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Umstieg auf Mittelstrecke - Was nun?

Umstieg auf Mittelstrecke - Was nun?

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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungen/Tipps zum Thema Umstieg auf die Mittelstrecke.

Zum Hintergrund:
Nach der Geburt meiner zweiten Tochter im letzten Sommer ist die Zeit für die vielen langen Läufe doch etwas arg knapp geworden. Meine spontane Trainingsumstellung - fußend auf dem Verzicht, beim München Marathon zu laufen - auf mehr Intervalle auf der Bahn (von 100m bis 1000m) und weg von den langen Läufen (>20km) hat mir ziemlich Spaß gemacht und meinen Trainingsalltag doch ziemlich aufgepeppt.

Nun überlege ich ernsthaft, dieses Jahr komplett nur auf Mittelstrecke zu trainieren.
Für die geänderte Trainingsplanung fehlt mir aber nun die eigene Erfahrung, bzw. Gefühl fürs Feintuning.

Darum meine Frage an euch:
Wer von euch hat bereits einmal diesen Umstieg gemacht? Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht? Welche Schwerpunkte habt ihr in euren Trainingsplan gelegt? Welche Fehler habt ihr (eventuell) gemacht? Wie habt ihr euer Training periodisiert?
Das ganze gilt natürlich auch für diejenigen, die schon immer Mittelstrecke gelaufen sind, auch von euch bin ich für jeden Tipp dankbar.

Noch kurz zu mir (es gibt immer Leute, die sofort reflexartig nach weiteren Infos verlangen, um Trainingstipps überhaupt in Betracht zu ziehen...):
Ich bin 28, männlich, habe vor 2 Jahren mit dem Laufen angefangen und bin in den letzten 2 Jahren ca. 3000km gelaufen, die Grundlagenausdauer sollte also da sein^^.
Bin bislang bereits 2 Marathons (3:50 und 3:40) und mehrere HMs gelaufen (Bestzeit 1:38). Meine Bestzeit über 10km sind 42:30, über 5km 21:00.
Derzeit trainiere ich ca. 3-4 mal die Woche (Grundlagenausdauer und Athletik), im Sommer stocke ich allerdings auf bis zu 5 Trainingstage auf.

Es sind alle Postings willkommen - vom eigenen Trainingsplan über Vorschläge für mich bis zur Fundamentalkritik^^

Gruß
Selinha

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Selinha hat geschrieben: Wer von euch hat bereits einmal diesen Umstieg gemacht? Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht? Welche Schwerpunkte habt ihr in euren Trainingsplan gelegt? Welche Fehler habt ihr (eventuell) gemacht? Wie habt ihr euer Training periodisiert?
Zur Periodisierung: Immer rückwärts vom Saisonhöhepunkt planen. Die meisten Trainer teilen das Training in verschiedene Phasen ein, angefangen mit einer allgemeinen Vorbereitung hin zu immer spezifischeren Einheiten mit Wettkampftempo. Jede Phase ist die Vorbereitung für die folgende Phase.

Mal ein Beispiel aus meiner vorläufigen Planung für 2010:

Woche 5-12 (Februar März)
allgemeine Vorberereitung
Schwerpunkte: Ausdauer, Kraftausdauer, Maximalkraft, allgemeine Athletik, Koordination und absolute Schnelligkeit
Trainingsmittel: Dauerläufe zwischen 30' und 2h, TDL, Wiederholungsläufe, Sprints uns Steigerungen, Wettkämpfe haptsächlich von 2km Cross bis Halbmarathon
Zirkeltraining, Kraftgymnastik, Sprung und Kraftübungen, Lauf- ABC

Das Tempo spielt in dieser Phase eine untergordnete Rolle. Allerdings soll dasTempo druchaus gepflegt werden, jedoch in weniger harten und intensiven Einheiten als später in der Saison. Das meiste Temepotraining ist weiter vom WK-TEmpo entfernt.

Woche 13-19 (April/Mai)
spezielle Vorbereitung
Schwerpunkte Schnelligkeitsausdauer, Kraftausdauer, Sprintausdauer, Koordination
Trainingsmittel: Dauerläufe zwischen 30' und 2h (tendenz zu kürzeren Läufen), TDL(werden auch eher kürzer), Intervalle, Wiederholungsläufe, Sprints und Steigerungen, Wettkämpfe 100m - 10km
Weniger Krafttraining als in Phase I.

Hier wird eher das Volumen der Einheiten gesteigert als das Tempo. Wenn ich also 8*400 in 72s laufen sollte, ist der nächste Schritt nicht, das Tempo zu erhöhen, sondern den Umfang, also z. B. 10*400. Der Tempoanteil und die Intenität ist deutlich erhöht im Vergleich zur Phase I

Woche 20 bis mind 26 (Mai/Juni/Juli)
spezifische Vorbereitung
Schwerpunkte: (WK-)Spezifische Schnelligkeitsausdauer (WK-TEmpo), Kraftausdauer, Sprintausdauer, Koordination
Trainingsmittel: Dauerläufe zwischen 30' und 1'30h (tendenz zu kürzeren Läufen), TDL (werden jetzt seltener), Intervalle, Wiederholungsläufe, Sprints und Steigerungen, Wettkämpfe 100m - 5000m, WK-Schwerpunkt auf 400 - 1500m
Noch weniger Krafttrainig (bei mir wohl 0-2mal die Woche).

Jetzt werden die Einheiten tendenziell kürzer, die Tempoeinheiten aber intensiver. Viele Einheiten werden im WK-TEmpo gelaufen. Der Gesamtumfang reduziert sich etwas, auch dadurch, das mehr WK erholt gelaufen werden sollen.

Diese Phase dehne ich so lange aus, wie die Form und Lust hält oder bis ich in Urlaub fahre. Im August wird dann wahrscheinlich spätestens ein Neuaufbau anfangen.

Für das Setzen der Schwerpunkte musst du deine eigenen Schwächen und Stärken kennen. Manche Schwächen kann man kaum zu Stärken machen, man kann meist nur erreichen, dass sie einen möglichst wenig behindern. Wenn jemand z. B. sehr grundlangsam veranlagt ist, bringt es nix, 3 mal in der Woche sprint zu trainieren.

Die Stärken dagegen müssen gepflegt und ausgebaut werden. Ein grundlangsamer Läufer muss also die eher die spezifische Ausdauer ausbauen.

Das war jetzt alles nur so spontan runtergeschrieben und bedarf möglicherweise später weiterer Erklärung. Bei Bedarf frag einfach.
Selinha hat geschrieben: Noch kurz zu mir (es gibt immer Leute, die sofort reflexartig nach weiteren Infos verlangen, um Trainingstipps überhaupt in Betracht zu ziehen...):
Ich bin 28, männlich, habe vor 2 Jahren mit dem Laufen angefangen und bin in den letzten 2 Jahren ca. 3000km gelaufen, die Grundlagenausdauer sollte also da sein^^.
Zusammen oder 3000km/Jahr?
Selinha hat geschrieben: Bin bislang bereits 2 Marathons (3:50 und 3:40) und mehrere HMs gelaufen (Bestzeit 1:38). Meine Bestzeit über 10km sind 42:30, über 5km 21:00.
Hast du schon irgendeine Zeit auf einer Mittelstrecke stehen?
Selinha hat geschrieben: Derzeit trainiere ich ca. 3-4 mal die Woche (Grundlagenausdauer und Athletik), im Sommer stocke ich allerdings auf bis zu 5 Trainingstage auf.
Warum erst im Sommer aufstocken auf 5 Tage? Wenn du die Zeit hats, lieber jetzt schon mehr machen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Super, dass endlich mal das Thema Mittelstrecke auch zur Sprache kommt.
DerC hat geschrieben: Für das Setzen der Schwerpunkte musst du deine eigenen Schwächen und Stärken kennen. Manche Schwächen kann man kaum zu Stärken machen, man kann meist nur erreichen, dass sie einen möglichst wenig behindern. Wenn jemand z. B. sehr grundlangsam veranlagt ist, bringt es nix, 3 mal in der Woche sprint zu trainieren.

Die Stärken dagegen müssen gepflegt und ausgebaut werden. Ein grundlangsamer Läufer muss also die eher die spezifische Ausdauer ausbauen.
Bei mir (M 45) ist es eher anders herum. Je länger die Strecke desto schwächer:
800: 2:25
1000: 3:15
1500: 5:21

Was würde das im Hinblick auf die nötigen Trainingsformen bedeuten?

Gruß
Willi

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WWilli hat geschrieben: Bei mir (M 45) ist es eher anders herum. Je länger die Strecke desto schwächer:
800: 2:25
1000: 3:15
1500: 5:21

Was würde das im Hinblick auf die nötigen Trainingsformen bedeuten?
Du solltest versuchen, die Ausdauer zu verbessern. Das einfachste Prinzip dafür: Mehr Trainieren.
Aber: Ausdauerentwicklung ist ein langfristiges Ziel. Nicht nur Umfangserhöhung wirkt sich aus, sondern auch das Sammeln von Km über die Jahre. Deshalb kann sich Ausdauer auch ohne Umfangserhöhung verbessern.
Wie viel Kilometer machst du aktuell durchschnittlich in der Woche?

Dann würde ich in den Tempoeinheiten im Überdistanzbereich mehr arbeiten. Also vor allem bei Tempi langsamer als 800m Tempo. Auch Wettkämpfe im Überdistanzbereich, 3000m, 5000m etc.

Gerade wir "Master-Athleten" dürfen keine Wunder erwarten. Bei mir hat es z. B. fast 2 Jahre gedauert, bis die 1000m Zeit ähnlich gut war wie die 800m Zeit. Die 1500m Zeit ist immer noch deutlich schwächer. Sie wird wohl immer etwas schwächer bleiben, aber durch langfristige entwicklung von (spezifischer Schnelligkeits-) Ausdauer hoffe ich, da zumindest noch mal auf etwa 4:15 zu kommen.

Also man braucht Geduld. Und auch für die Mittelstrecke einen soliden Umfang. Wenn ich fit bin und bleibe, möchte ich in der allgemeinen Vorbeireitung durchaus einige 90km(+) Wochen machen und auch in den späteren Phasen normalerweise nicht unter 60km/Woche gehen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hallo C.
DerC hat geschrieben:Du solltest versuchen, die Ausdauer zu verbessern. Das einfachste Prinzip dafür: Mehr Trainieren.
Hab ich schon öfter gehört... :teufel:
Wie viel Kilometer machst du aktuell durchschnittlich in der Woche?
Aktuell zwischen 50 und 60 (trotz reichlich Schnee :sauer: ) bei meist 5, also kürzeren Einheiten
Dann würde ich in den Tempoeinheiten im Überdistanzbereich mehr arbeiten. Also vor allem bei Tempi langsamer als 800m Tempo.


Hmmh. Richtige Tempoeinheiten waren bisher nicht dabei (s.o. Schnee!!)
Mehr Grundlagentraining - Dein Thema :D
Auch Wettkämpfe im Überdistanzbereich, 3000m, 5000m etc.
Kommen dann später auch wieder. Hab ich ja letztes Jahr bis HM auch gemacht.
Die 3 Zeiten waren auch meine bisher einzigen Zeiten im Mittelstreckenbereich.

Gruß
Willi

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WWilli hat geschrieben: Aktuell zwischen 50 und 60 (trotz reichlich Schnee :sauer: ) bei meist 5, also kürzeren Einheiten
Ist doch schonmal gar nicht schlecht. So kurz sind die Einheiten ja gar nicht- ich laufe z. B. auch oft nur 8-10km. Einen langen Lauf solltest du auch als Mittelstreckler in der Grundlagenphase drin haben, allerdings ist lang sehr relativ. Mein langer Lauf war heute etwa 15,8km. In 6 Wochen sind das vielleicht schon 25 oder 30k. Der Lauf muss für dich lang sein, und je schneller du ihn läufst, desto kürzer darf er tendenziell sein. Für Mittelstreckler geht es beim langen Lauf eh nicht um Fettverbrennung, sondern u. a. um Konzentration und "Muskelfasertraining". Den langen laufe ich auch nach Möglichkit mit leichter Endbeschleunigung.
WWilli hat geschrieben: Hmmh. Richtige Tempoeinheiten waren bisher nicht dabei (s.o. Schnee!!)
Mehr Grundlagentraining - Dein Thema :D
Mit den Tempoeinheiten bezog ich mich auch mehr auf die anderen Phasen - aber nicht nur. Grad mit dem Schnee ist natürlich nicht so einfach, aber wenn es geht wenigstens einige schnelle Strides (ca 15-30s Mittelstreckentempo) einbauen. Oder an einem geräumtem Stück Straße etwas Tempo. Man rostet sonst einfach zu sehr ein.

Eine Möglichkeit ist auch, sich einen anderen lauflastigen Sport in der Halle als Tempoersatz zu suchen, Basketball, Handball, Fußball, Hockey ... etc ..

Und Hügelige Läufe sind auch gut, wenn man schon nicht wirklich schnell laufen kann.
WWilli hat geschrieben: Kommen dann später auch wieder. Hab ich ja letztes Jahr bis HM auch gemacht.
Die 3 Zeiten waren auch meine bisher einzigen Zeiten im Mittelstreckenbereich.
Wenn du bisher jede Strecke nur einmal gelaufen ist, sollte da noch einiges an Verbesserungspotenzial sein. Die gängigen Strecken sollte man schon mehrmals laufen, wenn man das bestmögliche Ergebnis erzielen möchte.

Auf der Mittelstrecke macht ein vom Tempo passendes Rennen auch sehr viel aus, und das bekommt man ja nicht immer.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Danke erstmal für die Tipps.
DerC hat geschrieben: Einen langen Lauf solltest du auch als Mittelstreckler in der Grundlagenphase drin haben, allerdings ist lang sehr relativ. Mein langer Lauf war heute etwa 15,8km. In 6 Wochen sind das vielleicht schon 25 oder 30k. Der Lauf muss für dich lang sein, und je schneller du ihn läufst, desto kürzer darf er tendenziell sein. Für Mittelstreckler geht es beim langen Lauf eh nicht um Fettverbrennung, sondern u. a. um Konzentration und "Muskelfasertraining". Den langen laufe ich auch nach Möglichkit mit leichter Endbeschleunigung.
Letztes Jahr habe ich nach Vic trainiert. Da waren die langen Läufe bekanntlich eh recht zügig. Für mich je nach Länge knapp unter 5:00. Ging ganz gut. Passt das?
Wenn du bisher jede Strecke nur einmal gelaufen ist, sollte da noch einiges an Verbesserungspotenzial sein. Die gängigen Strecken sollte man schon mehrmals laufen, wenn man das bestmögliche Ergebnis erzielen möchte.
Ist schon klar. War letztes Jahr grundsätzlich noch auf Strasse programmiert und hab die Bahnläufe nur for fun mitgenommen.
Auf der Mittelstrecke macht ein vom Tempo passendes Rennen auch sehr viel aus, und das bekommt man ja nicht immer.
Stimmt. Hab ich bei den 800 schon gemerkt. Ein Jugendlicher hat für einen anderen konstantes Tempo gemacht und ich konnte einfach folgen.

Gruß
Willi

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Wow, DerC! Das war ja schon ne ganze Menge Input. Vielen Dank erstmal dafür.

Nun zu deinen Fragen:
Es sind leider keine 3000km pro Jahr geworden^^. Soviel ließen mein Zeitplan und meine Gesundheit auch nicht wirklich zu.
Zur Zeit bin ich im Wiederaufbau, weil ich Ende letzten Jahres eine Nabelbruch-OP hatte (deshalb auch nur 1500km^^), das ist auch ein Grund für die "nur" 3 TE/Woche. Muss mich erst wieder langsam rantasten.

Auf der Mittelstrecke habe ich leider noch keine WK-Zeiten, alles was ich habe sind ein paar Trainingsläufe (immer mit dem Gefühl Luft nach oben zu haben):
100m 12sec
1000m 3:17
3000m 11:28

Grundschnelligkeit ist im allgemeinen nicht mein Problem, auch allgemeine Ausdauer nicht. In Punkto Laktattoleranz könnte ich allerdings wohl noch zulegen.

Meine "Saison" erstreckt sich übrigens bis in den September hinein. August wird jedenfalls immer noch voll trainiert.

Gruß
Selinha

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Selinha hat geschrieben: Grundschnelligkeit ist im allgemeinen nicht mein Problem,
Da hast du recht, wenn die 12s einigermaßen seriös gemessen sind.
Selinha hat geschrieben: auch allgemeine Ausdauer nicht.
Da wage ich, sanft zu widersprechen. Ich kenne diese Selbsteinschätzung noch aus meinen alten Tagen. Dachte auch meine audauer wäre ok, war ja auch fitter als die anderen beim Freizeitfußball und konnte jederzit ohne Lauftrainig ne Stunde durchlaufen. Nur als ich dann anfing vor allem mehr zu trainieren sank die HM-Zeit in weniger als einem Jahr von 1:30 auf 1:21, die 1000m Zeit in einem Jahr von 2'48 auf 2'41 ... :D

Mit 12,x s auf 100m kann man ganz andere Mittelstreckenergebnisse erzielen - im Idealfall deutlich unter 2:40 auf 1000. Und dafür ist nicht nur spezifische Schnelligkeitsausdauer, sondern auch allgemeine Ausdauer notwendig. (Und wenn die nur dazu dient, härtere Tempoeinheiten zu verkraften)

Allerdings sollte man solche Trainingsergebnisse nicht zu ernst nehmen. Die Qual in einem 800m-WK ist eine deutlich andere als in einem 10km rennen, viel kürzer zwar, aber dafür sehr massiv. Daran muss man sich gewöhnen, und spezifisches Trainig hilft dabei, aber man braucht auch einige Mittelstrecken-Wettkämpfe.

Mit Unterbrechung laufe ich jetzt 12 Jahre Mittelstrecke und die ersten 2 Jahre habe ich gebraucht, um zu lernen, schnell genug anzulaufen und mich nicht auf den ersten 2/3 zu sehr zu schonen. Dann nochmal etwa 3-4 Jahre bis ich auch etwas Ahnung von Taktik hatte. Heutzutage verkaufe ich mich immer noch in zu vielen Rennen unter Wert. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf ...
Selinha hat geschrieben: Meine "Saison" erstreckt sich übrigens bis in den September hinein. August wird jedenfalls immer noch voll trainiert.
Wenn die Saison so lange ist, würde ich die teilen. Also z. B. nach einem ersten Höhepunkt neu aufbauen.

z.b. so:
8 Wochen allgemein
6 Wochen speziell
6 Wochen Spezifisch
1 Woche regeneration
4 Wochen allgemein
4 Wochen speziell
4 Wochen spezifisch (mittlerwiele dürften wir dann im Spetember sein, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Andere alternative: Längere Grundlagenphase, das harte Training weiter rauszögern. Ist für mich aber 2. Wahl.

Wenn dein Zeitplan es zulässt, geh so bald wie möglich auf 5 Einheiten. Es müssen nicht alles Laufeinheiten sein, aber sieh zu, dass du an 5 Tagen was machst. Eine Krafteinheit kann auch mal nur 20-30' dauern, eine Laufeinheit auch nur 30-40'. 3+ Laufen und 2* KRaft/Athetik sollte bald drin sein, und dann möglichst bald die 4. Laufeinheit, und wenn es nur 20' sind. Bei 30-50km/Woche ist mehr fast in jedem Fall mehr. :D

Und als Mittelstreckler mit recht wenig Umfang führt eigentlich kaum ein Weg an etwas Tempoarbeit in der Grundlagenphase vorbei.

Für Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Koordination, Kraftausdauer und Vorbereitung auf Phase 2:

Strides, Steigerungen und Fahrtspiel (kurze schnelle Abschnitte)
Wdh-Läufe
Lauf ABC
Bergaufsprints, Submaximale Sprints, Maximale Sprints
Crosstraining in der Halle (z. B Ballsport, Hockey)

Für Ausdauerentwicklung und Vorbereitung Phase 2
Crescendo Läufe, Fahrtspiel (längere zügige Abschnitte), TDL, "sanfte" Intervalle

Alles (noch) locker, jetzt noch nicht quälen, noch weit vom Limit entfernt bleiben, das wollen wir erst in der spezifischen Phase ankratzen.

Auch jetzt im Grundlagentraining Jede Woche mind. 1 Einheit, besser 1,5 bis 2 aus einem dieser beiden Felder empfehle ich dir. Dann hast du es später leichter, wenn es intensiver wird.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Hi C.!
Da hast du recht, wenn die 12s einigermaßen seriös gemessen sind.
In der Schule habe ich immer an Wettkämpfen teilgenommen, da bin ich teilweise ohne spezielles Training 11,Xsec gelaufen. Ich hoffe, dass das seriös gemessen wurde.^^ Heutzutage bin ich etwa eine halbe Sekunde langsamer geworden, aber die Anlagen sollten noch da sein.
Da wage ich, sanft zu widersprechen. Ich kenne diese Selbsteinschätzung noch aus meinen alten Tagen. Dachte auch meine audauer wäre ok, war ja auch fitter als die anderen beim Freizeitfußball und konnte jederzit ohne Lauftrainig ne Stunde durchlaufen. Nur als ich dann anfing vor allem mehr zu trainieren sank die HM-Zeit in weniger als einem Jahr von 1:30 auf 1:21, die 1000m Zeit in einem Jahr von 2'48 auf 2'41
Du hast natürlich Recht. Man kann wohl nie genug allgemeine Ausdauer haben. Nur, vom Gefühl her würde ich sagen, dass mir die Schnelligkeitsausdauer und Laktattoleranz am meisten fehlt, weil ich dieses Feld auch selten bis nie bestellt habe...
Und dem werde ich ja in diesem Sommer mit v.a. Intervalltraining mal versuchen, Rechnung zu tragen.
Die Stärken dagegen müssen gepflegt und ausgebaut werden.
Das werde ich definitiv mit berücksichtigen und auch gezieltes Sprinttraining in meinen Plan integrieren.
Wenn die Saison so lange ist, würde ich die teilen. Also z. B. nach einem ersten Höhepunkt neu aufbauen.
Ich bin normalerweise auch ein Fan von Periodisierung mit zwei Saisonhöhepunkten. Ich werde dennoch deinem zweiten Vorschlag folgen (müssen *schnief*) da meine allgemeine Vorbereitungsphase in diesem Jahr mit Infekten immer wieder durchsetzt ist... Meine Eigenerfahrung zeigt mir hier außerdem, dass ein(e) zu schnell ansteigende(r) Umfang/Intensität meinem Immunsystem den Todesstoß gibt.
Wenn dein Zeitplan es zulässt, geh so bald wie möglich auf 5 Einheiten. Es müssen nicht alles Laufeinheiten sein, aber sieh zu, dass du an 5 Tagen was machst. Eine Krafteinheit kann auch mal nur 20-30' dauern, eine Laufeinheit auch nur 30-40'. 3+ Laufen und 2* KRaft/Athetik sollte bald drin sein, und dann möglichst bald die 4. Laufeinheit, und wenn es nur 20' sind. Bei 30-50km/Woche ist mehr fast in jedem Fall mehr
Auch hier hast du Recht. Letztes Jahr habe ich mit etwa 4-5 TE / Woche in der allgemeinen Vorbereitungsphase sehr gute Erfahrungen gemacht. Muss versuchen, mich da langsam wieder ranzutasten.

Ich werde mir definitv viele deiner Anregungen zu Herzen nehmen. Kann ja versuchen, diesen Thread ähnlich wie einen Blog einigermaßen aktuell zu halten.

Gruß
Selinha

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Selinha hat geschrieben:n der Schule habe ich immer an Wettkämpfen teilgenommen, da bin ich teilweise ohne spezielles Training 11,Xsec gelaufen. Ich hoffe, dass das seriös gemessen wurde.^^ Heutzutage bin ich etwa eine halbe Sekunde langsamer geworden, aber die Anlagen sollten noch da sein.
Bei Wettkämpfen (Jugend trainiert ... ?) wird meist seriös gemessen. Sonst hauen Sportlehrer und Eltern leider oft kräftig daneben, hab das bei den Bundesjugendspielen letztes Jahr wieder erlebt.
Selinha hat geschrieben: Meine Eigenerfahrung zeigt mir hier außerdem, dass ein(e) zu schnell ansteigende(r) Umfang/Intensität meinem Immunsystem den Todesstoß gibt.
Bei mir ist der Umfang auch schnell problematisch, fang mir dann schnell Erkältungen und Hals- oder Nebenhöhlengeschichten ein. Man muss eben versuchen, etwas vorzubeugen. Nach dem Laufen schnell ins Warme/Duschen, schnell Vorräte auffüllen (essen und trinken).

Intensität vertrage ich dagegen gut, kommt nur irgendwann Lustlosigkeit, wenn ich es mal übertreibe.

Mach den aufbau. Schritt für Schritt. Auch ein Weltrekord beginnt mit dem ersten Schritt.
Selinha hat geschrieben: Ich werde mir definitv viele deiner Anregungen zu Herzen nehmen. Kann ja versuchen, diesen Thread ähnlich wie einen Blog einigermaßen aktuell zu halten.
Ja, mach ruhig. Ich werde mich auch gern wieder einklinken, wenn ich was beitragen kann.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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