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wie werde ich schneller?

wie werde ich schneller?

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Hallo alle!


Ich habe seit einer Woche mein erstes Kickbike (Kostka Laser Star 28+) und fahre täglich sehr ambitioniert mit einem 19km/h-Schnitt. In der Ebene schaffe ich kurz 27 km/h.

Wie ist es nur möglich, schneller zu werden. Wenn ich bergab bei über 30 km/h den Asphalt berühre, sind meine Füße zu langsam. Youtube-Videos wirklich schneller Kickbiker sind toll, doch erkenne ich keine wirklichen Tritttechniktricks (welch tolles Wort).

Gibt es Anleitungen oder Tricks im Netz wie man seine Geschwindigkeit erhöht?

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kickbiking_vienna hat geschrieben:

Ich habe seit einer Woche mein erstes Kickbike (Kostka Laser Star 28+) und fahre täglich sehr ambitioniert mit einem 19km/h-Schnitt. In der Ebene schaffe ich kurz 27 km/h.
Wenn der Tacho richtig kalibriert ist, würde ich mir da keine Gedanken machen, sind für Woche 1 super Werte.
Gruß

Teffmann

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Längere Zeit ein etwas höheres Tempo halten kann man ganz gut, wenn man das Bein beim Vorschwingen etwas beugt, so dass es fast von alleine auf Höhe des Lenkers oder noch etwas darüber schwingt. Mit dieser Tritttechnik kann man recht effizient schnell fahren. Ich würde dabei nicht sagen, dass man das Knie extra hochzieht. Naja, vielleicht ein wenig, aber es fliegt auch durch den Schwung etwas hoch, wenn man es nicht gestreckt hält. Mein Fahrtechnik-Video kennst du vielleicht schon, siehe mein YouTube-Link unten. Könnte man vielleicht irgendwann nochmal etwas ausführlicher filmen.

Es gibt noch andere Techniken, die schneller machen, z.B. Hacke anheben (Standbein) oder Vor- und Zurückschwingen des Körpers.
j.

PS: Ein paar Veranstaltungsfotos von mir:
Tretroller EM 2007 in St. Wendel (Saarland)
Fotos von der Tretroller Weltmeisterschaft 2008
Tretroller-EuroCup St. Wendel 2009

Extremfall im Sprint :) :
http://www.effendibikes.de/TretrollerEM ... C_6395.jpg
http://www.effendibikes.de/TretrollerWM ... CF4181.jpg
http://www.effendibikes.de/TretrollerWM ... CF4261.jpg
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

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Na jedenfalls erstmal herzlich willkommen im Forum.

N

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Danke für die Willkommensgrüße und danke für die Tipps. Jenss, ich kenne Deine Videos und wunderte mich schon über das hochgezogene Bein. Rein mechanisch-kinematisch ist mir der Vorteil noch nicht klar, aber ich werd' mich einmal filmen lassen und dann analytisch vorgehen.

Für Woche 1 ist ein 19er Schnitt eh gut. Ja, ich bin zufrieden. Auf 35 km/h fehlt einfach so unglaublich viel, was mich dann zu meinem Posting bewog. Mein Tacho stimmt genau.

Nach ca. 30 min zieht es mir in den Muskeln bei den Lendenwirbeln, doch bekomme ich keinen Muskelkater. Auffallend ist auch, der ungewohnte Druck auf den Händen/Handgelenken. Ich vermute einmal, dass sich der Körper erst an das neue Sportgerät gewöhnen muss um an höhere Geschwindigkeiten zu denken.

Danke nochmals an alle!
Guido

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Der Vorteil vom hohen Bein kommt daher, dass du damit mehr Weg zum Beschleunigen hast. Dadurch hat der Fuß am Boden dann eine höhere Geschwindigkeit. Natürlich muss man dann auch kräftig durchziehen, um die Kraft auf den Boden zu bekommen. Achte darauf, dass du das Bein nicht erst mit Kraft hochziehen musst. Das sollte durch das Vorschwingen schon einigen Schwung haben, um halbwegs nach oben zu kommen, wenn du den Unterschenkel nicht streckst bzw. eher etwas heranziehst.

Ja, 19 km/h sind schon ganz ordentlich. Ich finde auch, dass 30 km/h schwer in der Ebene zu erreichen sind. Wenn dann Leute wie Kai Immonen über 42 km Schnitte von fast 32 km/h fahren, ist das schon fast demoralisierend :D . Aber das ist er bei vielen Höhenmetern gefahren und holt sich den Schnitt auch aus den Bergabfahrten, wo es bis auf 70 km/h ging (St. Wendel). Aber auch in der Ebene kann er wohl einen 30er Schnitt hinlegen. Er fährt sehr dynamisch, kombiniert die Methoden auch, z.B. hohes Bein und angehobene Hacke zusammen, siehe im Kriterium:
http://www.jenne.vamosaver.de/StWendel2009/DSC_4409.jpg

In diesem Sprintvideo wird ein 34er Schnitt gefahren:
http://www.effendibikes.de/TretrollerEM ... finale.mpg
Kurzzeitig sollen bis ca. 39 km/h möglich sein.

Wenn das Trittbrett eher hoch ist, bekomme ich schnell Popo-Muskelkater. Mit niedrigem Trittbrett dagegen kaum oder gar nicht. Aber ich bekomme bei schneller Fahrt z.B. im Latissimus (seitlicher Rückenmuskel) Muskelkater. Ist auch alles eine Frage der Gewohnheit. :)
j.
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

tolles Foto!

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Großartig! Jetzt verstehe ich es. Und mit dem Ferse heben des Standbeins gewinnt man noch etwas Höhe um dann mit noch höherer Geschwindigkeit durchzuziehen. Das gepostete Bild (http://www.jenne.vamosaver.de/StWendel2009/DSC_4409.jpg) ist das dynamischste das ich je gesehen habe! Wer hat denn das Copyright drauf? Darf ich es auf meiner Facebook-Seite (Kickbike | Facebook) als Titelbild verwenden?

Das Foto zeigt mir sehr deutlich, dass das Aneignen der bestmöglichen Technik wohl so lange dauert wie der richtige Schwung beim Golfspiel, also ein paar Monate, Jahre, ein ganzes Leben...

War grad auf Deiner phantastischen Webseite. Kompliment an den Fotografen oder die Fotografin!
Tretroller EM 2007 in St. Wendel (Saarland)
Tretroller EM 2007 in St. Wendel (Saarland), Seite 2
--> Genial!


Was ich mir auch überlege ist, ob ich nicht einen längeren Vorbau beim Lenker brauche, da ich mir bei meiner Größe schwer tue (siehe mein Forumsbild) und dies auf den Abstand Fußballen zu Handgriff zurückführe. Gibt es dazu Faustformeln wie beim Rennfahrrad?

Guido

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kickbiking_vienna hat geschrieben:Großartig! Jetzt verstehe ich es. Und mit dem Ferse heben des Standbeins gewinnt man noch etwas Höhe um dann mit noch höherer Geschwindigkeit durchzuziehen.
Ja. Ich selbst finde das aber doch recht schwierig zu kombinieren. Ich mache immer nur entweder hohe Hacke oder hohes Bein. Aber die hohe Hacke kann ich ganz gut mit dem Vor- und Zurückschieben des Körpers kombinieren.
Das gepostete Bild (http://www.jenne.vamosaver.de/StWendel2009/DSC_4409.jpg) ist das dynamischste das ich je gesehen habe! Wer hat denn das Copyright drauf?
Ich :) .
Darf ich es auf meiner Facebook-Seite (Kickbike | Facebook) als Titelbild verwenden?
Es sei dir genehmigt, vielleicht mit "Foto: Jens Seemann" dabei :) .
Das Foto zeigt mir sehr deutlich, dass das Aneignen der bestmöglichen Technik wohl so lange dauert wie der richtige Schwung beim Golfspiel, also ein paar Monate, Jahre, ein ganzes Leben...
Naja, es braucht schon etwas Vertiefung und Fahrpraxis. Sicher hat auch jeder so seinen eigenen Stil entwickelt.
War grad auf Deiner phantastischen Webseite. Kompliment an den Fotografen oder die Fotografin!
Tretroller EM 2007 in St. Wendel (Saarland)
Tretroller EM 2007 in St. Wendel (Saarland), Seite 2
--> Genial!
Danke! Alle Bilder von meinen Links auf der Homepage habe ich selbst geschossen. Die 2007-Fotos noch mit der alten Nikon D70, die 2008er von der WM mit der Fuji S5 Pro und die 2009er (St. Wendel) mit der Nikon D90. Im Grunde ist die Cam aber nicht so entscheidend, man muss nur wissen, welche fotografischen Möglichkeiten es gibt und probiert dann eben alles aus. Digital lernt man dabei ja schnell anhand des Monitors. Analog damals habe ich mehr Experimente mit Farbeffekten, Mehrfach- und Dauerbelichtung etc. gemacht. Digital habe ich dagegen vor allem den Moment des Auslösens (Perspektive, Zeit, Blende, Mitziehen...) optimiert.
Was ich mir auch überlege ist, ob ich nicht einen längeren Vorbau beim Lenker brauche, da ich mir bei meiner Größe schwer tue (siehe mein Forumsbild) und dies auf den Abstand Fußballen zu Handgriff zurückführe. Gibt es dazu Faustformeln wie beim Rennfahrrad?
Auf dem Forumsbild hast du keinen so guten Stand, das Knie ist zu weit vorgeschoben. Manche Fahrer bekommen mit der Technik auch Knieprobleme. Besser ist es, den Unterschenkel (Stand auf dem Trittbrett) recht senkrecht zu behalten. Du fährst einen Kostka-Roller, oder? Ich kenne den nicht so genau. Ja, sieht etwas kurz aus. Aber probiere erstmal das Fahren mit senkrechtem Unterschenkel und dann überlegen, ob es sich noch zu kurz anfühlt.
j.
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

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Ich bin die ersten Wochen auch nur bis maximal 27 km/h gekommen und erst nach Monaten mal an oder über 30 km/h, ist einfach nur Übung/Gewohnheit, lass Dir Zeit und zerr Dir nichts, das kommt bald von selbst.
Ist aber auch individuell, es gibt erfahrene Rollerfahrer und auf Langstrecke wahre "Tiere", die aber auch kaum länger an oder über 30 km/h fahren können (wollen?).

Ich komme mit anderen Techniken auch heute noch nur bis maximal 28 oder 30 km/h in der Ebene, über 30 nur mit eben diesem Knie vorne anheben/hochreissen, scheinbar kann man damit den Fuß am besten/schnellsten beschleunigen.

Gruß
Jo

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@Jens:
Es sei dir genehmigt, vielleicht mit "Foto: Jens Seemann" dabei
Danke! Ich werde sicher noch andere Deiner ausgezeichneten Momentaufnahmen auf meine Seite stellen, klarerweise alle mit dem Urhebervermerk "Foto: Jens Seemann" dabei.
Auf dem Forumsbild hast du keinen so guten Stand, das Knie ist zu weit vorgeschoben. ... Du fährst einen Kostka-Roller, oder? Ich kenne den nicht so genau. Ja, sieht etwas kurz aus. Aber probiere erstmal das Fahren mit senkrechtem Unterschenkel und dann überlegen, ob es sich noch zu kurz anfühlt.
Noch vor Deiner sehr geschätzten Antwort analysierte ich mein Foto mit Fotos der wirklich schnellen Fahrer und entdeckte sofort den Unterschenkel. Der Kostkaroller ist wirklich zu kurz. Ich stellte schon heute meinen Stil um und achte auf das Knie, damit es oberhalb des Fußes ist und sich nicht zu sehr nach vor schiebt. Dadurch kommt zwangsläufig der Hintern nach hinten und der Oberkörper mehr ins Liegen. Schön langsam dämmert mir, wo ich km/h gewinnen kann. Verdammt: das ist aber ganz schön anstrengend.... :)

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@Jo
..., lass Dir Zeit und zerr Dir nichts, das kommt bald von selbst.
...ist das so zu verstehen, dass die Zerrung bald von selbst kommt... :abwarten:

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Hi Guido-
da will ich mich ja auch mal zu Wort melden :)
Also ich selbst bin 202 cm lang und fahre auch einen Kostka. Der ist im Vergleich zum Kickbike wirklich ein wenig kürzer, aber das sind mm.
Ich habe bei meiner Körperlänge keinen anderen Vorbau montiert und komme auf dem Kostka prima klar! Ich denke das ist nur eine Frage der Zeit/Übung.
Zum Thema Fahrtechnik kann ich Dir auch noch folgende Links anbieten:
Der Bewegungsablauf @ tretroller-portal.de (tolle Seite :zwinker2: )
Da findest Du ne nette Animation und auch ein paar Videos
Zum anderen diese Seite:
Lange Pendel-Bewegung:
http://www.steppendoejezo.nl/clips%20st ... 202010.swf
Kurze Pendel-Bewegung:
http://www.steppendoejezo.nl/clips%20st ... 202010.swf
Hier wird er schneller:
http://www.steppendoejezo.nl/clips%20st ... 202010.swf

Super Seite das!!! (http://www.steppendoejezo.nl) René Elzinga ist auch nicht ein daher gelaufener Hansel ... der weiß was er da filmt und zeigt! Alle Titel und Bestzeiten hab ich jetzt nicht zur Hand, aber ich lüge nicht wenn ich sage das er einer der Besten Tretrollerfahrer Hollands ist. (und klein ist der auch nicht :zwinker2: )

Nur mal so nebenbei :daumen:

Liebe Grüße aus Köln
maaak

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Hi maaak,


Du hast mir sehr geholfen, danke! Die Filme sind super und toll auch Deine eigenen Erfahrungen mit Größe und Kostka. Zwischenzeitlich habe ich eine annähernde Vorstellung der "richtigen" Technik und versuche diese umzusetzen. Dauert wohl noch einige Ausfahrten.


Servus
Guido

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Hallo Guido,
Geschwindigkeit ist sicherlich in erster Linie eine Frage des Trainings.........
Die richtige Technik ergibt sich dann i.d.R. automatisch durch ausprobieren.
Am Anfang ist auch die eher schwäöchere Seite deutlich scxhwächer und gleicht sich erst nach und nach an.
Ich persönlich tendiere z.Z. zu einem eher längeren Vorbau; nach unten geneigt ; mit Hornlenker und Rennbereifung.
Training gemischt ; mal Kurzstreckken schnell mit Intervallen und mal Langstrecken mit eher gemäßigtem Tempo.
Wenn du interesse an weiteren Fahrfotos aus St.-Wendel hast, schau doch mal hier
[ATTACH]9998[/ATTACH]
Tretrollerrennen in St.-Wendel 2009

Ab 20 km/h wird halt jeder km/h mehr deutlich anstrengend.
Aber vergiss nicht auch mal die Gegend, durch die du fährst zu geniessen, und schau nicht immer nur auf den Tacho :zwinker5:

Viel Spaß
Mark
http://www.photodesigner.info
Bild
Ich stehe dazu beim Sport nicht zu sitzen.....
Dateianhänge
st_wendel_2009_25.jpg st_wendel_2009_25.jpg 918 mal betrachtet 76.07 KiB

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Hallo Mark,


"Sattelmuffel" ist schon ein feiner Begriff! Technik und Training sind wichtig und das eine beeinflusst wohl das andere. Bei mir war es leider schon beim Laufen so, dass ich immer auf die Uhr schaute und nie auf die Landschaft. Ich werde mal einen Longjogg am Roller machen und dann 2,5 Stunden die Landschaft genießen. Heute erkannte ich, dass ich meinen 19er-Schnitt in fast aufrechter Haltung fuhr, was sicher auch an der Geometrie meines Kostka Laser Star 28+ liegt. So werde ich bald so wie Du auf einen längeren Vorbau umsteigen. Für eine kurze Strecke von ca. 5 km bot ich heute dem Wind bewusst wenig Angrifssfläche und hatte schon über 20 km/h im Mittel. Dafür spür ich jetzt Po und Rücken, aber auch Arme (wohl wegen des kurzen Vorbaus).

Danke für die netten Hinweise und tollen Fotos.

Liebe Grüße aus Wien
Guido

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Habe den alten Beitrag aktiviert, bevor ich einen neuen aufmache:

Auch ich bin als "Neuer" nicht sonderlich schnell unterwegs: 15-16 KM/h in der Ebene (Schnitt) und bergab dann maximal 42 KM/h mit dicken Schwalbe Ballon-Äpfeln. Mehr geht nicht, kurzzeitig 22 KM/h in der Ebene war drin. Ich trainiere mal weiter und schreibe in einem halben Jahr meinen neuen Werte hier drunter. Die Kalorienanzeige (verbrannte) gelten wohl fürs Radfahren, rollern verbrennt definitiv mehr! Oder?

Was machen die Füße?

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Da möchte ich doch glatt den roten Faden noch einmal aufnehmen, denn je mehr ich rollere, um so mehr mache ich mir Gedanken, wie es wohl die menschliche Mechanik (also die Bewegung des Rollenden) verbessert werden kann.

Die Sache mit dem hochgehenden Knie habe ich verstanden, probiert und für gut befunden. Aber über 10 km Strecke ist das schon eine Herausforderung, oder? Bei langen Strecken bleibt das Knie doch sicher eher etwas weiter unten, nicht wahr? Ansonsten erinnert mich das mit dem Knie irgendwie an den Storch und seinen Gang (auch wenn der meist ohne Roller unterwegs ist...).

In den letzten Tagen kam ich dann zu den Füßen. Was machen die eigentlichen beim Rollern? Ja, klar, die treten. Aber wie gestaltet sich der Kontakt mit dem Boden? Rollt Ihr den Fuß ab (also Aufsetzen bei der Hacke und dann wie beim Laufen)? Dann hat man aber sicher sehr lange Bodenkontakt (= Haftung? = Widerstand? = Bremse?). Oder tretet Ihr tatsächlich nur mit dem Vorderfuß auf und ab?
Wer Rückenwind hat, der rollert zu langsam!

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Die Sache mit dem hochgehenden Knie habe ich verstanden, probiert und für gut befunden. Aber über 10 km Strecke ist das schon eine Herausforderung, oder? Bei langen Strecken bleibt das Knie doch sicher eher etwas weiter unten, nicht wahr?
Jede Technik ist auf Dauer anstrengend bzw. einseitig und umso höher der Geschwindigkeitsbereich ist, desto anstrengender ist die Technik, desto kürzer kann man sie halten. Daher ist es gut, mehrere Techniken zu beherrschen, um wechseln zu können.
Zurück zur Frage: Ich halte diese Technik auch keine 10km, eher 1-3km, aber ich brauche sie auch nur über für die absolute Höchstgeschwindigkeit und die braucht man selten länger, entweder lässt der Rückenwind nach oder das Gefälle wird schwächer (oder negativ) und schon eine Geschwindigkeits"klasse" darunter kenne ich dann noch mehrere weitere Techniken, so dass ich mich mit allen zusammen eine Weile länger schnell rollern kann.
In den letzten Tagen kam ich dann zu den Füßen. Was machen die eigentlichen beim Rollern? Ja, klar, die treten. Aber wie gestaltet sich der Kontakt mit dem Boden? Rollt Ihr den Fuß ab (also Aufsetzen bei der Hacke und dann wie beim Laufen)? Dann hat man aber sicher sehr lange Bodenkontakt (= Haftung? = Widerstand? = Bremse?). Oder tretet Ihr tatsächlich nur mit dem Vorderfuß auf und ab?
Genau das, kein Abrollen, auch nicht bei langsamen Tempo.

Gruß
Jo

Tritt-Arten

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Beim Pferd gibt es die Gang-Arten "Gehen", "Traben" und "Galoppieren" und auch wir Menschen unterscheiden zwischen "Gehen", "Laufen" (=Joggen, Traben) und "Rennen". Die Bezeichnungen sind nicht so wichtig wie die grundsätzlichen Unterschiede der Gang-Arten. Nicht anders ist es beim Tretrollerfahren. Doppelte Geschwindigkeit heisst ganz und gar nicht doppelt so schnelle Bewegung.

Im Grunde genommen ist alles ganz einfach und man macht es intuitiv richtig. Geht es ein wenig bergauf, setzt man weiter hinten auf und kickt kürzer, geht es bergab, lässt man es laufen. Die Tritt-Arten fließen ineinander über.

Als Immer-noch-Neuling erkenne ich, dass man nur durch viele Stunden und viele Kilometer besser und auch schneller wird. So nütze ich den Roller als Alltags- und Sportgerät, um möglichst viel zu fahren. Dadurch werden alle Bewegungsabläufe automatisierter und selbstverständlicher und sie werden optimiert, auch der Gleichgewichtssinn wird geschärft. Nicht zuletzt steigt die Grundlagenausdauer als Basis aller Geschwindigkeitsüberlegungen.

Ich orientiere mich an Lauf-Trainingsplänen der Halbmarathon- und Marathonläufer. Man wird beim Laufen nur schneller durch Intervalltraining und "Vollgaslaufen". So gewöhnt sich der Körper an hohe Geschwindigkeiten und findet seinen Stil, seine Bewegungsabläufe, die dann verinnerlicht werden. Mittlerweile fahre ich für eine Minute in der Ebene über 30 km/h und das obwohl ich erst 430 km gerollert bin. Über den genauen Bewegungsablauf mache ich mir zuhause Gedanken und nicht beim Fahren. Ich schaue mir Filme der Kicksled-Profis an und werde mich demnächst von meinem Bruder filmen lassen um die Unterschiede zu analysieren. Während des Fahrens denke ich da nicht so viel und schaue einfach, dass ich beim Kick keinesfalls bremse, also vom Aufsetzen bis zum Abstoßen nur beschleunige. Das geht nur mit einer "Hacke" und immer ist der Vorderfuß im Spiel. Ein Abrollen gibt es nur beim bewusst eleganten Cruisen, wo ich auf gaaaanz ruhige Bewegungen achte und trachte, den Lenker kaum zu bewegen. Das wirkt schon sehr elegant, geht bis ca. 16 km/h.

Fazit: 95% der Fahrzeit angenehm hohes Tempo, ein paar kurze ganz schnelle Einheiten, immer mit dem Gedanken, nie zu bremsen und immer den Roller zu beschleunigen. Allmählich gewöhnen sich die Muskeln an den schnellen Bewegungsablauf, werden schneller und stärker, effizienter. Somit nimmt auch die Ausdauer unter Kraftanstrengung zu, alles über viele Wochen und Monate. Beim Laufen funktioniert es. Warum also nicht beim Rollern?

Wenn ich einen Lauftrainingsplan für das Rollern nehme, multipliziere ich alle Streckenlängen mit dem Faktor 1,5. Weltklassesportler sind mit dem Roller ca. 1,5mal schneller als Läufer. Somit schaut bei mir ein Lauf-Intervall von 800m/600m/400m/600m/800m am Roller-Tachometer so aus: 1200m/900m/600m/900m/1200m oder aber fahre ich 3000m mit 85%HF, wenn am Lauf-Trainingsplan 2000m stehen. Mittlerweile fahre ich höhere Geschwindigkeiten schon wesentlich leichtfüßiger als anfangs.

Bin gespannt, wie Ihr meinen Zugang findet.

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Guter Beitrag!
kickbiking_vienna hat geschrieben: Wenn ich einen Lauftrainingsplan für das Rollern nehme, multipliziere ich alle Streckenlängen mit dem Faktor 1,5.
Bei schwächeren Sportlern könnte es auch Faktor 2 sein, denke ich.
Ich orientiere mich mehr an Radstrecken, also mit Roller ca. 75% der Streckenlängen vom Fahrrad. 150 km rollern ist für mich allerdings machbarer als 75 km laufen :D .
j.
Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)

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jenss hat geschrieben: Bei schwächeren Sportlern könnte es auch Faktor 2 sein, denke ich.
Ich orientiere mich mehr an Radstrecken, also mit Roller ca. 75% der Streckenlängen vom Fahrrad.
Auf den Faktor 1,5 kam ich, indem ich Weltrekorde miteinander verglich und dann auch meine Geschwindigkeiten bei Lauf und Rollern verglich. Je länger die Strecke, desto langsamer wird der Läufer im Vergleich zum Rollerfahrer:

10.000m -- Kai Immonen 0:19:03 vs. Kenenisa Bekele 0:26:17. Faktor 1,38
Marathon -- Alpo Kuusisto 1:20:03 vs. Haile Gebrselassie 2:04:26. Faktor 1,55
24 Stunden -- Alpo Kuusisto 519 km vs. Yiannis Kouros 303,506 km. Faktor 1,71

Meiner Einschätzung nach ist das Rollerfahren dem Laufen näher als dem Radfahren und da ich für den Köln-Marathon trainiere, bleibe ich bei meiner Faktor-1,5-Variante. In der Praxis ist das eher so, dass ich nach Fahrzeit und Puls trainiere und sich dann Kilometer ergeben. Das sind meist 1,5-mal mehr als beim Laufen unter gleicher Belastung.

Da sich dieser Tread ums Schnellerwerden dreht, kam ich auf die klassische 400m-Distanz beim Laufen. Beim Rollern sind es demnach 600m, die voll gefahren werden. Mit dem km-Zähler geht das ja wunderbar. Ich brauch' somit keine Stoppuhr und mache meine Sprint-Einheiten und Intervalle.
jenss hat geschrieben: 150 km rollern ist für mich allerdings machbarer als 75 km laufen :D .
j.
Meine Hausstrecke ist 18 km lang und erst einmal fuhr ich 27 km. Hauptsächlich meine Rückenmuskeln müssen sich an die neue Belastung gewöhnen und so blicke ich ehrfürchtig auf Sportsfreunde, die mehr als 50 km machen... Whow!
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