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Hungern während der Marathonvorbereitung

Hungern während der Marathonvorbereitung

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Neulich laß ich im Steffny-Buch einen interessanten Beitrag, was mich etwas nachdenklich machte. Mich würde eure Meinungen interessieren, ob man in den letzten 10(?) Wochen vor einem Marathon statt auf genügend KH-Zufuhr zu achten, lieber hungern sollte.

Beim den langen Läufen trainiert man ja den Fettstoffwechsel. Der Körper reagiert auf den leeren Glykogendepot und produziert zusätzlich Enzyme, die den Fettabbau ankurbeln. Das gleiche passiert doch auch, wenn man den Körper nciht genügend Nahrung zuführt; die Energie kommt dann aus dem Fett. In der Zeit wird dann vermehrt Eiweiß gegessen, die Gesamtzufuhr jedoch bleibt merklich unter dem Grundumsatz von sagen wir 2000 kcal/Tag, das ganze noch mit Laufumfängen um die 50 bis 70 km/Woche kombiniert. Immer auf nüchteren Magen laufen.

Kann man durch Hungern den Trainingseffekt verstärken? Oder ist sowas schädlich? Wie isst ihr denn während der Vorbereitung (mehr, genauso viel oder weniger)?

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Ich nehme auch gerade ab während der Marathonvorbereitung. Du darfst es aber nicht übertreiben.
Besonders bei den langen Läufen sollte vorher was gegessen werden
In den nächsten 5 Wochen bis zum Marathon will ich noch 2-3Kg abnehmen.
Gestern Abend beim Grillen habe ich mir den Bauch voll gemacht so das ich heute beim langen davon zehren kann.
Für den Notfall nehme ich ein Gel mit falls der Kreislauf anfängt zu spinnen.

Gruß Horst
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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frittenkrieger hat geschrieben:Neulich laß ich im Steffny-Buch einen interessanten Beitrag, was mich etwas nachdenklich machte. Mich würde eure Meinungen interessieren, ob man in den letzten 10(?) Wochen vor einem Marathon statt auf genügend KH-Zufuhr zu achten, lieber hungern sollte.
Hungern wird dir sicherlich niemand empfehlen, der etwas von Gesundheit versteht. Dies könnte gerade in der M-Vorbereitung dazu führen, dass du Mangel erleidest, der zu Trainingsverletzungen führt. Aber so zu essen, dass du trotzdem 500g - 1000g pro Woche abnimmst, ist sicher sinnvoll, wenn du zu viele unnötige Pfunde mit dir rumträgst. Aber wenn du zu wenig KH isst, baut der Körper, wenn ihm KH zur Verbrennung des Fettes fehlt, körpereigene Eiweiße ab, z.B. in Form deiner Muskeln. Daher würde ich aufpassen, dass ich weiterhin einen hohen Anteil von KH auch in der Diät von ca. 60% der Kalorien esse.
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist." David Ben-Gurion

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Vielen Dank für eure Antworten! Den Beitrag habe ich aus seinem berühmten "Das große Laufbuch", wo er diese Trainingsstrategie beschreibt (S. 342-345). Da ist nur die Rede von 14 Tagen vor dem Marathon, also nicht 10 Wochen oder so. Mein Verstad sagt mir ebenfalls, dass es unvernünftig ist während der Vorbereitung zu hungern. Jedoch scheint das Argument Sinn zu machen, dass die Fettverbrennung dann besser funktioniert. Über den langen Lauf (>30km) und wie man den läuft gab es in anderen Threads sehr kontroverse Disskussionen. Ich habe das Gefühl, dass die herrschende Meinung ist, dass er nüchtern gelaufen werden soll und ohne KHzufuhr. Das mit dem Notfall-Gel mache ich auch so. Den werfe ich auch nur rein, wenn ich das Gefühl habe, ich komme sonst nicht mehr nach Hause.

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frittenkrieger hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, dass die herrschende Meinung ist, dass er nüchtern gelaufen werden soll und ohne KHzufuhr.
Das ist sicher die effizienteste Methode, ich hätte das bei meinem/n ersten Marathon(s) aber sicher nicht geschafft.

Hungern während der Marathonvorbereitung wo dem Körper eh schon alles abverlangt wird: :tocktock: Wir verdienen doch keine Geld mit der Rennerei...

gruss hennes

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Ich weiß ja nicht, welche Auflage des "Großen Laufbuchs" du hast. Aber wenn deine mit meiner (erschienen 2004) auch nur das Geringste zu tun hat, hast du Steffnys Aussagen komplett sinnentstellt. Da ist von einzelnen Nüchternläufen in den 14 Tagen vor dem M die Rede, die aber nur sehr fortgeschrittenen Läufern empfohlen werden. An einem persönlichen Beispiel zeigt Steffny sogar, dass sowas dramatisch in die Hose gehen kann. Generell warnt er auf S. 343 außerdem vor den Risiken des Nüchternlaufens. Von generellem Hungern und Reduktion der Kalorienzufuhr unter den Grundumsatz als "Trainingsstrategie" ist also überhaupt nicht die Rede.

Ich weiß, dass es andere Autoren gibt, die das Nüchternlaufen propagieren, und finde auch, dass man das diskutieren sollte. Aber einem Autor Dinge in den Mund zu legen, die er so (und vor allem so pauschal) wirklich nicht gesagt oder unterstützt hat, finde ich nicht in Ordnung.

Nix für ungut,
kobold

frittenkrieger hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten! Den Beitrag habe ich aus seinem berühmten "Das große Laufbuch", wo er diese Trainingsstrategie beschreibt (S. 342-345). Da ist nur die Rede von 14 Tagen vor dem Marathon, also nicht 10 Wochen oder so. Mein Verstad sagt mir ebenfalls, dass es unvernünftig ist während der Vorbereitung zu hungern. Jedoch scheint das Argument Sinn zu machen, dass die Fettverbrennung dann besser funktioniert. Über den langen Lauf (>30km) und wie man den läuft gab es in anderen Threads sehr kontroverse Disskussionen. Ich habe das Gefühl, dass die herrschende Meinung ist, dass er nüchtern gelaufen werden soll und ohne KHzufuhr. Das mit dem Notfall-Gel mache ich auch so. Den werfe ich auch nur rein, wenn ich das Gefühl habe, ich komme sonst nicht mehr nach Hause.

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kobold hat geschrieben: Ich weiß, dass es andere Autoren gibt, die das Nüchternlaufen propagieren, und finde auch, dass man das diskutieren sollte. Aber einem Autor Dinge in den Mund zu legen, die er so (und vor allem so pauschal) wirklich nicht gesagt oder unterstützt hat, finde ich nicht in Ordnung.
Hallo kobold,
entschuldige bitte, du hast völlig recht. Steffny bescheibt in seinem Buch sein Training mit dem Nüchternlaufen und zuvor leeren Glykogenspeicher. Der Gedanke mit der längeren Hungerkur war von mir. Ich hätte das besser abgrenzen sollen.

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frittenkrieger hat geschrieben:Das gleiche passiert doch auch, wenn man den Körper nciht genügend Nahrung zuführt; die Energie kommt dann aus dem Fett.
Hungern halte ich für den falschen Weg, wenn man dem Körper Leistung (und dazu gehört auch die Marathonvorbereitung) abverlangen will. Es ist ja meines Wissens nicht so, daß sich der Körper unter allen Umständen eine gleichbleibende Energiemenge x pro Tag verschafft, egal was und wieviel Du oben in den Hals hineinschaufelst oder daß er sich den fehlenden Rest sofort aus dem Körperfett holt. Wenn Du längere Zeit hungerst (= einen Mangel herbeiführt), dann wird der Körper zunächst einmal auf Sparflamme schalten und den Stoffwechsel herunterfahren. Auch ein Kamin ohne ausreichend Holznachschub kann nur ruhig vor sich hin glimmen, aber eben nicht hell brennen. :zwinker5:
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

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Ich versuche mich generell "bewußt" zu ernähren und stelle meine Essgewohnheiten nicht bzw. nur wenig um. Zu Trainingsbeginn mal ein paar Wochen ohne Alkohol und evtl. mal nicht so viel Süßes einkaufen. Das war es dann auch schon. Meine Attacken kriege ich ohnehin ab und zu: Gestern vor dem langen Lauf im Affekt 3 Mars weggeatmet! Mars macht mobil... Eine Gewichtsreduktion stellt sich bei mir von ganz alleine durch die Erhöhung der Umfänge/Intensität ein.

Von Hungern halte ich gar nichts, da überwiegen für mich die negativen Aspekte bei weitem! Mal einen Lauf auf nüchternen Magen, das ist schon o.k., aber eher die Ausnahme.

Die Glycogenspeicher- bzw. Fettstoffwechselsache trainiere ich mit langen Läufen und Endbeschleunigung. Das klappt ganz prima... sogar mit ein paar Schokoriegeln vorweg :zwinker2: !

Schokolade macht glücklich
Asenberger
Achtung: Manche Artikel enthalten ironische Passagen. Diese sind nicht immer als solche gekennzeichnet!
***5K 17:11 (2011)***10K 34:57 (2011)***15K 55:29 (2011)***21,1K 1:19:57 (2010)***42,2K 2:44:38 (2010)***

25.03.2012 Venloop HM
29.04.2012 Hermannslauf 31,1K

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Asenberger hat geschrieben:Ich versuche mich generell "bewußt" zu ernähren und stelle meine Essgewohnheiten nicht bzw. nur wenig um. Zu Trainingsbeginn mal ein paar Wochen ohne Alkohol und evtl. mal nicht so viel Süßes einkaufen. Das war es dann auch schon. Meine Attacken kriege ich ohnehin ab und zu: Gestern vor dem langen Lauf im Affekt 3 Mars weggeatmet! Mars macht mobil... Eine Gewichtsreduktion stellt sich bei mir von ganz alleine durch die Erhöhung der Umfänge/Intensität ein.

Von Hungern halte ich gar nichts, da überwiegen für mich die negativen Aspekte bei weitem! Mal einen Lauf auf nüchternen Magen, das ist schon o.k., aber eher die Ausnahme.

Die Glycogenspeicher- bzw. Fettstoffwechselsache trainiere ich mit langen Läufen und Endbeschleunigung. Das klappt ganz prima... sogar mit ein paar Schokoriegeln vorweg :zwinker2: !

Schokolade macht glücklich
Asenberger
Ich unterschreibe jeden einzelnen Satz :daumen: Mein persönlicher "Mars-Rekord" liegt übrigens bei 7 Riegeln - allerdings nach dem Marathon, auf der Rückfahrt im Auto :nick:
:geil: Helden werden bei Sturm am Strand gemacht! :geil:


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Hautlappen hat geschrieben:[...] Mein persönlicher "Mars-Rekord" liegt übrigens bei 7 Riegeln [...]
Reeeeespekt :wow: :wow: :wow: !!!
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