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Was mache ich falsch?

Was mache ich falsch?

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Hallo, ich wäre sehr dankbar für einen Rat von den Laufprofis.

Ich laufe seit etwa 5 Jahren 1 -3 mal in der Woche je ca 45 Minuten.
Ursprünglich war ich sehr unsportlich, das wurde dann besser, bis ich vor 3 Jahren einen 10km-Lauf in 65 Minuten gelaufen bin.
Seither würde ich das gerne verbessern, das gelingt mir aber nicht. Ich hab auch schon mit Intervall- und Tempoläufen trainiert, einige Monate recht konsequent 3 mal die Woche, viel geholfen hat das nicht.
Kann es sein dass ich falsch trainiere, zu langsam oder zu schnell laufe? Ich bin 40 Jahre, normalgewichtig, weiblich.
Nachdem ich die letzten Jahre nur nach Gefühl gelaufen bin, habe ich mir jetzt noch mal eine Pulsuhr mit Tempo-Sensor gekauft. Bei einem mir angenehmen ruhigen Lauftempo laufe ich bei Puls 155 und leider nur 8,8 Minuten pro Kilometer. Über einem Puls von 160 wird es unangenehm. Wenn ich mal kurz sprinte, geht der Puls rasch auf 182, dann habe ich abgebrochen
Was ist wohl mein idealer Trainingspuls für normale, lange oder Tempoläufe?
Bringt es was, wenn mich mehr quäle? Es wird ja immer davor gewarnt, bei zu hohem Puls zu laufen, und 155 ist ja schon recht hoch ... oder sollte ich mich vielleicht einfach damit abfinden, dass bei mir nicht mehr drin ist?

Danke für jeden Rat!

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Hallo,
um festzustellen ob du zu langsam trainierst mußt du deine MHF Maximale Herzfrequenz kennen. Bei mir ist es so das ich ohne Pulsmesser grundsätzlich zu langsam laufe. Die beste und sicherste Möglichkeit die richtigen Trainingsfrequenzen rauszukriegen ist ein Laktattest bei einem erfahrenen Sportarzt. Das Prinzip der progressiven Belastung gilt aber immer. D.h. immer "nur"3 x 45 min. funktioniert nicht zum schneller werden.

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Vielen Dank für die rasche Antwort. Daran hab ich auch schon mal gedacht, bislang war es mir zu teuer und aufwändig und erschien mir übertrieben, für eine Freizeitsportlerin wie mich ...

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Jackmusic hat geschrieben:Die beste und sicherste Möglichkeit die richtigen Trainingsfrequenzen rauszukriegen ist ein Laktattest bei einem erfahrenen Sportarzt.
Schmarrn!
Sonst bin ich einverstanden.
1 x pro Woche ist sicher zu wenig, um halbwegs fit zu bleiben, wenn man sonst keine Bewegung macht.
Du hast längst nicht alle Variationen im Training ausgeschöpft.
Einen Lauf in der Woche sollte man langsam ausbauen, sodass man mal 1,5 h durchlaufen kann.
Wenn man öfter und anfangs dafür etwas kürzer laufen geht, bringt das auch einen Erfolg mit sich.
Im Grundlagenbereich sollte man sich in ganzen Sätzen unterhalten können oder 4 Schritte zum Einatmen und 4 Schritte zum Ausatmen benötigen (können je nach Typ auch 3 sein).

Wir müssten jetzt wissen, wie Du die Tempoläufe gelaufen bist (zeitl. Länge) und welches Training Du in der Woche sonst noch gemacht hast.
Wie lange sind einige Monate mit 3 x Training pro Woche?

Abgesehen davon stellt das Laufen einen gewissen Reiz an den Körper dar, sich anzupassen. Wenn die Anpassung erfolgt ist, was passiert dann? Nichts mehr. Also muss man den Reiz erhöhen (Häufigkeit, Dauer, Intensität - in dieser Reihenfolge). Es gibt nur wenige Menschen, die vollkommen trainingsresistent sind.

Die Pulsuhr ist ein nettes Spielzeug. Nur muss man sie zu bedienen wissen. Ohne Maximalpulsermittlung bleiben die Werte auf der Uhr nette Zahlen, ohne dass man ihnen eine nützliche Bedeutung beimessen kann.

Training kann anstrengend sein. Qualvoll sollte es nicht sein, sonst ist da irgendetwas falsch.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Vielen Dank für die Antwort. Beim normalen Dauerlauf laufe ich mit drei Schritten pro Atemzug, kann mich dabei noch in ganzen Sätzen unterhalten, Puls ist 155, was ja ziemlich hoch ist.
Es leuchtet mir ein, dass die Pulsuhr ohne Maximalpulsermittlung nur ein Spielzeug ist, nur wie bekommt man den Maximalpuls ohne Lakttattest raus? Ich bin am Ende des Trainings auf 182 hochgesprintet, da war mir schon leicht schwurbelig. Hätte ich mich noch mehr quälen müssen?
Vor den 10 km-Läufen hatte ich einen Trainingsplan über 16 Wochen, in dem ich mich langsam hochsteigert habe. Zuletzt sahen die wöchtenlichen Läufe so (Herzfrequenz)
• 45 min normaler Lauf (145-155)
• 50 min normaler Lauf mit 4 Sprints (1 min >170) oder 30 min Tempolauf (160)
• 120 min langer Lauf (136-140)

120 min war aber das Äußerste, was ich je geschafft habe, und Sprint und Tempo war grauenhaft quälend. In der Woche vor dem 10km-Lauf dann nur lockere Läufe. Beim ersten Lauf bin ich dann 65 min gelaufen, ein Jahr darauf, wieder mit einem solchen Training davor waren es 66 min, und ich war etwas enttäuscht. Im nächsten Mai möchte ich noch einmal einen 10km-Lauf mitmachen, und würde gerne sicher gehen, einigermaßen richtig zu trainieren. Hauptsächlich soll es aber Spaß machen und die Figur erhalten :-)

Vielen Dank für weitere Tipps!

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HaseundIgel hat geschrieben:Hallo, ich wäre sehr dankbar für einen Rat von den Laufprofis.

Nachdem ich die letzten Jahre nur nach Gefühl gelaufen bin, habe ich mir jetzt noch mal eine Pulsuhr mit Tempo-Sensor gekauft. Bei einem mir angenehmen ruhigen Lauftempo laufe ich bei Puls 155 und leider nur 8,8 Minuten pro Kilometer. Über einem Puls von 160 wird es unangenehm. Wenn ich mal kurz sprinte, geht der Puls rasch auf 182, dann habe ich abgebrochen


Möglicherweise ist dein Hfmax deutlich höher wie 182, aber solange man das nicht weiß stochert man im Nebel.


Zitat von der Runnderworld:

Die HFmax dient als Maßstab
Wenn Sie Ihren Maximalpuls (HFmax) kennen, können Sie die vier wichtigsten Pulsbereiche unterscheiden, die für ein sinnvolles Training wichtig sind. Die Prozentbereiche lassen sich bei vielen Pulsuhren programmieren. Einige Pulsuhren zeigen sogar den Prozentwert des Pulsschlags (gemessen an HFmax) an, dann ist ein systematisches Training noch einfacher.

1. Pulsbereich
70 bis 75 Prozent der maximalen Herzfrequenz: Das entspricht einem langsamen und langen Dauerlauf. Das bedeutet konkret: Niedriges Lauftempo. Bei kurzen Läufen dient das Lauftraining in diesem Bereich zur Regeneration, in der Marathonvorbereitung über lange Zeit für die Langzeitausdauer, sprich die langen Läufe zwischen 15 und 35 Kilometern, die man meist am Wochenende absolviert.

2. Pulsbereich
75 bis 85 Prozent der maximalen Herzfrequenz: lockerer Dauerlauf. Das bedeutet: Wohlfühltempo, eine gesellige Unterhaltung ist möglich. Der Puls dient hier als Tempokontrolle nach oben und nach unten, man läuft nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell. In diesem Pulsbereich absolvieren die meisten Läufer eine Vielzahl ihrer Läufe, da es sich hierbei meist um das persönliche "Wohlfühltempo" handelt. Aber Achtung: Machen Sie nicht den Fehler, alle Läufe in diesem Bereich zu absolvieren, sonst werden Sie Ihre Leistung nicht verbessern!

3. Pulsbereich
85 bis 88 Prozent der maximalen Herzfrequenz: Das ist ein zügiger Dauerlauf, ein so genannter Tempodauerlauf. Das bedeutet: Hohes Lauftempo, aber ohne Muskelübersäuerung. Der Puls sollte stabil bleiben. Ganz wichtig ist, dass Sie bei diesem Trainingselement vorher fünf bis zehn Minuten ganz langsam einlaufen und nachher wieder locker auslaufen. Den Tempodauerlauf finden Sie in jedem ambitionierten Marathon-Trainingsplan. Wer seine Marathonzeit verbessern will, sollte ihn häufiger in sein Lauftraining einstreuen.

4. Pulsbereich
90 bis 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz: Das sind Tempoläufe. Dies bedeutet: Läufe bei fast maximalem Tempo in Intervallform und mit Pausen dazwischen. Diese Trainingsvariante ist wichtig, wenn Sie schneller werden möchten. In einem professionellen Marathon-Trainingsplan steht sie daher öfters im Programm. Sie sollten mit dieser Variante aber nicht auf gut Glück herumexperimentieren, sondern sich genauestens an Ihren Trainingsplan halten.


Der Selbsttest
Laufen Sie sich 10 Minuten locker ein. Laufen Sie anschließend 3 x 3 Minuten im gesteigerten Tempo. Die erste der drei Minuten gemütlich, die zweite, so dass Sie schon fast außer Atem kommen und die dritte Minute "volle Pulle". Nach jeder Drei-Minuten-Belastung traben Sie zwei Minuten. Am Schluss laufen Sie sich zehn Minuten aus. Die Herzfrequenz, die Sie bei den allerletzten "volle Pulle" gelaufenen Minuten zum Schluss messen, stellen Sie in einen Vergleich. Die höchste gemessene Herzfrequenz ist dann Ihr Maximalpuls

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Das ist jetzt schon mal konkreter. Jetzt kommt es natürlich darauf an, wie Du in der Zeit zwischen diesen Trainingsplänen trainierst. Wenn Du längere Phasen mit stark reduziertem Training hast, dann kann es sein, dass Du jedesmal von vorne beginnen musst und daher keine Fortschritte kommen.
Wenn Du Fortschritte erzielen willst, dann hilft wahrscheinlich am ehesten ganzjähriges Training, aber nicht immer intensiv, dafür öfters.

30 min Tempolauf finde ich relativ viel. Das Fahrtspiel mit den 4 x 1 min ist zwar nett, ich weiß aber nicht, ob das für die 10 km so viel bringt. Du könnstest den Tempolauf einmal auf 20 min begrenzen und dafür in der Woche darauf 3 x 10 min mit je 2 min Traben dazwischen laufen (zusätzlich je 10 min Aufwärmen und Auslaufen) und zwar im Tempolauftempo (bzw. im Wettkampftempo, also um die 6 min/km).

Wie sieht es denn eigentlich gewichtmäßig aus? Je weniger man an überflüssiger Masse mit sich herumschleppt, umso schneller ist man üblicherweise (Muskeln braucht man aber schon...).
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Danke für die Tipps, werde ich versuchen! Ist Wettkampftempo wirklich das richtige Tempo für den Tempodauerlauf? Das wäre immerhin ein Maßstab, für den ich den verlixten Maximalpuls nicht brauche.
Tatsächlich gibt es übers Jahr arge Motivationslücken, dann laufe ich nur 1 bis 2 Mal in der Woche locker. Ich hatte gehofft, das erhält wenigstens die Form.
Das Gewicht ist auch ein wunder Punkt, bei 173 wiege ich derzeit 67 kg. Das Laufen soll natürlich auch helfen, ein paar Kilo loszuwerden.
Zusätzlich zum Laufen mache ich noch ca 1 mal die Woche ziemlich anstrengendes Yoga. Das beinhaltet immerhin Muskeltraining.

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HaseundIgel hat geschrieben:Danke für die Tipps, werde ich versuchen! Ist Wettkampftempo wirklich das richtige Tempo für den Tempodauerlauf? Das wäre immerhin ein Maßstab, für den ich den verlixten Maximalpuls nicht brauche.
Wenn Du Deinen Maximalpuls nicht kennst ist Deine Pulsuhr nicht mehr als eine SToppuhr mit, für Dich nutzlosen, Zusatzfunktionen.

Du kannst auch nach Gefühl laufen. Mal eben richtig gemütlich, mal etwas schneller und ab und an locker mit Tempoverschärfungen z.B. bis zur nächsten Bank, Baum, Laterne oder einfach mal 30s das Tempo steigern und dann wieder ein paar Minuten schön langsam.
Gruß Jörg

http://forum.runnersworld.de/forum/flohmarkt/56472-desktop-pc-hp-dc7600-sff-zu-verkaufen.html#post1127229

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HaseundIgel hat geschrieben:Danke für die Tipps, werde ich versuchen! Ist Wettkampftempo wirklich das richtige Tempo für den Tempodauerlauf? Das wäre immerhin ein Maßstab, für den ich den verlixten Maximalpuls nicht brauche.
Als Faustregel nimmt man für das Tempolauftempo das Stundenlauftempo. Da bei Dir der Wettkampf 10 km beträgt und Du dafür ca. eine Stunde brauchst, passt das in Deinem Fall. Wenn Du schneller laufen kannst oder aus irgendeinem Grund viel langsamer, dann gilt trotzdem das Stundenlauftempo und nicht das Wettkampftempo.
Das Stundenlauftempo ist das Tempo, das man unter Wettkampfbedingungen eine Stunde durchhalten kann. Bei Dir ist es 10-km-WK-Tempo, bei der Elite HM-WK-Tempo, bei mir irgendwo dazwischen.
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Was ich also falsch mache

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Vielen Dank an alle, ich fasse noch mal zusammen, was ich aus den Antworten schließe:

1. Pulsmessung ohne Maximalpulsermittlung ist sinnlos. Maximalpuls ermittelt man zuverlässig eigentlich nur durch Laktattest. Also ist Pulsmessung ohne Laktattest nutzlos.

2. Keine Verbesserung ohne etwas Quälerei. Trotz des hohen Trainingspulses von 155 trainiere ich wahrscheinlich zu lasch und sollte wenigstens ab und zu schneller laufen.

3. Tempoläufe von 10 bis 20 Minuten innerhalb eines Laufes mit langsamem Tempo laufe ich künftig wie 10-km-Wettkampftempo, und beachte den Puls von über 170 nicht weiter.

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HaseundIgel hat geschrieben:1. Pulsmessung ohne Maximalpulsermittlung ist sinnlos. Maximalpuls ermittelt man zuverlässig eigentlich nur durch Laktattest. Also ist Pulsmessung ohne Laktattest nutzlos.

2. Keine Verbesserung ohne etwas Quälerei. Trotz des hohen Trainingspulses von 155 trainiere ich wahrscheinlich zu lasch und sollte wenigstens ab und zu schneller laufen.

3. Tempoläufe von 10 bis 20 Minuten innerhalb eines Laufes mit langsamem Tempo laufe ich künftig wie 10-km-Wettkampftempo, und beachte den Puls von über 170 nicht weiter.


Ich schreib mal meine eigene unbedeutende Meinung dazu:

1. Ja, was den Maximalpuls angeht. Nein, was den Laktattest angeht. Schau mal bei Papa Greif auf die Seiten 21/22. Da steht, wie du kostenfrei deinen Maximalpuls rausbekommst.

2. Ja. Schnell laufen lernt man durch schnelles Laufen.

3. Ja. Und Nein. Ich würde einen Tempolauf (im Bereich deines 10km-Wettkampftempos) von 20-30min einplanen. Oder einige kürzere, aber etwas schnellere Intervalle (1-2km, zum Beispiel). Möglicherweise einen strukturierten Trainingsplan nutzen, da stehen die Zeitvorgaben meistens gleich mit drin. Ansonsten finde ich den Tipp hier recht gut:
dukatobello hat geschrieben:Du kannst auch nach Gefühl laufen. Mal eben richtig gemütlich, mal etwas schneller und ab und an locker mit Tempoverschärfungen z.B. bis zur nächsten Bank, Baum, Laterne oder einfach mal 30s das Tempo steigern und dann wieder ein paar Minuten schön langsam.
Gruss,
Martin

Wettkämpfe 2009
03/09 HM Gröbenzell: 1:43:04 :peinlich:
04/09 HM Leipzig 1:29:38 :)
07/09 6,5K Maxi Firmenlauf München 0:27:23 :)
08/09 HM Altötting 1:23:40 :)
09/09 M Berlin 2:58:06 :)
11/09 M New York

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Sämtliche Tests zum Maximalpuls sind äußerst belastend und sollten nur total fit ausgeführt werden. Zudem auch ausgeruht, also regeneriert und wenn man sich wohlfühlt. Bis diese Bedingungen gegeben sind, dienen die Fausformeln (z.B. 220-Alter bei dir also 180 bzw. 182, dass haste ja schonmal erreicht) durchaus als ca.-Maß. Die sind zwar nichts für Jeden, aber für die breite Masse sind sie okay und für die Ausdauertrainings bis dann ein HFmax-Test gemacht werden kann, macht es auch nicht großartig was aus, wenn man wirklich den seltenen Fall erwischt und total daneben liegt.

Auf Basis dessen würde ich vorschlagen:

1. Puls von 182 als vorläufige HFmax nehmen

2. regelmäßig trainieren: 2 mal pro Woche ruhiger DL (75%-80% also 137-146), einmal pro Woche langsamer Dauerlauf (70%-75% also 127-137)

3. Die ruhigen DL beginnst du in der ersten Woche mit 35min Länge und steigerst um 5 Minuten und zwar 1. Woche 35, 2W 40, 3W 40, 4W 45, 5W 45, 6W 50); Die langsamen DL beginnst du bei 70min und steigerst um 10Minuten (1W 70, 2W 80, 3W 80, 4W 90, 5W 90, 6W 60) - die 60 sind kein Tippfehler, dass ist Regenerations"einleitung". Danach dann 2-3 Tage Pause und dann den HFmax-Test laufen. Vorher hast du überhaupt nicht das Potential deine HFmax auszureizen....

4. Nach den 6 Wochen wird im Dezember und Januar im Grundlagenausdauerbereich trainiert. Also 70-80% deiner jetzt exakt bestimmten HFmax. Für Tempoeinheiten wird es draußen vermutlich zu kalt sein. Solltest du Yoga in nem Fitnessstudio machen, könntest du einmal die Woche ein schnelles Indoor-Training absolvieren. Da würde ich dann 14-tägig zwischen Intervallen und Tempolauf wechseln.

5. Rechtzeitig vor deinem nächsten 10km-Wettkampf nimmst du Dir hier von der Runnersworld-HP nen Trainingsplan für 10km udn schaust mit welchen Einheiten und vor allem zu laufenden Zeiten bezogen auf die Pulsbereiche du klar kommst. Vermutlich nen 59 oder 54 Minuten-Plan und den dann "abarbeiten" bis der Wettkampf da ist.
Sincerly Yours
Twim


FR305 User - Built for sports, not for looks!

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HaseundIgel hat geschrieben:Vielen Dank an alle, ich fasse noch mal zusammen, was ich aus den Antworten schließe:

1. Pulsmessung ohne Maximalpulsermittlung ist sinnlos. Maximalpuls ermittelt man zuverlässig eigentlich nur durch Laktattest. Also ist Pulsmessung ohne Laktattest nutzlos.

2. Keine Verbesserung ohne etwas Quälerei. Trotz des hohen Trainingspulses von 155 trainiere ich wahrscheinlich zu lasch und sollte wenigstens ab und zu schneller laufen.

3. Tempoläufe von 10 bis 20 Minuten innerhalb eines Laufes mit langsamem Tempo laufe ich künftig wie 10-km-Wettkampftempo, und beachte den Puls von über 170 nicht weiter.
ad 1) Nein. Ein Laktattest misst, wie der Name schon sagt, Laktat. Ein Test der maximalen Herzfreqenz misst ...

ad 2) Nicht quälend soll das Training sein, sondern anstrengend. Ein Unterschied, wie ich finde.

ad 3) Ja, wobei Du Dein aktuelles Wettkampftempo wählen solltest und nicht Dein gewünschtes.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Überläufer hat geschrieben:ad 1) Nein. Ein Laktattest misst, wie der Name schon sagt, Laktat. Ein Test der maximalen Herzfreqenz misst ...

Es geht um die Ermittlung der richtigen Traingsfrequenzen und die werden mit einem Laktatstufentest ermittelt. Die Tests gehen bis zur Ausbelastung. Zumindest die bei denen ich als Beobachter teilnehmen durfte.


btw.
eine Vorgehensweise wie von TwimThai beschrieben ist praktikabel und durchaus ok. Moderne Pulsuhren berechenen mittlerweile mit einfach durchzuführenden Selbstests die Hfmax und daraus resultierende Zonen. Von Polar gibt es eine Formel die den Ruhepuls (Trainingszustand) miteinbezieht. Schließlich gibt es noch Geschlechtsspezifische Unterschiede. Bei Frauen kann man höhere Pulswerte annehmen. Auch dafür gibt es eine Formel. Schlußendlich kommt es dann darauf an planmäßig Konsequenzen zu ziehen. Also entsprechend zu trainieren.

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Jackmusic hat geschrieben:Moderne Pulsuhren berechenen mittlerweile mit einfach durchzuführenden Selbstests die Hfmax und daraus resultierende Zonen.
ich habe eine polar rs200sd und kann sagen, dass dieser test - auf grundlage der HF-variabilität - bei mir nur müll ergibt. die damit vorhergesagte HFmax ist viel zu niedrig und die VO2max ebenfalls. die eignung dieses verfahrens ist afaik nicht zweifelsfrei.

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hallo!

Was kostet denn so ein Arztbesuch ca? Weiß das jemand?
Bin auch Freizeitsportlerin, aber wäre auch daran interessiert.
Danke für Antworten
Geschenke für Männer

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Jackmusic hat geschrieben:Es geht um die Ermittlung der richtigen Traingsfrequenzen und die werden mit einem Laktatstufentest ermittelt. Die Tests gehen bis zur Ausbelastung. Zumindest die bei denen ich als Beobachter teilnehmen durfte.
Ausbelastung heißt nicht zwanglsäufig HFMAx. Wenn ein Stufentest wegen Ausbelastung abgebrochen wird, sind viele Probanden schon zu müde, die HFMAx zu erreichen.

Mal ganz abgesehen davon, dass es massenweise Mädels gibt, die die 60min ohne Laktattest oder Pusuhr geknackt haben. Man kann Laufen unnötig kompliziert und teuer machen - muss man aber nicht. :zwinker5:
HaseundIgel hat geschrieben: Vor den 10 km-Läufen hatte ich einen Trainingsplan über 16 Wochen, in dem ich mich langsam hochsteigert habe. Zuletzt sahen die wöchtenlichen Läufe so (Herzfrequenz)
• 45 min normaler Lauf (145-155)
• 50 min normaler Lauf mit 4 Sprints (1 min >170) oder 30 min Tempolauf (160)
• 120 min langer Lauf (136-140)

120 min war aber das Äußerste, was ich je geschafft habe, und Sprint und Tempo war grauenhaft quälend.
Vergiss die 120min, wenn dass das äußerste ist. Bleib da lieber erstmal bei 90min. Die 30min lieber in eine vierte, lockere Einheit investieren.

1min kann niemand voll sprinten - jeder wird erheblich langsamer, bevor er die 1min erreicht hat. Kann gut sein, dass du es da übertrieben hast, kein Wunder, dass es quälend war.
HaseundIgel hat geschrieben: 2. Keine Verbesserung ohne etwas Quälerei. Trotz des hohen Trainingspulses von 155 trainiere ich wahrscheinlich zu lasch und sollte wenigstens ab und zu schneller laufen.
Am anfang kann man sich eigentlich ohne Quälerei noch gut verbessern. Train smarter, not harder!

Und ob die 155 zu hoch sind, ist noch nicht geklärt. Bei 182 HFMAx wären es 85% - auch noch kein Drama, ist halt flotter Dauerlauf. Bei 200 HFMAx wären wir bei 77% - "normaler Dauerlauf".

Warum willst du es so kompliziert machen? Du hast WK-Ergebnisse, aus denen man wunderbar die richtigen Tempi fürs Tempotraining ableiten kann. Und die anderen Einheiten kannst du einfach langsam und locker nach Gefühl laufen. Möglicherweise fällt es dir ohne Pulsuhr viel leichter. Weil du dann weniger Angst hast, zu schnell zu werden. Weil du dann lernen musst, deinen Körper einzuschätzen und diese Einschätzung nicht alleine der Pulsuhr überlassen solltest.

Mein Vorschlag für ein Training ohne Pulsuhr:
30-40min locker und langsam
40-45min incl 20-25min TDL in ca. 6'35 /km, Rest ein- und auslaufen
90-100min locker und langsam
40min locker und langsam incl 6*10-15s Sprint (nicht ganz auf 100% beschleunigen, sauber und kontroliert laufen), Pause zwischen den Sprints: 1min Gehen 3min locker traben.

Für den TDL suchst du dir eine möglichst flache Runde oder eine Wendepunkt strecke von 3-4km Länge. Abmessen kannst du das z. B. mit Jogmap oder Gpsies. Wendepunktstrecke ist für den Anfang ideal. Z. B. die 2km Hinweg etw in 6'40 laufen und den Rückweg ein wenigschneller. Versuch den Rückweg mmer schneller zu laufen ls den Hinweg, lern dir, das einzuteilen.
Versuche nicht, jedesmal deinen Kursrekord zu brechen. Versuche, mit derselben Anstrengung zu laufen wie beim letzten mal, auch wenn es dann mal 20s mehr sind. Mit der Zeit wirst du bei gleichem Kraftaufwand schneller werden.

Die Ergebnisse vom TDL auf deiner Hausrunde sind wichtiger als ein Laktattest. Denn die Runde kannst du jede Woche laufen. es kostet dich keine zug Euros, und mit der Zeit wirst du mittels dieser Runde deinen Fortschritt und deine Form einschätzen können.

Ein Laktattest ist sinnvoll, wenn man den sehr oft machen kann. Ansonsten bringt das wenig. Einmal im Jahr 60 Euro für sowas (schlimmstenfalls noch auf dem Ergometer) zu investieren ist rausgeschmissenes Geld. Das Geld lieber in Laufschuhe, Vereinsbeitrag, Startgeld usw investieren. ;)

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Jackmusic hat geschrieben:Es geht um die Ermittlung der richtigen Traingsfrequenzen und die werden mit einem Laktatstufentest ermittelt. Die Tests gehen bis zur Ausbelastung. Zumindest die bei denen ich als Beobachter teilnehmen durfte.
Ich nutze den Laktattest zur Trainingssteuerung - bin aber noch nie im Stufentest an meine HFmax gekommen. Schau dir mal die Bedingungen eines Stufentestes an! Wenn du HFmax erreichst ist der Laktattest im @rsch, oder du kannst 5 Minuten mit deiner HFMax laufen - ich nicht.

Zusammenfassend - Laktattest ist sehr gut geeignet für eine Trainingssteuerung {Festlegung der aerob-anaeroben Schwelle}, aber nicht zur Ermittlung der HFmax. Ermittlung HFmax ist hier im Forum schon 800 Millionen mal beschrieben.
bwg Chip

RunningTurtle: "Einmal muß jeder Radiergummi nach Bernau"

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Noch was für des Englischen mächtige:

[INDENT]Q: What should my heart rate be?

A: I don't have a clue. I'm trying to get you to "feel" Kung Fu, not "think" it.[/INDENT]

George Malley in The Summer of Malmo

Laienhafte Übersetzung:

[INDENT]Frage: Bei welcher Herzfrequenz sollte ich laufen?

Antwort: Keine Ahnung. Ich versuche, dich dazu zu bringen, Kung Fu zu "fühlen", nicht zu "denken".
[/INDENT]
Und der Begriff "Kung Fu" ist beim genaueren Hinsehen gar nicht blöd gewählt, weil damit eigentlich nicht die Kampfkunst im speziellen gemeint sein muss:

[quote=" Wikipedia"]
Der Begriff Kung Fu (chin. &#21151]
Kung Fu bei Wikipedia

Auch interessant für Menschen die schneller werden wollen:
Das manifest - eher für etwas fortgeschrittene Läufer, enthält aber auch gute Tips für Anfänger.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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fitqueen hat geschrieben: Was kostet denn so ein Arztbesuch ca? Weiß das jemand?
Mehr als eine USB-Eule, eher in Richtung dieser Preislage.

Knippi

22
DerC hat geschrieben: Auch interessant für Menschen die schneller werden wollen:
Das manifest - eher für etwas fortgeschrittene Läufer, enthält aber auch gute Tips für Anfänger.

Einfach nur geil und m.E. für jede Leistungsstufe gültig, wenn man es richtig liest. Und es bestätigt mir, was ich tief im Grunde meines Herzens schon immer wusste: ich werde wohl hauptsächlich deshalb nicht schneller, weil 'love to compete and love to race' mir total fremd sind. Vielleicht besteht die Kunst darin, genau das auch zugeben zu können.

tina

24
Chip hat geschrieben:I oder du kannst 5 Minuten mit deiner HFMax laufen - ich nicht.

.

verlangt ja keiner, :hallo: ich habe meine HFmax bei einem 10km Rennen im Zielsprint ermittelt, wieso sollte das nicht gehen?

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cosmopolli hat geschrieben: ein Rennen gewinnen werde ich aber wohl doch nie,
wobei, vielleicht in M65 ?
Warum denn nicht? Wie alt bist Du denn? Wenn Du Dich noch verbesserst und das dann einigermaßen über die Jahre retten kannst :nick: . In Berlin hätten heuer 3 Stunden 18 gereicht.

Knippi

26
TwimThai hat geschrieben:aber für die breite Masse sind sie okay und für die Ausdauertrainings bis dann ein HFmax-Test gemacht werden kann, macht es auch nicht großartig was aus, wenn man wirklich den seltenen Fall erwischt und total daneben liegt.
...und Lügen machen kurze Beine, von Senf essen wird man dumm, undundund...

Nur für den Fall, dass Einsteiger sowas lesen: Diese Faustformel ist eine Latrinenparole, und es ist keineswegs der SELTENE Fall, dass sie nicht stimmt, sondern umgekehrt der Regelfall, dass sie NICHT stimmt. Nur wie jede Latrinenparole hält sie sich hartnäckig, obwohl alle Nas' lang ein eigener Thread dazu entsteht. Nur mal beispielhaft sei hier diese kleine Umfrage dazu erwähnt:
http://forum.runnersworld.de/forum/gesu ... t-sie.html
DerC hat geschrieben:Mal ganz abgesehen davon, dass es massenweise Mädels gibt, die die 60min ohne Laktattest oder Pusuhr geknackt haben. Man kann Laufen unnötig kompliziert und teuer machen
Das ist die andere Seite der Medaille. Die vielen Vorschläge oben kommen ja ohne HFmax aus. Seitdem es Pulsmesser gibt, wird aus einer eigentlich recht simplen Tätigkeit wie dem Laufen eine hochkomplizierte Wissenschaft gemacht. Es geht auch einfacher!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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cosmopolli hat geschrieben:Super C!



Wirklich sehr geil!
mir gefällt das am besten:

auf fast jedem WK-Foto bin ich am rumkaspern
und "smilen" und bin ganz zufrieden mit den Zeiten,
ein Rennen gewinnen werde ich aber wohl doch nie,
wobei, vielleicht in M65 ?

:zwinker2:
Das geht manchmal ruckzuck. Meinen ersten AK-Sieg errang ich bei einer kleineren Marathonsveranstaltung und ohne, dass ich damit rechnete. Also nicht aufgeben, einfach mal die kleineren Veranstaltungen besuchen, dann klappt es auch mit :pokal:
Bild


http://www.ra-hascher.de

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dukatobello hat geschrieben: In Sachen Lauftempo ohne Pulsmesser ist mir noch folgendes eingefallen:

1. Unterhaltung möglich
2. Unterhaltung eingeschränkt möglich
3. Unterhaltung nicht mehr möglich.

Das wären schon mal 3 verschiedene Tempi.
Ja, das ist ene einfache Möglichkeit. Es gibt zig andere Möglichkeiten. Bewährt hat sich für das Tempotraining auch eine Einteilung nach WK-TEmpi:

Z. B: 800m Tempo, 1500m-Tempo300m Tempo 5000m Tempo usw bis Stundenlauftempo, HM-TEmpo, Marathontempo.

Selbst wenn man die Strecken nicht alle kürzlich im WK gelaufen ist, kann man die Tempi meist mit ausreichender genauigkeit hochrechnen.

Natürlch ist eine Uhr von Vorteil, aber den Puls muss die nicht messen können. Mit der Zeit wird man die passenden Intensitäten immer besser treffen, ohne dauernd auf die Uhr sehen zu müssen.

Menschen sind jahrzehntelang Bestzeiten und Rekorde ohne Pulsuhren gelaufen. Dass jetzt so viele Menschen glauben, sie bräuchten die elektronische Pulsmessung für den Lauferfolg, ist ein trauriges Beispiel dafür, wie sehr unsere Welt durch Marketing und Propaganda (eigentlich fast dasselbe :teufel: ) beeinflusst wird.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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@ burny: Mehr als 50% im Bereich +-10 Schläge halte ich durchaus für okay. Mit einer Formel 230-Alter wären es in dieser Umfrage sogar 75% gewesen... Will mich da jetzt auch gar nicht drüber streiten, ich bin der Meinung, dass Training nach Puls deutlich effektiver ist, da es die Umgebungsbedingungen miteinbezieht (Wetter, Tagesform, Strecke). Da ein Einsteiger abe rnicht im ersten Training einen HFmax-Test absolvieren kann bzw. der damit erzielte Wert sicherlich weiter von der Wahrheit wegliegt als die Formel ist diese Formel imo für den Anfang (und nichts anderes habe ich geschrieben) durchaus praktikabel. Ich habe einen Maximalpuls von 209, laut Formel habe ich bei Trainingsbeginn mit 196 gerechnet und so die ersten 4 Wochen trainiert bis ich überhaupt einmal 30min durchlaufen konnte. Der Test hat dann 199 ergeben und ich dieses Ergebnis als Maximalpuls gesehen. Erst 2-3 Monate später habe ich den Test wiederholt und bin auf 203 Schläge gekommen, nochmal 3 Monate später auf 209. Das war vor 1,5 Jahren und seitdem hat sich nach oben nichts mehr getan. Ich bin mir aber sicher, dass ich nach Tempo oder diesen unsinnigen Sprechangaben (ganz ehrlich ich kann auch bei 92% HFmax noch gebrochene Sätze rausbringen, aber auch schon bei 75% nicht mehr durchgehend sprechen) die auch n icht mehr taugen als die besagte Formel.
Körpergerfühl ist wichtig und das A und O, das erhält man imo am schnellsten wenn man sich mit Hilfe eines Pulsmessers einschätzen lernt. Dabei sollte man natürlich immer die Kontrolle behalten und nicht den Pulsmesser als Maß der Dinge sehen, aber wenn ich nen Berg hochlaufe und das als wenig anstrengend empfinde und dann sehe, dass mein Puls bei 85% steht obwohl eigtl. langer langsamer Lauf ansteht, dann nehm ich etwas Tempo raus. Und wenn ich bei dem TempoDL angestrengt bin und dann sehe, dass ich irgendwo bei 75% dümpel, dann leg ich halt noch etwas drauf und überwinde den Schweinehund und weiß aber auch, dass ich das Tempo gehen kann.


@ DerC: Irgendwo müssen die immer neuen Weltrekorde ja herkommen. Wenn nicht vom besseren Training, dann nur von besserer NEMs und Medikamente? Ich hoffe nicht.
Sincerly Yours
Twim


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TwimThai hat geschrieben:Da ein Einsteiger abe rnicht im ersten Training einen HFmax-Test absolvieren kann bzw. der damit erzielte Wert sicherlich weiter von der Wahrheit wegliegt als die Formel ist diese Formel imo für den Anfang (und nichts anderes habe ich geschrieben) durchaus praktikabel. [...]
Ich bin mir aber sicher, dass ich nach Tempo oder diesen unsinnigen Sprechangaben (ganz ehrlich ich kann auch bei 92% HFmax noch gebrochene Sätze rausbringen, aber auch schon bei 75% nicht mehr durchgehend sprechen) die auch n icht mehr taugen als die besagte Formel.
Körpergerfühl ist wichtig und das A und O, das erhält man imo am schnellsten wenn man sich mit Hilfe eines Pulsmessers einschätzen lernt. Dabei sollte man natürlich immer die Kontrolle behalten und nicht den Pulsmesser als Maß der Dinge sehen, aber wenn ich nen Berg hochlaufe und das als wenig anstrengend empfinde und dann sehe, dass mein Puls bei 85% steht obwohl eigtl. langer langsamer Lauf ansteht, dann nehm ich etwas Tempo raus. Und wenn ich bei dem TempoDL angestrengt bin und dann sehe, dass ich irgendwo bei 75% dümpel, dann leg ich halt noch etwas drauf und überwinde den Schweinehund und weiß aber auch, dass ich das Tempo gehen kann.
Für einen Einsteiger ist weder ein Maximaltest noch eine Pulsuhr sinnvoll. Sich (gerade noch) in GANZEN Sätzen unterhalten zu können ist sehr wohl ein gutes Maß, das einen gewünschten Spielraum lässt.
Wenn Du bei einem Tempolauf siehst, dass die HF bei 75% steht, dann stimmt entweder mit Deinem Körper, Deinem Körpergefühl, Deiner Pulsuhr oder Deinem Tempo etwas nicht.
Wenn ich bergauf bei einem leichten Lauf 85% HFmax habe und mich gut fühle, werde ich nicht langsamer laufen. Was soll das bringen? Wenn ich aber merke - halt, ich atme ja schon eigentlich schwerer als ich wollte, dann werde ich sehr wohl reduzieren.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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TwimThai hat geschrieben:Mehr als 50% im Bereich +-10 Schläge halte ich durchaus für okay.
Wie kommst du darauf?
Es handelt sich bei der Umfrage zwar nur um eine Zufallsverteilung, aber das Intervall +- 10 Schläge trifft dort gerade einmal für 38% zu und damit für klar weniger als die Hälfte.

Würdest du deiner Freundin Kleidung schenken nach der Formel, sagen wir mal, Kleidergröße = BMI * 2? Wenn man +- 2 Größennummern rechnet, wird das wahrscheinlich auch für eine erkleckliche Anzahl an Personen zutreffen. Abgewandeltes Zitat: "Tragegefühl ist wichtig und das A und O, das erhält man am schnellsten, wenn die Kleidung zum BMI passt."

Bernd
Das Remake
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TwimThai hat geschrieben: Ich habe einen Maximalpuls von 209, laut Formel habe ich bei Trainingsbeginn mit 196 gerechnet und so die ersten 4 Wochen trainiert bis ich überhaupt einmal 30min durchlaufen konnte.

Und was hast du damit genau gerechnet? Deine Herzfrequenz war am Anfang um 13 Schläge falsch, d.h. 75 Prozent davon um ungefähr 10 Schläge. Wenn dir dieser Bereich genügt, kannst du gleich z.B. Puls 150 als Anhaltspunkt nehmen. Dann musst du gar nichts mehr rechnen und dir zwischen 140 und 160 keine Sorgen machen. Wenn du dir dann noch vor Augen führst, dass verschiedene Trainer durchaus verschiedene Prozentwerte als sinnvoll für einen Laufanfänger angeben und diese Unsicherheit noch dazunimmst, kommst du auf einen möglichen Bereich zwischen 130 und 170. Das ist schwerlich genauer als zu testen, ob man sich noch unterhalten kann.

Merke: nur weil man eine Formel anwendet, die eine vermeintlich genaue Zahl rausbringt, ist das Ergebnis noch lange nicht richtig.

tina

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TwimThai hat geschrieben:Will mich da jetzt auch gar nicht drüber streiten, ich bin der Meinung, dass Training nach Puls deutlich effektiver ist, da es die Umgebungsbedingungen miteinbezieht (Wetter, Tagesform, Strecke).
Erstens bezieht man natürlich auch in Training ohne Pulsmesser die Umgebungsbedingungen mit ein - wenn man es richtig macht. :zwinker2: Zweitens sollte man Pulswerte auch gerade wegen dieser Einbeziehung mit Vorsicht genießen. Auch Pulswerte machen Einheiten nur bedingt vergleichbar.

Zur Thematik habe ich hierund hier schon einiges geschrieben.
TwimThai hat geschrieben:Ich habe einen Maximalpuls von 209, laut Formel habe ich bei Trainingsbeginn mit 196 gerechnet und so die ersten 4 Wochen trainiert bis ich überhaupt einmal 30min durchlaufen konnte.
Aber wie kommt man überhaupt auf die Idee, dass man einen Pulsmesser bräuchte, um 30min durchlaufen zu lernen? Das wäre doch auch ohne gegangen.
TwimThai hat geschrieben: Körpergerfühl ist wichtig und das A und O, das erhält man imo am schnellsten wenn man sich mit Hilfe eines Pulsmessers einschätzen lernt. Dabei sollte man natürlich immer die Kontrolle behalten und nicht den Pulsmesser als Maß der Dinge sehen, aber wenn ich nen Berg hochlaufe und das als wenig anstrengend empfinde und dann sehe, dass mein Puls bei 85% steht obwohl eigtl. langer langsamer Lauf ansteht, dann nehm ich etwas Tempo raus.
Und warum soll das richtig sein, Tempo rauszunehmen, obwohl man sich gut fühlt? Völlig normal, dass der Puls am Berg hoch geht - ist doch überhaupt kein Problem, in einem langen Lauf mal zwischendurch kurz bei 85 % zu sein.

Du bringst gerade ein Beispiel dafür, dass jemand nicht seinem Körpergefühl vertraut, sondern seinem Pulsmesser. Nach meiner Erfahrung typisch für Läufer, die unter pulsgesteuertem Training leiden. Man kann Pulsmesser benutzen - die meisten werden anscheinend eher vom Pulsmesser verunsichert, gebremst oder getrieben. Dass du solche Szenarien skizzierst, spricht eher gegen deine These, "dass man sich am schnellesten mit Hilfe eines Pulsmessers einschätzen lernt". Wann ich einen langen Lauf machen will, schau ich am Berg meist überhaupt nicht auf die Uhr (die eh keinen Puls anzeigen würde). Wozu?
TwimThai hat geschrieben: Und wenn ich bei dem TempoDL angestrengt bin und dann sehe, dass ich irgendwo bei 75% dümpel, dann leg ich halt noch etwas drauf und überwinde den Schweinehund und weiß aber auch, dass ich das Tempo gehen kann.
Dazu stimme ich Überläufer zu. Wenn du einen TDl machen willst und bei 75% landest, stimmt was mit der Messung oder deinem Belastungsgefühl nicht.
TwimThai hat geschrieben: @ DerC: Irgendwo müssen die immer neuen Weltrekorde ja herkommen. Wenn nicht vom besseren Training, dann nur von besserer NEMs und Medikamente? Ich hoffe nicht.
Durchaus von besserem Training, was aber wenig bis nix mit Pulsmessung zu tun hat. Wenn du z. B. mal was über kenianisches Training liest, wirst du feststellen, dass ganz viele von denen genau das passende Tempo "erfühlen" können.

Heute sind wir mit der Balance im Training einfach deutlich weiter als früher. Gute Trainer machen individuelle Konzepte mit dem passenden MIx verschiedener Trainingsmittel, während lange Zeit in dem einen oder anderen Lager diverse Extreme angesagt waren (z. B. sehr intervalllastige Konzepte oder extreme Trainingsvolumen Richtung 350km/Woche).

Und in den reichen Ländern, in denen die Pulsuhrenverbreitung am höchsten sein dürfte, stagnierte die Laufleistung lange Zeit oder ging zurück. Damit will ich nicht sagen, dass dies in erster Linie an den Pulsuhren läge. Aber die Verbesserung vieler Rekorde in der "Pulsuhrzeit" geht eher darauf zurück, dass noch viel mehr Ostafrikaner trainieren und das immer konsequenter.

Bessere Analysewerkzeuge sind durchaus ein nettes Mittel, um das Training voranzubringen. Da reden wir aber z. B. davon, monatlich oder öfter Laktattwerte in typischen Trainingseinheiten zu machen, nicht von lustigen Ergometer-Tests von Theoretikern. Und häufig, vernünftge und Disziplinspezifische LDs kann und will sich der Hobbyläufer meist nicht leisten. Deshalb lieber gleich auf die LD verzichten und sich die Erkenntnisse aus WK und Training holen.

Und medizinische Versorgung und Ernährung spielt ganz unabhängig vom Doping auch eine große Rolle, sicher.
Überläufer hat geschrieben:Für einen Einsteiger ist weder ein Maximaltest noch eine Pulsuhr sinnvoll. Sich (gerade noch) in GANZEN Sätzen unterhalten zu können ist sehr wohl ein gutes Maß, das einen gewünschten Spielraum lässt.
Wenn Du bei einem Tempolauf siehst, dass die HF bei 75% steht, dann stimmt entweder mit Deinem Körper, Deinem Körpergefühl, Deiner Pulsuhr oder Deinem Tempo etwas nicht.
Wenn ich bergauf bei einem leichten Lauf 85% HFmax habe und mich gut fühle, werde ich nicht langsamer laufen. Was soll das bringen? Wenn ich aber merke - halt, ich atme ja schon eigentlich schwerer als ich wollte, dann werde ich sehr wohl reduzieren.
Volle Zustimmung!

edit: @Tina: Dazu auch! :daumen:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Mit meinen Zeiten gehöre ich ja eher in die Kategorie "langsam sich steigende Genussläuferin".

@ Threaderstellerin: Ich habe gefühlt auch urewig gebraucht, die 10km in unter einer Stunde zu laufen. Das ist mir erst im vierten Anlauf nach anderthalb Jahren gelungen. Simpel zusammen gefasst sah das Erfolgsrezept bei mir dann so aus:

1. Mehr laufen (3-4 Mal und das regelmäßig und nicht mal und dann ein paar Wochen nur 2 Mal oder so)!!! :nick:

2. Zwischendurch mal schneller laufen. In meiner Laufliga muss man dazu keine ausgefeilten Intervalle oder ähnliches haben. Es reicht einmal die Woche bei einem Lauf schnellere Sachen einzubauen. Ob spielerisch (Fahrtspiel) oder als Intervalle auf Laufbahnen hängt ja auch von dir ab. Es ist am Anfang halt ungwohnt, das gewohnte Wohlfühltempo zu verlassen. Und ich denke jeder sollte dann den Weg wählen, der ihm zunächst einmal hilft, diese schnelleren Etappen einzuhalten. Ich persönlich bin z.B. kein Typ für spielerische Sprints bis zum nächsten Baum etc. Aber wenn ich mir vorher vornehme z.B. 5X1000m in einer bestimmten Zeit zu laufen, kann ich mich da mehr quälen. :geil:

3. Pulsuhr ignorieren: Bei mir schießt der Puls erst mal immer in erschreckende Höhen, obwohl ich noch lauthals beim Laufen singen kann ohne nach Luft zu schnappen. Ich verzichte in 98% der Läufe auf den Pulsgurt. Wenn ich ihn mal mitnehme, amüsiere ich mich zum Teil darüber. :tocktock:

4. Bei mir war ein Laktattest schon nett. Ersten habe ich ihn geschenkt bekommen. Zweitens wurde mir da auch ganz klar gesagt, dass ich zu den Hochpulsern gehöre und mir einfach keine GEdanken darüber machen soll, dass ich schon jenseits der 160 pulsiere, während mein Freund noch nicht mal die 130 überschritten hat. Und drittens kam dabei raus, dass ich definitiv schneller laufen kann, als ich bisher im Wettkampf gezeigt habe, ich also eine alte Wettkampfmemme bin, die dort nicht an ihre Grenzen geht. Gegen dieses Phänomen kämpfe ich immer erfolgreicher an (aber noch nicht wirklich gelungen). :motz:

Zusammengefasst glaube ich ehrlich, dass nur mehr und regelmäßger laufen ein ähnliches Ergebnis gebracht hätten. Aber wenn Formen des Tempotrainings etc. dazu bewegen, mehr zu trainieren finde ich sie auch in meiner "Leistungsliga" durchaus vertretbar. :zwinker2:

Vielen Dank an alle für die interessanten Hinweise und besonders an DerC für den Link!!! :daumen:

Vorschlag von TwimThai

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Auf Basis dessen würde ich vorschlagen:

1. Puls von 182 als vorläufige HFmax nehmen

2. regelmäßig trainieren: 2 mal pro Woche ruhiger DL (75%-80% also 137-146), einmal pro Woche langsamer Dauerlauf (70%-75% also 127-137)

3. Die ruhigen DL beginnst du in der ersten Woche mit 35min Länge und steigerst um 5 Minuten und zwar 1. Woche 35, 2W 40, 3W 40, 4W 45, 5W 45, 6W 50); Die langsamen DL beginnst du bei 70min und steigerst um 10Minuten (1W 70, 2W 80, 3W 80, 4W 90, 5W 90, 6W 60) - die 60 sind kein Tippfehler, dass ist Regenerations"einleitung". Danach dann 2-3 Tage Pause und dann den HFmax-Test laufen. Vorher hast du überhaupt nicht das Potential deine HFmax auszureizen....

Danke, aber das kann es nicht sein. Bei einem Puls von 130 kann ich gerade noch flott spazieren gehen. Bei 140 würde mich immer noch jeder Walker überholen. Bei 150 jogge super langsam und es fühlt sich noch so gemütlich an, dass ich das Gefühl habe, ich könnte den ganzen Tag so laufen. Ich glaub, nach den vielen Antworten hier, dass ich mich schon mehr anstrengen muss, um besser zu werden.

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Danke, das hört sich so an, als ob ich Dich als realistisches Vorbild nehmen kann!

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Vielen Dank für die ausführlichen Tipps, die mir einleuchten. Ich werde mein Training danach gestalten.

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Ich habe jetzt eure ganzen Aussagen nur überflogen: Aber was mir beu euch allen auffällt - ihr habt Lauferfahrung. Ich ahbe selbst jahrelang Fußball gespielt und dank Sportabi auch das Geräteturnen wieder für reaktiviert gehabt. Ich habe also ne ganz ordentliche Basis und bilde mir auch ein etwas Ahnung von der Materie zu haben. Der Pulsmesser ist für mich also nicht da um 30min durchzulaufen sondern für ne ordentliche Trainingssteuerung mit entsprechenden Zielen - da habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich deutlich effektiver Trainieren kann (Superkompensation abpassen, bzw. entsprechend regenerieren) wenn die Belastung kontrolliert statt findet und nicht nach ungefährem Gefühl.
Dass man ab ner gewissen Erfahrung die Belastung relativ einschätzen kann stimmt natürlich, aber absolut lässt sich das ohne Hilfsmittel nicht einordnen. Ob das nun Pulsmesser oder der Sprechtest ist oder die 4-Schritte-Ausatmen-durch-die-Nase oder was auch immer Regel ist dabei erstmal egal. Ich habe mich eben für den Pulser entschieden und gute Ergebnisse erzielt.

Jetzt aber zu den Anfängern: Die haben das Körpergefühl nicht. Schaut doch mal auf eurer Laufrunde was da so rumkeucht und kriecht. Da gibt es Jogger die total verbissen das letzte aus sich rausholen, total fertig sind und sich wundern warum sie nicht fitter sondern nur müder werden und es gibt Walker die gemütlich vor sich hinlatschen und dann irgendwann hinschmeißen weil man ja eh nicht abnimmt. Genau hier setzt ein Pulsmesser an und kann helfen das Körpergefühl zu finden. Das schöne am Pulsmesser sind ja die absoluten Werte und nicht das wage "reden können" an dem man sich orientieren kann.

@ Überläufer: Deine Meinung, ich finde wie oben beschrieben einen Pulser gerade für Einsteiger sinnvoll. Nciht weil mit dem Körper etwas nicht stimmt, sondern weil man die Signale des Körpers noch nicht deuten kann. Sportpsycholigie ist auch noch ein Stichwort, dass nicht außer Acht gelassen werden darf - woher weißt du also, dass das Gefühl stimmt und incht nur ein "Runner's High" ist oder eben der Anschiss vom Cheff?

@ burny: Also bitte, wenn schon Vergleiche, dann doch bitte welche die wenigstens hinken. Deiner kommt ja nicht mal mehr mit Rollstuhl klar. Abgesehen davon gehst du ja auch nicht in nen Laden und hebst dir erstmal XXL-Klamotten vorm Spiegel an den Körper um dann festzustellen, dass du bei M doch ein besseres Gefühl hast...

@ TinaS: Du hast den lieben 'Herrn Karvonen vergessen, der verschiebt das ganze um nochmal 10-20 Schläge. Wie gesagt habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich so deutlich schneller deutlich größere Fortschritte erziele. Merke: Hauptsache das Ergebnis stimmt.

@ DerC: Ich lass mich von meinem Pulser nicht verrückt machen, es geht da ja auch nicht um nen kleinen Hügel. Aber wenn ich z.B. wie manch andere hier einen Trainingsplan nach Pace laufe und dann ne Steigung von sagen wir mal 5km Länge hochrenne und am Ende total fertig bin obwohl noch 25km kommen und ich doch die richtige Pace gelaufen bin, dann kann man sich schon Gedanken machen ob es nicht sinnvoller ist nach Puls zu trianieren?
Und woher weiß ein Laufeinsteiger beim ersten Mal wie sich 85% HFmax oder entsprechende Belastungen anfühlen? So ein Tempo auf 10km zu laufen ist nicht mehr unbedingt angenehm, zwar auch nicht quälend aber psychlogisch gesehen wird man sich da eher nicht ranwagen. An einem schlechten Tag also sicherlich kein Wunder, dass man eher weniger belastet weil die Psyce schon belastet ist.
Noch ein Beispiel: Schrittfrequenz. Wenn man diese erhöht und das Tempo beibehält, kann in einem gewissen Rahmen die gefühlte Belastung zunehmen (evtl. ungewohnter Bewegungsablauf) der Puls geht aber zurück. Sowas kann bei nem Anfänger locker 30sec Pace ausmachen (bei gleichem Puls, unterschiedlicher Schrittfrequenz und deutlich unetrschiedlichem Belastungsgefühl).

Man sollte bei solch einer Betrachtung mal weg kommen vom Laufen - wer sagt denn, dass die Keniaer den Marathon nicht in 1:55 laufen könnten wenn sie zu ihren guten Genen noch frühzeitig ein Pulsgesteuertes Training absolvieren? Nur mal so als hypotetische Annahme.
Wenn mans ich sportwissenschaftlich die Fortschritte anschaut z.B. beim Fußball. Alle 3 Tage ein Spiel mit durchschnittlich 10-15km Laufen und dabei Belastungspitzen an die maximale HF ran. Dazu noch 2mal täglich Training und das ganze möglichst ohne Überlastung und trotz minimaler Regenerationszeiten über einen Zeitraum von 10 Monaten durchhalten. Da hätten vor 10 Jahren noch reihenweise verletzte Spieler die Krankenstationen belagert heute sind Verletzungen trotz gesteigertem Umfang selten geblieben und Reha-Zeiten massiv gesunken.

Achja, es werden in sämtlichen Sporarten Pulsmesser und Leistungsdiagnostik erfolgreich eingesetzt und empfohlen - nur beim Laufen soll das schlecht sein?
Sincerly Yours
Twim


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Zitat von DerC

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DerC hat geschrieben:Ausbelastung heißt nicht zwanglsäufig HFMAx. Wenn ein Stufentest wegen Ausbelastung abgebrochen wird, sind viele Probanden schon zu müde, die HFMAx zu erreichen.

...
Mein Vorschlag für ein Training ohne Pulsuhr:
30-40min locker und langsam
40-45min incl 20-25min TDL in ca. 6'35 /km, Rest ein- und auslaufen
90-100min locker und langsam
40min locker und langsam incl 6*10-15s Sprint (nicht ganz auf 100% beschleunigen, sauber und kontroliert laufen), Pause zwischen den Sprints: 1min Gehen 3min locker traben.

Für den TDL suchst du dir eine möglichst flache Runde oder eine Wendepunkt strecke von 3-4km Länge. Abmessen kannst du das z. B. mit Jogmap oder Gpsies. Wendepunktstrecke ist für den Anfang ideal. Z. B. die 2km Hinweg etw in 6'40 laufen und den Rückweg ein wenigschneller. Versuch den Rückweg mmer schneller zu laufen ls den Hinweg, lern dir, das einzuteilen.
Versuche nicht, jedesmal deinen Kursrekord zu brechen. Versuche, mit derselben Anstrengung zu laufen wie beim letzten mal, auch wenn es dann mal 20s mehr sind. Mit der Zeit wirst du bei gleichem Kraftaufwand schneller werden.

Die Ergebnisse vom TDL auf deiner Hausrunde sind wichtiger als ein Laktattest. Denn die Runde kannst du jede Woche laufen. es kostet dich keine zug Euros, und mit der Zeit wirst du mittels dieser Runde deinen Fortschritt und deine Form einschätzen können.

Ein Laktattest ist sinnvoll, wenn man den sehr oft machen kann. Ansonsten bringt das wenig. Einmal im Jahr 60 Euro für sowas (schlimmstenfalls noch auf dem Ergometer) zu investieren ist rausgeschmissenes Geld. Das Geld lieber in Laufschuhe, Vereinsbeitrag, Startgeld usw investieren. ;)

Gruß
C.
Vielen Dank für den ausführlichen Rat. Das hört sich logisch und einleuchtend an. Werde es künftig beherzigen.

Zitat von TwimThai

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TwimThai hat geschrieben:Sämtliche Tests zum Maximalpuls sind äußerst belastend und sollten nur total fit ausgeführt werden. Zudem auch ausgeruht, also regeneriert und wenn man sich wohlfühlt. Bis diese Bedingungen gegeben sind, dienen die Fausformeln (z.B. 220-Alter bei dir also 180 bzw. 182, dass haste ja schonmal erreicht) durchaus als ca.-Maß. Die sind zwar nichts für Jeden, aber für die breite Masse sind sie okay und für die Ausdauertrainings bis dann ein HFmax-Test gemacht werden kann, macht es auch nicht großartig was aus, wenn man wirklich den seltenen Fall erwischt und total daneben liegt.

Auf Basis dessen würde ich vorschlagen:

1. Puls von 182 als vorläufige HFmax nehmen

2. regelmäßig trainieren: 2 mal pro Woche ruhiger DL (75%-80% also 137-146), einmal pro Woche langsamer Dauerlauf (70%-75% also 127-137)

3. Die ruhigen DL beginnst du in der ersten Woche mit 35min Länge und steigerst um 5 Minuten und zwar 1. Woche 35, 2W 40, 3W 40, 4W 45, 5W 45, 6W 50); Die langsamen DL beginnst du bei 70min und steigerst um 10Minuten (1W 70, 2W 80, 3W 80, 4W 90, 5W 90, 6W 60) - die 60 sind kein Tippfehler, dass ist Regenerations"einleitung". Danach dann 2-3 Tage Pause und dann den HFmax-Test laufen. Vorher hast du überhaupt nicht das Potential deine HFmax auszureizen....

4. Nach den 6 Wochen wird im Dezember und Januar im Grundlagenausdauerbereich trainiert. Also 70-80% deiner jetzt exakt bestimmten HFmax. Für Tempoeinheiten wird es draußen vermutlich zu kalt sein. Solltest du Yoga in nem Fitnessstudio machen, könntest du einmal die Woche ein schnelles Indoor-Training absolvieren. Da würde ich dann 14-tägig zwischen Intervallen und Tempolauf wechseln.

5. Rechtzeitig vor deinem nächsten 10km-Wettkampf nimmst du Dir hier von der Runnersworld-HP nen Trainingsplan für 10km udn schaust mit welchen Einheiten und vor allem zu laufenden Zeiten bezogen auf die Pulsbereiche du klar kommst. Vermutlich nen 59 oder 54 Minuten-Plan und den dann "abarbeiten" bis der Wettkampf da ist.
Danke, aber diesen Rat werde ich ignorieren. Bei einem Puls von 130 kann ich gerade noch flott spazieren gehen, in Wanderschuhen, und die Kleidung brauche ich danach auch nicht zu wechseln. Ich glaube, die anderen haben recht, ich sollte mich eher an meinem Wettkampftempo orientieren, konsequenter und ab und zu flotter laufen und den Puls ignorieren.

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HaseundIgel hat geschrieben:Danke, aber diesen Rat werde ich ignorieren. Bei einem Puls von 130 kann ich gerade noch flott spazieren gehen, in Wanderschuhen, und die Kleidung brauche ich danach auch nicht zu wechseln. Ich glaube, die anderen haben recht, ich sollte mich eher an meinem Wettkampftempo orientieren, konsequenter und ab und zu flotter laufen und den Puls ignorieren.
Dann bist du auch nicht gesprintet als du nen Puls von 182 erreicht hast :wink:
Sincerly Yours
Twim


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Was ich bisher gelernt habe

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Vielen Dank für all die interessanten Antworten. Obgleich ich schon oft übers Laufen gelesen habe, habe ich doch einiges Neues gelernt.

-- Eine Pulsmessung ohne Maximalpulsermittlung scheint irreführend. Und trotz der vielen schönen Anleitungen ist es bei meiner Weichei-Konstitution unwahrscheinlich, dass ich einen verlässlichen Maximal-Puls aus mir herausquälen kann, auf den ich mich dann auch wirklich verlassen kann. Und eine Laktat-Messung ist ebenfalls umstritten. Der Puls ist als bis auf Weiteres kein Maßstab mehr für mich.

-- Einige raten wie zu erwarten, eher auf den eigenen Körper zu hören und nach Gefühl zu laufen. Nur: Genau das habe ich die letzten beiden Jahre getan und bin eher fauler und schlapper geworden.

-- Interessant für mich der Ansatz, mich nach meinem 10km-Wettkampftempo zu richten, zumal ich gereade einen gut funktionierenden Laufsensor gekauft habe. Das werde ich für die Tempoläufe in Zukunft machen. Schön wäre es noch, ein gutes Trainingstempo für die normalen, ruhigen Dauerläufe zu wissen, etwa in Prozent vom Wettkampftempo. Ich weiß, wie es sich anfühlen soll, aber wie gesagt, mein Körpergefühl neigt von Grund auf zur Faulheit und kann vielleicht etwas Ansporn vertragen ...

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TwimThai hat geschrieben: Das schöne am Pulsmesser sind ja die absoluten Werte und nicht das wage "reden können" an dem man sich orientieren kann.

Absolute Werte helfen aber genau nichts. Die Tatsache, dass der höchste Punkt meiner Laufstrecke auf 320 m über N.N. liegt (dort steht zufällig ein Schild), sagt überhaupt nichts darüber aus wie anstrengend es ist, dahin zu kommen. Dazu muss man wissen, wie groß die Höhendifferenz zum Startpunkt ist, also die Höhe des Startpunktes kennen. Und die kann man eben nicht dadurch berechnen, dass man die durchschnittliche Höhenlage der Bundesrepublik ansetzt.

Genauso gehst du aber vor. Du setzt einen sehr genau ermittelbaren absoluten Wert (den gemessenen Puls) im Verhältnis zu einem über äußerst fragwürdige Methoden berechneten (deiner maximalen Herzfrequenz). Das *kann* natürlich für dich stimmen, ebenso wie mein Startpunkt zufällig ungefähr die durchschnittliche Höhe der Bundesrepublik haben kann. Daraus eine allgemeine Regel abzuleiten ist aber unseriös.
@ burny: Also bitte, wenn schon Vergleiche, dann doch bitte welche die wenigstens hinken. Deiner kommt ja nicht mal mehr mit Rollstuhl klar. Abgesehen davon gehst du ja auch nicht in nen Laden und hebst dir erstmal XXL-Klamotten vorm Spiegel an den Körper um dann festzustellen, dass du bei M doch ein besseres Gefühl hast...

Nö wieso? Du gehst bei deiner Argumentation davon aus, dass dir das eigene Körpergefühl bzw. deine Erfahrung sagt, dass dir XXL zu groß ist. Dieses Gefühl hast du aber im Lauf der Zeit erwoben, indem du bereits viele Kleidungsstücke in unserem Größensystem getragen hast. Angenommen du würdest in ein Land ziehen, in der die Körpergrößen einem anderen Schema folgen, dann hättest du diese Erfahrung nicht (und genau das unterstellst du ja einem Laufanfänger). Du kannst dir nun entweder diese Erfahrung erwerben, indem du nach Augenschein ungefähr richtige Klamotten anprobierst oder indem du eine Formel wie z.B. BMI * 2 anwendest. Was würdest du tun?
@ TinaS: Du hast den lieben 'Herrn Karvonen vergessen, der verschiebt das ganze um nochmal 10-20 Schläge. Wie gesagt habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich so deutlich schneller deutlich größere Fortschritte erziele. Merke: Hauptsache das Ergebnis stimmt.

Ich sag nur Stichprobe der Größe 1 :zwinker5:

tina

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HaseundIgel hat geschrieben: mein Körpergefühl neigt von Grund auf zur Faulheit
Nicht nur das Deinige :nick: .
HaseundIgel hat geschrieben: und kann vielleicht etwas Ansporn vertragen ...
Genau das ist es :daumen: , wobei ich "vielleicht" weglassen würde.

Knippi

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TwimThai hat geschrieben:Achja, es werden in sämtlichen Sporarten Pulsmesser und Leistungsdiagnostik erfolgreich eingesetzt und empfohlen - nur beim Laufen soll das schlecht sein?
Einige Freunde von mir spielen Tennis: Die hab ich noch nie mit nem Pulsmesser über den Platz hetzen sehen.
Mein Sohn hat schon mal Tischtennis gespielt, auch mal Fußball oder Basketball: Nie hatte einer der Sportler einen Pulsmesser dabei geschweige denn vorher eine Leistungsdiagnostik gemacht. (Vom Golf-, Angel- oder Schachsport will ich hier mal gar nicht reden.) Die Beispiele ließen sich fortsetzen.
Wer von den Hobbysportlern setzt denn deiner Meinung nach den Pulsmesser oder eine Lesitungsdiagnostik ein? Wohlgemerkt: Das ist Freizeit- und Hobbybereich, wie bei den Laufanfängern auch. Bei Spitzensportlern sieht das natürlich anders aus, aber für die gibt hier ja auch keiner Empfehlungen ab.

Wenn du mit dem Pulsmesser glücklich bist, dann benutze ihn auch weiterhin. Das ist deine eigene Entscheidung, und es sei dir gegönnt. Warum viele andere wie ich auch das generell ablehnen, liegt daran, dass du daraus etwas für die Allgemeinheit der Anfänger abzuleiten versuchst. Und da kann ich nur sagen: Statt viel (Falsches) zusammenzuschreiben, hättest du lieber die Beiträge gründlicher lesen statt nur überfliegen sollen.

Bernd
Das Remake
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Smiley von TwimThai

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TwimThai hat geschrieben:Dann bist du auch nicht gesprintet als du nen Puls von 182 erreicht hast :wink:

Da hast Du recht! Ich bin nach meinem Gefühl kurz gesprintet, aber die ungewohnte Belastung wurde schnell für mein Gefühl so graässlich unangenehm, dass ich wieder abgebrochen habe. Beim zweiten Versuch ging es genauso. Nun könnte ich mir vornehmen, beim nächsten Mal aber wirklich, wirklich volle Pulle zu laufen, eine Minute, ich faule Sau --- aber kann ich mich danach auch wirklich darauf verlassen?
Womöglich ist der Max-Puls immer noch zu niedrig, und ich nehme in als Vorwand, weiter zu lasch zu trainieren?
Das ist, so wie ich es inzwischen sehe, das Schwierige an dem Pulstraining. Ob ich nun nach meinem faulen Grundgefühl laufe oder nach meinem wehleidigen Sprintgefühl, es kann immer zu niedrig sein.
Ich hatte ja noch die vage Sorge, dass ich bei 155 vielleicht doch zu hochpulsig laufe und deshalb nicht besser werde, aber inzwischen glaub ich da nicht mehr dran, es wird wohl leider das Gegenteil der Fall sein.
Es wäre so schön gewesen, wenn ich nach Puls plötzlich noch langsamer hätte trainieren sollen ...

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@ TinaS: Wie gesagt, die Formel habe ich am Anfang als Näherung empfoheln um spätestens nach 4-6 Wochen nen vernünftigen Test machen zu können, der dann regelmäßig wiederholt werden sollte.
Den Klamottenvergleich finde ich immer noch schwach. Warum habe ich ja schon geschrieben. Der BMI hat hier nichts verloren, dass wäre wie wenn ich hier den Satz des Phythagoras hinschreibe und daraus die HFmax ableite. Sobald die Formel aber Brustumfang und Taille etc. enthält wird ein Schuh draus und so machen es auch z.B. Internet- und Versandhandel. Das mir trotzdem nicht jedesmal M passt bzw. ein Maßanzug dem Großteil besser sitzt ist dann entsprechend die Abweichung von der HFmax-Formel.

@ burny: Okay, für dich korrigiere ich "Ausdauersport". Und um jetzt nicht den Ärger von Tennisspielern auf mich zu ziehen: Ich hatte zwei Mädels in der Klasse die in Jugendauswahlen gespielt und ihr Ausdauertraining sogar mit Laktatmessungen untertsützt haben. Die Frage ist ja nicht, ob man es als Hobby-Sportler unbedingt braucht, sondern ob man von Dingen profitieren kann die ein Profi auch verwendet. Ein HF-Messer für 30 Euro mehr wie z.B. bei meinem FR305 erscheint mir da deutlich sinnvoller als so manches ander "Must-have".
Ich habe die Beiträge nachdem ich die vorige Antwort angefangen hatte nochmals genau gelesen und weiß nicht, was daran "falsch" verstanden werden kann. Es gibt zwei Meinungen und ihr vertretet die eine, ich vertrete die andere. Ihr habt eure Argumente, ich habe meine. Ich weiß das mein System bei mir besser funktioniert, ihr wisst das von eurem. Die TO hat sich für euer System entschieden und das ist absolut in Ordnung.
Pulstraining setzt einen gewissen Aufwand voraus und ich meine, dass sich dieser Aufwand auch für Anfänger lohnt. Wer dazu aber keine Lust hat wird deswegen nicht tot beim Joggen umfallen. Imo aber länger brauchen bis aus dem Joggen ein Laufen wird.
Sincerly Yours
Twim


FR305 User - Built for sports, not for looks!

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TwimThai hat geschrieben:Die Frage ist ja nicht, ob man es als Hobby-Sportler unbedingt braucht, sondern ob man von Dingen profitieren kann die ein Profi auch verwendet.
Man kann, wenn man damit umgehen kann. Die meisten können es nicht, der gleichen Meinung ist Jack Daniels (siehe meine Signatur). Aus deinen Beiträgen geht nicht gerade hervor, dass du verstanden hast, welche Faktoren alle deine HF beeinflussen können und dir somit klar machen sollten, dass eine Pulsuhr eben keine absoluten Werte liefert, die jede Belastung vergleichbar machen.
TwimThai hat geschrieben: Genau hier setzt ein Pulsmesser an und kann helfen das Körpergefühl zu finden. Das schöne am Pulsmesser sind ja die absoluten Werte.
Das Gefährliche ist die Illusion, der Puls liefere absolute Werte, die Leistungen unbedingt vergleichbar machten. Das tut er nicht. Hast du selbst mt deinem Frequenzbeispiel bestätigt. Wenn du der Meiinung bist, das bei gleichem Puls durch anderen Laustil 30s pro Km/schneller gelaufen werden kann, ist eigentlich schon klar, dass es recht schwierig ist, sich auf den Puls zu verlassen. (Nebenbei bemerkt, kann das nur bei extremen Fehlern im Laufstil möglich sein, und dann bleibt noch die Frage, ob das 30s höhere Tempo längere Zet gehalten werden kann, wenn die Frequenz so ungewohnt ist.)

Nun gab es noch das Beispiel mit dem Berg:
TwimThai hat geschrieben: Aber wenn ich z.B. wie manch andere hier einen Trainingsplan nach Pace laufe und dann ne Steigung von sagen wir mal 5km Länge hochrenne und am Ende total fertig bin obwohl noch 25km kommen und ich doch die richtige Pace gelaufen bin, dann kann man sich schon Gedanken machen ob es nicht sinnvoller ist nach Puls zu trianieren?
Wer nicht darauf kommt, dass es berghoch nicht so schnell geht wie auf ebener Strecke, der hat vielleicht Probleme, die er mit Pulsuhr nicht lösen kann. Um zu merken, das man berghoch bei ähnlicher Anstrengung langsamer laufen muss als in der Ebene, braucht man nicht mal den IQ eines Schimpansen. :D

Wenn du bei 85 % Puls
1) 5% Steigung bergab läufst
2) 5 % Steigung bergauf läufst
3) in der Ebene läufst
4) Mit Winterklamotten läufst
5) bei 35 Grad in der Sonne läufst

hast du in keinem der 5 Fälle eine identische Belastung. Selbst wenn die Belastung für das Herz-Kreislaufsystem nahezu identisch sein könnte, so ist sie für die Muskeln und Nerven keinesfalls identisch. Du läufst nicht nur mit dem HKS!

Dazu kommt dann noch die Ungenauigkeit bei der Maximalpulsbestimmung, so wie Hoch- und Tiefpulstage bei einigen Läufern.

Insgesamt hast du in den meisten Einheiten keine größere Genauigkeit als mit anderen Methoden zur Trainingsteuerung - zumal sich Einheiten ab einer gewissen Intensität gar nicht mehr zuverlässig nach Puls steuern lassen (ab "30min-Tempo" fängt es an schwierig zu werden, alles unter 10min Tempo geht kaum noch.)

Die Pulsuhr liefert eine Illusion von einer Genauigkeit, die so im Training nicht möglich ist und auch nicht gebraucht wird. Sie bringt viele Läufer dazu, sich auf die Pulsuhr zu verlassen, statt ihr Gefühl zu schulen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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@ DerC: Ich habe ja selbst schon geschrieben, dass man sich mit der HF-Messung beschäftigen muss um damit umzugehen. Imo lohnt sich der "Mehraufwand", aber das sollte jedem selbst überlassen sein.
Wenn aus meinen Beiträgen nicht hervorgeht, wa alles die HF beeinflusst, dann liegt das vielleicht daran, dass es hier nicht um die HF geht, sondern darum ob man auch ohne HFmax-Test von der Pulsmessung profitieren kann. Das finde ich schon, du und andere hier nicht und die Argumente sind im Großen und Ganzen gleich nur eben andersrum ausgelegt. Das schöne im Kreis drehen wird dann noch durch Klamottenbeispiele untermalt die irgendwas verdeutlichen sollen, aber genau so wage sind. Ich könnte hier vermutlich auch ein Autobeispiel aufstellen, dass den Sinn von HF-Messung klar darlegt, würde dann aber vermutlich auf hochturige Rennmotoren zurückgreifen müssen und dafür eine auf den Deckel bekommen, da Golfspieler keinen Motor haben - das Schachspieler bei ihrem Sport übrigens auch nicht übermäßig schwitzen wirft die Frage auf ob Lauftraining dann überhaupt Sport sein kann.

Wir können uns gerne in einem anderen Thread über die Vorzüge und Nachteile von Pulstraining unterhalten. Hier halte ich es inzwischen aber fahl am Platz, da es in erster Linie nicht darum ging ob Pulstraining oder nicht, sondern lediglich ob die Faustformel was taugt. Das habe ich für den Einstieg (4-6 Wochen) bejaht und einige Beispiele genannt warum dies etwas nutzen kann. Diese Aussagen wurden dann von einigen Personen hier auf das allgemeinen Lauftraining umgemünzt, mir diverse allgemeingültige Äußerungen unterstellt und letztlich die Kompetenz abgesprochen. Das ich mit meiner wenigen Zeit nicht bei Adam&Eva mit meinen Ausführungen angefangen habe hat sicherlich dazu beigetragen ist letztlich auch der Grund warum ich hier kein weiteres Stückwerk mehr hinzufügen möchte. Von daher wie gesagt, gerne nochmals bei Null startend in einem entsprechenden Thread, aber nicht hier in die aufgewühlte Stimmung.
Die TO hat sich ja eh schon entschieden komplett ohne Pulser zu trainieren.
Sincerly Yours
Twim


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