So, Ihr Lieben, zurück aus der Badewanne und eine neue tolle Creme auf den Füßen, die betäubt und kühlt, herrlich.
Los ging es heute sehr beizeiten. Wir musste über Reiseanbieter buchen, behielten uns jedoch die Auswahl unseres Hotels selbst vor. Somit waren es ein paar Gehminuten bis zum Transfer. Die Busse starteten pünktlich 5:45 Uhr OZ am Centralpark. Wir fuhren in Kolonne, begleitet von vielen Polizeiwagen. Gg. 7 Uhr kamen wir im zugeteilten Bereich an. Ich hatte dieses Mal die 63.xxx tausender Nr. Mein Start begann kurz nach 11 Uhr.
Da heute recht angenehmes Wetter war, Sonne satt bis immer mal wieder ein paar Wölkchen und ca. 14° C, konnte ich dieses Mal draußen bleiben und musste nicht so frieren wie vor 3 Jahren. Von der Ankunft bis zum Lauf vergingen bei mir immerhin 4 h. Die Sonne schien, in den Bereichen gab es Bagel, Kaffee, Wasser und alle möglichen und unmöglichen Riegel. Ich hatte zuvor noch nicht gefrühstückt, also haute ich mir den Bagel mit einer Banane hinter. Kaffee geht eh immer. Es lag in den Außenbereichen ballenweise Stroh herum. So konnten die Läufer sich schön in die Sonne legen.
Unser Aufenthaltsbereich, im Hintergrund ist die Verrazano Bridge, eine andere Startwelle läuft hierbei :
Irgendwann war dann unsere Startgruppe dran. Ich hatte das große Glück, wieder oben auf der Verrazano Bridge starten zu dürfen. Wir standen, es wurde wieder die Nationalhymne gesungen und dann sollte eigentlich der Song von Frank Sinatra erfolgen, sein New York New York. Nun ja, die erste Zeile kam, dann starb der Gesang ab. Es fanden eh alle lustig und so kam der Startschuss und ab ging es.
Hier nochmal die Brigde, diesmal mit Isse:
Hier erfolgte bereits der erste Anstieg. Der NYC M ist nicht topfeben und hat einige Höhenmeter. Abgerundet wird die Sache damit, dass die Strecken ganz leicht hoch oder runter gehen, auf elend langen Wegen. Das ist natürlich für meine angeschlagene Ferse im Mom. recht schwierig und auch die Sache mit dem Knie ist nicht ausgestanden. Also plante ich heute einfach mal, anspruchsvolle Strecken nach oben auch zu Gehen und nebenbei gleich ein paar Fotos zu machen. Das Handy habe ich sonst nie mit. Nach dem Abbruch von vergangener Woche steckte ich dies jedoch vorsorglich und zur Sicherheit ein. Ich musste jederzeit wieder mit den Schmerzen und somit Abbruch rechnen. Also nahm ich mir heute die Zeit, ich konnte eh nicht schnell laufen.
Die Stimmung unterwegs war wie in 2013 beim NYC M, gigantisch. Einfach nur genial. Ich klatschte Hände ab, schoß hier und da ein Foto. Da ich wieder mein Vereinshirt trug, wurde ich mehrfach angesprochen. Auch viele Deutsche liefen mit. Insofern stimmte das auch mit dem Schwatz.
Der Lauf selbst führt durch alle Stadtteile von NYC und deren Brücken. Von der 3. Brücke, die Queensborough Bridge - von Queens nach Manhatten hatte ich vom letzten Mal keine guten Erfahrungen mitbringen können. Diese ist um die 15. Meile und der 25. km verläuft dort auch. Sie ist elend lang und geht gefühlt nur nach oben. Wie auch beim letzten Mal standen dort die Krankenwagen, die Läufer lagen am Boden oder verzerrten ihr Gesicht vor Krämpfen. Die Brücke schießt dich ab. Hier bin ich nach oben gegangen, wie alle anderen auch in meiner Leistungsklasse. Dafür hat man eine wunderschöne Aussicht:
Von Manhattan ging es weiter dann zur Bronx. Wie auch beim letzten Mal, bombige Stimmung, die Leute am Rande schreien dich an, sie tanzen, sie feiern den M. Bands ohne Ende, kaum lassen die Klänge der letzten Band nach, hörst du die nächste Truppe. Eine schöner als die andere. Ein Traum und alle Musikrichtungen. Private Leute am Rand halten für die Läufer Bananen, Bonbons, Salzstangen und Wasser bereit. Es wurde gern angenommen, obwohl alle paar wenige Km die Versorgung hervorragend funktioniete.
Am km 30 war ich mit meinem Mann verabredet. Er stand und sah mich schon von weitem. Er kam auf die Straße und wir gingen ca. 500 m. Er sah mir hier bereits an, dass der Lauf nicht so einfach für mich war. Er ermutigte mich zum Weitermachen und es war auch richtig so.
Die letzten km gingen dann Richtung Central Park. Die Stimmung war erwartungsgemäß großartig obwohl es bereits dämmerte. Das Publikum hielt aus und hatte beste Laune. Immer wieder ermutigten sie uns, immer wieder klatschten sie Hände ab und freuten sich mit uns, das Ziel vor Augen.
Hier für euch die Eindrücke auf den letzten Km:
Und hier war er - unser Zieleinlauf:
Mit letzten Kräften schwang ich mich Richtung Ziel. Mein Mann stand nochmals am km 40 und wir liefen noch ein ganz kleines Stück gemeinsam.
Ich bin froh und glücklich, dass ich diesen M beenden konnte. Nach dem DNF von dem Washington MCM war es mir wichtig zu prüfen, inwieweit die Orthopädie die Läufe noch zu lässt und ob ich überhaupt nun ankomme. Es war sehr schwer für mich, gebe ich zu. Es war jedoch ein Unterschied zu vergangener Woche, da ging eben gar nichts mehr. Das war heute nicht.
Ich werde nun 3 Wochen regenerieren und dann wieder - versuchen - einzusteigen. Tempo ist im Mom. völlig ausgeschlossen. Das Vereinstraining plane ich im neuen Jahr. Hierzu muss ich jedoch noch Absprachen mit dem Trainer treffen.
Nun ist mein 13. Marathon doch noch geschafft und ich bin einfach nur glücklich.