kobold hat geschrieben:
Die ganz schlichte Strategie: Einfach mal ein paar provozierenden Behauptungen in den Raum stellen. Kein Ölkännchen, sondern ein ausgewachsenes Ölfass - aber ein Öl von der ganz billigen Sorte, das nicht recht brennen will!
Wer rumpolemisiert, sollte wenigstens die Namen der Menschen richtig schreiben, die er beschuldigt, sich fahrlässig ihre Gesundheit ruiniert zu haben (Klasnic). Dann wirken die Aussagen gleich irgendwie seriöser - Blödsinn bleiben sie in dieser pauschalen Formulierung trotzdem.
Hallo,
leider ist meine "Polemik" ein Faktum, also nur eine Feststellung!
Und es ist richtig, dass ich einen Namen falsch geschrieben habe,
aber du hast bemerkt, wer gemeint war.
Und die Medien haben ausführlich über den Fall berichtet, sodass
ich mir die Details spare.
Und wie schon geschrieben, Schmerzmittel stehen nicht auf der
Dopingliste, Schmerzmittel werden beim Fußball sogar direkt auf
dem Spielfeld vorm Spiel verabreicht.
Und wenn man die Augen und Ohren öffnet, dann nimmt man
diese Fakten auch wahr.
Am Wochenend wurde erst wieder über Schmerzmittelmissbrach,
speziell beim Marathon, berichtet.
Allerdings wurde dort berichtet, dass 60% der Marathon-
läufer Schmerzmittel einnehmen vor bzw. während des Laufs.
Es sind also sechs von zehn Läufern betroffen, das ist die
Mehrheit!
Pillenschlucken vor dem Wettkampf wird zum Trend
Der Trend ist klar erkennbar: Immer mehr Sportler nehmen bereits vor dem
Wettkampf Schmerzmittel ein, „damit es hinterher nicht so weht tut“. Der Erlanger
Pharmakologe Prof. Kay Brune und seine Mitarbeiter haben eine Studie vorgestellt,
die eindringlich vor dieser Praxis warnt.
"Vor jedem Training eine Voltaren, an den Spieltagen zwei – und manchmal auch
mehr“, wird der Schalker Fußball-Profi Jermaine Jones in Spiegel-Online zitiert. Und
dem Fachblatt Kicker verriet Toni Graf-Baumann von der Antidoping-Kommission des
Weltverbandes Fifa: „Es ist erschreckend, wie unkritisch im Fußball mit
Schmerzmitteln umgegangen wird. Voltaren, Ibuprofen oder auch Aspirin werden mit
einer Selbstverständlichkeit geschluckt, als würde man einen Kaffee trinken – früh,
mittags und abends.“
Doch es schlucken bei weitem nicht nur Spitzenfußballer. Der Erlanger Pharmakologe Prof. Kay Brune nennt das Beispiel
eines Hobby-Radlers, der nach einer Gewalttour über blutigen Urin klagte. Der Grund: eine brisante Mischung aus Aspirin
(Wirkstoff: Acetylsalicylsäure, kurz: ASS), Paracetamol und Koffein hatte – zusammen mit dem Stress – die Blutgefäße in der
Niere des jungen Mannes so löchrig wie Schweizer Käse gemacht.
„Angeregt durch solche Erfahrungen haben wir über 1000 Teilnehmer des diesjährigen Bonn-Marathons vor dem Start zu
ihrem Medikamentenstatus befragt“, berichtet Brune. Das Ergebnis: „Über 60 Prozent der Befragten gaben an, schon vor
dem Start zur Schmerztablette gegriffen zu haben – die meisten aus Angst vor Schmerzen nach dem Lauf.“
Brunes Fazit: „Wenn so viele Sportler schon vor dem Sport zu Tabletten greifen, ist es offensichtlich, dass viele den Lauf
schon mit Schmerzen beginnen und andere Angst haben, ohne Schmerzmittel das Ziel nicht zu erreichen.
“ Bedeutet das
also: Sport nur noch mit Pillen?
Brunes klare Antwort lautet: Nein. Im Gegenteil! „Es ist bekannt, dass jede intensive sportliche Betätigung zur
Minderdurchblutung des Magen-Darm-Traktes und der Nieren führt. Dazu kommen die anhaltenden Schüttel- und
Stauchbewegungen beim Laufen. Beides zusammen führt dazu, dass die Magen-Darm-Schleimhaut durchlässiger wird.
Wenn diese Durchlässigkeit durch Schmerzmittel noch weiter erhöht wird, kann es sehr gefährlich werden“, sagt der
Pharmakologe. Schwere Krämpfe und Blutungen sind noch die harmloseren der möglichen Folgen, Magengeschwüre,
Nierenversagen und Herztod die schlimmeren.
„Natürlich wäre es am besten, ohne Schmerzmittel auszukommen“, sagt Brune. Aber wenn jemand glaubt, es geht wirklich
nicht ohne, gibt der Professor folgende Tipps:
1. Schmerzmittel, wie Meloxicam, Naproxen, Piroxicam und Tenoxicam, deren Wirkstoffe lange im Körper verweilen, sind
ungeeignet. Denn sie können die Nierenfunktion, die Blutgerinnung und die Darmtätigkeit auch noch am Tag nach der
Einnahme beeinträchtigen.
2. Keine ASS: Zusätzlich zu Magen-Darm- und Nierenschäden kann dieser Wirkstoff die Blutungsneigung über Tage
verstärken und dadurch kurzfristig nötige ärztliche Eingriffe, etwa nach Stürzen, verhindern. Außerdem kann ASS bei
Sportlern mit vorgeschädigten Atemwegen Asthma reaktionen verursachen.
3. Paracetamol wirkt bei Muskel- und Gelenkschmerzen nur schlecht. Deshalb überschreiten viele „Nutzer“ die erlaubte
Tagesmenge. Dann nimmt die Leber Schaden, und schlimmstenfalls kann es zu tödlichem Leberversagen kommen.
4. Auch Diclofenac und Ibuprofen sind nicht harmlos. Sie wirken während der Anstrengung nur mäßig und können
Schmerzen danach kaum verhindern. Stattdessen können sie Nieren und Magen-Darm-Trakt schädigen. Diese
Schmerzmittel sollten daher nur nach sportlicher Betätigung und nach ausreichender Flüssigkeits- und Salzzufuhr
eingenommen werden.
In diesem Zusammenhang warnt Brune vor einer weit verbreiteten Praxis: „Während der sportlichen Belastung immerzu
Mineralwasser zu trinken, ist völlig falsch. Der Körper verliert zwar auch Wasser, aber vor allem Kochsalz – und
Mineralwasser enthält nur sehr wenig davon“. Deshalb empfiehlt der Experte sogenannte isotone Flüssigkeiten, zum Beispiel
Salzwasser (ein bis zwei Gramm Kochsalz pro Liter!).
Übrigens: Laut Brune „schadet auch Magnesium mehr, als es nützt. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass vor
und während der sportlichen Belastung eingenommenes Magnesium Krämpfe vermindert. Fest steht jedoch, dass
Magne siumsalze zu Durchfällen führen und dadurch eine Elektrolytstörung verschlimmern können“.
Noch immer gilt eine ganz einfache Regel: Mit Schmerzen wehrt sich unser Körper gegen Überbelastung „Wir sollten
darüber nachdenken“, sagt Brune, „ob nicht weniger Sport oft mehr wäre. Und wir sollten nur so viel Sport betreiben, wie wir
ohne Schmerzmittel gut verkraften“.
Quelle:
Sport + Schmerzmittel = gefährliche Mischung