Seit gut 3 Monaten Nichtraucher... und 6kg schwerer...

Hallo allerseits,
bin grad etwas ratlos.
Vor ungefähr einem Jahr hab ich mit der lauferei angefangen. Als übergewichtiger und starker Raucher hab ich angefangen, mir meine Gedanken zu machen, wie die körperliche Leistungsfähigkeit eines 26-jährigen eigentlich aussehen könnte. Ich hab meine Ernährung etwas umgestellt, hab vor allem mehr darauf geachtet, wann ich was zu mir nehme. Von meinem Gewicht bin ich recht schnell runter gekommen, bis ich irgendwann die 100kg-Marke geknackt habe. Das Ziel sollte noch weiter unten sein...
Als nächsten Schritt hab ich dann mit dem rauchen aufgehört, was sehr problemlos geklappt hat. Heute früh wieder mal auf die Waage... 105kg.... 6 kg mehr.
Ich hab nur mit dem rauchen aufgehört, hab mir keine "Ersatzsucht" wie Süsskram oder sowas angewöhnt und auch sonst nichts verändert. Wie kann das sein?
Hat jemand einen Rat für mich, wie man das ganze wieder ändern kann? Mich frustriert das grad ein wenig.... so hab ich mir das zumindest nicht vorgestellt...

Schönen Gruß
andi

Nachtmensch hat geschrieben:Hat jemand einen Rat für mich, wie man das ganze wieder ändern kann? Mich frustriert das grad ein wenig.... so hab ich mir das zumindest nicht vorgestellt...

Schönen Gruß
andi

Waage wegschmeissen, und den Weg weitergehen, den du angefangen hast. Der Rest kommt von allein.

Hallo Andy, das kenne ich gut. Ich habe auch, nachdem ich aufhörte zu Rauchen, zunächst zugenommen (nachdem ich vorher 35kg durch Ernährungsumstellung und Laufen abnahm).

Es spielen mehrere Faktoren mit: zum einen verbrauchst Du durchs Rauchen etwa 300 kcal pro Tag, die wollen erst einmal irgendwo anders eingespart, bzw. verbraucht werden, denn Einsparen geht meist kaum noch. Zum Anderen kann es sein, daß Dein Training inzwischen so weit zur Normalität gehört, daß Dein Körper da nicht mehr so viel verbrennt - da hilft entweder: Intensität erhöhen, oder Umfänge. Damit könntest Du das erst einmal ein wenig im Zaum halten. Eiweis am Abend hilft mir z.B. vor Fressflashs in der Nacht, macht nämlich satt. Quark oder nen Shake. Auf Dauer pendelt es sich aber mit dem Gewicht wieder ein, allerdings solltest Du Dich nicht ausschließlich darauf verlassen!

Viel Erfolg, Kathrin

Nachtrag: @tobi nb: nein, so einfach ist es leider nicht.

Andi, erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du es geschafft hast, mit der Raucherei aufzuhören! Das ist schon mal super!

Leider ist es wohl so, dass du ohne die Glimmies am Tag so ca. 300 bis 400 kcal weniger verbrennst. Das heißt, du müsstest auch noch weniger essen, um dein Gewicht zu halten. Das schafft wohl kaum jemand - deswegen nehmen die meisten Exraucher erstmal zu.

Vermutlich hast du jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder mehr laufen, oder weniger Nahrung aufnehmen, oder eben beides in Kombination. Oder du lässt es wie es ist und freust dich einfach, dass du läufst und gesünder lebst. Über kurz oder lang reguliert sich das wieder! Kann halt ein bisschen dauern

Trotzdem: Du hast auf jeden Fal dazugewonnen!

Uuuups - gleichzeitig! Aber schön, dass wir einer Meinung sind

Bittersuess hat geschrieben:Uuuups - gleichzeitig! Aber schön, dass wir einer Meinung sind

Na das ist ja`n Ding -

Ich kenn das: ich habe auch vor 4 Jahren aufgehört zu rauchen und habe erst einmal 5 kg zugenommen - man erklärte mir, dass der Stoffwechsel durchs Rauchen erhöht ist und sich nun langsam auf das Normale einpendelt.
Tip: versuche weiterhin nicht übermäßig zu Essen (nicht nach dem Motto: "jetzt ist ehe egal") und konzentriere dich zunächst auf das Nicht-Rauchen!
Wenn das Gröbste vorbei ist, dann kannst du dich mit dem Abnehmen beschäftigen

Viele sind einfach daran gescheitert, dass sie gleichzeitig abnehmen und aufhören wollten, sich dabei alles versagt haben, irgendwann die Nase voll von der Selbstkasteiung hatten und wieder mit dem Rauchen anfingen.

Wenn du das Nicht-Rauchen jetzt schon im Griff hast (bei mir waren die ersten 3 Wochen heftig, danach ging es immer besser), dann versuch dich gesund und vollwertig zu ernähren und dabei den Sport fröhnen - dann klappt das schon!!
Grüße

oh, ihr seid ja schnell, danke für die Antworten
hört sich ja schon mal (fast) beruhigend an, dass das ja anscheinend normal ist.
Das mit der richtigen Ernährung gestaltet sich bei mir immer etwas schwierig, hab da nur daheim richtig Einfluss drauf, unter Tags bin ich auf die Kantine meines Arbeitgebers angewiesen, die doch etwas verbesserungswürdig in dieser Richtung wäre...
Eiweiss am Abend hört sich vernünftig an, glaub das sollte ich mal versuchen...

Schönen Abend noch
andi

Nachtmensch hat geschrieben:oh, ihr seid ja schnell, danke für die Antworten
hört sich ja schon mal (fast) beruhigend an, dass das ja anscheinend normal ist.
Das mit der richtigen Ernährung gestaltet sich bei mir immer etwas schwierig, hab da nur daheim richtig Einfluss drauf, unter Tags bin ich auf die Kantine meines Arbeitgebers angewiesen, die doch etwas verbesserungswürdig in dieser Richtung wäre...
Eiweiss am Abend hört sich vernünftig an, glaub das sollte ich mal versuchen...

Schönen Abend noch

andi

Hallo Andi.

Bange machen gilt nicht.
In der Zeit in der Man(n) raucht isst man(n) weniger . erstens ist die Frühstückspause zu kurz und zweitens isst man schneller um noch eine Rauchen zu können.
Auch die Geschmacksknospen leiden ein wenig beim Rauchen. Das heißt,das Essen schmeckt nicht sooo gut. Jetzt wo Du deine Sinne wieder freigibst ist das Essen etwas schmackhafter. Auch bleibt man eher am Tisch sitzen und trinkt vielleicht etwas anstatt rauszugehen um eine zu rauchen.

Und Mittags in der Kantine ist auch die Portion nicht immer gleich groß......

Und abends vor dem Fernseher isst man(n) eventuell etwas unbewußt zuviel.

Nur als kleine Hilfe um zu sehen welche kleine Mengen ein großes Unheil anrichten können.

1 glas O-saft 1/4 liter ca 95 kal
15 gramm chips ca 100 kal
10 gramm Schokolade ca 54 kal
apfel ca 150gramm ca 75 kal
bier 0,5 liter ca 230 kal

So nun nehmen wir ein Szenario:
Zum Frühstück den Extragesunden Kick ( ich rauche ja nicht mehr) Orangensaft
Auf der Arbeit einen schönen gesunden Apfel ( ich rauche nicht mehr)
und abends das kleine bier mit einer Hand voll Chips.... ( ich rauche nicht mehr)

Summa summarum 400 kal nebenbei - ergebnis ein kilogramm fett hat 9000 kal
das heißt mit dem programm von oben plus die vorher eingesparten Kalorien ( Raucher verbrauchen ca 300 kal am tag ) sind in ca 15 tagen plus/minus ein Kilo zuviel auf der Hüfte.....

Aber bitte nicht bange machen lassen es ist nur zum nachdenken gedacht.

Meine Patienten/Kunden müßen zu Beginn immer ein Ernährungstagebuch führen und schon entdecken Sie Ihre kleinen Sünden selbst und können darauf reagieren.

Wünsche Dir alles Gute und auch das Du Standhaft bleibst . Es lohnt sich.

chris

egoist

Nachtmensch hat geschrieben: unter Tags bin ich auf die Kantine meines Arbeitgebers angewiesen, die doch etwas verbesserungswürdig in dieser Richtung wäre...

Bist Du nicht. Ich hab Deine Geschichte auch hinter mir. Aufgrund der Gefahr, zuzunehmen, hab ich nichtrauch-begleitend meine Ernährung umgestellt. Seitdem such ich mir genau aus, was ich esse, und was nicht. Eine Kantine, in der ich mich nicht wie gewünscht verpflegen könnte, würde ich nicht in Anspruch nehmen.

Als Mittags-Snack funktionieren Bananen, Paprika oder Äpfel hervorragend, vielleicht mit einer Scheibe Knäckebrot.

Nachtmensch hat geschrieben:
Schönen Abend noch
andi

Dito mottes

Kathrinchen hat geschrieben:Auf Dauer pendelt es sich aber mit dem Gewicht wieder ein, allerdings solltest Du Dich nicht ausschließlich darauf verlassen!

Bei mir hat es sich schon nach 14 Jahren wieder so eingependelt, dass ich wieder ein normales Gewicht habe.

Im Ernst: Ich habe in einem Jahr ca. 20 -25 kg zugenommen als ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Wenn ich nicht auf meine Ernährung achte, gehe ich auf wie ein Hefekloß. In der Regel sucht sich ja die Sucht einen neuen Weg. Bei mir war es dann das Essen. Von selbst hat sich bei mir leider nichts geregelt.

Mein Tipp: Errechne dir mal deinen täglichen Kalorienbedarf und dann notiere dir dazu, was du so am Tag isst.

egoist hat geschrieben: Auf der Arbeit einen schönen gesunden Apfel ( ich rauche nicht mehr)

Von denen kann man aber in der Tat ruhig mehr essen und dafür lieber anderen minderwertigen Kram weglassen. "A apple a day keeps the doctor away!", wie wir Engländer so sagen.

mottes hat geschrieben: Als Mittags-Snack funktionieren Bananen, Paprika oder Äpfel hervorragend, vielleicht mit einer Scheibe Knäckebrot.

Mein Arbeitgeber hat gar keine Kantine und wenn würde ich sie wahrscheinlich nicht nutzen. Ich halte es wie du und nehme mir meine gesunden und leckeren Sachen immer selbst mit. Von meinen Kollegen werde ich zwar manchmal belächelt ob meiner Plastikdosen aber so lebe ich gesünder.

Fliegenpilzmann hat geschrieben:Mein Arbeitgeber hat gar keine Kantine und wenn würde ich sie wahrscheinlich nicht nutzen. Ich halte es wie du und nehme mir meine gesunden und leckeren Sachen immer selbst mit. Von meinen Kollegen werde ich zwar manchmal belächelt ob meiner Plastikdosen aber so lebe ich gesünder.

Du wirst lachen: Ich gehe regelmäßig in der Kantine eines Nachbar-Betriebs essen. Ist auch gut, um vom Arbeitsplatz mal wegzukommen. Diese ist sehr ambitioniert geführt, bietet jeden Tag zwei Menüs an, Beilagen nach Wahl, und vor allem ein super Salat-Buffet, das alleine ausreicht.

Gruß mottes

Stimmt schon, nicht nur überlegen, wann man was isst, sondern auch mal nachrechnen. Hab schon öfter festgestellt, dass die "kleinen Dinge", die man oft gar nicht vermutet doch ganz gut reinhaun. Gibts da übrigens irgend eine verlässliche Tabelle, wo sowas drin steht?
Es stimmt schon, es gibt ganz gute Kantinen, nur unsere gehört eben nicht dazu. Ich muss sie eben nutzen, oder selber was mitnehmen. Ausser Haus gehen geht leider nicht, aber das ist ein anderes Thema...
Trotzdem nochmal danke für die guten Antworten

Schönen Gruß
andi

Ich esse auch in der Kantine - und die ist qualitativ nicht auf dem Gesundheitstrip. Ich nehme selten ein komplettes Essen, sondern laß es mir zusammenstellen, Kartoffeln oder Reis bzw. Nudeln, Gemüse dazu, KEINE Sauce, da ist eh nur Mehl drin - und äußerst selten mal Fleisch, dann aber auch nur Geflügel oder Rind. Beim Gemüse muß man aber auch schon darauf achten, das es nicht in Butter schwimmt. Es geht aber, das kriegt man schon hin.

Ansonsten gilt: wer abnehmen will, muß mehr verbrauchen, als er reinstopft. Egal wann am Tag.

Lg, Kathrin

Fliegenpilzmann hat geschrieben:Bei mir hat es sich schon nach 14 Jahren wieder so eingependelt, dass ich wieder ein normales Gewicht habe.

Nett gesagt.

Ja, bei mir isses auch knapp zweistellig geworden.
Und auch nach 5 Jahren Rauchentzug will's nicht weichen.
Aber ich mach mir da keinen Stress. Das Nichtrauchen isses
mir wert.

Eselchen hat geschrieben: Das Nichtrauchen isses mir wert.

Ich rauche seit nunmehr 14 Jahren nicht mehr und habe es nie bereut aufgehört zu haben. Im Gegenteil, ich frage mich, warum ich mir das so lange angetan habe. Mein höheres Gewicht hat mich nie auf den Gedanken gebracht, nun wieder damit anzufangen. Selbst in den allergrößten Stresssituationen habe ich kein Bedürfnis mehr danach, ein Glück auch.

Fliegenpilzmann hat geschrieben:... ich frage mich, warum ich mir das so lange angetan habe. Mein höheres Gewicht hat mich nie auf den Gedanken gebracht, nun wieder damit anzufangen. Selbst in den allergrößten Stresssituationen habe ich kein Bedürfnis mehr danach, ein Glück auch.

In diesem Sinne, lieber Nachtmensch-Andi, freu Dich, dass Du von der Sucht
losgekommen bist. Genieße es.

Das mit dem Gewicht wird wieder. Je nach Selbstdisziplin früher oder später.
Lass Dich davon nicht frustrieren. Jedes Gramm ist das Nichtrauchen wert!