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Mal wieder Doping.....

1351
Mit meinem "aber naja" will ich diese "irgendwo naheliegende Vermutung" als das kennzeichnen, was sie mMn ist: Schwachsinn. Dass sie "irgendwo naheliegend" ist, sehe ich nur so, weil ich, in meinem absoluten Laienverstand, davon ausgehe, dass das Doping mit Testosteron und den oftmals erwähnten Wachstumshormonen, die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung erhöhen kann.
Dass man aufgrund einer Krebserkrankung eine kollektive Vorverurteilung des Radsports vornimmt, halte ich für falsch. Das läuft nach dem Muster: "Ach, guck, hat der also auch Krebs. Wie der Armstrong. Das muss doch vom vielen Gedope kommen." Das ist natürlich viel zu billig.

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aghamemnun hat geschrieben:Aha. War dann Nibali bei Astana der einzige, der nicht gedopt war, oder warum sind seine Helfer alle vor ihm ins Ziel gefahren?

Darf ich mal fragen, was Du so zu nehmen pflegst?
:baeh:

In letzter Zeit mal wieder zu wenig verbal onaniert? Oder zu wenig dafür gefeiert worden?
Warum musst du dich eigentlich ständig derart produzieren? Hört daheim keiner zu?

Egal.

Zum Thema: Ist jedenfalls auffällig dass Sky mal wieder den Überflieger unter Vertrag hat inkl. der besten Helfer. Wir erinnern uns an Wiggins. Unschuldsvermutung hin oder her(im Radsport übrigens komplett fehl am Platz), eine Blutuntersuchung bei Froome ist bestimmt ein kafkaeskes Erlebnis.
Gruß
pop

1353
pop hat geschrieben: Unschuldsvermutung hin oder her(im Radsport übrigens komplett fehl am Platz),
Also die Tour absagen und direkt alle einsperren wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung? Wundert mich ein wenig, dass Du trotzdem noch zu gucken scheinst.

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mvm hat geschrieben:Also die Tour absagen und direkt alle einsperren wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung? Wundert mich ein wenig, dass Du trotzdem noch zu gucken scheinst.
Ist schon in Ordnung. Mache ich beim Fußball aus den selben Gründen auch so.

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mvm hat geschrieben:Also die Tour absagen und direkt alle einsperren wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung? Wundert mich ein wenig, dass Du trotzdem noch zu gucken scheinst.
Nein, nicht unbedingt. Eher akzeptieren, dass im Profisport flächendeckend gedopt wird. Viel betreiben Raubbau an ihrem Körper, nicht nur im Sport, das ist das normalste der Welt. Insofern erscheint das gar nicht mehr so abwegig, dass es irgendwann legal ist. Schwierig ist eigentlich nur , wenn diese Realität mit der anderer kollidiert, z.B. Ärzten die mal einen Eid geleistet haben, oder Eltern, deren Kinder sehr gut in einer Sportart sind und schon früh mit Doping oder dopingähnlichem in Kontkt kommen könnten.
Gruß
pop

1356
pop hat geschrieben:Eher akzeptieren, dass im Profisport flächendeckend gedopt wird.
Wenn Du Doping in Ordnung findest, warum beschwerst Du Dich dann hier darüber?
Wenn Du Doping nicht in Ordnung findest, warum nennst Du dann nicht einfach den zuständigen Stellen Roß und Reiter, wo Du doch so genau Bescheid zu wissen scheinst?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Wenn Du Doping in Ordnung findest, warum beschwerst Du Dich dann hier darüber?
Wenn Du Doping nicht in Ordnung findest, warum nennst Du dann nicht einfach den zuständigen Stellen Roß und Reiter, wo Du doch so genau Bescheid zu wissen scheinst?
Wo hab ich mich beschwert? Hab ich was verpasst?

Zur zweiten Frage: Ich traue dir zu, den Unterschied zwischen "Ergebnisse interpretieren wissen" und deren "Zustandekommen im Detail genau omnipräsenterweise dokumentiert zu haben" intellektuell durchdringen zu können. Letzteres ist mir nicht möglich, auch würde es sicher keiner der Betroffenen wollen.
Gruß
pop

1358
pop hat geschrieben:Wo hab ich mich beschwert? Hab ich was verpasst?
Dein verschwörungstheoretisches Gemaule #1325 war ja wohl nicht zu überhören. Wenn Doping das einzige ist, was Dir zur Tour de France einfällt, ist das wirklich nicht sehr geistreich. Keine Ahnung, warum Du Dich an Themen abarbeitest, die Dir augenscheinlich sowieso nur Verdruß bringen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Dein verschwörungstheoretisches Gemaule #1325 war ja wohl nicht zu überhören. Wenn Doping das einzige ist, was Dir zur Tour de France einfällt, ist das wirklich nicht sehr geistreich. Keine Ahnung, warum Du Dich an Themen abarbeitest, die Dir augenscheinlich sowieso nur Verdruß bringen.
Fands eigentlich eher lustig, zugegeben mit einem tränenden Auge.

Übrigens ist es gar nicht mein Ziel, sonderlich geistreich zu erscheinen, da verwechselst du uns.

Die Situation ist mir übrigens tatsächlich bekannt, ich fahre regelmäßig mit einem ehemaligen Pro, der angeblich nur wegen seinem zu niedrigen Spiegel Testo bekommt. Wers glaubt, er grinst auch immer so wenn er davon erzählt. Einerseits hasse ich ihn dann, wenn er mich böse in ner 11%Wand stehen lässt, andererseits ist es sein Ding und mich treibt es irgendwo an.

Was mich insgesamt am meisten stört bei der ganzen Thematik, ist übrigens dass die Sportler quasi nichts dagegen machen können, kriminalisiert zu werden.
Gruß
pop

1360
aghamemnun hat geschrieben:Erstens: Krebs ist gar nicht lustig.
Zweitens: Wenn Du hier auf Kosten eines an Krebs Erkrankten versuchst, Dich zu profilieren und Deine hirnverbrannten Antidoping-Tiraden loszuwerden, ist wohl endgültig der Gipfel der Geschmacklosigkeit erreicht.
Habe ich irgendwo gesagt, dass Krebs lustig sei? Profilierst Du Dich eventuell etwas durch Deine zur Schau gestellte Empörung?

Früher, als die Boulevardpresse noch Niveau hatte (u.a. vielleicht, weil es gar keine andere Art von Presse gab), gab es noch diese sog. Unschuldsvermutung.
Das Thema Unschuldsvermutung hatten wir schon einmal. Vermutlich ist Dir inzwischen etwas unheimlich Geistreiches eingefallen, was Du noch einmal nachreichen willst, also her damit. Da ich aber keine staatliche Ermittlungsbehörde bin, halte ich mir weiterhin frei, Mutmaßungen anzustellen, worüber es mir passt.

Übrigens unterstellst Du mir, dass ich von Doping geredet hätte, nur weil das Thema in der Überschrift dieses Fadens mit mehr als 1300 Beiträgen und zweifellos vielen Off-Topic-Beiträgen steht. Ich habe mich aber natürlich nur an das Thema Tour de France gehängt, wo ich eine statistisch signifikante Häufung von Hodenkrebsfällen vermutet habe (sind ja nur ein paar hundert Fahrer). Oder gilt für mich die Unschuldsvermutung vielleicht nicht?

Tatsächlich ist ja bekanntermaßen ein hoher Testosteronspiegel leistungsfördernd, weshalb Menschen mit einem solchen oft besonders hohe sportliche Leistungen bieten. Übrigens können Tumore an Drüsen zu einem erhöhten Hormonausstoß führen, weshalb der Hodenkrebs auch Ursache eines natürlichermaßen erhöhten und leistungsteigernden Testosteronspiegels sein könnte, nicht Folge. Also nochmal, wo habe ich nochmal Doping unterstellt?

McAwesome hat geschrieben:Die Vermutung, dass er jetzt Hodenkrebs aufgrund des Dopings hat, ist halt ne Vermutung. Liegt irgendwo nahe, aber naja.
Wie kannst Du so etwas nur sagen? Em-pöh-rend!

Dann zu vermuten, dass es ja gut für die Karriere sein könnte, sich nen ordentlichen Hodenkrebs einzufangen, um hinterher Testosteron supplementieren zu können, ist schon unverschämt.
Ähm, habe ich nicht, aber interessanter Gedanke, nur unlogisch, weil ein solcher "Trick" wohl kaum mitten während einer TdF angewendet würde, oder?

Dass Basso 37 Jahre alt ist, solltest du bei deinen wilden Spekulationen vielleicht auch bedenken.
Wer spekuliert hier wild?

1361
Bravo Zak_McKracken! Du hast mit Deinem letzten Beitrag absolut recht. Diese permanenten Unterstellungen und Anschuldigungen hier, gehen mir schon eine Weile auf den Zeiger. Bestimmte Dinge (z.B. Pulsuhren, Nahrungsergänzungen) werden von Einigen pauschal verteufelt, ohne die Hintergründe des Fragenden zu kennen. Zeigt es doch schön, wie viele hier offenbar an echter Langeweile oder fehlender Kontrahenten im echten Leben leiden. Oder aber an chronischer Rechthaberitis...

1362
Ich finde, jedwede öffentliche Spekulation über die Krebserkrankung eines Menschen und deren Auslöser verbietet sich.

Wenn ich für meine Argumentation im Thema "Doping" zu derartigen Mitteln greifen muss, dann würde ich mir überlegen, ob da "Verlust an Sitte und Anstand" und "vermeintliche Treffer beim Gegenüber" noch in irgendeinem gesunden Verhältnis zueiander stehen.

@Fellmann

In ein bestehendes Thema dann mit einem themenfremden Rundumschlag gegen ganze Gruppen von Nutzern hier einzudringen, ist ebenfalls eher fragwürdige Gesprächskultur. Machst du das im wahren Leben auch so, Menschen auf Parties applaudieren und gleich ein "Die meisten hier gehen mir eh auf den Sack!" hinterherbrüllen?

1363
M.E.D. hat geschrieben:Also lernfähig sind sie bei der Tour de France nun wirklich nicht.
Sie haben doch tatsächlich ein Team, mit diesem Werbepartner, an den Start gelassen:
[INDENT][ATTACH=CONFIG]35067[/ATTACH]
[/INDENT]

Bitte jetzt nicht argumentieren, so etwas sei eine "clevere" Werbung:
  • Der Radsport hat bereits einen sehr schlechten (Doping) Ruf.
  • Wenn ein Radteam einen Werbepartner mit diesem Slogan akzeptiert.
  • Wenn die Tour-de-France dieses Team starten lässt.
Dann wird einfach nur offengelegt, wie "gestört" die Radsportszene ist. :tocktock:
Alpecin - News

Während der TdF werben sie nicht damit...

1364
Rauchzeichen hat geschrieben:...Während der TdF werben sie nicht damit...
Während der Tour soll man nicht dopen.
In der Vorbereitung und danach ist es aber erlaubt?

Ich glaube, die merken noch nicht einmal wie sehr sie
das Klischee von der "verseuchten Sportart" bedienen.
wut.gif wut.gif 741 mal betrachtet 1.67 KiB

1365
crsieben hat geschrieben:Ich finde, jedwede öffentliche Spekulation über die Krebserkrankung eines Menschen und deren Auslöser verbietet sich.
Warum eigentlich? Ich finde die Frage, ob eine Krebserkrankung Folge oder Ursache bestimmter leistungsfördernder Besonderheiten von Athleten sein kann, durchaus zum Thema gehörig. Zumal wir hier schon die von mir hier mal vereinfacht wiedergegebene Aussage hatten, dass medizinisch überwachtes Doping ok sei.

Zu bedenken ist auch, dass wir es mit einer Person öffentlichen Interesses zu tun haben, die Leistungssportler ist, und dass wir hier in einem sportbezogenen Forum unterwegs sind. Thema ist nicht, ob meine Oma an Lungenkrebs gestorben ist, weil mein Opa geraucht hat.

Wenn ich für meine Argumentation im Thema "Doping" zu derartigen Mitteln greifen muss, dann würde ich mir überlegen, ob da "Verlust an Sitte und Anstand" und "vermeintliche Treffer beim Gegenüber" noch in irgendeinem gesunden Verhältnis zueiander stehen.
Welchem Gegenüber? Hier befinden sich offenbar eine ganze Menge Diskussionsteilnehmer in einem imaginären Kampf um die beste rhetorische Riposte.

1366
aghamemnun hat geschrieben:Dabei hätte der Urologe doch eigentlich wissen müssen, daß man Hodenkrebs prinzipiell nur vom Doping bekommen kann. Warum hat er mich nicht einfach gefragt, ob ich schon mal gedopt habe? Dann hätte ich wahrheitsgemäß mit Nein geantwortet, und die drohende Diagnose wäre sofort aus der Welt gewesen.
Ach so, wir diskutieren also auf dem Niveau, Aids kann man nur durch einen Verstoß gegen das Sechste Gebot bekommen. Hat Dir Deine traumatische Erfahrung den Verstand vernebelt?

1367
crsieben hat geschrieben: @Fellmann

In ein bestehendes Thema dann mit einem themenfremden Rundumschlag gegen ganze Gruppen von Nutzern hier einzudringen, ist ebenfalls eher fragwürdige Gesprächskultur. Machst du das im wahren Leben auch so, Menschen auf Parties applaudieren und gleich ein "Die meisten hier gehen mir eh auf den Sack!" hinterherbrüllen?
Nein, das mache ich natürlich nicht. Aber der Vergleich hinkt auch etwas, findest du nicht? :wink: Und nur mal so nebenbei, herumgebrüllt habe ich auch nicht. :zwinker2:

Das musste nur einfach mal raus. Hab aber glaub ich schon die Form gewahrt. :)

1369
Ich bewundere diese Leistungen genauso wie damals bei Amstrong und Ullrich. Der fade Beigeschmack des Dopings wird leider immer haengebleiben. Wer noch nie in seinem Leben auf einem Strassenrad einen Berg raufgeradelt ist, bitte einfach den Mund halten, Mountainbiker eingeschlossen ;-)

1370
ubrot hat geschrieben:Ich bewundere diese Leistungen genauso wie damals bei Amstrong und Ullrich. Der fade Beigeschmack des Dopings wird leider immer haengebleiben.
Volle Zustimmung :nick:
ubrot hat geschrieben:Wer noch nie in seinem Leben auf einem Strassenrad einen Berg raufgeradelt ist, bitte einfach den Mund halten, ... ;-)
Es muss ja nicht gleich Alpe D'Huez oder das Timmelsjoch sein, zum Einstieg wäre auch die alte Poststraße von Ariolo hinauf zum St. Gotthard zu empfehlen. :zwinker4:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

1371
Es darf auch nicht vergessen werden, dass die TdF stark zur Entlastung anderer dopingverdächtiger Sportarten beiträgt:

sobald die TdF rollt, verschwinden dopingverdächtige Leichtathleten, Fußballer, etc. fast schlagartig aus der öffentlichen Wahrnehmung und die TdF zieht praktisch 100% der Aufmerksamkeit der "Haben-wir-doch-immer-schon-gewusst"-Fraktion auf sich.
Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob tatsächlich Teilnehmer der TdF des Dopings überführt werden, oder ob sie nur Leistungen aufrufen, die allein deshalb verdächtig sind, weil sie für 99,9% der Zuschauer nicht auch nur annähernd erbringbar und daher auch nicht nachvollziehbar sind.

Btw: Den Spruch "Doping für die Haare" fand ich schon immer bescheuert. Und die jetzt auf Eurosport ausgestrahlten Werbeclips von Alpecin mit "Interviews" von Giant/Alpecin-Fahrern sind einfach nur so schlecht, dass ich mich fragen muss, wer die abgesegnet hat. Aber das ist ein anderes Thema...

1374
Zak_McKracken hat geschrieben:Warum eigentlich? Ich finde die Frage, ob eine Krebserkrankung Folge oder Ursache bestimmter leistungsfördernder Besonderheiten von Athleten sein kann, durchaus zum Thema gehörig.
Prinzipiell stimmt das sicher. Aber in einem spezifischen Fall diesen Verdacht in den Raum zu stellen, finde ich zynisch. Außerdem: Man(n) sollte nicht vergessen, dass Hodenkrebs in dem Altersbereich von 20-40 Jahren, in dem sich die meisten Profisportler befinden, die häufigste Krebserkrankungsart ist. Die Inzidenzrate in Deutschland liegt lt. Robert-Koch-Institut in dieser Altersgruppe um die 20/100.000. So gesehen dürfte es schwierig sein, die von dir vermutete Kausalität statistisch zu belegen. Mir wenigstens sind außer Armstrong und Basso aus den vergangenen 25 Jahren keine Fälle aus dem Radsport bekannt.

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kobold hat geschrieben:Prinzipiell stimmt das sicher. Aber in einem spezifischen Fall diesen Verdacht in den Raum zu stellen, finde ich zynisch. Außerdem: Man(n) sollte nicht vergessen, dass Hodenkrebs in dem Altersbereich von 20-40 Jahren, in dem sich die meisten Profisportler befinden, die häufigste Krebserkrankungsart ist. Die Inzidenzrate in Deutschland liegt lt. Robert-Koch-Institut in dieser Altersgruppe um die 20/100.000. So gesehen dürfte es schwierig sein, die von dir vermutete Kausalität statistisch zu belegen. Mir wenigstens sind außer Armstrong und Basso aus den vergangenen 25 Jahren keine Fälle aus dem Radsport bekannt.
Die Zyniker vom Focus haben die Hodenkrebsdiagnose zum Anlass für diesen Artikel genommen:

Risikofaktoren Größe, Hautfarbe, Doping: Hodenkrebs: Wenn Sie diese Körpergröße überschreiten, haben Sie ein hohes Risiko - Männermedizin - FOCUS Online - Nachrichten

'Für Rad-Rennfahrer Ivan Basso war sein Sturz letztlich ein Glücksfall. Denn dadurch haben die Ärzte seinen Hodenkrebs frühzeitig entdeckt. Inzwischen wurde sein linker Hoden entfernt, die Prognose ist sehr gut. Immer wieder gibt es Meldungen über Leistungssportler, die Hodenkrebs bekommen, etwa die Handballer Sebastian Schneider (ASV Hamm-Westfalen) oder Bjarte Myrhol aus Norwegen. Erhöht das harte Training also das Risiko für Hodenkrebs oder bei den Renn-Radlern das lange Wetzen auf dem Radsattel?'

[...]

'Gleiches gilt bislang für einen Zusammenhang zwischen Doping und Hodenkrebs. Gerade der Radsport hat einen schlechten Ruf beim Thema Doping. Lance Armstrong soll EPO, Wachstumshormone, Kortison, Anabolika und Testosteron genommen haben. Medizinisch bewiesen ist es bislang noch nicht, dass Doping Hodenkrebs verursachen kann. Allerdings könnten EPO und Wachstumshormone dazu führen, dass sich Krebszellen schneller teilen. Doch auch hier steht der Beweis (noch) aus. Jeder, der Dopingmittel jedoch über einen längeren Zeitraum nutzt, sollte wissen, dass er damit sein Krebsrisiko allgemein erhöhen könnte. Übrigens wurde Basso 2007 wegen Dopingverdachts für zwei Jahre gesperrt.'

Auch interessant:

Doping im Radsport: Hodenkrebs-Attest als Ausweg? - Doping - FAZ

'In einer Strafanzeige beim Bundeskriminalamt spricht Schulz von einem Kühlschrank voller Medikamente, von den Doping-Klassikern Erythropoietin, Testosteron, Wachstumshormon und anderen sogenannten Beschleunigern. Doping-Experten ahnten das lange. Insider haben immer wieder über die intensive Versorgung auch der Amateurszene berichtet. Doch ein Vorwurf von Schulz hat eine neue Qualität. In der Strafanzeige an das BKA schilderte er laut „Inside“, dass 2007 ein positiv auf das verbotene Mittel hCG getesteter Radsportler von einem Mitarbeiter der BDR-Geschäftsstelle aufgefordert worden sei, „sich einen Befund über Hodenkrebs zu besorgen“.'

1377
@Zak McKracken

Ich glaub, du verstehst gar nicht, worum es hier geht. Es geht darum, nicht am Tag nachdem ein Mensch mit so einer Diagnose konfrontiert wird, mit impliziten und nun auch expliziten Anschuldigungen um sich zu werfen.

Und das wird kein bisschen weniger zynisch, wenn andere (darunter so "glaubwürdige" und "seriöse" Medien wie der FOCUS) das auch tun. Auch als Idiot ist man nicht immer alleine, sondern steht in einer Reihe mit anderen Idioten, macht aber die Sache kein bisschen weniger idiotisch.

Mein Lieblingssatz:
Doch auch hier steht der Beweis (noch) aus. Jeder, der Dopingmittel jedoch über einen längeren Zeitraum nutzt, sollte wissen, dass er damit sein Krebsrisiko allgemein erhöhen könnte.
Es gibt also keinen Beweis. Aber eine Behauptung. Durch das in Klammern gesetzte "noch" wird suggeriert, dass dieser Beweis nur noch Formsache ist. Die Tatsache, dass es keinen bewiesenen Zusammenhang gibt, wird also mit reichlich durchschaubaren rhetorischen Taschenspielertricks in ihr genaues Gegenteil umgedreht. Teil zwei des Zitats, dass irgendwas irgendwas erhöhen KÖNNTE, kann ich analog auch zum Trinken von Frucht-Buttermilch "Himbeere" und Unfruchtbarkeit machen.

Um es ganz klar zu machen: Ich streite nicht ab, dass es diese Zusammenhänge geben könnte. Noch nicht mal, dass sie vielleicht plausibel sind. Sie sind mir nur nicht sicher genug belegt, als vor dem Hintergrund einer Krebsdiagnose ein mäßig kaschiertes "Selbst schuld!" durch Netz zu tröten.

1379
crsieben hat geschrieben:Ich glaub, du verstehst gar nicht, worum es hier geht. Es geht darum, nicht am Tag nachdem ein Mensch mit so einer Diagnose konfrontiert wird, mit impliziten und nun auch expliziten Anschuldigungen um sich zu werfen.
Ja, jetzt ist Betroffenheit und Mitgefühl heucheln angesagt. Wo habe ich eigentlich mit expliziten Anschuldigungen um mich geworfen? Ich habe zum Thema einen Artikel einer zugegebenerweise mäßigen Quelle verlinkt und zitiert, der ausdrücklich sagt, dass ein Zusammenhang zwischen Testosterondoping und Hodenkrebs nicht bewiesen ist. Da ich nicht ums Rechthaben willen hier schreibe (und noch nicht einmal überhaupt eine These aufgestellt habe), scheue ich mich nicht, auch Fundstücke wiederzugeben, die dem Tenor der sich Empörenden zustimmen. Das ist sicherlich unerwartet, was?

Die zitierte Passage fand ich in neben der unmittelbaren Aussage zum Thema jedenfalls noch in zwei weiteren Hinsichten interessant:

1. der Gedanken, dass dort ein Zusammenhang bestehen könnte, ist jedenfalls auch schon anderen gekommen, wahrscheinlich nicht nur dem Focus, sondern auch Medizinern

2. Bassos Prognose ist sehr gut, weshalb wir mal mit der zur Schau gestellten Betroffenheit einen Gang zurückschalten können

Und das wird kein bisschen weniger zynisch, wenn andere (darunter so "glaubwürdige" und "seriöse" Medien wie der FOCUS) das auch tun. Auch als Idiot ist man nicht immer alleine, sondern steht in einer Reihe mit anderen Idioten, macht aber die Sache kein bisschen weniger idiotisch.
Blublublublub.

Es gibt also keinen Beweis. Aber eine Behauptung. Durch das in Klammern gesetzte "noch" wird suggeriert, dass dieser Beweis nur noch Formsache ist. Die Tatsache, dass es keinen bewiesenen Zusammenhang gibt, wird also mit reichlich durchschaubaren rhetorischen Taschenspielertricks in ihr genaues Gegenteil umgedreht. Teil zwei des Zitats, dass irgendwas irgendwas erhöhen KÖNNTE, kann ich analog auch zum Trinken von Frucht-Buttermilch "Himbeere" und Unfruchtbarkeit machen.
Auch wenn Du zurecht in einem Internetforum eine Menge Idioten erwartest, darfst Du mir ausreichend Leseverständnis abnehmen, dass mir dies nicht entgangen ist.

Um es ganz klar zu machen: Ich streite nicht ab, dass es diese Zusammenhänge geben könnte. Noch nicht mal, dass sie vielleicht plausibel sind. Sie sind mir nur nicht sicher genug belegt, als vor dem Hintergrund einer Krebsdiagnose ein mäßig kaschiertes "Selbst schuld!" durch Netz zu tröten.
Aber für Unterstellungen und verzerrende Interpretationen reicht die dünne Faktenlage meiner Beiträge? Ich habe jedenfalls kein "selbst schuld" durchs Netz getrötet und überhaupt keine Wertung vorgenommen. Die moralische Ebene hat erst aghamemmnun beigetragen.

kobold hat geschrieben:Wir können gern weiter diskutieren, wenn du seriöse Quellen lieferst.
Entschuldige, wenn ich nicht Dein wissenschaftliches Niveau erreiche. Für die Aussage, dass kein Zusammenhang zwischen Testosterondoping und Hodenkrebs besteht, wird also noch eine bessere Quelle als der Focus gesucht, wolltest Du darauf hinaus?

1380
kobold hat geschrieben:Man(n) sollte nicht vergessen, dass Hodenkrebs in dem Altersbereich von 20-40 Jahren, in dem sich die meisten Profisportler befinden, die häufigste Krebserkrankungsart ist. Die Inzidenzrate in Deutschland liegt lt. Robert-Koch-Institut in dieser Altersgruppe um die 20/100.000. So gesehen dürfte es schwierig sein, die von dir vermutete Kausalität statistisch zu belegen. Mir wenigstens sind außer Armstrong und Basso aus den vergangenen 25 Jahren keine Fälle aus dem Radsport bekannt.
Nur nochmal als Nachfrage, weil Du Dich in Statistik zweifellos besser auskennst als ich: wieviele des Dopings überführte Profiradsportler kennst Du, die nicht an Hodenkrebs erkrankt sind? Tatsächlich 10.000 (Basso und Armstrong wurden beide des Dopings überführt)? Vermutlich gibt es schlicht keine Datenbasis, auf deren Grundlage man statistisch erhärtete Hinweise für oder gegen die These, Testosterondoping kann Hodenkrebs verursachen, finden könnte.

1381
Blublublublub.
Das halte ich für ein geeignetes Schlusswort. Zumindest nehm ich mir die Freiheit raus, nicht alles zu diskutieren und schon gar nicht mit jedem.

1382
crsieben hat geschrieben:Das halte ich für ein geeignetes Schlusswort. Zumindest nehm ich mir die Freiheit raus, nicht alles zu diskutieren und schon gar nicht mit jedem.
Da stimme ich Dir zu. Wer will schließlich schon mit Idioten diskutieren?

1383
Ihr seid doch alle auf Testo :D

Soweit ich die Studienlage überblicke, scheint androgenes Doping keinen Risikofaktor bei Krebserkrankungen darzustellen, im Gegenteil, es wird in diversen Therapieansätzen verwendet. Hier zu gebe man bei pubmed einfach mal androgen und cancer ein, man wird quasi von Studien überrollt.

Trotzdem hat das Zeug gut belegte und erforschte Nebenwirkungen, ich hab euch hier mal den Klassiker von 1997 herausgesucht:
http://www.clinchem.org/content/43/7/1262.long

Es wurde hier bereits erwähnt, dass die Athleten falsche Hodenkrebsbefunde zur Erklärung erhöhter Steroidwerte nutzten, ähnlich wie die ganzen"Hobbyasthmatiker" unter den Pros, Clenbuterol und Salbutamol lässt einfach aufatmen. Damals wie heute war eigentlich schon allen Beteiligten bekannt, dass es häufig eher um die Sideeffects der Wirkstoffe ging. Beispielsweise wurden die eben genannten Wirkstoffe nur konsumiert, weil sie den Fahrern ermöglichten, massiv Körperfett abzubauen, ohne dabei zu viel Muskelmasse zu verlieren. Es wurde in katabolen Phasen bis zu einem Drittel weniger Skelettmuskulatur abgebaut als normal, was sehr viel ist, wenn die Leistungsdichte in der Spitze einen zu erdrücken scheint. Das konnte letztendlich nur noch durch AICAR getoppt werden, was die WADA leider erst 2009 auf dem Schirm hatte, bzw endlich auf der Liste.

Diverse andere Mittelchen und eben jene, die diese verschleiern, sind in der Hand von Profis und deren Ärzten objektiv betrachtet wahrscheinlich weniger schlimm und besser im Preisleistungsverhältnis, als vieles, was wir uns täglich und bewusst antun, von Industriezucker bis Alkohol.

Problematisch und dramatisch an der ganzen Sache ist imho folgendes:

Das schöne Vorbild "Leistungssportler" ist für mich zerbröckelt. Es hatte immer etwas geradezu mystisches, Olympia zu schauen. Das ist leider komplett vorbei. Am schlimmsten ist das für den Sportler selbst. Es ja nicht so, als könne man einen Spitzenathleten welcher Sportart auch immer einfach "produzieren" mit Hilfe von genügend Doping. Die unglaublich Hingabe und tägliche Aufopferung für den Sport über viele Jahre und hektoliterweise Schweiß ist es, was den Sportler nach vorne bringt, und wenn er hart und Talentiert genug ist, gehört er irgendwann zu den sagen wir besten zwei Prozent. Leider gewinnt aber nur das eine Prozent ganz vorne Wettkämpfe und kann davon leben. Weil sie dopen was das Zeug hält, den Kontrollgremien immer eine Spritzenlänge voraus.

Ich wünschte es wäre anders. Aber wahrscheinlich ist es das nicht.

So, das war mein Schlusswort, obwohl blubblubblub auch gut war :)
Gruß
pop

1385
pop hat geschrieben: So, das war mein Schlusswort, obwohl blubblubblub auch gut war :)
Vielen Dank für den inhaltsreichen und nahezu ideologiefreien Beitrag !!!
Achja: das war jetzt keine Ironie, also bitte auch nicht hineininterpretieren :)

1389
pop hat geschrieben:Soweit ich die Studienlage überblicke, scheint androgenes Doping keinen Risikofaktor bei Krebserkrankungen darzustellen, im Gegenteil, es wird in diversen Therapieansätzen verwendet. Hier zu gebe man bei pubmed einfach mal androgen und cancer ein, man wird quasi von Studien überrollt.
Danke, auf so einen Beitrag hatte ich gehofft!

1393
dicke_Wade hat geschrieben:Und nu?
Geht das ganze wieder von vorne los....

- soll man Doping legalisieren?

- kann man Profi- Leistungen noch ohne Verdacht auf Doping anerkennen?

-macht Doping krank und ist man dann "selber schuld"?

usw. usw. usw.

Der Faden dreht sich seit Jahren im immer gleichen Kreis, ohne an Attraktivität zu verlieren.


Daher weffe ich als Behindertensportler jetzt mal einen anderen Begriff in den Ring:

TECHNO- DOPING!



Der Begriff wurde vom beinamputierten Weitspringer Woijtek Sczys bei den Paralympics 2012 "erfunden" als er einem Kontrahenten vorwarf, zu "starke" bzw. "geheime" Prothesen zu benutzen. Kurz davor hatte der berühmte Pistorius einem überlegenen Gegner vorgeworfen, dessen Prothesen wären zu lang. Ausgerechnet Pistorius hatte zuvor durgesetzt, an den Spielen der Nichtbehinderten teilzunehmen, da seine Prothese keinen Vorteil böte.

Jetzt mal eine spannende Frage: Darf ein Weitspringer wie Markus Rehm, welcher mit Prothese Europameister der Nichtbehinderten wurde, überhaupt noch an den Paralympics 2016 teilnehmen? Sollte er nicht vielmehr ausschlieslich bei den Olympischen antreten? Schließlich hat er zumindest keinen Nachteil gegenüber den Nichtbehinderten, während bei den Paralympics Leute starten, die schwächer sind als "gesunde" Leistungssportler.

Leichtathletik: Titelverteidiger Rehm darf Titel nicht verteidigen - SPORTMIX - SPORT BILD

1394
Steffen42 hat geschrieben: Von Salazar hört man nichts mehr. Thema abgehakt?
Nö, sehr kurzer Artikel von gestern.

Britischer Verband entlastet Farah und Salazar
Leichtathlet Mo Farah und sein Trainer sind vom britischen Verband von den Anschuldigungen der Nutzung von Dopingmitteln freigesprochen worden. Es gebe „keine Anzeichen für ein Fehlverhalten“.
FAZ.net, abgerufen am 1.8.2015, 9:25
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

1395
Anderer Spocht, auch Doping:
Doping-Skandal in der Gamer-Szene
Die Pille für Zocker


Der Profi-Zocker „Semphis“ hat in einem Interview zugegeben, dass in seinem Team gedopt wurde. Nun sind in Europa Kontrollen geplant.
taz, abgerufen am 1.8.2015, 10:30
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

1398
MarcYa hat geschrieben:Und ich dachte, wetjack ist der einzige, der so etwas kann.
Freier Tag, gedanklich war und bin ich schon im Wochenende.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy
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