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NEU - Nord Eifel Ultra - 56 km durch die Nacht

NEU - Nord Eifel Ultra - 56 km durch die Nacht

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Die große Runde von Düren durch die Eifel - als Nachtlauf

Der NEU – Nord Eifel Ultra – ist ein schöner Landschaftslauf, den Stefan Vilvo aus Düren als "privaten Einladungslauf" immer am zweiten Samstag im Januar als „Schneelauf“ und seit diesem Jahr auch am Ostersamstag als „Nachtlauf“ veranstaltet. Gelaufen wird in der Gruppe in „lockerem“ Tempo. Wenn man also in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag als Läufer nicht so recht weiß, was man machen soll, und gerne längere Strecken durch eine schöne Landschaft läuft, für den ist der NEU genau das richtige. Gelaufen wird zum großen Teil auf Wald- und Feldwegen, viele Teile auch über kleine Pfade quer durch den Wald.

Eigentlich ist das genau das richtige für mich, ich laufe gerne Nachts, ich laufe gerne durch den Wald und ich laufe gerne längere Strecken in einem „lockeren“ Tempo. Aber in letzterem könnte ein Haken liegen, denn mein lockeres Tempo müsste ja nicht unbedingt das der anderen sein, denn ich bin ja nun leider nicht der schnellste Läufer. Auch war ich die Woche vorher etwas erkältet und ich hatte die vier Wochenenden vorher jeweils schon einen schwereren langen Lauf gemacht. Eine ungewohnte Belastung für mich und die spüre ich noch etwas in meinem Körper und vor allem in meinen Füßen, und für die Nacht ist Regen vorhergesagt … trotzdem melde ich mich dann doch noch kurz entschlossen am Samstag Nachmittag per E-Mail bei Stefan Vilvo an und stehe pünktlich um 20:30 Uhr am Startpunkt Annakirmes Parkplatz in Düren.

Dort treffe ich auf meine Mitläufer, insgesamt 13 Mann, eine Frau und ein Hund, und zwei Betreuer, die mit ihren Autos an mehreren Verpflegungsstellen auf uns warten. Ihnen können wir unsere Verpflegung und Wechselklamotten mitgeben. Das finde ich ganz toll, denn in der Ausschreibung stand nur etwas von Selbstversorgung und einem Verpflegungspunkt auf der Hälfte der Strecke. Also kann diesmal mein Rucksack bis auf einen kleinen Getränkevorrat und eine Regenjacke leer bleiben und ich habe die Möglichkeit im Notfall auszusteigen, wenn ich nicht mehr kann oder die Gruppe zu sehr ausbremsen sollte.

Drei von meinen Mitläufern, Jochen, Bernd und Joe bin ich letztes Wochenende beim Königsforst-Marathon bereits begegnet, wobei sich später herausstellt, dass auch noch der eine und andere der mir noch Unbekannten auch dort gelaufen ist, so nebenbei mal als „langen Trainingslauf“. Insgesamt ist es ein bunt gemischter Haufen vom „ich könnte Marathon locker unter 3 Stunden laufen, wenn ich nur wollte“- bis zum „ich laufe gar nicht mehr auf Zeit, sondern nur noch gemütliche Landschaftsläufe“-Typ ist alles vorhanden und dazwischen ich, der Ultra-Anfänger, der im zweiten Jahr nun ja eigentlich auch kein richtiger Anfänger mehr ist. Trotz der bunten Mischung sollte ein gemeinsames Tempo nicht zum Problem werden, denn alle sehen diesen Lauf als nette Trainingsabwechslung - die „richtigen großen Aufgaben“ stehen denen, die die Sache ernsthafter betreiben, ja noch bevor und Nachts im dunklen Wald ist es ja eh klar, dass die Gruppe zusammen bleibt.

So machen wir uns auf den Weg und schon bald haben wir Düren hinter uns gelassen und laufen in die Dunkelheit hinein. Das Band der tanzenden leuchtenden Stirnlampen sieht im Dunklen richtig schön aus - eigentlich schade, dass sonst keiner da ist, der das ungewohnte Schauspiel mit verfolgen kann. Über Feldwege geht es in Richtung Eifel und schon bald in den Wald hinein.

Ich möchte hier den Streckenverlauf nicht im Detail beschreiben, das kann ich eigentlich auch gar nicht, denn ich bin nur in der Gruppe mitgelaufen. Wenn ich unbemerkt den Anschluss verloren hätte, dann hätte ich ein richtiges Problem gehabt – es wäre sicherlich nicht einfach gewesen in die Zivilisation zurück zu finden ;-) Aber jeder hat auf den anderen geachtet und es ist dann auch keiner verloren gegangen und Stefan, der die Strecke auch zum ersten Mal in der Nacht gelaufen ist, hat uns sicher von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle geführt.

Wir sind große Teile durch Wald gelaufen, mal auf breiteren Wegen, mal auf schmaleren Pfaden und zwischendurch wurde es auch mal richtig abenteuerlich und es ging über schmale Trampelpfade durch das Unterholz und an einer Stelle mussten wir uns den Weg sogar über einige umgestürzte Bäume freikämpfen. Meist waren die Wege aber gut zu laufen, zwischendurch aber auch schon mal etwas matschiger und dann gab es einmal einen Aufschrei zu hören: „So‘n Mist! Mein Schuh ist stecken geblieben!“ Der konnte aber schnell wieder geborgen werden und schon ging es wieder weiter. Zwischendurch ging es dann auch mal über Feldwege und durch kleine Ortschaften hindurch. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Ach ja, es ging dabei natürlich auch noch munter rauf und runter, insgesamt ca. 1000 Höhenmeter ;-)

Mit dem Wetter hatten wir ganz großes Glück, denn eigentlich war Regen für die Nacht vorhergesagt. Doch es fiel kein einziger Tropfen und zwischendurch riss die Wolkendecke sogar des Öfteren auf und man konnte den atemberaubenden Sternenhimmel genießen – ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so viele Sterne gesehen habe. In Köln sieht der Nachthimmel längst nicht so beeindruckend aus, wie hier in der tiefsten Eifel. Auch die Temperaturen waren für so einen Lauf optimal, 12°C beim Start und 8°C am Morgen, da kann man nicht meckern - nur in den Pausen durfte man nicht zu lange stehen bleiben, dann wurde es etwas kalt.

Das Laufen hat auf dieser tollen Strecke richtig Spaß gemacht und meine Bedenken hinsichtlich des Tempos waren unbegründet – das war genau mein Tempo, was wir hier gelaufen sind. Es war anstrengend, aber ich musste nicht kämpfen, um den Anschluss zu halten. Es war einfach nur super, so durch die Nacht zu laufen und die Kilometer und die Stunden flogen nur so dahin. Insgesamt haben wir für die Strecke gute 8 Stunden reine Laufzeit gebraucht, knappe 9 Stunden mit Pausen.

Das Streckenstück, dass mir am schwersten gefallen ist, war übrigens das flache Endstück am Schluss nach Düren hinein - nicht weil ich da mit meiner Kraft schon am Ende war, sondern weil es irgendwann hieß: „So, jetzt den letzten Abstieg hinunter und dann nur noch immer der Rur entlang nach Düren hinein.“ Dieses „nur noch“ hatte falsche Erwartungen geweckt, denn das waren dann doch noch ein paar Kilometerchen, die sich ewig lange hin gezogen haben und auf denen man hinter jeder Biegung das Ziel erwartet hatte.

Auf dem Parkplatz, den wir dann irgendwann doch noch alle glücklich erreicht haben, wurden Urkunden verteilt und noch ein letztes Gruppenfoto geschossen und dann ging es um 6:00 Uhr morgens nach einer langen erlebnisreichen Nacht heimwärts.

Kurz vor 7:00 Uhr war ich zu Hause, sogar noch ein bisschen zu früh, denn die Familie schlief noch tief und feste. Aber der Osterhase war tatsächlich schon da gewesen und ich testete direkt mal, ob die eine oder andere Leckerei denn auch tatsächlich genießbar war, die der Osterhase im Wohnzimmer versteckt hatte - bevor die Kinder da etwas falsches essen … ;-)

Fazit: Super Erlebnis, nächstes Jahr bin ich bestimmt wieder dabei, schade nur, dass man von der schönen Landschaft so wenig gesehen hat – dann muss ich ja wohl auch noch mal den „Schneelauf“ Anfang Januar mitmachen … Es ist ganz toll, dass es so einen schönen Lauf aus rein privater Initiative gibt – danke Stefan für das schöne Erlebnis. Dank aber auch an die beiden Betreuer Peter und Konrad, die ihre Nachtruhe geopfert haben, damit ein paar Bekloppte bequem durch die Nacht laufen können … :daumen: :daumen: :daumen:

Auf der NEU-Homepage gibt es schöne Fotos von Stefan Vilvo und von Joe Kerbel und weitere Berichte unter Vilvo.de - den Bericht von Joe findet man auch unter Marathon4you.
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Ich hatte mir den Lauf im Kalender eingetragen - aber genau deine Überlegung "ob das wohl mein Tempo sein würde", zusammen mit einer privaten Unstimmigkeit, haben mich dann veranlasst nicht teilzunehmen.

Daher danke ich dir ganz besonders dass ich auf diese Weise an dem Ereignis teilhaben konnte. Vielleicht passt's ja nächstes Jahr besser.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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naja, walter....so ein lauf ist nur was für die ganz knallharten :D :hihi:
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laufjoe hat geschrieben:naja, walter....so ein lauf ist nur was für die ganz knallharten :D :hihi:
... genau so isses ... , aber wir durften trotzdem mitlaufen ... :daumen:

Hier nochmal der genaue Link zur NEU-Seite, von der aus man weitere Berichte, z.B. den vom Joe, und die schönen Fotos von Stefan und Joe direkt aufrufen kann, hier

Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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War aber doch ein schöner Lauf, ich hätte nur ein paar Dosen Bier mitnehmen sollen so wie Joe :hihi: aber wenigstens hatte direkt nach dem Zieleinlauf die Tanke auf und da gab es dann erstmal ein lecker Weizen :daumen:

Auch für mich steht der NEU wieder im Kalender, nicht nur weil er direkt vor der Türe liegt sondern auch wegen der allgemeinen tollen Stimmung und der abwechslungsreichen Strecke!!

Viele Grüße
Thomas
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ja, DSD!!! du warst 2 sekunden vorher an der tanke!
aber ich habe mehr bier gekauft als du ! hahahahhaah
und mein bier hat den ganzen vormittga gereicht!
und ich habe kein nickerchen gemacht wie ihr alle !
ich bin siegrfried!!!
und am samstag bin ich barbarossa am kyffhäuser!!
und da gibt es bierchen auf der strecke ISI!!!
hahahahahahah
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laufjoe hat geschrieben:naja, walter....so ein lauf ist nur was für die ganz knallharten :D :hihi:

na dann bleib ich im nächsten Jahr auch noch weg :D :D.

Walter
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