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Laufbericht - trotz allem

Laufbericht - trotz allem

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So, um mich selbst ein wenig aufzumuntern und mir die positiven Seiten meines "Exils" vor Augen zu führen:

Ich hocke ja nun seit dem 1.3. in Monschau für 5 Monate. Nachdem die ersten Tage der Eingewöhnung vorbei sind und ich mich dort nun auch eingelebt habe, hatte ich zumindest in den ersten 2 Wochen noch gemeint, Zeit genug für das ein oder andere Läufchen zu finden. Und da hatte ich die wunderschöne Umgebung in strahlendem Sonnenschein, wenn auch deutlicher kühler als im Ruhrgebiet, genießen können. Die Laufstrecken sind zwar anspruchsvoller als alles, was ich bisher so unter den Laufschuhen hatte, aber was soll`s, dann wird halt gegangen, wenn es mit dem Laufen nicht mehr klappt. Der Ausblick, wenn ich wieder mal irgendwo oben auf einem Hügel schnaufend ankam, belohnte mich. Rund um Monschau führt ein Weg, vorbei an der Burg, oberhalb von Monschau mit Blick über das kleine Tal, durch das die Rur, ein schmaler, aber wilder Fluß, rauscht. Im Ort selbst hört man immer das Wasser rauschen, welches sich durch mehrere Kanäle durch den Ort zwängt. Hier habe ich das Gefühl, dass sich der Mensch den Begebeneheiten der Natur angepaßt hat und nicht die Natur weichen musste für den Menschen. Zumindest wochentags ist es beschaulich ruhig, nur am Wochenende fallen busseweise Touristen ein und zerstören das Bild vom friedlichen, ruhigen Ort.
Und so erkundete ich immer wieder mal eine neue Ecke und bei jedem Lauf taten sich neue, schöne Überraschungen auf. Bog man um eine Ecke, hatte ich wieder ein völlig anderes Bild vor mir, hier ein Mini-Wasserfall, der den Weg überschwemmte, dort gab plötzlich der Wald den Blick auf Monschau frei und aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, sah es wieder ganz anders aus. Lief ich gerade noch auf ziemlich ebenen Grund, kam ich um eine Ecke und es ging steil hinab, nur um bei der nächsten Ecke wieder steil bergauf zu führen.
So umrundete ich Monschau und war nach mehr als einer Stunde wieder am Ausgangspunkt, mit zittrigen Knien und einer Oberschenkelmuskulatur, die mir klar machte, dass ich um einen ordentlichen Muskelkater nicht herum kommen würde.

Aber wenn man einfach nicht mehr diese Kletterpartien mag, setzt man sich halt ins Auto und fährt ins "Hohe Venn". Einem Hochmoorgebiet, welches sich bis weit in Belgien hinein zieht und schön flach ist. Da weht immer ein leichter Wind, auch wenn sich überall sonst kein Blättchen bewegt. Endlos scheinende Wege führen kreuz und quer durch das Moor. Abgesperrte Gebiete sind zu umlaufen, Holzstege so schmal, dass man zu zweit nicht nebeneinander laufen kann, sind ungewohnte Laufwege, aber es macht Spaß, den Windungen zu folgen. Man muss allerdings aufpassen, dass man nicht danebentritt und so manche Stufe ist leicht zu übersehen. Da tritt man schonmal daneben und statt auf dem weichen Gras zu landen, kann es auch passieren, dass man knöcheltief einsinkt. Aber so ist es halt im Moor, der Boden sieht aus, als wenn man darauf Halt finden könnte, und platsch, weg ist der Fuß.

Aber die Landschaft ist atemberaubend schön, selbst jetzt, wo sich der Frühling noch nicht breit macht. Aber in den verschiedenen Brauntönen, druchsetzt mit ein paar grünen Ginsterbüschen, läßt sich erahnen, wie es ausschauen wird, wenn die Natur auch da oben mitbekommt, dass Frühling ist. Es wird wunderschön sein. Die Uhren ticken dort halt etwas langsamer. Aber kein Wunder, liegt das Hochmoor doch auf 662 M.

So, das waren meine ersten Eindrücke, die ich in den ersten Wochen sammeln durfte...und wenn ich es mir nochmal so durchlese, fällt mir auf, dass ich da eigentlich schon gerne weiter laufen möchte. Und das werde ich auch tun, allerdings lasse ich dann wohl besser Pulsuhr und KM-Zähler daheim. ;)

Lieben Gruß von
Andrea

"Finde den Mut, Dinge zu ändern, die Du ändern kannst,
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die Du nicht ändern kannst,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Laufbericht - trotz allem

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Hi Andrea,

danke für Deinen schönen "Natur"-Bericht. Scheint ja wirklich sehr schön zu sein, diese Gegend. Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du ab und an ein paar Minuten zum Laufen findest. Spätestens im Herbst trumpfst Du wieder ganz groß auf und ich werde über Deine Laufumfänge staunen :rolleyes:

Gruß...René
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Meine Homepage + Lauftagebuch: www.rennic.de

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Hey

schön mal was anderes als gesetze und Klausuren und Stress von dir zu hören. Auch wenn du es nicht zu oft machen kannst,findest du hoffentlich die Zeit dazu so was zu laufen.

Spike

der für den Rennsteig leidet (Stnr. 83)

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Ja, das ist schon schön hier...und ein paar Bilder von Monschau und dem Hochmoorgebiet gibt es in der Galerie...und wie es Ihr von mir kennt :) ) in schlechter Qualität. Aber zumindest kann man was erkennen...mit viel gutem Willen und Vorstellungsvermögen! :D

Lieben Gruß von
Andrea

"Finde den Mut, Dinge zu ändern, die Du ändern kannst,
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die Du nicht ändern kannst,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

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Hallo Andrea

bildlich umschrieben die Landschaft - schön-. Da atme ich gleich
Natur pur!
Geh raus.....
Du machst es perfekt......lass Dir ein Windchen um die Nase
fegen und dann geht`s mit dem §§ gleich wieder rund!

Viel Glück

LG Steppi
Gesperrt

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