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Mal wieder Doping.....

1451
Bei Sportschützen ist offenbar Alkohol als Dopingmittel recht weit verbreitet, weil es die Hand ruhiger macht. Das könnte ich mir auch bei THC vorstellen.

Grüße,
3fach
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Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

1452
Zak_McKracken hat geschrieben:Ich habe davon nicht so viel Ahnung, hätte aber Kokain auch nicht als leistungssteigernd eingestuft.
Es gibt über die populärsten Drogen einen ganz guten Überblick von Walter Moers. Ist natürlich ein wenig überzeichnet, aber trifft es ganz gut, wie ich finde.

3fach hat geschrieben:Bei Sportschützen ist offenbar Alkohol als Dopingmittel recht weit verbreitet, weil es die Hand ruhiger macht. Das könnte ich mir auch bei THC vorstellen.
Ja - das wäre ne plausible Anwendung. Man sieht ja auch ganz gut damit. Allerdings ist Schießen nicht das, was ich unter Sport verstehe.

1454
D-Bus hat geschrieben:Na, bei den Russen waren es ja auch 80% der Medailliengewinner, die verdächtige Blutwerte aufwiesen. Umso parteiischer ist man, wenn man trotzdem Russland und Kenia auf eine Stufe stellt.
Das interessante ist ja, warum will das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen diesen Eindruck erwecken? Wem soll das nützen? Wenn man sich dann noch die Berichterstattung des ÖR gerade über deutsche LeichtathletInnen ansieht, seht die ARD für mich nicht so als, als wären das Aufklärer, denen es in erster Linie um die "Reinheit des Sports" geht.

Und noch eins: Russland ist nicht erst seit gestern oder seit letztem Jahr ein lohnendes Ziel was Dopingaufklärung angeht. Aber die Veröffentlichungen kamen zu dem Zeitpunkt, als das politische Verhältnis deutlich schlechter geworden war als noch einige Jahre zuvor. Zufall?


Gruß
C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

1455
DerC hat geschrieben:Wenn man sich dann noch die Berichterstattung des ÖR gerade über deutsche LeichtathletInnen ansieht
Ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Was gab's da?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

1456
GeorgSchoenegger hat geschrieben: Die Konzentration auf Kenia war insofern übertrieben als das selbe natürlich für das gesamte Nord- und Ostafrika gilt - das ist ja auch kein Geheimnis, dass es dort nicht möglich ist, WADA-konforme Bluttests durchzuführen. Man möge mir meinen Zynismus verzeihen, aber ich vermute schon seit Jahren, dass eben das (und nicht die tollen Unterkünfte oder Mahlzeiten) der Grund dafür ist, dass die Laufcamps dort bei Spitzensportlern so beliebt sind.
Zynismus ist leicht verzeihlich, grobe Denkfehler weniger. Erstens unterstellst du damit erst einmal allen, dass sie bereit sind zu dopen. nach seriösen Untersuchungen kann man im Schnitt dagegen so von etwa 30-40% dopender Spitzensportler ausgehen, wobei die Werte natürlich stark varieren können. Also selbst wenn 40% der Läufer Doper wären aus diesen Motiven nach kenia kämen, muss es für den Rest andere Motive geben.

Dann (analog zu dem beliebten Denkfehler, Doping als hauptsächlichen leistungsbestimmenden Faktor zu sehen) übersiehst du sämtliche andere Faktoren, die für Kenia als Trainingslagerstandort sprechen.

- die Höhe
- angenehmes Klima (nicht zu kalt und nicht zu heiß weil tropen aber in der Höhe)
- geringe Zeitverschiebung für Mittel- udn Westeuropäer
- relativ geringe Kosten
- die große Laufcommunity mit Trainingpartnern für jede leistungsklasse (ab einem gewissen Mindestniveau)

Ein flüchtiger Bekannter von mir war schon mehrmals auf eigene Kosten in Kenia zum Training. Ein ambitionierter Läufer (iirc Marathon PB 2h24 oder so), aber in keinem Kader und so auch in keinem Testpool. Zur Dopingkontrolle muss der nur, fall er mal bei der DM Marathon auf dem Treppchen landen konnte. Der hätte also im Winter auch im Schwarzwald trainieren und dabei ungestört dopen können. Warum fährt der nach Kenia?

Aus den Gründen die ich genannt habe. Da findet er immer eine Kenianerin, die mit ihm trainiert, die Männer sind zu schnell.

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1457
aghamemnun hat geschrieben:Ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Was gab's da?
Naja, es wird z. B. gerne den Eindruck erweckt, dass es daran läge, dass die deutschen nicht dopten, wenn deutsche AthletInnen nicht mithalten können. Gabius hat sich dann nach dem 10000er sehr deutlich (und für mich nachvollziehbar) geäußert und ihnen nicht den gefallen getan zu behaupten, er habe da keine Chance gehabt, weil die anderen dopten. Stattdessen hat er mal betont, worum es im Sport gehen sollte und ihm geht - das war eine Lehrstunde, die von selbstgefälligen Journalisten wohl leider nicht angenommen werden wird.

Gabius in der ARD

Auf der anderen Seite wird meist überhaupt nicht hinterfragt, wenn deutsche WerferInnen (Ex-)DoperInnen schlagen. Das ist ok, in dem Fall ist Doping offensichtlich nicht so relevant für die Leistung.

Was der DLV an idiotischen, im Antidopingkampf kontraproduktiven Maßnahmen fabriziert wird häufig auch nicht gesehen. (Z. B. stellenweise idiotische Normverschärfungen und Nominierungen).

Das ÖR agiert leider immer häufiger wie ein extrem parteiisches Staatsfernsehen. Es wird sehr wahrscheinlich auch deshalb nie eine Dopingenthüllung des ÖR zum Fußball geben, weil da zu viel gegenseitige Abhängigkeiten bzw. Profite im Spiel sind.

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DerC hat geschrieben:Das ÖR agiert leider immer häufiger wie ein extrem parteiisches Staatsfernsehen. Es wird sehr wahrscheinlich auch deshalb nie eine Dopingenthüllung des ÖR zum Fußball geben, weil da zu viel gegenseitige Abhängigkeiten bzw. Profite im Spiel sind.
Es gab doch mal eine Untersuchung, dass eine Bundesregierung dann sicher wiedergewählt wird, wenn die Fußballnationalmannschaft gerade erfolgreich ein Nationenturnier bestritten hat. Hätte Schröder 2005 auf die WM2006 gesetzt, wäre Merkel vielleicht nie Bundeskanzlerin geworden. Panem et circenses...

1459
DerC hat geschrieben: Also selbst wenn 40% der Läufer Doper wären aus diesen Motiven nach kenia kämen, muss es für den Rest andere Motive geben.
Das will ich nicht bestreiten ... aber wenn einer pharmazeutisch nachhelfen will, dann ist ein Trainingslager in Kenia eben ein wesentlich attraktiveres Ziel als z.B. St.Moritz oder (bei mir in der Nähe) Kühtai.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

1460
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Das will ich nicht bestreiten ... aber wenn einer pharmazeutisch nachhelfen will, dann ist ein Trainingslager in Kenia eben ein wesentlich attraktiveres Ziel als z.B. St.Moritz oder (bei mir in der Nähe) Kühtai.
Ich denke mal, daß es sogar im unattraktiver ist. Die medizinische Betreuung ist hier besser. Die hygienischen Bedingung sprechen sicher auch nicht für Kenia. Ich würde es gern mal mit einer Analogie darstellen. Wenn eine Frau ein Kind abtreibt und sie bekommt legal oder illegal ein gute medizinische Betreuung, geht sich sicher nicht freiwillig zu Engelmacherin. Außer ihr fehlt das Geld für ersteres.

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DerC hat geschrieben: Was der DLV an idiotischen, im Antidopingkampf kontraproduktiven Maßnahmen fabriziert wird häufig auch nicht gesehen. (Z. B. stellenweise idiotische Normverschärfungen und Nominierungen).
So, muss ergänzen: Es gibt Ausnahmen. Der ZDF Kommentator, glaube es ist Poschmann (?), hat gerade die Nichtnominierung von Orth klar kritisiert. Er hat recht.

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leviathan hat geschrieben:Ich denke mal, daß es sogar im unattraktiver ist. Die medizinische Betreuung ist hier besser. Die hygienischen Bedingung sprechen sicher auch nicht für Kenia. Ich würde es gern mal mit einer Analogie darstellen. Wenn eine Frau ein Kind abtreibt und sie bekommt legal oder illegal ein gute medizinische Betreuung, geht sich sicher nicht freiwillig zu Engelmacherin. Außer ihr fehlt das Geld für ersteres.
Nur dass Kinderkriegen bzw. Abtreiben legal ist. Der Vergleich hinkt ziemlich :wink:
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DerC hat geschrieben:So, muss ergänzen: Es gibt Ausnahmen. Der ZDF Kommentator, glaube es ist Poschmann (?), hat gerade die Nichtnominierung von Orth klar kritisiert. Er hat recht.
Poschmann war selbst früher ein guter Leichtathlet (Läufer, HM 1:03:36, Dt. Rekord), daher betrachtet er einiges auch mal aus dem Blickwinkel des Sportlers.

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1464
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Nur dass Kinderkriegen bzw. Abtreiben legal ist. Der Vergleich hinkt ziemlich :wink:
Das finde ich nicht. Du hast zwei Kategorien von Athleten. Die einen sind permanent unter Beobachtung und werden hier wie dort kontrolliert. Die zweite Kategorie wie vorhin beschrieben:
Ein flüchtiger Bekannter von mir war schon mehrmals auf eigene Kosten in Kenia zum Training. Ein ambitionierter Läufer (iirc Marathon PB 2h24 oder so), aber in keinem Kader und so auch in keinem Testpool. Zur Dopingkontrolle muss der nur, fall er mal bei der DM Marathon auf dem Treppchen landen konnte. Der hätte also im Winter auch im Schwarzwald trainieren und dabei ungestört dopen können. Warum fährt der nach Kenia?
muss eigentlich nicht mit einer Kontrolle rechnen. Für beide Gruppen sehe ich keine Vorteile in Kenia für die Dopingbeschaffung und -versorgung. Damit wollte ich gern Deiner folgend nochmal zitierten Aussage - ob zynisch oder nicht - etwas entgegenhalten.
Die Konzentration auf Kenia war insofern übertrieben als das selbe natürlich für das gesamte Nord- und Ostafrika gilt - das ist ja auch kein Geheimnis, dass es dort nicht möglich ist, WADA-konforme Bluttests durchzuführen. Man möge mir meinen Zynismus verzeihen, aber ich vermute schon seit Jahren, dass eben das (und nicht die tollen Unterkünfte oder Mahlzeiten) der Grund dafür ist, dass die Laufcamps dort bei Spitzensportlern so beliebt sind.
Ich habe in den letzten Jahren einige Läufer kennengelernt, die gern und häufig in Kenia verweilen. Bei der Kategorie 1 ist es häufig so, daß die Jungs und Mädels zweimal täglich ihre Runden drehen. Das kann schon ziemlich nervig sein. Dann mal woanders neue Laufstrecken, neues Umfeld und eine Gruppe zu nutzen, um sich neu zu motivieren, ist absolut nachvollziehbar. Warum Kenia? Klar ist es ein Läuferland. Die Infrastruktur stimmt und die Laufstrecken sind fast "unendlich". Es ist eine andere Kultur. Du hast nur wenig Ablenkung. Und vor allem ist es billig. Für die meisten Leistungssportler ist das ein entscheidender Faktor.

Warum fährt ein Athlet der zweiten Kategorie dorthin? Er hat dort gute Möglichkeiten sich mit Athleten der ersten Kategorie auszutauschen und auch mal ein paar gemeinsame Einheiten zu machen. Die Unterkünfte und die Verpflegung sollen ganz ok sein. Es ist einfach auch in dieser Hinsicht viel auf Läufer ausgerichtet.

Den Jungs und Mädels, die ich persönlich kenne, bringe ich auch eine Portion Vertrauen entgegen. Ich bin auch wirklich überzeugt, daß die oben beschriebenen Gründe den Fokus nach Kenia legen.

Wenn ich keine Familie hätte, könnte ich mir auch vorstellen dort ein Trainingslager zu machen. Als Athlet der oben beschriebenen Kategorie zwei "einfach um mal mit den grossen Jungs spielen zu dürfen". Ich finde das nicht ehrenrührig.

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leviathan hat geschrieben:Und vor allem ist es billig. Für die meisten Leistungssportler ist das ein entscheidender Faktor.
Hm, wenn ich die Angebote vergleiche ist das eigentlich nicht billiger als das HT-Lager hier im Kühtai, ohne Anreise (aber die ist in Mitteleuropa ja nicht so das Thema) kostet's bei uns grade die Hälfte.
Das Argument dass dort viel mehr Leute laufen stimmt natürlich, das regt an. Gerade für Spitzensportler stellt sich mir aber schon die Frage, warum man um mehr Geld unter schlechterer medizinischer Betreuung trainieren will. Länderübergreifende Trainingsgruppen gibt's in Europa auch genug wenn man mehr Konkurrenz braucht.
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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Hm, wenn ich die Angebote vergleiche ist das eigentlich nicht billiger als das HT-Lager hier im Kühtai, ohne Anreise (aber die ist in Mitteleuropa ja nicht so das Thema) kostet's bei uns grade die Hälfte.
Die meisten die ich kenne, sind dann eher in Portugal oder Spanien. Das ist aber eher ein Thema des Wetters. Viele Trainingslager sind ja im Winter und Frühjahr. Da hat man zwar keine Schönwetter-Garantie. Aber es ist überschaubar. Ich hatte übrigens noch nie etwas von Kühtai gehört. Vielleicht sollte das besser vermarktet werden. Weil gerade im Sommer sollte das dann schon eine Alternative sein. Vielleicht liegt es auch ein bisschen an den Trainern, die seit eh und je ihre zwei oder drei Standorte haben und daran festhalten und ihre Trainingsgruppen entsprechend dort trainieren lassen.

1467
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Hm, wenn ich die Angebote vergleiche ist das eigentlich nicht billiger als das HT-Lager hier im Kühtai, ohne Anreise (aber die ist in Mitteleuropa ja nicht so das Thema) kostet's bei uns grade die Hälfte.
Kühtai mag eine alternative für den Sommer sein. Das wäre für die Pros dann ein Trainingslager von vielen. Die meisten mitteleuropäischen Amateure, die nur ein trainingslager pro Jahr absolvieren, versuchen im Winter oder Frühjahr dem schlechten Wetter hier zu entkommen.

Da fällt dann Kühtai wegen zu hoher Schneegefahr aus. Und ansonsten steht Kenia preislich im Vergleich zu den Orten, die die Pros häufig wählen wie Flagstaff oder StMoritz sicher sehr gut da.

Im vergleich der Regionen, in denen man auch im Winter in die Höhe gehen kann, schneidet Kenia sehr gut ab. Zumal es auch deutlich billiger geht als bei irgendwelchen Pauschalangeboten. Wenn man nicht die höchsten Ansprüche hat, ist das mit Abstand teuerste der Flug. Da geht es in einem armen Land einfach viel weiter runter, was Preise für Unterkunft und Verpflegung angeht, da kann auch Kühtai nicht mithalten.
GeorgSchoenegger hat geschrieben:Länderübergreifende Trainingsgruppen gibt's in Europa auch genug wenn man mehr Konkurrenz braucht.
ja? 300-400 Leute beim Fahrtspiel? Es mag Zeiten im Jahr geben, wo in Portugal oder Italien einiges los ist, aber an die Zahlen und die Leistungsdichte von Iten wird man nicht ran kommen.

Mir kommt es so vor, als willst du unbedingt daran glauben, dass da LäuferInnen in erster Linie zum Dopen runterfahren und bist für Argumente nur bedingt empfänglich. Warum?

Und was denkst du: Z. B. Diana Sujew, Gesa Krause, Arne Gabius ... wer von denen war in Kenia um da ungestört dopen zu können?

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1470
Doping: Zoll stellt Unmengen an Dopingmitteln sicher

"Die Fahnder schätzen den gesamten Umfang des verbotenen Handels auf elf Tonnen."

11 (ELF!!) Tonnen von dem Zeug....
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016 :) (http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden

1474
Digel war viel zu lange Präsident und zu lange im Council. Wie kann jemand solche Ämter ausüben, der so ahnungslos ist? Oder ist der so ein Heuchler? Es war schon 1999 jedem mit etwas Ahnung von der Sache klar, dass Nandrolon natürlich auch Langstrecklern hilft. Die Argumentation, Nandrolon wäre unsinnig, sprach schon damals nicht für Baumann.

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- Sir Roger Bannister

1475
Gewollt ahnungslos.

Die Argumentation "Das würde bei dieser Sportart auch überhaupt nicht helfen" ist ja auch beim Profifußball extrem verbreitet. Wenn dann aber ein Spieler sich mit einer Verletzung in den Heimaturlaub absetzt, in dieser Zeit nicht erreichbar ist, der Verein nicht weiß, ob er überhaupt zurückkommt (fortgeschrittenes Fußballeralter und eine Verletzung die durchaus das Karrierende bedeuten kann), er dann mit ungeahnten Muskelbergen zu Trainingsbeginn wieder da ist und die Saison seines Lebens spielt, gehen keinerlei Alarmglocken an, sondern alle liegen sich jubelnd in den Armen...

Nein, keine erfundene Geschichte, hat sich in der ersten Fußball Bundesliga exakt so zugetragen.

1476
ruca hat geschrieben:Gewollt ahnungslos.

Die Argumentation "Das würde bei dieser Sportart auch überhaupt nicht helfen" ist ja auch beim Profifußball extrem verbreitet. Wenn dann aber ein Spieler sich mit einer Verletzung in den Heimaturlaub absetzt, in dieser Zeit nicht erreichbar ist, der Verein nicht weiß, ob er überhaupt zurückkommt (fortgeschrittenes Fußballeralter und eine Verletzung die durchaus das Karrierende bedeuten kann), er dann mit ungeahnten Muskelbergen zu Trainingsbeginn wieder da ist und die Saison seines Lebens spielt, gehen keinerlei Alarmglocken an, sondern alle liegen sich jubelnd in den Armen...

Nein, keine erfundene Geschichte, hat sich in der ersten Fußball Bundesliga exakt so zugetragen.
Ja, ich erinnere mich
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

1480
DerC hat geschrieben:Es war schon 1999 jedem mit etwas Ahnung von der Sache klar, dass Nandrolon natürlich auch Langstrecklern hilft. Die Argumentation, Nandrolon wäre unsinnig, sprach schon damals nicht für Baumann.
Baumann, tja, das war doch eh schon vorher klar, oder? In seiner Paradedisziplin (Olympiasieg mit 27) im Alter von 30 Jahren seine alte PB von 13:09 (Deutscher Rekord!) runter auf 13:01 verbessert, und dann mit 32 nochmal einen Satz runter auf 12:54... mit 34 immer noch 13:02 ... dann erwischt und rechtskräftig verurteilt.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1481
D-Bus hat geschrieben:Baumann, tja, das war doch eh schon vorher klar, oder? In seiner Paradedisziplin (Olympiasieg mit 27) im Alter von 30 Jahren seine alte PB von 13:09 (Deutscher Rekord!) runter auf 13:01 verbessert, und dann mit 32 nochmal einen Satz runter auf 12:54... mit 34 immer noch 13:02 ... dann erwischt und rechtskräftig verurteilt.
Wenn es nur nach dem Alter geht.............wäre Gabius auch höchst verdächtig.

1482
bones hat geschrieben:Wenn es nur nach dem Alter geht.............wäre Gabius auch höchst verdächtig.

Nicht wirklich. Klick.

Baumann dagegen verbesserte als 30+-Jähriger trotz jahrelanger Optimierung seiner 5000er Zeit (Olympiasieg, Deutscher Rekord) diese noch mal um 15 Sekunden. Das wirft eher die Frage auf, ob er bei der Olympia '92 und dem Deutschen Rekord nicht vielleicht doch noch sauber war, und "nur" danach zu ehrgeizig/skrupellos wurde.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1483
Spekulieren kann man immer bei aussergewöhnlichen Leistungen im Sport. Und wer möchte, kann meinetwegen auch bei nicht überführten Athleten die Schuldvermutung anstellen. Und zum Ende der Karriere kann der bisher nicht so erfolgreiche Athlet ja mit Glück (und Doping) nur noch gewinnen (im richtigen und im übertragenen Sinn). Der Dieter hatte Pech, die Florence hatte Glück - um nur 2 zu nennen.

1484
bones hat geschrieben:Spekulieren kann man immer bei aussergewöhnlichen Leistungen im Sport. Und wer möchte, kann meinetwegen auch bei nicht überführten Athleten die Schuldvermutung anstellen.
Ja von mir aus - das hast du aber gemacht, nicht ich (denn Baumann wurde ja überführt):
bones hat geschrieben:Und zum Ende der Karriere kann der bisher nicht so erfolgreiche Athlet ja mit Glück (und Doping) nur noch gewinnen (im richtigen und im übertragenen Sinn). Der Dieter hatte Pech, die Florence hatte Glück - um nur 2 zu nennen.
Flo-Jo (meinst du die?) ist aber auch ein gutes Beispiel für eine ungewöhnliche Steigerung, aber wenigstens war sie dabei noch keine 30.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

1485
D-Bus hat geschrieben:Baumann, tja, das war doch eh schon vorher klar, oder?
Klar wird Doping erst nachdem der Athlet überführt wurde, nicht durch steigende Leistungen im höheren Alter. Darauf zielte meine Anmerkung ab.

1491
Spiegel online von heute hat geschrieben:"Der IAAF-Skandal dürfte auch im Mittelpunkt der Veröffentlichung des Berichts einer unabhängigen Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA am Montag [den 9.11.´15] in Genf stehen.
Dort sollen Ergebnisse der Ermittlungen über angeblich flächendeckendes Doping in Russland vorgestellt werden. "Dieser Bericht wird den Sport verändern. Das ist ein völlig anderes Ausmaß der Korruption als der Fifa-Skandal", sagte Richard McLaren, Mitglied der WADA-Kommission."
Das verspricht, interessant zu werden... . Mal schauen, wie lange sich die IAAF dann noch mit Bagatellisieren an den Tatsachen vorbei mogeln kann.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

1493
DerMaschine hat geschrieben:Also von Coe bin ich doch sehr enttäuscht. Der scheint da wohl selbst bis zum Hals mit drin zu stecken.
Das muss ich mir jetzt aber recht langsam "auf der Zunge zerlaufen" lassen :wink: .
Was stützt Dich?

Knippi

1494
Er deckt Diack auch noch: http://www.leichtathletik.de/news/news/ ... hlt-haben/

Coe: "Wir sind nicht untätig"

Der neue IAAF-Chef Sebastian Coe bezeichnete die Erpressungsvorwürfe gegen seinen Vorgänger Diack als "widerlich". Der Brite versicherte indes, es seien keine Dopingfälle verschleiert worden. Alle Verstöße gegen das Kontrollsystem des Biologischen Passes seien sanktioniert worden.

"Wir sind nicht untätig", betonte Coe. Wenn es Schwächen im Kontrollsystem gebe, die Erpressung ermöglicht hätten, würde man diese beheben. Eine unabhängige Kommission werde sich mit der Affäre beschäftigen.

1495
Ich danke Dir, @DieMaschine.

Falls er da durchkommt, "es bleibt immer was hängen", dann müssen er und seine Familie nur noch gute Nerven haben, denn er ist ja bereits Präsident - Karriereknick ist nicht mehr.

Knippi

1499
wenn sich das nicht als große Ente herausstellt (was ich nicht glaube),
ist die Leichtathletik auf der Bahn oder sonst im Stadion genauso tot wie der Straßenradsport.

Dieser Bericht der WADA Kommission hat Sargnagelpotential.

1500
Tvaellen hat geschrieben:wenn sich das nicht als große Ente herausstellt (was ich nicht glaube),
ist die Leichtathletik auf der Bahn oder sonst im Stadion genauso tot wie der Straßenradsport.
Und noch viel schlimmer: Die Weltpolitik wird in den Sport Einzug halten wie zuletzt bei den Olympiaboykotts 1980/1984.

Wir haben einen neuen kalten Krieg - mit allen Auswüchsen. Vom systematischen Doping über die Propaganda bis zu Stellvertreterkriegen...
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