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keine Freunde im Wettkampf?!

keine Freunde im Wettkampf?!

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So lautet der letzte Satz von Irina Mikitenko im Interview der letzten RW: "Bei einem Wettkampf gibt es keine Freundschaft". Es ging um ihre gemeinsamen Trainingseinheiten mit Paula Radcliffe und ob Berlin ein Duell unter Freundinnen wäre. Keine Freunde im Wettkampf...
Ist das so? Ich bin nicht in der Situation wie Irina um Gesamtsieg oder AK-Sieg kämpfen zu müssen, doch geht es im Finish immer wieder darum wer die Nase vorn hat, auch mit Trainingspartnern und Mannschaftskollegen. Da wird richtig hart gefighted, aber dennoch gibt es Freundschaft. Vor dem, während des, und nach dem WK.
Die Äußerung von Irina Mikitenko kommt mir schon sehr verbissen vor. Wie gehts Euch?
Planung 2010:

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rennsemmel63 hat geschrieben:So lautet der letzte Satz von Irina Mikitenko im Interview der letzten RW: "Bei einem Wettkampf gibt es keine Freundschaft". Es ging um ihre gemeinsamen Trainingseinheiten mit Paula Radcliffe und ob Berlin ein Duell unter Freundinnen wäre. Keine Freunde im Wettkampf...
Ist das so? Ich bin nicht in der Situation wie Irina um Gesamtsieg oder AK-Sieg kämpfen zu müssen, doch geht es im Finish immer wieder darum wer die Nase vorn hat, auch mit Trainingspartnern und Mannschaftskollegen. Da wird richtig hart gefighted, aber dennoch gibt es Freundschaft. Vor dem, während des, und nach dem WK.
Die Äußerung von Irina Mikitenko kommt mir schon sehr verbissen vor. Wie gehts Euch?
Im Unterschied zu denen gehts bei uns auch nicht um richtig dicke Kohle. Oder meinst Du die laufen um einen AK-Pokal?

Siegfried

3
Eben, bei denen geht es um Geld und da hört die Freundschaft ja bekanntlich auf.
Ich erwarte aber auch von Sportlern den Kampf um den Sieg um (fast) jeden Preis, Freunde würden sich
doch unter Umständen abwechselnd gewinnen lassen ;-)

Trotzdem würde ich das nicht überbewerten - man sieht auch im Profisport immer wieder sportlich faires Verhalten.
(Das Gegenteil natürlich hin und wieder auch)

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Sie sagte eindeutig: Keine Freund IM Wettkampf...

Was ist daran verwunderlich? Sollen die sich etwa gegenseitig mit Sprüchen wie: 'Wenn Du jetzt das Tempo verschärfst, kann ich nicht folgen und Du gewinnst...' helfen, oder Wasserflaschen nachtragen weil die 'Freundinn' bei der letzten Station Ihre verpasst hat?
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

5
Thrawn hat geschrieben:Sie sagte eindeutig: Keine Freund IM Wettkampf...
Sie sagte bei einem Wettkampf

Thrawn hat geschrieben:oder Wasserflaschen nachtragen weil die 'Freundinn' bei der letzten Station Ihre verpasst hat?
warum nicht? Das wäre sportsmenship in Bestform. In Paris half Duchesne Nurmi aus dem Wassergraben nachdem dieser gestürzt war. Nurmi und Duchesne wollten sich am Ende des Rennens gegenseitig den Sieg zu schieben - bei Olympia!

Aber wahrscheinlich liegts tatsächlich daran, dass Geld alle Ethik frisst. Verständlich, aber schade...
Planung 2010:

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Auch wo es nicht um Kohle, Klassensiege oder persönliche Bestzeiten geht:


Gerade bei Freunden ist es ungemein wichtig, die möglichst einen oder mehrere Plätze hinter sich zu wissen.

Ich betrachte einen Hennes, Pflluegler, Monchi etc. ja doch eher als Freund denn als Feind. Aber die müssen ja nicht gerade vor mir herlaufen! Und das gilt für alle Läufer die ich kenne: Solche zu überholen zählt doppelt, von ihnen überholt oder abgehangen zu werden schmerzt dreifach :)
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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Egoismus im Wettkampf selbst ist nichts moralisch Verwerfliches, schon gar nicht im Berufssport. Hinterher gibt man sich die Hand und trinkt ein Bier zusammen. Alles o.k.

Ich würde jetzt nicht zu viel in Irinas Aussagen hineininterpretieren. Berlin wird möglicherweise der absolute Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere. Niemand wird ihr die Freundschaft (abseits der Rennstrecke) aufkündigen, nur weil sie mit aller Macht um den Sieg kämpft.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Das ist wie im Fußball, nachdem Abpfiff ist alles vergessen. Beim Boxen gibt es unter den Gegnern bestimmt auch mal Freunde, nach dem Kampf ist alles vergeben und vergessen. Der Bessere möge halt gewinnen...

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*cel hat geschrieben:Auch wo es nicht um Kohle, Klassensiege oder persönliche Bestzeiten geht:

Gerade bei Freunden ist es ungemein wichtig, die möglichst einen oder mehrere Plätze hinter sich zu wissen.

Ich betrachte einen Hennes, Pflluegler, Monchi etc. ja doch eher als Freund denn als Feind. Aber die müssen ja nicht gerade vor mir herlaufen! Und das gilt für alle Läufer die ich kenne: Solche zu überholen zählt doppelt, von ihnen überholt oder abgehangen zu werden schmerzt dreifach :)
Grundsätzliche Zustimmung, nur für mich werden aus Freunden im Wettkampf keine Feinde sondern Gegner :klatsch: , denen ich respektvoll begegne, auch wenn ich sie im sportlichen Sinne selbstverständlich schlagen möchte! :teufel:

Als Leitlinie versuche ich mich an das vor einigen Jahren (?) propagierte Motto der Fußballer zu halten:

"Hart ran - fair weiter!" :daumen:

Tschüß :winken:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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... hab den Satz von Irina Miki auch gelesen.

Die Frage ist dabei : Hat Miki ÜBERHAUPT Freunde?? Die hat- weiss nicht welcher lauf das war- sogar ihren Mann mal fast vom Fahrrad gestossen :hihi: :hihi:

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*cel hat geschrieben:Gerade bei Freunden ist es ungemein wichtig, die möglichst einen oder mehrere Plätze hinter sich zu wissen.
Stimme ich zu.
So können aus den stärksten Gegnern Freunde werden, ist sogar bei Profis immer wieder zu beobachten (Lindsay Vonn/Maria Riesch - Alpinski). Mir selbst ging das früher in anderen Sportarten (Kunstturnen) auch so.
Freundschaft heißt ja nicht seine Leistung unter den Scheffel zu stellen. Wenn ich schneller bin laufe ich meinem Kumpel davon, wenn ich langsamer bin, schaue ich, ob ich nicht doch schneller bin... als mein Freund.
Da muss ich doch vor dem WK die Sympathie nicht ausblenden vor lauter Biss...
Gruß, Markus
Planung 2010:

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Abwesenheit/Ausblenden von Freundschaft heißt ja nicht, dass daraus Feindschaft (verbunden mit Unfairness, Behinderung des anderen, Schadenfreude über seine Schwächen) wird. Freundschaft bedeutet für mich erst einmal Gleichrangigkeit. Wenn ich aber einen Wettkampf laufe, will ich (auch) etwas über Hierarchien herausfinden. Natürlich will ich dann besser sein als andere, auch als meine Freunde. Und diese Situation kann mich sogar, wie andere geschrieben haben, zusätzlich motivieren.
Und ich kann es zugleich sehr bedauern, wenn der Freund einen schlechten Tag hat, ihm ein Missgeschick passiert und ich ihn nur deshalb übertreffen würde, weil er deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt. Dann würde ich ihm - wenn ich könnte - auch helfen.

vg,
kobold

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itscominghome hat geschrieben: Die Frage ist dabei : Hat Miki ÜBERHAUPT Freunde??
:tocktock:

Für mich wäre das eine Beleidigung, wenn mein Freund 50m vor der Ziellinie mir gesagt hätte: "laufe vor, ich lasse Dich heute mal gewinnen" :klatsch:

Gruß
Rolli

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*cel hat geschrieben:
Gerade bei Freunden ist es ungemein wichtig, die möglichst einen oder mehrere Plätze hinter sich zu wissen.

)
Das sehe ich auch so, allerdings will ich immer mit fairen Mitteln vorne bleiben, wenn das nicht gelingt, dann geht die Welt auch nicht unter.

Als einmal einer meiner "Dauerkonkurrenten" bei einem Wettkampf falsch abgebogen wäre, habe ich ihn natürlich darauf hingewiesen... sollten ihm aber die Schuhbänder aufgehen, dann würde ich nicht warten...

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Für mich wäre das eine Beleidigung, wenn mein Freund 50m vor der Ziellinie mir gesagt hätte: "laufe vor, ich lasse Dich heute mal gewinnen"
Allerdings!

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Vor zwei Jahren habe ich bei einem 30km-Lauf meine Freundin bei etwa km28 überholt und wir haben (ohne das es vorher feststand) an dieser Stelle beschlossen, einen Doppelsieg zu landen, weil wir das toll fanden - wir sind ja Freunde :) .

Sie haben es nicht gewertet, den Sieg habe ich zugesprochen bekommen, weil ich älter war :frown: . Das hat der Freundschaft keinen Abbruch getan, aber der Sieg hat mir dann auch nichts bedeutet. Seit dem gilt: Wir wünschen uns Glück und Erfolg am Start, kämpfen hart gegeneinander und liegen uns im Ziel in den Armen. :nick:

Kathrin
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Kathrinchen hat geschrieben: Seit dem gilt: Wir wünschen uns Glück und Erfolg am Start, kämpfen hart gegeneinander und liegen uns im Ziel in den Armen. :nick:

Ich habe festgestellt, dass mir genau das schwerfällt. Ich kann nicht gegen Leute kämpfen und gleichzeitig mit ihnen befreundet sein. Und dann lass ich natürlich lieber das kämpfen....

tina

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Rolli hat geschrieben: :tocktock:

Für mich wäre das eine Beleidigung, wenn mein Freund 50m vor der Ziellinie mir gesagt hätte: "laufe vor, ich lasse Dich heute mal gewinnen" :klatsch:

Gruß
Rolli
ja?
Ich würde antworten: Kannst auch anderst sagen, dass WIEDER keine Chance siehst!
:zwinker2:

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auf alle Fälle gilt ja Mikitenko als sehr eigenbrödlerisch und extravagant in der Läuferszene, meine das irgendwo mal gelesen zu haben - ganz im gegensatz zu Mockenhaupt, everybody´s darling :wink: Stellt euch mal vor Miki verliert das WM - Finale und Mocki holt Gold :teufel:

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itscominghome hat geschrieben:auf alle Fälle gilt ja Mikitenko als sehr eigenbrödlerisch und extravagant in der Läuferszene, meine das irgendwo mal gelesen zu haben - ganz im gegensatz zu Mockenhaupt, everybody´s darling :wink: Stellt euch mal vor Miki verliert das WM - Finale und Mocki holt Gold :teufel:
Naja! Ein bißchen viel Chichi, ein bißchen viel Tränchen, ein bißchen viel Gepiepse. Miki hat zwei Kinder (Pause!) zur Welt gebracht und hat international vorzeigbare Zeiten.

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TinaS hat geschrieben:Ich habe festgestellt, dass mir genau das schwerfällt. Ich kann nicht gegen Leute kämpfen und gleichzeitig mit ihnen befreundet sein. Und dann lass ich natürlich lieber das kämpfen....

tina

Worauf beruhen Deine Freundschaften? Darauf dass Du langsamer läufst als Deine Freunde? Wo ist der Sinn eines sportlichen Wettkampfes wenn ich einen Freund nicht überholen darf. Ich rede jetzt nicht von Absprachen, die natürlich eingehalten werden!!!!!! WARUM darf ich nicht schneller laufen als ein Freund? Oder ist das eine Ausrede?

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Das ist doch wie im richtigen Leben auch immer ein Kompromiss zwischen Kooperation/Gemeinschaft und Konkurrenz/Eigenständigkeit und hängt auch nicht vom „Einsatz“ (Geld) ab. Würde sonst auch und gerade auf den hinteren Plätzen noch engagiert gefightet?

Das ist ähnlich wie mit vielen Gesellschaftsspielen. Mensch-ärger-dich-nicht oder Monopoly macht doch nur dann Spaß, wenn mal so richtig kurz vorm Ziel noch die Spieler abgefangen werden. Wie langweilig wäre es, wenn alle dabei nur lieb zueinander wären und selbstlos die eigene Figur opferten, um dem Mitspieler nicht weh zu tun!

Im Gegenteil: im Spiel wie im sportlichen Wettkampf findet wird ein kontrollierter Aggressionsabbau statt, und anschließend wird wieder dem Bedürfnis nach Gemeinschaft gefrönt (Man beglückwünscht sich, schüttelt die Hände und trinkt ein Bier zusammen).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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corriere hat geschrieben:Worauf beruhen Deine Freundschaften? Darauf dass Du langsamer läufst als Deine Freunde?

Nein, darauf, dass in einer Freundschaft nicht ständig hinterfragt oder bewiesen werden muss, wer der bessere ist.
Wo ist der Sinn eines sportlichen Wettkampfes wenn ich einen Freund nicht überholen darf. Ich rede jetzt nicht von Absprachen, die natürlich eingehalten werden!!!!!! WARUM darf ich nicht schneller laufen als ein Freund?

Hab ich mit einem Wort gesagt, dass du das nicht darfst? Wenns dir und deinen Freunden dabei gut geht ist doch alles ok. Ich habe lediglich ausdrücken wollen, dass es *mir* generell schon unangenehm ist, mich im Wettkampf zu messen und mit Freunden schon gleich dreimal. Ich mache deshalb tendenziell lieber Wettkämpfe mit, bei denen keiner dabei ist, zu dem ich eine enge persönliche Beziehung habe.

Anderes Beispiel: angenommen mein bester Freund und ich sind Konkurrenten um eine tolle Stelle, die eben nur einer haben kann. Dann will ich ganz und gar nicht postulieren, dass ich freiwillig zurückstecke. Ich bin aber auch nicht so naiv zu glauben, dass es unsere Beziehung nicht belastet, wenn ich hart kämpfe und 'gewinne'. Also versuche ich da wo es in meiner Entscheidungsgewalt liegt, solche Situationen zu vermeiden.

tina

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Ich fahr gerne mit Freunden zum Wettkampf und freue mich auch über gute Zeiten meiner Freunde egal ob die nun vor oder hinter mir sind.
Die Bezeichnung Feind finde ich sehr übertrieben und hat im Freizeitsport nichts zu suchen!
Im Profigeschäft sieht es schon wieder anderst aus, da macht ein Weltmeistertitel gleich sehr viel Geld aus. Vielleicht stellt man sich da vor das der Gegner sein größter Feind ist um die letzten Kraftreserven zu mobilisieren?
Grüße
Sven

Das Geheimniss des Könnens ist das Wollen !
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Was sagt denn der Läuferknigge zu diesem Thema?
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Beim Laufen ist mir egal, wer von meinen Freunden vor oder hinter mir ist. Bei uns geht es ja auch nur darum, das eigene Ziel zu erreichen. Wir fahren zusammen hin, starten gemeinsam jeder sein eigenes Rennen. Danach wird sich gemeinsam über die Leistungen gefreut. Ich bin halt nicht so schnell, dass ich Laufen als Kampf Mann gegen Mann ansehe. Da hab ich meine Ziele, für die ich trainiere und die ich erreichen will.

Beim Volleyball ist das komplett anders. Da gibt es für mich keine Freunde. Gegner haben lediglich eine Nummer bzw. eine Trikotfarbe. Da wird komplett ausgeblendet, welche persönliche Beziehung zwischen mir und den Gegnern steckt. Mir ist jedes sportliche Mittel recht, um zu gewinnen. Okay, bei netten Gegnern gibt man sicherlich mehr zu. Aber während des Spiels geht es nur um den Sieg. Nach einem Spiel ist das sofort wieder vergessen.

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SantaCruz hat geschrieben:Was sagt denn der Läuferknigge zu diesem Thema?
Uuaaaahhhh!

Apage Satanas! :teufel:
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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TinaS hat geschrieben:Nein, darauf, dass in einer Freundschaft nicht ständig hinterfragt oder bewiesen werden muss, wer der bessere ist.



Hab ich mit einem Wort gesagt, dass du das nicht darfst? Wenns dir und deinen Freunden dabei gut geht ist doch alles ok. Ich habe lediglich ausdrücken wollen, dass es *mir* generell schon unangenehm ist, mich im Wettkampf zu messen und mit Freunden schon gleich dreimal.


tina
Meine Freundschaften beruhen darauf, dass es keine Rolle spielt, wer schneller läuft. Das darf keine Rolle spielen. Freundschaft hat etwas mit Gefühlen zu tun und nicht mit Leistungsfähigkeit. Ich erwarte von meinen Freunden, dass sie mich nicht weniger mögen, wenn ich schneller laufe.

Wenn Du dann im Wettkampf das kämpfen sein lässt, dann ist das aus meiner Sicht eben nicht sinnvoll. Ich begreife dieses Freundschafts- und Knigge- und Nichtüberholenthema eh nicht. Wettkampf heisst: Ich laufe so schnell ich kann.

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corriere hat geschrieben:Ich erwarte von meinen Freunden, dass sie mich nicht weniger mögen, wenn ich schneller laufe.

Und wie gehts dir mit denen, die schneller laufen? Weißt du erwarten kann man viel, ich kann dir aber nur sagen, dass es *mir* unangenehm ist, wenn ein Freund nach dem Lauf sofort auf der Rangliste checkt, wieviele er hinter sich gelassen hat und ich auch dabei bin. In der umgekehrten Situation war ich noch nicht, aber ich weiß nicht, ob ich mich da wirklich freuen kann.

Ich rede hier wohlgemerkt aus der Sicht von jemand, der 'von hinten rein' zählt. Wie das aussähe, wenn ich wirklich gut wäre, wage ich nicht vorauszusagen...
Wenn Du dann im Wettkampf das kämpfen sein lässt, dann ist das aus meiner Sicht eben nicht sinnvoll. Ich begreife dieses Freundschafts- und Knigge- und Nichtüberholenthema eh nicht. Wettkampf heisst: Ich laufe so schnell ich kann.

Ich glaub du hast mich immer noch nicht verstanden: ich lasse das Kämpfen nicht sein, sondern ich gehe der Situation aus dem Weg, gegen meine Freunde kämpfen zu müssen. Ich mach die Wettkämpfe einfach nicht mit.


tina

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TinaS hat geschrieben:
Ich glaub du hast mich immer noch nicht verstanden: ich lasse das Kämpfen nicht sein, sondern ich gehe der Situation aus dem Weg, gegen meine Freunde kämpfen zu müssen. Ich mach die Wettkämpfe einfach nicht mit.


tina
Aber ist das dann nicht auch eine Art Wettkampf? Damit bestimmen deine "Freunde" ja (wenn auch unbewusst) an welchen Wettkämpfen du teilnimmst und an welchen nicht :=)

Allgemein würde ich sagen es heißt nicht umsonst WettKAMPF... man kämpft eben um die Wette *klugscheiß* Das muss ja nichts negatives sein... Es kommt immer darauf an, mit welchem Ziel man an den Start geht. Will man ein Ereignis gemeinsam durchstehen, zählt die Freundschaft eben... Will man für sich persönlich etwas erreichen, dann gibt es auch keine Freundschaft.... Das sollte jedem vor dem Ereignis klar sein...
*** Träume nicht Dein Leben, Lebe Deine Träume ***

Ziel 2009

10km sub60: erreicht am 18.04.09, Zeit: 0:59:45
10km sub55: erreicht am 13.06.09, Zeit: 0:53:44
Neues Ziel 2009
Keines mehr.. nur noch die Zeiten halten

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TinaS hat geschrieben:ich gehe der Situation aus dem Weg, gegen meine Freunde kämpfen zu müssen. Ich mach die Wettkämpfe einfach nicht mit.
Dazu fallen mir nun 2 Sachen ein.

a) Wenn man, wie ich, im Verein läuft, könnte man keine Wettkämpfe gemeinsam bestreiten. Da passiert sogar folgendes, dass zum einen jeder für sich möglichst schnell läuft, andererseits zählt das Mannschaftsergebnis. Da erwartet jeder von dem anderen, dass er so schnell läuft, wie es nur geht, weil das die Chancen in der Mannschaftswertung erhöht.

Für die Mannschaftswertung werden meistens 3 Läufer benötigt. Wenn es geht, tritt man sogar mit mehr Startern an. Es könnte ja einer ausfallen. Das führt dazu, dass man gleichzeitig miteinander fiebert, aber auch jeder den anderen übertrumpfen will, um in der Mannschaft zu landen. So geschehen vor 2 Jahren bei den Deutschen Meisterschaften im 100 km-Lauf. Wir waren zu viert, 3 wurden mit knappem Vorsprung Deutscher Mannschaftmeister, der vierte ging leer aus. Hätten nicht alle voll gefightet, hätte es für keinen was gebracht. Ein gesunder Wettbewerb ist leistungsfördernd.

b) (und das ist nun komplett off topic):
Ich habe vor einiger Zeit ein firmeninternes Projekt geleitet, bei dem es darum ging, Ursachen zu analysieren, warum der Frauenanteil in Führungspositionen so niedrig ist, und Maßnahmen auszuarbeiten. Das Team bestand aus 6 engagierten und selbstbewussten Frauen. Deren eigenes Ergebnis war, dass eine wesentliche und nach ihrer Auffassung sogar die entscheidende Ursache ist, dass viele Frauen freiwillig zurückstecken und den - von männlichen Ritualen dominierten - Machtspielen ausweichen, also im Zweifelsfall zurückstecken und ihren Anspruch nicht anmelden. Ich will deine Aussage oben nicht bewerten, aber das ist mir spontan eingefallen, als ich deinen obigen Kommentar gelesen habe.

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben: (und das ist nun komplett off topic):
Ich habe vor einiger Zeit ein firmeninternes Projekt geleitet, bei dem es darum ging, Ursachen zu analysieren, warum der Frauenanteil in Führungspositionen so niedrig ist, und Maßnahmen auszuarbeiten. Das Team bestand aus 6 engagierten und selbstbewussten Frauen. Deren eigenes Ergebnis war, dass eine wesentliche und nach ihrer Auffassung sogar die entscheidende Ursache ist, dass viele Frauen freiwillig zurückstecken und den - von männlichen Ritualen dominierten - Machtspielen ausweichen, also im Zweifelsfall zurückstecken und ihren Anspruch nicht anmelden. Ich will deine Aussage oben nicht bewerten, aber das ist mir spontan eingefallen, als ich deinen obigen Kommentar gelesen habe.

Gut erkannt, ich mag definitniv keine von Ritualen dominierten (das männlich lass ich mal weg) Machtspiele. Und strebe eben deshalb keine Führungsposition an. Interessieren würde mich aber auch wenns off topic ist was für Maßnahmen ihr einleiten wolltet: sollen sich die Frauen dahin entwickeln, dass sie lernen, die Machtspiele mitzumachen oder sollen die Führungsriegen weniger machtorientiert werden? Ersteres erscheint mir paradox: wer keine Machtspiele mag, wird eine darauf beruhende Führungsposition auch nicht attraktiv finden.

Ach ja und ehe es allzu offtopic wird: im Berufsleben ist das für mich nochmal was anderes als in der Freizeit. Sportvereine neigen allerdings durchaus zu ähnlichen Ritualen, was mit ein Grund für meine Skepsis ist. Die Mannschaftsfrage stellt sich für mich eh nicht, mich will kein Verein, der auf Leistung schaut in seiner Mannschaft...

tina

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Ich habe beim Laufen nicht viele Freunde.....
die ungefähr mein Tempo laufen. Eigentlich schade. Es wäre durchaus reizvoll, sich zu duellieren, wenn man mal den selben Wettkampf läuft.
Es ist doch ein Ansporn, den anderen dann doch mal einholen zu wollen. Und wenn der/die andere grundsätzlich schneller ist - na und?
Irgendwer ist immer schneller. Das tut doch einer Freundschaft keinen Abbruch.
Mir machen die Wettkämpfe Spaß, soll ich das lassen, weil einer meiner Freunde da ein Problem mit hat? Man lernt ja bei den diversen Rennen auch Leute kennen, die durchaus zu Freunden werden können. Und da sind dann doch eher die gleich schnellen - sprich Konkurrenten - dabei, weil man sich halt auf der Strecke und im Ziel immer wieder mal begegnet.
Ich laufe MEIN Tempo und will eine bestimmte Zeit schaffen. Wer mitläuft und mich kennt weiß das.
Wie machen das denn Paare, die im selben Lauf starten? Wartet da der eine auf den anderen? Ich glaube kaum.

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TinaS hat geschrieben:Interessieren würde mich aber auch wenns off topic ist was für Maßnahmen ihr einleiten wolltet: sollen sich die Frauen dahin entwickeln, dass sie lernen, die Machtspiele mitzumachen oder sollen die Führungsriegen weniger machtorientiert werden? Ersteres erscheint mir paradox: wer keine Machtspiele mag, wird eine darauf beruhende Führungsposition auch nicht attraktiv finden.
Eine Erläuterung würde den Rahmen hier sprengen. Wenn es dich interessiert, schreib mir ne PN. Dann sag ich gern was dazu.

Bernd
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Warum so kompliziert? Einer schiesst mit der Pistole zum Start. Dann renne ich los was das Zeug hält. Wenn ich dann im Ziel bin, bleibe ich stehen. Und das was dazwischen war ist meine persönliche Zeit. Was der Rest auf der Strecke gemacht hat, geht mich doch nix an. Was spricht dagegen?

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Meine Güte, da wird wieder mal aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Natürlich ist man vor so einem wichtigem Wettkampf angespannt und hält eher weniger nette Schwätzchen mit den engsten Gegnerinnen, das ist doch ganz normal.

Und wenn hier Breitensportler sich mit Weltklasse Athleten vergleichen dann hingt der Vergleich gewaltig!

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In einer vernünftigen Freundschaft kann man durchaus auch mal gegeneinander antreten und sich messen - ist geht dabei ja im Prinzip um nichts. Und das ist dann auch schon der entscheidende Unterschied zu den Profis - wie schon mehrfach hier genannt.

Wenn jmd. es seinem Freund / Freundin übel nimmt, dass er schneller gelaufen ist als man selbst, kann man es dem anderen wahrscheinlich nur nicht gönnen - und das hat dann auch nichts mehr mit Freundschaft zu tun!
Gesperrt

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