JoelH hat geschrieben:Er zeigt lediglich, dass der Arbeiter nichts für seinen Chef kann, zumal er ihm nicht mal direkt untersteht.
Zwischen einem Arbeiter und dem "Chef" stehen mehrere Schichten. Wenn jemand aus dem mittleren Management kriminelle Machenschaften seiner Vorgesetzten ignoriert, macht er sich natürlich mitschuldig. Und zwischen Salazar und Klosterhalfen steht maximal noch ihr direkter Trainer.
Natürlich darf jeder Konstruieren was er will. Aber ohne Beweise sind wir eben wieder wo wir oben schon Mal waren. Und wie Mountaineer jetzt schon zum zweiten Mal schrieb. Außer Salazar ist keiner betroffen und das Verfahren läuft schon so lange da war KoKo noch bei der Jugend unterwegs.
Umso fraglicher die Entscheidung, sich dem Projekt anzuschließen.
Ich sehe also in der Tat keinen Zusammenhang zwischen dem was Salazar gemacht hat und in wie fern das etwas das auch nur im entferntesten direkt mit KoKo zu tun hat oder sie direkt involviert.
Es hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass ein erheblicher Teil des Dopingproblems in bestimmten Sportarten auf Trainier- Verbands- und Teamstrukturen zurückzuführen ist, die es Leuten mit lockerer Einstellung zum Thema Doping ermöglicht, auch nach der Überführung noch tief im Sport involviert zu sein. Deswegen kriegen LA, Radsport und Schwimmen ihre Dopingprobleme nur vordergründig in den Griff und verlieren im Image immer weiter. Die jüngsten Fälle wie Coleman, Froome oder Sun Yang sind nicht gerade vielversprechend.
Um angesichts dieser Historie keinen Zusammenhang zwischen einem Trainer mit fragwürdiger Einstellung und langjährigen Prozessen im Bereich Doping und einer Athletin seines Teams in der Weltspitze herstellen zu können, muss man schon arg dolle die Augen zusammenkneifen.
Von daher ist es müssig zu diskutieren, denn Beweise für Doping von oder bei Koko hat keiner von euch. Das ist wohl unstrittig, oder?
Nö Beweise nicht. Einen konkreten Verdacht würde ich auch weder aussprechen, noch ernsthaft den Gedanken verfolgen, weil es müßig ist, wie du schreibst. In meinen Augen macht man sich aber unnötigerweise verdächtig, wenn man sich in dubiosem Umfeld aufhält. Leider weiß jeder, wie unzuverlässig Dopingtests und -verfahren sind, wie viele Sportler unerkannterweise gedopt sind, wie viele Medaillen nachträglich aberkannt werden etc. daher muss man als Sportler halt was dafür tun, glaubhaft zu bleiben. Sich in einem solchen Umfeld aufzuhalten, ist nicht gerade sinnig. Bereits das völlige Ausnutzen des Legalen ist schon verdächtig, wenn 100ml Infusion am Tag erlaubt sind, wer will da kontrollieren ob nicht doch mal 250 genutzt werden? Oder mal ein Tablettchen mehr?
Man kann sich natürlich auf den moralischen Standpunkt der Unschuldsvermutung stellen, aber dann muss man sich auch nicht wundern, wenn immer mehr Leute solche Veranstaltungen belächeln und der Spitzensport sich selbst marginalisiert.