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Schrittfrequenz

Schrittfrequenz

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Moin!

Seit mich Hennes "Nähmaschine" getauft hat, bin ich auf das Thema Schrittfrequenz aufmerksam geworden.

Meine Frequenz beträgt nach eigenen Beobachtungen bei lockerem Tempo 180 und geht über die einzelnen Tempi (MRT, HMRT, 10er...) hoch bis auf ca. über 210.

Ich dachte eigentlich, die Frequenz sollte gleich bleiben, nur die Schrittlänge sich verändern. So sieht das zumindest Daniels, glaube ich. Da ich ja automatsich so laufe, fühle ich mich natürlich auch wohl dabei.

Was hab Ihr für Erfahrungen, Meinungen, Werte, Ideen.

Gruß!

Ralph

2
corriere hat geschrieben:Moin!

Seit mich Hennes "Nähmaschine" getauft hat, bin ich auf das Thema Schrittfrequenz aufmerksam geworden.

Meine Frequenz beträgt nach eigenen Beobachtungen bei lockerem Tempo 180 und geht über die einzelnen Tempi (MRT, HMRT, 10er...) hoch bis auf ca. über 210.
210 ist schon sehr hoch. erreichst du das bei 10er Tempo? Bist du sehr klein?

Die Schrittfrequenz soll sich schon verändern, nur weniger stark als die Schrittlänge.
Bei mir ist die Schrittfrequenz bei den Tempi bis 10k Tempo so zwischen 160 und 180 in etwa, bei schnelleren Tempi habe ich das noch nicht vernünftig gemessen, aber die wird sie wohl noch höher sein.

Bei extrem hoher Schrittfrequenz machen Läufer öfters mal was anderes im Laufstil falsch, was diese Frequenz überhaupt möglich macht. Die Schritte sind dann oft zu klein, Knie werden zu wenig gehoben etc. Kann auch an zu wenig Kraft liegen, möglicherweise eine Folge von zu viel langsam und lang bei hoher Frequenz. Gibt natürlich Leute, die haben eine hohe Frequenz und machen dennoch das meiste richtig, das sind dann meist recht gute Sprinter.

Bist du ein schlechter Sprinter, über 1,80m groß aber läufst dennoch im DL auf extrem hoher Frequenz, hast du möglicherweise irgendwo ein Defizit.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

3
Hi!

Ja, die 210 erreiche ich ca. bei 10k-Tempo. Ich bin in der Tag klein. Aber extrem? 1,74m ist klein, aber nicht extrem, oder?

"Zu viel lang und langsam bei hoher Frequenz." Wie meinst Du das? Lange Sachen schneller laufen? Weniger lange Sachen laufen?

Meine Zeiten sind: 10er = ca: 3:42
HM = ca. 3:48
Training locker (bzw. lang) ca. 4:45 bis 5:00


Ich hatte mal über Hüftdehnung nachgedacht, weil die ja einen großen Schritt zulassen müssen.

Wenn die Schrittfrequenz weniger zunehmen soll als die Länge, dann müsste ich ja nochmal testen, wieviele Schritte ich für z. B. 500 m bei den verschiedenen Tempi benötige. Oder aber: Ich habe von 4:45 auf 3:42 für 28 % Geschwindigkeitszuwachs gesorgt bei 17 % (von 180 auf 210) mehr Schritte. Dann wären 60 % der Mehrspeed durch Frequenz, der Rest durch Länge erreicht. Mmmh!

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corriere hat geschrieben: Ja, die 210 erreiche ich ca. bei 10k-Tempo. Ich bin in der Tag klein. Aber extrem? 1,74m ist klein, aber nicht extrem, oder?
Bin zufällig genauso "groß", also ist 1,74m sicher nicht extrem klein. :D
corriere hat geschrieben: "Zu viel lang und langsam bei hoher Frequenz." Wie meinst Du das? Lange Sachen schneller laufen? Weniger lange Sachen laufen?
Viele Läufer laufen am anfang ihrer Karriere oder in gewissen Phasen nur langsam. Und das ist eben einseitig und es erfordert nicht die Kraft und die Schrittlänge wie schnelleres laufen. Das kann dann dazu führen, dass die Muskeln nicht mehr so beweglich (im Volksmund "Muskelverkürzung) sind, weil sie ja nie über die maximale amplitude (ROM = range of motion) bewegt werden. Imo muss man in jeder Trainingsphase die Maximale ROM immer wieder erreichen, durch Sprints/Strides und/oder Lauf ABC.
corriere hat geschrieben: Ich hatte mal über Hüftdehnung nachgedacht, weil die ja einen großen Schritt zulassen müssen.
Das kann auch ein Faktor sein, richtig.
corriere hat geschrieben: Wenn die Schrittfrequenz weniger zunehmen soll als die Länge, dann müsste ich ja nochmal testen, wieviele Schritte ich für z. B. 500 m bei den verschiedenen Tempi benötige. Oder aber: Ich habe von 4:45 auf 3:42 für 28 % Geschwindigkeitszuwachs gesorgt bei 17 % (von 180 auf 210) mehr Schritte. Dann wären 60 % der Mehrspeed durch Frequenz, der Rest durch Länge erreicht. Mmmh!
Ja 17% mehr Schrittfrequenz, aber nur etwa 10% mehr Schrittlänge. Da scheint mir ziemlich sicher die Schrittlänge zu kurz zu sein bei hohem Tempo.

Abhilfe schaffen kann Krafttraining (Sprünge), Lauf ABC, Sprints, Wiederholungsläufe. Und eben auch mal in lockeren Läufen darauf achten, wie du läufst, vor allem auf ordentlichen abdruck und Kniehub.

Die meisten Läufer sind überrascht, wie schnell sie werden, wenn sie versuchen, auf diese Dinge zu achten. Überrascht auch, weil sie merken, dass sie diesen Stil gar nicht lange durchhalten, sondern so lange Strecken nur durchhalten, weil sie ganz anders laufen, als man eigentlich laufen sollte. Ihre Muskulatur ist gar nicht gut genug dafür trainiert, z. B. die Knie so oft hintereinander so hoch zu heben.

Es ist ein riesiges Problem, dass es im Langstreckenlauf bei vielen jahrelang in erster Linie um das HKS ging. Die muskuläre und neuronale Seite wurde von vielen Läufern und auch von vielen sogenannten Experten vernachlässigt. Wenn es nur um das HKS ginge, könnte man auch nur auf dem Rad trainieren, dann wäre Lance Armstrong bei seinem Marathondebut eine Weltklassezeit gelaufen.

Die Folge von dem einseitigen Fokus und dem damit verbunden einseitigen Training ist bestenfalls nur eine suboptimale Leistungsentwicklung, schlimmstenfalls langwierige Verletzungen und muskuläre Dysbalancen. Das gut trainierte Herz nützt am Ende wenig, wenn die Beine den Läufer nicht mehr tragen können.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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corriere hat geschrieben:Moin!

Seit mich Hennes "Nähmaschine" getauft hat, bin ich auf das Thema Schrittfrequenz aufmerksam geworden.

Meine Frequenz beträgt nach eigenen Beobachtungen bei lockerem Tempo 180 und geht über die einzelnen Tempi (MRT, HMRT, 10er...) hoch bis auf ca. über 210.
Ich möcht noch ergänzen, dass das keinenfalls negativ war. Es war absolut bewundernswert wie das geht: Hab ihn bei einem 10er in Rosellen gesehen und er hatte mit Abstand die höchste Schrittfrequenz - absolut auffallend und beim Endspurt kann er die noch erhöhen :mundauf: :mundauf: :mundauf:

Ich sage immer, wenn er 5cm pro Schitt gewinnt, ist er auf Weltrekordkurs :D

gruss hennes

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Hatte ich ja auch nicht negativ verstanden. :winken:

Wie Du siehst, haste mich ja auch zum zählen und nachdenken angeregt. Und das mit dem Weltrekord möchte ich mir ja auch nicht nehmen lassen! :D

Gruß!
Ralph

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DerC hat geschrieben:

Die meisten Läufer sind überrascht, wie schnell sie werden, wenn sie versuchen, auf diese Dinge zu achten. Überrascht auch, weil sie merken, dass sie diesen Stil gar nicht lange durchhalten, sondern so lange Strecken nur durchhalten, weil sie ganz anders laufen, als man eigentlich laufen sollte. Ihre Muskulatur ist gar nicht gut genug dafür trainiert, z. B. die Knie so oft hintereinander so hoch zu heben.

Gruß
C.

Das hast du sehr schön ausgedrückt - es ist genau mein Problem.

Ordentlicher Kniehub, dynamischer Abdruck - wenn ich da im Training drauf achte bin ich in der Tat schneller, halte es aber nicht lange durch.

Wenn ich beim WK, üblicher Weise Marathon oder länger; daran gehe diese Elemente aktiv einzusetzen dann kann ich das höchsten periodisch, meist nicht länger als 2-3 km, dann muß ich "kürzer treten" im wahrsten Sinne des Wortes, bevor genug Kraft gesammelt ist den guten Laufstil auch wieder eine Weile lang halten zu können.

Im Verlauf von langen Wettkämpfen wird diese dynamische Phase leider immer kürzer. Schlurfschritt setzt ein. Das kann ich gut an sich gegen Ende hin verschlechternden km-Zeiten sehen.

Aber was dagegen machen ist die große Frage?
Im Winter im Studio einiges für die Kräftigung der Beinmuskulatur zu machen hat schon mal geholfen. Meine Zeiten in diesem Jahr sind besser, meine Ausdauer auch.
Wobei meine eigene Beobachtung ist, dass ich muskulär eigentlich nicht schlecht drauf bin, nur es fehlt an der Kraft diese dynamischen Bewegungsabläufe über lange Zeit halten zu können.
Hast du Tipps wie sich ältere Leute das noch aneignen können?

Danke schon mal!

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Genauso geht es mir auch. Wenn ich schonmal Tempostücke mache, dann funktioniert das am besten. Wenn es nämlich "eng wird", dann versuche ich "über die Technik" das Tempo zu halten.

Aber längere Zeit...

Andererseits halte ich nicht viel von Krafttraining für die Beine. Ich bilde mir ein, dass ich beim Laufen genau die Muskeln aufbaue, die ich benötige. Nicht mehr und nicht weniger. Also müsste ich sinnvoller Weise auch durch "vorbildliches Laufen" eben die Muskeln aufbauen, die ich hierzu benötige. Also immer wieder verstärkt üben, den besseren Laufstil zu halten und dann immer länger. Das müsste nach meiner Logik die effizienteste Lösung sein, weil ich dann exakt den Bewegungsablauf trainiere, den ich erreichen will.

Ich hätte im übrigen auch die Sorge, mir unnötige Muskulatur aufzubauen.

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Weils gerade zum Thema Trittfrequenz paßt: Zu den Zeiten wo ich mich noch als Läufer bezeichnete, habe ich versucht in 1.000er IVs mein Tempo zu steigern.

Das waren dann 4x1k jeweils leicht schneller +trab und beim letzten 1k, dann noch mal die ersten 500 schneller und aus dem Tempo die letzten 500m "all in". Das Tempo weiß ich nicht mehr - ist auch egal, aber interessant: habe dann vor der letzten 500m Einheit gedacht "wie werde ich noch schneller" und habe beschlossen, die Arme kräftig weit vor und zurück zu schwingen - Resultat am Anfang der letzten 500m mit max. Armeinsatz: ich wurde langsamer :hihi:

Grund: Da die Arme und Beine irgendwie als "Gegenpendel" funktionieren, wurde die Trittfrequenz dadurch limitiert und runtergeregelt. Habe dann sofort umgestellt auf schnellere und zwangsweise kürzere Armpendelbewegung und konnte damit das Tempo noch mals ein ganzes Stück steigern :schwitz:

Was machst Du mit den Armen? Evtl. müßtest Du weiter schwingen um automatisch langsamer treten zu müssen und dabei größere Schritte machen zu können?

gruss hennes

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Nun ja... so einfach ist das nicht.
Die Rechnung ist zwar einfach: 3-5cm Schritt zu verlängern und schon ist man bei sub30. Ha... wenn das so einfach wäre.

Ich habe schon 5-6x mein Laufstil geändert. Zuerst verkürzt, dann verlängert, dann dies, dann das optimiert. Nicht immer mit Erfolg und nicht immer Sinnvoll. Es ist aber fast immer gleich: Der Laufstil soll immer der Laufgeschwindigkeit angepasst werden. Man läuft anders ein 800m Wettkampf und ganz anders 10k. Von MRT ganz zu schweigen, wo man am Besten mehrere Laufstile kombinieren soll, um die müde Muskulatur zu entlasten.
Den größten Geschwindigkeitszuwachs habe ich mit sehr hohe Frequenz erreicht. Leider kam ich dann am Ende auch nicht weiter und musste wieder meine Schritt verlängern und damit Schrittfrequenz absetzen.
Hast du Tipps wie sich ältere Leute das noch aneignen können?
Leider verliert man mit den Jahren immer mehr Lust sich mit Krafttraining auseinander zu setzen. Das ist aber das A und O, um vernünftigen Laufstil zu entwickeln und auch über längere Distanz halten zu können. Es geht dabei nicht nur um Beinmuskulatur... Sehr wichtig sind auch Rumpf, Becken und Bauchmuskeln.

Gruß
Rolli

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Hennes hat geschrieben:
Grund: Da die Arme und Beine irgendwie als "Gegenpendel" funktionieren, wurde die Trittfrequenz dadurch limitiert und runtergeregelt. Habe dann sofort umgestellt auf schnellere und zwangsweise kürzere Armpendelbewegung und konnte damit das Tempo noch mals ein ganzes Stück steigern :schwitz:

Was machst Du mit den Armen? Evtl. müßtest Du weiter schwingen um automatisch langsamer treten zu müssen und dabei größere Schritte machen zu können?

gruss hennes
Ajajaj...
Armpendelbewegung immer in Laufrichtung. Immer!
Um das zu testen versuch mal die Arme 100m genau in Laufrichtung zu bewegen und dann für 100m die Arme übertrieben quer zu Laufrichtung. Wenn Du dabei nicht über eigene Beine stolperst, dann bist Du gut.

Starke Armbewegung unterstützen den Laufablauf und hilft deutlich schneller laufen zu können. Leider nur ein Paar 100m.

Gruß
Rolli

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Aber der Hinweis mit den Armen ist interessant.

Bei mir wieder so ein extrem. Sie sind eng am Körper und stark angewinkelt. Also Winkel Spitzer als 45 Grad. Die Hände zeigen fast nach oben. Am ehesten ist mein Laufgesamtbild beschrieben mit eine Geher.

Wenn Ihr Euch die Geher mal ins Gedächtnis ruft, dann tippeln die auch immer seltsam rum. Ausserdem gehen die Arme und Hände spitz nach oben.

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Rolli hat geschrieben:Ajajaj...
Armpendelbewegung immer in Laufrichtung. Immer!
Über die Richtung hatte ich ja gar nicht geredet. Es ging mir nur um das Ausmaß der vor-zurück-Bewegung.

gruss hennes

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corriere hat geschrieben:Aber der Hinweis mit den Armen ist interessant.

Bei mir wieder so ein extrem. Sie sind eng am Körper und stark angewinkelt. Also Winkel Spitzer als 45 Grad. Die Hände zeigen fast nach oben. Am ehesten ist mein Laufgesamtbild beschrieben mit eine Geher.

Wenn Ihr Euch die Geher mal ins Gedächtnis ruft, dann tippeln die auch immer seltsam rum. Ausserdem gehen die Arme und Hände spitz nach oben.
Was passiert denn, wenn du die Arme weniger stark anwinkelst? Probiere das doch mal aus, vielleicht ist das der Ursprung von deinen kurzen Nähmaschinenschritten? Dann müsste man nur noch herausfinden, was das optimale Verhältnis zwischen Frequenz und schrittlänge (für dich) ist. (Die Marquardt-Kurve passt bei mir übrigens auch nicht.)

Meine Armbewegung geht nicht sehr weit nach vorne, eher weiter nach hinten - parallel dazu erfolgt der Abdruck auch verhältnismässig weit hinten (glaube ich zumindest, ich muss mal eine videoaufnahme machen...).

Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Hennes hat geschrieben:
Was machst Du mit den Armen? Evtl. müßtest Du weiter schwingen um automatisch langsamer treten zu müssen und dabei größere Schritte machen zu können?

gruss hennes


Je stärker, fast etwas ruckartig; ich die Arme synchron zur Schrittfrequenz nach vorne/oben ziehe desto schneller bin ich. Gutes Beispiel bergauf: kleinere Schritte, höhere Frequenz, dynamische Aufwärtsbewegung der Arme und du hast fast das Gefühl in der Vorwärtsbewegung mit den Füßen ein wenig vom Boden abzuheben. Wenn man jetzt noch einen kraftvollen Abdruck mit fast durchgestrecktem Bein (nach hinten) hinkriegt dann kommt man wunderbar weiter, aber (siehe voriger Post) halt nicht allzu lange.

Walter
You can only fail if you give up too soon

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pale_runner hat geschrieben:@ 3fach

Was hat es denn mit der Marquardt-Kurve auf sich? Gibt es eine Tabelle / Formel die meine Größe Gewicht und Lauftempo in eine optimale Schrittfrequenz und Länge umrechnet? Kann ich Sie im Internet finden? (Google war ne Fehlanzeige)
Google hätte es dafür auch nicht gebraucht, den Thread aufmerksam lesen hätte ausgereicht :teufel: :
corriere hat geschrieben:Vielleicht ganz interessant:

natural running | Laufexperte Dr. Marquardt - Schrittfrequenz-Rechner

Naja, ob man das jetzt so genau nehmen sollte, weiß ich nicht, aber ich weiche da schon deutlich ab.
Ich glaube aber, das Ding ist mit Vorsicht zu genießen ...

Viele Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

Frequenzrechner

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Danke für den Tipp. Ich habe das für mich mal ausprobiert, raus kommt eine Empfehlung von 171 anstelle der von mir schon mal aufgeschnappten pauschalen 180, was für mich nicht nur in der Richtung stimmt, sondern auch in der Höhe passen könnte.

Wenn es wieder kühler wird könnte man ein Experiment auf dem Sportplatz machen: Zielgeschwindigkeit über einen Laufsensor einpegeln, das ganze filmen und anschließend Laufstil bewerten und Schritte auszählen...

bis dann :hallo:
Laufstreckennetz Berlin
Laufstreckennetz Frankfurt Main

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Auf runningtimes.com begann zu dem Thema vor kurzem eine Serie ueber die Laeuferin Paige Higgins.

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ich habe vor Wochen acuh mal einen Artikel über die "Strides" gelesen. Dabei wurde aber vielmehr auf den Winkel der Spreizung der Beine ausgegangen, als die tatsächliche Schrittlänge in cm. Weil bei der Angabe der Schrittlänge in cm, ist ja nie gewähleistet, dass man vllt nicht doch zu große Schritte macht und sich ausbremst (wie ganz am anfang schon erwähnt worden war), da der Fuß grds. hinter dem Knie aufsetzen sollte. Bei dem Artikel wurde Wanjiru und die Amis Hall und Ritzenheim (?? kenn nicht mehr die Schreibweise) verglichen. Wichtig dabei war auch, man kann ja unterschiedliche Schrittlängen haben.... der Schritt mit dem rechten Bein kann ja größer sein als der Schritt mit dem linken, was logischerweise nicht sehr Ressourcen sparend ist. Letztlich hatte Wanjiru eine Beinspreizung von 106° egal welches Bein nach vorne geht. Im Gegensatz dazu hatte ein Ritzenheim unterschiedlich lange Schritte einmal 85° und einmal 92° und dabei hat er noch zu große Schritte gemacht (Fuß setzte weiter vor dem Knie auf).

Der springende Punkt war der, dass Wanjiru eine besser ausgeprägte Hüftmuskulatur hat und somit einen extremeren Kniehub hat. Eine bessere Hüftmuskulatur kann man sich wohl am schnellsten durch Krafttraining aneignen. Kniebeugen, Kreuzheben. Außerdem sollen wohl bestimmte Massagen wirken, aber rede nicht aus eigener Erfahrung. Hab jetzt erst vorige Woche die beiden Übungen in mein Pogramm mit aufgenommen

ich hab mir über meine Schrittlänge auch mal ein paar Gedanken gemacht

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Hey @ all,

mal wieder ein schöner Thread der sich sicher sehr toll entwickeln kann :daumen: .
DerC hat geschrieben:...Die meisten Läufer sind überrascht, wie schnell sie werden, wenn sie versuchen, auf diese Dinge zu achten. Überrascht auch, weil sie merken, dass sie diesen Stil gar nicht lange durchhalten, sondern so lange Strecken nur durchhalten, weil sie ganz anders laufen, als man eigentlich laufen sollte. Ihre Muskulatur ist gar nicht gut genug dafür trainiert, z. B. die Knie so oft hintereinander so hoch zu heben...
Diese Erfahrung musste ich auch machen als ich vermehrt darauf geachtet habe richtig zu laufen also mit ordentlicher Technik (Kniehub, Abdruck usw.) nach ein paar Kilometern war ich muskulär total ermüdet, es hat Wochen gebraucht bis ich dieses muskuläre defizit abgebaut habe.
DerC hat geschrieben:...Es ist ein riesiges Problem, dass es im Langstreckenlauf bei vielen jahrelang in erster Linie um das HKS ging. Die muskuläre und neuronale Seite wurde von vielen Läufern und auch von vielen sogenannten Experten vernachlässigt. Wenn es nur um das HKS ginge, könnte man auch nur auf dem Rad trainieren, dann wäre Lance Armstrong bei seinem Marathondebut eine Weltklassezeit gelaufen...
Arianne Friedrich ist zwar keine Langstreckenläuferin aber eine Expertin im Bereich Propriozeptives Training.

Ich mache da auch hin und wieder eine tolle Übung und zwar setze ich mich auf einen Peziball und nehme die Beine hoch an die Seite des Pezzi-Balls und versuche dann ohne einen Bodenkontakt mit den Füssen herzustellen so lange wie möglich darauf zu sitzen. Anfangs war es sehr schwer überhaupt das Gleichgewicht zu halten, mittlerweile kann ich ohne Probleme 10 Minuten darauf sitzen.

Es gibt eine Vielzahl von Übungen, einfach ein wenig Googeln da findet sich viel was ohne große Probleme einfach zum Teil sogar ohne Hilfsmittel mit ins Training integriert werden kann.
DerC hat geschrieben:...Die Folge von dem einseitigen Fokus und dem damit verbunden einseitigen Training ist bestenfalls nur eine suboptimale Leistungsentwicklung, schlimmstenfalls langwierige Verletzungen und muskuläre Dysbalancen. Das gut trainierte Herz nützt am Ende wenig, wenn die Beine den Läufer nicht mehr tragen können...
Muskuläre Dysbalance ist ein sehr großen Thema in unserer ganzen Bevölkerung und auch bei uns Läufern, am Anfang meiner Lauferei bin ich immer nur gelaufen und habe keinerlei Krafttraining gemacht, dafür habe ich dann mit Verletzungen die ich auf muskuläre Dysbalancen zurück führe, meine Quittung dafür bekommen :peinlich: . Danach habe ich im Herbst des letzten Jahres das Krafttraining (Milon Kraft- und Ausdauerzirkel) mit in mein Training integriert und seitdem sind bei mir diese Probleme nicht mehr aufgetreten.


LG

Karsten
Hört auf an Wunder zu glauben, sondern fangt an hart zu trainieren und sinnvoll zu essen.

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Hallöle,

etwas , was ich schon länger mal machen wollte bezüglich Schrittfrequenz, war mir Metronom MP3s zu erstellen mit diversen Tempi, einfach um ein Gefühl für die Schrittfrequenz zu bekommen. Habe dann gerade meine Audio-Sequenzer (Ableton Live) angeschmissen und kann die einzelnen MP3s gerne mit euch teilen:

Entweder alle MP3s gezipped:

http://www.tonstudiopathos.de/SF160-210

oder einzeln pro Tempo als MP3:

http://www.tonstudiopathos.de/SF160.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF165.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF170.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF175.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF180.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF185.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF190.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF195.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF200.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF205.mp3
http://www.tonstudiopathos.de/SF210.mp3

Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen irgendwie ein Gefühl für die Schrittfrequenz zu bekommen, oder sie vielleicht auch zu stabilisieren etc... :D

Gruß

Wolle
Mal meine andere Seite: http://www.black-scarlet.com

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Hallo,

als ich den Beitrag gelesen hatte, mehr per Zufall hab ich gleich mal Bauklötze gestaunt :haeh:

Da ich ja eigentlich Anfänger bin, hatte ich mich noch nie mit Schrittfrequenzen und Schrittlängen beschäftigt, obwohl meine Uhr das mit dem Schrittsensor anzeigt.

Und da steht, dass bei einem Tempo von 5:40 (mein angestrebtes HM Tempo) meine Schrittfrequenz 78 ist und die Schrittlänge von 114cm. Bin ich jetzt total daneben, oder ist die Anzeige der Uhr falsch?
Soll ich das ändern, oder ist das gut so?

mfg Snowy
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Ich vermute einfach mal, dass das der Wert für nur einen Fuß ist. Vermutlich muss man den Wert also mal zwei nehmen, womit du bei 156 landen würdest.

Klingt für mich deutlich realistischer, aber ein bisschen verbessern kann man da wahrscheinlich schon noch ;)
"Der Weg nach Süden in den Westen führt zuweilen nach Norden - ostwärts"

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