Ich war schon am Samstag angereist um meine Unterlagen abzuholen und mir alles mal anzuschauen um mich sonntags zurecht zu finden.
Dann der grosse Tag... die Nervosität wurde nun grösser und grösser...
2 Stunden vor dem Start war ich dann sonntags zur Strecke gefahren um nur kein Stress aufkommen zu lassen. Ich sollte mich noch mit "Pippi L." (hier aus dem Forum) treffen die auch ihr Marathon Debüt hatte. Wir traffen uns bei der Kleiderabgabe und quatschten noch ein wenig welches Ziel wir uns setzten würden. Mein Hauptziel war es unter 3h50 zu finishen, wir einigten uns, den Versuchen zu starten die 3h45 anzugreifen.
Am Start versuchten wir einen Block nach vorne zu kommen, was uns auch gelungen ist, denn man hatte uns in den letzten Block gesetzt!
So nach 5min Verspätung war endlich unser Block dran... Wir waren am Anfang nur am überholen, ich will nicht wissen wie es gewesen wäre, wenn wir aus dem letzten Block gestartet wären.
Ich hatte auch Unterstützung auf der Strecke die mich auf 4 verschiedenen Kilometer unterstützten. Bei Kilometer 3 standen sie das erstemal am Rande, mit der Luxemburgischen Flagge mit dem roten Löwe. Ich gab ihnen eine 2te gestartete Stoppuhr so wussten sie ungefähr wo ich dran war.
Die ersten 10km liefen recht gut. Obwohl es doch recht nervig war dauerhaft nur am überholen zu sein. Ich schaute immer wieder auf meinen FR, ich sah dass wir recht schnell unterwegs waren.
Dann bei Kilometer 20 sah ich den roten Löwe wieder. Ich wurde wieder von der ganzen Truppe kräfftig angefeuert. Ich merkte so langsam, dass das aktuelle Tempo doch recht hoch war und fing an mir Gedanken zu machen ob es nicht zu schnell war, so dass ich den rest des Rennens Probleme haben würde. Kilometer 21 merkte ich dass ich noch auf 3h45er Kurs lag. Doch ab Kilometer 26 merkte ich, ich kann das Tempo unter 5:10 nicht bis ans Ende halten. Ich fing an nur noch hinter "Pippi L." zu laufen um mich vileicht doch noch einzu kriegen und das Tempo doch durch zu halten. Es fing nun an doch schwerer und schwerer zu werden... Dann am 29ten Kilometer sah ich den "Roten Löwe" wieder, und das Anfeuern ermutigte mich nochmals das Tempo doch mitzugehen. Doch dann kam Kilometer 31 und da bekam ich einen kleinen Einbruch... dann noch 10km bis zum Ziel! Ich dachte nur noch: "Die sch... 10km die wirst du doch noch schaffen, du hast jetzt solange dafür trainiert". "Pippi L." sagt mir dann dass sie sich nicht mehr wohlfühle in meinem Rythmus und ich forderte sie auf sie sollte ihr Tempo einfach weiterlaufen. Dies machte sie dann auch. Ich wusste nun, alleine wird es nicht einfacher, doch ich musste mir was einfallen lassen um mich selbst wieder aus dem Tief herraus zu bekommen.
Ich Kämpfte jetzt mit mir selber um jetzt durchzuhalten.
Dann bei Kilometer 33 der nächste Versorgungsstand, bis dahin lies ich keinen Stand aus um etwas zu Trinken oder eine Banane zu essen, doch hier lief ich bis zum Stand, Trank und aß wieder. Diesmal doch nahm ich mir die Zeit und trabbte dabei.
Diese halbe oder ganze Minute die ich da verlor war mir egal, denn ab da fühlte ich mich wieder viel besser und ich konnte mein normales tempo relatif wieder gut aufnehmen.
Ich hatte dem inneren Schweinehund keine Chance überhand zu nehmen und forderte mich selbst immer wieder auf, die letzten Kilometer jetzt durchzuhalten!
Doch nun kam noch etwas stärkerer Gegenwind der wieder etwas Kraft kostete. Ich versuchte ab und zu in einer kleinen Gruppe etwas Windschutz zu finden, doch die liefen doch schon ein Tempo wieder langsamer als ich. Der letzte Versorgungstand hatte mich wirklich aus dem Tief genommen, sagen wir mal Mental aus dem Tief genommen, denn ich merkte meine Beine fingen an sehr müde zu werden.
Dann bei Kilometer 34,5 ein grosser Schreck, in der Gegenrichtung kam auf einmal ein Krankenwagen mir Sirene entgegen... ich schaute dahin... und schon war ich in einem Strassenloch das mit Regenwassergefüllt war umgeknickt! Ich dacht enur noch SCH....!!
Ich lief einfach weiter und wartete jetzt auf den Schmerz... doch Glücklicherweise kam keiner. Ich hatte also sehr viel Glück, ausser dass ich jetzt ein nasser Schuh hatte war nichts passiert.
Ich versuchte jetzt einfach gedanklich nicht an meine müde Beine zu denken und lenkte mich ab in dem ich einfach die Stimmung um die Strecke genoss. Dann der letzte Verpflegungstand, ich sah den "Roten Löwe", auch diesem war nicht entgangen dass die Müdigkeit jetzt in meinem Gesicht stand! Ich Ich trank nochmals Wasser und reskierte es einfach auch ein Becher Red Bull mir zu nehmen.
Dann vorderte ich mich selbst nochmals auf, noch einmal alles die letzten 6km zu geben. Nicht nur der Red Bull beflügelte mich nun, sondern die Menschenmenge die den nächsten Kilometer die Strasse enger machte und somit eine super Atmosphäre lieferte!
Unterwegs ermutigte ich dann noch ein paar kleine Mädchen und Jungs aus der Schülerstaffel, sie sollten durchhalten. Doch auch immer mehr Marathonleute sah ich die nur noch am traben waren. Ich munterte noch welche auf und merkte selbst nicht wie schnell der nächte Kilometer umging. In dem Moment war es mir auch schon bewusst dass ich die 3h45 nicht mehr erreichten werde, aber mein Persönliches Ziel war noch nicht abgeschrieben und war noch zu erreichen.
Der 2te letzte Kilometer war doch wieder etwas schmerzhafter denn es ging einen langen Teil nur über Pflastersteine.
Der 41ste Kilometer ging jetzt gleich zu ende, ich gab nochmal alles. Dann sah ich dass noch ein Foto auf der Bücke gemacht wurde... aber mich zum lachen zwingen brauchte ich nicht, denn das lachen stand mir schon im Gesicht, denn ich wusste dass ich meinen ersten Marathon gleich geschafft habe. Dann sah ich den Roten Bogen der den letzten Kilometer ankündigte.
Ich muss ehrlich sagen von dem Kilometer weiss ich nicht mehr viel, ich fühlte mich aufeinmal so gut und frisch als wäre ich jetzt erst 10km gelaufen.
Dann sah ich das Ziel und nicht nur das Ziel, der "Rote Löwe" wartete auch schon vor dem Ziel auf mich!! Dann streckte ich die Arme nur noch vor Begeisterung in die Höhe und lächelte nochmals für das Finisherfoto!
Es war geschafft!!!!
10 Wochen harte Arbeit hatten sich gelohnt!! Dann die Blick auf mein FR, der zeigte mir eine Zeit von 3h46min21sek!! Ich hatte alles geschafft was ich erreichen wollte!!!!
Im Zielbereicht traff ich "Pippi L." auch sofortwieder. Ich freute mich jetzt nur noch etwas trinken und zu essen zukönnen. Nach dem wir den Lauf ein wenig analysiert hatten, trennten sich unsere Wege wieder. Ich freute mich nun auf das wiedersehen meiner grossen Unterstützung die mich wärend dem ganzen Rennen ermutigt hatten.
So will ich auf diesem Wege ihnen nochmals vielen dank sagen und natürlich auch "Pippi L.", denn ohne sie hätte ich sicher eher das Tempo rausgenommen und nicht so lange das Tempo durchgehalten.
Es war ein Super Gefühl die 42,195km geschafft zu haben!
Etwas kann ich jetzt schon sagen, es war mein erster Marathon aber sicher nicht mein letzter...
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. Ich finde es immer wieder schön, Berichte von Ms zu lesen, die ich selbst schon absolviert habe. Man erlebt dann seine eigenen Läufe noch einmal.
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