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Mein Weg zum Halbmarathon

Mein Weg zum Halbmarathon

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Achtung etwas lang geraten :)

Ausgangslage Januar 2009:

„Jugendliches Alter“ von gerade noch 51 Jahren.
Gewicht von knapp 120 kg bei Größe von 1,83 m.
Beim Aufstehen deftige Schmerzen durch Fersensporn links.
Unzufrieden mit dem Istzustand.
Muss aber dazu sagen, dass dieses Grenzgewicht sich im Jahr 2008, ausgehend von 105 kg, entwickelt hat.
Auch habe ich immer etwas Sport betrieben dies jedoch in dem betreffenden Jahr fast einschlafen lassen. Das Ergebnis war zu sehen und zu spüren.

Beginn der Bewegungs- und Abspeck-Phase:

Inzwischen Februar und 52 Jahre habe ich innerhalb von zwei Wochen zwei Kilo an Gewicht verloren. Wobei dies nicht durch mein Verhalten geschah sondern der „Verdienst“ einer deftigen Viruserkrankung war.
Dies war jedoch irgendwie die Initialzündung indem ich für mich beschloss diesen Prozess des Gewichtsverlusts tatkräftig zu unterstützen.
Mir war klar, dass irgendwelche Diäten für mich nicht in Frage kommen.
Was also tun?
Da ich täglich 1 ¼ Stunden Mittagspause habe die ich in der Vergangenheit meist auch im Bürostuhl verbracht hatte war für mich klar. Das wird geändert!
Zuerst aber „nutzte“ ich die Zeit die ich sowieso beim Doc wg. der Krankheit zubrachte um auch das Problem des Fersensporns anzugehen.
Das brachte mir die Ratschläge der Schonung und eine Spritze ein. Dies linderte zwar etwas war aber auch nicht der Brüller.
Ein weiterer Besuch diesmal jedoch beim Orthopäden brachte mich auch nicht gerade weiter. Gut, auf dem Röntgenbild war dieser Fortsatz zu sehen und es wurde eine Einlage angefertigt. Ansonsten fühlte ich mich irgendwie abgefertigt.
Trotz der Schmerzen begann ich aber doch Anfang/Mitte März mit der „Bewegungstherapie“ und nutzte die Mittagspause „sportlich“.
Allein auf das Mehr an Bewegung konnte ich mich jedoch nicht verlassen. Also wurde auch die Nahrungsaufnahme etwas umgestellt.

Es macht Spaß und hilft:

Die ersten Erfolge waren dann auch relativ schnell feststellbar.
Zum einen wurde die zurückgelegte Strecke immer länger und zum anderen verlor ich kontinuierlich alle 2 Wochen ca. 1 kg Gewicht.
Komischerweise wirkte sich die Bewegung nicht negativ auf meine Probleme mit dem Fersensporn aus. Im Gegenteil, die Schmerzen waren Morgens besser zu ertragen und während des Gehens kaum noch zu spüren.
Dazu kam noch, dass ich mir auf Anraten eines Schuhverkäufers, die Salomon XA Pro 3D GTX geleistet habe und in diesen Schuhen mich sofort wohlfühlte.
Auch wurde die, doch sehr lapprige, Sohle des Orthopäden gegen eine Footlogics ausgetauscht. Diese kostete mich auch nicht mehr als der Selbstbehalt bei der verschriebenen und war und ist einfach besser!
Inzwischen habe ich drei davon zum Wechseln.
Die Geschwindigkeit wurde mit der Zeit immer höher und dadurch auch die zurückgelegte Strecke.
Das ganze immer noch im Gehen bzw. inzwischen walken/powerwalken. Schon ein paar Schritte Laufen eingestreut und die Ferse meldete sich wieder.
Im November war ich dann bei einem Gewicht von ca. 90 kg angelangt.
In den nächsten Monaten ließ ich mich vom Wetter, zumindest von Kälte und Schnee, nicht abschrecken und hielt, trotz der Feiertage, mein Gewicht.
Ich weiß nicht ob es im Einefekt die Schuhe oder die Sohlen bzw. eine Verbindung dieser beiden Faktoren waren, irgendwann habe ich dann wieder angefangen kleinere Abschnitte zu Joggen und wurde nicht mehr vom Ferse dafür abgestraft :-). Davon ermutigt wurden die Abschnitte ausgebaut bis ich die gesamten Strecken ohne zusätzliche Probleme durchlaufen konnte.

Der Wettkampf ruft:

Somit waren mit der Zeit andere Ziele ansagt und ich machte mir die ersten Gedanken mal einen Marathon bzw. zuerst mal einen Halbmarathon zu laufen. Dies war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch äußerst vage.
Inzwischen war es Ende Juni worden und ich erinnerte mich, dass in Speyer anlässlich des Brezelfests ein Stadtlauf über 8,2 km angeboten wird. Kurzentschlossen angemeldet und Sonntags Morgen bei brütender Hitze am Start gestanden. Hier machte es sich bezahlt, das ein großer Teil meines bisherigen Trainings in der Mittagszeit stattgefunden hat und ich diese Hitze doch irgendwie gewohnt war. Auf jeden Fall hielt ich durch und Finish mit einer Zeit von 40.08.
Dies hätte ich im voraus nicht für möglich gehalten.
Jetzt wurde auch die Idee mich an andere Strecken zu wagen konkreter.
Also mal wieder im Netz gesucht und einige Trainingspläne angesehen, einige Anregungen geholt und angefangen auf das Ziel Halbmarathon im Spätjahr zu trainieren.
Wieder ins Netz gegangen und mal geschaut was sich da in der Pfalz so tut und über Rülzheim gestolpert und mir den Termin mal aufgeschrieben.
Das Training lief jetzt so ab, dass ich wöchentlich 3-4 Einheiten mit je ca. 7-9 km zurücklegte und an einem bis zwei Tagen längere Einheiten mit 13-17 km einfügte.
Dazu wurde dann einfach mal von der Arbeit nach Hause gelaufen und der Weg zum Frühstücksbrötchen holen am Samstag etwas früher angefangen und individuell ausgeweitet. Somit war ich der Meinung das Abenteuer Halbmarathon auch wirklich durchzustehen und meldete mich in Rülzheim an.
Im Netz schaute ich zwar immer mal wieder nach was an Trainingsplänen vorhanden war holte mir Anregungen habe aber nie gezielt nach diesen Plänen trainiert. Glaubte aber das ich auf jeden Fall unter 2 Stunden bleiben kann.
Der 5. September kam und ich setzte mich nach einem kurzen Frühstück ins Auto und ab ging es, bei wunderschönem Wetter, in die Südpfalz.
Die Rülzheimer haben alles organisiert und ich war bereit zum Start. Die Nervosität und Anspannung war auf jeden Fall riesig.
Punkt 9:20 ging es dann auf die Reise. Im Vorfeld hatte ich mir vorgenommen auf keinen Fall zu schnell loszulaufen. Merkte jedoch ganz Schnell, dass ich irgendwie doch schneller unterwegs war als ich mir vorgenommen hatte. Aber es lief super (waren auch erst 2 km gelaufen :-)). Lange Zeit hielt ich mich am Ende einer größeren Gruppe. Als hier das Tempo auf einem Asphaltstück in den Bereich von 4:30 kam lies ich dann doch lieber abreißen. Meine Uhr sagte mir, dass ich für meine Verhältnisse immer noch schnell unterwegs war aber ich fühlte mich immer noch gut und lief einfach weiter. Nach ein paar km die ich alleine lief bekam ich dann wieder Gesellschaft der ich mich wieder einige Zeit anschließen konnte bis ich dann ca. 4 km vor dem Ende wieder „alleine“ war.
Auf jeden Fall war ich mir jetzt sicher, dass ich die 1:45 Grenze schaffe wenn nicht noch ein deftiger Einbruch zum Schluss kommt.
Der kam Gott sei Dank nicht und somit konnte ich in einer vorher für unmöglich gehaltenen Zeit von 1:40:39 finishen.
Nach kurzer Zeit kam dann der Gedanke auf: Hätten es nicht noch 40 Sekunden schneller sein können :-)). Dies ist dann das Ziel für den nächsten Halbmarathon, der mit Sicherheit kommt.
Auf jeden Fall war es ein sehr schönes Erlebnis bei wunderschönem Laufwetter.


Danke fürs Lesen

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sehr interessanter Bericht ..
und eine überaus schnelle Entwicklung deiner Lauftempi.
Wer mit dem von dir beschrieben Aufwand in so kurzer Zeit
auf Anhieb eine 1h40 laufen kann, bei dem istz sicher noch viel mehr drin.

super gelaufen :daumen:

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meinen großen :respekt2: für diese Entwicklung.
Im Alter von M50 mit weniger als zwei Jahren Training einen HM in 1:40 zu schaffen, ist ausgesprochen bemerkenswert.
Du scheinst alles richtig gemacht zu haben. Ich selbst, kleiner, leichter und jünger als Du (M45) bin nach 2 Jahren noch nicht an Deine Zeit herangekommen. Hab allerdings infolge von Übereifer mehrere Verletzungen überstehen müssen.

Gruß mottes :winken:
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