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Bekele 100m

Bekele 100m

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Hallo,

ich habe in einem Interview von Kenenisa Bekele gelsen, dass seine 100-Meter-Bestzeit bei 11,0 sek. liegt.

Es gibt ja grundsätzlich diese 2 verschiedenen Arten von Muskelfasern, also die roten Fasern und die weißen Muskelfasern. Die einen sind für die Ausdauerleistung zuständig, die anderen für den Sprint.

Jetzt kann bei Bekele die Verteilung ja nicht gerade in Richtung des Sprinter-Typs gehen, sondern liegt vermutlich viel eher bei einer größeren Anzahl an roten Muskelfasern.

Aber wie kann er dann eine 11,0 laufen?? Warum kann er auf 2 so verschiedenen Strecken so stark sein?

mfg
Kasimir

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Man braucht auch für eine 3:32 auf 1500m oder eine 12:37 auf 5000m schnelle Muskelfasern... Oder würdest du dieses Tempo als langsam bezeichnen? (Unabhängig von der Distanz)

Und Rumpfstabilität, Laufstil... sind bei Bekele wohl auch besser als bei so manchem 2. klassigen Sprinter ;)

Mich würde aber mal interessieren wo Bekele 100m gelaufen ist - ich hab noch nie ein Ergebnis gesehen^^

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harakiri hat geschrieben: Mich würde aber mal interessieren wo Bekele 100m gelaufen ist - ich hab noch nie ein Ergebnis gesehen^^
Gibt es da nicht diese Fans, die die letzte Runde / die letzten 100 m stoppen? Ist auf der einen Seite "fliegend", auf der anderen ist auf den Kilometern davor einiges an Frische abhanden gekommen :zwinker5: .

Jürgen Haase aus der DDR war glaube ich auch so ein Schneller, erinnere mich ganz dunkel, dass in einem ausführlichen Interwiew mit dem Oertel etwas in dem Bereich erwähnt, besonders hervorgehoben wurde.

Knippi

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Noakes bezweifelt übrigens die These, dass man für die längeren Strecken die langsam kontrahierenden Muskeln braucht.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann kann es seiner Meinung nach auch sein, dass die Läufer mit mehr Anteil der langsamen Muskelfasern auf die längeren Strecken ausgewichen sind und die Sprintstrecken den Läufern mit den schnell kontrahierenden Muskeln überlassen haben, da auf den längeren Strecken die Konkurrenz nicht so groß ist. Dadurch, dass immer bessere Läufer auf die längeren Strecken drängen, müsste sich zeigen, ob ein hoher Anteil an weißen (schnell kontrahierenden) Muskeln nicht doch generell ein Vorteil gegenüber den roten (langsam kontrahierenden) ist.
Daher kann es gut sein, dass Bekele sowohl im Sprint als auch auf der Langstrecke gute Ergebnisse erzielt.
"Unsere Feuerwehrmänner lernen in ihrer Ausbildung, ihre Hosen in 3 Sekunden anzuziehen. Wieviele Hosen kann ein gut ausgebildeter Feuerwehrmann in 5 Minuten anziehen?" - Grigorij Oster

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Kasimir99 hat geschrieben: Aber wie kann er dann eine 11,0 laufen?? Warum kann er auf 2 so verschiedenen Strecken so stark sein?
Was ist denn daran so ungewöhnlich?
Im einen Fall ist er Weltklasse, im anderen rangiert er unter "Ferner liefen" (verglichen selbst mit Sprintern der 2. Reihe). Von 11 auf 10 sek oder drunter sind Welten!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Was ist denn daran so ungewöhnlich?
Im einen Fall ist er Weltklasse, im anderen rangiert er unter "Ferner liefen" (verglichen selbst mit Sprintern der 2. Reihe). Von 11 auf 10 sek oder drunter sind Welten!

Bernd
Also ich sehe das jetzt auch nicht als so eine Sensation an, daß ein Weltklasse-Läufer und mehrfacher Weltrekordler wie er die 100m in 11 laufen kann. Ich denke das ist eher normal.

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burny hat geschrieben:Was ist denn daran so ungewöhnlich?
Im einen Fall ist er Weltklasse, im anderen rangiert er unter "Ferner liefen" (verglichen selbst mit Sprintern der 2. Reihe). Von 11 auf 10 sek oder drunter sind Welten!

Bernd
Genau. 11s ist gar nicht so schnell. Ich glaube auch, dass er mit entsprechendem Training noch schneller laufen könnte.

Gruß
Rolli

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Na und?

Über 100m kommt Bekele 13 m nach Bolt ins Ziel,
über 5 km wird er ihn (mehrfach?) überrunden,
und irgendwo dawischen sind sie gleich schnell.

Ob über 800 m Bekele vorne läge (wie er im Interview meint) oder Bolt seinen Vorsprung da noch halten könnte, ist Spekulation und müsste im Rennen entschieden werden.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Rolli hat geschrieben:Genau. 11s ist gar nicht so schnell.
Sehe ich auch so.

Kleines Rechenspiel: 11,0s sind relativ gesehen 14,8% langsamer als Bolts WR über 100m. Rechnet man dies auf Bekeles 5.000m Weltrekord um, kämen 14:29,6 raus. Zweifelsohne immer noch eine gute Leistung, aber doch nicht wirklich bemerkenswernswert. Da dürfte es auch hier in Deutschland einige Läufer geben, die das schneller können.

Jürgen

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Hallo,

fast jeder männliche Langstreckler, der 5000 oder 10000 in den letzten Jahren bei WM oder den Spielen gewann, kann die 100 (zumindest fliegend) unter 12s laufen. Das ist einfach die Grundschnelligkeit, die man braucht, um so ein taktisches Rennen zu gewinnen, und auf diesen Strecken haben die grundlangsameren "Steher-Typen" schon lange nix mehr gewonnen.

Übrigens steht oder stand irgendwo im Netz auch ein Video von diesem oder einem ähnlichen Interview. Und da sagt Bekele nicht 11,0 Sekunden, sondern einfach 11 Sekunden. Damit muss er nicht zwingend 11,0 meinen, er könnte das auch grob gerundet haben, vielleicht hat er auch ne 11,4 stehen oder so. Aber unter 12 halte ich für nahezu sicher, es haben schon Langstreckler in im Spurt entschiedenen Rennen 100m unter 12 gelaufen. Oft sind aber nicht die letzten 100 die schnellsten, sondern eher die kurz nach dem entscheidenden Antritt, der ja oft nicht erst auf der Zielgerade passiert.

100m Zeit aus dem Startblock ist eh nicht der entscheidende Wert, weil du auf der Langstrecke keinen guten Start brauchst. Fliegende 100m sind entscheidend. Und die spezifische Ausdauer auf der jeweiligen Strecke ist sehr stark dafür entscheidend, wie schnell du am Ende noch sprinten kannst.

Bei den Mittelstrecklern gibt und gab es übrigens einige, für die wirklich Zeiten unter 11s zu Buche stehen, gerade bei den 400/800m Typen. Wobei diese Typen meist wohl eher keine 10000 unter 27 laufen können.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Daten von 1980 sind jetzt eher nicht mehr interessant, da haben sich die Bestzeiten ja extremst verbessert.
Trotzdem ein interessanter Link, danke!
"Only those willing to risk going too far can find out how far they can go."
-TS Eliot

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