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Mal wieder Doping.....

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Traveläufer hat geschrieben:Das zählt nicht, ist ja kein Sport!
dann fahr mal selber rennen, wirst überrascht sein, wie 1. die jungs fit sind und 2.wie fit man selber sein muss, auf der rennstrecke ist der puls teilweise höher als beim 10km wettkampf...

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huskimarc hat geschrieben:dann fahr mal selber rennen, wirst überrascht sein, wie 1. die jungs fit sind und 2.wie fit man selber sein muss, auf der rennstrecke ist der puls teilweise höher als beim 10km wettkampf...
Die Argumentation zieht meiner Meinung nach nicht :D

Trag´ mal einen Sack Putz in den 5. Stock. Ist auch tierisch anstrengend und der Puls geht auch ordentlich hoch.

Das ist Arbeit und kein Sport :zwinker2:

Aber was Du sagst ist natürlich auch richtig. Die Formel1 Jungs sind in aller regel top durchtrainierte Athleten.

Ich bin schön des öfteren Kart gefahren und das mach a) richtig Bock und ist b) richtig anstrengend.
Dennoch würde ich es für mich niemals als Sport bezeichnen.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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Das Tempo kann ich halten :D
sueddeutsche.de hat geschrieben:Leichtathletik, Doping: Die beiden Leichtathleten Dimitris Chondrokoukis (Griechenland) und Zoltan Kövago (Ungarn) nehmen wegen Doping-Verstößen nicht an den Olympischen Spielen in London teil. Chondrokoukis, Hallen-Weltmeister im Hochsprung, ist positiv auf das Steroid Stanozolol getestet worden. Dies bestätigte sein Trainer und Vater Kyriakos am Donnerstag. Diskuswerfer Zoltan Kövago, Bronzemedaillengewinner von Athen 2004, darf nicht nach London reisen, weil er wegen eines im August 2011 verweigerten Dopingtests am Donnerstagmorgen vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) für zwei Jahre gesperrt worden war.

Kövago war mit 68,21 Metern Fünfter der aktuellen Weltrangliste und hatte bei der EM in Helsinki hinter Harting Bronze gewonnen. Kövago hatte bestritten, dass er von einem Kontrolleur besucht worden sei. Der ungarische Verband hatte ihm geglaubt und ihn nicht gesperrt. Daraufhin rief der Weltverband IAAF den CAS an.
OK, den Ungarn hattest Du schon, aber der Grieche ist neu dabei :D
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PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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Nach der fast überbordenden Berichterstattung über aktuelle Dopingfälle stellt sich mir die Frage, ob die Anzahl der gedopten Sportler so stark zugenommen hat oder ob nur die Methoden zur Nachweisbarkeit von Doping so viel besser geworden sind.
Oder ist es gar nur ein vorübergehendes Phänomen der Berichterstattung im Zusammenhang mit den bevorstehenden Olympischen Spielen? :confused:

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*cel hat geschrieben:Für das Kart. :wink:
:hihi:
das stimmt allerdings!
Duell, Marcel? :teufel:
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PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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kueni hat geschrieben:Nach der fast überbordenden Berichterstattung über aktuelle Dopingfälle stellt sich mir die Frage, ob die Anzahl der gedopten Sportler so stark zugenommen hat oder ob nur die Methoden zur Nachweisbarkeit von Doping so viel besser geworden sind.
Oder ist es gar nur ein vorübergehendes Phänomen der Berichterstattung im Zusammenhang mit den bevorstehenden Olympischen Spielen? :confused:
Da kommt einiges zusammen.
Einerseits will man kurz vor den Spielen natürlich eine gute "Form" haben.
Andererseits verbessern sich natürlich auch die Methoden.

Aber jetzt werden eh nur die erwischt, die sich das neue Zeug nicht leisten können.
Gibt ja anscheinend genug Möglichkeiten, um nicht erwischt zu werden.
Die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass es einige Sportler gab, die später zugegeben haben, dass sie jahrelang gedopt gestartet sind.

Würde mich freuen, wenn es mal so nen Schlag wie damals mit Festina bei der Tour geben würde. Einen richtig lauten Knall. Am besten Team Jamaika beim kollektiven Doping.
Aber sind ja die guten Gene. :) Haben ja auch so extrem viele Menschen auf der Insel. Da ist es ja kein Wunder, dass da so viele Sprint-Talente herkommen.
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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Sven K. hat geschrieben:Und? Führt einer schon Strichliste? Wir müsste ja schon ziemlich weit sein. :D
Der Eindruck täuscht etwas. Das ist eher eine Mischung aus einer gezielten Imagekampagne von Verbänden und der besonderen Aufmerksamkeit der Medien in der vorolympischen Zeit.

Die Verbände wollen eben jetzt den Eindruck erwecken, dass man sehr erfolgreich gegen Doping kämpft.
Interessant der Beitrag von Robert Johnson zu den IAAF-Sperren:
Nine Over Hyped Doping Suspensions or A Savvy PR Move Gone Too Far?

Aber natürlich gibt es da ein ganz reales Problem: Sollte ein Verband wirklich mal "aufräumen" und extrem erfolgreiche Kontrollen durchführen, wird er möglicherweise als der dopingverseuchteste Verband gelten, da so viele Fälle publik werden würden. Dabei täte er gerade besonders viel dagegen!

Aus diesem Dillemma gibt es auch keinen schnellen Ausweg. Deswgen sollte man auch immer mal wieder daran denken, dass ein System, das Kontrolle und Repression als die wesentlichen Mittel zur Unterdrückung von unerwünschtem Verhalten einsetzt, meist nur dann "erfolgreich" ist, wenn es in einen totalitären Polizeistaat ausartet.

Abschreckung funktioniert nur begrenzt. Die meisten Menschen morden nicht - aber die Angst vor der gesetzlichen Strafe ist dafür nur zu einem kleinen Teil verantwortlich. Ebenso dopen sehr viele (immer noch die Mehrheit der) Sportler nicht, obwohl sie in vielen Fällen keine angst haben müssten, das sie jemals erwischt werden könnten. Es muss da also andere Mechanismen geben, die möglicherweise besser funktionieren als die Abschreckung durch Kontrollen und Strafen.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Es muss da also andere Mechanismen geben, die möglicherweise besser funktionieren als die Abschreckung durch Kontrollen und Strafen.
Die Einhaltung von gesellschaftlichen Normen wird sich durch Justiz und Polizei niemals gewährleisten lassen - soweit so richtig. D.h. aber nicht, dass Kontrolle und Strafen nicht funktionieren, sondern nur, dass sie _so_ nicht funktionieren.
Sehr wohl funktioniert aber:

Selbstkontrolle
kann bzw. ist oft überlagert durch eine (gefühlte) Verpflichtung gegenüber etwas "Höherem" (das kann sein Gott, aber auch der Staat, die Nation, die Partei, .. oder weniger politisch der Verein, ..)

Diskriminierung
Der Ausschluss aus der Gruppe war für unsere Jäger- und Sammler-Vorfahren ein "Todesurteil"; mit anderen Worten der Wunsch der Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder die Angst vor dem Ausgestossen-Sein bestimmt das Verhalten sehr wesentlich.

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In der Antike wurden "Schumler" LEBENSLANG gesperrt. So wurde sie nicht nur von den Spielen ausgeschlossen sondern auch von/in ihrem Dorf geächtet. Es wurde Säulen aufgestellt, mit Namensschildern daran. Zur Abschreckung. Das wären mal Maßnahmen. :zwinker5:

Frühstarter wurden öffentlich ausgepeitscht. Hätte eventuell bei Hingsen geholfen. :teufel:

269
Wenn ich richtig informiert bin, beteiligt sich Jamaika nicht am internationalen Anti-Doping-Programm. Warum deren Athleten dann trotzdem starten dürfen: Kommerz, Kommerz, Kommerz.

Dem sollten sie bei der Doping-Kontrolle mal genau auf den langen Pimmel schauen.

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Run & Roll hat geschrieben:
Dem sollten sie bei der Doping-Kontrolle mal genau auf den langen Pimmel schauen.
penisneid :zwinker2:

na , mal gut, dass du" lang" geschrieben hast und nicht zb "rosa"


ich finde bolt scheiße. schreibt der sich so?angeber

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Um mal vom Doping wegzukommen.
Herzlichen Glückwunsch zum WR und zur Goldmedaillie an YE Shiwen. Sie hat die Leistung mit 16 über die 400m Lagen erreicht. Dabei war sie auf der letzten Bahn sogar schneller als Lochte bei den Männern über die gleiche Distanz.
Schön, wenn sich Talent durchsetzt. :)

Und Wino gewinnt das Straßenrennen der Männer.
Zum Glück haben sie die ganzen Doper schon vor den Spielen rausgezogen. :)

Da weiß man echt nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll.
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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Meine Meinung zu Thema Doping in der Leichtathletik:
Die Spitzenleute sind alle mehr oder weniger gedopt. Die achten alle auf Ernährung und nehmen irgendwelche "Ergänzungen".
Nur der eine mehr, der andere weniger, die einen haben dieses, die anderen jenes Mittel zur optimalen körperlichen Leistung.
Nur mit Schnitzel und Pommes und einer Banane und Mineralwasser läuft keiner 2:05h einen Marathon, egal wie viel er trainiert.
Nur meine Meinung. :peinlich:

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BuffaloBill hat geschrieben:Um mal vom Doping wegzukommen.
Herzlichen Glückwunsch zum WR und zur Goldmedaillie an YE Shiwen. Sie hat die Leistung mit 16 über die 400m Lagen erreicht. Dabei war sie auf der letzten Bahn sogar schneller als Lochte bei den Männern über die gleiche Distanz.
Schön, wenn sich Talent durchsetzt. :)

Und Wino gewinnt das Straßenrennen der Männer.
Zum Glück haben sie die ganzen Doper schon vor den Spielen rausgezogen. :)

Da weiß man echt nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll.
Hat jemand eine Idee, wie man insbesondere den chinesischen Dopern auf "die Schliche" kommen kann.
Wonach soll man denn suchen?!
Scheinen ja neuere Methoden zu sein, weil die junge Dame ja nicht so aussieht wie die chinesischen Kleiderschränke in den 90ern...
Ich bin aber abgesehen von "den Chinesen" davon überzeugt, dass in allen(!) Sportarten in/von jedem(!) Land gedopt wird.
Vielleicht bin ich ja doch der schnellste ungedopte Marathonläufer...wer weiss. Ich würde da (wie Wather Tröger) für niemanden meine Hand ins Feuer legen...
So, noch einen Kaffee...
Gruß,
HEIKO
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

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Auf die Schliche kommt man den sicher nicht. Die wissen langsam, in welchen Dosen sie Mittelchen zu sich nehmen müssen, damit es nicht auffällt. Gibt ja genug Nationen, die dopen und nicht erwischt werden.

Es werden halt nur noch die Dummen erwischt.
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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Habt euch ja gut einlullen lassen von den deutschen Medien. Gefundenes Fressen, wenn es nicht läuft bei den deutschen dann weil die anderen besser dopen...Die absolut desolate Sportförderung wird natürlich verschwiegen. Ist ja auch alles viel zu kompliziert.

Den ganzen Mist hat übrigens V.Almsick kommentiert. Mit 14 Jahren Doppelsilber geholt hat sie.
Die armen deutschen.

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BuffaloBill hat geschrieben:Dabei war sie auf der letzten Bahn sogar schneller als Lochte bei den Männern über die gleiche Distanz.
Schön, wenn sich Talent durchsetzt. :)
Er schwamm 4:05, sie 4:28. Diese 23 (!) Sekunden solltest du vielleicht auch noch erwähnen. Das Ganze erscheint dann nämlich in einem etwas anderen Licht.

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platinumsoul hat geschrieben:Habt euch ja gut einlullen lassen von den deutschen Medien. Gefundenes Fressen, wenn es nicht läuft bei den deutschen dann weil die anderen besser dopen...Die absolut desolate Sportförderung wird natürlich verschwiegen. Ist ja auch alles viel zu kompliziert.

Den ganzen Mist hat übrigens V.Almsick kommentiert. Mit 14 Jahren Doppelsilber geholt hat sie.
Die armen deutschen.
Und du glaubst, das es gar kein Doping gibt und es nur eine "Ausrede" ist. :haeh:
Das es in den 80gern kein Staatsdoping in der BRD gab, oder in anderen Staaten und das einige andere Länder das immer noch machen bzw. bis vor kurzem gemacht haben?

Staatsdoping im Westen? Forscher veröffentlichen heute neue Erkenntnisse - Sport - Tagesspiegel
Sportpolitik: Ex-Funktionär bekennt: Staatsdoping im DDR-Sport - Mehr Sport - FOCUS Online - Nachrichten
Chinesische Ärzte geben Staatsdoping zu - Praxis in vielen Ländern - N24.de

Ich empfehle einfach mal meine verlinkten Videos zu schauen. Dazu die Meldungen der bösen Medien zu verfolgen und sich dann ein Urteil zu bilden.

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Sven K. hat geschrieben:Und du glaubst, das es gar kein Doping gibt und es nur eine "Ausrede" ist. :haeh:
Wie kommst du auf die Idee? Kapierst du wirklich nicht, worauf Platinumsoul hinaus will?

Wenn deutsche verlieren, sind die anderen die bösen Doper. Wenn deutsche gewinnen, wird lieber nicht so genau nachgefragt. Jahre später kommt dann vielleicht mal was raus. Wo waren die investigativen Jorunalisten denn, als im Westen jedes Mittel recht war, um mit dem Osten mitzuhalten? Da haben sie schön mit den Wölfen geheult, und dasselbe passiert jetzt auch. Mangels eines klar definierten Feindblocks wechselt es eben heute... mal sind es die Chinesen, dann diese, dann jene.

Vom Sehen einiger Videos wird man nicht zum Experten. Wenn man danach nur zu der glorreichen Idee kommt, dass eh alle dopten, sollte man sich möglicherweise sogar besser anderswo informieren.

gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Der Artikel berichtet über Staatsdoping während der 80er und 90er. Wir haben 2012. Ob es besser/schlechter geworden ist kann niemand von uns sagen. Glauben tue ich es ja, aber da sind deutsche Goldmedalliengewinner nicht besser. Ob ein Steiner da nur mit der Kraft von ein paar Fotoalben Goldmedallien holt gegen den verruchten Ostblock? Auch ein Schumann hat ja nicht den hellsten Schatten, ebenso Baumann. Alles Darstellungssache.

Der Artikel von Duplitzer triffts da ganz gut.

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BuffaloBill hat geschrieben:Auf die Schliche kommt man den sicher nicht. Die wissen langsam, in welchen Dosen sie Mittelchen zu sich nehmen müssen, damit es nicht auffällt. Gibt ja genug Nationen, die dopen und nicht erwischt werden.

Es werden halt nur noch die Dummen erwischt.
Ach, das läuft nationenweise? Weil Marion Jones Us-Amerikanerin ist, sind alle anderen auch gedopt oder wie? Welche Nationen meinst du denn?

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich glaube auch kaum, dass das noch wo nationenweise läuft - einmal abgesehen von wirklich abgeschotteten Partien wie Nordkorea. "Normalerweise" (damit meine ich die Fälle, die in den letzten Jahren publik geworden sind) läuft das innerhalb von kleinen Trainingsgruppen bzw. Beziehungsgeflechten. Der Clou ist, dass Doping an sich ja nicht schwierig ist; jeder Arzt, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, kriegt das im Normalfall hin dass "seine" Patienten bei Wettkämpfen nicht auffällig werden. Das Risiko besteht in den Zufallskontrollen dazwischen (die es halt weltweit nicht immer gibt) und in Kronzeugen - und deswegen sind die meisten solchen Dopingkreise eher klein gehalten, meist um eine zentrale Figur (manager / Trainer / Arzt). Wenn man da jeden reinnimmt, dann steigt die Gefahr dass man verpfiffen wird.

Was allerdings auf jeden Fall zutrifft: Viele nationale Sportverbände haben ein oder zwei blinde Augen, wenn es um "ihre" Sportler geht. Das heißt, sie betreiben nicht aktives Doping, aber schauen gern weg - und erleichtern damit das Dopen. Das geht so weit, dass dann Aufdecker als Nestbeschmutzergesehen werden. Traurig aber wahr.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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DerC hat geschrieben:Wie kommst du auf die Idee? Kapierst du wirklich nicht, worauf Platinumsoul hinaus will?

Wenn deutsche verlieren, sind die anderen die bösen Doper. Wenn deutsche gewinnen, wird lieber nicht so genau nachgefragt. Jahre später kommt dann vielleicht mal was raus. Wo waren die investigativen Jorunalisten denn, als im Westen jedes Mittel recht war, um mit dem Osten mitzuhalten? Da haben sie schön mit den Wölfen geheult, und dasselbe passiert jetzt auch. Mangels eines klar definierten Feindblocks wechselt es eben heute... mal sind es die Chinesen, dann diese, dann jene.

Vom Sehen einiger Videos wird man nicht zum Experten. Wenn man danach nur zu der glorreichen Idee kommt, dass eh alle dopten, sollte man sich möglicherweise sogar besser anderswo informieren.

gruß

C
Das ist doch aber nur eine Behauptung Eurerseits oder? Wer sagt das denn? Oder habe ich was überlesen? Klar kann man nicht (nur) seine Informationen aus ein paar Videos holen. Das ich Experte bin habe ich auch nicht behauptet. Wieso so oft habe ich eine Meinung und Du(ihr) habt auch eine. Keine Ahnung wo du deine Infos her bekommst. Ich lese, schaue Dokus usw. Natürlich kann man behaupten, das es alles falsch ist und nur von den bösen Medien verwurstet wird. Woher sollen aber sonst bitte die Informationen kommen? Seid Ihr Insider? Wenn Ihr Euch aber weigert, z.B. die Videos zu schauen(oder habt Ihr etwa?) macht eine Diskussion doch keinen Sinn. Ich weiß nicht wie es bei Dir/Euch ist. Wenn ich mehrere verschiedenen Quellen habe, die verschiedenen Erkenntnisse zum selben Thema veröffentlichen, dann denke ich schon, das an dem einen oder anderen etwas dran ist.

Was das "kapieren" angeht, denke ich, wenn etwas ironisch gemeint ist, sollte man dies auch entsprechend kennzeichnen. Hat sich so eingebürgert im I-Net- Dafür sind die Smiley's da.

Natürlich dopen nicht ALLE. Ihr wollt doch aber nicht allen Ernstes sagen, das es KEIN systematisches Dopen, angefangen von Einzelnen über Clubs, Verbände bis hin zu ganzen Staaten gab/gibt. Das ganze Staaten überhaupt nicht überprüft werden, Leute geschmiert werden oder Dinge vertuscht werden.

Ich brauch da nicht bis in die 80ger zurück gehen.
Österreichischer Doping-Skandal: 6:3 für die Angeklagten - Doping - FAZ
ZDF: Russland behindert Doping-Kontrollen - Mehr Sport - Sport - tz-online.de
Erythropoetin als Dopingmittel
Doping: Muckis aus der Hundezucht | Sport | ZEIT ONLINE
Dopingfälle | fussballdoping.de

Ich glaube googlen kann man selber. Man muss nur mal die Augen aufmachen.

Ich habe z.B keine Ahnung warum in DE nicht mehr "systematisch" gedopt wird. Zu wenig Geld? Angst vor schlechter Presse?
So könnte man einige Dinge erklären. Aber natürlich nicht alle. Eventuell machen Sie es ja doch noch. Nur eben schlechter. :zwinker5:

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Team2012.at – ein Leichtathletikverein im neuen Stil - Leichtathletik Coaching-Academy

Aufgabenkatalog zur Leistungsoptimierung fr Mittel- und Langstreckler - Leichtathletik Coaching-Academy

Ganz interessante Artikel etwas weg von den Massenmedien die im Endeffekt auch nicht von absoluten Experten verfasst werden ebenso wie diese ganzen Dokumentationen.

Ich kann dir versuchen die Argumente zu erklären warum Deutschland eben schlechter ist, aber das hat leider/zum Glück nicht so viel mit Doping zu tun. Und nur das versuche ich hier zu vermitteln. Dass man dieses leidige Thema mal ein wenig außen vor lässt und die eigentlichen Probleme angeht auch wenn die Masse darauf natürlich nicht so gut anspringt und es keine detektivischen Dokumentationen dazu zu drehen gibt.

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Das System hinter der Sportgroßmacht

China könnte erneut die Medaillenwertung gewinnen. Doch ist unklar, inwiefern es sich von seiner Vergangenheit des Dopings und des Drills gelöst hat.
Zeitonline
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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platinumsoul hat geschrieben:Ich kann dir versuchen die Argumente zu erklären warum Deutschland eben schlechter ist, aber das hat leider/zum Glück nicht so viel mit Doping zu tun. Und nur das versuche ich hier zu vermitteln.
Vor allem schneidet Deutschland nach wie vor sehr gut ab. Verstehe die Aufregung nicht. Grade Europameister geworden, d.h. u.a. Russland, England, Frankreich geschlagen, und bei der Olympia in Peking immerhin 5ter geworden, hinter China - USA - Russland - England. Zumindest erstere drei haben aufgrund ihrer Größe schon mal riesige Vorteile, Ausnahmetalente zu finden... Deutschlands 16 Goldmedaillen dort sehen im Vergleich zu Russlands 23 doch sehr gut aus!

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Sven K. hat geschrieben:Das ist doch aber nur eine Behauptung Eurerseits oder? Wer sagt das denn? Oder habe ich was überlesen?
Möglicherweise schon. Man sollte Medienerzeugnisse nicht einfach unkritisch hinnehmen, auch wenn mal mehrere in die gleiche Kerbe hauen.

Der Tenor war bis zum Mauerfall recht eindeutig: Anklagend Richtung Osten schauen, von den eigenen Problemen weg. Danach war man dann auf einmal froh über die Verstärkung aus dem Osten für die Mannschaft.

Oder Lewis und Johnson: Johnson wurde als der böse verkauft, natürlich hat er gedopt, aber das womit sie ihn überführt haben, hat ihm möglicherweise jemand untergejubelt, weil so doof war er nicht. Und Lewis hätte eigentlch gar nicht starten dürfen, weil schon bei den Trials gedopt. Das Urteil der Medien war damals so eindeutig wie falsch: Johnson Buhmann, Lewis Saubermann.
Sven K. hat geschrieben: Natürlich kann man behaupten, das es alles falsch ist und nur von den bösen Medien verwurstet wird.
Wer hat das denn getan? Gibt es bei dir nur schwarz-weiß?
Sven K. hat geschrieben: Woher sollen aber sonst bitte die Informationen kommen? Seid Ihr Insider?
Wahrscheinlich zumindest etwas näher dran als du.
Sven K. hat geschrieben: Wenn Ihr Euch aber weigert, z.B. die Videos zu schauen(oder habt Ihr etwa?) macht eine Diskussion doch keinen Sinn.
Meinst du das ernst? Wieso soll ich zweitklassige Dokus schauen, wenn ich bessere Quellen habe? Ich habe hier Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie liegen, in der ernsthaft ermittelt wurde, wieviel % einer Gruppe Kaderathleten gedopt haben, wieso sollte ich mich auf Vermutungen von Journalisten mit Profilneurose wie Hajo Seppelt verlassen? Dann ein schöner Artikel, dessen Quintessenz ist, dass ein staatliches Antidopinggesetz die Wahrscheinlichkeit von gedopten Siegern erhöhen würde und daher davon abzuraten ist. Wo werden solche Infos in den Dokus und Berichten deines Vertrauens erwähnt oder zitiert?

Warum fordern jetzt daber Leute wie H. Digel ein solches Gesetz (Diggel könnte den Artiekl sogar kennen, er ist ja vom Fach)?
Warum verschärfen DLV und DOSB internationale Qualifikationsnormen, obwohl dass die Motivation zu dopen höchstwahrscheinlich erhöht? Weil es auch hierzulande in erster Linie um den Schein geht. Und weil es im Normalfall und schon gar nicht im Mittel- und Langstreckenlauf am Doping liegt, dass die deutschen so langsam laufen. Armin Hary 10,0 auf der Aschenbahn, Carl Kaufmann 44,9 ebenfalls auf Asche, aber heute Laufen die besten dt 400m Läufer gerade mal unter 46 und es liegt am Doping?
Die dt. Langstreckler auch in der Breite im Schnitt deutlich langsamer als vor 20-25 Jahren, und wenn die Deutschen gegen Kenianer verlieren liegt es am Doping? :confused:

Mit dem anklagenden Zeigefinger auf die anderen dort zu zeigen bringt den Sport hier kaum einen Schritt weiter.

Übrigens: Wie lange beschäftigst du dich denn schon mit diesem Sport, dass du meinst beurteilen zu können, wer qualifiziert genug für die Diskussion ist und wer nicht? Woher weisst du, wie viel Dokus wer gesehen und was wer gelesen hat?
Sven K. hat geschrieben: Was das "kapieren" angeht, denke ich, wenn etwas ironisch gemeint ist, sollte man dies auch entsprechend kennzeichnen. Hat sich so eingebürgert im I-Net- Dafür sind die Smiley's da.
Es war nicht ironisch gemeint. Und ich bin immer noch derselben Meinung, dein letzter Beitrag hat mich bestätigt.
Sven K. hat geschrieben: Natürlich dopen nicht ALLE. Ihr wollt doch aber nicht allen Ernstes sagen, das es KEIN systematisches Dopen, angefangen von Einzelnen über Clubs, Verbände bis hin zu ganzen Staaten gab/gibt.
Wie kommst du denn schon wieder auf diese Unterstellung, wo hat das den wer hier im Thread behauptet?
Sven K. hat geschrieben: Das ganze Staaten überhaupt nicht überprüft werden, Leute geschmiert werden oder Dinge vertuscht werden.
Welche Staaten werden denn zur Zeit nicht überprüft?

Natürlich wurden und werden Dinge vertuscht, siehe Lewis, siehe Armstrong etc. Wer hat das denn hier bestritten? Meinst du alle anderen leben hier hinter dem Mond?

Die Medien berichten doch häufig mehr über Doping als über alles andere:
www.anstoss-gw.de/index.php/2012/07/20/sport-stammtisch-vom-21-juli/ hat geschrieben: 319 bzw. 246 Zeilen schrieben die beiden führenden deutschen Tageszeitungen am Donnerstag über den Fall Schleck (bei dem sie schon am Mittwoch hyperventiliert hatten), nur 19 und 20 Zeilen zur Königsetappe der Tour de France, wobei Jens Voigt, der einen großartigen sechsten Platz belegt hatte, weder bei SZ noch FAZ überhaupt erwähnt wurde.
Anstoß Online » Blog Archive » Sport-Stammtisch (vom 21. Juli)

Und das hilft dem Sport genausowenig wie die Fixierung auf absolute Leistung, die von großen Teilen der Medien auch immer wieder betrieben wird. Wen interessiert den der Schnitt, der auf der TdF gefahren wird? Das ist eigentlich wirklich tragisch: Eine der Sportveranstaltungen, bei der es am wenigsten auf absolute Leistungen ankommt, sondern immer nur auf den Vergleich. war (und ist möglicherweise noch) das dopingverseuchteste Spektakel überhaupt.

Es muss also noch ein paar andere entscheidende Gründe geben. Aber dennoch wäre es eine gute Sache gewesen, zum neuen Jahrtausend alle LA-Weltrekorde zu annullieren. Warum ging das nicht? Möglicherweise weil ein Teil der Weltrekordler jetzt auf der Funktionärsebene sitzt.
Sven K. hat geschrieben: Ich habe z.B keine Ahnung warum in DE nicht mehr "systematisch" gedopt wird.
Warum führst du dann hier das große Wort und behauptest, man müsse nur die Augen aufmachen? Wem unterstellst du denn aus welchem Grund, er verschließe die Augen?

Ein Problem ist möglicherweise, dass du die Relevanz des Trainings unterschätzt und Doping überschätzt. Ein Jan Fitschen könnte sich wahrscheinlich mit allem vollpumpen was an Doping auf dem Markt ist, er würde dennoch niemals Olympiasieger im Marathon werden oder einen Major Marathon gewinnen. Training und Talent sind immer am wichtigsten, Doping kommt dann eben bei denkenigen, die es tun für die letzten paar % dazu und um mehr trainieren zu können. Die Doper sind also nicht faule Betrüger, sondern fleißige. und wer grundsätzlich nicht bereit ist, alles dem Sport unterzuordnen und sich richtig zu quälen, hat im Ausdauersport auch mit Doping keine Chance auf Medallien.

Aber es ist natürlich leichter flächendeckendes Doping in Kenia zu unterstellen, als hier mal was am Training und an der Sportförderung zu ändern.

Übrgens: Es wird in der LA auf andere Arten möglicherweise häufiger betrogen als durch Dopen (in Breitensport sogar ziemlich sicher): Falsche Weitenmessungen, Hochsprunglatte einklemmen, falsche Gewichte, Manipulation der Windmessung, Abkürzen der Strecke... und so weiter. Komischerweise wird immer das Doping gepusht, warum interessieren die anderen Regelverstösse so wenig?

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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leyv hat geschrieben:Er schwamm 4:05, sie 4:28. Diese 23 (!) Sekunden solltest du vielleicht auch noch erwähnen. Das Ganze erscheint dann nämlich in einem etwas anderen Licht.
Dann ist der Vergleich der letzten Bahn noch extremer. ;)
Gerade auf der Bahn, wo man nach der anstrengenden Strecke noch alles rausholen muss.
Und wie gesagt, die ist gerade mal 16.

Gestern hat dann noch ne 15-Jährige Olympiagold geholt. Spitze.
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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BuffaloBill hat geschrieben:Dann ist der Vergleich der letzten Bahn noch extremer. ;)
Gerade auf der Bahn, wo man nach der anstrengenden Strecke noch alles rausholen muss.
Weiß nicht, wie du das meinst. Aber es ist natürlich so, dass Ye Shiwen noch extrem viele Reserven gehabt haben muss, um die letzten 50 so schnell zu schwimmen. Wenn sie vorher schnelller schwimmen würde, könnte sie den WR wohl noch viel deutlicher unterbieten.

Eine treffende Analyse dazu findet manauf der Seite der Sportwissenschaftler Tucker und Dugas.
The Science of Sport: London Day 2 Quick thoughts

Wir wissen jetzt, dass das Mädchen unheimlich schnell ist. Ob sie gedopt ist, wissen wir nicht. Dass einem dass komisch vorkommt, ist aber schon verständlich.
BuffaloBill hat geschrieben: Und wie gesagt, die ist gerade mal 16.

Gestern hat dann noch ne 15-Jährige Olympiagold geholt. Spitze.
Erfolge im Teenager-Alter sind im Schwimmen wie in einigen anderen Sportarten nicht ungewöhnlich und alleine kein triftiger Grund, die SportlerInnen in Dopingnähe zu stellen.

Van Almsick schwamm mit 15 ihren ersten Weltrekord. Im Turnen gab es zig jugendliche Spitzenturnerinnen.

Man kann möglicherweise argumentieren, dass das Kinderarbeit sei. Von solcher Arbeit steckt aber bei Geigenvirtuosen und vielen anderen möglicherweeise auch einiges drin.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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@DerC

Du sagst das gedopt wird -auch in Deutschland und ich sage das gedopt wird -auch in Deutschland. Ich mag mich täuschen aber in diesem Thread hat niemand gesagt, das die anderen alle dopen nur weil die deutschen schlecht(er) sind. Ich jedenfalls nicht. Solche Äußerungen

"
platinumsoul hat geschrieben:Habt euch ja gut einlullen lassen von den deutschen Medien. Gefundenes Fressen, wenn es nicht läuft bei den deutschen dann weil die anderen besser dopen...Die absolut desolate Sportförderung wird natürlich verschwiegen. Ist ja auch alles viel zu kompliziert.

Den ganzen Mist hat übrigens V.Almsick kommentiert. Mit 14 Jahren Doppelsilber geholt hat sie.
Die armen deutschen.
"

implizieren doch , das die Medien falsch liegen und somit "wir" auch.

Was ist also GENAU Eurer/Dein Anliegen? Das die ganze Fälle, die hier angegeben wurden, "echte" sind wird doch nicht angezweifelt oder?
Zu dem gibt es etliche Studien. Welche hast Du denn? Namen/Autor/Link wäre schön. Ich habe einige "Auszüge" von Studien gesehen. Einige auch ganz. Viele stehen ja im Netz. Hast Du deutsche Studien, mit Zahlen für Deutschland oder beziehst Du dich auf Studien von Donati&Co?

In diesen Thread geht es nun mal um Doping. Hier haben viele Leute viele Fälle eingebracht. Das es auch eine desolate Sportförderung in DE gibt hat doch nicht mit dem Thema zu tun. Der Zusammenhang wurde - so weit ich mich erinnere- von @platinumsoul gebracht. Fakt ist nun mal, das gedopt wird. Hier und anderswo. Du bestätigst ja sogar teilweise meine Aussagen.

Kontrollen sind zu lasch.
Kontrollen außerhalb der Wettkämpfe fehlen: Experten prangern lasche Dopingkontrollen an - Sport Olympia Sommerspiele 2012
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Olympische Sommerspiele 2012: Wada hat in London nichts zu sagen - SPIEGEL ONLINE
Irgendwer muss das Zeug doch nehmen
Weltweit 700 Tonnen Dopingmittel pro Jahr « DiePresse.com

Das Kontrollen "von Staatswegen" verhindert/blockiert werden dürfte nicht erst seit Peking bekannt sein.

Welchen "Journalisten" oder Autoren kann man denn trauen?
Singler, Treutlein, Geipel, Parisotto, Müller, Holdhaus?

In halbwegs brauchbaren Büchern und auch in wissenschaftlichen Zeitschriften, wird fast alles durch Quellenangaben bestätigt. Natürlich können diese auch -wissentlich oder nicht- falsch sein. Ich denke aber, die Menge macht's wenn sie zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Im Laufsport kenne ich mich bestimmt nicht so gut aus wie du. Ich betreibe aber noch anderen Sport. Schon etwas länger und auch mit "Einblicken" ins Verbandswesen. National wie International. :zwinker5:

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Sven K. hat geschrieben:Solche Äußerungen

""

implizieren doch , das die Medien falsch liegen und somit "wir" auch.
Ja, die Medien liegen häufig falsch – siehe Johnson/Lewis. Das bedeutet aber nicht, dass nicht gedopt würde. Du interpretierst imo in die Äußerungen etwas hinein, was da nicht steht und unterstellst ständig Zweifel daran, dass überhaupt gedopt wird. Darum geht es mir aber gar nicht, das hat hier auch afaik niemand geäußert.

Es geht darum, dass die Berichterstattung fast immer reißerisch, national oder ideologisch eingefärbt ist, dazu von einer höchst zweifelhaften und heuchlerischen Doppelmoral geprägt. Noch ein Beispiel, auf das mich auch der weiter oben zitierte GW aufmerksam gemacht hatte. Pascal Behrenbruch hat einen Kommentar zum Doping gebracht, im Original so:
"Ich habe schon seit jeher das Gefühl, dass Russen, Weißrussen oder Ukrainer was nehmen. Mein Trainer, der früher für Russland gestartet ist, sagte mir aber, dass die Osteuropäer genauso über uns denken"
Pascal Behrenbruch verdächtigt Konkurrenz [08.07.2012] - News-Details - Newsarchiv - News - leichtathletik.de

Die Schlagzeile hat der erste Teil des Zitats gemacht, wie gw richtig angemerkt hat – auch auf leichtathletik.de, wo immerhin auch das gesamte Zitat stand, aber mit der Überschrift „Pascal Behrenbruch verdächtigt Konkurrenz“, die den ersten Teil betont.

Von der anstoss-gw Seite kommt auch folgendes Zitat
gw hat geschrieben: Einmal, 1978, sagte ein Politiker glasklar die Wahrheit zum Thema Doping: »Wir wollen solche Mittel unter absolut verantwortlicher Kontrolle der Sportmediziner einsetzen, weil es offenbar Disziplinen gibt, in denen ohne Einsatz dieser Mittel der leistungssportliche Wettbewerb in der Weltkonkurrenz nicht mehr mitgehalten werden kann.« Der damalige Vorsitzende des CDU-Bundestagsfachausschusses Sport muss sich noch heute mit diesem Zitat rumärgern, das ihm in naiver, rechtschaffener Verantwortungsethik rausgerutscht war. Das könnte Wolfgang Schäuble heute nicht mehr passieren!*
Schäuble war dennoch von 2005-2009 Innenminister (und damit für den Sport verantwortlich)– wie kann das so etwas passieren, wenn der Antidopingkampf den Konservativen so wichtig ist? Bevor man mit den Wölfen heult, sollte man sich überlegen, wer da heult und was man davon halten sollte.

Es geht in der Dopingdiskussion selten nur um den Sport … es geht um viel mehr, sonst würde Dopingfälle nicht so viel mehr Aufmerksamkeit erregen als ein Foul im Fußball oder andere Regelverstöße im Sport.
Sven K. hat geschrieben: Was ist also GENAU Eurer/Dein Anliegen?
Das würde ich auch wirklich gerne von dir wissen.
Mein Anliegen ist ein differenziertere Diskussion, die nicht immer wieder auf Stammtischniveau abgleitet. Und dazu muss man eben die Medienerzeugnisse kritisch hinterfragen, und sollte vielleicht ab und zu mal fragen, wem was nützt und was dem Sport nützt?

700 Tonnen Dopingmittel pro Jahr. Und, ist das viel? Im Vergleich zu 48 Millionen hl Bier, die allein in Deutschland in einem halben Jahr abgesetzt wurden, was etwa 4,8 Millionen Tonnen entspricht? 15 Millionen Kunden für Steroide weltweit, ist das viel im Vergleich zu den Kunden für Alkohol, Tabak, und diverse andere Medikamente und Drogen? Wie viele von denen dopen damit überhaupt? Es kann dem Laufsport relativ egal sein, wie viel Steroide Bodybuilder und Türsteher einschmeissen, so lange die nicht bei Laufwettbewerben antreten.

Das Dopingroblem wird in seltsamer Art und Weise aufgebauscht … und jetzt darf man wieder fragen: Warum? Wem nützt es? Nützt es den AthletInnen, wenn sie unter Generalverdacht gestellt werden? Dem Sport, wenn mehr über Doping als über sportliche Leistungen berichtet wird? Den Zeitungen nützt alles was Auflage bringt ...

Ein Foul im Fußball kann spielentscheidend sein und damit auch über große Geldsummen entscheiden. Dennoch fordert soweit ich weiß niemand, dass da der Staatsanwalt wegen Fouls tätig werden sollte. Warum wird es für Doping gefordert?
Sven K. hat geschrieben: Das die ganze Fälle, die hier angegeben wurden, "echte" sind wird doch nicht angezweifelt oder?
Natürlich zweifle ich eindeutig erwiesene Dopingfälle nicht an, warum sollte ich? Zeig mir die Stelle im Thread, wo ich das getan hab? Ich beteilige mich nur nicht an Hexenjagden und finde es mehr als albern, sich als eine Art Dopingaufklärer, als Rufer in der Wüste zu inszenieren, wo die Medien doch voll von dem Thema sind.
Das Problem ist doch nicht, dass zu wenig über das Thema berichtet würde oder die Menschen nicht darüber aufgeklärt würden. Ein Problem ist, wie darüber berichtet und wie das Thema angegangen ist. Und das sollte thematisiert werden.


Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

293
Was mich vor allem zum Thema "Doping" interessieren würde: Wieviel messbaren Leistungszuwachs bringt es denn überhaupt ???
Vielleicht am Beispiel eines 10KM Läufers. Läuft z.B. aktuell 32min. Mit Doping doch bestimmt dann nicht 5min schneller ???!!!
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass man damit vom Durchschnittsathleten zum Sieger wird.

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Bengal hat geschrieben:Wieviel messbaren Leistungszuwachs bringt es denn überhaupt ???
Vollkommen unwissenschaftlich und subjektiv empfunden, also nicht valide, aber eben dennoch ein Selbstversuch mit Epo eines hobbyradelnden Zeit-Redakteurs:

Artikel

hier die letzten Abschnitte:
Zeit.de hat geschrieben:Nun müsste die Kur voll anschlagen. Die ersten zusätzlichen roten Blutkörperchen müssten herangereift und aus dem Knochenmark in die Adern gespült sein. Epo regt diesen Prozess nicht nur an, sondern beschleunigt ihn auch. Ich mache die Probe und messe meine Zeit an einem Berg von zwei Kilometern und ungefähr 100 Höhenmetern, für den ich in meiner vorherigen Form stets länger als viereinhalb Minuten brauchte. Die Uhr bleibt bei vier Minuten, drei Sekunden stehen &#8211]

Das Problem eines solchen Artikels ist eben, dass er eben nicht besonders differenziert ist und genau den Tenor hat, den derC moniert.
"In einem System, in dem es fast alle tun", ist eben nur eine Vermutung und keine Gewissheit.

Ich glaube, die Diskussion über Doping wird zumindest in Deutschland nie die Ebene verlassen, dass Doping eben nur als ganz "gewöhnlicher" Regelverstoß angesehen wird.

Ich kann mir aber gerade beim Laufen oder Radfahren keinen anderen vorsätzlichen Regelverstoß außer Abkürzen vorstellen, der eine deutliche Zeitverbesserung bewirken würde.
OK beim Radfahren wird schon mal über Elektromotoren gemutmaßt, die das Radeln etwas vereinfachen. Aber welcher andere Regelverstoß kann beim Laufen eine Leistung ähnlich wie Doping verändern?

Aber, wie sagte eine Lehrerin über die Möglichkeiten von Förderunterricht: "Man kann aus einen Toastbrot einfach keine Dinkelstange machen".
Genauso ist es beim Doping auch. Das hat derC ja auch schon geschrieben. Wenn man es nicht drauf hat, kann man soviel dopen, wie man will, man wird es zu nix bringen. Leistungssteigerungen sind immer begrenzt...
Das gilt fürs Training wie fürs Doping. Irgendwann ist eben Schluss mit Steigerung.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
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Bengal hat geschrieben: Vielleicht am Beispiel eines 10KM Läufers. Läuft z.B. aktuell 32min. Mit Doping doch bestimmt dann nicht 5min schneller ???!!!
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass man damit vom Durchschnittsathleten zum Sieger wird.
Natürlich nicht. Allerdings gibt es schon Untersuchungen und z. B. auch Aufzeichnungen von DDR-AthletInnen darüber, die dafür sprechen, dass es in vielen Fällen messbare Vorteile gibt. Allerdings kann man heute im Normalfall nicht mehr so dopen wie damals in der DDR, jedenfalls nicht ohne erwischt zu werden, also ist diese Geschichte nur noch bedingt relevant. Zudem gibt es z. B. auch einen Bericht von einem westdeutschen Kugelstoßer, bei dem dass Dopen nicht immer den gewünschten Erfolg brachte.

Auch Berichte aus der Zeit, in der Blutdoping noch erlaubt oder zumindest nicht eindeutig verboten war, weisen daraufhin, dass das nicht allen AthletInnen Vorteile gebracht hat. Übrigens galt Blutdoping anfangs eben nicht als Doping, sondern als High-Tech-Trainingsmittel - ähnlich wie heute zugelassene NEMs, Höhenzelte, anti-gravity-treadmill etc ..

Es ist auch klar, dass es Untersuchungen an aktuellen SpitzenathletInnen schwierig sind - aber genau das müsste man eigentlich machen, um den Vorteil durch Doping auf dem höchsten Niveau quantifizieren zu können. Man muss sich also auf Schätzungen verlassen.

Es gibt glaube für EPO eine Schätzung von um 20-30 s auf 10000m im Spitzenbereich... aber das ist alles mit Vorsicht zu genießen.

Man sollte auch nicht auf die Idee kommen, dass alle Substanzen nur deshalb auf der Dopingliste stehen, weil sie in jedem Fall leistungssteigernd wirken. Da gibts auch Sicherheitsaspekte, drogenpolitische Gründe und Gesundheitsaspekte, wo bei die langfristige Gesundheit im Spitzensport eh nicht immer die höchste Priorität hat - also können Gesundheitsaspekte u. U. auch vorgeschoben sein.

Und man darf nie vergessen, dass Doping nur ein möglicher Faktor für Spitzenleistungen ist. Viele andere werden gerne vernachlässigt, wie z. B. im Laufen gute Pacemaker, gute Trainer, Sportförderung etc. Es gibt z. B. zahlreiche Rekordversuche, die einfach mangels ausreichender Pacemakerleistung gescheitert sind, oder auf der anderen Seite Rekorde, die nur dank exzellenter Pacemaker möglich waren. Wenn ein viel gebuchter sehr guter Pacemaker aufhört und kein adäquater Ersatz gefunden wird, kann das über Jahre schlechtere Spitzenzeiten bedeuten.

Dazu kommen dann Regeländerungen. Ohne männliche Pacemaker werden Radcliffes 2:15 in absehbarer Zeit kaum gebrochen werden. Bubkas 6,14 im Stabhochsprung werden dank mehrerer Regeländerungen zuungunsten der Springer noch lange stehen - man könnte auf den bösen Gedanken kommen, dass er sich als Sportfunktionär für die Regeländerungen eingesetzt habe, damit sein Rekord möglichst lange bestehen bleibe ... :teufel:

Gruß

C

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- Sir Roger Bannister

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Da muss ich DerC recht geben - hier wird schon teilweise eine Hexenjagd veranstaltet. Der Vergleich mit Fußballfouls ist zwar äußerst verwegen, aber im Prinzip haben wir es hier schlicht mit Regelverstößen - allerdings schwer nachweisbaren (Hauptunterschied zum Fußball) - zu tun. Und wie schon erwähnt, wird es immer schwarze Schafe geben; ich würde mir nur wünschen dass weltweit die selben Kontrollen (Dichte+Qualität) zur Anwendung kommen - so wie wir auch im Fußball die Regelverstöße akzeptieren können, solange sie von den Schiedrichtern bzw. den Verbänden entsprechend unparteiisch geahndet werden. Wenn der Eindruck entsteht, dass eine Mannschaft bevorzugt wird, dann macht das Zusehen irgendwann keinen Spaß mehr.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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DerC hat geschrieben:Und man darf nie vergessen, dass Doping nur ein möglicher Faktor für Spitzenleistungen ist. Viele andere werden gerne vernachlässigt, wie z. B. im Laufen gute Pacemaker, gute Trainer, Sportförderung etc.
Und natürlich auch bedingungsloses Training von früher Jugend an. :zwinker5:
Man darf nicht vergessen, daß gerade die Chinesen in diversen technischen Disziplinen wie Turnen, Wasserspringen Tischtennis etc. bei denen Doping gar nichts bringt schon seit Jahren die Weltspitze stellen.

Die Methoden die dort gerade im Jugendbereich angewand werden sind zwar fast schon ebenso zweifelhaft wie systematisches Doping (ich hätte meine Jugend jedenfalls nicht in einem chinesischen Sportinternat verbingen mögen..), aber nichts desto trotz macht man es sich zur Zeit bei uns doch etwas einfach gleich Doping zu schreien, da steckt auch ne Menge harter Arbeit dahinter.

Damit mich man micht nicht falsch verstehen möge... Ich glaube auch nicht, daß bei diversen sportlichen Wunderleistungen die wir zur Zeit bewundern dürfen so alles mit rechten Dingen zu geht, nur der Generalverdacht mit dem zur Zeit in den Medien so ziemlich alle Sportler bedacht werden deren Heimat irgendwo östlich von Berlin liegt finde ich unpassend.

Grüsse
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coldfire30 hat geschrieben:bei denen Doping gar nichts bringt
Ich glaube schon, dass es auch in diesen Sportarten Trainingsphasen gibt, in denen Doping Vorteile bringen kann.
Z.B. Mittelchen, die in harten Trainingsphasen die Regeneration fördern.

Ich kann mir kaum eine Sportart vorstellen, in der es nicht irgendein Mittelchen gibt, dass einen Vorteil bringt.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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M@rtin hat geschrieben:Ich glaube schon, dass es auch in diesen Sportarten Trainingsphasen gibt, in denen Doping Vorteile bringen kann.
Z.B. Mittelchen, die in harten Trainingsphasen die Regeneration fördern.
Na ja ..wenn ein schlechter Tischtennisspieler so ein Mittelchen nimmt, dann ist vielleicht früher wieder fit, er bleibt aber nach wie vor ein schlechter Spieler... :zwinker5:
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300
coldfire30 hat geschrieben:Na ja ..wenn ein schlechter Tischtennisspieler so ein Mittelchen nimmt, dann ist vielleicht früher wieder fit, er bleibt aber nach wie vor ein schlechter Spieler... :zwinker5:
:D

ja, aber der Spitzentischtennisspieler, der wegen Dopings viel härter trainieren kann, wird dann genau den entscheidenden Tick besser als sein Konkurrent, der vielleicht nicht dopt... :noidea:
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PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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