Fliegenpilzmann hat geschrieben:Herbert Steffny, einen ehemaligen Elite-Läufer (dessen Bestzeiten heute noch nur von wenigen weißen Läufern übertroffen werden) und langjährigen Lauftrainer als Blender zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück.
Ob man H. Steffny als Trainer (Trainingsplanschreiber) für einen "Blender" hält soll jeder selbst entscheiden, indem man sich z.B. seine Trainingspläne und Buchinhalte anschaut und bewertet. Dazu äußere ich mich nicht. Du diskutierst hier aber mit Argumenten die keine sind. Ob er selbst ein absolut exzellenter M-Läufer war, wofür ich ihn auch halte, hat absolut nichts damit zu tun ob er auch ein guter Trainer (Trainibngsplanschreiber) ist. Tendenziell könnte man dies eher erwarten, das war es aber auch schon.
Was festzuhalten bleibt, ist das seine M-Trainingspläne im Bereich bis 3h (2:45h) steinzeitlich sind, also absolut keine Erkenntnisse der aktuellen Trainingslehre berücksichtigen. Die einzigen spezifischen Reize setzenden TE sind die Test-WK. Ansonsten ist da nichts mit Substanz. Steinzeitlich muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Hier wirkt es sich dann aber doch so aus, als ob man an ein Auto noch Räder von früheren Pferdefuhrwerken schraubt.
Deshalb finde ich diese Behauptung von dir
Fliegenpilzmann hat geschrieben:
Im übrigen ist Brad Hudson viel näher an Steffny dran als du es hier darstellst. Auch er ist der Meinung, dass langsames Laufen keine Schande ist, sondern zum Training, auch von Elite-Läufern, dazu gehört.
absolut nicht nachvollziehbar. Es ist doch selbst hier unbestritten, dass die reinen Grundlagenläufe eher nach Gefühl gelaufen werden. Was das für jeden jetzt auch konkret bedeutet, die machen die Ente eh nicht fett.
Ich kenne eigentlich keinen (guten) Läufer der dabei auf die Uhr schaut. Entscheidend sind hier die qualitativen TE im M-Training und da ist Hudson so weit von Steffny entfernt, wie die Erde vom Mond.
Um es an einem
hypothetischen Beispiel vielleicht noch mal verständlicher zu machen, ich hatte nicht umsonst in meinem letzten Beitrag angemerkt, dass ich bei der Beurteilung gewisse Annahmen gemacht habe und die sind schon wichtig.
Nehmen wir 2 Läufer die gleich leistungsstark sind und mit gleichen Voraussetzungen in eine spezielle M-Vorbereitung gehen. Bei den Läufern nehme ich an, dass sie vorher bereits strukturiert trainiert haben, also wesentliche Trainingselemente (z.B. TDL um das HM Tempo, Intervalle im 3-5k Tempo, regelmäßige "lange" Läufe, Steigerungen in vielen TE, evtl. auch noch schnellere Wiederholungen im 200-400m Bereich, gewisse Umfänge, also häufig mehr als 60Wkm) in ihrem bisherigen Training hatten. D.h. ihre Zeiten auf den Unterdistanzen kommen nicht von ungefähr, sondern die hat man sich hart erarbeitet. Die beiden Läufer gehen also nun in die spezielle M-Vorbereitung. Die optimale Zielzeit bzgl. der man das Training gestalten sollte ist gleich, denn da unterscheidet sich auch Steffny nicht von anderen. Das würde ja auch sofort auffallen.
Der eine Läufer wählt einen Steffny Plan für diese Zielzeit, der andere einen anderen (Daniels, Greif, Hudson, Pfitzinger, Rubio, ...). Wer meinst du wird dann der "optimalen" Zeit für die der Plan ausgerichtet war im WK wohl deutlich näher kommen?
Das ist auch nicht sehr verwunderlich, denn die M-Pläne von Steffny würden jemanden mit diesen Eingangsvoraussetzungen einfach überhaupt keine Reize anbieten. Eher das Gegenteil wäre der Fall, dem Körper würden Reize genommen, die er vorher regelmäßig gewohnt war. D.h. ein schon gut trainierter Läufer würde so eher Potential verlieren, denn ihm wird nichts angeboten um es zu erhalten. Das einzige was evtl. dazu kommt, sind etwas längere lange Läufe und ein etwas höherer Umfang, aber dafür brauch ich nun wirklich keinen Plan, wenn ich die erwähnten Eingangsvoraussetzungen mitbringe.
Dabei sage ich hier extra "näher kommt". Ob man die optimale Zeit erreicht hängt ja noch von viel mehr ab. Laufjahre (Lebenskilometer), Lauftyp, Training über Jahreszeiträume usw.
Wie ich schon erwähnt, meine Bewertung/Kritik mache ich unter gewissen Annahmen. Für den die nicht gelten, der sich die nicht zu eigen macht, der muss es für sich anders bewerten. Noch was anderes, zu der Art wie ich
für mich bewerte. Wenn ein 3:15h Läufer sein persönliches Zeitziel unter normalen Bedingungen um 10min verfehlt, dann ist das für mich ein Totaleinbruch. Viele andere würden schreiben, es waren ja nur 10min (die man dann auch noch auf den letzten 10km verloren hat).
Was meinem Gefühl nach bei vielen Leuten die nach Steffny trainieren (und damit zufrieden sind) häufig passiert(??), ist dass diese bei dem M-Plan erst anfangen kontinuierlich über einen längeren Zeitraum zu trainieren und oft passiert das noch im Zusammenspiel mit einer ordentlichen Umfangserhöhung. Das sind dann aber auch Leute, die ihre HM-Zeit nach so einem Training, vermutlich deutlich verbessern würden (nehmen wir mal an, die würden einen HM am M-WK_Tag laufen). Das sind dann aber ganz andere Voraussetzungen.
So schon viel zu viel zu dem Thema geschrieben, mehr ist es mir nicht wert, man wiederholt sich eh nur,
Torsten