Erstmal noch schnell @Odo
Was ist daran verwunderlich, wenn man aneinander vorbeiredet und es merkt, dann die Begrifflichkeiten mal abzuklopfen?
Über den Punkt "Rauchen ist Mist" sind wir geschätzte 20 Jahre hinweg. Ich jedenfalls erwarte vom Thema genaueres als das. Für den Menschenverstand brauchts kein Forum
Ohne Reibung und ohne "hüpfen" wäre das dem Impuls gleich, oder?Um einen Körper der Masse m über eine bestimmte Strecke mit der Geschwindigkeit v zu bewegen ist ein Energiebetrag notwendig, welcher der Masse proportional ist.
Für die Beschleunigung. Klar.Haile ist leichter als Du, braucht also weniger Energie für die gleiche Laufleistung
Also ist es für VO2max irrelevant, die viel "freie" Blutkörperchen zur Verfügung stehen? Also mit Epo würde ich VO2max nicht erhöhen, richtig?Sauerstoff wird ausschließlich über die Lungen aufgenommen, also ist VO2max von der Lungenkapazität abhängig.
Laufökonomie würde ich unter "Koordination" und Mitochondriendichte unter "Kraft" verbuchen.
Bin ich bisher noch nicht von überzeugt. Es vermindert meinen Energieumsatz, meine Sauerstoffaufnahme und so weiter, aber nicht die Größe meiner Reserven.Wie man es also dreht und wendet, Rauchen vermindert nun mal die Ausdauer!
Auf VO2max kam ich nur, weil behautet wurde, dass der Körper keine Anpassungsreaktion auf die verminderte Sauerstoffaufnahme durch den Rauch zeigt. Das will ich einfach nicht glauben. Der Körper gleich alles aus, so gut er kann - aber beim Rauch macht er eine Ausnahme? Kann ich nicht glauben. Ich bin mir sicher, dass er das tut. Dass er irgendwie gegen die verringerte Leistungsfähigkeit angeht. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass das aus Lobbygründen noch nicht erforscht bzw. nicht veröffentlicht wurde.
Meine Aussageabsicht war: "Wenn VO2max trainiert werden kann, dann kann es auch das verrauchte Laufen"
Aber damit reden wir nicht mehr von der Ausdauer. Denn da mischt sich ja die eingesetzte Kraft mit ein, der Vortrieb, die Geschwindigkeit und Beschleunigung. Die Energie ist nach wie vor im Speicher, aber die Umsetzung in Bewegung läuft durch den chemischen Stau gehemmter ab. Dass wäre doch dann eher - tja - was wäre es denn? Die Laktatschwelle ist ein wichtiger Punkt bei mir, an dem ich meine persönliche Ausdauer abschätze. Quasi der Wendepunkt in der Kurve der Energieeffizienz.Ich würde Ausdauer genau so wie du definieren. Allerdings ist sie in hohem Maße von der optimalen Verwertung von Sauerstoff abhängig, denn je mehr Laktat sich anreichert, umso eher muß der Athlet aufgeben.
Die optimale Ausdauer besteht also bis zu einem bestimmten Laktat- Gleichgewicht (Laktatschwelle). Sobald dieses Gleichgewicht auf die anaerobe Seite verschoben wird, nimmt die Laktatkonzentration stark zu und man muß irgendwann abbrechen.
Auch die Laufintensität ist trainierbar, da mit verbessertem VO2max ein höheres Tempo bei gleicher Intensität gelaufen werden kann. Daher die wichtige Bedeutung des Intervalltrainings.
Das ganze Training hängt immer vom schwächsten Glied der Kette ab. Wenn ich nur Tempo bolze, dann brauche ich sehr viel Luft auf ein mal. Wenn ich aber nur 25km und länger laufe, dann liegt der Schwerpunkt ganz wo anders.Das ganze Training hängt aber grundsätzlich von der optimalen Aufnahme und Verwertung des Sauerstoffs ab. Daher sind möglichst leistungsfähige Lungen für die Ausdauer entscheidend!
Oder anders gesagt (ich versuchs mal zu bebildern):
Ich bin ein Auto. Ich habe einen Tank. Den kann ich durch Training größer machen. Ich habe auch einen Motor, den kann ich durch Training kräftiger machen. Ich ich habe eine Luftzufuhr, die die Luft für die Verbrennung ansaugt. Wenn mein Luftfilter verstopft ist, spielt das erst eine Rolle, wenn ich mehr Luft pro Zeit für die Verbrennung anfordere, als durch den Luftfilter passt. Also wenn ich schneller fahre und somit mehr Gemisch pro Zeit verbrate. Das hat aber keinen Einfluss auf die Größe des Tanks - höchstens darauf, wie schnell ich ihn leer mache. Genau genommen kann ich weniger pro Zeit verbrennen als ein Auto mit intaktem Luftfilter. Und daher hält mein genau so großer Tank auch länger.
Oder anders: wenn ich auf Reserve fahre, komme ich nicht weiter dadurch, dass ich einen sauberen Luftfilter einsetze.
Ist das so? Also benötigt er dann weniger Energie? Kann ja nicht sein. Hält der Speicher dann länger? Die Intensität ist in diesem Fall ja nur durch die Laktatschwelle begrenzt bzw. heruntergestuft worden, die wiederum mit der Sauerstoffaufnahme zusammenhängt. Nicht mit der gespeicherten Energie.Derselbe Läufer gibt das Rauchen auf und erreicht eine erhöhte Lungenkapazität. Nun kann er (gleiches Training vorrausgesetzt) das Tempo X schon bei niedrigeren Intensitäten erreichen.
Aber schneller bedeutet nicht, dass er ausdauernder ist, oder? Das geht ja nicht auf das Konto der Ausdauer. Er ist außerdem in der Lage, den Speicher mit mehr Watt leer zu laufen.Die Folge: Läuft er mit der gleichen Intensität, wie vorher als Raucher, so ist er scheller als vorher. In beiden Fällen hat er kein zusätzliches Laktat gebildet.
Der Begriff der Intensität ist mir auch nicht klar genug. Bedeutet das einfach ganz platt "Puls"? Oder Energieumsatz pro Zeit - der dann wiederum grob geschätzt am Puls gemessen wird und teilweise von der zur Verfügung stehenden Sauerstoffzufuhr abhängt? Leistung pro Zeit ist doch was anderes als Ausdauer, oder?
Ist klar. Die Ausdauer ist doch aber unabhängig davon, wie die Energie freigesetzt wird, oder?Bedenke: der Anteil der aeroben Energiegewinnung ist niemals null und niemals 100% Die Anteile der aeroben und anaeroben Energiegewinnng sind je nach Lauftempo unterschiedlich groß!
Keine Frage. Je anaerober ein Sport durchgeführt wird, desto wichtiger wird der Durchsatz der Atmungskette. Damit der Müll schnell abtransportiert wird und es nicht zur Blockade kommt.Daher sind 400m- Läufer nach dem Rennen so außer Atem. Ob man ihnen zum bedenkenlosen Rauchen raten kann ist fraglich.
Oha - 15%? Pokaaaaal - ich kommmeeeDanach ist die sportliche Ausdauerleistung von Rauchern um rund 15% reduziert. Das kann ja jeder auf die eigenen Leistungen durchaus umrechnen, da kommen schon erstaunliche Werte heraus.
Es geht doch nicht um eine Glaubensfrage (von wegen Zweifel und so). Und so ganz überzeugt bin ich noch nicht.Die Intensität ist ein direktes Maß für den Sauerstoffverbrauch und kann gut über die Herzfrequenz ermittelt werden./QUOTE]
Dann ist doch die Herzfrequenz das Maß und nicht die Intensität, oder? Wobei mir immer noch nicht klar ist, was das mit dieser Intensität auf sich hat. Ist das einfach nur ein Maß für den Energieoutput? Und wieder: wie schnell ich meine Tasse leer trinke ist irrelevant dafür, wie viel in der Tasse ist.
... vorausgesetzt er läuft 1. schneller als die anaerobe Schwelle. und "länger schnell laufen" bezieht wieder die Variable "Kraft" mit ein. Schnell geht nur mit Kraft. Kraft ist nicht Ausdauer sondern eine unabhängige Größe.Ein Läufer kann daher umso länger schnell laufen, je niedriger die Intensität ist, mit der er ein bestimmtes Tempo aufrecht erhält. Dazu benötigt er wiederum ein möglichst großes VO2max also leistungsfähige Lungen
Ist die Energieeffizienz wichtig für die Ausdauer? Ok, kann ich mir vorstellen. Klar, muss so sein. Ist der Körper denn weniger effizient, wenn er weniger Edukte hat oder hat er den gleichen Wirkungsgrad und einfach nur weniger Output?Auch wenn die Größe des Energiespeichers wichtig ist, so ist doch seine Verwertung entscheidend! Was nützt der größte Stapel Hoz, wenn der Dampfkessel ihn nicht effizient verbrennt?Hm. Bei den angeführten Beispielen würde ich eher vom Getriebe als vom Tank ausgehen.Fazit: Rauchen schädigt alle diese Elemente ist also definitiv schädlich für die Ausdauer !Soso. Du hast Dir also in Davos also Zeit gelassenDas sind doch ziemlich genau 10 km in der Stunde, das ist für eine gute Läuferin eine sehr niedrige Intensität!
Gruss Matthias100%ige Zustimmung. Wenn man außer acht lässt, dass man alleine durch Visualisierung der richtigen Dinge bis zu 70% Kraftzuwachs erzeugen kann.Auch wenn du in einigen Belangen recht, hast, so ist die menschliche Leistung doch den meßbaren Naturgesetzen unterworfen und daher im Prinzip auch berechenbar.So, wenn es noch irgendwelche Zweifel gab, können diese Plattfuß sei Dank nun ja wohl wirklich endgültig abgehakt werden.
Rauchen beeinflusst (natürlich immer negativ):
- die Geschwindigkeit, in der chemisch gebundene Energie vom Körper freigesetzt werden kann
und zwar durch
- die verminderte Lungenfunktion (weniger Verbrennungszutaten kommen in den Topf)
- die verminderte Transportkapazität durch jenes Hämoglobin, was von Kohlenstoffmonoxid aus dem Rauch dauerhaft besetzt ist
- die Blausäure - die ich gerade nirgendwo unterbringen kann
So. Jetzt bin ich erst mal über's Wochenende in Erlangen (und wahrscheinlich ohne Netz), freue mich aber schon auf die Fortsetzung dieser wirklich spannenden Diskussion.
Grüße & gute Nacht,
Guido