Schlusssprint - Heide-Elbe-Ultra 2009 (Staffel)

... nach knapp 10 km ist das Ziel klar vor Augen: Quer über den Schlossplatz von Winsen an der Luhe kann ich das Zielband ausmachen. Aber was ist das? Da trappelt plötzlich und unerwartet eine ganze Elefantenherde hinter mir.

Da will mich jemand auf den letzten Metern abkochen? Nichts da! Jetzt nicht ablenken lassen, bloß nicht zurück schauen, immer nach vorne. Statt entspannter Schlussmeter ziehe ich noch einmal alle Reserven aus dem Köcher. Viele sind es nicht. Ein eisernes Band schnürt sich um meine Brust. Ich beschleunige auf gefühlte 2 min pro Kilometer, der Schweiss rinnt mir ins Auge und brennt weiter an der Wange herunter. Bloß nicht zurück schauen, wer sich umdreht hat schon verloren!

Wer zum Teufel mag das sein, der da so unbarmherzig an meinen Fersen klebt. Keine Zeit diesen Gedanken zu verfolgen, nur noch diese letzten 50 Meter und dann tot umfallen, aber niemand niemals nicht vorbei lassen.

»Mensch, Otto, wir sind’s!« Ich erkenne die Stimme meines Schwagers, einer von sechs Läufern, der diesjährigen Heide-Elbe-Ultra-Staffel-Mannschaft »Lass Laufen«, deren Schlussläufer ich bin. Ein Fluch entflieht meinen Lippen, dann aber sofort Geschwindigkeit runter, entspanntes Lachen: Muss ein tolles Bild gewesen sein, so à la »Die Gloreichen 7« kehren ein. Unvergesslich.