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Mal wieder Doping.....

1551
solange die Sportverbände Leistungen verlangen, die evtl. nur gedopten Sportlern erfüllt werden können und solange die Medien immer noch "höher-weiter-schneller" wünschen, ist das Gesetz eine Antisportlerfarce

Ich bin gegen Doping!
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Ich habe mal eine naive Frage:

Ausgehend davon, dass Kimetto in Berlin "sauber" war 2014. Welche Zeit wäre er gelaufen, wäre Doping legal und er vollgepumpt bis unter die Haarwurzeln?

Wäre er wirklich soviel schneller gewesen?

1554
d'Oma joggt hat geschrieben:Meiner Meinung nach würden durch die Freigabe die 1. Weltländer überpropotional profitieren - da einfach mehr Geld vorhanden.
Auf den Laufstrecken 100 bis 200 Meter räumt z.Zt. eine kleine Karibik-Insel fast alles an Medaillen ab.

1555
Icerun hat geschrieben:Auf den Laufstrecken 100 bis 200 Meter räumt z.Zt. eine kleine Karibik-Insel fast alles an Medaillen ab.
Jamaika bei der letzten WM? Bei den Herren zwei von sechs möglichen, bei den Damen drei. (Plus je eine in der Staffel). Also weniger als das Hälfte. Bei den Herren holten die Amis drei Medaillen über 100 und 200 m.
Zudem war Bolt der einzige Mann aus Jamaika, der vorne mitlief. Und Bolt war das ganze Jahr schlecht drauf, bis er dann ein paar Tage lang in Deutschland Geheimbehandlungen beim Healing Hans bekam (der auch Gay und Gatlin half)...
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1556
AiAi hat geschrieben:Halte ich für absolut unverantwortlich, schließlich hast du dann recht bald Nachwuchssportler, die mit irgendwelchem Zeugs vollgepumpt werden und selber in vielen Fällen wohl keine Chance haben die Lage richtig einzuschätzen.
Das kann gar nicht genug betont werden. Welche verantwortungsbewussten Eltern würden ihre Sprösslinge noch in Richtung einer Sportkarriere fördern, wenn es keine Alternative zu Doping ohne Ende gäbe?

Außerdem, das mit der ärztlichen Überwachung ... egal wie viele Ärzte da rumstehen, die Substanzen haben einfach Nebenwirkungen. Das lässt sich nicht verhindern.

Doping freizugeben wäre etwa so wie Alkohol am Steuer freizugeben, nur weil das Problem weit verbreitet ist, und es schwer ist dagegen anzukommen.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

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Die E-Bikes setzen sich auch im Sport durch: :D

Update zum E-Doping bei der CX-WM: "Überall hingen Kabel heraus" - Velomotion
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

1560
Ich schätze, dass es sehr viel einfacher sein sollte, einen Motor in einem Fahrrad zu finden, als einen gerichtsfesten Nachweis für pharmazeutisches Doping zu finden. Das ist dann doch irgendwie beruhigend, allerdings geht von E-Bikes auch keine Gesundheitsgefahr für den betrügenden Fahrer aus. Das "Motor-Doping" führt aber ganz gut vor Augen, was ein betrügender Sportler da eigentlich tut, wenn er dopet.

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Doping - Kenia verpasst Anti-Doping-Frist

Leichtathletik: Chinesische Weltrekordhalterin gesteht Doping - SPIEGEL ONLINE
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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Dies teilte der Generalsekretär der nationalen Anti-Doping-Agentur, Solomon Meaza, mit.
Ich finde die Meldung, dass in Äthiopien wirksame Dopingkontrollen durchgeführt werden und deren Ergebnisse dann auch öffentlich gemach werden, sehr ermutigend.

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Der Schlussstrich mit den "Freiburgern" will auch nicht so recht gelingen:

An der früheren Doping-Uni in Freiburg sollen wieder Spitzensportler betreut werden
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

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1566
Wer was anders geglaubt hat, war entweder verlogen oder naiv!
-----__o
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--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

1567
Ich glaube DaCube schrieb vor einigen Monaten, daß die Leichtathletik einen genauso heftiger Sturz in der öffentlichen Wahrnehmung bevorsteht wie jüngst dem Radsport. Nun teile ich das wirklich nicht. Und die Gründe sind einfach. Die Leichtathletik ist bereits bedeutungslos. Da fallen wir paar Bekloppten hier gar nicht ins Gewicht und der Radsport hat zwar verloren, ist aber in einigen radsportbegeisterten Ländern (wie Spanien oder Italien) immer noch bedeutend besser positioniert als die LA vor der Krise.

Man kann also zusammenfassen, daß wir schwach starten, um dann stark nachzulassen :weinen:

1569
Was ich an den Dopingenthüllungen aus Äthiopien und Kenia besonders besonders zum Kotzen finde: Wir erleben mit Mo Farah gerade einen fantastischen Athleten, der seit Jahren jeden Wettkampf nach Belieben dominiert. Darf man jetzt so naiv sein, dem noch zuzujubeln, wo doch ein großer Teil seiner stärksten Konkurrenten - die Unschuldsvermutung lassen wir mal schwungvoll beiseite - vermutlich mit illegalen Substanzen nachhilft?

Bei Usain Bolt hoffe ich ja immer noch darauf, dass er einfach einen etwas anderen Körperbau hat als die nachgewiesenen Anabolikamonstren um ihn herum, im Prinzip ist es da aber ähnlich.

1570
PaulPatella hat geschrieben: Darf man jetzt so naiv sein, dem noch zuzujubeln, wo doch ein großer Teil seiner stärksten Konkurrenten - die Unschuldsvermutung lassen wir mal schwungvoll beiseite - vermutlich mit illegalen Substanzen nachhilft?
Der Laufsport ist jetzt da, wo der Radsport vor ein paar Jahren war. Da gab es in der Spitze auch nur zwei Gruppen: Diejenigen, die bereits erwischt wurden und diejenigen, die nicht erwischt wurden.

Und wenn man ganz ehrlich ist, war er nie woanders - und viele andere Sportarten ebenfalls.

Aktuell gibt es nur zwei große Unterschiede zu früher: Es wird erstmals seitens der Sportverbände gegen systematisches Doping in gewissen Ländern vorgegangen, zudem werden Blut- und Urinproben aufgehoben, so dass auch Jahre später auf heute noch nicht nachweisbare Substanzen geprüft werden kann.
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PaulPatella hat geschrieben:die Unschuldsvermutung lassen wir mal schwungvoll beiseite
Warum eigentlich? Bist Du wirklich so paranoid, daß Du Dich bei jedem, der Dir in der Fußgängerzone entgegenkommt, unwillkürlich fragst, ob der gerade im Kaufhaus Unterwäsche geklaut oder wann er das letztemal Steuern hinterzogen, Unfallflucht begangen oder seine Frau betrogen und seine Kinder krankenhausreif geprügelt hat?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

1572
aghamemnun hat geschrieben:Warum eigentlich? Bist Du wirklich so paranoid, daß Du Dich bei jedem, der Dir in der Fußgängerzone entgegenkommt, unwillkürlich fragst, ob der gerade im Kaufhaus Unterwäsche geklaut oder wann er das letztemal Steuern hinterzogen, Unfallflucht begangen oder seine Frau betrogen und seine Kinder krankenhausreif geprügelt hat?
Schon recht, ich hätte wohl ein Emoticon anfügen sollen, um zu signalisieren, dass ich mir der Wackligkeit dieser Aussage bewusst bin. Um im Bild zu bleiben: Wenn eine Gruppe von Leute aus einem Laden kommt und die Warensicherung anspringt, würde ich schon davon ausgehen, dass möglicherweise jemand von ihnen geklaut hat. Unterwäsche läge nahe, da trauen sich die Kaufhausdetektive vielleicht nicht so genau nachzusehen.

Die großen Radsportteams haben in den 90ern vermutlich großenteils in Ländern trainiert, die zumindest Labore hatten, die Dopingtests durchführen konnten. Trotzdem muss man von flächendeckendem Doping ausgehen. Weil ich davon ausgehe, dass aufgrund der Lebensumstände und der Chancen, die Laufen in den ostafrikanischen Ländern bietet, zumindest die Versuchung nachzuhelfen da ist und weil ich vermute, dass die Kontrolldichte dort nicht so hoch ist, komme ich für mich in der Extrapolation aus dem Radsport zur Vermutung, dass da eben nicht alle sauber sind.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich ärgere mich darüber, dass die überführten Doper es schaffen, bei mir einen Verdacht auch den hoffentlich sauberen Spitzenathleten gegenüber zu wecken. Gerade Mo Farah ist ja sehr um Transparenz bemüht und hat schon freiwillig Blutdaten veröffentlicht. Vielleicht ist das Ärgerliche auch eher die (notwendigerweise) unkonkrete Faktenlage - the known unknowns and the unknown unknowns.

1573
PaulPatella hat geschrieben: Weil ich davon ausgehe, dass aufgrund der Lebensumstände und der Chancen, die Laufen in den ostafrikanischen Ländern bietet, zumindest die Versuchung nachzuhelfen
Diese Argumentation lese ich häufig. Aber irgendwie hinkt sie. Schau Dich mal in deutschen Muckibuden um. Die Zahl der Nutzer verbotener Substanzen ist beachtlich hoch. Da leidet keiner Hunger und sucht den Ausweg aus einem ökonomischen Dilemma. Und ich muss auch mal eine Lanze für die Bodybuilder brechen. Die sind auch nicht blöder als der Rest der Bevölkerung. Und trotzdem wird teilweise geschluckt und gespritzt, daß einem Angst und Bange wird. Das kann man nicht nur mit Not erklären. Und wir können auch in den Ausdauerbereich blicken. Welcher deutsche Radsportler hat denn unter Armut gelitten, um dann zu unerlaubten Substanzen greifen zu müssen? Oder fällt hier auch relative Armut ins Gewicht?

1574
PaulPatella hat geschrieben:Langer Rede kurzer Sinn: Ich ärgere mich darüber, dass die überführten Doper es schaffen, bei mir einen Verdacht auch den hoffentlich sauberen Spitzenathleten gegenüber zu wecken.
Na, das ist doch mal ein Wort! :daumen:
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

1575
leviathan hat geschrieben:Die sind auch nicht blöder als der Rest der Bevölkerung. Und trotzdem wird teilweise geschluckt und gespritzt, daß einem Angst und Bange wird. Das kann man nicht nur mit Not erklären.
Ich würde sogar noch weiter gehen: Wer sich in deutschen Muckibuden mit Epo&Co. eindeckt, dem geht es wahrscheinlich vor allem um die Pflege des eigenen Egos. Die Klientel besteht wohl zumeist aus Leuten, die sich um ihre Position im sozialen Gefüge keine Gedanken machen (müssen). Da haben aufstrebende ostafrikanische Läufer viel elementarere Probleme. Es gibt also schon mal große Unterschiede bei der Motivation für den Sport - weswegen man eben, wie Du sagst, nicht von der Not auf die Empfänglichkeit für Doping schließen kann.

Dazu kommt ja noch, daß all die ostafrikanischen Noch-Nobodies große Schwierigkeiten haben dürften, an die entsprechenden Substanzen überhaupt heranzukommen. Solche Möglichkeiten dürften sich für sie erst auftun, wenn schon irgendjemand auf sie aufmerksam geworden ist und dann vielleicht versucht, sie mit illegalen Mitteln nach oben zu bringen und dabei gleich noch selber mitzuverdienen.

Ich gebe zu: Einsweilen ist das alles Spekulation, vor allem weil die kenianischen und äthiopischen Dopingskandale im Moment (und jetzt lasse ich mich auch mal zu ein wenig Mißtrauen und Pessimismus hinreißen) erst ganz am Anfang stehen. Jedenfalls bin ich gespannt, wie das weitergeht und was uns das für sozialkundliche Einblicke liefern wird.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

1576
aghamemnun hat geschrieben:Die Klientel besteht wohl zumeist aus Leuten, die sich um ihre Position im sozialen Gefüge keine Gedanken machen (müssen).
Genau darauf wollte ich hinaus. Nur eine klitze kleine Verfeinerung: müssen würde ich durch müssten ersetzen.
Jedenfalls bin ich gespannt, wie das weitergeht und was uns das für sozialkundliche Einblicke liefern wird.
Da bin ich allerdings auch pessimistisch. Es ging eigentlich nie gut aus, wenn Marktökonomien auf Humanökonomien getroffen sind, zumindest für letztere. Und die Zeche zahlen die Läufer, insbesondere die, die auf der Strecke bleiben. Von denen hört man zwar wenig, aber sie stellen die große Mehrheit dar. Darüber kann auch der Glanz einiger weniger nicht hinwegtäuschen. Nun ja, ich drifte wohl ab und beende das lieber...

1577
leviathan hat geschrieben:Und wir können auch in den Ausdauerbereich blicken. Welcher deutsche Radsportler hat denn unter Armut gelitten, um dann zu unerlaubten Substanzen greifen zu müssen? Oder fällt hier auch relative Armut ins Gewicht?
Dazu empfehle ich mal das Buch "Domestik" zu lesen. Ein Bericht aus der zweiten Reihe der Profiradsportler. Auch wenn das Thema Doping nur wenig behandelt wird, kann man schon sehen, was da für Existenzängste vorherrschen. Ist natürlich nicht mit der Lebenssituation von Afrikanern vergleichbar, klar. Aber ich konnte schon nachvollziehen, warum da Grenzen überschritten werden.

1578
Steffen42 hat geschrieben:Dazu empfehle ich mal das Buch "Domestik" zu lesen.
Das habe ich schon lange auf meiner Liste. Vielleicht sollte ich jetzt endlich mal Nägel mit Köpfen machen. Weiß bloß nicht, wo ich die Zeit hernehmen soll... Vielleicht weniger Beiträge schreiben...
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

1580
Ich zitiere mal von hosl's blog über Leichtathletik
Filmtipp Gemeimsache Doping- Russlands Täuschungsmanöver Teil 3
Nach den ersten beiden Teilen geht es am Sonntag in Runde 3 mit ARD/WDR Dopingexperte Hajo Seppelt.Insidethegames | ARD to screen third documentary on doping in Russian athletics
Twitter | Hajo Seppelt

Teil 1 vom Dezember 2014 (für alle die es verpasst haben + etwas mehr):
Doping Spezial: Geheimsache Doping / Einzelkämpfer / Die dunkle Seite des Sports, Leichtathletik und Radsport im Visier
Teil 2 vom August 2015:
Filmtipp: Geheimsache Doping – Im Schattenreich der Leichtathletik

[h=2]Livestream – Sonntag 06.03.2016[/h]Die ARD Sportschau soll am Sonntag ab 18 Uhr eine 8-minütige Kurzfassung der Dokumentation. In WDR Sport Inside folgt um 22:05 Uhr die 30-minütige Version der Dokumentation. Die englischsprachige Version soll direkt nach der Ausstrahlung online verfügbar sein.

1581
Gamze Bulut war wohl auch gedopt. Damit rückt Sujew mittlerweile auf Silberrang vor und Harrer wird 5. Ursprünglich war Sujew 6. Eigentlich müsste das Rennen nachträglich wiederholt werden, zumal Harrer nicht in den Endlauf kam und keine Chance hatte, einen besseren Platz zu erlaufen.
http://www.leichtathletik.de/news/news/ ... -verdacht/

BitterLemon hat geschrieben:Diana Sujew hat Bronze gewonnen, bei der EM 2012. Ursprünglich als 6. ins Ziel gekommen, ist sie wegen Dopingvergehen drei vor ihr platzierten jetzt auf den 3. Platz gerückt. Corinna Harrer ist jetzt 6. Sie wurde durchs Doping um die Endlaufteilnahme gebracht.

LG TELIS FINANZ Regensburg - Rennen ohne Wert

1582
BitterLemon hat geschrieben:Gamze Bulut war wohl auch gedopt. Damit rückt Sujew mittlerweile auf Silberrang vor und Harrer wird 5. Ursprünglich war Sujew 6. Eigentlich müsste das Rennen nachträglich wiederholt werden, zumal Harrer nicht in den Endlauf kam und keine Chance hatte, einen besseren Platz zu erlaufen.
http://www.leichtathletik.de/news/news/ ... -verdacht/
Das wird immer lächerlicher, wer hat überhaupt nicht gedopt? Mehr gedopte als cleane Athletinnen. Einfach erbärmlich.

1583
Andere Sportart - aber nicht minder interessant: Positiver Dopingtest bei Scharapowa."Meldonium ist unter dem Markennamen „Mildronat“ bekannt und wird Patienten verabreicht, die an mangelhafter oder fehlender Durchblutung eines Gewebes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Die WADA setzte es Ende September 2015 mit Wirksamkeit Jahresbeginn 2016 auf die Verbotsliste, weil es von Athleten zur Leistungssteigerung genutzt wird." Sie hat nicht auf die neu herausgegebene Liste geschaut und deshalb das Präparat weiterhin eingenommen. So bekommt man einen guten Eindruck, was Spitzensportler so alles einwerfen und stets an der Grenze des Erlaubten spazieren. :klatsch:

1584
Wobei ich den "biologischen Pass" als alleinigen Beweis durchaus als kritisch ansehe, weil damit so getan wird, als stünde zu 100% fest, dass man "unnormale Werte" Körpereigener Substanzen nur erreichen kann, wenn man dopt. Wie kann man zu 100% ausschließen, dass man (z.B. aufgrund einer nicht erkannten körperlichen Annormalie, als Nebenwirkung von nicht auf der Dopingliste stehenden Medikamenten oder schlichtweg aufgrund eines Trainingsumfangs, den niemand in der Vergleichsgruppe hatte) nicht auch ohne Doping solche Werte erreichen kann? Nur weil das bei niemandem in den Vergleichsgruppen passiert ist?

Der Fall Pechstein wird garantiert nicht der letzte Fall sein, in dem so ein Fall die Gerichte beschäftigt und der wohl nie endgültig geklärt wird...
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ruca hat geschrieben:Jupp. Man denke nur an die legendäre Asthmatikerquote bei der Tour de France...
ist die nicht bei den Eisschnellläufern genauso hoch?
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1588
ruca hat geschrieben:Wobei ich den "biologischen Pass" als alleinigen Beweis durchaus als kritisch ansehe, weil damit so getan wird, als stünde zu 100% fest, dass man "unnormale Werte" Körpereigener Substanzen nur erreichen kann, wenn man dopt. Wie kann man zu 100% ausschließen, dass man (z.B. aufgrund einer nicht erkannten körperlichen Annormalie, als Nebenwirkung von nicht auf der Dopingliste stehenden Medikamenten oder schlichtweg aufgrund eines Trainingsumfangs, den niemand in der Vergleichsgruppe hatte) nicht auch ohne Doping solche Werte erreichen kann? Nur weil das bei niemandem in den Vergleichsgruppen passiert ist?
Beim biologischen Pass wird nicht mit anderen Personen verglichen, sondern mit eigenen älteren Werten. Wenn die Schwankungen Grenzwerte überschreiten, werden (glaub ich) drei Experten/Sportärzte beauftragt, den Fall zu begutachten. Athlet oder Athletin werden eingeladen, medizinische Details und Trainingslager, WK etc zu dokumentieren, damit die Plausibilität der Schwankungen überprüft werden kann. Wenn ich mich richtig erinnere, dann müssen alle drei Gutachten ausschließen, dass die Schwankungen natürlich entstanden sind, sonst wird kein Dopingverfahren eröffnet.

Bei der Diskussion um Radcliffe ist ja publik geworden, dass es viele viele Verdachtsmomente gibt, aber nur in den seltensten Fällen Verfahren aufgrund des "Passes" eröffnet werden. Ob da jetzt die IAAF vorsichtig, nachlässig, oder gar korrupt war/ist, steht auf einem anderen Blatt.
Let fitness naturally occur. Don't force it or chase times. – @stevemagness

1589
Unwucht hat geschrieben: Wenn ich mich richtig erinnere, dann müssen alle drei Gutachten ausschließen, dass die Schwankungen natürlich entstanden sind, sonst wird kein Dopingverfahren eröffnet.
Tja und genau das sehe ich als Problem. Es wird so getan, als verstünde man alle Stoffwechselvorgänge im Körper zu 100% und kenne somit alle für "annormale" Werte in Frage kommenden Ursachen. Und wenn man alle legalen, bekannten, Ursachen abklappert hat, dann muss der Grund halt illegal sein.

Dabei wird aber übersehen, dass der Körper trotz aller Forschung in vielen Bereichen immernoch ein ganz großes Mysterium ist und sich nicht alles mit dem heutigen Wissensstand erklären lässt.

Schönstes Beispiel für diese schon immer vermutete "Allwissenheit" ist das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Helicobacter_pylori (Kurzfassung: Die Wissenschaft schloss sehr lange aus, dass es in der Salzsäure-Umgebung des Magens Bakterien geben könnte. Daher wurde dort gar nicht erst gesucht und Ärzte, die diese und damit die Ursache für die Beschwerden vieler Patienten 1983 fanden, wurden belächelt... Tja, ab 1989 wurden sie dann ernst genommen und 2005 gab es den Nobelpreis). Ja, auch 1983 dachte man, man hätte alles Relevante gefunden...
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1590
crsieben hat geschrieben:Wenn man dieser (bereits etwas älteren) Aufstellung Glauben darf, dann ist die bei Eisschnellläufern zumindest nicht höher als bei den meisten anderen Ausdauersportarten.

Asthma: Auch Olympioniken japsen nach Luft

Was ich ganz bewusst nicht als Hinweis auf sauberen Sport auf den Eisovalen dieser Welt verstanden wissen will.
:teufel: Stöckchenspringer :teufel: :hihi:
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1591
Ich pack den TV Tipp für heute Abend mal hier rien:

37 Grad: Für mich gab's keine Grenzen - ZDF.de
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

1593
Auch Tsegaye Mekonnen wurde mittlerweile überführt.
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

1594
ruca hat geschrieben:Tja und genau das sehe ich als Problem. Es wird so getan, als verstünde man alle Stoffwechselvorgänge im Körper zu 100% und kenne somit alle für "annormale" Werte in Frage kommenden Ursachen. Und wenn man alle legalen, bekannten, Ursachen abklappert hat, dann muss der Grund halt illegal sein.
Verstehe schon was du meinst, aber ganz so leicht machen sie es sich nicht. Die Grenzwerte sind wirklich sehr weit gefasst. Erlaubte Tesosteronwerte z.B. bei den Damen würden manchen Männern alle Ehre machen.

Dass es immer neue Erkenntnisse gibt, ist unbestritten. Es wird niemand einfach schnell mal mit dem Bio-Pass verknackt. Beim kolumbianischen Radprofi Henau der in den Bergen geboren wurde, wurde sogar eine zehnwöchige Studie gemacht, um seine unüblichen Blutwerte zu erklären. Die versprochene Publikation der Ergebnisse scheint sich allerdings hinzuziehen bzw im Sand zu verlaufen.

In der Realität ist es wohl oft auch so, dass Athleten mit verdächtigen Schwankungen einfach öfter kontrolliert werden, und wenn dann mal eine Substanz nachgewiesen wird, erübrigt sich ja eh die Diskussion. Reine Bio-Pass Fälle sind glaub ich eher selten. Da will sich niemand zu weit hinauslehnen, ein paar mal am CAS verloren, das würde gleich unangenehme Präzedenzfälle schaffen.
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1597
Auch wenn ich immer noch auf die Hajo Seppelts dieser Welt hoffe, sprich auf investigativen Journalismus als neue Waffe im Kampf gegen Doping, nur mal so als Gedankenexperiment: Gibt es im Bodybuilding nicht verschiedene Klassen mit und ohne Hilfsmittel? Dementsprechend könnte man auch in der Leichtathletik eine "offene Klasse" ohne Hilfsmittelbeschränkung einführen und eine "klassische Wertung", bei der die Sportler überhaupt nichts mit Wirkstoff zu sich nehmen dürfen, solange sie trainieren oder Wettkämpfe bestreiten.

Vorteil der offenen Klasse wäre es, dass man zumindest deutliche Anhaltspunkte bekäme, ob die bisherigen Bestleistungen sauber erbracht wurden, zumindest in den weniger technisch anspruchsvollen Disziplinen. Bei der sauberen Klasse hätte man den Vorteil, dass Kontrollen einfacher werden, wenn es keine erlaubten Medikamente mehr gibt. Und die Sanktionierung wäre auch problemlos, die positiv getesteten Athleten dürften dann eben für eine gewisse Zeit nur in der offenen Klasse starten.

Nur so ein Gedanke, besser wäre natürlich ein Umdenken bei den Weltverbänden, Sponsoren und Aktiven...

1599
Ich find Schumanns Argumentation äußerst fragwürdig.
Nils Schumann hat geschrieben:Wenn ich etwas nicht kontrollieren kann, dann sollte ich es auch nicht kriminalisieren.
Er begründet die Freigabe von Doping also einzig und allein durch die Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Doping.

Das hakt an drei Stellen:

Erstens bestreite ich die Unkontrollierbarkeit von Doping. Gerade dass es jetzt sehr viele Doping-Fälle gibt, zeigt doch, dass Kontrollen wirksamer werden. Jeder bekannt gewordene Doping-Fall wird immer wie eine Niederlage für den Sport angesehen, dabei sind es doch Siege für den Sport. Niederlagen waren sie, bevor sie bekannt geworden sind. Klar, es ist noch ein weiter, vielleicht undenlich langer Weg bis zum sauberen Sport, vielleicht geht's auch gerade in die entgegengesetzte Richtung. Aber ich würde die Arbeit von vielen, vielen Anti-Doping-Kämpfern nicht so kleinreden.

Zweitens darf eine hohe, sehr hohe Dunkelziffer doch keine Legalisierung bedeutet. Wie viele Morde an alten Menschen werden wohl nie als Morde erkannt, weil Totenscheine schnell ausgestellt werden? Soll man deshalb auch das Töten alter Menschen erlauben? Provokanter Vergleich, sicherlich, aber das ist doch das, was letztlich gemeint ist: Kapitulation des Gerechtigkeitssinns vor der Wirklichkeit. Das darf meines Erachtens nicht sein.

Drittens würde ein legalisiertes Doping den z.B. deutschen, auf Sportförderung und Sponsoring angewiesenen Athleten, fast zum Doping zwingen. Solange es verboten ist, wird da niemand offiziell Druck ausüben. Wenn es nur noch darum geht, legale Mittel auszuschöpfen, wird das anders aussehen. Dann wird die Einnahme von Mittel X irgendwann genauso gefordert und gefördert werden wie ein Höhentrainingslager.

Ganz allgemein finde ich, dass es sich lohnt, für sauberen Sport zu kämpfen.

Auch ist es nicht so, dass keine Sanktionsmöglichkeiten bestehen. Aber solange auch Sportler aus ganz und gar dopingverseuchten Verbänden immer wieder gerne zu Marathons und Meetings eingeladen werden, solange wird der Kampf ein schwieriger bleiben.

1600
PaulPatella hat geschrieben: Dementsprechend könnte man auch in der Leichtathletik eine "offene Klasse" ohne Hilfsmittelbeschränkung einführen und eine "klassische Wertung", bei der die Sportler überhaupt nichts mit Wirkstoff zu sich nehmen dürfen, solange sie trainieren oder Wettkämpfe bestreiten.
Mehrere Probleme: in der "offenen Klasse" hätte man dann Frauen mit Bärten, Männer mit erdnussgroßen Hoden, etliche sehr frühe Todesfälle und in der "klassischen Wertung" wäre garantiert auch nicht alles sauber. "Überhaupt nichts mit Wirkstoff" ist auch sehr schwammig. Also nicht mal eine Kopfschmerztablette?

Das würde es meiner Meinung nach noch verschlimmern.
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