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The Big Kick to Johannesburg

The Big Kick to Johannesburg

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The Big Kick to Johannesburg

Details zur Veranstaltung kuckst Du hier. Aber was macht TanteElfriede bei so was? Gute Frage! Ich bin ja bekannt als echter Fußball Hasser und diese Nummer hier geht irgendwie dann doch um Fußball. Um so eine WM in diesem Jahr. Wäre das die einzige Sache hätte es von meiner Seite wohl auch nie einen Bericht dazu gegeben. ABER, es geht auch um das Sammeln von Geld. In diesem Fall für ein Herz für Kinder. Und der Veranstalter ist im weitesten Sinne der Konzern für den ich tätig bin.
Ich war also dabei. Mit 5 Kollegen stopften wir ein Loch in der Staffelstrecke. Für eine wahrhaft reizvolle Doppeletappe in den frühen Morgenstunden des 29ten April hatte sich niemand gefunden. Komisch eigentlich. Ging es doch ca. 43km durch welliges Gelände am und im Teuteburger Wald. Die Strecke würde zwischen 2:00 und 9.00 sicher gesäumt sein von Anwohnern die uns bei unserer Wohltätigen Aktion frenetisch anfeuern würden....
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Aber mal ganz langsam. Zuerst waren es nur Sven und ich, die sagten: Das ist lustig da machen wir mit. Da ich – wie oben erwähnt – ja nix mit Fußball am Hut habe, wollte ich aber jetzt auch nicht spontan sagen: Ach wenn Ihr nicht 8 Leute für die Strecke (normal bestand ein Team aus 8 Personen, die dann ca. 20km bewältigen müssen) zusammen bekommt, dann machen Sven und ich die Doppeletappe eben allein. Sicher, hier im Forum hätten einige das sofort erwartet, aber Leute man musste die ganze Zeit einen Fußball vor sich her kicken. Denn jeder Kick bringt Geld. Das mal so eben – nach dem Treppending – untrainiert für 40km? Nein, Leute da streike selbst ich. Also haben wir noch rumgehört und waren am Ende 6.
Gegen 21:30 ging es mit dem Zug in Richtung Hammeln von wo uns der Veranstalter abgeholt hat. Start war ich der Weltgemeinde Groß Berkel. Diesen Namen habe ich vorher noch nie gehört und so wird das wahrscheinlich ab jetzt auch wieder sein. Eine mobile Umkleide stand bereit und wir stiegen in die Kleidung der Veranstaltung. Kurz nach 2 Uhr kam die vorangehende Staffel die wir mit gemäßigtem Hallo begrüßten. Immerhin standen wir mitten in einem Wohngebiet und es war zumindest fraglich ob alle dort ruhenden die gleiche Begeisterung für dieses Vorhaben würden aufbringen können wie wir.
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Dann ging es los. Zuerst liefen die Beiden Frauen aus unserem Team. 4 Männlein saßen auf dem Rad. Nach jeweils ca. 5km würde gewechselt werden. Es stellte sich schnell heraus, dass dieses Kicken zwar machbar ist, aber dennoch einen ganz anderen Laufrythmus erzwingt. Man konzentriert sich auf den Ball, läuft mal einen Schritt schnell, mal nach links, mal nach rechts, mal die Böschung runter… Jogging geht anders. Dann war auch ich dran. Sven und ich führten den Ball auch mal länger allein, das war deutlich entspannter als mit jedem Kick auch einen Paß zum anderen zu spielen. Sven merkte man auch den Hamburg Marathon vor 3 Tagen überhaupt nicht an.
Die Strecke lief zu Beginn lange auf einer stillgelegten Bahnlinie. Gerade. Züge lieben keine Engen Kurven. Relativ platt. Züge sind auch nicht wirklich Freunde große Steigungen. Es sollte noch der Zeitpunkt kommen, wo die Strecke sich von diesen Beiden Features verabschiedete.

Wenn jeweils ein Wechsel von Laufen zu Radfahren für jemanden anstand, war auch unser Begeleitfahrzeug da. Perfekt. Es gab trinken. Futter, Kaffee. Besonders Kaffee war wichtig. Ich spürte schnell, dass der Treppenmarathon mit seinen 21 Stunden mir noch ein bisschen in den Knochen und sehr stark in meiner Schlafbilanz steckte. Und da wir alle den Tag gearbeitet hatten und im Zug nach Hameln auch nur ansatzweise dösen konnten, war Müdigkeit ein steter Gast.

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Irgendwann wurden wir vom Navigator der Gruppe zur Tempo Reduktion aufgefordert. Wir hatten ja eine Doppeletappe und würden mit dem Speed den Wechselpunkt gut 1 Stunde zu früh erreichen. Was für uns bedeutet hätte, dass wir dann da noch 1 Stunde hätten im Kreis kicken müssen. Der Ball muß ja in Bewegung bleiben. Was mich betraff, ich wurde eh langsamer. Da 20 durch 5 vier ergibt und 6 durch 2 nur 3, war klar, dass ein Team auf der ersten Etappe zweimal musste. Das waren Sven und ich. Wobei Sönke auch mitlief und wir ein Fahrrad in den Material Wagen luden. Dadurch wurde zumindest ich sowieso langsamer. Das Kicken war anstrengender als normales Laufen und ich war immer einen Tick schneller unterwegs als ich das normal getan hätte. Gruppenzwang. Vermutlich der Grund warum ich allein besser laufe. Kann mehr mein Tempo wählen.

Das Gelände hatte mittlerweile seine Hügel ausgepackt. Es ging jetzt recht flott bergan. Ich würde sagen bis zu 10% hatten wir hier und da. Die Treppen geplagten Beine quittierten es mit zunehmend größerer Ermüdung. Mist. Na ich kann ja mit dem Kopf einiges richten und lief ich weiter. Kamen ja auch wieder Zeiten auf dem Rad. Aber mit dem Rad bergauf ist auch nicht so entspannt. Kraft kostet das auch und schlafen konnte ich auf dem Rad nur sehr begrenzt.
Der Hintern qualmte auch recht gut auf dem Rad. Ich kenne ja auch lange Radtouren. Aber da gibt man mit den Gräten nach unten Gummi und drückt damit den Hintern nach oben. Sprich der wird etwas entlastet. Wenn man hier müdes Jogging Tempo radelt, dann ist der Hinter fest auf den Sattel gepresst. Und dann tut der irgendwann nach ein paar Stunden auch weh. So hatten bei diesem Event alle Körperteile Ihren Spaß.

Auf der zweiten Etappe wechselten wir ca. alle 3,5km. Ich war also noch 2 mal dran. U.a. auf der Schlußetappe. Diese ging – bis auf die letzten 300 Meter – stetig bergan. Was war ich am glühen. Und ich musste dann auch irgendwann gehen. Was anderes war nicht mehr drin. Aber das Ziel war Nahe und wir hatten es geschafft. Die zwei Etappen der Staffelstrecke von Hamburg nach Johannesburg die am Montag noch unbesetzt waren sind durch uns geschlossen worden und die Karawane konnte weiterziehen. Dafür wurden wir vom Team der nächsten Etappe auch mit lautem Beifall begrüßt. War ja mitten im Wald und kein Anwohner konnte jammern. [ATTACH]10037[/ATTACH][ATTACH]10038[/ATTACH]

Auf dem Weg zum Bahnhof in Hameln war aber allen klar: Das war ein Supererlebnis. Eine tolle Sache und ein wahrhaft verrückter Lauf durch die Ausläufer des Teuteburgerwaldes. Ich wäre jederzeit wieder dabei. Einzig die Duschen fehlten. Im Wald war da nichts. Kein Teich, kein Bach. Kerstin hatte noch Deo dabei und uns Männer geraten davon etwas zu nutzen. Ich bin mittlerweile der Meinung das war ein Fehler. Hätte ich sonst nur nach Schweiß gestunken, war es jetzt eine Mischung aus Schweiß und Deo, die mich doch sehr an Gulli erinnerte. Was für ein Glück, dass wir 1.Klasse Bahnfahrkarten hatten, so litten nur die Geschäftsleute und nicht das gemeine Volk unter unserem Wohlgeruch. 6 zweibeinige Chemiewaffen in einem Großraumabteil werden sicher für ein verkürztes Filter-Wechsel-Intervall im ICE sorgen.

Gegen 14:00 war ich endlich zu Hause und musste zweimal an diesem Nachmittag von meiner Familie aus einer spontan-Schlaf-Haltung erlöst werden. Ich war wirklich müde. Zum Glück ging es anderen auch so. War also nicht der Einzige, der nichts mehr abkann.

Wir hatten dann noch erwähnt, dass es sicher nett wäre den Lauf auch noch Rückwärts zu machen, falls diese Fußballtruppe die Deutschland entsendet in Südafrika erfolgreich wäre. Wir sind auf jeden Fall dann wieder dabei. Schon allein, weil unsere Etappe dann primär bergab gehen würde!
Wahrscheinlich sind 100km eine natürliche Grenze für Menschen die nicht trainieren

Immer hinten mit dabei!
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wowbagger hat geschrieben:The Big Kick to Johannesburg

Gegen 14:00 war ich endlich zu Hause und musste zweimal an diesem Nachmittag von meiner Familie aus einer spontan-Schlaf-Haltung erlöst werden. Ich war wirklich müde. Zum Glück ging es anderen auch so. War also nicht der Einzige, der nichts mehr abkann.
Hallo Heiko,

da spare ich mir dann einen eigenen Bericht. :D

Ich war ebenfalls bei einer Doppel-Etappe dabei.
Düsseldorf - Monheim 23 Uhr - 03 Uhr (30. April - 1 Mai)
Monheim - Köln 03 Uhr - 08 Uhr

War schon eine lustige Aktion mit dem Ball durch die Nacht, speziell auf der ersten Etappe, da viele die Nacht zum 1. Mai durchgefeiert haben.

Diese "spontan-Schlafhaltung" trat bei mir gegen Mittag zum ersten Mal auf. :hihi:

Grüße
Michael

P.S. So langsam rollt es auch bei mir wieder.
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.
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