnig viel Zeit und Kraft, mehr als es ein schneller erster Kilometer tut. Vor allem wenn du sogar um eine Platzierung bei den Frauen mitläufst, würde ich mich selbstbewußt weit vorne einreihen!

gruß,
Thomas
PBs: 5 km: 19:56min (Darmstadt Juni10) 10km: 41:17min (Wolfskehlen Mai13) HM: 1:31:27h (Griesheim April13) M: 3:27:50h (Kandel März 13) Ironman: 11:36h (FFM Juli 12)

13
rote Bohne hat geschrieben: ok, das ist mal ne Ansage. Mal sehen, ob ich mich das nächste mal traue.
Es geht für euch ja um (AK) Platzierungen, da kann man so etwas schon verstehen. Bei uns in der Gegend sind bei den Volksläufen die Schnelleren ihrer (A)K auch meistens recht weit vorne am Start, was ich völlig OK finde, das sind ja auch nicht so viele. Bei nicht so extrem großen Volksläufen entzerrt sich das dann ja auch recht schnell, Slalom laufen ist eigentlich nicht nötig, nur etwas Geduld.

Und dann gibt es halt die Merkbefreiten, die da überhaupt nicht hingehören, aber sich doch immer wieder vorne in den Weg stellen. Die lernen es eh nicht mehr und werden ihr asoziales Verhalten auch nicht mehr ablegen. Beim letzten Volkslauf bei mir in der Gegend, den ich als etwas schnelleres Training benutzt habe, ging so jemand dann am Ende des ersten Anstiegs nach ca. 2,5km eines 10km Laufes :nene:

Allg. glaube ich aber, dass das alles etwas zu hoch bewertet wird. Ich denke da z.B. an die Hammer Laufserie hier in der Gegend, die kein ganz kleiner Lauf ist. Da kam ich z.B. sehr spät, habe mich nicht mehr warm gemacht und mich auch nur mittig reingestellt, da meine Form eh nicht die beste war. Nach ca. 400m und der ersten Stadionrunde konnte ich aber bereits frei laufen. Der erste Kilometer beim HM war dann zwar der langsamste, aber geschadet hat mir das ruhigere Anlaufen nicht. Bei einem 5er oder 10er mit Bruttozeitmessung wo man vielleicht die PB angreifen will, mag es da schon etwas anders aussehen, aber meistens ist Geduld auch hier die bessere Wahl, soviel verliert man garnicht, da alle anderen eh zu schnell anlaufen :D Bei großen Läufen wie z.B. dem Paderborner Osterlauf sieht es schon anders aus, aber da hat man zumindestens Nettozeitmessung, da muss man aber schon ein wenig drauf achten nicht zu weit hinten zu sein. Irgendwann hat man es aber raus wo man hingehört und wie hier schon angemerkt, daheim kennt man sich.

Stell dich ruhig vorne rein,
Torsten

14
Ich teile die Ansicht von Torsten, dass das meistens tatsächlich nicht so ein Riesenproblem ist.
Ich lande normalerweise unter den ersten 3 - 15%, laufe aber ziemlich gleichmäßig und stelle mich recht weit vorne hin. Auf den ersten Metern rauschen von hinten welche vorbei, manchmal muss ich einige überholen (eher aber später), aber wirklich hinderlich mit Slalomlaufen ist das nur sehr selten. Nach einem halben bis einem km hat sich das in der Regel auch entsprechend auseinander gezogen. Viellleicht spielt auch etwas Übung eine Rolle, voausschauend die Lücken zu sehen, durch die man hindurch kommt, ohne Schlenker zu machen.

Das gilt auch für Läufe mit mehreren 100 Läufern, z. B. Zonser Nachtlauf, Duisburger Winterlaufserie etc.

Wirklich nicht vorangekommen bin ich nur ein einziges Mal. Das war beim Sydney City-to-surf Fun Run: 14 km, 64.000 Starter (48.000 im Ziel), 3 getrennt gestartete Startblöcke, ich als Nachmelder im letzten gestartet. Da ging wirklich nix, nach etwa 5 km konnte erstmalig aus dem Gehen ins Laufen übergegangen werden, und nach 7 km war so einigermaßen Geradeauslaufen möglich. Da sind selbst größere Veranstaltungen hier ein Klacks dagegen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

15
Ich kann Carstens "Ja" nur unterstützen. Wenn frau um Platzierungen läuft, darf frau sich auch weit nach vorne stellen (muß ja nicht die erste Reihe sein). Und das ist bei kleineren Läufen auch schon mit gar nicht so schnellen Zeiten der Fall, so dünn wie das Frauenfeld vorne oft ist.
Eine Alternative: reine Frauenläufe. Z. B. der Frauenlauf in Berlin ist zwar eine zwiespältige Veranstaltung mit massenweise Joggerinnen und Walkerinnen und fürchterlichen Sponsoren, aber es laufen auch richtig gute Läuferinnen und die regional bestimmenden Frauen. Mit 10 km Zeiten unter 45 min läuft man bei der Veranstaltung unter die ersten 50, mit Zeiten Richtung 40 unter die ersten 20 und dann darf man sich in die erste Reihe stellen!
Mir macht es Spaß, mal nicht unter gleichaltrigen männlichen Joggern oder älteren Männern zu laufen (auch wenn ich in diesem Jahr 8 km alleine laufen mußte, weil ich den Anschluß an meine Gruppe verlor und einfach niemand von hinten kommen wollte).
Gruß,
Sonja

16
Hallo zusammen,

obwohl ich mir ziemlich sicher bin, im Mittelfeld anzukommen, werde ich mich hinten aufstellen, denn spätestens bei der Steigung zieht sich das Feld auseinander. Und auf Gedrängel im Startbereich kann ich verzichten. Desweiteren laufe ich grundsätzlich mein eigenes Tempo, sprich ich lasse den ersten Kilometer bewußt langsam angehen und steigere dann kontinuierlich mein Lauftempo.

LG Heihei

17
Danke für eure Antworten! Da war einiges bei, was ich ab sofort beherzigen werde. :hallo:
SantaCruz hat geschrieben:Ein unkonventioneller Vorschlag: Lauf im Training öfter mal einen schnellen ersten Kilometer. Das härtet für den Wettkampf ab, wenn Du aus der ersten Reihe startest.
Der Tipp ist so gut, da hätte ich eigentlich auch selber schon mal drauf kommen müssen. Die Steigerungen, die Überläufer empfiehlt (ebenfalls danke!), habe ich schon im Programm drin. Aber zusätzlich mal die Situation realitätsnah durchspielen, das könnte tatsächlich physisch und psychisch abhärten. Am besten unregelmäßiges Tempo mit Schnitt deutlich über WKT, und - falls keine Zuschauer in der Nähe sind - auch noch mit Zickzack-Kurs. Und der Schrecken verblasst. :daumen:

chuuido hat geschrieben:Ich orientiere mich meist daran, wie viele Frauen vor mir im Ziel sein werden und ordne mich dementsprechend ein.
Das müssen ja Horden sein bei deinen Zeiten! :hihi:

coldfire30 hat geschrieben:Wobei ich glaube das man sich auf den ersten KM das Problem manchmal schlimmer macht als es ist .. gerade wenn man auf PB Jagd ist
Du hast recht, das kommt auch noch dazu. Früher habe ich das viel lässiger gesehen, obwohl ich da auch nicht langsam war. Seit meiner langen Verletzungszwangspause habe ich irgendwie das Gefühl, dass mir die Zeit wegrennt, zumal die W45 immer näher rückt. Werde jetzt erstmal ein paar Wochen WK-Pause einlegen und wieder runterdrehen.

Insgesamt freut es mich die breite Akzeptanz hier für das Weit-vorne-starten im Fall von Platzierungschancen. 4:15 - 4:30 ist wirklich ein ungünstiges Tempo für eine "ideale" Startposition, ich denke auch, das betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Nur ist der Druck halt höher, wenn möglicherweise noch ein Pokal drin ist.

@Sonjuschka
Mit Frauenläufen ist es leider inzwischen knapp hier. Früher gab es einen im September beim Lichterlauf. Da waren auch die Läuferinnen aller Leistungsstufen aus der ganzen Umgebung versammelt. Und ich wusste genau: Mein Startplatz ist in Reihe 4! :nick:
Was ich beim Soester Frauenlauf in der Ergebnisliste gesehen habe, hat mich eher abgeschreckt: die erste mit 40 Minuten, die zweite mit 47, die dritte mit 48 - das muss sehr einsam gewesen sein!
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

18
VeloC hat geschrieben: Was ich beim Soester Frauenlauf in der Ergebnisliste gesehen habe, hat mich eher abgeschreckt: die erste mit 40 Minuten, die zweite mit 47, die dritte mit 48 - das muss sehr einsam gewesen sein!
Wir haben hier den Verner Frauenlauf um die Ecke. Da meinte eine Lauffreundin auch, dass es vorne doch total ungewohnt einsam wäre, sonst hätte sie immer etliche Männer um sich rum. Der Lauf war aber nicht ganz so extrem besetzt wie in Soest. Die Erste 39:30, dann zwei sub43, können beide eigentlich (deutlich) schneller. Die ersten 9 immerhin noch sub49:06. Wobei hier aber auch etliche schnelle Läuferinnen der (weiteren) Umgebung fehlten.

Soest ist ja unmittelbar bei Hamm und der LC Hamm hat schon einige recht flotte 10km Läuferinnen, nur werden die auch alle nicht beim Soester Frauenlauf mitgelaufen sein. Eigentlich schade, das so ein Lauf anscheinend recht wenig angenommen wird.

Gruß,
Torsten

19
Zitat: "Du hast recht, das kommt auch noch dazu. Früher habe ich das viel lässiger gesehen, obwohl ich da auch nicht langsam war. Seit meiner langen Verletzungszwangspause habe ich irgendwie das Gefühl, dass mir die Zeit wegrennt, zumal die W45 immer näher rückt. Werde jetzt erstmal ein paar Wochen WK-Pause einlegen und wieder runterdrehen."

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich endlich in die M 50 gekommen bin, da gibt es gleich wieder vordere Platzierungen, wird dir in W 45 ähnlich ergehen

gadelandrunner

20
Danke gadelandrunner, das tröstet! :wink:

Ist nicht so, dass ich so furchtbare Panik vor dem Alter an sich hätte. Jetzt gerade am Samstag hat mich noch eine W60erin lässig abgehängt. Und beim Lauf davor waren die ersten Plätze mit W45 und W50 voll, alle unter 43 Minuten. Ich habe nur bei mir selber den Eindruck, dass so langsam das Ende der Fahnenstange näherrückt. Sobald ich mein Training intensiviere, rebelliert wahlweise mein Knie oder die Achillessehne. Habe mich mit arrangiert, bin mitten dabei, mehr auf Rad und Schwimmen umzusteigen. Aber so ein paar Zeiten will ich doch noch etwas niedriger kriegen, bevor ich endgültig zum reinen Genussläufer mutiere!


@ToMe

Verner Frauenlauf muss ich mal vermerken. Bislang war der Termin immer durch den Karstadt-Marathon reserviert. Was sich ja nun endgültig erledigt hat. :teufel:
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

21
So weit ich weiß, werden die Ergebnislisten eh nicht gemischt, oder? Also gibt es immer zwei Wettkämpfe, die parallel abgehalten werden. Dann ist doch klar, dass Du Dich bei den Mädels ganz nach vorne stellst. Oder wird man als Mann fünfter, wenn "der" vierte eine Frau war?
Reglement unbekannt, bitte um Nachhilfe :) zumindest laufe ich auch immer zur Seite oder mache Platz, wenn eine Frau um mich rum ist. Denn die ist die schnellere, auf ihren Wettkampf bezogen.

Ist mir aber erst gerade aufgefallen, als ich mal so drüber nachgedacht habe. Wusste aber auch nicht, dass Velo eine Dame ist.
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

22
Also ich hab's in Reutlingen erst erlebt, mit welchem "Selbstverständnis" sich manche Jogger vorne reinstellen und das auch noch mit dem Argument, man wolle in der Zeitung auf dem Startbild erkennbar sein. :klatsch:

Nun gut, das wäre ja nicht so wild und überholt sind die auch schnell, aber was bleibt ist eine latente Sturzgefahr, weil viele, die wirklich vorn ein Wettrennen laufen wollen, spechten in ihrem Tempo los, und da sind die Joggerkameraden echte Unfallgefahren. Ich rechne einfach nicht damit, dass jemand nach der Devise losläuft "uiiihhh da hat es geknallt, dann wink ich nochmal Tante Uschi zu und wünsch meinem lieben Fruend Emil der netterweise sich auch erst heute entschlossen hat mal mitzulaufen noch viel Spass :haeh: " wenn er sich in die ersten Startreihen stellt. Manche sind zwar am outfit erahnbar, aber viele eben auch nicht. :motz:

Und wenn man dann auf so einen "Kollegen" draufrennt, kann viel passieren bei so viel Beinen auf so wenig Platz.

Von der Zeit her halte ich die Überrunderei bei Stadtläufen, die in mehreren Runden ausgetragen werden für viel zeitraubender....
Bild


http://www.ra-hascher.de

23
VeloC hat geschrieben:Insgesamt freut es mich die breite Akzeptanz hier für das Weit-vorne-starten im Fall von Platzierungschancen.
wenn es um Frauen geht, offenbar, warum auch immer. Ob einer aus der AK M75 ebenso unterwürfig behandelt würde, bezweifle ich, obwohl da auch um Pokale gekämpft wird und "das Gefühl, dass mir die Zeit wegrennt" noch ausgeprägter sein dürfte.

24
Austrian hat geschrieben:wenn es um Frauen geht, offenbar, warum auch immer. Ob einer aus der AK M75 ebenso unterwürfig behandelt würde, bezweifle ich
Kleiner Troll oder wie oder was? :D Allein schon die Wortwahl "unterwürfig" spricht stark dafür.

Damit sollte bei sachlicher Überlegung selbst der, der damit an sich ein Problem hat keine Probleme haben :zwinker2: Sofern es bei der M75 überhaupt mehr als einen Läufer gibt, dann sind es vielleicht gerade mal 3, was sollen die da vorne stören!?

Naja und die schnellen M55 und M60 gehören oft sogar von ihren absoluten Zeiten "da vorne" rein, damit gibt es also schon recht keine Probleme.

Noch Fragen? So genug Trollbetreuung für heute :teufel:

25
Das Problem bei den schnellen M75ern ist ja meist, dass man denen ihr Alter eben nicht ansieht. Wobei ich das Problem, bezogen auf mein Geschlecht, auch kenne. :D

Nee, unterwürfig finde ich das nicht, nur nett. :)

So, verabschiede mich jetzt erstmal in Urlaub. Bis demnächst auf diesem Pflaster! :hallo:


Hey, ToMe, du warst schneller. THX!


@chuuido

Beim D'dorfer BL war ich diejenige, die so lange zwischen den Walkern Slalom rennen musste, dass Jürgen schon seine Kamera einpackte, als ich ihn passierte. Und im Ziel die allererste, die es nicht in seine Galerie geschafft hat. Immerhin. :)
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

26
Austrian hat geschrieben:wenn es um Frauen geht, offenbar, warum auch immer. Ob einer aus der AK M75 ebenso unterwürfig behandelt würde, bezweifle ich, obwohl da auch um Pokale gekämpft wird und "das Gefühl, dass mir die Zeit wegrennt" noch ausgeprägter sein dürfte.
Du hättest es auch einfach „respektvoll“ nennen können. Und Respekt habe ich auch vor den relativ schnellen Läufern aus den höheren Altersklassen. In meinem Verein habe ich genügend von denen, auch wenn ich glaube, dass keiner der Aktiven älter als M70 ist. Aber was kümmert es Dich, wenn eine 43-Minuten-Frau grob mit den 38-Minuten-Männern startet? Läufst Du das eine oder das andere?

27
VeloC hat geschrieben: @chuuido

Beim D'dorfer BL war ich diejenige, die so lange zwischen den Walkern Slalom rennen musste, dass Jürgen schon seine Kamera einpackte, als ich ihn passierte. Und im Ziel die allererste, die es nicht in seine Galerie geschafft hat. Immerhin. :)
Gerade beim Brückenlauf ist mir das auch aufgefallen. Ich bin recht weit vorne gestartet, etwa 100 Leute waren noch vor mir. Und nach dem ersten km in 3:34 habe ich mindestens schon 50 überholt gehabt. Ich war zwar auch zu schnell für meine Zielzeit, bin aber nicht mehr überholt worden, sondern als 16. reingekommen (wobei das Feld echt schwach war, das passiert sonst nie). Das heisst aber auch, dass ich zu weit hinten stand. Ich dachte eher, dass das Feld so ähnlich wie beim Kölauf tickt.
Vielleicht sollte man sich nach den Ergebnislisten aus dem Vorjahr einsortieren.

Nachtrag: Wenn Jürgen die Knipse geschwungen hat, bin ich bestimmt auch drauf. Ich hab die erste Frau vor mir über die Matte gelassen :)
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

28
SantaCruz hat geschrieben:Ein unkonventioneller Vorschlag: Lauf im Training öfter mal einen schnellen ersten Kilometer. Das härtet für den Wettkampf ab, wenn Du aus der ersten Reihe startest.
Da müssen meine Sehnen und Gelenke erstmal merken, das gearbeitet wird. Also vorher ein bisschen einlaufen, dann ab dafür...
SantaCruz hat geschrieben:Einfacher haben es da die Eliteläufer und die extremen Schnecken.
Das glaubst du! Letztere stehcen trotzdem ganz vorn und behindern die schnellen Läufer. Selbst wenn dir richtig lossprinten sind die noch zu langsam!
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

29
Hallo zusammen,

gestern hatte ich nun einen 10-km-Lauf. Alle haben sich vorbildlich eingereiht. Es gab kein Gedränge. Allerdings bin ich der Meinung, dass meine Zeit etwas besser gewesen wäre, wenn ich ein bißchen weiter vorne gestartet wäre, denn es war genügend Platz da.
Aber es war auch so ok.
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“