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Mal wieder Doping.....

2151
Bei der TDF sollte man dann sicherheitshalber die ersten 30 ehren. :hihi:

(im Ernst: Beim Biathlon hat man ja immer über 50 Starter und es gibt einen nicht unwichtigen Gesamtweltcup. Wenn bei einem Finallauf bis 400m dann am Ende 5 vor 10 geehrt werden wäre das schon ein wenig komisch)
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2152
JoelH hat geschrieben: Davon ab, vielleicht sollten sie es so machen wie bei der Flowerzeremonie beim Biathlon und die ersten 5 (oder 6?) Plätze ehren. Dann sind die Plätze 4 und 5 wenigstens emotional dabei und eventuell wird die Medaille irgendwann nachgeliefert.
Neben dem Podest zu stehen ist aber auch voll Scheiße...
Das Gefühl auf dem Podest zu stehen und genau an der Stelle, so wie man EHRLICHE Leistung gebracht hat, das ist das, wofür viele Sportler jahrelang hart arbeiten.

Neben dem Podest stehen auch die Blumenmädchen und der alte Typ, der einem die Medaille überreicht :wink:

2153
Sehr lesenswertes Interview mit dem Langläufer Johannes Dürr, leider wohl nicht komplett frei verfügbar ...

https://www.sueddeutsche.de/sport/dopin ... duced=true

Für mich gibt es zwei Lehren daraus:

1. Ich behaupte, dass die absoluten Topleistungen in den meisten Sportarten (insbesondere auch im Laufen) nur mit illegaler Hilfe erzielt werden. Insofern ist es absolut legitim absolute Topleistungen auch unter "Generalverdacht" zu stellen.

2. Das Bild, dass er so detailliert vom "sauberen" Läufer zeichnet ist schon auch für den Normalo sehr verrückt. Wie viel medizinische Hilfe gerade in Form von Infusionen im legalen Rahmen "dazu gehört" ist schon wirklich brutal und zeichnet ein Bild vom Leistungssport, das nicht unbedingt erstrebenswert ist.

2154
Ich hatte mir die Doku dazu angesehen.
So richtig verwunderlich fand ich es nicht.
Sehr ähnliche Erzählungen (zur Normalisierung der Einnahme aller Dinge die gerade noch legal sind) habe ich sogar privat schon von einem früh ausgestiegenen Radsportler mal gehört.

Wirklich verwunderlich allerdings, dass er (Dürr) wider dieser Beschreibungen und Ausführungen nun eine Comeback plant und dies angeblich sauber durchführen will. Dafür hatte er ja eigentlich das Fernsehen kontaktiert (angeblich).

2155
Ohne Zugang ist da nur ein kurzer Teaser zu lesen.

Wenn ich aber das Interview hier sehe:
http://www.spiegel.de/sport/wintersport ... 51087.html
ist das nicht wirklich überraschend.

Aber ich würde hieraus nicht zuviel ableiten:

- Geständige Doper behaupten gerne "so gut wie alle" würden es so machen, sie wurden nur im Gegensatz zu den anderen nur erwischt.

- Seine Definition von "System" ist interessant. Das System ist laut ihm gerade, dass es kein großangelegtes System gibt sondern die Doper heimlich und allein dopen, also niemand voneinander weiß. Aber irgendwie machen es trotzdem so gut wie alle in der Spitze. Und ab und an wird mal einer erwischt damit man sieht, dass was getan wird...

- Gleichzeitig kritisiert er Wada und Verband, ist aber selbst nicht bereit, reinen Tisch zu machen und Ross und Reiter zu nennen, denn das würde nix bringen, da eh alle austauschbar sind.

Kurzgefasst: Er war nur Teil des eigentlich nicht vorhandenen Systems und ein armes Opfer

Halbwegs interessant finde ich eigentlich nur:

- Er gibt klar zu, dass er da zwar anfangs irgendwie durch (vermutlich noch legale) Spritzen und Medikamente hineingerutscht ist, dass es dann aber eine bewusste Entscheidung gab, zu dopen (so klar habe ich das noch nie gehört).
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2156
Dirk_H hat geschrieben: Sehr ähnliche Erzählungen (zur Normalisierung der Einnahme aller Dinge die gerade noch legal sind) habe ich sogar privat schon von einem früh ausgestiegenen Radsportler mal gehört.
Hierzu finde ich die hier schon öftersangesprochene Doku zum Team Alpecin sehr interessant. Wohlgemerkt war die da um zu zeigen, wie sauber der Radsport jetzt ist und denen fiel offensichtlich nicht auf, dass so prall gefüllte Medikamentenbeutel und die vorbeugende Einnahme von Schmerzmitteln nicht ganz so gut ankommen.
Bei den Fußballern wurde ja hinzugelernt. Früher hieß es oft "Spieler XY wurde fitgespritzt", inzwischen nur noch "er wurde rechtzeitig wieder fit" - auch wenn sich die Vorgänge im Hintergrund garantiert nicht entscheidend geändert haben...
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2157
Dirk_H hat geschrieben: Sehr ähnliche Erzählungen (zur Normalisierung der Einnahme aller Dinge die gerade noch legal sind) habe ich sogar privat schon von einem früh ausgestiegenen Radsportler mal gehört.
Meine Schwester hatte ihre drei Töchter schon sehr früh zum Schwimmsport ( vom Babyschwimmen angefangen) gebracht.
Ihre älteste Tochter war auch sehr talentiert und ergeizig 3-4 x Schwimmtraining in der Woche + Wettkämpfe an den Wochenenden.
Schon recht früh wurde meine Schwester bei WK auf ihre älteste angesprochen und Trainer anderer Vereine versuchten sie ganz offen mit der Möglichkeit "besondere medizinischer Betreuung" abzuwerben.
Als meine Nichte in die Pubertät kam, hatte sie ein Kreuz, bei dem die meisten der älteren Jungen an ihrer Oberschule neidisch werden konnten.
Aber es half alles nichts, vielle ihrer früheren chancenlosen Konkurrentinen baute noch wesentlich stärker Muskelmassen auf und ließen sie plötzlich sehr langsam aussehen.
Ihren damaligen Trainer auf ihr plötzlichen Leistungseinbruch angesprochen, wurde ganz offen gesagt,
wenn ihre Tochter weiterhin Wettkampfsport im Schwimmen betreiben möchte, muss sie sich einen anderen Verein suchen in dem sie medizinisch optimiert wird, bei uns im Verein wird nicht gedopt!
Daraufhin beendete meine Nichte ihre "Schwimmkarriere" mit 14 Jahren..
Das war damals ungefähr um die Jahrtausendwende.

Man sieht, der Übergang vom Breitensport zum Profisport ist oft fließend und Doping unter den Verantwortlichen auch kein Geheimniss.
Bild

2158
Dass es im Fußball praktisch noch nie einen konkreten Dopingfall gab, obwohl spanische Spitzenclubs auch bei Doctor Fuentes Kunden waren, ist sicher hauptsächlich der großen Medienmacht dieser Sportart zu verdanken. Und dass man manchmal Spieler bei Blessuren oder Problemen eher mal etwas schonen kann. Ein Skiläufer oder Leichtathlet muss entweder pausieren oder in Topform sein, sonst kann er es meistens gleich lassen. (Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall, dass die Stütze einer Mannschaft unbedingt spielen muss, weil sonst die ganze Mannschaft verliert.)

Andererseits muss man m.E. auch sagen, dass "legales Doping" so etwas ähnliches ist wie "legale Steuertricks". Wenn etwas nicht auf der Liste steht, ist es halt kein Doping. Dass es wegen Ausnahmen wie für die Asthma-Mittel usw. hier natürlich auch Dinge gibt, die man als ähnlich unfair wie verbotenes Doping sehen kann, ist klar, aber die Regeln sind halt so, wie sie sind, und wenn etwas kein Verstoß ist, ist es o.k. Ähnlich "fit spritzen" usw.

Bzgl. der Topleistung sind die ja in der Leichtathletik gut im Längsschnitt vergleichbar. Von daher muss man eigentlich schon sagen, dass die in vielen Bereichen deutlich schwächeren Leistungen der absoluten (oder der erweiterten) Spitze zumindest darauf hindeuten, dass dezenter oder tatsächlich weniger gedopt wird.
Klar, dezenter als Mitte der 1970er bis Anfang der 1990er heißt noch nicht viel. Aber es haben sich ja in den letzten 50 Jahren auch Bahnen, Schuhe, Trainingsmethoden verbessert. Wenn Heide Rosendahl 1972 6,80 springen konnte, warum soll nicht heute jemand mit superlativer Biomechanik (nix gegen Rosendahl, aber man vergleiche mal ihre Gestalt mit Mihambo), schnellerer Bahn und 45 Jahren mehr kollektiver Trainererfahrung 7,10 springen? Zugegebenermaßen ist Weitsprung kein so gutes Beispiel, weil die Leistungen stark schwanken und immer mal wieder, Doping oder nicht, einzelne Sprünge gelingen, bei denen "alles passt".
Mein Schulweg war zu kurz...

2159
klnonni hat geschrieben:Ihren damaligen Trainer auf ihr plötzlichen Leistungseinbruch angesprochen, wurde ganz offen gesagt,
wenn ihre Tochter weiterhin Wettkampfsport im Schwimmen betreiben möchte, muss sie sich einen anderen Verein suchen in dem sie medizinisch optimiert wird, bei uns im Verein wird nicht gedopt!
Daraufhin beendete meine Nichte ihre "Schwimmkarriere" mit 14 Jahren..
Das war damals ungefähr um die Jahrtausendwende.
.
Das glaube ich einfach nicht!
nix is fix

2161
klnonni hat geschrieben:Und darin liegt das Problem!
Problem ist eher einige von uns haben Erfahrung mit Spitzensport sei es Betreuung, eigene Leistung etc und deine Geschichte klingt extrem konstruiert. Nenn doch einfach mal den Verein um den es geht und poste einige Ergebnisse deiner Nichte. Mit 14 war sie als Mädchen im Schwimmsport schon recht weit in der Entwicklung wenn Talent da war und die Ergebnisse spiegeln das dann wieder. Wenn sie auf Leistungssportniveau trainiert hat wird sie auch heute noch alle ihre Zeiten auswendig kennen und Wettkampfergebnisse sind fast alle im Nachhinein recherchierbar.

Es gibt Doping, selbstverständlich. Aber so wie du das schilderst klingt es , sorry, nach dem klassischen Ammenmärchen von nicht erfolgreichen Sportlern bzw. rückwirkende Ausreden. Gerade im Amateursport nimmt das mittlerweile abstruse Ausmaße an das bei guten Leistungen sofort mit "Doping" gekontert wird. Ist auch einfacher als sich selbst zu hinterfragen.

Wer in Deutschland erfolgreich dopen will muss richtig Geld in die Hand nehmen da die Kontrollen fast durchgehend sehr gut sind . Staatlich legitimiertes Doping und selbst auf Vereinsebene existierte schon damals quasi nicht mehr. Wenn deine Nichte das Potential zu internationaler Spitze hatte, kann ich mir eventuell einzelne Trainer vorstellen die ein derartiges Risiko eingehen würden, aber nie im Leben Vereine in denen systematisch gedopt wird. Dazu muss deine Nichte aber wie gesagt wirklich ein Ausnahmetalent gewesen sein.

Für mich klingt es nach Dorfverein mit Dorftrainer der die Konkurrenz madig macht da der Erfolg fehlt. Der Klassiker.

Doping ist ein Problem aber mittlerweile unterschätzen gerade Amateursportler MASSIV was man clean erreichen kann da lediglich die eigene Leistungsfähigkeit und insbesondere Leistungsbereitschaft damit verglichen wird. Die Vorstellung das es weitaus bessere Sportler gibt die dopingfrei trainieren ist da für viele äußerst unangenehm. Da schwingt eine gehörige Portion Neid mit.

Im Fall deiner Nichte könnte es auch einfach sein das sie keinen Bock mehr auf Schwimmen hatte, Alter passt perfekt, und das eben ihre Geschichte dazu war. Sie hätte zumindest national definitiv sehr viel erreichen können ohne zu dopen wenn Talent und Motivation gepasst hätten.

2162
klnonni hat geschrieben: Als meine Nichte in die Pubertät kam, hatte sie ein Kreuz, bei dem die meisten der älteren Jungen an ihrer Oberschule neidisch werden konnten.
Aber es half alles nichts, vielle ihrer früheren chancenlosen Konkurrentinen baute noch wesentlich stärker Muskelmassen auf und ließen sie plötzlich sehr langsam aussehen.
Die Entwicklung in der Pubertät läuft bekanntlicherweise zeitlich sehr unterschiedlich ab.
Wenn deine Nichte z.B. ein halbes Jahr früher in die Pubertät gekommen ist als andere Sportlerinnen, kommt es oft vor, dass diese sie dann erst später "aufholen" bzw. sogar "überholen".
Ich will deine Nichte jetzt nicht "schlechtreden", dafür kenn ich die Leistungen und die Geschichte ja nur oberflächlich.

Diesbzeüglich möchte ich aber auf einen aktuellen Bericht von Lothar Pöhlitz hinweisen:
http://la-coaching-academy.de/index.php ... entwickler
Unter anderen schreibt er:
"Bei Weineck in „Optimales Training" 1996, S. 99-118 findet man ergänzend dazu:
....
Akzelerierte verfügen im konditionellen Bereich (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer) über eine wesentlich höhere Belastbarkeit und Leistungs-fähigkeit. Vermeintliche "Talente" sind daher in vielen Fällen nur Frühentwickler"
Zudem schreibt er, dass "Frühentwickler" entsprechend ihrer Entwicklung trainiert werden müssen. Und in vielen Fällen wird nicht nach Entwicklungsstand sondern nach "nominellem Alter" trainiert. Und wenn Letzteres der Fall ist, dann ist die Leistungsentwicklung laut Pöhlitz nicht optimal und die vermeintlichen "Talente" werden von den Spätentwicklern schnell eingeholt.
Das führt dann laut Pöhlitz zu Frust/Unzufriedenheit bei den Sportlern (aufgrund des Wegfalls von sportlichen Erfolgen) und sie hören dann oftmals mit dem Soprt auf.

2163
Die Geschichte mit dem Schwimmen klingt für mich auch sehr dubios.

Ich bin als jugendlicher selber in einem sehr ambitionierten Verein geschwommen. Daher kann ich zumindest auch sagen, dass 3-4x/ Woche für Schwimmer quasi nichts ist. Ich bin selber 6-7x/Woche geschwommen als Schwimmen der Hauptfokus war. Das war auch mit 15, also keine groß andere Altersgruppe (wen wunderts wenn 17/18-jährige bei WM+Olympia ganz vorne mitschwimmen). Unser Trainer hatte immerhin einen A-Lizenz Schein, so ganz ahnungslos kann er also nicht gewesen sein. Wir hatten auch Leute die aus anderen Vereinen zu uns gewechselt sind und erstaunlich weite Anfahrtswege hatte, was für mich jetzt auch nicht für einen so schlechten Verein spricht.
Kollegen sind später sogar 8-10 Einheiten die Woche geschwommen (plus Athletik mehrfach die Woche).
Aber medizinische Optimierung gab es nicht.
Ok, Profi ist niemand von uns geworden, in keiner Sportart.

Mit Dingen wie Doping sind wir dabei nicht in Kontakt gekommen. Eine Aspirin oder Ibuprofen vor dem WK dagegen war nichts anrüchiges.

2164
Dirk_H hat geschrieben:Eine Aspirin oder Ibuprofen vor dem WK dagegen war nichts anrüchiges.
Vielleicht nichts anrüchiges aber aus meiner Sicht durchaus etwas problematisches.

LG Uwe
Disziplin bedeutet, dass man Dinge tut, die keinen Spaß machen.
Für alles, was man gerne tut, braucht man keine Disziplin!
Lilli Palmer

2165
RunSim hat geschrieben: Ich will deine Nichte jetzt nicht "schlechtreden", dafür kenn ich die Leistungen und die Geschichte ja nur oberflächlich.
Ich berichte bloß was meine Schwester mit ihrer Tochter im Schwimmverein erlebt hat zwischen 1999/2002.

Vielleicht hat sich in den letzten 20 Jahren auch vieles gebessert, aber nicht nicht selten sagen ja auch ehemalige Leistungssportler wie organisiert Doping ablief und eigentlich alle Verantwortlichen hätten Bescheid gewusst haben müssen.
RunSim hat geschrieben: Diesbzeüglich möchte ich aber auf einen aktuellen Bericht von Lothar Pöhlitz hinweisen:
http://la-coaching-academy.de/index.php ... entwickler
Unter anderen schreibt er:
"Bei Weineck in „Optimales Training" 1996, S. 99-118 findet man ergänzend dazu:
....
Akzelerierte verfügen im konditionellen Bereich (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer) über eine wesentlich höhere Belastbarkeit und Leistungs-fähigkeit. Vermeintliche "Talente" sind daher in vielen Fällen nur Frühentwickler"
Zudem schreibt er, dass "Frühentwickler" entsprechend ihrer Entwicklung trainiert werden müssen. Und in vielen Fällen wird nicht nach Entwicklungsstand sondern nach "nominellem Alter" trainiert. Und wenn Letzteres der Fall ist, dann ist die Leistungsentwicklung laut Pöhlitz nicht optimal und die vermeintlichen "Talente" werden von den Spätentwicklern schnell eingeholt.
Das führt dann laut Pöhlitz zu Frust/Unzufriedenheit bei den Sportlern (aufgrund des Wegfalls von sportlichen Erfolgen) und sie hören dann oftmals mit dem Soprt auf.
+1

Dem kann ich mir durchaus anschliessen, ist ja auch beim Laufsport so, dass viele vermeintliche junge Talente nach der Pubertät nicht mehr gesehen werden.
Dirk_H hat geschrieben:Die Geschichte mit dem Schwimmen klingt für mich auch sehr dubios.
Glaube ich gerne, hätte die Geschichte auch nicht geglaubt wenn ich es nicht in der Familie erlebt hätte.

Im übrigen war auch die Reaktionen des Schwimmverbandes ebend so,
auf die Meldung meiner Schwester damals über die eindeutig zweideutigen Angebote diverser Trainer,
wurde ihr bloß geschrieben, so etwas könne man sich nicht vorstellen und auch wenn man einzelne schwarze Schafe nicht gänzlich ausschliessen könnte, wären dem Verband keine Vergehen bekannt...
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2166
bike_and_run hat geschrieben:Vielleicht nichts anrüchiges aber aus meiner Sicht durchaus etwas problematisches.

LG Uwe
Ich habe auch nur wiedergegeben wie es gewesen ist. Ich sagte also nicht "ist nichts", sondern "war nichts". Wobei mich durchaus mal interessieren würde wo genau das problematische gesehen wird aus deiner Perspektive? (auch der Satz besagt nicht, dass ich es gut/richtig/unproblematisch finde, aber die Begründung anderer, die offensichtlich noch nie etwas derartiges gemacht haben, finde ich durchaus mal interessant)

2167
klnonni hat geschrieben:Ich berichte bloß was meine Schwester mit ihrer Tochter im Schwimmverein erlebt hat zwischen 1999/2002.
Ich sehe bei Dir "Brandenburg" im Profil, gehe ich Recht in der Annahme, dass sich das im Osten abspielte? Das klingt sehr danach, als hätten ein paar alte Strukturen 10 Jahre überlebt. "Blöderweise" ist das aber auch genau die Zeit, in der die deutschen Schwimmer ziemlich erfolgreich waren...
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Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2168
@ Dirk - das Problematische an Ibuprofen und Aspirin vor einem Wettkampf ist, dass
1. eventuell auftretende Schmerzen unterdrückt werden und somit die Gefahr besteht sich eine ernsthafte Verletzung einzufangen
2. Aspirin die Gefahr erhöht während eines Wettkampfes Magenblutungen zu bekommen
3. Ibuprofen die Gefahr erhöht während eines Wettkampfes Nierenversagen zu bekommen
4. die Gefahr für Kreislaufversagen, Erbrechen und Durchfall durch die Medikamente ansteigt

Die Wahrscheinlichkeit stiegt je nach Studie um das 2 bis 6-fache an.

Somit für mich ein problematisches Vorgehen, mit Schmerzmitteln Wettkämpfe zu bestreiten.

Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Uwe
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Lilli Palmer

2169
Beim Mittel/Langstreckenlauf ist es allerdings bei Mädchen eher umgekehrt. Eine verzögerte Pubertät bringt Vorteile, weil der typische Gestalt- und Gewichtswandel tendenziell eher nachteilig ist. Ändert natürlich nichts daran, dass man hier mit Prognosen genauso vorsichtig sein sollte wie bei "frühreifen" Jugendlichen.

Beim Schwimmen gab es schon in den 1950ern, also noch vor dem modernen Profisport, schonmal eine Phase, in der junge Teenager das Frauenschwimmen dominierten. Das hat sich allerdings wieder geändert, wobei vgl. mit vielen anderen Sportarten weiterhin sehr jung Weltklasseleistungen erzielt werden. Keine Ahnung, woran das liegt.
Mein Schulweg war zu kurz...

2170
@ ruca

Die Geschichte spielte sich in Berlin ab.
Meine Schwester wohnte in Berlin-Spandau und ihre Kinder waren dort in Spandau auch in einem größeren Sportverein.

Ich glaube nicht, dass es ein Problem des "Ostens" war oder ist, zumal in der Stadt Berlin erfolgreiche Trainer bestimmt zwischen den Stadthälften von "West" nach "Ost" und umgekehrt gewechselt haben mögen.
Wettkämpfe haben in der ganzen Stadt statt gefunden und auch bereits bei den Kindern kannte man die Leistungsträger und Anfragen an diese kamen aus so ziemlich allen Stadtteilen..

@ listrahtes,
ja sicher könnte ich meine Nichte nennen,
vielleicht wüsste meine Nichte sogar noch die Vereinsnamen der Trainer von denen eindeutig zweideutige Angebote kamen.
Aber was würde das nutzen?

Glaubst Du solche Angebote wurden schriftlich gemacht, vielleicht noch mit Hochglanzbroschüren beworben?
Es gab nur mündliche Angebote und wenn man Namen nennen würde ohne Beweise wäre man schneller vor Gericht als man diese ausgesprochen hätte.
Darum hatte sich meine Schwester damals auch nur mit dem Sachverhalt an den Schwimmverband gewandt, ist dort aber auf taube Ohren gestoßen.

Hoffe die Zeiten haben sich geändert, allein mir fehlt der Glaube.
Bild

2171
klnonni hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass es ein Problem des "Ostens" war oder ist, zumal in der Stadt Berlin erfolgreiche Trainer bestimmt zwischen den Stadthälften von "West" nach "Ost" und umgekehrt gewechselt haben mögen.
Natürlich war Doping als solches kein Problem des Ostens. Es war dort sicher größer und exzellent organisiert.
Aber ein flächendeckendes Doping im Kindes- und Jugendalter kann ich mir bei Leibe nicht vorstellen. Ich schließe so etwas natürlich nicht aus, halte es aber für höchst unwahrscheinlich.

Es ist auch nicht klar, was Deiner Nichte wirklich angeboten wurde. Waren es wirklich verbotene Substanzen? Oder (die Frage ist kein Witz) wurde einfach mal Blut für einen Laktattest genommen? Gab es vielleicht Nahrungsergänzungsmittel? Ich weiß nun nicht wie gut die Mutter in der Materie stand, um das einzuschätzen.
nix is fix

2173
leviathan hat geschrieben: Es ist auch nicht klar, was Deiner Nichte wirklich angeboten wurde. Waren es wirklich verbotene Substanzen?
Ich weiß nur noch, dass von "medizinischer Optimierung" gesprochen wurde.
Es wurde immer nur gesagt, man würde mit erfahrenen Ärzten zusammen arbeiten.
Es gab kein klischeehaften Handel hinter Bäumen versteckt, mit verbotenen Substanzen.
Aber der damalige Trainer von meiner Nichte sprach ganz offen davon, für zukünftige weitere Erfolge bedarf es einen Vereinswechsel, mit ihm gäbe es kein Doping..

Für mich hörte sich es damals nicht nach Nahrungsergänzungsmittel an.

Bezweifel, dass alles nur Mißverständnisse waren, aber fragen kann ich meine Schwester nicht mehr sie starb vor 2 Jahren an Krebs.
Bild

2174
klnonni hat geschrieben:Aber der damalige Trainer von meiner Nichte sprach ganz offen davon, für zukünftige weitere Erfolge bedarf es einen Vereinswechsel, mit ihm gäbe es kein Doping..
Das nun wieder kann ich mir auch vorstellen. Trainer sind auch nur Menschen und entsprechend lieben sie ebenfalls Klischees. Das medizinische Optimierung ein wichtiger Baustein im Leistungssport sein kann, ist unbenommen. Das hat in der Regel nichts mit Doping zu tun. Es schließt sich aber sicher nicht aus. Ein Vereinswechsel kann dennoch in so einem Fall notwendig sein. Wenn ich allein auf die notwendigen Trainingsstunden im Wasser schaue, bezweifle ich, daß jeder Verein dafür die Kapazitäten hat.
Bezweifel, dass alles nur Mißverständnisse waren
Es ist aber möglich, daß über sehr unterschiedliche Dinge gesprochen worden ist. Und der zu dem Zeitpunkt verantwortliche Trainer könnte ein guter Katalysator gewesen sein. Wie dem auch sei, ich konnte mir das in dieser Form nicht vorstellen. Ich kenne verschieden ehemalige Hochleistungsschwimmer, die zu dieser Zeit Kinder und Jugendliche waren. Einige waren auch bei Deutschen Meisterschaften auf dem obersten Podest. An Doping glaube ich in diesen Fällen nicht. Aber ich kann Dir sagen, daß das Leben ausschließlich aus Training, Schule und Training bestanden hat.
aber fragen kann ich meine Schwester nicht mehr sie starb vor 2 Jahren an Krebs.
Das tut mir leid.
nix is fix

2176
listrahtes hat geschrieben: Gerade im Amateursport nimmt das mittlerweile abstruse Ausmaße an das bei guten Leistungen sofort mit "Doping" gekontert wird. Ist auch einfacher als sich selbst zu hinterfragen.
Hab noch nie einen Amateurspotler getroffen, der einem anderen Amateur Doping vorgeworfen hat.
Wer in Deutschland erfolgreich dopen will muss richtig Geld in die Hand nehmen da die Kontrollen fast durchgehend sehr gut sind .
Betonung liegt auf "erfolgreich". Übermäßig schwer oder teuer an Medikamente (und damit Doping aller Art) zu kommen, ist es nicht. Über den Wirkungsgrad unprofessionell eingesetzter Medis kann man sicher diskutieren. Für NEMs gibt es allerdings auch keinen Wirkungsnachweis und trotzdem wird das Zeug tonnenweise für teures Geld gekauft und eingeschmissen. Mangelnde Wirkung hält anscheinend nur begrenzt ab.
Da schwingt eine gehörige Portion Neid mit.
Das bringt das aus meiner Sicht eigentliche Problem auf den Punkt, dass deinen ganzen Beitrag durchzieht. Wer Erfolg hat oder Leistung bringt ist unangreifbar und wer kritisiert oder in Frage stellt ist ein Neider. Zu dem Thema im Allgemeinen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 46715.html

Ich würde gar nicht bezweifeln, dass man ohne Doping sehr weit kommen kann, auch bis in die Weltspitze. Das ändert aus meiner Sicht nichts an der Grundproblematik. Wir wissen, dass Doping in den 60ern und 70ern absolut Standard war und auch in Westdeutschland staatlich gefördert wurde. Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen (etwa Frauenzeiten auf der Mittelstrecke anschauen), dass in den 80ern Doping immer noch flächendeckend verbreitet war. Und wir kennen auch in den 90ern und 00ern dutzende Dopingfälle, bei den Kugelstoßern sind z. B. bereits 40% der Olympiamedaillen der 00er nachträglich aberkannt worden ,im Profibb ist die Quote 100%.
Im Amateurbodybuilding gibt es eine Dunkelziffer von Dopern die auf eine sechsstellige Zahl geschätzt wird, teilweise sogar siebenstellig. Bei mir an der Uni ist es in manchen Studiengängen nicht ungewöhnlich, Ritalin zum Lernen zu benutzen und die Schmerzgrenze in der Normalbevölkerung Schmerzmittel und andere Medikamente einzuwerfen ist inzwischen auch ganz gut dokumentiert.
Warum sollte das also im gehobenen Amateursport so viel anders sein, wo der psychische Druck durchaus mit anspruchsvolleren Studiengängen oder ambitionierteren Karrieren mithalten kann?

2181
leviathan hat geschrieben:Würde mich interessieren, ob das der gleiche Mediziner ist.
Das war auch mein Gedanke. Hab aber bisher noch nichts weiter dazu gefunden.

Edit: ist nicht derselbe wie 2012 mit der UV-Nummer.

2183
Klingt ja wirklich dramatisch, es soll um ein internationales Doping-Netzwerk gehen ...

LG 3fach
Bild

Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

2186
NME hat geschrieben:Video vom Besuch der Fahnder bei einem Verdächtigen. Doof so mit der Zapfsäule am Arm...

https://www.nrk.no/sport/her-blir-hauke ... 1.14451938
Hier bin ich auf die Ausrede gespannt:
"Mein Vater arbeitet beim Blutspendedienst beim DRK und hatte sich etwas Arbeit mit nach Hause gebracht. Da habe ich die Nadeln und Schläuche liegen sehen und wollte das auch mal ausprobieren."

oder

"Meine Oma ist schwer krank und benötigt regelmäßig Bluttransfusionen. Und beim Aufräumen der Wohnung bin ich unglücklich in die Nadel gefallen."

oder
......

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

2187
Santander hat geschrieben:Hier bin ich auf die Ausrede gespannt:
Vielleicht hat er auch einfach nur Hunger gehabt und fühlt sich halt als Vampir oder sowas.

Der Erfurter Mini-Fuentes hat wohl einen illustren Kundenkreis quer durch alle Ausdauersportarten gehabt, auch Leichtathleten. Die Fahnder versuchen jetzt anhand von Genvergleichen, die Eigentümer der Blutbeutel ausfindig zu machen. Stay tuned.

Edit: hier der heutige Artikel aus der SZ dazu: https://www.sueddeutsche.de/sport/dopin ... -1.4349639

2188
Mir fällt noch eine Ausrede ein: Eigenblutwurst. Gibt es wirklich...

Im Ernst: Der Trend der letzten Jahre stimmt mich sehr nachdenklich. Früher wurden die Leute anhand positiver Dopingtests gefunden, diese scheinen aber immer mehr komplett ins Leere zu laufen, die spektakulären Fälle gehen hier immer mehr zurück und wenn dann wird eine Scharapowa erwischt, die schlichtweg verpennt hat, dass ihr altbewährtes Medikament plötzlich auf der Dopingliste steht oder ein Froome, bei dem das Zeug erlaubt aber die Dosis dann aber evtl. zu hoch war...

Die spektakulären Fälle der letzten Zeit (Fuentes, Russland und der jetzige) sind ohne einen einzigen positiven Dopingtest und selbst ein Armstrong schaffte es hier unter dem Radar zu bleiben (auf welchen Wegen auch immer).

Zu Deutsch: Wenn nicht gerade Dein Arzt ausgehoben wird, kannst Du heutzutage recht gefahrlos dopen. Wer bleibt unter den Umständen denn von den Spitzensportlern noch sauber?
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2189
Na, das stimmt nicht ganz. Allein im letzten Jahr oder so wurden mehrere prominente Leichtathleten im Zusammenhang mit Tests oder verpassten Tests gesperrt, zB. Kiprop, Sumgong, Jebet. Bei Bahta (verpasste Tests) ist der Fall noch nicht abgeschlossen. Allerdings fast durchweg Afrika oder Bahrain u.ä., wo die Tests bisher wohl so lasch waren, dass nicht wundert, wenn bei entsprechender Verschärfung auch mehr auffliegen.
Mein Schulweg war zu kurz...

2190
ruca hat geschrieben: Wer bleibt unter den Umständen denn von den Spitzensportlern noch sauber?
Frisch geduscht mit sebamed.

Der war auch sauber. Ist es nicht so ein recht blitzsauberes Bürschli gewesen? Als Inhaber eines Gebrauchtwagenhandels - den hätte ich als Verkäufer glatt eingestellt - schon alleine der Augen wegen.

Mir geht auch heute noch so mit schönen Frauen - ja, sind sie, aber https://www.youtube.com/watch?v=HzTlB-TjAzM :nick: .
Und damit keine Unklarheiten aufkommen. das ist ein blues.

Knippi

2191
mountaineer hat geschrieben:Na, das stimmt nicht ganz. Allein im letzten Jahr oder so wurden mehrere prominente Leichtathleten im Zusammenhang mit Tests oder verpassten Tests gesperrt, zB. Kiprop, Sumgong, Jebet. Bei Bahta (verpasste Tests) ist der Fall noch nicht abgeschlossen. Allerdings fast durchweg Afrika oder Bahrain u.ä., wo die Tests bisher wohl so lasch waren, dass nicht wundert, wenn bei entsprechender Verschärfung auch mehr auffliegen.
Ja, aber das ist doch nur die Spitze des Eisbergs. 2011 haben ca. die Hälfte der WM-Teilnehmer zugegeben, in den letzten 12 Monaten gedopt zu haben. Erwischt wurden ca. 1%. Die Konsequenz der verschärften Kontrollen scheint zu sein, dass die Athleten vorsichtiger dopen, nicht dass weniger dopen. Die Kenianer erfahren das grade am eigenen Leib, in Äthiopien hat sich noch nichts geändert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

2192
D-Bus hat geschrieben:Die Konsequenz der verschärften Kontrollen scheint zu sein, dass die Athleten vorsichtiger dopen, nicht dass weniger dopen.
Und dass das Doping "professionalisiert" wird.

Die Zeiten, dass man ein Medikament auf dem Hinterhof kaufte und nach Beipackzettel oder irgendeiner Empfehlung einwarf, sind mit der verschärften Kontrolldichte vorbei, da ist es schlichtweg unkalkulierbar, was hinterher gefunden wird. Heute braucht man um unter dem Radar zu bleiben und gleichzeitig möglichst viel Effekt zu erzielen fast schon zwingend die Möglichkeit, eigene Tests durchzuführen, damit man genau weiß, ab wann man mit gutem Gewissen wieder zum Test kann.

Daher nicht wirklich überraschend, dass es dann einige Ärzte gibt, die sich auf das Thema spezialisiert haben und deren Kundenliste viel erfolgsversprechender ist als alle Dopingkontrollen zusammen. Man weiß zwar nicht, wann eine Dopingkontrolle genau kommt, man hat aber Zeiträume, in denen man sicher sein kann, dass keine kommt - und bei den heutigen Mikrodosierungen kommt man schon mit einem 23h-Zeitfenster sehr weit...
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Es ist zumindest ein wenig beruhigend, dass so eine Aktion wie diese Woche erst durch eine Anti-Doping-Gesetzgebung möglich wurde.

Und für mich ist es - allen Zynismus beiseite - auch ein wenig beruhigend, dass einer der Netzwerkknoten in Deutschland ausgehoben wurde. Wir haben hier die letzten Jahre ganz schön vom hohen Ross auf die anderen Länder herabgeschaut. Getraut habe ich dem Braten nicht.

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bones hat geschrieben:Der Arzt hat 10jähriges Jubiläum

https://www.deutschlandfunk.de/milram-w ... _id=195157
Kleine Geschichte wie klein die Welt ist. Sagt heute unsere Puthilfe zu mit: "Herr x haben Sie von diesem Doping Arzt gelesen?"
Ich: "Ja, macht uns als Stadt weltberühmt :wink: "
Sie: "Das war mein neuer Hausarzt. Jetzt muss ich mir schon wieder einen neuen suchen."
Ich: "Dann sind Sie ja jetzt top fit :teufel: "

Da hat sie auch nur gelacht.
nix is fix

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Geh doch mal spaßeshalber mit der Dame die Teilnehmer der letzten Leichtathletik-EM durch. Vielleicht erkennt sie ja jemanden aus dem Wartezimmer wieder. :teufel:

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NME hat geschrieben:Geh doch mal spaßeshalber mit der Dame die Teilnehmer der letzten Leichtathletik-EM durch. Vielleicht erkennt sie ja jemanden aus dem Wartezimmer wieder. :teufel:
Die Frau ist so um die 60 Jahr alt und wirklich offensichtlich unverdächtig. Ich habe sie gefragt, was das für eine Praxis sei. Sie hat mit das bestätigt, was ich so schon wusste. Das war ein ganz normale und durchschnittliche Allgemeinarztpraxis in einem relativ unattraktiven Stadtteil. Ich vermute mal, daß ein großer Teil der dortigen Patienten wirklich gar nichts über die Causa Gerolsteiner wusste. Mal davon abgesehen, daß es für sie völlig irrelevant war. Das war für einen Außenstehenden eine völlig durchschnittliche Allgemeinarztpraxis.
nix is fix

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Vermutlich war die Hausarztpraxis nur zur Tarnung da. Laut des von ruca verlinkten Artikels ging es offenbar um ein Millionengeschäft mit den Blutbeuteln und der Logistik drumrum. Organisierte Kriminalität halt, da sind die Margen doch besser als bei der Schnupfenbehandlung.

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NME hat geschrieben:Vermutlich war die Hausarztpraxis nur zur Tarnung da. Laut des von ruca verlinkten Artikels ging es offenbar um ein Millionengeschäft mit den Blutbeuteln und der Logistik drumrum. Organisierte Kriminalität halt, da sind die Margen doch besser als bei der Schnupfenbehandlung.
Keine Ahnung wie groß das Thema war. Die Praxis war aber auch immer voll. Hausärzte sind nun mal Mangelware. Das war wohl eine beachtliche logistische Leistung nebenbei. Ich weiß nur nicht, ob das Thema wirklich so groß war oder ob einfach nur eine große Lupe draufgehalten wird.
nix is fix
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