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Training nach Fitzgerald...

Training nach Fitzgerald...

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Hallo zusammen,

ich lese schon eine ganze Weile hier mit und nun brauche ich Euren Rat. Aber erstmal ein paar Infos:
ich heisse Peter, bin 28 Jahre alt, 178m, 72kg und habe knapp zwei Jahre Lauferfahrung. In der Zeit bin ich ein paar 10er, ein paar Halbmarathons und letzten Mai einen Marathon gelaufen. Diesen bin ich weil es relativ heiss war (angeblich so 27° beim Start) etwas langsam angegangen und dann mit 7 Minuten Negativsplit in 3:36 gelaufen. Diesen Herbst wollte ich eigentlich die 1:30 für den HM knacken und war meiner Einschätzung nach auch in der Form dazu. Dann hat aber eine Metatarsalgie meine Pläne durchkreuzt. Nun bin ich wieder auf dem Weg der Besserung (Einlagen, viel Fusskraft, Barfusstraining etc.) und laufe zur Zeit etwa 60km (auf mehrheitlich weichem Boden) in 6 Lauftrainings. Zusätzlich mache ich dreimal pro Woche Krafttraining im Studio (vor allem funktionales, "intelligentes" KT für die Beine, wenig für die grossen Muskelgruppen im Oberkörper, und sehr viel Rumpfkraft) und etwa drei bis vier kurze Crosstrainings auf dem Rad, Ellipsentrainer, Ruderergometer etc.. Das Kraft- und Crosstraining hat mir mein Coach im Studio speziell als Ergänzung zum Laufen zusammengestellt und es wird laufend angepasst. Da er einen Hintergrund als Spitzentriathlet hat vertraue ich ihm da.

Nun möchte ich einen Marathon im April angehen (vermutlich Hamburg) und bin am Zusammenstellen meines Plans.
Den letzten Marathon habe ich nach FIRST mit drei Lauftrainings pro Woche, dreimal KT und drei bis fünf XT vorbereitet und war auch sehr zufrieden damit. Allerdings glaube ich dass mir etwas mehr gelaufene Kilometer jetzt auch etwas mehr bringen würden. Grundsätzlich gefällt mir der 24 Wochen Plan "Level 2" aus dem Buch "Brain Training for Runners" von Matt Fitzgerald. Sieht nach einem sehr solides Programm aus. Kennt das jemand hier? Habt ihr Erfahrungen damit gemacht?

Meine Idee im Moment ist diesen Plan zu übernehmen, allerdings mit zwei Modifikationen: 1. Das Krafttraining im Plan ersetze ich mit dem von meinem Coach im Studio. Das XT behalte ich so bei wie ich es Momentan mache. 2. Die langen Läufe am WE sind mir etwas zu kurz (bzw. es hat mir zu wenig ganz lange drin). Zudem beginnt die Progression am Anfang sehr kurz und ist recht langsam. Deshalb habe ich mir gedacht einfach das Training vom Sonntag in meinem Plan komplett mit dem entsprechenden Training aus dem Plan "Level 3" zu ersetzen. Macht das Sinn?

Im Voraus vielen Dank für Eure Ideen!

Gruss
Peter

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kein interesse? Soll ich den Fitzgerald-Plan näher beschreiben?

Peter

P.S. Hab grade gemerkt ich bin eigentlich 1.87m gross und Legastheniker :-(

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PeterFit hat geschrieben:kein interesse? Soll ich den Fitzgerald-Plan näher beschreiben?
Hi,
so viele Leute hier werden das Buch nicht kennen. Es ist immerhin in englisch, das ist für viele hier durchaus ein Kriterium solche Bücher nicht oder eben sehr selektiv zu kaufen und von den englischen Büchern hier ist es sicherlich auch keines der unbedingt sehr bekannten?! Ich könnte mir vorstellen, dass du daher in englischsprachigen Foren wie LetsRun.com: Where Your Dream Becomes Reality mehr Feedback bekommst.

Ich selbst habe danach bisher nicht trainiert und kann dir dazu deshalb auch nichts sagen. Vollständig gelesen habe ich es auch noch nicht, obwohl es schon etwas länger (ist aber schon eines meiner beiden neuesten Laufbücher) bei mir im Regal steht. Aktuell fehlt mir dazu etwas die Zeit und wenn ich lese, dann zur Zeit in "Run Faster from the 5K to the Marathon: How to Be Your Own Best Coach" von Brad Hudson.

Gruß,
Torsten

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PeterFit hat geschrieben:Soll ich den Fitzgerald-Plan näher beschreiben?
Hi Peter :winken: ,

das könnte evtl. zu wenig sein. Das Buch hat ja über 550 Seiten. Da müsste man ja auch mal nachlesen, was für eine Philosophie, was für einen Ansatz M.F. hat. So ein Plan an sich steht ja meist recht einsam im Gelände herum.

Knippi

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Mich interessiert das Buch schon sehr, deshalb erzähl doch gerne mal, was es damit auf sich hat.

Ich verfolge interessiert, kann aber nur bedingt was zusteuern. Mzungo Uli könnte jemand sein, der zu dem Thema was beitragen kann.

Gruß
Chris

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ToMe hat geschrieben:Hi,
so viele Leute hier werden das Buch nicht kennen. Es ist immerhin in englisch, das ist für viele hier durchaus ein Kriterium solche Bücher nicht oder eben sehr selektiv zu kaufen und von den englischen Büchern hier ist es sicherlich auch keines der unbedingt sehr bekannten?! Ich könnte mir vorstellen, dass du daher in englischsprachigen Foren wie LetsRun.com: Where Your Dream Becomes Reality mehr Feedback bekommst.

Ich selbst habe danach bisher nicht trainiert und kann dir dazu deshalb auch nichts sagen. Vollständig gelesen habe ich es auch noch nicht, obwohl es schon etwas länger (ist aber schon eines meiner beiden neuesten Laufbücher) bei mir im Regal steht. Aktuell fehlt mir dazu etwas die Zeit und wenn ich lese, dann zur Zeit in "Run Faster from the 5K to the Marathon: How to Be Your Own Best Coach" von Brad Hudson.

Gruß,
Torsten
Hallo Torsten,

danke, ich kenne LetsRun und lese da auch häufig mit, aber dieses Forum hier ist mir eigentlich sympathischer :-) Das Buch von Hudson kenne ich noch nicht, aber ich glaube Fitzgerald ist nicht soweit von Hudson's Ideen entfernt. Den sich zuspitzenden Pfeil zwischen lange und langsam und kurz und schnell findet man im Fitzgerald Plan jedenfalls auch. Aber Hudson betont ja in Interviews auch immer die Individualisierung. Wie stellt er das im Buch dar?

Gruss
Peter

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hardlooper hat geschrieben:Hi Peter :winken: ,

das könnte evtl. zu wenig sein. Das Buch hat ja über 550 Seiten. Da müsste man ja auch mal nachlesen, was für eine Philosophie, was für einen Ansatz M.F. hat. So ein Plan an sich steht ja meist recht einsam im Gelände herum.

Knippi
Hallo Knippi,

ok, ich probiers mal. Die Grundlage von Fitzgerald's Buch ist Noakes' Central Governor Theorie (bekannt z.B. aus der "Lore of Running"). Danach sind es nicht primär physiologische Faktoren die Ermüdung verursachen (z.B. Unterversorgung mit Sauerstoff, Übersäuerung mit Laktat, Überhitzung etc.) sondern das Gehirn misst permanent
alle möglichen physiologischen parameter (siehe oben) und lässt uns dann "Ermüdung" fühlen, das heisst der Motor Cortex reduziert die Anzahl noch rekrutierbarer Muskelfasern. Daraus leitet Noakes ab dass Tempoangaben basierend auf physiologischen Zuständen (Laktatschwellentempo etc.) keinen Sinn machen, und dass jedes Training neben den Muskeln, Energiesystemen etc. auch und vor allem das Gehirn trainiert. Fitzgerald gibt in seinem Buch erstmal einen kurzen Überblick über die Physiologie und die Central Governor Theorie. Dann motiviert er damit seinen Plan, der IMHO nicht so wesentlich von anderen Plänen abweicht. Das Buch ist aber (wie andere Bücher von Fitzgerald) sehr überzeugend und hat nur wenige Schwächen. Deshalb habe ich mich auch für den Plan von ihm entschieden. (Ausserdem sagt Noakes im Vorwort in etwa dass er den Plan super findet und glaubt er sei besser als alle anderen die er bis jetzt gesehen hat inklusive seiner eigenen :-)

Gruss
Peter

P.S. Mehr zum Plan siehe unten.

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Chri.S hat geschrieben:Mich interessiert das Buch schon sehr, deshalb erzähl doch gerne mal, was es damit auf sich hat.

Ich verfolge interessiert, kann aber nur bedingt was zusteuern. Mzungo Uli könnte jemand sein, der zu dem Thema was beitragen kann.

Gruß
Chris
Wie oben schon gesagt mich überzeugt das Ganze. Der Plan (den ich gewählt habe) erstreckt sich über 24 Wochen. Die sind (relativ klassich) in eine Grundlagenphase (Base Phase) von 8 Wochen, zwei Aufbauphasen (Build Phase 1&2) von je 4 Wochen, eine Peakphase von 6 Wochen und 2 Wochen Tapering eingeteilt. Die beiden Buildphasen enden je mit einem 5k und 10k Rennen, die Peakphase enthält nach 4 Wochen einen HM. Der Plan (auf Level 2) geht von 8 Einheiten pro Woche aus, wovon 2 Krafttrainings sind, 5-6 Lauftrainings und 0-1 Crosstraining. Die zu laufenden Tempi orientieren sich an Zeiten aus aktuellen Rennen und sind (ganz im Stil von Daniels) einer entsprechenden Tabelle zu entnehmen. Die Tempi für Tempoeinheiten orientieren sich an der aktuellen 10k, 5k, 3k, und Mile-Pace. Der Kilometerumfang wird langsam gesteigert und geht bis ca. 100km in der Spitzenwoche wenn man alle optionalen km macht. Sehr gut finde ich das es jede Woche ein "Motto" gibt (Fitzgerald nennt das "Proprioceptive Cue") um den Laufstil zu verbessern, z.B. Running on Water, Falling Forward etc. das bei jedem Lauf geübt werden soll. Ausserdem gibt es einmal pro Woche strukturierte Drills (wie beim klassischen LaufABC)
Für mich etwas fragwürdig sind die vielen relativ kurzen Einheiten v.a. am Anfang (in der ersten Woche 5x6.5km + einmal 8.1km). Ich glaube da steige ich etwas höher ein und verlängere den Langen auf meine momentan üblichen 20-25.

Im Folgenden in etwa der Aufbau der Laufeinheiten (die Wochentage habe ich glaube ich um einen Tag verschoben);
Grundlagenphase:
Montag - Base Run + Drills
Dienstag - Hill Repetitions
Mitttwoch - Base Run
Donnerstag - Fartlek
Freitag - Base Run
Samstag - Endurance Run (etwas länger)

Build 1:
Montag - Base Run + Drills
Dienstag - 400m Intervalls@3k Pace
Mitttwoch - Recovery Run
Donnerstag - 1Mile Intervals@10k Pace
Freitag - Recovery Run
Samstag - Endurance Run

Build 1:
Montag - Base Run + Drills
Dienstag - 1k Intervalls@5k Pace
Mitttwoch - Recovery Run
Donnerstag - Tempo Run@10k Pace
Freitag - Recovery Run
Samstag - Endurance Run abwechselnd mit Progression Run (Steigerungslauf, z.B. 12.9km Base Pace, dann 11.3km jede 1.6km steigern bis HM Pace)

Peak + Taper:
Montag - Base Run + Drills
Dienstag - Mixed Intervals
Mitttwoch - Recovery Run
Donnerstag - Tempo Run@HM Pace
Freitag - Recovery Run
Samstag - Endurance Run abwechselnd mit Marathon Pace Run

Was denkt ihr?

Gruss
Peter

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PeterFit hat geschrieben: Was denkt ihr?
Gibt es nur einen Plan? Für Leute, die bisher 140 km gemacht haben denselben wie Läufer mit 80 Wochenkilometern? Gibt es strikte Kilometervorgaben für jede Einheite? Ich finde Kilometervorgaben in einem solchen Plan nicht sinnvoll, vielmehr fänd ichs für mich sinnvoller, wenn ich die Kilometer selber wählen könnte bzw. nur einen groben Rahmen hätte. Außerdem sind dann Zeitvorgaben besser. Das würde ich jedenfalls auch von einer Theorie, die auf "brain training for runners" setzt, erwarten.

Ansonsten klingt das für mich ganz spannend und vor allem abwechslungsreich, aber es scheint mir nur ein weiterer Weg nach Rom zu sein. Erinnert ein bischen an "multi-tier training" oder nach Frank Horwill. Das zweite Build 1 soll sicher Build 2 sein, oder?

Gruß
Chris (gleich mal zu amazon gucken gehen)

P.S: Ich les grad "der Plan, den ich gewählt habe". Also gibts mehrere Pläne. Kannst Du mal einen Überblick geben?

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PeterFit hat geschrieben: Für mich etwas fragwürdig sind die vielen relativ kurzen Einheiten v.a. am Anfang (in der ersten Woche 5x6.5km + einmal 8.1km). Ich glaube da steige ich etwas höher ein und verlängere den Langen auf meine momentan üblichen 20-25.
Hallo Peter,

durch Deine Frage motiviert, habe ich mir das Buch bestellt, aber noch nicht gelesen. Allerdings kenne ich The Triathlete's Training Bible von Joel Friel, von dem Fitzgerald m.E. die Periodisierung übernommen hat. Für meinen ersten (und bisher einzigen) Ironman habe ich danach trainiert und war sehr zufrieden. Daher würde ich Dir raten, ruhig einmal die kurzen Einheiten zu Beginn der Base-Phase auszuprobieren. Immerhin ist der Marathon noch 24 Wochen weg - also jede Menge Zeit langsam aufzubauen. Das hat den Vorteil, dass die Gefahr in der Mitte des Plans ein Motivationstief zu durchleiden, sinkt. Wichtig ist in dieser Phase das regelmäßige Training. Später gewinnen die Keyworkouts an Bedeutung.

Grüße,
Oli

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Chri.S hat geschrieben:Gibt es nur einen Plan? Für Leute, die bisher 140 km gemacht haben denselben wie Läufer mit 80 Wochenkilometern? Gibt es strikte Kilometervorgaben für jede Einheite? Ich finde Kilometervorgaben in einem solchen Plan nicht sinnvoll, vielmehr fänd ichs für mich sinnvoller, wenn ich die Kilometer selber wählen könnte bzw. nur einen groben Rahmen hätte. Außerdem sind dann Zeitvorgaben besser. Das würde ich jedenfalls auch von einer Theorie, die auf "brain training for runners" setzt, erwarten.
Hallo Chris,

nein, es gibt pro Distanz (5k, 10k, HM und M) drei Levels die sich in der Anzahl Einheiten pro Woche unterscheiden. Für den Marathons sieht das so aus: Level 1 sieht 4 Laufeinheiten, 2 Krafttrainings, ein XT und eine maximale Laufdistanz von 32km vor. Dabei sind die Distanzen pro Einheit relativ starr festgelegt. Level zwei (auf dem ich aufbaue) hat 6 Laufeinheiten, zwei Krafttrainings, ein optionales XT und geht bis maximal 35.5km. Die recovery Einheiten sind dabei mit variabler Länge geplant so dass es von Woche 9-24 einen gewissen Spielraum für die Wochenkilometer gibt, die Haupteinheiten sind aber starr. Level 3 hat ebenfalls 6 Laufeinheiten und bis zu vier optionale rec. Einheiten bzw. XTs. Die maximale Distanz geht bis 38.4km. Die Haupteinheiten sind hier aber auch fix von der Länge her (Wochenkilometer beginnen bei 56 und gehen bis 113 ohne die vier optionalen recovery Einheiten.)

Allerdings betont Fitzgerald immer wieder dass man das Training anpassen soll, von dem her sind die Pläne nicht so starr zu sehen wie sie im Buch stehen. Zeitvorgaben gibt es durchaus, ich habe die für mein Tempo ungefähr in km umgerechnet. Wie in den meisten Plänen gibt er Zeiten vor wo dies praktischer ist oder wo die Zeit unter Belastung wesentlich ist (z.B. Hügelsprints) und km wo die Distanz wichtig ist (z.B. Long Run).
Chri.S hat geschrieben:Ansonsten klingt das für mich ganz spannend und vor allem abwechslungsreich, aber es scheint mir nur ein weiterer Weg nach Rom zu sein. Erinnert ein bischen an "multi-tier training" oder nach Frank Horwill. Das zweite Build 1 soll sicher Build 2 sein, oder?
Ja klar, schlussendlich spielt der Plan ja eh nicht so eine grosse Rolle. Wichtig ist dass man motiviert ist und konsequent Kilometer frisst :-) Und ja, das sollte Build 2 heissen.
Chri.S hat geschrieben:Gruß
Chris (gleich mal zu amazon gucken gehen)
hmm, da hab ich mir etwas viel Verantwortung aufgeladen. Ich wollte hier auf keinen Fall Werbung für das Buch machen zumal ich ja nicht gerade ein erfahrener Läufer bin und den Plan auch noch nicht getestet habe. Gut geschrieben finde ich es schon.

Gruss
Peter

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run_oli hat geschrieben:Hallo Peter,

durch Deine Frage motiviert, habe ich mir das Buch bestellt, aber noch nicht gelesen.
hmm, wie gesagt ich wollte hier keine Werbung machen :-)
run_oli hat geschrieben:Allerdings kenne ich The Triathlete's Training Bible von Joel Friel, von dem Fitzgerald m.E. die Periodisierung übernommen hat. Für meinen ersten (und bisher einzigen) Ironman habe ich danach trainiert und war sehr zufrieden. Daher würde ich Dir raten, ruhig einmal die kurzen Einheiten zu Beginn der Base-Phase auszuprobieren. Immerhin ist der Marathon noch 24 Wochen weg - also jede Menge Zeit langsam aufzubauen. Das hat den Vorteil, dass die Gefahr in der Mitte des Plans ein Motivationstief zu durchleiden, sinkt. Wichtig ist in dieser Phase das regelmäßige Training. Später gewinnen die Keyworkouts an Bedeutung.

Grüße,
Oli
Danke für den Tip, ich habe nach dem verpatzten HM mein Training auf 6 Laufeinheiten pro Woche umgestellt und bin jetzt nach sehr vorsichtigem Aufbau bei ca. 55km (im Schnitt, etwas mehr normal etwas weniger in den Erholungswochen) angelangt. Denkst Du es macht Sinn in zwei Wochen wenn der Plan anfängt zurück zu 40.23 km zu gehen? Die Progression ist am Anfang (unmodifiziert, d.h. ohne längere LongRuns die ich plane):

40.23km, 45.06km, 53.98km, 44.05km, 58.86km, 64.51km, 67.4km, 58.88km.

Ich habe etwas Angst dass ich durch die doch sehr kurzen Einheiten (v.a. im Vergleich zu den 60km die ich vor dem letzten Marathon in drei Einheiten gelaufen bin) erstmal an Ausdauer verliere. Ist das unberechtigt? Kommt es nur auf die Gesamtkilometer an? Was denkt Ihr über die Verletzungsgefahr? Die sollte eigentlich tiefer sein wenn man die Kilometer auf mehr Einheiten pro Woche aufteilt, oder?

Gruss
Peter

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PeterFit hat geschrieben: Danke für den Tip, ich habe nach dem verpatzten HM mein Training auf 6 Laufeinheiten pro Woche umgestellt und bin jetzt nach sehr vorsichtigem Aufbau bei ca. 55km (im Schnitt, etwas mehr normal etwas weniger in den Erholungswochen) angelangt. Denkst Du es macht Sinn in zwei Wochen wenn der Plan anfängt zurück zu 40.23 km zu gehen? Die Progression ist am Anfang (unmodifiziert, d.h. ohne längere LongRuns die ich plane):

40.23km, 45.06km, 53.98km, 44.05km, 58.86km, 64.51km, 67.4km, 58.88km.

Ich habe etwas Angst dass ich durch die doch sehr kurzen Einheiten (v.a. im Vergleich zu den 60km die ich vor dem letzten Marathon in drei Einheiten gelaufen bin) erstmal an Ausdauer verliere. Ist das unberechtigt? Kommt es nur auf die Gesamtkilometer an? Was denkt Ihr über die Verletzungsgefahr? Die sollte eigentlich tiefer sein wenn man die Kilometer auf mehr Einheiten pro Woche aufteilt, oder?

Gruss
Peter
Wenn Du mich fragst, kommt es gerade zu Beginn in der Base-Phase auf die Gesamtkilometer an. Die einzelnen Einheiten (Key- und insbesondere Breakthrough-Workouts) sind erst gegen Ende der Base und mit Beginn der Build-Phase von überragender Bedeutung. Zumindest bei Friel verstehe ich das Konzept so: Zunächst entsteht die Reizwirksamkeit über die Trainingsdichte (viele kürzere und noch nicht sonderlich intensive Einheiten pro Woche), wenn diese Trainingsdichte vertragen wird, kommen intensive (lange und/oder harte) Einheiten dazu, um weitere Anpassungen zu erzwingen.

Ob Du mit dem Umfang runter gehen sollst, kannst nur Du wissen. Du musst einschätzen, ob Du von 55 km ausgehend noch Steigerungsmöglichkeiten hast und ob Du glaubst, (für Dich) hohe Umfänge 24 Wochen durchzuhalten, ohne die Lust zu verlieren. Letzteres wäre bei mir der Fall, wohingegen andere hier im Forum mit Freude konstant über Monate 100 und mehr Kilometer laufen.

Grüße,
Oli

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PeterFit hat geschrieben:

hmm, da hab ich mir etwas viel Verantwortung aufgeladen. Ich wollte hier auf keinen Fall Werbung für das Buch machen zumal ich ja nicht gerade ein erfahrener Läufer bin und den Plan auch noch nicht getestet habe. Gut geschrieben finde ich es schon.
Passt schon ;-) Ich bin sehr interessiert, was Lauflektüre angeht und immer auf der Suche, nach was interessantem. Ich hab das Buch eh schon ins Auge gefasst und ich glaube, meine Frau hat die 50 €, die ich für eine alte zerfledderte Ausgabe von "Self Made Olympian" von Ron Daws ausgegeben habe, langsam verdaut :D Das Buch hat übrigens 1977 (ganz hervorragender Jahrgang mal so nebenbei) 3,50 USD gekostet. Na wenn das keine Wertsteigerung ist..

Gruß und danke für die Info,
Chris

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run_oli hat geschrieben:Wenn Du mich fragst, kommt es gerade zu Beginn in der Base-Phase auf die Gesamtkilometer an. Die einzelnen Einheiten (Key- und insbesondere Breakthrough-Workouts) sind erst gegen Ende der Base und mit Beginn der Build-Phase von überragender Bedeutung. Zumindest bei Friel verstehe ich das Konzept so: Zunächst entsteht die Reizwirksamkeit über die Trainingsdichte (viele kürzere und noch nicht sonderlich intensive Einheiten pro Woche), wenn diese Trainingsdichte vertragen wird, kommen intensive (lange und/oder harte) Einheiten dazu, um weitere Anpassungen zu erzwingen.

Ob Du mit dem Umfang runter gehen sollst, kannst nur Du wissen. Du musst einschätzen, ob Du von 55 km ausgehend noch Steigerungsmöglichkeiten hast und ob Du glaubst, (für Dich) hohe Umfänge 24 Wochen durchzuhalten, ohne die Lust zu verlieren. Letzteres wäre bei mir der Fall, wohingegen andere hier im Forum mit Freude konstant über Monate 100 und mehr Kilometer laufen.

Grüße,
Oli
Hallo Oli,

ok, das verstehe ich auch so. Auf den Effekt der dichten kurzen relativ lockeren Einheiten freue ich mich schon. Die letzten dreieinhalb Wochen habe ich in etwa so trainiert und die Kilometer langsam wieder hoch gezogen. Ich denke psychisch sollte der Umfang kein Problem sein. Bis jetzt hab ich jedenfalls mächtig Spass am Laufen. Die Frage ist wie ich das Training physisch verkrafte. Ich habe ja noch nicht allzuviele Lebenskilometer gesammelt und die Entzündung in meinem Fuss war mir schon eine Warnung. Wenn ich jetzt sechs Tage die Woche Laufe ist die Belastung durch einen längeren Lauf am WE natürlich schwieriger zu verarbeiten als mit drei Einheiten. Allerdings finde ich die langen am WE vorallem Anfangs sehr konservativ:

Woche 1: 8.05km, Woche 2: 9.66km, Woche 3: 12.87km, Woche 4: 9.66km, Woche 5: 14.48km, Woche 6: 16.09km, Woche 7: 17.7km, Woche 8: 12.87km,

Woche 9: 19.31km, Woche 10: 20.92km, Woche 11: 22.53km, Woche 12: 9.83km (5k Rennen),

Woche 13: 22.53km, Woche 14: 25.75km, Woche 15: 24.14km, Woche 16: 14.83km (10k Rennen),

Woche 17: 28.97km, Woche 18: 19.31km, Woche 19: 32.19km, Woche 20: 25.93km (HM Rennen), Woche 21: 35.41km, Woche 22: 25.75km,

Woche 23: 20.92km, Woche 24: 42.195km :-)

Natürlich hat es da v.a. gegen Ende des Plans auch viel schnelle Kilometer dabei und ich bin nicht sicher ob es eine gute Idee ist einfach die langen Läufe vom Level 3 zu übernehmen, allerdings scheint es mir, nachdem ich bis jetzt seit dem Marathon immer so minimal 16km und bis zu 27km am Samstag gemacht habe, etwas lasch genau nach Plan vorzugehen.

Gruss
Peter

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Chri.S hat geschrieben:Passt schon ;-) Ich bin sehr interessiert, was Lauflektüre angeht und immer auf der Suche, nach was interessantem. Ich hab das Buch eh schon ins Auge gefasst und ich glaube, meine Frau hat die 50 €, die ich für eine alte zerfledderte Ausgabe von "Self Made Olympian" von Ron Daws ausgegeben habe, langsam verdaut :D Das Buch hat übrigens 1977 (ganz hervorragender Jahrgang mal so nebenbei) 3,50 USD gekostet. Na wenn das keine Wertsteigerung ist..

Gruß und danke für die Info,
Chris
Salut Chris,

cool, geht mir genau so. "Self Made Olympian" würde mich auch interessieren, vieleicht gibt es das ja mal als ebook :-)

Gruss
Peter
Gesperrt

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