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Runner's World Ausgabe Januar 2011

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Fazit: Man läuft für sich und nicht für andere!
:daumen:

Und genau so sehe ich das auch!
Alles andere ist egal.
Lustig ist jedoch dass manche Läufer meinen wie das bei anderen abzulaufen hat:
Ab welchen Temperaturen man ab welcher Streckenlänge was trinken darf.
Wie schnell man sein muss um den Marathon gelaufen zu sein - man denke an die unendliche Diskussion ob ein Marathon über 5 Stunden noch ein Marathon ist.
Wer überhaupt die Gnade erfährt in welchen Laufkreisen sich bewegen zu dürfen.......

Total egal.
Man läuft für sich und fertig. Ganz einfach.
Ich hoffe dass das nicht nur bei den Lesern ankommt die das sowieso schon immer so sehen.

GRUSS PETRA
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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Sehr schön!

Mein Wunsch für die Zukunft: dass das so normal wird, dass es sich für die 'Runner's World' nicht mehr lohnt, darüber zu berichten. :zwinker2:

tina

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Runners World berichtet über so vieles.

Was ist daran so interessant. Eine Frau mit Gewicht über dem Durchschnitt läuft in ihrer Freizeit. Das sehe ich jeden Tag.

Warum man dafür die Daumen hoch hält ist mir ein Rätsel. Demnächst will ich Applaus, weil ich mir morgens die Socken anziehe! :tocktock:

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corriere hat geschrieben:Runners World berichtet über so vieles.

Was ist daran so interessant. Eine Frau mit Gewicht über dem Durchschnitt läuft in ihrer Freizeit. Das sehe ich jeden Tag.

Warum man dafür die Daumen hoch hält ist mir ein Rätsel. Demnächst will ich Applaus, weil ich mir morgens die Socken anziehe! :tocktock:
Aus deiner Perspektive als Überläufer sicherlich verständlich. :D Aber denke doch mal an all die Frauen und Männer, die durch so einen Artikel motiviert werden. Sei es um mit dem Laufen zu starten oder dran zu bleiben usw. Und denke auch an all die, die nie in ihrem Leben das Zeug haben wirklich schnell zu laufen, aber - und hier kommt das essentielle - viel (vielleicht sogar noch mehr als der Tempoläufer ) Freude daran haben und ihren Run genießen.

Schöner Artikel - Weiter so :daumen:


PS: Was ist denn an einem 2:30er Marathonläufer interessant, wenn die Elite 2:04-2:06 läuft... die persönliche Perspektive, das Erleben?

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Dampfsohle hat geschrieben:Aus deiner Perspektive als Überläufer sicherlich verständlich. :D Aber denke doch mal an all die Frauen und Männer, die durch so einen Artikel motiviert werden. Sei es um mit dem Laufen zu starten oder dran zu bleiben usw. Und denke auch an all die, die nie in ihrem Leben das Zeug haben wirklich schnell zu laufen, aber - und hier kommt das essentielle - viel (vielleicht sogar noch mehr als der Tempoläufer ) Freude daran haben und ihren Run genießen.

Schöner Artikel - Weiter so :daumen:


PS: Was ist denn an einem 2:30er Marathonläufer interessant, wenn die Elite 2:04-2:06 läuft... die persönliche Perspektive, das Erleben?
Problem ist nur, dass Leute welche noch neu motiviert werden müssen, wahrscheinlich nicht zu einer solchen Zeitschrift greifen würden.
Viele Grüße

Petra
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Voyager hat geschrieben:Problem ist nur, dass Leute welche noch neu motiviert werden müssen, wahrscheinlich nicht zu einer solchen Zeitschrift greifen würden.
Erklär du mir die rausgerissenen Seiten bei den Zeitschriften in der Arztpraxis :D
Also ich glaube schon, dass sowas eventuell rumgereicht wird und außerdem gibt´s ja jetzt auch noch den Link im Internet...
Aber ich verstehe deinen Einwand natürlich, grundsätzlich werden die meisten Vollschlanken wohl eher nicht zur Laufzeitschrift greifen, sondern in der "Backen im Spiegel" Zeitschrift neue leckere Rezepte ausfindig machen.

Umsomehr hut ab fürs Aufraffen und durchziehen. Ich bewundere das, habe es ja auch selbst praktisch durchlebt, wie es fühlt mit ein paar Kilos mehr zu laufen und kann den Eindruck bestätigen. Langsames Laufen setzt den Fokus woanders und man kann dabei viel Spass haben und das Laufen genießen.

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corriere hat geschrieben:Was ist daran so interessant. Eine Frau mit Gewicht über dem Durchschnitt läuft in ihrer Freizeit.

Ich glaub nach wie vor, dass das interessant ist, weil es eben *nicht* so häufig ist . Wenn ich mich in 'meinem' Verein so umschaue, gibts zwar einige Männer, deren Figur nicht dem typischen Läuferideal entspricht, aber nur genau eine Frau (nämlich mich...).
Demnächst will ich Applaus, weil ich mir morgens die Socken anziehe! :tocktock:

M.E. werden Zeitungsberichte nicht verfasst, um den Protagonisten zu applaudieren.

tina

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Dampfsohle hat geschrieben:Umsomehr hut ab fürs Aufraffen und durchziehen. Ich bewundere das, habe es ja auch selbst praktisch durchlebt, wie es fühlt mit ein paar Kilos mehr zu laufen und kann den Eindruck bestätigen. Langsames Laufen setzt den Fokus woanders und man kann dabei viel Spass haben und das Laufen genießen.
Sagen wir es mal so: "Hut ab" würde ich auch sagen, für den Fall, dass sie sich blöden Sprüchen ausgesetzt sieht und das Nervenkostüm hat, darüber zu stehen. :daumen: Wenn Du einen Tempolauf machst und dabei nicht immer belustigt wirkst, erhälst Du aber auch ganz fantasiereiches und teilweise freches feed back.

"Hut ab" davor, dass jemand läuft, das fällt mir schwer. :confused: Ist doch ein Hobby. Das macht man doch gerne. Das ist überhaupt eine so komische Eigenart von uns Läufern. Wir glauben immer, dass andere uns Respekt zollen müssten. Warum? Wir machen einfach nur unser Hobby. Wie alle anderen auch.

Die Abteilung "Den Kilos weggerannt" oder "Weg von der Fluppe auf die Bahn" ist in dieser Zeitschrift doch ohnehin stärker Vertreten. Es wäre aber auch mal interessant, ein paar Athleten aus der zweiten Reihe vorzustellen. Entweder wird über Haile berichtet oder aber gleich über Publikumswinker. Dazwischen gibt es aber noch sehr viel, was auch interessant wäre. Dann würden vielleicht auch wieder ein paar Läufer das Blatt kaufen.

Wäre doch schön, wenn auch mal ein Lokalmatador, der z. B. seit Jahren alle Rennen im Kreis Dingenskirchen gewinnt, für seine Beharrlichkeit und konstante Leistung mal belohnt wird. Aber nein, wir schreiben weiter für die Joggingszene, weil die viel empfänglicher für die vielen bunten Produkte sind.

Fazit: Trainiere hart und konstant und bringe Deine Leistung, dann beachtet Dich niemand. Sei einfach pummelig und gehe joggen und Du kommst in eine Zeitschrift. Schräge Verhältnisse.

Gruß!

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corriere hat geschrieben:"Hut ab" davor, dass jemand läuft, das fällt mir schwer. :confused: Ist doch ein Hobby. Das macht man doch gerne. Das ist überhaupt eine so komische Eigenart von uns Läufern. Wir glauben immer, dass andere uns Respekt zollen müssten. Warum? Wir machen einfach nur unser Hobby. Wie alle anderen auch.

*Das* hast du sehr schön gesagt und da stimme ich dir als pummelige Läuferin (die übrigens nicht ins Publikum winkt) uneingeschränkt zu. Ich kann natürlich nicht für alle anderen pummeligen Leute sprechen, aber eigentlich möchte ich, dass mich 'die anderen' genau so sehen: als jemand, der sein Hobby ausübt. Ich kann Sätze wie 'ich finde es toll, dass do *trotzdem* läufst' in keinster Weise als Kompliment empfinden und ich möchte auch nicht, dass man mir in irgendeiner Form Respekt zollt.
Wäre doch schön, wenn auch mal ein Lokalmatador, der z. B. seit Jahren alle Rennen im Kreis Dingenskirchen gewinnt, für seine Beharrlichkeit und konstante Leistung mal belohnt wird.

Wieso sollte er belohnt werden? Er übt doch auch nur sein Hobby aus?
Respekt oder eine wie auch immer geartete 'Belohnung' haben m.E. Leute verdient, die etwas für andere tun, z.B. ehrenamtlich einen Lauf organisieren, sich als Jugentrainer zur Verfügung stellen etc. Aber schnelles Laufen an sich ist für mich kein Grund für Respekt.


tina

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TinaS hat geschrieben:Ich glaub nach wie vor, dass das interessant ist, weil es eben *nicht* so häufig ist . Wenn ich mich in 'meinem' Verein so umschaue, gibts zwar einige Männer, deren Figur nicht dem typischen Läuferideal entspricht, aber nur genau eine Frau (nämlich mich...).
Hi,
wenn ich mich in meinem Verein in der leistungsorientierten Gruppe umschaue geht es mir wie dir. Naja und die dickeren Männer dort waren auch schon mal alle deutlich schlanker, das Stichwort leistungsorientierte Gruppe ist da schon bezeichnend. Wobei es in meinem Lauftreff ähnlich ist, was aber auch daran liegt, dass dieser wegen der Lauftstrecken am WE und der geringen Beteiligung unter der Woche auch eher nicht Anfänger geeignet ist.

Schaue ich mich dagegen sonst draußen auf den Laufstrecken um, dann sehe ich durchaus auch etliche übergewichtige Frauen beim Laufen. Da stelle ich für mich eigentlich keinen (großen) Unterschied fest was den diesbzgl. Anteil von Läufern und Läuferinnen angeht.

Gruß,
Torsten

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ToMe hat geschrieben: Schaue ich mich dagegen sonst draußen auf den Laufstrecken um, dann sehe ich durchaus auch etliche übergewichtige Frauen beim Laufen. Da stelle ich für mich eigentlich keinen (großen) Unterschied fest was den diesbzgl. Anteil von Läufern und Läuferinnen angeht.

Hm, ich treffe außerhalb des Lauftreffs generell sehr selten Frauen. Das mag durchaus mit meinen bevorzugten Strecken und Zeiten zusammenhängen und ist wahrscheinlich nicht repräsentativ.

tina

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[quote="TinaS"]

Recht hast Du. Aber es geht mir ja hier auch nicht so sehr um die Anerkennung für den einzelnen als um die Vielfalt. Sprich: ich würde als LESER eben gerne mal die unterschiedlichen Typen kennenlernen. Und nicht immer nur 2:03:59 oder aber "Mein erster Marathon".

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TinaS hat geschrieben: Das mag durchaus mit meinen bevorzugten Strecken und Zeiten zusammenhängen und ist wahrscheinlich nicht repräsentativ.
Ich bin hier halt auch schon mal auf der beleuchteten 2km Runde für jedermann und jederfrau unterwegs. Das ist die Lauftstrecke hier wo Ottonormalverbraucher oft läuft. Die ist m.M. 24h beleuchtet und bis 19.00 Uhr ist dort auch immer recht viel los, weshalb sie gerne (wohl auch gerade von Frauen) genutzt wird.

Auf meinen "großen" Runden kommen mir auch eher wenige LäuferInnen entgegen und die sind dann auch eher schlank (Mann und Frau), was aber eben auch wieder an den Strecken liegt. Sind die Strecken für Anfänger geeignet bzw. liegen diese in einem entsprechendem Laufgebiet, so dass man kürzere Strecken wählen kann, dann stell ich nicht wirklich Unterschiede bzgl. Läufern und Läuferinnen fest. Außer das LäuferInnen im allg. eher schlank sind, das trifft aber auch wieder auf beide Geschlechter zu.


Die andere große Alternative (im Winter), die 200m Bahn in der Halle wird hingegen fast ausschließlich von schlanken Frauen, aber ebenso fast nur von schlanken Männern benutzt. Wobei die Betonung schon auf schlank liegt, die sind teilweise durchaus auch (sehr) langsam unterwegs. Ich bin da dann schon als (eher flottes) "Schwergewicht" unterwegs. Ich mache dort halt fast auschließlich Tempotraining und Lauf ABC. Das dürfte hier aber klar an der Umgebung liegen. In der Halle ist man sehr präsent und wird von vielen gesehen.

Gruß,
Torsten

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corriere hat geschrieben:Recht hast Du. Aber es geht mir ja hier auch nicht so sehr um die Anerkennung für den einzelnen als um die Vielfalt. Sprich: ich würde als LESER eben gerne mal die unterschiedlichen Typen kennenlernen. Und nicht immer nur 2:03:59 oder aber "Mein erster Marathon".
corriere hat geschrieben: Es wäre aber auch mal interessant, ein paar Athleten aus der zweiten Reihe vorzustellen. Entweder wird über Haile berichtet oder aber gleich über Publikumswinker. Dazwischen gibt es aber noch sehr viel, was auch interessant wäre. Dann würden vielleicht auch wieder ein paar Läufer das Blatt kaufen.
Ah OK, das finde ich eine gute Anregung, sozusagen eine Rubrik "Kleine Helden"
Ich kenn die Zeitung jetzt nicht so genau, habe mir nur einmal diese Jubiläumsausgabe geholt.

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corriere hat geschrieben:
Warum man dafür die Daumen hoch hält ist mir ein Rätsel. Demnächst will ich Applaus, weil ich mir morgens die Socken anziehe! :tocktock:
Sehe ich auch so. Da wird gefressen, was das Zeug hält und bis man mit gut 40 Jahren über 100 kg wiegt. Und wenn man dann sich aufrafft um zweimal um den See zu laufen, wird gleich die RW eingeladen und jeder soll applaudieren.
Viel bewundernswerter finde ich Menschen, die es schaffen, bis ins Alter nie dick werden und kontinuierlich schlank zu bleiben.

Nächste Aktion

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Hätte nie gedacht dass das Thema so gut angenommen wird!!

Never Walk Alone Nürnberg e.V. ist aus einem einzigen Grund vor knapp 5 Jahren gegründet worden, um "Menschen in Bewegung zu bringen" nachzulesen auf unzähligen Presseartikeln auf der Homepage: Never walk alone: Presse

Einer der besten Artikel war bzw. ist auf der Homepage des BLSV-Mittelfranken zu lesen:
BLSV - NWA Nizza-Marathon

Die neue Aktion unseres Vereines ist auch schon online und das Ziel ist es einen 5 km Lauf zu bewältigen. Daran erkennt man, die Strecken werden immer kürzer und zwar aus nur einem Grund, Menschen die Angst vor langen Strecken zu nehmen und endlich mit Sport zu beginnen!!

Never walk alone: Nürnberg ist rot schwarz Metropolmarathon 2011

Vielen Dank für Euer Interesse :daumen:
sportliche Grüsse
...Bernhard Nuss...
(Link zum "Athleten Portrait"
online im Sportwelt Verlag)

http://www.nwa-nuernberg.de

Da, wo ich hin wollte, bin ich hin gelaufen.
Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal was bringt. <Forrest Gump>

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ToMe hat geschrieben: Sind die Strecken für Anfänger geeignet bzw. liegen diese in einem entsprechendem Laufgebiet, so dass man kürzere Strecken wählen kann, dann stell ich nicht wirklich Unterschiede bzgl. Läufern und Läuferinnen fest.

Wie gesagt, auf ausgesprochenen 'Rennstrecken' bin ich nicht unterwegs, ich laufe als Nichtautofahrerin entweder in der Nähe meines Wohnortes oder meines Arbeitsplatzes (wo ich hauptsächlich laufende Kollegen treffe...) oder halt mit dem Lauftreff.

Aber ich bilde mir ein, dass ich das Phänomen, dass es zwar durchaus schwergewichtige Männer (die nicht unbedingt langsam sein müssen), aber kaum schwergewichtige Frauen gibt auch beim hiesigen 10km-Lauf beobachten kann.

Wobei ich unter 'schwergewichtig' in diesem Zusammenhang das verstehe, was man in Läuferkreisen darunter versteht. :zwinker5:

tina

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TinaS hat geschrieben: Wobei ich unter 'schwergewichtig' in diesem Zusammenhang das verstehe, was man in Läuferkreisen darunter versteht. :zwinker5:
Also dann wohl so Läufer wie mich momentan, die von Laufkollegen ab und an mal gefragt werden ob sie denn schwanger wären :sauer:

:hihi: ,
Torsten

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Santander hat geschrieben:Viel bewundernswerter finde ich Menschen, die es schaffen, bis ins Alter nie dick werden und kontinuierlich schlank zu bleiben.
Warum bewunderst Du Menschen wegen ihrer genetischen Veranlagung?

P.S. Ich bin 45 Jahre und habe noch immer BMI 19-20 egal ob ich 100 km die Woche laufe oder 0
Grüße
Andreas

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Santander hat geschrieben:Viel bewundernswerter finde ich Menschen, die es schaffen, bis ins Alter nie dick werden und kontinuierlich schlank zu bleiben.
Ich finde schon, daß das Gleichnis vom verlorenen Sohn seinen unbestreitbaren Reiz hat. Wer sich also materiell auf zwei Drittel reduziert und dabei auch entsprechend an Tempo zulegt, hat meinen vollen Respekt. Oft sind die nicht gar so geradlinigen Lebensläufe die interessantesten und berichtenswertesten. Deswegen: Wer den Artikel lesen will, soll es doch gern tun, dafür wurde er ja geschrieben. Wer daraus Nutzen ziehen will, mag das erst recht tun. Und wer ihn einfach nur blöd findet, dem sei auch das unbenommen, solange er anderen ihre Meinungen und Empfindungen nicht madig macht. Niemand wird ja gezwungen, einen solchen Artikel zu lesen.

Ich selbst habe ihn nur überflogen. Die abgebildeten Körpermaße kenne ich zwar von inzwischen etwas älteren Spiegelbildern, so daß ich durchaus eine gewisse Nähe zum Geschehen habe. Aber was ich auf dem Weg von der Kugel zum Queue erlebt habe, ist der Öffentlichkeit kaum vermittelbar. Das ist meine ganz private Sache, und Applaus will ich dafür schon gar nicht. Und um nochmal auf das bereits erwähnte Gleichnis zurückzukommen: Da hat am Ende keiner der beiden Söhne irgendwelchen Applaus verdient. Am besten verabschiedet man sich schnellstens von solchen Kriterien der Berichterstattungswürdigkeit.

Was mich nun aber an dem Artikel befremdet, ist die Beharrlichkeit, mit der diejenigen, die da von sich erzählen, ihr Gewicht halten. Zugegeben, ich bin zwar selbst ein extremer Genußmensch und kann mir winters nichts Schöneres vorstellen als ein würziges Käsefondue mit einem guten Weißwein dazu. Fall das noch nicht reicht, hinterher gern noch eine ordentliche Portion Tiramisù, dazu ein andalusischer Brandy. Aber der Reiz besteht für mich darin, für eine ausgeglichene und gesunde Bilanz zu sorgen und das zu praktizieren, was die Zigarettenwerbung immer so unlauter versprach: Genuß ohne Reue. Laufen mit einem BMI von 30 - da kommt vor allem meine Orthopädie schlichtweg nicht mehr mit. Aber jedem Aaschen sein Spaßchen. Es gibt schließlich auch für mich beim Wettkampf immer noch genug Leute, die ich mir ausschließlich von hinten ansehen muß.

@Corriere: Ja. Ich würde auch gern mal mehr über die ganz normalen Volkslaufsieger lesen, die immer wieder zusehen müssen, wie sie Beruf, Familie und Hobby unter einen Hut kriegen und die nicht so weit weg sind, daß ich mich überhaupt nicht nach ihnen strecken kann.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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ToMe hat geschrieben:Also dann wohl so Läufer wie mich momentan, die von Laufkollegen ab und an mal gefragt werden ob sie denn schwanger wären :sauer:

Komisch, wo du doch jedes Mal wenn ich dich sehe am selben Keks knabberst... :hallo:

tina

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aghamemnun hat geschrieben:Ich würde auch gern mal mehr über die ganz normalen Volkslaufsieger lesen, die immer wieder zusehen müssen, wie sie Beruf, Familie und Hobby unter einen Hut kriegen und die nicht so weit weg sind, daß ich mich überhaupt nicht nach ihnen strecken kann.
Dann lies doch (wie bisher) hier im Forum, da ist doch alles vertreten.

Was das Thema als solches anbelangt, stimme ich corriere zu und auch wieder nicht.
Zustimmung: Es ist aus sportlicher Sicht weder bewundernswert noch eine tolle Leistung, wenn jemand sich ein wenig bewegt. Das über-den-Klee-loben, wenn jemand mal seinen Arsch endlich hochbekommt, ist oft übertrieben.
Nicht-Zustimmung: Bewegungslosigkeit ist eine der Hauptursachen für ganz viele Zivilisationskrankheiten. Ich meine mich, zu erinnern, dass mittlerweile die Deutschen das dickste Volk zumindest in Europa sind. Unter diesem Aspekt ist jeder, der aus der Lethargie ausbricht, wiederum ein Gewinn.

Und was Berichte in Runner'sWorld anbelangt: Ich hatte die Zeitschrift in ihren Anfangsjahren abonniert. Da gab es seinerzeit ein sehr buntes Spektrum, angefangen von Themen für absolute Anfänger über ambitionierte Läufer bzw. interessante Themen für diese bis hin zu Topereignissen. Auch etwas exotischere oder humorvolle Beiträge waren dabei. Leider Gottes mutierte das dann immer mehr zur x-fachen Jogger-Anfänger- und Hofberichterstattung für Laufbekleidungshersteller. Dann hab ich das Abo halt gekündigt.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Zustimmung: Es ist aus sportlicher Sicht weder bewundernswert noch eine tolle Leistung, wenn jemand sich ein wenig bewegt. Das über-den-Klee-loben, wenn jemand mal seinen Arsch endlich hochbekommt, ist oft übertrieben.

...

Dann hab ich das Abo halt gekündigt.
Sehr schön, sehe ich alles genauso.

Bin derzeit trailrunner-Abonnent. Da gefällt mir die Mischung besser, aber auch das wird auf Dauer langweilig.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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meli-läufer hat geschrieben:Warum bewunderst Du Menschen wegen ihrer genetischen Veranlagung?

P.S. Ich bin 45 Jahre und habe noch immer BMI 19-20 egal ob ich 100 km die Woche laufe oder 0
Wieso genetisch? Auch du würdest zunehmen, wenn du mehr essen würdest.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Diese Rubrik in der RW gibt es ja schon lange. Ich oute mich mal: ICH LESE DIE IMMER!

Ich persönlich freue mich über diese Artikel, denn ich habe meine Nichtläuferzeit auch noch nicht vergessen; und ehrlich gesagt, ziehe ich aus ihnen auch Motivation für mich selbst. Ich freue mich für die Personen, über die berichtet wird, ich freue mich für mich, dass ich auch einmal diesen Schritt geschafft habe und immer noch dabei bin.

Bewunderung? Nein. Eben Freude.
Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

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aghamemnun hat geschrieben:@Corriere: Ja. Ich würde auch gern mal mehr über die ganz normalen Volkslaufsieger lesen, die immer wieder zusehen müssen, wie sie Beruf, Familie und Hobby unter einen Hut kriegen und die nicht so weit weg sind, daß ich mich überhaupt nicht nach ihnen strecken kann.
Im Steffny-Thread war auf jemanden verlinkt, der nach einem Steffny-Plan trainiert hat für den Marathon und am Ende glaube ich sub2:40 gelaufen ist. Der hat so allerlei Stories erzählt, wie er das gemacht hat mit seinen Klamotten und so (war Tages-Pendler, aus dem Ruhrgebiet (?) nach HH). Das war sehr, sehr interessant und hat mich an viele Sachen erinnert, die ich auch so oder ähnlich mal gemacht habe, nur alles nochmal einen Zacken verschärfter durch die Reiserei. Solche Sachen habe ich noch in keinem Laufmagazin gelesen (ausser vielleicht der Ultramarathon, aber das ist meiner Meinung nach sowieso die beste deutsche Laufzeitschrift, halt leider ausschliesslich im Ultrabereich), obwohl es sicher für alle unterhaltsam ist und noch dazu die Perspektive für den einen oder anderen Einsteiger oder Gelegenheitsjogger verändern könnte.

Gruss,
Jens

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Santander hat geschrieben:... Da wird gefressen, was das Zeug hält und bis man mit gut 40 Jahren über 100 kg wiegt. Und wenn man dann sich aufrafft um zweimal um den See zu laufen, wird gleich die RW eingeladen und jeder soll applaudieren.
Viel bewundernswerter finde ich Menschen, die es schaffen, bis ins Alter nie dick werden und kontinuierlich schlank zu bleiben.
finde ich nicht, mir gefallen diejenigen, die Spaß am Leben haben, die Spaß am Laufen haben und einfach nur die Achseln zucken, wenn die Waage mal etwas mehr ausschlägt als sie sollte. Und (um zum RW-Thema zu kommen) mir gefallen Artikel, bei denen es mal um Menschen geht, die mit sich zufrieden sind, auch wenn sie "dicker" sind. Ist doch sehr schön mal NICHT vom "Abnehmmarathon in ein schlankes Leben" zu lesen. Von daher waren die paar Seiten doch echt mal was anderes. Und wieso Applaus? Wenn ich die anderen Seiten der RW lese, klatsche ich doch auch nicht immerzu vor Entzücken in die Hände... oder habe ich jetzt jahrelang was falsch verstanden im Umgang mit diesem Blatt... :confused:

fragt sich Ute

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bkn123 hat geschrieben:Die neue Aktion unseres Vereines ist auch schon online und das Ziel ist es einen 5 km Lauf zu bewältigen. Daran erkennt man, die Strecken werden immer kürzer und zwar aus nur einem Grund, Menschen die Angst vor langen Strecken zu nehmen und endlich mit Sport zu beginnen!!
So sieht das aus. Mein erster Laufversuch war ne 3 km Runde.

Gerade die Mädels unter uns haben Schiss auf ne große Strecke gejagt zu werden, zu recht.

Aber es ist auch ne Willenssache. Im Bekanntenkreis sind ein paar Frauen über 40 welche zwar gerne was machen möchten aber einfach Muffe haben von ihren Kerlen als schlappe Hühner abgetan zu werden, weil sie ebend nicht 10 km am Stück laufen können.

Wie dem auch sei - Bewegung macht Spaß.

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Cassia hat geschrieben:Bewunderung? Nein. Eben Freude.
Ja, bei mir ist es auch nicht Bewunderung.
Warum wird das gleich so gedeutet?
Wenn ich was bewundere, dann nicht dass sie was macht, sondern dass ihr egal ist was andere sagen und denken.

Viele Frauen würden gerne was machen, machen aber nichts, weil sie sich immer fragen was andere über sie denken:
Warum man alleine läuft....warum man läuft statt mit den Horden zu walken und quatschen.....weil man langsam läuft......weil man nicht die Idealfigur hat.....weil man kein schickes Outfit hat.....weil man nicht lange laufen kann......etc pp
Sie denken wer läuft muss: Immer schnell und fit sein, schlank sein und super aussehen. Das Idealbild einer Sportlerin.

Ich finde es toll wenn jemand läuft, frei von Sorgen was andere wohl davon halten.
So einfach ist das!

Viele Frauen ticken da wohl anders und offensichtlich verstehen viele Männer den Sinn des Artikels nicht.

GRUSS PETRA
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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garuda hat geschrieben:Gerade die Mädels unter uns haben Schiss auf ne große Strecke gejagt zu werden, zu recht.
:confused: ich habe 2005 mal einen Lauftreff betreut. Da waren viele Frauen Ende 20 bis Anfang 50 dabei und von denen wurde keiner irgendwohin gejagt. Viele von denen sind dabei geblieben, meines Wissens ist in der Zwischenzeit nur eine von ihnen Marathon gelaufen. Den Druck machen sich viele selber, machen aber auch Laufzeitschriften und TV-Sendungen mit so einem Schei... wie "von 0 auf 42"
Im Bekanntenkreis sind ein paar Frauen über 40 welche zwar gerne was machen möchten aber einfach Muffe haben von ihren Kerlen als schlappe Hühner abgetan zu werden, weil sie ebend nicht 10 km am Stück laufen können.
Ich war immer froh, wenn meine Frau mal ne Runde laufen gegangen ist und bin dann mit ihr los - 3km in 24min - total egal das Tempo. Aber jeder hat ja das Recht, seine Beziehung zu leben wie er will.

Gruss,
Jens

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FastFood44 hat geschrieben:Viele Frauen ticken da wohl anders und offensichtlich verstehen viele Männer den Sinn des Artikels nicht.
Es geht in dem RW-Bericht nicht um Frauen, auch wenn Dir das nicht gefällt. Auch korpulente Männer kommen zur Sprache und warum nur Frauen ein Problem haben sollen, sich manches nicht zu trauen.... :confused:

Auf meiner Hausstrecke sehe ich viele dicke Frauen laufen. So wie ich das beobachte, geht es denen prima. Man grüßt sich, lächelt, läuft... Alles prima! Man muss nicht aus allem immer ein Geschlechterthema machen.

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FastFood44 hat geschrieben:Viele Frauen würden gerne was machen, machen aber nichts, weil sie sich immer fragen was andere über sie denken:
Warum man alleine läuft....warum man läuft statt mit den Horden zu walken und quatschen.....weil man langsam läuft......weil man nicht die Idealfigur hat.....weil man kein schickes Outfit hat.....weil man nicht lange laufen kann......etc pp
Sie denken wer läuft muss: Immer schnell und fit sein, schlank sein und super aussehen. Das Idealbild einer Sportlerin.
Das ist aber vielfach auch eine sehr bequeme Ausrede. Wer ein bisschen mit offenen Augen durch die Weltgeschichte spaziert (beispielsweise hin und wieder mal ein paar Worte mit der Kollegin an der Kaffeemaschine wechselt), der weiß, dass es ein riesiges Angebot an hobbysportlichen Treffs gibt mit Leuten, die weiß Gott keine Idealfigur haben und wo niemand deswegen niedergemacht wird. Aber falls man sich das eingesteht, dann gerät man ja womöglich in Zugzwang, tatsächlich aktiv zu werden. :uah:
Helmuts Fahrrad Seiten..............................PresseRad - Der Radfahrer in der Presse

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Wir danken für die große Resonanz

:daumen:
sportliche Grüsse
...Bernhard Nuss...
(Link zum "Athleten Portrait"
online im Sportwelt Verlag)

http://www.nwa-nuernberg.de

Da, wo ich hin wollte, bin ich hin gelaufen.
Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal was bringt. <Forrest Gump>

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garuda hat geschrieben:
Gerade die Mädels unter uns haben Schiss auf ne große Strecke gejagt zu werden, zu recht.

Aber es ist auch ne Willenssache. Im Bekanntenkreis sind ein paar Frauen über 40 welche zwar gerne was machen möchten aber einfach Muffe haben von ihren Kerlen als schlappe Hühner abgetan zu werden, weil sie ebend nicht 10 km am Stück laufen können.
Hm, das sehe ich eher wie VeloC. Ganz niederschwellige Angebote für AnfängerInnen gibts schon. Meiner Ansicht nach fehlt eher die nächste Stufe, nämlich Angebote für die, die wie die Frau im Artikel (ob übergewichtig oder nicht) problemlos 10 km laufen und auch durchaus Ehrgeiz haben, mehr oder schneller zu laufen, aber nicht bzw. zumindest nicht auf Anhieb bei einer der klassischen leistungsorientierten Gruppen mitlaufen können.

tina

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burny hat geschrieben: Leider Gottes mutierte das dann immer mehr zur x-fachen Jogger-Anfänger- und Hofberichterstattung für Laufbekleidungshersteller. Dann hab ich das Abo halt gekündigt.

Bernd
Auch gekündigt. Letzte 5 Hefte habe ich gar nicht mehr geöffnet.

Gruß
Rolli

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VeloC hat geschrieben:Das ist aber vielfach auch eine sehr bequeme Ausrede. Wer ein bisschen mit offenen Augen durch die Weltgeschichte spaziert (beispielsweise hin und wieder mal ein paar Worte mit der Kollegin an der Kaffeemaschine wechselt), der weiß, dass es ein riesiges Angebot an hobbysportlichen Treffs gibt mit Leuten, die weiß Gott keine Idealfigur haben und wo niemand deswegen niedergemacht wird. Aber falls man sich das eingesteht, dann gerät man ja womöglich in Zugzwang, tatsächlich aktiv zu werden. :uah:
Leider in einigen Fällen schon. Ich kenne einige Frauen, die nur zu Hause auf dem Band laufen, weil sie meinen, dass über sie überall geredet wird.

Gruß
Rolli

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Als in die im Artikel gezeigte Optik passende Joggerin (BMI meist zwischen 28 und 30 rumeiernd) hab' ich gerade mal überlegt, welche Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Laufen mehr oder weniger mit meinen Pfunden zu tun hatten. Es gab einige :zwinker2:
  1. Mein erster Halbmarathon, 2005 im Siebentischwald: Aufstellung vor dem Lauf. Ich stehe ganz hinten. Ein älterer Herr mustert mich ungeniert von oben bis unten. Als er merkt, dass ich es sehe, sagt er grienend: "Na, wie ich sehe, werde ich heute zumindest nicht letzter". Meine Antwort: "dann sind wir Konkurrenten - ich nämlich auch nicht!" :D

    Keine Ahnung, wo er abgeblieben ist - ich war mit 2:06 h jedenfalls bei weitem nicht die letzte.
  2. Längerer Lauf entlang der Isar - vermutlich ca. 2006, es waren keine Blätter an den Bäumen, also eher im Winter: ich laufe in Isarflussrichtung etwas hinter Unterföhring den Uferweg entlang. Es sind mehrere Jogger unterwegs. Begegnen mir drei Soldaten mit Marschgepäck - an dieser Stelle hatten die immer schon einen verflixt langen Marsch hinter sich. Damals sah man sie öfter.

    Sagt einer: "Hier gibt's aber viele Jogger". Sagt der zweite: "Jo, und einer fetter als der andere". Der dritte guckt nur zusammenzuckend erschreckt und entschuldigend mich an. Nach dem Motto: "der meint das nicht so ..." Ich muss lachen, laufe weiter und quere kurz darauf die Isar (per Brücke - nicht schwimmend ;) ) und laufe wieder in die Ausgangsrichtung zurück. Bin schon bald auf Höhe der nun in dieselbe Richtung marschierenden Soldaten - ungefährer Luftlinienabstand 300 m. Ich war auffällig gekleidet und dadurch gut wiederzuerkennen. Als ich mich anschicke, sie joggend "abzuhängen", legen sie drüben an Tempo zu und ich phantasiere folgendes Gespräch (zu hören war aufgrund des Abstands nix):

    Soldat 1:"Hey guck mal, da drüben ist wieder die fette Joggerin von eben"
    Soldat 3: "und sie ist schneller als wir."
    Soldat 2:"na, das wollen wir ja mal sehen ...."

    Um zu testen, ob wirklich ich der Grund für die Tempoverschärfung war, zog ich das Tempo nochmal deutlich an. Die drüben mit - jedenfalls zwei. Einer ließ sich zurückfallen. Ich noch flotter. Die in vollem Sturmgepäck ebenfalls zum Sprint angezogen. Dann bog mein Weg bei der nächsten Brücke ab und ich musste das Duell beenden. Habe aber nochmal den Arm zum Gruß gehoben und man winkte mir zurück *s* ... Den Rest des Laufes musste ich grienen - irgendwie sind diese jungen Burschen ja doch auch manchmal witzig bei all ihrer Frechheit.
  3. 10km-Bestzeitlauf in Dachau:

    Völlig fertig stehe ich im Ziel, krebsrot, Übelkeit aber mehr als zufrieden - wieder ein älterer Herr, der mich anspricht. In herrlichstem Bayrisch sagt er mir, dass er vergeblich versucht habe, mich einzuholen. Aber es hat nicht funktioniert - ich wäre ihm zu schnell gewesen. Da hätte er sich gedacht, dass seine Zeit vorbei ist, denn "nachha überhol'n di scho die drall'n Madln" - um seine Ausführungen weise abzuschließen mit der Feststellung:

    "In die Weibslait daischst di nachher alllerweil!"
  4. Erster gemütlicher Nachmarathonlauf am Stadtrand Münchens. Meditativ und extrem langsam schleiche ich meiner Wege, Musik im Ohr und habe kein Problem damit, selbst von Walkern überholt zu werden.

    Ein flotterer und recht sportlich wirkender Läufer überholt mich, wendet sich mir zu, hebt den Daumen :daumen: um mir die vermutlich wohlmeinende Botschaft zukommen zu lassen: "Prima, weiter so! immer ruhig schön langsam - das wird!"

    Ich zieh' mir die Stöpsel aus dem Ohr, guck blöd und quake fragend: "HAA? was hamse gesagt?" Er wiederholt dieses fröhlich schulmeisternde Strunzsche Aufmunterterungsgequatsche, woraufhin ich ihm ebenfalls den :daumen: zeige und sage: "Ja sicher, Sie machen das auch prima! Immer weiter so - und irgendwann auch mal ein bisschen langsamer machen. Immer nur schnell rennen ist überhaupt nicht gesund! Aber das wird schon *daumen*" :D
  5. Marathon München 2006: Es war mein *nachrechne* vierter Marathon. Vier Wochen zuvor war ich in Münster mit 4:43 h meine (immer noch bestehende) Bestzeit gelaufen. Aber ein Startplatz für München flog mir quasi zu und so wollte ich den Test wagen: einen zweiten noch obendrauf.

    Natürlich langsam, gemütlich und nur kein Stress! Irgendwo bei Kilometer 15 ca. stand am Versorgungsstand ein Aufnahmewagen des BR. Ich sah schon von weitem, wie sie das Läufervolk in den hinteren Reihen nach einem brauchbaren Opfer abscannten (möglichst fertig? möglichst aussichtslos?) und ich sah auch, wie die Wahl sehr schnell auf mich fiel.

    Das pelzige Mikro schwebte vor meine Nase und der Reporter fragte irgendwas nach dem Motto: "Sie laufen hier ganz hinten - was denken Sie, wie lange Sie brauchen werden ...?"

    Ich spontan: "Ja, sehe ich denn SO Scheiße aus, dass Sie ausgerechnet MICH rausfischen?" .... dann gab's noch einen kurzen Wortwechsel, der abends (meine erste Rückfrage haben die rausgeschnitten :P ) tatsächlich im Fernsehen zu sehen war *hihi*. Ich bin immerhin knapp unter 5 Stunden geblieben.

.... und dann gab's noch desöfteren Kurzbegegnungen, bei denen ich während einer Laufveranstaltung angesprochen wurde mit "alle Achtung"-Bekundungen etc. Es fällt - wie auch TinaS schreibt - durchaus auf, wenn eine etwas moppeligere Frau mitläuft. Das ist - zumindest bei Veranstaltungen - tatsächlich eine Seltenheit.

Auf Mutmacher, Mitleider, Zusprecher, Respektzoller etc. lege ich keinen gesteigerten Wert - habe aber auch kein Problem damit. Übrigens auch nicht mit den hämischen und dämlichen Sprüchen, Blicken und abfälligen Randbemerkungen. Sonst dürfte ich mich bei solchen Veranstaltungen nicht sehen lassen.

39
Lizzy hat geschrieben:
Auf Mutmacher, Mitleider, Zusprecher, Respektzoller etc. lege ich keinen gesteigerten Wert -
Warum erwähnst Du das? Lehrt uns doch der Artikel sowie einige Beiträge, dass die korpulenteren Läufer glücklich sind mit Ihrer Situation und das Laufen genießen und sich einfach gefallen. Wozu also Mitleid? Mmmhh! Warum glaube ich den meisten Menschen nicht, die mir erzählen, wie zufrieden sie mit ihren Pfunden sind? Warum nur? Mmmh! :confused:

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corriere hat geschrieben:Wozu also Mitleid? Mmmhh! Warum glaube ich den meisten Menschen nicht, die mir erzählen, wie zufrieden sie mit ihren Pfunden sind? Warum nur? Mmmh! :confused:
Vielleicht wird es leichter begreiflich, wenn du in den Beiträgen das Wort Übergewicht gedanklich durch z.B. Sehbehinderung ersetzt. Ich bin natürlich in keinster Weise damit zufrieden, dass ich die habe, kann nur begrenzt etwas dagegen tun, aber ich sehe halt zu, wie ich mich damit arrangiere.

tina

41
corriere hat geschrieben:Warum erwähnst Du das?
Weil es vorher angesprochen wurde und ich meinen Senf ebenfalls noch dazugepappt habe. Warum hätte ich nicht sollen?
corriere hat geschrieben:Lehrt uns doch der Artikel sowie einige Beiträge ...
Ein Beitrag ist ein Beitrag - der muss doch nix lehren. Und ganz sicher kann nie ein Artikel eine bestimmte Menschengruppe geschlossen darstellen. Immer nur einen Aspekt von vielen. Glaube kaum, dass es möglich wäre, die Ansicht "aller schlanken Läufer" in einen Beitrag zu packen und damit allen gerecht zu werden Trotzdem spricht nichts dagegen, auch das mal zu tun. Ich meine: irgendwie müssen die Seiten ja gefüllt werden, gell ;)
corriere hat geschrieben:Warum glaube ich den meisten Menschen nicht, die mir erzählen, wie zufrieden sie mit ihren Pfunden sind? Warum nur? Mmmh! :confused:
Keine Ahnung. Frag am besten den, der dir das erzählt - sowas ist noch viel individueller. Wird dir das so oft erzählt? Von mir jedenfalls nicht. Lauftechnisch wär' ich durchaus gerne ein bisschen schlanker und auch aus gesundheitlicher Sicht wäre das wünschenswert. Keine Frage.

Dafür aber das Wort "Glück" zu bemühen, finde ich gewagt - mein Lebensglück steht und fällt zum Glück :) nicht mit ein paar Pfund mehr oder weniger auf den Rippen (meine Bestzeit beim Laufen schon :frown: :zwinker5: )

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Lizzy hat geschrieben:......Auf Mutmacher, Mitleider, Zusprecher, Respektzoller etc. lege ich keinen gesteigerten Wert - habe aber auch kein Problem damit. Übrigens auch nicht mit den hämischen und dämlichen Sprüchen, Blicken und abfälligen Randbemerkungen. Sonst dürfte ich mich bei solchen Veranstaltungen nicht sehen lassen.
Hallo Lizzy,
Deine Erinnerungen sind es allemal wert hier noch einmal ans Tageslicht gezerrt zu werden.
Ich komm aus dem Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr raus.

weiterhin viel Spass bei Joggen

Gruß
Norbert

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Lizzy hat geschrieben:... Lauftechnisch wär' ich durchaus gerne ein bisschen schlanker und auch aus gesundheitlicher Sicht wäre das wünschenswert. Keine Frage...

Und um die blöden Sprüche musst du dir auch nach einem etwaigen Abnehmen keine Sorgen machen. Die bleiben einem immer erhalten. Als leichter Läufer erhält man nur andere - aber auch keine besseren.

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Ich bin keiner der Menschen, der in diesem Artikel vorgestellt wird, daher kenne ich deren Intention nicht.
Ich bin aber der Mensch, der auf Seite 96 vorgestellt wird und könnte mir vorstellen, dass die pfundigen Läufer einen ähnlichen Gedanken hatten wie ich: den Leuten zu sagen, dass sie Laufen können, auch wenn deren Umwelt (in meinem Fall: ein Arzt) etwas anderes sagt. Als Mutmacher quasi.
So war zumindest mein Hintergedanke und vielleicht sehen es die Leute in dem hier diskutierten Artikel auch so.
HAVE A HEART, GO VEGAN

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Hier wird Dicksein mit Sehbehinderung verglichen. Das haut für mich nicht hin. Meine Sehstärke kriege ich nicht in den Griff. Mein Gewicht habe ich einigermaßen hinbekommen.

Und es heißt, "irgendwie" müssen die Seiten ja gefüllt werden. Aber so ganz ohne Mühe? Jeden Monat den selben Schrott schreiben nur eben auf einer anderen Seite drucken?

Wenn Dicksein ein Schicksal ist, was ist das dann:

In Deutschland sind nur sieben schneller - Stuttgarter Nachrichten

Kann man doch auch mal drüber berichten, oder? Die Frau hat MS und der Artz sagt ihr, Sport könne sie vergessen und jetzt ist sie im Marathon unter den Top Ten in ganz Deutschland. Und da soll ich Berichte über Germanys next Topmoppel lesen? :tocktock:

Und wo ist gefälligst der ausführliche Bericht über die beiden Blindenweltrekorde in Frankfurt. Inklusive Hintergrund: Wie findet Euer Training statt. Wer begleitet Euch. Was sind die Größten Probleme. Wie fühlt sich was an?

Aber NEIN! Ist ja alles uninteressante Sch... Lesen wir doch lieber wieder, wie wir "fit durch den Winter" kommen oder "verletzungsfrei bleiben" oder die "5 besten Nahrungsmittel" oder "Laufen bei Hitze" oder "kugelrund auf der Zielgeraden"...

Meckert nur über mich, aber ich finde das unverhältnismäßig!

46
corriere hat geschrieben:Meckert nur über mich
Aber nein, wieso denn? Den Meckerjob hast du doch übernommen :wink:

Mir isses übrigens völlig wurscht, was in der RW steht und womit sie ihre Seiten füllt - ich lese sie nie :zwinker2:

Habe auch zum Thema momentan keinerlei Diskussions- und Problembedarf sondern kramte gestern - durch diesen Beitrag angeregt - in meinen Erinnerungen (ja, ab einem gewissen Alter eben ...) und bot selbige zum Thema passenden zur Erbauung und Unterhaltungen denjenigen dar, die sich dadurch erbauen und unterhalten lassen wollten. Sonst nix.






:winken: @ binoho - dein Hibiscus steht im Blumenpott am Bürofenster und treibt fleißig neue Blätter aus. Irgendwann wird das mit der Übergabe klappen. Was sind schon zwei Jahre ... ?!

47
Lizzy hat geschrieben:Habe auch zum Thema momentan keinerlei Diskussions- und Problembedarf sondern kramte gestern - durch diesen Beitrag angeregt - in meinen Erinnerungen (ja, ab einem gewissen Alter eben ...) und bot selbige zum Thema passenden zur Erbauung und Unterhaltungen denjenigen dar, die sich dadurch erbauen und unterhalten lassen wollten. Sonst nix.
]
Hasse ja auch gut gemacht! :daumen: Kannse öfter ma machen! Und unterhältst mich dabei mehr, als die RW und dann noch konstenlos! :winken:

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corriere hat geschrieben:Hier wird Dicksein mit Sehbehinderung verglichen. Das haut für mich nicht hin. Meine Sehstärke kriege ich nicht in den Griff. Mein Gewicht habe ich einigermaßen hinbekommen.
Hi,
der Vergleich von Tina ist schon (bewusst?) (sehr) überspitzt formuliert, ich habe ihn aber verstanden (*) und das könntest du m.M. auch, wenn du denn willst :zwinker5: Nimm ihren Beitrag und Beitrag 20 von meli-läufer und dir könnte es dämmern :teufel:

(*) Das hoffe/glaube ich zumindestens!? Ich finde aber schon er hinkt, alleine schon weil ich eine Sehbehinderung im Regelfall ja z.B. mit einer Sehilfe sofort "vollständig" korregieren kann, Übergewicht hingegen ... und das von dir genannte Argument ist auch nicht von der Hand zu weisen. Und du argumentiertest ja mit dem Wort "zufrieden", aber dazu hatte Tina ja selbst schon etwas gesagt. Aber ich glaube, es ging hier nur mal darum deinen Horizont zu erweitern :zwinker2: , dass es eben nicht immer sooo einfach ist wie viele es hier immer darstellen. So habe ich es jedenfalls verstanden, ob das so gemeint war, ich hoffe doch! :wink:

Falls das nicht reicht hier noch ein Beispiel aus meiner Vergangenheit.

Zu meine Studienzeiten war es so, dass ein Freund der normal bis wenig gegessen hatte, wegen jeder Essenssünde gleich bestraft wurde. Ein anderer Freund (1,93m, 73kg) und ich (1,98, 80kg), wir aßen teilweise das Doppelte oder mehr und es hat uns damals überhaupt nichts ausgemacht, wir behielten unser Gewicht. Ach ja und zu meinen Studienzeiten habe ich lange Zeit, gerade am Anfang, leider :sauer: keinen Sport mehr gemacht, zugenommen habe ich da trotzdem jahrelang nicht, obwohl ich nichts an dem damaligen Eßverhalten geändert habe.

Neben der Veranlagung spielt hier sicherlich auch das Verhalten in der Jugend eine Rolle. Der schlanke Freund und ich haben da viel Sport gemacht, der Freund der auf sein Gewicht extrem achten musste nicht. Aber das sind die Dinge die sind nun mal passiert und die kann man rückwirkend nicht mehr ändern.

Wird es klarer?

Gruß,
Torsten

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ToMe hat geschrieben:(*) Das hoffe/glaube ich zumindestens!? Ich finde aber schon er hinkt, alleine schon weil ich eine Sehbehinderung im Regelfall ja z.B. mit einer Sehilfe sofort "vollständig" korregieren kann, Übergewicht hingegen ...

Klar war der Vergleich absichtlich überspitzt, aber er spiegelt auch meine persönlichen Erfahrungen mit einer Sehbehinderung wider, die leider nicht durch eine Sehhilfe vollständig korrigierbar ist. Die Betroffenen müssen sich damit arrangieren, was manchen so gut gelingt, dass Außenstehende nichts bemerken, während andere mehr oder weniger kleine Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, die sich manchmal in einem für NIchtbetroffene 'seltsamen' Verhalten zeigen. Mit der Tatsache, ein 'guter Futterverwerter' zu sein umzugehen ist m.E. gar nicht so anders. Manche schaffen es, sich so zu verhalten, dass es von außen nicht bemerkt wird, andere geben irgendwann auf und viele hängen (so wie ich) irgendwo dazwischen.

tina

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Das war doch nur ein Scherz von mir!!! Natürlich ist mir bewußt, dass man auf seine Figur keinen Einfluss hat. Das ist von der Natur vorgegeben. Würde ich auch nie widersprechen.

Insofern allen gute Läufe! :winken:
Gesperrt

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